Bericht des KdP an den Rat

[Elinor Tiefenbruch]

Ein penibel verfasstes Schreiben ergeht an den Rat.

Wissen und Weisheit!

Das Konzil des Phönix übersendet folgenden Bericht, um den Rat auf
aktuellem Stand bezüglich der Entwicklungen eines magischen Übergriffs
auf die Kaluren zu halten.

Das Konzil des Phönix wurde von den Kaluren bezüglich eines Problems
konsultiert, das sich ihnen seit den Tagen der Schlacht gegen das
Alatarische Reich darstellte:
Im Nilzadan wurden seither geisterhafte Pantherschemen gesehen und
gehört, die allen Bewohnern den Schlaf derart dauerhaft raubten, das
besonders bei Kindern bereits gesundheitliche Beeinträchtigungen zu
beobachten waren und auch die erwachsenen Kaluren stark unter diesem
Phänomen litten.
Zeitgleich wurde den Kaluren ein Schriftstück von den Menekanern
weitergeleitet, das diese von der „Schwesternschaft“ erhalten hatten (vgl.
Abschrift in der Anlage) und davor warnte, den Kaluren beizustehen, da
diese sich durch die Tötung vermeintlich unschuldiger Panther schuldig
gemacht hätten.
Eine konkrete Untersuchung des Liedes im Nilzadan ergab eine magische
Einwirkung größeren Ausmaßes, wie sie nur durch ein komplexes Ritual
mit mehreren Teilnehmern entstehen kann, so dass das Wirken zunächst
nicht aufgelöst werden konnte.

Bei einem ersten Gespräch von Vertretern des KdP mit der
Schwesternschaft ergab sich folgendes Bild:
Die Schwesternschaft bekennt sich dazu, mittels eines Rituals einen Fluch
gewirkt zu haben um die Tötung der Panther zu sühnen. Allerdings
scheint ihnen das fatale Ausmaß des eigenen Wirkens bis zu unserem
Gespräch unbewusst gewesen zu sein, eine gewisse Betroffenheit schien
authentisch.
Im Gespräch mit der Schwesternschaft äußerte das KdP das Angebot, als
neutraler Vermittler zwischen den Kaluren und der Schwesternschaft
aufzutreten, sofern Letztere zunächst ihren Fluch lösen, andernfalls würde
das KdP die Schwesternhaft notwendigerweise feindlich einstufen und in
Zusammenarbeit mit anderen Liedwirkern den Fluch in einem Gegenritual
zu vernichten trachten. Das Angebot der Vermittlung wurde in der Folge
angenommen, der Fluch aufgehoben.

In einem ersten Gespräch mit den Kaluren erklärten diese sich bereit, die
Schwesternschaft anzuhören.
Der nächste Schritt des KdP sieht ein Vorabgespräch auch mit der
Schwesternschaft vor, um diesen klarzumachen, dass das Wirken dieses
Fluches, gleichwohl anders gemeint, objektiv betrachtet als
schwarzmagischer Angriff zu deuten wäre und ein Wiederholungsfall
entsprechende Konsequenzen mit sich bringen muss. Ebenso sollen die
konkreten Möglichkeiten des ausstehenden Vermittlungsgespräches
geklärt werden.

Gleichzeitig bereitet sich das KdP ein großangelegtes Ritual vor, dass den
Nilzadan in Zukunft vor feindlichen magischen Angriffen schützen soll.
Hierzu wird eine Zusammenarbeit u.A. mit der Akademie Leviathan
angestrebt.

Im Auftrag des Praeceptors:

Candidata K.d.P.

[Lyx Landerwal]

Lange brütete der frisch-ernannte Ratssekretär über dem komplexen Schreiben. Ein Statusbericht. Sollte er darauf antworten? Wurde überhaupt eine Antwort erwartet? Vielleicht wäre es besser so zu tun, als hätte er den Brief überhaupt nicht gesehen, vielleicht war es aber auch einfach nur angebracht, ihn in eines der Fächer der Ratsmitglieder abzulegen. Schwierig. Letztlich lag es nicht in seiner Natur einen Brief unbeantwortet zu lassen und so setzte er wenig später, mit einem frisch gefüllten Tintenfässchen, zur Antwort an. Der erhaltene Brief landet anschließend, ob das magischen Themas, in dem Fach mit der simplen Aufschrift 'Nyome'.

An Frau Elinor Tiefenbruch, Adoran, Konzil des Phönix.

Sehr geehrte Frau Tiefenbruch,

im Namen des Rates bedanke ich mich vielmals für den ausführlichen Bericht zu dieser Angelegenheit. Es herrscht vollste Zufriedenheit darüber, mit welch tatkräftigem Einsatz das Konzil den Verbündeten des Reiches zur Hilfe geeilt ist - wieder einmal wurden die herausragenden Fähigkeiten der Lichtenthaler Magiebegabten unter Beweis gestellt. Es wird darum ersucht, den Rat von eventuellen Fortschritten der Vermittlungsgespräche zu unterrichten, um stets eine ungetrübte Sicht auf die aktuelle Lage zu behalten.

Ich verbleibe mit einem persönlichen Lob zu eurem vorzüglichen Schriftbild.

Mit überaus freundlichen und liebevollen Grüßen,

L. Landerwal
Ratssekretär