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Ein Soldatenleben
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Ein Soldatenleben
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Tristoban Schnellwasser





 Beitrag Verfasst am: 24 März 2019 16:26    Titel:
Antworten mit Zitat

„Seht euch um, seht in die Gesichter. Jeder hier kennt euren Namen nun. Jeder wird erfahren wie ihr mit dem umgeht, was ihr nun wisst und in den Händen haltet.“

~ ~ ~

„Tristoban... wir sind alle verletzlich...
verletzbar... das ist der Preis, den wir für unsere Verbindungen zahlen.
Es mag beängstigend sein, dass sie deinen Namen nun kennen.
Aber du kannst entscheiden, was sie künftig mit jenem Namen verbinden werden.“



Zu schnell. Es dreht sich die Welt so rasch um dich herum und zieht dich in einer Geschwindigkeit mit, die du nicht gewohnt bist. Unbeeindruckt von deiner Atemlosigkeit zieht dich das Leben weiter voran, es schubst und stößt dich voran, aus Trotz dessen vielleicht, dass du einen anderen Weg eingeschlagen hast, als du solltest. Du bist nicht mehr nur Soldat, nein, nicht einmal mehr Page. Der Eid ist gesprochen, die Zeit der Bewährung und des Lernens erwarten dich nun umso mehr. Knappe sollst du sein und Ritter einst werden. Die Ritterschaft hat gesprochen und die Lady ihre schützende Hand über dich ausgestreckt. Ein zweiter Lebensweg, mit einem zweiten Mentor in deinem Leben. Die erste Strecke hatte dein Vater dich begleitet, belehrt und mit dir geübt. Es vergeht kein Tag, an dem du darüber nachdenkst, einen Brief in die Heimat zu entsenden. Doch die Worte hasst du immer noch, du hast seit Wochen keine Feder mehr angefasst und beginnst derzeit, die Schreibstube in der Stadt öfter zu umrunden, als dir lieb ist. Was würdest du ihm schreiben? Wie würdest du ihm erklären, was du derzeit selbst nicht begreifst?

Leibwächter, Zuhörer, manchmal auch helfende Hand beim Halten des kleinen Barons. So ganz anders scheint dein neuer Rhythmus. Die vertrauten Wände, die du derzeit dein Heim nennst, siehst du viel zu selten und umso seltener umgibt dich die Ruhe und Entspannung. Man sieht dich anders an, Soldat. Spürst du die Blicke? Siehst du, wie sie Erwartungen bereits reifen lassen, ohne dass du dir bewusst bist, was genau sie von dir wollen? Viel zu schnell reißt das eiskalte Wasser dich mit und wirft dich hin und her. Als hättest du dich überschätzt und der Fluss doch eine schnellere Strömung als dir lieb ist. Manchmal ist es dir zu viel, die Aufgaben eine enorme Hürde für dich. Du bist nicht gern im Mittelpunkt und scheust immer noch die Gesellschaften der hohen Herrschaften. Und dennoch wird erwartet, dass du dich dort sicher bewegst. Du siehst dich dem noch lange nicht gewachsen, doch was ändert es? Ein Soldat gehorcht. Ein Soldat widerspricht nicht. So wappnest du dich innerlich der kommenden Zeit, in der du vielleicht sogar vor dem eigenen König knien wirst. Du hoffst schlicht, dass du nicht angesprochen wirst, hoffst, dass du unsichtbar im Eck stehen bleiben darfst. Lass den Krug nicht fallen, bleib leise und unauffällig!

Ein Knappe soll...
Ein Knappe muss...
Ein Knappe kann...


Dir ist bewusst, wie viel du lernen musst. Die Begegnung mit dem Feind, so umrundet von ihnen, hat es dir geradezu und schlagartig eingebläut: Was weißt du schon von den Tugenden, vom Reich und dem, was ein Ritter sein muss? Einmal, da hast du von einem Herz aus Wachs und Diamant gesprochen, damals, bei Alianna. Es war aus einer dieser Geschichten, die man sich abends erzählte, von mutigen Helden und ehrenhaften Rittersmännern. Doch du kannst nicht in dich hineinblicken, du hast kaum Ahnung davon, wie dein Herz beschaffen ist. Alles, was du weißt, ist die Tatsache, weiterhin höflich sich zu verneigen und vom Zusehen zu lernen. Stillstehen, stramm stehen. Es gibt dir Sicherheit, den Soldaten in dir zu spüren. Es war jener Soldat, der dir die Sicherheit gab, als du vor diesem Ahad standest und seinen Worten gelauscht hattest. Die vielen Fragen, die auf dich einprasselten und die wenigen Antworten, die du bekommen hattest. Verwirrung, vielleicht auch Alarmbereitschaft meldeten sich bei dir, doch eines fehlte: Die Angst. Tausend andere Dinge schossen in deinen Schopf, doch es fehlte schlichtweg die Furcht. „Ein Soldat hat keine Angst, Tristoban. Er sieht dem Tod immer wieder ins Gesicht, in jeder folgenden Schlacht aufs Neue. Und sollte der Tod den Soldaten endlich holen, so gibt man sich in Freundschaft einander die Hand. Man hat sich so oft gesehen, dass man keine Angst mehr voreinander haben muss.“ Doch auch der Feind hat seine Ehre und scheint allgemeine Verordnungen einzuhalten. Doch das nächste Mal wirst du das Schwert ziehen, so sagst du es dir zumindest. Wer weiss, ob sie wirklich sich deiner erinnern werden oder ob es eine jener Taktiken war, die man gern gebraucht, um Druck zu erzeugen. Du hast schon davon gehört, doch ein einfacher Soldat muss nicht gebrochen werden. Nur Ranghöhere... und anscheinend Knappen.

Du bist Knappe.
Du trägst die Farben des Hauses Gipfelsturms.
Du fühlst dich verpflichtet, nachts auch mal der Amme das Kind abzunehmen und umherzutragen, wenn die Lady schläft.
Du liegst viel zu selten in deinem Bett.
Du vermisst den Wachdienst am Haupttor.
Du bist nun Knappe.


Eines Tages wirst du vielleicht Leuten Befehle geben müssen. Du wirst lernen müssen, diese zu vertreten und die Konsequenzen zu tragen. Entscheidungen treffen zu müssen, in politischer Hinsicht zu handeln. Du siehst Situationen, die dir nicht gefallen und denkst, es müsste so einfach doch sein, es zu ändern. Doch die Politik ist nicht einfach, das ist dir schon zu lange bewusst. Sie ist undurchsichtig, verwirrend und einem Labyrinth gleich, mit vielen Abzweigungen und Sackgassen. Dennoch hoffst du, vielleicht eines Tages den Plan erblicken zu dürfen, wie jener Irrgarten aufgebaut ist, um den Weg hindurch zu finden. Du willst etwas verändern, doch was genau, ist noch nicht greifbar für dich.

Wen du beschützen willst, umso mehr.
Das Geheimnis stets wahrend, verschließt du es nach außen hin fest in dich hinein. Nun umso mehr, nachdem du weißt, wie es um das Regular steht. Doch der Mond wird immer für dich leuchten und du... du wirst für ihn leuchten und eines Tages deinen Platz sichtbar neben ihm einnehmen, dessen bist du dir sicher.

Du warst Soldat.
Du warst Leibwächter und Page.
Und nun... bist du Knappe.
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Tristoban Schnellwasser





 Beitrag Verfasst am: 16 Jul 2019 13:55    Titel:
Antworten mit Zitat

„Eine humpelnde Katze wäre sogar schneller als du, Tristoban. Den Weg zurück will ich dich rennen sehen und nicht spazieren!“

„Bei deiner Art des Riemens kann man dir keine Rüstung aus Metall in die Hand drücken. Legst du es so sehr darauf an, zu sterben? Ich zeig es dir noch einmal, danach musst du es können, Tristoban.“

„Möchtest du nun Jubelrufe und Applaus dafür, einmal etwas zustande gebracht zu haben? Erst wenn du wiederholst den Schlag hinbekommst, kann ich das wertschätzen. Nochmal von vorn, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Aufstellung nehmen, Tristoban!“


Vorbereitet sein. Konzentrieren. Die Handgriffe wieder und wieder so oft ausgeführt haben, um sie auswendig zu kennen. Du solltest sie kennen; im Dienst hast du sie hunderte Male ausgeführt und selbst wenn man dich aus dem Schlaf hetzen würde, so würde die Rüstung danach sitzen. Deine Klinge ist stets sauber und alles an Ort und Stelle, um es rasch zu finden und anzulegen. Ein eigenes System der Sicherheit, um die Kontrolle zu wahren und der Routine einen Sinn zu geben. Doch wie vorbereitet bist du wirklich?
Es ist wieder jene Hektik gewesen, die dir aufzeigte, wie grün du eigentlich hinter den Ohren bist, wie wenig du weißt von dem, was doch offensichtlich ist. Reihe halten, dem anderen den Rücken freihalten, stets bei den Kameraden bleiben. Es ist doch so einfach, Soldat. Und du willst Knappe sein? Du willst einmal befehlen und absichern?

Ein Soldat muss sich stets beweisen.
Ein Soldat muss aus seinen Fehlern lernen.
Ein Soldat darf im entscheidenden Moment keine Fehler machen.
Niemals.


Dein Schädel brummt, ein steter Schwindel, wenn du dir erlaubst, dich aufzusetzen. Dein Körper befiehlt dir automatisch die Ruhe, den Schlaf. Nur ein Sturm auf die Festung wäre wohl das einzige was dich zum Anlegen einer Rüstung bringen würde, die jedoch irgendwo lagert, ohne deine Kenntnis, in welchem der vielen Räume hier. Man traut deinem Frieden nicht, der Akzeptanz, scheint es. Dabei bist du ein braver Soldat. Du folgst den Befehlen, du beugst dich dem Willen. So wie es sich gehört, so wie es erwartet wird. Er steckt weiterhin in dir, gibt dir den Halt, die Sicherheit. Du hast aber auch bereits andere Seiten an dir entdeckt, die dir im Nachhinein Unbehagen bereiteten.

~ ~ ~
„Ein Stück eures Vaters ist in euch drin, es kann eine Ressource sein, ihr wisst ihr könnt, ich nenne es mal, Autorität abrufen. Oder ein Ekel mal sein, wenn es sein muss, das heißt nicht das es wie ein Biest in euch schlummert..“
~ ~ ~


Du hattest nur an seine Worte gedacht, an die Zeiten deiner Ausbildung. Er wollte einen Soldaten als Sohn, einen tugendhaften, mutigen Mann, der bereit sein würde, in jede Schlacht zu ziehen. Vielleicht hatte er auch einmal Hoffnung. Was würde er nun sagen, wenn er wüsste, was aus dir geworden ist? Irgendwann war die Hoffnung deines Lehrers versiegt und seine Weisung darauf beschränkt geblieben, das Nötigste an Kraft und Mut herauszuholen, um eine Schlacht zu überstehen. „Weniger Herz, mehr Kopf, Tristoban. Konzentrier dich, behalte dein Umfeld im Auge Mitgefühl ist nicht auf dem Schlachtfeld angebracht. Der Feind hat nämlich keines.“

~ ~ ~
„Er wollte, dass ich in den Krieg ziehe, als Laufsoldat.“
„Und doch seid ihr nun Knappe.“
„Bis heute weiß ich nicht, wie er es aufnehmen würde.“
~ ~ ~


Zweifel? Vielleicht. Angst? Keineswegs. Den Willen, aus dem Geschehen zu lernen? Definitiv. Du behältst sie vor Augen, deine Fehler, um sie zu werten, sie einzuschätzen und im Kopf durchzugehen. Wann muss das Schild höher hinauf? Wo war der Schlag intuitiv statt gezielter Natur? Wann war der Instinkt größer als jegliche Vernunft? Ab wann wolltest du einfach nur überleben? Der Kopf schwirrt, während die Szenen in der Bettruhe immer wieder durchgegangen werden.
Du musst die Fehler finden.
Du darfst sie nicht mehr wiederholen.
Nie wieder.

Sei niemals Last, sondern Stütze.
Erkenne deine Verantwortung. Lerne aus dem, was dir begegnet.
Sei Soldat... und lerne weiter, um ebenso Knappe sein zu dürfen.
Du bist Soldat. Du bleibst Soldat.
Auch als Knappe.
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Helisande von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 06 Jan 2020 20:49    Titel:
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Die gewittergrauen Augen der Ritterin folgten den Bewegungen des Knappens. Der junge Mann hatte ordentlich an Masse und Kraft zugelegt, ihm fehlte aber noch die lebendige Spritzigkeit. Duellfechten sollte jeder Ritter beherrschen. Die Duellregeln konnten es erforderlich machen Gleichwertigkeit herzustellen und das Fechten mit dem Degen lernte nun einmal jeder Adlige früher oder später.
Und er stolperte schon wieder... Mit einem tiefen Seufzen rief sie ihn zu sich und es ergingen Übungsaufgaben an ihn.

'Du wirst ab jetzt jeden Tag viermal die lange Linie im Rittersaal mit dem gezogenen Degen hinaufschieben. Angriffsbei vor, Standbein nachziehen. Angriffsbein vor.. .Standbein nachziehen. Dann wendest du dich nach rechts und auf der kurzen Linie übst du den Sturzangriff, zwei Schritte anlaufen und Sprung.. Degen wie ein Pfeil voran. Den Weg hinunter legst du rückwärts zurück... auch das musst du sicher können... nein das ist nicht feige... ja ich meine das ernst!'


So stand sie dort und beobachtete wie er täglich seine Runden drehte. Demonstrierte die Bewegungen wieder und wieder und übte sich in Geduld.
Bald ging sie dazu über ihm die Candelaber rechts und links am Weg aufzustellen.

'Schlag die Dochte aus mit dem Degen. Aus dem Handgelenk. Tristoban! Wenn der Degen wegfliegt war dein Griff zu locker! Bleibt er stecken, war dein Griff zu fest. Nochmal!'
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Tristoban Schnellwasser





 Beitrag Verfasst am: 19 Jan 2020 17:55    Titel:
Antworten mit Zitat

Scheppernd fliegt der Degen über den steinernen Boden. Wieder zu lose, wieder zu ungeduldig. Doch diesmal ohne tadelnden Blick, ohne das stumme Seufzen auf den Lippen. Nur dein eigener Anspruch, gepaart mit dem Widerwillen und dem ständigen Fragen nach dem Warum. Die gute alte Faust, sie war dir doch gewohnter, bekannter als eine schmale Klinge mit ebenso schmaler Kampflinie. Ein Tanz, der keiner war. Ein Sinn nur hinter dem, was man im höfischen Leben erkannte. Und wenn du es nicht erkennst, wie kannst du dann dazugehören?

Sturmangriff.
Finte.
Cavation.
Und immer wieder Klinge Binden.


Am liebsten sind dir die Momente, in denen du allein dich den Übungen stellen kannst. Runden drehst, deine Kraftübungen machst und immer wieder auch auf den Innenhof aufsuchst, um die Puppe dort zu bearbeiten. Manchmal hilfst du mit im Stall, suchst die vertraute Nähe zu den Menschen, die wie du von einfacher Natur sind. Und ab und an ist auch Conrad dabei und darf das weiche Fell deines Braunen spüren, der auch ein unkontrolliertes Grabschen von kleinen Fingern mit absoluter Gleichgültigkeit toleriert. Der junge Baron wächst so schnell und zeigt dir allzu deutlich, wie sehr die Zeit an dir vorbei gerauscht ist. Es ist, als hätte er gestern noch hilflos in deinem Arm gelegen. Und heute ahnst du bereits das Temperament seiner Mutter und diesen Schalk, den jedes Kind offen in sich trägt. Die Zeit rennt, sie rennt immer weiter. Erbarmungslos, schonungslos. Sie nimmt keine Rücksicht darauf, was einst war, sondern sieht voran. Und neben dem kleinen Baron wächst auch du mit.

~ ~ ~
„Du wagst es inzwischen deinen Unwillen deutlich zu zeigen und er ist nicht unbegründet. Dennoch tust du deine Pflicht.
Du hast einiges an Masse zugelegt.
Ich bilde mir sogar ein, dass deine Stimme entweder tiefer geworden ist oder an Kraft gewonnen hat, wenn du sprichst.“

~ ~ ~


Heimat. Du sprichst von ihr immer noch so oft, um sie nicht zu vergessen und dich stets deiner Wurzeln zu erinnern. Und doch verschwimmen die ersten Gesichter und die ersten Namen streifen aus deiner Erinnerung, werden nur noch zu ahnungsvollen Lauten und Fetzen. Es gibt so vieles, was du hier lernen musstest, woran du dich stets zu erinnern hast. Deine Ausbildung geht voran, es wird dir immer mehr vermittelt und weiter gegeben. Man begegnet dir auf Augenhöhe, nimmt deine Worte an, hört sich deine Argumente an. Natürlich sind sie so leidenschaftlich und impulsiv wie damals, denn egal, wie sehr wir uns ändern, die Wurzeln bleiben doch... oder? „Wenn ich Rechts sage, dann geht es nicht nach Links Tristoban! Es geht nicht darum, was dir besser gefällt oder angenehmer ist. Befehle befolgen! Zuhören! Und jetzt nochmal. Und diesmal nach Rechts statt links ausweichen!“

Ein Knappe bildet sich seine Meinung.
Ein Knappe folgt dem Kodex der Ritterlichkeit.
Ein Knappe darf werten und werden, der er ist.
Ein Knappe soll einmal Ritter werden. Und selbst nachdenken.


Die Burg ist mittlerweile Dreh- und Angelpunkt, sie ist dir Heim und Herd. Die Stube in Schwingenstein schon lange unbenutzt und nur ab und an erlaubst du dir, die Kleider aus der Schublade dort zu wechseln. Du hast nicht viel, du brauchst nicht viel. Noch immer bestehst du auf dieses Denken, doch langsam wird dir bewusst, dass es für jeden Anlass auch eine Ausrüstung geben muss... sollte. Doch der Soldat in dir weigert sich standhaft und verlangt, dass man in der Not eines Feuers alles greifbar zur Hand haben muss. „Ein Hemd, eine Hose, eine Decke und eine Waffe. Mehr braucht ein Soldat nicht Tristoban. Ich verwöhne dich nicht, damit du siehst, wie es geht. Es wird immer gehen, man wird immer überleben. Egal, mit wie viel Münzen in der Tasche.“ Du siehst den Überfluss um dich herum und ihre Dinge, die sie horten. Du begreifst es nicht, du willst es vielleicht auch nicht, doch du kreidest es keinem an. Jeder hat seine Gründe, jeder hat sein Recht, sich zu verwirklichen. Egal, mit wie viel Münzen in der Tasche.

Schwingenstein. Das kleine Haus mit dem gewohnten Lichterschein. Manchmal reitest du Abends daran vorbei, nur um zu sehen, ob Licht brennt. Ab und an findet eine Blüte ihren Weg in ihren Briefkasten, um dich ihrer zu erinnern. Du sehnst dich... so sehr. Und einem verliebten Narren gleich beginnst du, wieder nervös zu werden, sobald sie nur den Raum betritt. Dein Herz rast, doch du darfst es nicht zeigen. Dein Atem setzt für einen Sekundentakt aus, doch du stehst stramm und verneigst dich, wie es die Höflichkeit einfordert. Dein Körper will zu ihr und sie spüren, doch du bleibst an deinem Platz und versuchst, unsichtbar zu bleiben, wie es von einem Knappen gefordert wird. Zuhören, Beobachten, Lernen.

~ ~ ~
„Du vermisst sie, mh?“

„Jede Nacht und jede freie Sekunde, die ich nichts zu tun habe“

„Noch ein Grund mehr vor dem Sommer Ritter zu sein...“

„Ein Ansporn dafür, aye.“

„Ich vermisse ihn auch... jeden Tag.. jede Nacht und in jeder Minute in der ich nichts zu tun finde...“
~ ~ ~


Du weißt nicht, wie du damit umgehen sollst. Sie ist dir Mentorin, Lehrerin und Ausbilderin. Du kannst sie nicht einfach in den Arm nehmen, um zu erlauben, dass sie auch einmal nur Mensch sein dürfte. Kein Wort der Welt kann diesen Schmerz nehmen, keine Geste des Mitgefühls ihr den Ehemann wiederbringen. Sie ist stark, sie überlebt Tag für Tag. Wie winzig dein Sehnen sein muss im Gegensatz zu ihrem, wenn es unerfüllt bleibt. Du versuchst, schlicht da zu sein und ebenso schlicht sie im Auge zu behalten. Du weißt, dass noch mehr Augen auf ihr sind, die immer wieder zwischen Sorge, Mitgefühl und gutem Zuspruch ihre Tage mit begleiten. Du kannst nicht mehr als Freund ihr sein, wenngleich unausgesprochen. Dein Respekt ihr gegenüber wächst mit jedem Tag ihres Überlebens und alles, was du beisteuerst, sind die kleinen Augenblicke mit Conrad, wenn Helleth ihn dir überlässt. Du liest ihm vor... um dich selbst zu üben. Doch immer noch fallen dir die Worte schwer, wenngleich du geübter bist, als du es je zugeben würdest.

Ein Knappe hat seine Lederzeit anzutreten.
Ein Knappe hat sein Symbol zu finden.
Ein Knappe muss seinen Weg finden.
Ein Knappe ist alles... nur kein schlichter Soldat mehr.


Der Degen wird wieder aufgehoben, die Stille im Raum und das Flackern der Kerzen wahrgenommen. Du wirst weitermachen, egal, wie albern es dir vorkommt, egal, wie sehr es dich Geduld kosten wird. Denn du hast ein Ziel vor Augen und du wirst es erreichen.

Du bist Knappe.
Du wirst einmal Ritter.
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