Ein Kuss und seine Foglen

[Quarius de Lore]

Was hatte er sich dabei nur gedacht, am Tag des Besuches, bei den von Gryffenhorsts. Nun hatte er sein Fett abbekommen und voller Geniertheit sprach er nun über die Tugenden Temoras, welche ein Platz der Liebe auf Gerimor schaffen wollte.

Jener Kuss, bei dem Rika sich mehr als verwundert die Wange hielt und zu Quarius schaute. Jener Strauss Rosen, der er für ihre Genesung mitbrachte. „Vielleicht wollt ihr euch in den Adel einheiraten mein lieber Feldwebel…!“ die Worte klangen voller Ironie und wie Gift in seinen Ohren.
Er sich in den Adel einheiraten…..Niemals!
Immerhin stand er doch noch immer in der Knappenzeit, was doch eigentlich bedeutete….Er würde seine Ritterschaft und somit doch eigentlich seinen minderen Adel mit der Schwertspitze voraus und mit dem erlernen der Tugenden Temoras erreichen…!?

Aber jegliche Anschuldigung wies er von sich! „Milord, es war nicht so wie ihr denkt…!“

„Mit allem nötigen Respekt Sire, falls ich um eure Schwester anhalte, dann wende ich mich an eures Vaters..!“ Er hoffte mit jeglichen Sätzen, an seine Ehre festzuhalten. Irgendwo musste er es ja tun. Was blieb ihm denn nun anderes übrig.

Es schien ihm, als würde er in ein tiefes schwarzes Loch fallen, welcher Alatar selbst geweiht war, warum bei Temora verstand der Mann nicht. War da vielleicht mehr…?

Er erinnerte sich an jenen Augenblick wieder, als er an der Tür stand und Rika ihr den Strauss Rosen mit einem Schmunzeln hinhielt….Als er das Holz in den Kamin warf um das Anwesen der von Gryffenhorsts mehr zu erwärmen. Nur noch die Glut schimmerte!
Rika war viel zu schwach um jegliche arbeiten zu verrichten und auch war sie etwas Müde, von der auf ihr abwälzenden Krankheit.

Als er dann zum gehen Aufstand und Rika so anschaute, so verletzlich und unschuldig; was macht den bloß immer die Krankheit mit uns? Sie schien plötzlich, in einem etwas anderem Licht. Eine schier, in seinen Augen bewundernswerte Frau, die trotz ihrer Krankheit ihm die Tür öffnete und ihn bewirten wollte, sowie versuchte anderen Kranken zu helfen.
Da war es, jener Punkt in seinen Gefühlen, den er nutzen wollte, um ihr seine Zuneigung zu zeigen. So gab er ihr jenen Kuss auf die Wange.

Sie stand dann da, als ob sie aus der großen Verwunderung, ihm auch gleich eine Ohrfeige verpassen würde. Er rechnete mit dem schlimmsten. Jedoch stand sie immer noch da und hob ihre Hand zur Wange und fasste jene Stelle an, welche soeben den Gefühlsaustausch aufzeigte.

„Es stand mir nicht zu Milord! Entschuldigt mein benehmen…!“ sagte er zu Calor. Du Idiot, was sagst du da…? „Vielleicht solltet ihr euch bei meiner Schwester entschuldigen und nicht bei mir…! “ Er befolgte auch jene Worte und entschuldigte sich bei Rika. Du Idiot, erklang es wieder. Liebst du sie oder etwa nicht…? Warum entschuldigst du sich bei ihr…? Du wolltest es doch so…? Steh zu deinen “Ehrenvollen“ taten!

Er schüttelte sich nur kurz, denn er war in gewissermaßen am Boden zerstört. Was blieb ihm an jenem Tag auch anderes überig…
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Die Augen der Göttin liegt auf uns allen...