ein Brief an die Gräfin Adorans

Ein Schriftstück erreicht das Herzogtum von Adoran. Mit etwas zittrigen Händen gibt sie es persönlich ab, mit der Bitte es direkt an die Gräfin selbst weiterzuleiten.



Euer Erlaucht,

mein Name ist Tarina Belnar, vielleicht bin ich euch noch als die Irre im Gedächtnis die wie von Sinnen das Geschenk des Lebens verwehren wollte… Wie sich nun erkennen lässt, haben mich die Worte der Heilerin doch zur Besinnung gebracht. Zutiefst stehe ich in Eurer Schuld, dass ihr mich verschont habt, und mir die Chance gabt selbst eine Entscheidung zu treffen, auch wenn diese nicht meine Durchdachteste war. Sicher ist es nicht verzeihlich, wie ich mich verhalten habe, und wie respektlos ich zu Euch war, wohingegen ihr stets mit Anmut, Grazie und Edelmut mir gegenüber standet. Dennoch bitte ich zutiefst um Vergebung. Ich bin bereit meine angerichtete Schmach wieder gut zu machen, sollte eure Großzügigkeit ebenso wie eure Weisheit unbegrenzt sein, dass mir diese Möglichkeit gegeben wird.
Derweil arbeite ich mit Frau Danath, einer Bürgerin Adorans in dem neuen Laden hinter der Wolfsbrücke. Gerne möchte ich hier meine Erfüllung, meine Aufgabe finden die ich so lange in meinem düsteren Leben suchte. Es wäre mir eine Ehre, dürfte ich das persönliche Gespräch mit euch suchen, und euch von meiner Besserung geloben, sodass ich würdig einen Bürgerbrief zu erhalten.
Eure Boten können Eure Antwort gerne an Derya Danath überbringen, sollte dies euer Wille sein.

Hochachtungsvoll

Das Schriftstück findet so wohl seinen Weg auf den Schreibtisch der Gräfin und wenige Tage später wird sich ein junger Bote in den Farben des Hauses Dornwald auf den Weg machen, um ein entsprechendes Antwortschreiben zu überbringen. Er wird bei Frau Danath klingen und ein gesiegeltes Schreiben übergeben, das mit mit ordentlicher, geschwungener Schrift adressiert ist an "Fräulein Tarina Belnar".
Wird das Siegel gebrochen und der Brief entrollt, finden sich in derselben Schrift mit blauer Tinte auf sandfarbenem Pergament folgende Worte:

Gegeben am 30. Cirmiasum im Jahre der Herrin 255,
Anwesen von Dornwald, Adoran.

Dem König und Reich zur Ehr,
Unter dem Segen der Schwertmaid seien Euch Grüße erbracht,
Fräulein Belnar.

Im Namen Ihrer Erlaucht Gräfin von Meerswacht, Hochwohlgeboren Mariella C. von Dornwald sei Eure Bitte nach einer Audienz zur Klärung der vorangegangenen Geschehnisse und zur Vorstellung Eurer Person zum Erhalt des Bürgerbriefes entsprochen. Sie erwartet Euer Erscheinen am 1. Tag des neuen Mondes Ashatar zur 8. Stunde nach dem Mittag im Rathaus zu Adoran.
Sollte es Euch nicht möglich sein den vorgeschlagenen Termin wahrzunehmen, sendet einen Boten mit anderweitigen Zeitpunkten, die Euch passend erscheinen.

Möge die Lichtbringerin Euch schützen und behüten.

Im Auftrag Ihrer Erlaucht von Dornwald,

Sekretärin.

Etwas aufgeregt hält sie den versiegelten Brief in den Händen. Einige Momente starrt sie wortlos darauf, ehe sie ihren Mut zusammenfasst und das Schreiben öffnet. Wort für Wort liest sie die geschwungenen Worte auf dem Pergament, sie wirkt recht erfreut über die Nachricht eine Audienz bei der Gräfin selbst erhalten zu haben. Als sie zu der Stelle des Wunschtermins kommt, verdunkelt sich ihre Mine jedoch etwas. Sie beisst sich mehrfach auf die Lippen, blickt sehr getrübt, als traue sie sich nicht dem gewünschten Termin widersprechen zu müssen. Dennoch setzt sie mit zittrigen Händen ein neues Schreiben auf, welches sie einem Boten in die Hände gibt um es an die Sekretärin der Gräfin zu leiten.

Sehr veehrte Frau Aichsteyn,
ich danke euch vielmals für euer Schreiben, und bin überglücklich, dass die Gräfin mir die Möglichkeit einräumt ihr mein missliches Verhalten erklären zu können. Leider ist es mir wahrlich unmöglich den gewünschten Termin wahrzunehmen. Doch gerne stehe ich den gesamten 2. Tag des neuen Mondes zum Wunsch der Gräfin bereit. Sollte der Wunsch der 8. Stunde weiterhin stehen, werde ich sodenn am Rathaus Adorans vorsprechen.
In tiefster Dankbarkeit,