Ein Brief steckt in Dareans Türzarge

[Nahary Ilasi]

*der Brief ist ordentlich gefaltet und duftet nur ganz leicht nach Kirschblüten, der Inhalt ist sorgfältig geschrieben, in schwungvollen Lettern...*

Ich grüße dich Darean!

Ich hoffe und denke es geht dir gut, und hoffe, dich nicht mehr bei mir zu melden, liegt nicht deiner Furcht vor meiner Reaktion zugrunde. Ich glaube es war schlichtweg Feigheit ehrlich zu sein.
Keine Ahnung was ich dir getan habe, dass du nach deiner Rückkehr, die inzwischen ja wohl schon gut 2 Monde zurückliegen mag, mich nicht mehr sehen wolltest, oder dem ganzen zwischen uns nicht mal ein paar angebrachte, oder erklärende Worte übrig hattest. War es so banal für dich? Bin ich mit so wenig Wert in deinen Augen ein Stück weit mit dir gegangen?
Nein, nein ich erwarte keine Antwort, auch wenn ich es hier als Fragen formuliert habe.
Dein unreifes Verhalten zeigte mir ja schon recht gut was für ein Mann du bist. Nur gut, dass ich mich nie in dich verliebt habe, dann täte es vielleicht Weh so behandelt worden zu sein.
Mir geht es gut, auch ohne dich, oder sollte ich es anders ausdrücken?
Ich wünsche dir alles gute und hoffe für die nächste in deinem Bett, dass du etwas mehr Scheid an den Tag legst um ihr wenigstens zu sagen wenn du beim zurückkommen nicht mehr in ihr Bett willst.
Und wenn es ist wie ich denke, dann sag dem kleinen Flittchen, dass ich immer wusste dass sie scharf auf dich ist! aber wie sagt man so schön? Gleich und gleich findet sich immer.

Leb wohl und hoffe, dass dich einstmals nicht das Schicksal des abgeschobenen ereilt der nicht mal einen Abschiedsgruß über die Lippen bekommt.



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Wäre ich du, würde ich mich lieben!

[Fin]

Der Bengel atmete dankbar auf, als die nette Kawi-Bäuerin ihm den Weg zur Schneiderei gezeigt hatte. Es gab einfach viel zu viele Schneider in Bajard und da er tatsächlich keinen Buchstaben lesen konnte, wäre es schwer gewesen, alleine die richtige Schneiderei zu finden aber so war der Auftrag ein Klacks!
Und reich würde er ihn machen, reich!
Fünf Kronen insgesamt, davon konnte er eine ganze Weile schlemmen, weshalb er das Angebot auch gleich angenommen hatte, obwohl es ihn im Moment eher nicht so nach Bajard gezogen hätte.
Und alles hatte mit dem Brief angefangen, den sein Auftraggeber sicher nicht hatte lesen sollen, so ertappt wie er da vor der Türe stand mit dem Zettel in der Hand, den er rasch wieder in die Türzarge gesteckt hatte. Auf die misstrauische Frage des Bengels, ob er da denn wohnen würde, war man ihm schnell entgegengeeilt und hatte beschwichtigend die Hände gehoben und statt eine Antwort zu geben, mit einem Auftrag gelockt.

Aber das war sein Glück nun. Er hatte jemanden erwischt, der Briefe gelesen hatte, die ihn nichts angingen und nun hatte er wiederum einen Brief für noch jemanden. Einen Brief der ihn reich machen und den er auf ganz besondere Art und Weise anbringen sollte.

Vorsichtig nahm er drei spitzen, kleinen Zweckennägel und heftete die Botschaft an die Türe zu Naharys Schneiderei. Gut für alle lesbar, wie befohlen.

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[Nahary Ilasi]

*lange dauerte es nicht und die ach so schöne Nachricht eines Unbekannten, ohne den Schneid seinen Namen zu nennen, war schon wieder verschwunden und als Papier für den Abortgang verwendet worden.
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Wäre ich du, würde ich mich lieben!