Aushänge warnen die Bürger der Stadt Berchgard

[Liam Ecclesia]

Verehrte Bürger der Stadt Berchgard.

Unser Mauergraben wurde Opfer eines Anschlags, falls jemand Zeuge dieses Vorfalls wurde, soll sich jenner Bitte am Rathaus zu Berchgard melden.

Es wird davon abgeraten Tiere am Graben zu tränken, selbst aus dem Graben zu trinken, Bandagen darin zu Waschen, Wasser aus ihm zu schöpfen, Pflanzen und Kräuter am Graben zu sammeln.

Ehre dem Reich und unserem Kronprinzen Ador I.

Für das Rathaus Berchgard,



Sekretär seiner Erlaucht Rafael von Arganta

Eine Abschrift des Aushangs wird von einem Botenjungen zur Sekretärin der Gräfin von Dornwald, nach Adoran gesendet.

[Torjan Eichental]

Als Torjan diesen Aushang auf einem seiner Rundgänge entdeckte, stieg es ihm sauer auf, denn das Papier war doch schon leicht verwittert.
Da wusste dieser Liam also schon über die Angelegenheit, doch als der alte Zausel versuchte, mit ihm darüber zu reden, schien es ihm völlig unwichtig.

Mehr und mehr stieg der Zorn über einige in diesem "Lichten Reich" auf, die legidlich auf ihren eigenen Ruhm bedacht schienen, denn einen anderen Grund konnte er diese Ignoranz nicht zuordnen.

Er wandte sich ab, um eine Erfahrung reicher und strebte dem Wegkreuz zu.

[Liam Ecclesia]

Manchmal fühlte sich Liam wie ein Camaeleon. So erwischte er sich selbst des öfteren dabei, an sich selbst herab zu blicken, um erstmal zu gucken in welcher Farbe er den Heute unterwegs war.

War es,
Das Gold der Erben?
Das Rot der Academia?
Das Blau des Regiments?
Oder trug er Heute einfach mal Zivil?

Egal, jede dieser Kleidungen hatte eine Bedeutung, der er gerecht werden musste. Als Erbe war er der mächtige Magier und Liedwächter für den er sich hielt. Stets würdig sollte sein Verhalten sein, um den Seinen keinen Schande zu bereiten.

Als Academia Magier repräsentierte er eben jenne, er war Wissenschaftler, selbst wenn die Reichsfeinde noch so große Schandtaten vollbrachten, hatte er in dieser Kleidung die Neutralität der Academia zu respektieren und zu wahren. Egal was sein Herz darunter sagte, er hatte die Regeln der Academia akzeptiert und sein Wort zu brechen lag Liam nicht.

Die ungewöhnlichste seiner Verkleidungen war wohl das Blau des Regiments. Mit den Streifen des Rekruts gehörte er zu den niedersten eben jenner. Wohl passte diese Haut am wenigstens mit den Anderen zusammen. Mächtiger Magier? Anerkannter Liedwissenschaftler und dann Rekrut? Einer der die Klappe zu halten hatte und Dreck zu schaufeln hatte, wenn man es ihm befohl? Ohne Wiederworte und Kommentar?

War es nicht eigendlich das Privileg der Weisen und Mächtigen sich keinen Regeln und Niederen zu unterwerfen? Sollte nicht der Klügere König sein? So musste er sich von Knappen und anderen Kriegsvolk, Befehle erteilen lassen. Befehle auf die er keinen bis kaum Einfluss hatte. Das ganze Klang nach einem Widerspruch in sich, doch hatte es für Liam einen Sinn. Manche müssen dienen damit andere Frei sein können. Und wieso sollten nur die Dienen, die nicht so Klug und Mächtig waren wie er? Arroganz war doch eigendlich etwas ganz Normales unter den Magiern? Als Liam im Reich ankam war er ein kleiner Kräutersammler und alles andere als Arrogant, doch es stimmte, die Macht macht Arrogant. So war der Dienst im Regiment gerade als ein niederer genau das richtige Mittel um dem Entgegen zu wirken, wenn auch des öfteren mit Zähne knirschen.

Viel Spot erntete er dafür bei seinen Collegas an der Academia und selbst der alte Primus sagte ihm immer er verkaufe sich unter Wert. Aber was wusste der alte Pirat schon von Wert, nicht nur Macht und das was glitzert hat Wert. Sondern ebenso nicht zu sehr etwas zu werden, was man nie sein wollte. Sollange ihm das Regiment dabei half und er einen Sinn darin sah würde er es auch nicht verlassen. Es rief ihn schon so oft zurück und das war auch Gut so.

Im Privaten jedoch konnte auch ein Mann zu ihm kommen und ihn etwas Fragen. Nicht wie im Dienst wo Fragen an den Ranghöheren gestellt werden, nicht an einfache Rekruten. Im Privaten bestand er nicht auf förmliche Anreden und dergleichen, da war er der Mann ohne die ganzen Farben, Roben und Uniformen, einfach Liam. Hier konnte er bestimmten was er sein wollte und wie er sein wollte. Es diente keinem höheren Zweck, es diente hier nur sich und er representierte hier nur sich selbst. So konnte er mit Zwergen saufen, Elfen und Druiden Bäume streicheln, oder auf Menek'Ur bei Freunden auf dem Teppich sitzten, ganz ohne die Last der Roben, die Last der Befehle, die Last der Macht, die ihm Eluive schenkte und für die er auch dankbar war, sie für das Gute einsetzten zu können.