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Auf neuen Wegen - Im Lichte der Herrin
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Auf neuen Wegen - Im Lichte der Herrin
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 30 Sep 2017 22:45    Titel: Auf neuen Wegen - Im Lichte der Herrin
Antworten mit Zitat

Erste Tage als Novize...


Leise raschelnd begleitete der Stoff der wenig ansehnlichen, aber warmen Robe des Novizen dessen Schritte durch die leeren Hallen des Klosters der Lichteinigkeit, was in den letzten Stunden unerwartet zu seinem Heim geworden war. Das Ozeanblau seiner Augen huschte durch die Räumlichkeiten und nur Casian und Brombosch, dem unermüdlichen Torwächter des Klosters und einem Cirmiasgeweihten wurde freundlich mit einem leichten Lächeln zugenickt. Seine Schritte führten Zahrak geradewegs zum Baum des Lichts, dessen Wiese er nur zögerlich betrat. Der Baum wurde sogleich mit einer ehrfürchtigen Verneigung begrüßt. Bald genauso selbstverständlich wie gegenüber dem ganzen Adel am gestrigen und heutigen Tag auf der Ritterburg in Schwertfluren. Einen kurzen Moment hielt er still in jener Haltung inne und nur die blassen Wölkchen vor seinem Gesicht bewegten sich in der abgekühlten Luft. Dann setzte er sich schließlich in Bewegung und kniete auf einigen wenigen Schritten Abstand zum Baum nieder. Im Stillen, nur für sich und die Herrin hörbar, begann er ein Gebet zu sprechen, ohne weiter darüber nachzudenken:


Temora,

ich bitte Dich um Gehör.
Meine Worte zu Dir waren bisher selten und eher karg als ausführlich.
Sicher auch oftmals fluchender Natur.
Doch ich merke in den letzten Tagen immer mehr, wie wichtig es für mich ist, einfach so zu Dir sprechen, ohne Dir mein Leid klagen zu wollen.
Bestimmt gäbe es genug, dass ich Dir nun wieder aufzählen könnte.
Doch bin ich mir sicher, dass Du das ohnehin bemerkt hast.
Ich möchte Dir heute einfach danken.
Für die Stärke, die ich bisher erfahren habe und für den Rückhalt, den ich durch meine Familie immer zu spüre.
Mit dieser Hilfe möchte ich auch Deine nächste Prüfung bestehen.
Doch bitte, prüfe mich und prüfe meinetwegen auch meine Frau.
Aber lass die Zwillinge dort heraus!
Ich wünsche mir für sie ein Leben, das sie beschreiten können, ohne in Reue auf die vergangene Zeit zurückzublicken.
So wir den falschen Weg gehen, Herrin, weise uns!
Zeige mir den rechten Weg!
Ich will mich dem fügen und das tun, was sein soll.
Nicht mehr das, wonach mein aufgebrachtes Herz so unerbittlich schreit.
Lass mich nicht wieder bereuen, was ich tue.
Führe mich!
Leite mich!
Ich werde Dir endlich folgen.



Eine Weile verharrte er noch in dieser Haltung, in der er unterbewusst seine Augen geschlossen hatte. Sein Atem ging indessen ruhig und gleichmäßig. Als er sich dann doch wieder aufrichtete, begleitete das Rascheln des Robenstoffes wieder jede seiner Bewegungen bis hin in das Zimmer, das ihm und den anderen Novizen zur Verfügung gestellt worden war. Zu Beginn hatte er nicht geglaubt, es je überhaupt nutzen zu würden. Doch nun blickte er sich prüfend um, aufmerksam wohl als während der Rundführung am 11. Searum, und erkor schließlich das hinterste Bett zu dem seinen. Eines davon hatte Zargas sich offenbar genommen und das Dritte war unberührt seit einer Weile. Es musste dem ehemaligen Novizen Enzyan gehört haben. Weiterhin leise, um ja niemanden im Gebäudekomplex zu wecken, öffnete er die Truhe, die ihm zugewiesen worden war und begann dort hinein seinen Rucksack auszuleeren. Alles, das er nicht alltäglich brauchte, wanderte hinein und die Novizenkleidung am eigenen Leib wurde sodann auch gegen den immer beigeführten Schlafanzug ausgetauscht. Nachdenklich fuhr eine der beiden Hände durch das noch immer zu lang geratene, lockige Deckhaar. Morgen wäre ein Barbier dran. Und dann würde er seine letzten Sachen aus Kronwalden holen, um es sich für eine ganze Weile im Kloster gemütlich zu machen. Den Studien würde es sicher zu Gute kommen, wenn ihm nun die Bibliothek eine Art Nachbar war und keine Arbeit der Vergangenheit ihn mehr ablenken konnte. So nahm er sich auch vor, einige bestimmte Bücher zu durchforsten, wie er es schon nachmittags mit Hochwürden Hohenhain besprochen hatte. Und alles, was er daran nicht verstand oder wozu ihm Fragen einfallen würden, würde er auf einem separaten Pergament niederschreiben, um es dann in einem Gespräch mit den Geweihten zu klären...


Zuletzt bearbeitet von Zahrak Salberg am 30 Sep 2017 22:51, insgesamt einmal bearbeitet
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 02 Okt 2017 02:28    Titel:
Antworten mit Zitat

Selbstreflektion als Mittel zur Selbsterkenntnis


Still schweigend kam Zahrak leise ins Novizenzimmer hinein und schaute sich um. Zargas schlief offenbar schon und so blieb Zahrak leise, um ihn nicht zu wecken. Er hockte sich vor seiner Zeugtruhe, aus der er nun lebte, hin und öffnete jene, während er über das eben geführte Gespräch mit Nathelia und Ivy im Haus seiner Schwester nachdachte...

"Ich hab keinen Bock mehr darauf, jedes Quartal aufs Neue zu hören, wie unperfekt ich bin und dass sie mich trotzdem liebt. Ich will ihr nicht weh tun."
"Du bist ganz anders als früher. Ach Zak ... nehmt die Auszeit, aber lasst euch helfen."
"Klammer ich an irgendwem, den Kindern, Moira oder sonst was fest?"
"Ja, tust du und das ist auch gut so. Sonst würdest du schon durchdrehen, und zwar dein Glauben."
"Je mehr ich darüber nachdenke und je mehr Zeit alleine vergeht, desto mehr fühle ich mich darin bestätigt, diesen Weg weiter zu gehen. Und ich hoffe für Moira, dass sie ihren Weg auch findet. Ganz gleich, ob er zu mir hin oder von mir weg führt."


Nachdenklich wühlte er in der Erinnerungsbox herum und ließ seine Gedanken dabei einige Monde weit zurückschweifen, bis hin zum Abend des 05.05.260...

"[...] Heute und hier verspreche ich dir, dass ich immer der Mann sein werde, den du liebst. Ich werde dich für immer lieben wie ich dich lieben gelernt habe. Ich möchte dir jeden Tag mindestens ein Lächeln entlocken und ich werde dafür kämpfen, ein guter Ehemann, Vater und für euch Drei auch manchmal einfach nur der beste Freund zu sein. Jeden Tag will ich dir zeigen und sagen, wie schön du bist. Denn das bist du, den Schwänen gleich. Ebenso bist du mein Lichtblick, mein Antrieb, meine Hoffnung. Und so schwöre ich dir nun, vor den Augen Cirmias und allen, die diesen Tag mit uns gemeinsam feiern wollen, ganz offiziell, dass ich dir nie wieder von der Seite weichen werde. Salbergehrenwort!"


Hatte er alles richtig gemacht? Entsprach er als Ehemann noch dem Gelöbnis gegenüber seiner Ehefrau? Er hatte geschworen, sie stets so zu lieben, wie er sie lieben gelernt hatte. - Und er liebte sie immer noch. Da war er sich sicher. - Jeden Tag hatte er ihr ein Lächeln auf die Lippen zaubern wollen. - Es war ihm offenkundig, gleichwohl wenig unerwartet, nicht immer gelungen. Aber er konnte sich an kaum einen Tag entsinnen, an dem er es nicht einmal versucht hätte. Zuletzt erst, war es der Abend des 22. Searum gewesen, an dem ihre unverbesserlich leichtsinnige Art ihn an den Rand der Verzweiflung getrieben hatte. Doch was war mit den Stunden davor gewesen? Hatte er sie da nicht glücklich gemacht? Was war falsch daran, Momente, vielleicht auch mal Tage zu haben, an denen einem selbst nicht nach Lächeln war? - 'Ein guter Ehemann'.. - Nun, was war das? Klassisch gesehen, war es ein Mann, der für seine Frau und die gemeinsame Familie sorgen konnte. Der neben all der Arbeit aber auch Zeit für seine Frau aufbrachte und ihr das Gefühl schenkte, etwas Besonderes zu sein. Treu sollte ein Ehemann sein und stets darum besorgt, dass es seiner Liebsten gut ging. Glaubte man Ignatius Worten, so musste ein guter Ehemann seine Frau stets als eben solche bezeichnen. Sie auf Händen tragen und alles im Leben hinter ihr anstellen. Um es in seinen Worten zu sagen: Sie musste immer die 1. Geige, nicht die 2. spielen. - Dass er ein guter Vater und Freund war, daran zweifelte er selbst in den letzten Stunden nicht dran. Der Freund war er schon immer gewesen und die Zwillinge dankten ihm seine Art. Das spürte er jedes Mal, wenn er sie auf dem Arm hatte, mit ihren spielte, kuschelte, sie pflegte und umsorgte. Gut, er hatte Moira nicht jeden Tag gesagt, wie schön sie ist. - Aber immer dann, wenn er gemerkt hatte, dass sie es benötigte. Und war das nicht eigentlich schon ein guter Ansatz? Es konnte kaum daran liegen, dass sie öfter eine Bestätigung brauchte. Das glaubte er nicht. - Zu guter Letzt hatte er ihr versprochen, nie wieder von ihrer Seite zu weichen - Das war sicherlich sowohl sinnbildlich, als auch wörtlich gemeint. Das Wörtliche brach er eindeutig gerade, indem er freiwillig im Kloster lebte, anstatt weiter das Eigenheim mit ihr zu teilen. Aber er tat sich schwer damit, das als Bruch des Versprechens anzusehen. Denn würde sie es wollen, wäre er umlängst zurückgekehrt. Er würde sie nie gegen ihren Willen alleine lassen. Das hatte er eigentlich gemeint, als er es ihr im Eluviar zum wiederholten Male versprochen hatte. Genauso wie er es schon im Hartung gemeint hatte, als sie sich trotz seines Fehltritts wieder für ihn entschieden hatte. -

"[...] die Erfahrung lehrt uns, dass die Liebe nicht darin Bestand hat, sich einander anzusehen und alles drumherum aus den Augen zu verlieren, sondern miteinander in die gleiche Richtung zu blicken. Denn da, wo du hingehst, werden meine Schritte dich begleiten und wo du Wurzeln schlägst, will auch ich verweilen. Denn meine Familie ist durch deine gewachsen. In der Hoffnung, nie wieder voneinander getrennt zu sein, richten wir unsere Gebete gemeinsam an Cirmias, auf dass selbst der Tod uns in seinen Hallen wieder zueinander führen mag. Deine Nähe spendet mir Ruhe wie Kraft und sie nährt mein unerschütterliches Vertrauen in dich und deine Taten. Ich liebe dich nicht nur deines unverfälschten Wesens wegen, sondern ganz besonders weil ich bei dir sein kann wer ich bin, ohne Maske und falsche Scheu. Die Liebe, die wir leben, lässt sich nicht verurteilen. Auch ist sie weder bestechlich, noch eigensüchtig. Sie ist unser reiner Quell an Freude und Licht, wider allem Bösen und giert niemals nach Vergeltung für Fehler, sondern lebt von unserer Aufrichtigkeit füreinander. [...]"


Er wagte es für den Moment nicht mehr, ihr Gelöbnis gedanklich auseinander zu pflücken und sich selbst aufzuzählen, was sie davon, seiner Meinung nach, nicht erfüllte. Tief in sich wusste er es auch ohne darüber nachdenken zu müssen. Und er hoffte weiter, dass sie sich vielleicht ähnlich selbstkritische Gedanken machte, früher oder später, und dann zur Erkenntnis kommen würde, dass es nicht nur an Zahrak war, die Beziehung aufzuwerten. Es war nicht nur sein Mangel an offensichtlicher Wertschätzung und Liebe, der die junge Ehe gefährdete. Da war mehr. Und insbesondere den Kindern zuliebe musste das irgendwann geklärt werden. Doch noch war nicht die Zeit für ein klärendes Gespräch gekommen. Er wollte abwarten, bis sie sich bereit dazu fühlte und selbst auf ihn zu kam. Diese Zeit würde er dafür nutzen, mit sich selbst ins Reine zu kommen und sein Herz sowie seinen Geist weiter für die Zeichen der Herrin zu öffnen. In dieser Art des Lebens, diesem vollkommen ungezwungenen Nutzen des Tages, fand er derzeit seine Ruhe und er genoss sie mehr, als er je gedacht hätte. Sein Glaube gab ihm tatsächlich einen Halt, den er lange in anderen Dingen vergebens gesucht hatte...
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 02 Okt 2017 22:30    Titel:
Antworten mit Zitat

Grundverständnis aufbauen


Stunden um Stunden vergingen, in denen Zahrak ein Buch nach dem anderen öffnete, ganz langsam durchblätterte, sich Notizen dazu machte, die eher weniger schön und leserlich waren, das Buch dann noch mal quer durchblätterte, um einige einzelne Dinge nachzuschlagen und es dann irgendwann wegzulegen, um das nächste hervorzuholen, damit es derselben Prozedur unterzogen werden konnte. So verstrich tatsächlich ein gesamter Tag im Goldblatt, bis einige Pergamente voll gekrakelt waren und hoffentlich in den nächsten Tagen noch entziffert werden konnten, wenn Zahrak dazu kommen würde, die Hochwürdens mit seinen Fragen und Unverständlichkeiten zur ersten Lernphase zu behelligen. Vielleicht sogar schon am 04., beim ersten offiziellen Novizenunterricht...

Temora-Brevier I
Temora-Brevier II
Temora-Brevier III
Was bedeutet glauben?
Priesterstab
Symbolik der Sieben
Kodex der reinen Seelen
Der diamantene Kodex
Kodex der Ritterlichkeit



unbekannte Worte und Ausdrücke:

"Temora-Brevier I":
Kompilat = Sammlung?
Unbill = nicht Tolles?

"Temora-Brevier II":
es erkennt jeden Fehl = es erkennt jeden Fehler?
wenn du siehst, dass ich zage = wenn du siehst, dass ich zweifel?
wenn du siehst, dass ich fehle = wenn du siehst, dass ich Fehler mache?
mich dir anempfehlen = ?
welche uns Leistern sind = ?

"Temora-Brevier III":
essentielle Bestandteile = ?
Kodizes = ?
zaudere = zögere?
Schütze meine Seele, dass sie sich gestärkt den eitlen Einflüssen* widersetze.
*

"Priesterstab":
Exkommunikation = ?

"Der diamantene Kodex":
Exzess = ?

"Kodex der Ritterlichkeit":
tumbe Vergnügen = banale/primitive Vergnügen?
Betragen = Verhalten?


Notizen:

"Was bedeutet glauben?":
Glaube = Hoffnung/Wunsch/Sehnsucht
hoffen = vertrauen
man hofft auf einen Wink des Schicksals/eine höhere Macht
wir hoffen, wo wir nicht wissen, aber vertrauen wollen
Vertrauen vermeidet nicht Enttäuschungen
"Der Glaube versetzt Berge."
Glaube verschiebt die Grenzen des Möglichen (!?)
*Es findet sich eine Zeichnung zwischen den Notizen ein. Sie zeigt, grob angedeutet, ein schlichtes, langgezogenes Haus, das lediglich aus einem Fundament und 14 Säulen besteht. Es mag bald einer Halle oder einem Tempel ähneln. Das Dach fehlt jedoch. Auf dem Fundament des Hauses steht "Tugend 1", die Säulen sind von "Tugend 2" bis "Tugend 15" beschriftet. Die kleine Überschrift für das Bild lautet "Selbstentfaltung".*
Seele = göttlicher Funke, entspringt dem Licht (der Herrin?)
Kinderseele = ungeformt
Leben formt Seele
Glaube = Licht

"Priesterstab":

äußeres Zeichen = Priesterstab
Der Stab besteht aus dem Licht, das als brennender Funke in die Brust des Dieners gesetzt wurde. (Kommt es von innen/dem Herzen?)
Attribut = Beigabe/Sinnbild für...
-> Stütze für Alte und Kranke
-> Wanderer
-> Hirte
-> Herrscher + Richter
Geweihter = Brücke zwischen Göttlichen und Menschlichen
Seelensorge, Gespräche, Lehren, Vermählungen, Beerdigungen, Segnungen und Schutz = Aufgabe der Geweihten
Priesterstab ist Symbol für einen Seelenhirten, Wegweiser und geistlichen Richter.

"Symbolik der Sieben":

Amyra - Mitgefühl - Buschwindrose (eine der zuerst blühenden Blumen des Frühjahres)
Alsamar - Ehre - Feder & Tinte (Alsamar erfuhr, dass es das Weglegen des Schwertes noch ehrenvoller sein kann, als der Kampf selber.)
Boresal - Tapferkeit - Buchsbaum (immergrüne Zweige stehen für Unbeugsamkeit)
Semborel - Gerechtigkeit - Schwert (Kampf gegen die Ungerechtigkeit, Recht und Gerechtigkeit sind nicht immer dasselbe.)
Ilara - Demut - Stein ("Die Zeit holt sich alles zurück.") ?
Fasamar - Geistigkeit - Buch (man lernt nie aus, offen bleiben für die Lehren der Welt) ?
Brynn - Opferbereitschaft - Waage (Hilfe als Mittel gegen Ungleichgewicht, nie mehr geben oder nehmen als nötig/möglich, ein Opfer annehmen ist gleich schwer wie ein Opfer geben)

"Kodex der reinen Seele":

Im Mitgefühl sind alle Wesen (guten Willens) brüderlich vereint. (Kaum einer ist hoffnungslos verloren!?) Verdorbene Seelen gehören gerecht begnadigt, nicht gefoltert. (Stichwort "gerechter Zorn"/"grausamer Hass")
Tapferkeit - keine Angst, steht für eigene Überzeugungen ein, hilft Leuten in Not, selbstlos, vertraut auf Temoras Schutz
Gerechtigkeit wägt Emotionen gegen Logik ab, beurteilt ohne Vorurteile und unabhängig des Standes, Ausgeglichenheit und Ruhe nötig
Opferbereitschaft - für andere und den Glauben, "Die Opferbereitschaft erfordert eine Liebe unserer selbst, die ohne Rücksicht an andere weitergegeben wird." (?), immer den schwierigeren Weg wählen, Liebe weitergeben ohne Furcht (?)
Ehre - keine Aufgabe abbrechen, Loyalität, Ehre ist schwer zurückzuerlangen, "Wenn ihr den Mut findet, die Wahrheit in eurem Leben stets zu verfolgen, gleich wie stark der Sturm der Verführung euch entgegenweht, werdet ihr die Ehre finden und halten." (?)
Geistigkeit - ewige Suche nach der Wahrheit, Selbst- und Fremdenbetrachtung, Wunsch der Seele nach Verbesserung, "In der Einheit von Wahrheit, Liebe und Mut wird das Gemüt mit friedvoller Geistigkeit erfüllt." (?)
Demut - eigene Grenzen bekannt, niemand ist besser als die Anderen, man sieht nie die ganze Wahrheit und das eigene Wissen könnte immer auch mal falsch sein, hört immer auf eigenen Verstand, sucht niemals Ruhm oder Reichtum, Gegenteil von Liebe, Mut und Wahrheit ist Stolz, aus Stolz wächst Hochmut heran, Stolz an sich ist nicht schädlich

"Der diamantene Kodex":

Das rechte Maß: alle Tugenden gleichmäßig ausleben, nichts über- oder untertreiben
Die heilige Stärke: Durchhaltevermögen, weicht nicht vom Weg ab

"Kodex der Ritterlichkeit":

Hoher Mut: Was Besseres sein, heißt auch, Besseres leisten zu müssen. (!?)
Trockene Träne: Nicht von Negativem runterziehen lassen, da man für die Anderen stark sein muss.
Starker Arm: Körperliche Ertüchtigung und weltlicher Einfluss werden ausgeprägt und zum Wohle der Welt eingesetzt. Beim Schwertadel oft stärker vertreten.
Wacher Sinn: Das Gegenstück zum starken Arm. Sozusagen die Schulung des Kopfes. Bei Priestern oft stärker vertreten.
Gebeugtes Knie: Temora, ihre Priester, Lehnsherren und deren Stellvertreter sowie der/die Geliebte verdienen eine gewisse Hingabe (!? Kriegs nicht in Worte gefasst), dem Feind und den normalen Bürgern wird sich nicht gebeugt.
Gute Sitte: Höflich, aber nicht alles hinnehmen.


Zuletzt bearbeitet von Zahrak Salberg am 03 Okt 2017 23:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Ahmad Fadlan Azeezah





 Beitrag Verfasst am: 03 Okt 2017 11:27    Titel:
Antworten mit Zitat

- bitte löschen -

Zuletzt bearbeitet von Ahmad Fadlan Azeezah am 03 Okt 2017 22:33, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 07 Okt 2017 18:33    Titel:
Antworten mit Zitat

Grundverständnis aufbauen I


Endlich hatte es geklappt. Hochwürden Antorius und er hatten zumindest mal für einen Stundenlauf zusammen gefunden und sich der ersten Hälfte der unzähligen Fragen Zahraks angenommen. So wie es aussah, hatte Hochwürden seinen Spaß und Zahrak selbst hatte dank der beiden Kinder auf dem Schoß nicht nur einiges zu tun, sondern verunstaltete das ohnehin schon nicht schön verfasste Notizwerk noch mehr mit seiner Sauklaue, die sich als Schreibunterlage nun mit gefühlt 5 Fingerbreiten Platz auf dem Schoß zufrieden geben musste. Denn alles andere des väterlichen Schoßes nahmen die Zwillinge ein, die fröhlich brabbelten und gackerten, während sie sich gelegentlich immer wieder von den Beinen des Vaters auf und ab wippen ließen, um beschäftigt zu sein.
Es würde noch eine zweite Sitzung mindestens brauchen, bis alle Fragen, die bisher aufgetreten waren, geklärt wären. Und beim nächsten Mal, so merkte Zahrak sich, wären die betroffenen Lektüren vielleicht auch ganz hilfreich, um während des Gesprächs darin blättern zu können, damit man den Zusammenhang hatte, wenn es von Nöten war...
Für heute wollte er aber nichts mehr von Vokabular und weiteren Lektüren wissen. Es ging nach Kronwalden, um dort zu sehen, wie es Nathelia nach dem Unfall gestern ging und ob man der Familie irgendwo noch helfen konnte. Auch stand noch ein Gespräch mit seinem Bruder aus, nach dem, was Moira ihm so berichtet hatte. Langweilig wurde es eben doch nie...


Zahrak Salberg hat Folgendes geschrieben:
unbekannte Worte und Ausdrücke:

"Temora-Brevier I":
Kompilat = Sammlung?
Zusammenstellung von etwas
Unbill = nicht Tolles? Unrecht

"Temora-Brevier II":
es erkennt jeden Fehl = es erkennt jeden Fehler?
!
wenn du siehst, dass ich zage = wenn du siehst, dass ich zweifel? zöger
wenn du siehst, dass ich fehle = wenn du siehst, dass ich Fehler mache? !
mich dir anempfehlen = ? mich dir zur Unterstützung anbieten
welche uns Leistern sind = ? Welche uns Leitstern sind?

"Temora-Brevier III":
essentielle Bestandteile = ?
wichtige!!! / wesentliche
Kodizes = ? Mehrzahl von "Kodex"
zaudere = zögere? ! siehe "zagen"
Schütze meine Seele, dass sie sich gestärkt den eitlen Einflüssen* widersetze.
*
dumme/schlechte Einflüsse (Versuchungen, Hochmut, ...)
subtil beobachten = so beobachten, dass der Beobachtete es nicht mitbekommt
"Priesterstab":
Exkommunikation = ?
Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gläubigen/der Kirche Temoras
"Der diamantene Kodex":
Exzess = ?
andauernd zu viel von etwas (wie bei Süchten)

"Kodex der Ritterlichkeit":
tumbe Vergnügen = banale/primitive Vergnügen?
dumpf, dumm, einfach, einfältig
Betragen = Verhalten? !


Notizen:

"Was bedeutet glauben?":
Glaube = Hoffnung/Wunsch/Sehnsucht
hoffen = vertrauen
man hofft auf einen Wink des Schicksals/eine höhere Macht
wir hoffen, wo wir nicht wissen, aber vertrauen wollen
Vertrauen vermeidet nicht Enttäuschungen
"Der Glaube versetzt Berge."
Glaube verschiebt die Grenzen des Möglichen (!?)
*Es findet sich eine Zeichnung zwischen den Notizen ein. Sie zeigt, grob angedeutet, ein schlichtes, langgezogenes Haus, das lediglich aus einem Fundament und 14 Säulen besteht. Es mag bald einer Halle oder einem Tempel ähneln. Das Dach fehlt jedoch. Auf dem Fundament des Hauses steht "Tugend 1", die Säulen sind von "Tugend 2" bis "Tugend 15" beschriftet. Die kleine Überschrift für das Bild lautet "Selbstentfaltung".*
Seele = göttlicher Funke, entspringt dem Licht (der Herrin?)
Kinderseele = ungeformt
Leben formt Seele
Glaube = Licht

"Priesterstab":

äußeres Zeichen = Priesterstab
Der Stab besteht aus dem Licht, das als brennender Funke in die Brust des Dieners gesetzt wurde. (Kommt es von innen/dem Herzen?)
Attribut = Beigabe/Sinnbild für...
-> Stütze für Alte und Kranke
-> Wanderer
-> Hirte
-> Herrscher + Richter
Geweihter = Brücke zwischen Göttlichen und Menschlichen
Seelensorge, Gespräche, Lehren, Vermählungen, Beerdigungen, Segnungen und Schutz = Aufgabe der Geweihten
Priesterstab ist Symbol für einen Seelenhirten, Wegweiser und geistlichen Richter.

"Symbolik der Sieben":

Amyra - Mitgefühl - Buschwindrose (eine der zuerst blühenden Blumen des Frühjahres)
Alsamar - Ehre - Feder & Tinte (Alsamar erfuhr, dass es das Weglegen des Schwertes noch ehrenvoller sein kann, als der Kampf selber.)
Boresal - Tapferkeit - Buchsbaum (immergrüne Zweige stehen für Unbeugsamkeit)
Semborel - Gerechtigkeit - Schwert (Kampf gegen die Ungerechtigkeit, Recht und Gerechtigkeit sind nicht immer dasselbe.)
Ilara - Demut - Stein ("Die Zeit holt sich alles zurück.") ?
Fasamar - Geistigkeit - Buch (man lernt nie aus, offen bleiben für die Lehren der Welt) ?
Brynn - Opferbereitschaft - Waage (Hilfe als Mittel gegen Ungleichgewicht, nie mehr geben oder nehmen als nötig/möglich, ein Opfer annehmen ist gleich schwer wie ein Opfer geben)

"Kodex der reinen Seele":

Im Mitgefühl sind alle Wesen (guten Willens) brüderlich vereint. (Kaum einer ist hoffnungslos verloren!?) Verdorbene Seelen gehören gerecht begnadigt, nicht gefoltert. (Stichwort "gerechter Zorn"/"grausamer Hass")
Tapferkeit - keine Angst, steht für eigene Überzeugungen ein, hilft Leuten in Not, selbstlos, vertraut auf Temoras Schutz
Gerechtigkeit wägt Emotionen gegen Logik ab, beurteilt ohne Vorurteile und unabhängig des Standes, Ausgeglichenheit und Ruhe nötig
Opferbereitschaft - für andere und den Glauben, "Die Opferbereitschaft erfordert eine Liebe unserer selbst, die ohne Rücksicht an andere weitergegeben wird." (?), immer den schwierigeren Weg wählen, Liebe weitergeben ohne Furcht (?)
Ehre - keine Aufgabe abbrechen, Loyalität, Ehre ist schwer zurückzuerlangen, "Wenn ihr den Mut findet, die Wahrheit in eurem Leben stets zu verfolgen, gleich wie stark der Sturm der Verführung euch entgegenweht, werdet ihr die Ehre finden und halten." (?)
Geistigkeit - ewige Suche nach der Wahrheit, Selbst- und Fremdenbetrachtung, Wunsch der Seele nach Verbesserung, "In der Einheit von Wahrheit, Liebe und Mut wird das Gemüt mit friedvoller Geistigkeit erfüllt." (?)
Demut - eigene Grenzen bekannt, niemand ist besser als die Anderen, man sieht nie die ganze Wahrheit und das eigene Wissen könnte immer auch mal falsch sein, hört immer auf eigenen Verstand, sucht niemals Ruhm oder Reichtum, Gegenteil von Liebe, Mut und Wahrheit ist Stolz, aus Stolz wächst Hochmut heran, Stolz an sich ist nicht schädlich

"Der diamantene Kodex":

Das rechte Maß: alle Tugenden gleichmäßig ausleben, nichts über- oder untertreiben
Die heilige Stärke: Durchhaltevermögen, weicht nicht vom Weg ab

"Kodex der Ritterlichkeit":

Hoher Mut: Was Besseres sein, heißt auch, Besseres leisten zu müssen. (!?)
Trockene Träne: Nicht von Negativem runterziehen lassen, da man für die Anderen stark sein muss.
Starker Arm: Körperliche Ertüchtigung und weltlicher Einfluss werden ausgeprägt und zum Wohle der Welt eingesetzt. Beim Schwertadel oft stärker vertreten.
Wacher Sinn: Das Gegenstück zum starken Arm. Sozusagen die Schulung des Kopfes. Bei Priestern oft stärker vertreten.
Gebeugtes Knie: Temora, ihre Priester, Lehnsherren und deren Stellvertreter sowie der/die Geliebte verdienen eine gewisse Hingabe (!? Kriegs nicht in Worte gefasst), dem Feind und den normalen Bürgern wird sich nicht gebeugt.
Gute Sitte: Höflich, aber nicht alles hinnehmen.


"Die Entstehung des Ganzen" Band 1 und 2 lesen!
Gedanken zur Opferbereitschaft aufschreiben.
Bücher zum nächsten Gespräch mitnehmen!
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 26 Okt 2017 13:23    Titel:
Antworten mit Zitat

Nach langer Zeit holte Zahrak noch einmal sein altes Tagebuch aus den Tiefen seiner Schlafzimmerkommode heraus und schlug es auf. Nachdenklich überblickten die ozeanblauen Augen die unterschiedlichen Schriftbilder, die sich in Unästhetik und Willkür untereinander zu übertreffen schienen. Dann blickte er auf das Datum des letzten Eintrages und las: 13. Eluviar 258 Stirnrunzelnd rieb er sich mit der freien Hand über den Nasenrücken, ehe er sich mit dem Tagebuch aufs Bett setze und einen Kohlestift zur Hand nahm. Recht gedankenverloren, mag man meinen, schrieb er in aller Ruhe, deutlich leserlicher, einige Zeilen auf das leicht vergilbte Pergament des Buches..

Zitat:
Kronwalden,
den 26. Goldblatt 260


Es ist nun fast zweieinhalb jahre her, dass ich hier das letzte Mal reingeschrieben habe. Viel ist in der Zwischenzeit passiert, das ich für heute nicht niederzuschreiben gedenke. Nur so viel: Ich bin ein Anderer, als der, der bisher hier seine Gedanken festzuhalten versuchte. Ach und eines noch: Ich weiß, meine Frau wird es verwundern, vielleicht sogar wenig erfreuen, aber ich werde nun zu Übungszwecken versuchen, nicht nur keine Flüche mehr auszusprechen, sondern mich allgemein 'gewählter' auszudrücken. Auf Ersteres steht sowieso eine Goldstrafe!
Aber gut, fangen wir an. Seit nun 17 Tagen läuft die Fastenzeit zur Ehrung der heiligen Brynn und ihrer Tugend der Opferbereitschaft. Das mit dem Essen klappt tatsächlich mittlerweile besser, als gedacht. Die erste Woche war richtig anstrengend, weil ich mich erst noch darn gewöhnen musste, dass ich dieselben Leistungen ohne Fleisch und Süßes erbringe wie vorher. Aber der Verzicht auf so viele Speisen ist weniger das, was wirklich der Sinn des Fastens ist. Hochwürden Antorius erzählte uns am 19., dass es viel mehr darum ginge, zur Herrin zu beten, in sich zu gehen und auch einfach mal ganz bewusst auf (fremde) Menschen zuzugehen, sie zu fragen, wie man ihnen eine Freude machen oder ihnen behilflich sein kann. Da ich eh jeden Mittag und Abend im Kloster bin und auch sonst versuche, meine Morgende mit einem zumindest kurzen Gebet zu beginnen - es fällt mir immer noch nicht unbedingt einfach, frei zur Herrin zu sprechen - wollte ich mich nun die letzte knappe Woche einmal darauf konzentrieren, das mit den Menschen auszuprobieren.
Der erste Tag verlief mehr als komisch. Ich bin nie der Typ gewesen, der sich vor Menschen gescheut hat, sich nicht ausdrücken konnte oder es komisch fand, anderen zu helfen. Aber so ganz bewusst nach Leuten zu suchen, die Anzeichen von Hilfsbedürftigkeit machten, kam mir dann doch irgendwie komisch vor. Und tatsächlich gibt es davon kaum welche hier in Lichtenthal. Der Lebensstandard ist recht hoch, vergleicht man ihn mit anderen Regionen wie Seefels. Hauptsächlich waren es also alte Leute, die ich ansprach, wenn sie einen vollen Korb vom Marktplatz bis zum Eigenheim zu tragen hatten oder so was. Aber es war offenbar genauso schwer Hilfe anzunehmen, wie sie ganz frei anzubieten. Mehrere lehnten ab oder nahmen nur unter misstrauischen Rückfragen an, ob man nichts Besseres zu tun hätte, etwas dafür wolle oder dergleichen. Doch je öfter ich meine Hilfe anbot, desto selbstsicherer wurde ich dabei und offenbar schienen die Leute das zu merken. Oder sie merkten, dass ich das nicht eigennützig machten, weil sie mich vielleicht schon anderen helfen gesehen haben. Auf jeden Fall zeigten sie auch weniger Hemmungen, meine Hilfsangebote anzunehmen und irgendwann sprach mich sogar eine junge Frau von sich aus an.
Ob ich ihr sagen könne, ob der Händler sie mit 15 Münzen den Apfel über den Tisch ziehen wolle. Sie zweifelte an seiner Glaubwürdigkeit und natürlich konnte ich ihr nicht dazu raten, so viel für Äpfel zu zahlen. Immerhin waren das noch nicht die Notreserven der Obstbauern. Ich riet ihr zu 10 Münzen oder einem anderen Händler und kurz bevor sich die junge Frau laut dazu entscheiden konnte, den Nachbarsstand zu nehmen, ging der Mann dann doch auf einmal auf stolze 9 Münzen runter und gab dem offensichtlichen Sohn der Dame sogar noch einen saftigen Pfirsich dazu. Wir bedankten uns alle Drei herzlich und ohne groß darüber nachzudenken, ging ich die nächsten Schritte mit den Beiden mit. Wir erzählten jeweils voneinander und ließen so den Marktplatz hinter uns. Erst am kleinen Haus, das sie ihr Eigen nannten, verabschiedeten wir uns voneinander und gingen wieder getrennte Wege.
Doch die nächsten Tage traf ich sie immer wieder mal mit dem kleinen Richard. Er war 12 Jahre alt, bald genauso blond wie ich und hatte graugrüne Augen. Seine Mutter hieß Juleane und erzählte mir irgendwann, dass sie seit 3 Jahren verwitwet war. Ihr Mann ist damals wohl während der Verteidigung Schwingensteins gefallen und seit dem hatte Juleane alle Hände voll damit zu tun, genug Gold ranzuschaffen, um sich und Richard durchzubringen. Er litt darunter, kaum etwas von seiner Mutter zu haben, erzählte er mir sehr beiläufig. Sonst hatte sie ja nicht arbeiten müssen. Aber nun war auch seit einem Jahr noch Großmutter Lisbeth schwer erkrankt, die sich sonst so viel wie möglich um Richard gekümmert hatte. Irgendwie war es eine ganz komische Art der Verbundenheit, die ich auf einmal zu den Beiden spürte und so bot ich ihnen an, dass Richard zwischendurch ja auch einfach zu uns nach Kronwalden kommen könne, um mit Clara zu spielen. Klar, sie war noch ein ganzes Stück jünger als er, aber sie war immerhin ein Kind, das sich noch relativ gut in seine Lage hineinversetzen könnte und zwischendurch waren da ja dann auch noch Janni, Sarah und Vilja, mit denen sie spielen oder reden konnten. So würde Richard vielleicht auch etwas mehr Anschluss finden und Juleane entlastet werden, indem sie sich nicht um einen halberwachsenen Knaben zu Hause sorgen musste, während sie arbeiten war. Und ich konnte dafür sorgen, dass er immer sicher hin und zurück kam und sich möglichst wohl bei uns fühlte. Ob die Beiden das Angebot nun annehmen würden, überließ ich ihnen...
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 26 Okt 2017 14:00    Titel:
Antworten mit Zitat

Grundverständnis aufbauen II


Die Notizen wurden mehr und mehr und auch immer unübersichtlicher dabei. Viele der nachgetragenen Zeilen waren zwischen die ersten Notizen gequetscht worden oder landeten bereits auf der Rückseite, damit man sie besser lesen konnte. Sternchen und Pfeile markierten sie dann entsprechend auch an den Stellen, an denen sie normalerweise stehen sollten. Das Faszinierende daran war: Es gab immer noch genug Fragen. Einige davon sollte Zahrak sich aber ganz bewusst für spätere Unterrichte aufheben und andere sollte er einfach mal versuchen, in der gegründeten Lerngruppe mit Nathelia und Zargas zu klären. Allerdings war es schwierig genug, einen gemeinsamen Termin zu finden. Besonders in der Fastenzeit lebte Zargas irgendwo draußen in der Pampa und Nathelia hatte, genau wie Zahrak, alle Hände voll mit der Arbeit und Familie zu tun. Also musste das alles wohl einfach noch was warten. Und sowieso galt es nun erst mal, den 27. sauber über die Bühne zu bekommen und die Fastenzeit damit ordentlich abzuschließen. Danach konnte man weiterschauen...

Zahrak Salberg hat Folgendes geschrieben:
unbekannte Worte und Ausdrücke:

"Temora-Brevier I":
Kompilat = Sammlung?
Zusammenstellung von etwas
Unbill = nicht Tolles? Unrecht

"Temora-Brevier II":
es erkennt jeden Fehl = es erkennt jeden Fehler?
!
wenn du siehst, dass ich zage = wenn du siehst, dass ich zweifel? zöger
wenn du siehst, dass ich fehle = wenn du siehst, dass ich Fehler mache? !
mich dir anempfehlen = ? mich dir zur Unterstützung anbieten
welche uns Leistern sind = ? Welche uns Leitstern sind?

"Temora-Brevier III":
essentielle Bestandteile = ?
wichtige!!! / wesentliche
Kodizes = ? Mehrzahl von "Kodex"
zaudere = zögere? ! siehe "zagen"
Schütze meine Seele, dass sie sich gestärkt den eitlen Einflüssen* widersetze.
*
dumme/schlechte Einflüsse (Versuchungen, Hochmut, ...)
subtil beobachten = so beobachten, dass der Beobachtete es nicht mitbekommt
"Priesterstab":
Exkommunikation = ?
Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gläubigen/der Kirche Temoras
"Der diamantene Kodex":
Exzess = ?
andauernd zu viel von etwas (wie bei Süchten)

"Kodex der Ritterlichkeit":
tumbe Vergnügen = banale/primitive Vergnügen?
dumpf, dumm, einfach, einfältig
Betragen = Verhalten? !


Notizen:

"Was bedeutet glauben?":
Glaube = Hoffnung/Wunsch/Sehnsucht
hoffen = vertrauen
man hofft auf einen Wink des Schicksals/eine höhere Macht
wir hoffen, wo wir nicht wissen, aber vertrauen wollen
Vertrauen vermeidet nicht Enttäuschungen
"Der Glaube versetzt Berge."
Glaube verschiebt die Grenzen des Möglichen (!?)
Glaube stärkt einen selbst (wie bei Liebe) höchste
*Es findet sich eine Zeichnung zwischen den Notizen ein. Sie zeigt, grob angedeutet, ein schlichtes, langgezogenes Haus, das lediglich aus einem Fundament und 14 Säulen besteht. Es mag bald einer Halle oder einem Tempel ähneln. Das Dach fehlt jedoch. Auf dem Fundament des Hauses steht "Tugend 1", die Säulen sind von "Tugend 2" bis "Tugend 15" beschriftet. Die kleine Überschrift für das Bild lautet "Selbstentfaltung".* Opferbereitschaft, mehr Mitgefühl/Ehrgeiz, neues
Selbstbewusstsein
Seele = göttlicher Funke, entspringt dem Licht (der Herrin?) *es findet sich auf der Rückseite des Pergaments eine markierte Zeichnung, die eine stilisierte Sonne und einen Menschentorso zeigt. Zwei Beziehungspfeile deuten einen Kreislauf zwischen den beiden Bildbestandteilen an. Ein kleiner Fleck wurde in die Sonne gemalt und führt über einen der Pfeile zur Mitte des Torsos, auf den eine kleine Sonne gemalt wurde. Rechts daneben steht "Verformung / Wachstum" und links davon ist eine wabernde Masse mit grimmigen Gesicht gemalt. Dazwischen prangt ein stilisierter Schild, unter welchem steht: "Wachstum durch Aufnahme der göttlichen Macht"*
Kinderseele = ungeformt
Leben formt Seele
Glaube = Licht

"Priesterstab":

äußeres Zeichen = Priesterstab
Der Stab besteht aus dem Licht, das als brennender Funke in die Brust des Dieners gesetzt wurde. (Kommt es von innen/dem Herzen?)
Attribut = Beigabe/Sinnbild für...
-> Stütze für Alte und Kranke
-> Wanderer
-> Hirte
-> Herrscher + Richter
Geweihter = Brücke zwischen Göttlichen und Menschlichen
Seelensorge, Gespräche, Lehren, Vermählungen, Beerdigungen, Segnungen und Schutz = Aufgabe der Geweihten
Priesterstab ist Symbol für einen Seelenhirten, Wegweiser und geistlichen Richter.

"Symbolik der Sieben":

Amyra - Mitgefühl - Buschwindrose (eine der zuerst blühenden Blumen des Frühjahres)
Alsamar - Ehre - Feder & Tinte (Alsamar erfuhr, dass es das Weglegen des Schwertes noch ehrenvoller sein kann, als der Kampf selber.)
Boresal - Tapferkeit - Buchsbaum (immergrüne Zweige stehen für Unbeugsamkeit)
Semborel - Gerechtigkeit - Schwert (Kampf gegen die Ungerechtigkeit, Recht und Gerechtigkeit sind nicht immer dasselbe.)
Ilara - Demut - Stein ("Die Zeit holt sich alles zurück.") ? Steine=Fundament Demut=Fundament
für Glaube, Reich und Gesellschaft
Fasamar - Geistigkeit - Buch (man lernt nie aus, offen bleiben für die Lehren der Welt) ?
über Tellerrand
hinausblicken, Erfahrungen, durchaus doppeltgemoppelt
Brynn - Opferbereitschaft - Waage (Hilfe als Mittel gegen Ungleichgewicht, nie mehr geben oder nehmen als nötig/möglich, ein Opfer annehmen ist gleich schwer wie ein Opfer geben)

"Kodex der reinen Seele":

Im Mitgefühl sind alle Wesen (guten Willens) brüderlich vereint. (Kaum einer ist hoffnungslos verloren!?) Verdorbene Seelen gehören gerecht begnadigt, nicht gefoltert. (Stichwort "gerechter Zorn"/"grausamer Hass")
Tapferkeit - keine Angst, steht für eigene Überzeugungen ein, hilft Leuten in Not, selbstlos, vertraut auf Temoras Schutz
Gerechtigkeit wägt Emotionen gegen Logik ab, beurteilt ohne Vorurteile und unabhängig des Standes, Ausgeglichenheit und Ruhe nötig
Opferbereitschaft - für andere und den Glauben, "Die Opferbereitschaft erfordert eine Liebe unserer selbst, die ohne Rücksicht an andere weitergegeben wird." (?), immer den schwierigeren Weg wählen, Liebe weitergeben ohne Furcht (?) nicht sich
selbst lieben, sondern Liebe _von_ uns, uneigennützig verschenken
Ehre - keine Aufgabe abbrechen, Loyalität, Ehre ist schwer zurückzuerlangen, "Wenn ihr den Mut findet, die Wahrheit in eurem Leben stets zu verfolgen, gleich wie stark der Sturm der Verführung euch entgegenweht, werdet ihr die Ehre finden und halten." (?)
Geistigkeit - ewige Suche nach der Wahrheit, Selbst- und Fremdenbetrachtung, Wunsch der Seele nach Verbesserung, "In der Einheit von Wahrheit, Liebe und Mut wird das Gemüt mit friedvoller Geistigkeit erfüllt." (?) Schwerpunkt auf
Geistigkeit/Geistlichkeit, Gleichgewicht, mehr ein inneres Verständnis, Dinge
in Frage stellen und sich mit was auseinandersetzen
Demut - eigene Grenzen bekannt, niemand ist besser als die Anderen, man sieht nie die ganze Wahrheit und das eigene Wissen könnte immer auch mal falsch sein, hört immer auf eigenen Verstand, sucht niemals Ruhm oder Reichtum, Gegenteil von Liebe, Mut und Wahrheit ist Stolz, aus Stolz wächst Hochmut heran, Stolz an sich ist nicht schädlich

"Der diamantene Kodex":

Das rechte Maß: alle Tugenden gleichmäßig ausleben, nichts über- oder untertreiben
Die heilige Stärke: Durchhaltevermögen, weicht nicht vom Weg ab

"Kodex der Ritterlichkeit":

Hoher Mut: Was Besseres sein, heißt auch, Besseres leisten zu müssen. (!?)
Trockene Träne: Nicht von Negativem runterziehen lassen, da man für die Anderen stark sein muss.
Starker Arm: Körperliche Ertüchtigung und weltlicher Einfluss werden ausgeprägt und zum Wohle der Welt eingesetzt. Beim Schwertadel oft stärker vertreten.
Wacher Sinn: Das Gegenstück zum starken Arm. Sozusagen die Schulung des Kopfes. Bei Priestern oft stärker vertreten.
Gebeugtes Knie: Temora, ihre Priester, Lehnsherren und deren Stellvertreter sowie der/die Geliebte verdienen eine gewisse Hingabe (!? Kriegs nicht in Worte gefasst), dem Feind und den normalen Bürgern wird sich nicht gebeugt.
Gute Sitte: Höflich, aber nicht alles hinnehmen.


"Die Entstehung des Ganzen" Band 1 und 2 lesen!
Gedanken zur Opferbereitschaft aufschreiben.
Bücher zum nächsten Gespräch mitnehmen!
"Die Entstehung des Ganzen" Band 7 und 8 lesen!
27. mit Nath organisieren!
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 23 Nov 2017 22:12    Titel:
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Weiteres Allgemeinwissen - die Tugenden


1. Der diamantene Kodex:
- das rechte Maß (Kein exzessives (zu viel) und auch kein lethargisches (zu wenig) Ausleben der Tugenden, damit die Tugenden nicht ins Gegenteil umschlagen!)
- die heilige Stärke (Dem rechten Pfad treu bleiben und auch in schwierigen Zeiten an den Tugenden festhalten! (Durchhaltevermögen))
- Der diamantene Kodex gibt uns das Grundverständnis für den Umgang mit den anderen 13 Tugenden.

2. Kodex der reinen Seelen:
- 7 Tugenden bieten Halt, Mut und Leitbild
- "reine Seelen", weil es um das möglichst rein Halten unserer eigenen Seelen geht

3. Kodex der Ritterlichkeit:
- ethisch-moralische Gesinnung, die mit besonderer Bereitschaft und tiefem Vertrauen vertreten wird
- jeder kann ein "ritterlicher" Mensch sein!
- Respekt zollen und Anerkennung zeigen
- Vorbild und Stütze für andere sein
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 17 Jan 2018 11:46    Titel:
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Den inneren Funken entfachen


258

Die Zeit würde erfordern, dass Leute wie Zahrak wieder aufdrehen, um den Anderen Kraft zu spenden [...]

...

259

"Tu, wonach dein Herz verlangt. Aber vergiss nicht, dass die Herrin genauso immer für dich da sein wird, wie es deine Familie tut. Auch, wenn du sie nicht siehst."

...

260

"Herrin Temora,

in meinen ärmsten Tagen rief ich Dich um Beistand und Du warst da.
Nun, in meinen reichesten Tagen, ersuche ich Dich, mich anderen Menschen das zurückgeben zu lassen, was ich durch Dich erhielt, als ich einer von ihnen war."


...

261

Zuversicht - Es fühlt sich an, als stünde Tius genau vor mir.
Meine Gesichtszüge entspannen sich und ich lächele unaufhaltsam auf.
Eine sanfte weibliche Stimme dringt raunend an mein Ohr:


"Er ist immer bei dir und ich achte auf sein Seelenheil. Und du -
Wirst du auf das der Lebenden achten?
Wirst du ihnen allen Vater und Behüter sein?"

Unter meinen geschlossenen Lidern merke ich, wie sich warme Tränen ihren Weg nach draußen bahnen.
Aber ich empfinde Erleichterung und unendlich tiefe Dankbarkeit gegenüber der Herrin. - Ich bin mir sicher, dass es die Herrin ist.
Ohne dass ich nur bewusst einen Gedanken forme, spüre ich wie alles in mir nach einer Bestätigung schreit. Ich sage nichts, denke nichts. Nur das Gefühl, meine Haltung -
>>Ja, das werde ich!<<

"Ein Vater muss leiten, Zahrak. Spüre die Kraft in dir.
Sie ist deine Gabe, ein Geschenk und eine Verbindung zu mir. -
Gib ihr eine Form. Lenke sie, konzentriere dich auf sie..."

Ich bin überrascht, vollkommen überrumpelt davon, dass die Herrin mich gerade in dieser Rolle wünscht.
Doch ich bin ebenso gerührt, fühle mich motiviert.
Da ist diese Beruhigung, die Gewissheit, dass es Tius gut geht. Dass er sich wirklich nie von mir losgesagt hat.
Auf einmal merke ich neue Kraft in mir, die sich rasend schnell in Entschlossenheit umzuwandeln beginnt:
>>Das tue ich!<<


Zuletzt bearbeitet von Zahrak Salberg am 17 Jan 2018 11:48, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 12 Feb 2018 13:57    Titel:
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31. Hartung 261 - klerikale Wunder
__________________________________________


Wir wissen um Temoras Gegenwart, denn wir können ihre Präsens spüren.
Wir sind Mittler, die Verbindung zwischen den Gläubigen und Temora.
Temora erhört unsere Bitten und Gebete
-> sie achtet immer ein wenig auf uns
-> Wunder = Antwort auf Bitten
Wir merken nicht, wenn Liedwirker zaubern, anders herum genauso.
    Liturgien = wichtige Abläufe oder Zeremonien, die man
    zum Beispiel bei einer Messe vollführt.

Das Gefühl beim Erbitten von Wundern sit von einer großen lichten Unnahbarkeit
geprägt, da wir um die Anwesenheit der Herrin in diesem Moment wissen.
Möglichkeiten: kurzes Gebet, rituelle Geste, in sich gehen
-> Herrin entsendet uns ein wenig rituelle, klerikale Kraft
Wenn ein Wunder gewirkt wird, nimmt ein unerfahrener Kleriker nur unbewusst
wahr, was wie passiert.
Je erfahrener der Priester, desto bewusster seine Wahrnehmungen und
das Erzielen gewünschter Ergebnisse durch die spendierte, reine göttliche Kraft.
    feindliche Kleriker sind die Diener Kra'thors, Templer Alatars und
    Priesterinnen Ahamanis

Ein Segen kann Trost, Sicherheit, Zuspruch oder Wärme verursachen.
Leuchten: Warmes, strahlenförmiges Leuchten, das von den Händen auf den
Stab übergeht. Das Leuchten kommt aus unserem Inneren.
Krankheiten heilen ist mehr ein (Be-)stärken im Genesungsprozess und
ersetzt keinenfalls den Heiler. Es lindert nur die Beschwerden. In den seltensten
Fällen tritt sogar eine Heilung ein.
Ziele der von uns erbetenen Wunder fühlen sich durch Temoras Licht bestärkt und
wissen, dass es von uns kommt. Die Wunder können teilweise durch ein sanftes
Licht oder kleine, warme Lichtpunkte visuell werden. (unterbewusst)


Zuletzt bearbeitet von Zahrak Salberg am 12 Feb 2018 13:58, insgesamt einmal bearbeitet
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 15 Feb 2018 23:23    Titel:
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Lernen zu helfen


Nachdem Hochwürden Hohenhain sich in den Klostergarten und Zahrak sich ins Akoluthenzimmer zurück gezogen hatte, formulierte er am offenen Fenster, vor dem der Schreibtisch wie gewohnt stand, noch mal in 'Schönschrift' eine verkürzte Version des eben Gelernten. Wie hatte Onkel Arwan damals noch zu lehren gepflegt? "Wer aus kurzen Stichpunkten Romane formulieren kann, hat verstanden, was da nicht steht." Ganz in dem Sinne wurde nun also das ganze mit Geschmierte auf das Wesentliche reduziert. Also möglichst zumindest...

Zitat:
15. Eisbruch 261 - Gespräche mit Mitgliedern der Glaubensgemeinde
_____________________________________________________________________________________


Mögliche Gesprächsgründe: Seelsorge, Redebedarf, Fragen zum Glauben,
Kausalien vorbereiten, spontane Gespräche auf Festen und auf der Straße
Man ist immer Geweihter, nur manchmal im 'offiziellen Auftrag' und manchmal
nicht.
Vertrauen und Respekt nötig, gewisse Nähe, aber gleichzeitig Distanz,
Versicherung dass wir gerecht sein können, selbst gegenüber persönlich weniger
vertrauten und 'geliebten' Personen. Wir vertreten die Kirche, nicht uns!
Möglichst keine Stellungen beziehen (reger Kontakt nur mit xy, etc.)

Merke: Immer nach Namen fragen!
Zuerst hinsetzen (nervöse Menschen brauchen "sanfte Führung")
-> Trinken erst anbieten, wenn die Person in Ruhe sitzt
-> Sehr nervösen Menschen kann man etwas in die Hand geben
-> Einstieg ins Gespräch zum warm werden
Das Gespräch langsam ausklingen lassen am Ende
Keine noch so große Bedrohung an anderer Stelle macht die privaten Probleme
einer hilfesuchenden Person nichtig.
Jeder hat eine unterschiedliche Toleranzgrenze, was Kummer und Leid angeht.
Gefühle sind echt. Egal, ob sie berechtigt sind oder nicht.
In solchen Gesprächen geht es nicht um uns.
Wir können nicht jedem helfen. Jeder Mensch muss die Hilfe von sich aus wollen.


Zuletzt bearbeitet von Zahrak Salberg am 15 Feb 2018 23:26, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 28 Feb 2018 15:24    Titel:
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Durchhalten - Innere Gespräche in Traumwelten


Umso mehr Du versuchst dagegen anzukämpfen
Umso mehr Du versuchst es zu verstecken
Desto infizierter, abgewiesener, einsamer fühlst Du Dich darin


Ich bewahre Dich davor
Gib nur der Wut nicht nach


Ich würd Dich emporheben in das Licht, dass Du verdienst
Ich will Deinen Schmerz aufnehmen, sodass er Dir nicht weh tut


Wage es nicht aufzugeben,
Lass sie nicht hier ohne Dich zurück
Denn niemand jemals könnte
Deine perfekte Unvollkommenheit ersetzen


Die Welt liegt mit auf Deinen Schultern
Kennst Du wirklich die Bedeutung der Worte, die Du denkst?


Du willst ein bisschen davon
Du kannst es einfach nicht loslassen
Du hast ein Ego zu ernähren


Doch wage es nicht aufzugeben
Gib nur der Wut nicht nach
Ich geleite Dich in ein besseres Leben


Dies wird nicht Dein Ende sein
Du bist noch am Leben; Du bist noch am Leben




Angelehnt an "Imperfection" von Evanescence
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 24 März 2018 16:29    Titel:
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Tag 1 - 19. Lenzing 261
Die gute Laune, die ich bei Theagan im Nilzadan gefunden hatte, hatte noch etwa bis nach Adoran gehalten, wo ich dann auch schon zielstrebig den Hafen ansteuerte, mich dort ausweisen und auf Grippesymptome untersuchen lassen musste und dann endlich an Bord gehen durfte. Mein Gepäck war zum ersten Mal nach Monden wieder klein. Ich brauchte ja auch nichts. Dessen hatte ich mich in Kronwalden zuvor bestimmt fünf Mal überzeugt. Ich war ein einzelner Mann, der zur Familie in den Norden fuhr. Die Jacke, die ich hier in Lichtenthal schon immer öfter doch zu Hause ließ, die würde ich dort noch brauchen. Aber ich brauchte keine Breinahrung, keine Milch, Wickeln, Extradecken, ich musste nichts für eine zweite Person noch mit schleppen, ... Diesmal waren es wirklich nur meine sieben Sachen und ich, gut und meine Sorgen. Aber die hoffte ich ja in Maradon irgendwie loswerden zu können, ohne meiner Familie dabei eine all zu große Last zu sein. Nachdem ich heute Morgen ja schon früh wach gewesen war - wie so oft - schlief ich auf dem Schiff schon bald ein. Wann hatten wir abgelegt? Zum 18. Stundenlauf vielleicht. Ich weiß, dass ich noch gewartet hatte, bis wir die Küsten Gerimors nicht mehr sehen konnten. 2, maximal 3 Stundenläufe hatte das gedauert, trotz des klaren Wetters. Dann war wirklich nichts mehr von diesem Kontinent zu sehen und somit ließ ich es zu bereits in meine wirren Traumwelten zu versinken. Der Herrin sei Dank, am nächsten Morgen erinnerte ich mich nicht mehr an all diesen Kram und konnte mit einer mehr oder weniger unbelasteten Laune in den zweiten Tag auf See starten, der sich als äußerst ereignisarm herausstellen sollte...

Tag 4 - 22. Lenzing 261
Es war früher Morgen, als an Bord mal wieder der Betrieb größer wurde. Doch diesmal wusste ich, dass es nicht irgendein Hafen war, den das Schiff, mit dem ich reiste eben auch ansteuerte, sondern der Hafen, an dem meine Mitfahrt enden würde. Es war der Hafen meines Heimatlandes. Auch jetzt, nach all den Jahren und all den Besuchen, selbst nach der verwerflichen Mitte meines Lebens, fühlte ich eine tiefe Verbundenheit zu diesem Landstrich. Von Bord zu gehen, mit nichts mehr als einem Rucksack auf dem Rücken, und die kühle Hafenluft einzuatmen war ein Segen für mich. Ich liebte insgeheim den Geruch von Salz, Fisch und dieses - so paradox es klingen mag - Gemisch an Düften der Menschen und Tiere, die hier lebten. Das alles zusammen roch so grausam, dass es sich einfach wieder heimisch anfühlte. Authentisch, echt... Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, während ich über den Steg ging und wenige bekannte Gesichter grüßte. Eghart, der wirklich den besten Labskaus machte, den ich kannte. Andarc, der es vermutlich bis heute nicht geschafft hatte genug Gold an Seite zu packen, um endlich zur Akademie zu gehen und was aus seinem Leben zu machen, weil er sich einfach immer noch viel zu gerne vom Schnaps in der Pinte nebenan ablenken ließ, Katja Regens, die sich immer so liebevoll um die Waisenkinder hier kümmerte, ... Die nächsten Stundenläufe verbrachte ich damit in Richtung Maradon zu wandern. Ich kannte den Weg in und auswendig. Natürlich hätte ich auch eine Mitfahrgelegenheit auf einem Viehkarren oder ähnlichem haben können. Aber ich lehnte jedes Mal dankend ab, weil ich einfach mal die Natur, die Anstrengung der Wanderung im zunehmend bergigen Land, und die teilzeitige Einsamkeit genießen wollte. Erst am Abend kam ich in Maradon, und kurze Zeit später auch im Kloster an. Hier kannte mich wirklich jeder. Das Dorf, dass ich seit wenigen Jahren wieder meine zweite Heimat nannte, war überschaubar und gefühlt die Hälfte bestand aus Familie. Blutsverwandte, Blutsverwandte um 3 Ecken, angeheiratete Familie, die engsten Freunde von Verwandten, ... Ich kam vorerst gar nicht dazu nicht an jeder zweiten Wegesbiegung zu grinsen, zu grüßen oder mit Bekannten über alte Geschichten zu lachen. Im Kloster selber hörte ich dann, dass Onkel Arwan und Lucilla noch bei einem gemeinsamen Ausritt waren, ich mich aber schon mal einrichten könnte. Dass ich hier einfach mal unangekündigt hinkam und vor hatte zu bleiben schien hier wie selbstverständlich. Denn es wurde nicht einmal darauf gewartet Arwan vorher dazu befragen zu können. Insgeheim verwunderte es mich auch nicht, dass Arwan an diesem Abend nicht mehr anzutreffen war. Zugegeben, ich hatte mich auch nicht an den Klostereingang gestellt und wie ein kleiner Junge gespannt auf die Heimkehr meines Onkels gewartet. Das brauchte ich nicht. Aber er brauchte auch genauso wenig in mein Zimmer kommen und mich vor dem morgigen Frühstück in aller Götter Frühe aufsuchen. Wir wussten beide, dass ich da war.
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 02 Apr 2018 21:51    Titel:
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Tag 9 - 27. Lenzing 261
Ich genoss die Zeit hier in Maradon wirklich. Jeder Morgen begann in aller Herrin Temoras Frühe mit einer stillen Gebetsrunde und einem abschließenden Segen für die Gemeinde. Dann erst begaben wir uns zum Frühstück im Kloster, während die anderen Bewohner Maradons selbst wieder nach Hause gingen. Es gab ganz typisches Frühstück. Etwas frisches Brot, ein paar Scheiben Käse aus eigener Klosterherstellung, frisch gemolkene Kuhmilch, und ja, kein Kaffee! Das geht wirklich. Onkel Arwan hält bekanntlich nicht viel davon. Er zieht lieber seine Kraft aus der Natur und der Meditation. Komisch, wenn man ihn, einen gestandenen, stattlichen Mann während dieses Gedankens betrachtet. Aber es ist wirklich so. Zugegeben, schlinge ich auch nicht so wie zu Hause, lasse mir sogar richtig Zeit mit dem Frühstück, und esse dadurch auch gleich viel weniger. Nach dem Frühstück helfe ich immer noch beim Abwasch. Ich müsste es nicht tun, hatte Lucilla mir einmal leise gesteckt. Aber ich wollte mich so einfach etwas erkenntlich zeigen und die Zeit sinnvoll verbringen. Zu Hause hätte ich das ja auch meist selbst gemacht. Selbstständig war ich immerhin allemal. Nach dem Abwasch ging ich dann mit Onkel Arwan wandern. Sofern ihn keine Termine aufhielten, machte er das jeden Vormittag mit mir. Etwa von der 9. bis zur 10. Stunde stiegen wir auf die größeren Hügel hinauf, die direkt an das Gebirge im Nordwesten anschlossen. Dann ließen wir uns dort auf einer Lichtung nieder und machten Atemübungen, während das maradonische Wetter sich zumeist von seiner besten Seite zeigte. - Zumindest für Leute, die Nieselregen und seichte Winde mochten. - Ja, ich weiß. Atemübungen, Ruhe, augenscheinliche Tatenlosigkeit, das war alles nicht wirklich das, was irgendjemand, geschweige denn ich selbst, mit mir in Verbindung bringen würde. Aber die Hochwürdens in Schwingenstein hatten schon gute Vorarbeit geleistet und die zunehmende Zeit, die ich auch dort im Kloster, und nicht bei der Familie in Kronwalden verbrachte, hinterließ Spuren. Ich war ruhiger geworden und offener dafür meine Seele sprichwörtlich baumeln zu lassen. Was vor gut 20 Jahren noch unmöglich schien, fruchtete nun endlich, und ich spürte von Tag zu Tag mehr wie es mir gut tat. Auf dem Rückweg wechselten Onkel Arwan und ich immer wieder mal ein paar Worte, auch wenn er weiterhin keine redselige Natur war. Aber wenn er was sagte, dann hatte das eigentlich immer einen tieferen Sinn, den ich heutzutage sogar oft verstehen kann. Die Wanderungen endeten meist so zur 12. Tagesstunde, wenn wir wieder am Kloster ankamen und uns erst einmal umzogen, bevor Arwan seinen täglichen Geschäften nachging, von denen ich selbst heute kaum was verstehe. Gut, ich hatte auch ewig schon nicht mehr versucht dahinter zu steigen. Es war seine Sache, er rückte eh nie mit etwas Handfestem raus. Aber vielleicht wollte ich gewisse Dinge auch nicht wissen. Dieses Gefühl hatte mich erstmals beschlichen, als ich vor 2 Jahren Kiaras Tod hatte ergründen müssen. - Wie dem auch sei. Zwischen der 13. und 15. Tagesstunde gab es hier immer etwas Obst oder getrocknete Haifischstreifen, meine Leibspeise! Lucilla hatte es nicht vergessen und direkt welche organisiert, als sie von meiner Ankunft erfahren hatte. Zum Dank begleitete ich sie hin und wieder in die Bibliothek vor Ort und ließ mir einiges von dem, was sie schon gelesen und anderweitig erfahren hatte, berichten. Sie war wirklich sehr belesen. Fast unangenehm für mich. Das würde sich wohl auch nicht durch einen längeren Aufenthalt in Maradon ändern. Auch, wenn ich durch meine eigenen Reisen in der Vergangenheit durchaus auch über sehr viel Allgemeinwissen verfügte. Immerhin, gelegentlich konnten wir uns so auch etwas austauschen. Wenn die Besuche in der Bibliothek oder dem Klostergarten überstanden waren, streifte ich meist noch etwas für mich durch das jederzeit vertraute Dorf, um mich mit den Leuten zu unterhalten und einfach ein wenig in alten Erinnerungen zu schwelgen. Immer seltener verschenkte ich dabei Gedanken an die ganze liegen geblieben Arbeit auf Gerimor oder an die einfach nicht besser werdende Situation in meinem Liebesleben. Endlich konnte ich nur genießen und die Sorgen dort lassen, wo sie entstanden. Mit meiner Rückkehr könnte ich mir wieder Gedanken darum machen. Ich erfuhr nebenher, dass in ein paar Tagen ein Dorffest gefeiert werden sollte. Diegbold Eodemar, inoffiziell unser "Dorfältester" feierte seinen sensationellen 80. Geburtstag und hatte zu diesem besonderen Anlass alle Bewohner und Gäste Maradons eingeladen. Sogar aus der Hauptstad sollten ferner Verwandte anreisen. Es würde bestimmt ein grandioser Festakt werden. Und ich muss gestehen, dass ich bald neidisch auf Diegbold bin. Mit seinen 80 ist er wirklich noch gut dabei. Vor allem geistig. Man kann sich wirklich sehr gut mit ihm unterhalten...


Zuletzt bearbeitet von Zahrak Salberg am 02 Apr 2018 21:55, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Zahrak Salberg





 Beitrag Verfasst am: 19 Apr 2018 21:51    Titel:
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Erkenntnis


... "Die größten Opfer geschehen aus Liebe." ...

... "Wir sind ein Lebensprojekt." ...

... "Freude soll es uns bereiten." ...

... "Ein Vater muss leiten, Zahrak. Spüre die Kraft in dir. Sie ist deine Gabe, ein Geschenk und eine Verbindung zu mir. - Gib ihr eine Form. Lenke sie, konzentriere dich auf sie.." ...

... "Und nun besinnt Euch wieder." ...


~*~


Abendgebet


Herrin Temora, ich danke Dir für all die Weg Begleiter, die falsche Abzweigungen versperren, mal deutlicher, mal weniger deutlich weisend mir eine Marschrichtung vorgeben, und die mich von hinten anschieben, wenn mir der eigene Antrieb fehlt. Insbesondere danke ich Dir damit für meine Familie und meine Mentoren im Clerus. Mit ihrer Hilfe erkenne ich immer mehr, auf welchen Weg Du mich führst und was ich nun alles besser machen kann, als in den zahlreichen Fehltritten meiner Vergangenheit.
Danke auch für die Erkenntnis, dass es Fürsorge und Liebe, und nicht Enttäuschung und Wut sind, die mich erfüllen. Dass ich mich nun auch für meine Frau freuen kann, sobald wir hier auf Erden endlich eine Einigung gefunden haben werden. Ich bin bereit, Dir zu folgen und Dir zu vertrauen. Ich werde vorher denken, dabei fühlen und im Nachhinein mit einem reinen Gewissen sagen können, dass ich zu dem stehe, was geschehen ist.
Lichtbringerin, Hoffnungsträgerin, mit Dir an meiner Seite fürchte ich die Versuchungen des Verräters nicht. In Deinem Lichte werde ich ihnen ohne Scheu begegnen und ihnen widerstehen. Auch an dieser Prüfung will ich wachsen, um Dir und meiner von Dir erteilten Aufgabe gerecht zu werden.
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