Doriam
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Verfasst am: 21 März 2008 12:04 Titel: Doriam |
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Die Nacht war bereits einige Stunden alt als Sofia mit leiser Stimme neben dem Bett Ihres Sohnes stand.
„Ich kann nun deinen Vater in dir sehen" spricht sie mit leiser aber stolzer Stimme. „Du hast seine Augen und ich höre seine Stimme wenn du sprichst. Du wirst das beenden was er einst begann."
Sofias Sohn lag mit dem Rücken zu ihr, daher konnte sie nicht sehen, dass er nicht, wie sie wohl vermuten musste, schlief.
„Zu lange leben wir hier in der Einsamkeit, auf der Flucht. Du bist es, der die Menschen Gerimors führen sollte und seine Worte unters Volk bringen muss. Du bist es, welcher dem Volk die Lügen der Verdammten offen darlegen wird und du bist es, den sie preisen und huldigen werden."
Ihre Stimme klingt fest und entschlossen, doch zum Ende Ihrer Worte bricht ihre Stimme immer mehr ab und sie beginnt leise zu schluchzen.
„Ich werde dich die Wahrheiten zwar nicht so gut gelehrt haben wie es dein Vater getan hätte, doch liegen sie in deinem Blut, ihre wahre Bedeutung war dir schon immer bekannt. Dein Vater wäre stolz, wenn er dich sehen könnte, da bin ich mir ganz sicher."
In diesem Moment dreht sich der junge Doriam um und schaut seiner Mutter mit einem gefühlskalten Ausdruck in ihre mit Tränen gefüllten Augen.
„Tränen sind ein Zeichen von Schwäche Mutter, du darfst nicht weinen. Doch sage mir doch wer mein Vater ist und in welche Fußstapfen ich treten werde."
Mit einer Hand wischt sich Sofia die Tränen aus den Augen und beginnt dann mit einem harten Ton in der Stimme.
„Du solltest wissen das du einen höher rankigen nicht in Frage stellen darfst und ich als deine Mutter stehe über dir. Außerdem habe ich dir schonmehrfach gesagt das es zu gefährlich für und wäre wenn du über deine genaue Herkunft bescheid weißt. Die Zeit wird kommen, dass ich dir den Namen deines Vaters nennen werde, doch ist sie nicht jetzt. Und jetzt solltest du schlafen."
Ohne ein Wort zu sagen wendet Doriam sich wieder ab und wartet ab bis seine Mutter aus dem Zimmer gegangen ist und die Tür hinter sich geschlossen hat. Dann spricht er leise zu sich selbst.
„Du Mutter, stehst ganz gewiss nicht im Rank über mir"
Dann schließt er seine Augen und schläft langsam ein. |
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