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Ein Gassenhauer
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 01 Aug 2017 17:05    Titel: Ein Gassenhauer
Antworten mit Zitat

Der Anfang ist immer schwer. Ungeordnete Symphonie.



Zitat:
Edgar lief jetzt mit Sicherheit schon zum dreizehnten mal über den Markplatz von Bajard. Sagen wir - er humpelte. Der Pferdekuss vom Vortag hatte sich blau und grün über den gesamten Oberschenkel verteilt. Aber die beschissenen Würfel mit dem Becher konnte er einfach nicht finden. Irgend ein Arsch musste sie geklaut haben - welch Ironie. Dumme Sache.

Also steuerte er gelitten den nächsten Abschnitt des Hafen an - der es ihm erlaubte die Beine hinein zu strecken.

Das kühle -leicht muffige- Wasser erlöste ihn für einen Moment sowohl von den Schmerzen, sowie von seiner Wut über den Verlust des Kunstwerkes.

Ein prüfender Blick in die Geldkatze erinnerte ihn zudem wie ein Paukenschlag - er war abermals völlig pleite. Schuldete diesem Holzer sogar noch 29 große Taler. Beunruhigt strich er sich über den langen widerspenstigen Zopf. Was hatte ihn nur geritten sich Gold zu "leihen". Aber die Katze war in den Brunnen gefallen.

Er klappte sein Notizbuch auf und begann einen Text zu verfassen. Hin und wieder musste er sich an seiner aufgeplatzten Unterlippe kratzen - er konnte schwören sie war entzündet - die kleine Thirza musste sich die verdammten Finger nicht gewaschen haben - vielleicht Katzenkacke?

Die erste Seite riss er aus dem Buch und warf es ins Wasser. Verdammt. Was schreibt man blassen Mädchen die alles schon gelesen haben? Seine Finger trippelten am Buchrand. Natürlich wäre es viel schlauer gewesen er hätte ihr einfach eine reingehauen und das Gold genommen. Aber die kleine Hexe hatte ihn irgendwie umgestimmt. Er war sich gar nicht mehr so sicher warum.

Blicke wanderten über den Hafen - mit dem Bein und der geschwollenen Schnauze konnte er heute nicht mal einem Bauernjungen das Brot klauen. Zusätzlich hatte er in der letzten Nacht einen unkontrollierten Drang der Paranoia zu erliegen. In jeder seiner vertrauten Gassen blitzen giftgrüne Augen auf, die ihn auf jeden Schritt - ich meine Humpeln - verfolgten.

Am Morgen hatte er sogar Temyor Pathus - aus Versehen - in die Fresse geschlagen als dieser versuchte ihn in der Gasse aufzuwecken. Hat sicher dumm aus der Wäsche geglotzt als ich ihm mit "Qy'lae!" einen Hieb gedrückt habe. Was aber irgendwie auch wieder peinlich gewesen war.

Mittlerweile an der Bankhausecke angekommen setzte er sich in den Dreck und hielt den Hut vor sich - irgendwie musste es ja schließlich weitergehen.


Zuletzt bearbeitet von Edgar Kreutz am 01 Aug 2017 17:06, insgesamt einmal bearbeitet
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 02 Aug 2017 13:41    Titel:
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Disharmonie.

Zitat:
Am Horizont türmte sich ein bedrohlich wirkender Turm auf - aus den schmalen Fenstern flatterten wie bunte Singvögel lose Seiten Papier/Literatur/Gedicht. Hinter dem Turm zog eine helle Scheibe auf. Das Licht ließ ihn fast erblinden, er hätte schwören können ein blasses Mädchen gesehen zu haben, ehe er einen leichten Fußtritt in der Seite spürte.

Er lag immer noch zusammengekauert auf dem Tavernenboden - der Wirt sprach irgendwelche Flüche aus. Edgar wischte sich den Sabber vom Mundwinkel und drehte den Kopf aus dem einfallenden Licht der Fenster, um sich zu sammeln. Kurz hustete er auf und hatte den bitteren Geschmack von Kotze im Rachen...welche er freundlicherweise wieder herunterschluckte um den Boden nicht noch mehr zu versauen.

"Raus aus der Taverne Junge - such dir ein Zimmer..." "Ja..ja...fick' dich...ich bin schon weg..".

Er ging.

Nicht ohne dem Wirt einmal kurz in die Tasche zu langen - der Tag war ja noch frisch.

Voldani und die Glasaugenmadame hatten ihm irgendwie den Arsch gerettet. Was für ein Glück. Die grüne Pantherhexe hatte ihm ziemlich zugesetzt. Dafür würde sie mindestens ein Zähnchen verlieren.

Der Weg durch die Gassen war etwas mühselig. Die ganze Zeit hatte ihm schon etwas in den Arsch gekniffen - er zog die zerdrückte Rose aus der Gesäßtasche - er konnte sich nicht mehr ganz entsinnen...hatte er die nicht der Rundhammer an die Bluse gezwirbelt...oder hatte er die noch über? - Sie landete in einem Schweinetrog.

Stromerte durch die Leute am Hafen -wie ein schmieriger Aal- sammelte Börsen ein - Holzer wollte sein Gold zurück...fand aber leider nicht das blasse Mädchen....

Der Nachmittag drückte ihm die Hitze in den Nacken - es brannte wie eine Mahnung als sein Schweiß in die verarztete Wunde floss. Jeder hatte ihm unbedingt davon abgeraten sich mit der grünen Hexe zu treffen. Aber wer war er schon Ratschläge von Anderen anzunehmen...es gab nur eine Person die ihn bisher vom rechten Weg abbringen konnte...
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 03 Aug 2017 15:40    Titel:
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Dissonanz.

Zitat:
Bewundernd und vielleicht sogar verzaubert betrachtete er das blasse Mädchen. Ihr Körper war behangen mit feinsten Kleidern, Glitzer und Lametta. Doch ihr Arm war erhoben; still und mahnend in den Osten gerichtet, deutend. Das Gesicht von Trauer erfüllt. Ihr Kopf gerahmt von einem hellen Lichtkranz.

Als er ihren Namen aussprechen wollte brandete eine Welle gegen sein Gesicht - gegen die Hälfte seines Körpers.

Wie zum Geier war er hier gelandet? Er lag halb im Wasser, halb im Morast. Ein Wunder das er die Nacht nicht verreckt war. Den Kopf schmatzend aus dem Schlamm ziehend suchte er das blasse Mädchen - fand aber nur die Statue draußen vor dem Steg.

Zur Seite gerollt musste er den Abend erst rekapitulieren. War sich aber immer noch unsicher. Als er einen Duft - abseits von Fischen und Scheiße - wahrnahm, blickte er irritiert zu seinem Zopf hinunter. Dort einen Fetzen giftgrünen Stoff eingeflochten.

Dieser Teil kam langsam zurück - er schritt durch diese leeren und kalten Steinhallen der Pantherdiener. Sprach mit der grünen Hexe...und tat das was er immer machte. Spielte mit dem Glück.

Er musste kurz lachen und einen schleimigen Brocken aushusten.

Hatte er sich beim Verlassen der Festung doch fast in die Hose gepisst - als die Lethra ihre Karten ausgespielt hatte. Doch wäre Edgar nicht Edgar gewesen - wenn er den Pissekranz in seiner Hose nicht auch noch als Götterwunder verkauft hätte.

Als modernes Kunstwerk von Scheiße und Unrat ging er etwas benommen durch den Hafen - er suchte Khorax...Khobumms...er konnte sich nicht wirklich entsinnen. Nelly Nadel - ihres Zeichens Alkoholikerin - konnte er auch nicht finden.

Der bittere Geschmack von Medizin umschmeichelte seinen Gaumen. Das Fieber war bereits abgeklungen - er hatte sich geschworen keine Knochendiener auch nur anzusehen...von Hinten vielleicht...beim bestehlen...aber geschworen - mehr auch nicht!

Am Wegekreuz von Bajard setzte er sich an die Kutschen. Schaute einmal nach Osten und einmal nach Westen. Er wusste es auch nicht.

Der Kohlestift kratzte angestrengt über sein schönes neues Notizbuch. Was manche Leute so mit sich herumtrugen...



Zuletzt bearbeitet von Edgar Kreutz am 03 Aug 2017 18:54, insgesamt einmal bearbeitet
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 04 Aug 2017 15:52    Titel:
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Harmonie.

Zitat:
Als er in Ihre Gesichter blickte fühlte er sich wahrlich beklommen. Freilich zeigte er es nicht offen. Aber eine Einladung in eine fremde Stube war für ihn immer noch eine überaus seltene Angelegenheit.

Goswin, Fay, Lara...vermutlich war er am träumen. Menschen konnten eigentlich nicht so nett sein. Nicht zu einem Typen wie er es war.

Seine Hand tastete an seiner Gürteltasche - er war noch da...der Finger. Während diese freundlichen Leute mit ihm tratschten - Witze und guten Schnaps teilten...musste er an den abgehackten Finger in seiner Tasche denken.

Welcher Teufel ihn auch geritten hatte - es machte ihn verdammt ängstlich.

Alanna fragte ihn vorher am Tag "Edgar...hast du eigentlich schon Freunde gefunden?" - "Nein." - Er musste nicht einmal lange überlegen, die Antwort war schon immer die Gleiche gewesen. Jedem den er begegnete...war entweder ein Opfer oder ein Rivale. Zu Freundschaften hatte es meistens nicht gelangt. Der Drang war einfach nie entstanden.

Aber Temyor hätte er vielleicht als etwas ähnliches bezeichnet - oder annähernd so etwas wie einen Freund. Er war nicht ganz richtig im Kopf - wie Edgar. Gleichwohl ein Fanatiker der Lichtgöttin. Da lag der Unterschied - Edgar kannte keine Götter.

Panther hatten sich zuerst um ihn gebalgt - verdammte kleine Kätzchen.

Die Raben kamen gleich hinterher.

Temyor war nur ein verrückter Fanatiker - wie hätte er Edgar alleine einen besseren Weg zeigen können? Also musste Edgar ihm den Finger abschneiden - damit die Raben ihn nicht fressen würden.

Den schnellen sauberen Schnitt und das Geräusch des Knochen verfolgten ihn auch noch am Morgen - in seinem Feldbett, welches er im Handwerksladen dieser netten Bajarder aufschlagen durfte.

Edgar nahm das Frühstück mit, stellte das Feldbett sauber in der Ecke zusammen und krakelte mit dem Kohlestift "Danke" an einen Pfosten. Fay hinterließ er seinen Wunsch für den neuen Würfelbecher.

"Wir hatten darüber gesprochen - kannst du den Becher und die Würfel wie folgt anfertigen: Den Becher aus Bein oder hellem Holz. Auf dem Deckel eine junge Frau ohne Gesicht - eine Korona um den Kopf...lass dir was einfallen wie das geht...so Zacken drum herum? Was weiß ich. Einen polierten Silberwürfel und einen geschwärzten Knochenwürfel. Schaffst du das? Ich bezahl auch mehr wenn's sein muss..."

Als er den Laden verließ widersetzte er sich dem Drang das Paar zu berauben. Das hatte bisher nur eine Person geschafft, drum wollte er es nicht riskieren - er hatte stets einen schwachen Willen bei solchen Angelegenheiten.

Bei der Bajarder Kreuzung angekommen schaut er in Richtung des Klosters...vielleicht sollte er Temyor seinen Finger zurückbringen. Vielleicht sollte er ihn aber auch bei den Raben abgeben...er war sich unschlüssig. Jede Wahl bedeutete Ärger...vielleicht lieber Kokosnüsse von Bäumen holen...
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 07 Aug 2017 12:32    Titel:
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Hellsicht.

Zitat:
Wahnsinn...wirklich sehr geordnet - die Stadt des Lichts brannte förmlich in den Augen. Für einen Streuner allerdings wenig erbaulich. Selbst die kleinsten Gassen wirkten perfekt ausgeleuchtet. Selbst die Penner waren in Seide gekleidet - so dachte er sich. Als er Rabbe das erste Mal gesehen hatte - da kam ihm der Gedanke das sie sogar kleine Mädchen in goldene Rüstungen steckten. Als er mit ihr gesprochen hatte strahlte die Rüstung dermaßen, das er ihr am liebsten eine Pferdedecke über den Kopf geworfen hätte - was er natürlich nicht gemacht hat - man sollte den Anstand wahren.

Er trug dieser Tage sein eigenes Licht in der Hose - nicht wie man vielleicht falsch verstehen könnte - es war nicht mehr und nicht weniger als ein kleines Buch mit einer Predigt. Das blasse Mädchen war wirklich begabt darin - mit ihren schönen Worten und dem Hokuspokus - armen Seelen etwas Hoffnung zu spenden. Irgendwie rührselig - aber er fühlte sich angesprochen, mehr als über seine üblichen Interessen hinaus.

Seine ohnehin schon ordentlich ausgeprägte Bereitschaft etwas über die Stränge zu schlagen - vielleicht befeuert durch das kleine Buch - endete jäh als es "KLACK" um seinen Hals machte. Die Obertrulla der Letharen hatte wohl ihre spitzen Öhrchen nicht richtig gewaschen und irgendwelche blasphemischen Wortfetzen aufgeschnappt - die so niemals gesprochen wurden. Also sah er sich abermals mit der grünen Hexe konfrontiert, die freundlicherweise das Schloss öffnen konnte. Aber Edgar Elf-Finger -auch hier kann es zu Interpretationsfehlern kommen- wäre nicht Edgar gewesen, wenn er damit nicht fertig werden würde. Seine neue Fuchsfreundin würde sich als Wunderwaffe entpuppen, wehe denen - die sich ihm in den Weg stellen mögen.

Da sein kleines Dienstleistungsgewerbe ihn mittlerweile Schuldenfrei dastehen ließ - kam ihm der Gedanke endlich seiner alten Gönnerin alles heimzuzahlen. Welcher Zufall das er ohnehin ein nobles Haus im Hafen haben wollte...endlich sesshaft werden...
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 10 Aug 2017 16:41    Titel:
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Chaos.

Zitat:
Mitten in der Nacht wachte er verschwitzt auf seiner Pritsche auf. Kurz musste er die Eindrücke zuordnen. Sein Zellennachbar zersägte Wälder. Klammheimlich hatte Edgar gehofft die Schwellungen in Zumbiers Gesicht würden ihm irgendwann die Luft abschnüren - damit er endlich seinen verdammten Schlaf bekommt. Tja - da hatte er wohl Pech gehabt.

Wenn der Kerl gewusst hätte - das er ihn in Bajard bestohlen hatte...er wollte es sich nicht ausmalen was diese Rabbe dann wieder für ein Theather gemacht hätte - die kleine Furie. Also gammelte er in einer Zelle - dabei wollte er sich nur eine Handaxt ausleihen um die Bretterbude im Hafen herzurichten.

"Zumbier du Penner, wach auf..." - hin und wieder sah er sich genötigt mit dem Nachbarn zu plaudern. Ohne Erfolge. Was hätte er dafür gegeben die Nacht mit einem Gesprächspartner zu verbringen. Die Geräusche der Knochen im Wind sowie der Wellengang - da war ihm eher zum pissen zumute. Ob die Freifrau vielleicht etwas verrückt war? Wie konnte man das hier einen ausgezeichneten Ort nennen.

Immer wieder - in den kuriosesten Positionen - wachte er auf. Immer wieder schlagartig den Geruch von alter Kotze und Feuerruß in der Nase - vielleicht lag auch eine Note Scheiße dazwischen...ob der Typ das nicht selber gerochen hat?

Nachdem an Schlaf nicht zu denken war - nahm er mit seinen schmalen Fingern das schönste, wohlgeformteste und eleganteste Ding zur Brust - dem er in dieser einsamen Zelle habhaft werden konnte - um sich diese elende Zeit möglichst lustvoll zu überbrücken.

Ein Buch über Demut.
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 15 Aug 2017 16:40    Titel:
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Ordnung.

Zitat:
Er rollte sich stöhnend aus dem Bett und betastete seine geschundenen Knochen. Übersäht mit blauen und gelben Flecken wie ein abgehalftertes Brauereipferd. Fluchte siebenmal auf die Rundhammers. Hatte wieder komisch geträumt - vielleicht lag es an den neuen eigenen vier Wänden - ein ungewohntes Gefühl weder in der Scheiße noch auf dem Boden einer Taverne zu nächtigen. Freilich kam der Scheißegeruch der Straße oder das göttliche Fischaroma vom Hafen hin und wieder durch zugige Ritzen der Bretterbude gekrochen. Aber das war nicht der Rede wert. Es war fast schon sträflich geruchsneutral in seiner Behausung.

Das Frühstück sollte ein unbezahlbar teurer Wein sein - der irgendwie seinen Weg zu ihm gefunden hatte - vermutlich von dem abgebrochenen Riesen mit der Dienstfresse. So richtig sicher war er nicht mehr. Vielleicht hatte die Frau Oberin ja ein Anflug von Nächstenliebe überkommen und wollte ihm etwas gutes tun - nein nicht wirklich. Diesen Gedanken fegte er schnell beiseite als der erste Schluck im Rachen verschwand.

Das Fuchsfräulein verfolgte ihn. Wäre nicht das erste mal - das er sich für irgendwas in die Hose gepisst hätte aus Angst, auch wenn er das natürlich nicht zugegeben hätte. Da käme man ja in Teufelsküche. Für gewöhnlich lief er dann einfach weg um einen bequemeren und sicheren Durchgang zu erhaschen. Aber flieht mal im Traum - beschissene Sache. Die Beine sumpfen dir ein und du rotierst wie ein Vollidiot mit den Armen - während deine Zähne ausfallen - du in ein Loch fällst und der Fuchs dir den Kopf abbeißt.

Noch ein Schluck Wein. Das wird helfen.

Einfach ablenken - den Tag durchbringen. Denk an die grüne Elfe. Die war sicher aus Moos und Holz geschnitzt. Ob sie eine schwarze Rüstung hatte? Die andere Elfe war farblich eher umgedreht. Ob die dann aus festem Lehm gezimmert wurde? Dinge - die unsere Welt bewegen.

Noch ein Schluck Wein und der Blick auf das Buch.

Es war Zeit jenes wieder zurück zu bringen. Der Fuchs sollte nicht zu lange warten. Als Gossenstreuner hatte man einfach zu viel Zeit zum nachdenken...und Träume sind schwer zu bändigen...


Zitat:
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2017 14:42    Titel:
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Präzision.

Zitat:
Als er Aemil das Gold aus der Tasche gezogen hatte - da legten sich gewisse Skrupel auf sein tadelloses Gewissen. Schließlich wusste er voller Demut - sogar noch einmal darauf aufmerksam gemacht - wo sein Platz war. Man hätte es als indirekte Anweisung verstehen können, was war also verkehrt daran?

Dieberei und Betrügerei waren jedoch schon so ausgelutscht für ihn - er wollte sich so gerne einer anderen Perspektive widmen. Vielleicht war es ja doch wieder Zeit - eine Laute in die Hand zu nehmen und das Volk zu begeistern. Das Volk waren meistens besoffene Huren und mürrische Hafenarbeiter. Aber wer sagte - das es auf diese überaus launenhafte Klientel beschränkt sein musste? Ein Besuch bei seinem alten Freund Aemil würde sicher Optionen eröffnen.

Als er sich in seiner neuen Garderobe auf das Bett in seiner schäbigen Hütte warf - die Kotze von letzter Nacht bereits herausgewaschen - musste er wieder an Alannas Frage nachdenken "Edgar, hast du eigentlich schon Freunde gefunden?". Gleichwohl erkannte er hier ein gewisses Problem. Denn er hatte noch immer keine einzige Person - der er irgendetwas Vertrautes hätte anheim lassen können.

Vielleicht hätte er Silberlocke dafür auswählen sollen? Wobei sie offenkundig eigene Dämonen zum bekämpfen hatte. Immerhin war sie nicht auf die Fresse gefallen und konnte einen wegstecken. Im eigentlichen Sinne. Oder im Übertragenen...er war sich nicht mehr ganz sicher. Er konnte sich auch nicht mehr genau daran erinnern in welche Richtung sie bei dem Handkuss geguckt hatte...das sollte doch irgend so eine beschissene Bedeutung haben, zumindest roch sie eingehend angenehm. Der alte Sack - ich meine der alte Herr...hatte da irgendwie für Verwirrung gesorgt...

Er langte an seinen Beistelltisch und öffnete den angebrochenen Wein - den Tag müsste er auch noch irgendwie rum bekommen...am besten ohne irgendwelche seltsamen Experimente...vielleicht Angeln? Auf der anderen Seite waren gewiss wieder einige Taverne brechend voll...und er konnte so schlecht aus seiner Haut heraus. Es wäre gewiss sinnvoller gewesen sich auf den Arsch zu setzen und irgend ein tolles Lied zu erdenken um in Blubberstuben oder edlen Einrichtungen die Freigetränke in den Hals geschoben zu bekommen...
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 05 Sep 2017 13:13    Titel:
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Volltreffer.

Zitat:
Das flüssige Gold legte sich wie zäher Schlamm über seine Hände, verzehrte das Fleisch bis auf den Knochen herunter, wanderte die Arme weiter in Richtung Torso - wie eine Bestrafung. Er öffnete langsam den Mund um einen Schrei aus der Kehle zu entlassen, aber kein Ton wollte entfleuchen. Stattdessen kroch die schimmernde Substanz seinen Kiefer empor, über seine Lippen - die Zähne und in den Schlund - um komplett Besitz zu ergreifen.

Schwer atmend und nach Orientierung haschend setzte er sich auf die Bettkante und betrachtete seinen Wandteppich eine Weile - ehe er sich wieder auf die reale Welt konzentrieren konnte. Spärlich bekleidet wanderte er durch seine neue Errungenschaft. Er hätte alles getan um aus dem stinkenden Hafen zu kommen - und so tat er es auch. Welche Dämonen er damit beschworen haben mag - das wusste er selber noch nicht so genau, aber die Verlockung war einfach zu groß gewesen. Insgeheim war er wohl froh - das viele alte Bekannte dieses pikante Detail noch nicht erfahren hatten.

Als er durch den Laden lief - wieder ordentlich bekleidet - zog er den schweren Duft von frisch geschreinerten Möbeln und schwerem Sandelholz durch die Nüstern ein. Vielleicht war es endlich so weit und er würde tatsächlich Freundschaft finden. Irgendwo dort draußen. Vielleicht müsste er nur diese Türe öffnen. Doch fand er sich später einfach nur auf dem Balkon wieder - eine Flasche Wein auf dem Tisch und eine Laute in den Armen. Dieser Ausblick war einfach zu fantastisch um das Haus zu verlassen.

Obwohl dort draußen eine überaus zuvorkommende und stinkendfreundliche Nachbarschaft wartete. Vielleicht sollte er den verdammten Laden erst einmal eröffnen - das Gold war ihm schon lange wieder durch die Finger gerieselt.

Freundschaften mussten warten.
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 18 Sep 2017 16:56    Titel:
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Hass.

Zitat:
Als er aus dem golddurchwirkten Traum erwachte - fühlte er sich eine Weile vielleicht sogar erlöst. War er womöglich einfach im Bett gestorben? Hatte er sich eingepisst? Ein Griff an die Lendengegend dementierte das Gedankenspiel recht bald. Und die Schmerzen setzten abrupt wieder ein.

Gekrümmt setzte er sich auf der Bettkante auf und strich über die leeren Kissen. Einige Dinge hätte er nicht tun sollen - aber machmal schien es ihm - als würde ihm die Kontrolle entgleiten. Dabei dachte er nicht an die Regimentler. Das bereute er sicher nicht. Aber Anderes...würde die Bitte nach Absolution ausreichen - wenn man den Grund nicht einmal versteht?

Als er die Treppen emporstieg und einige leeren Flaschen dabei umfielen und zu Bruch wandelten - wurde er sich wieder bewusst - das er keine Freunde hier hatte. Viel schlimmer noch - die Leuten hatten sich gezielt auf ihn eingeschossen. Helisande von Gipfelsturm bemäkelte seine Egozentrik - wie jeder etwas zu bemäkeln hatte - nur schien keiner von Ihnen selber mal in den Spiegel schauen so wollen. Mit offener Bedrohung konnte er umgehen - die Masken der Hinterlist und dem Argwohn - das war komplizierter.

Auf der Veranda wurde ihm mit einem Anflug von Humor bewusst - das ein einfältiger Mann wie Temyor Pathus wohl wahrhaftig sein Freund sein musste - es konnte nicht anders sein. Aus irgend einem Grund hatte er ihn sich als Patron ausgesucht. Das Gehirn abschalten - und einfach seinem Rat folgen - das war zu einfach.

Der Blick auf die angefangene Chronik gerichtet bereitete ihm weitere mentale Peinlichkeiten. Wenn er diese Sache vollenden könnte - vielleicht würde er dann noch ein einziges Mal ihr Lächeln sehen...

An allen Ecken warteten Reperaturen - es wäre so einfach gewesen die Türe zu schließen und ins Dunkel zu tauchen...
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 23 Sep 2017 16:28    Titel:
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Mummenschanz.

Zitat:
Er war sich bewusst das es nicht wirklich real sein konnte. Wenn man während dem Traum das Wissen erlangt - in eben jenem gefangen zu sein - konnte man ihn nach seinen Wünschen formen und zurechtbiegen. So viel Glück hatte er natürlich nicht - wann klappte schon mal was für ihn. Vermutlich wäre er zu Tränen gerührt gewesen...

Also durchwanderte er das Meer aus Schwarz - immer voraus. War ja nicht dumm - er hörte manchmal sogar zu und fragte sich ob es 'diese Leere' war.

Zur rechten formte sich eine Wand aus warmen flüssigem Gold auf - gestaltete eine natürliche Abgrenzung - so hoch das er den Kopf nicht weit genug in den Nacken legen konnte.

Zur linken hingegen schlierte das kalte, zähe Silber von den endlos wirkenden Decken. Bis er sich - zumindest der Orientierung erleichtert - nur noch in eine Richtung wagen konnte. Immer weiter.

Auf der Reise erschienen ihm immer wieder Gesichter und zerfielen oder wandelten sich neu - zu immer lustigeren Formen.

Loreen Kalor - ihr burschikoses neunmalkluge Gesicht - schon für den ein oder anderen innerlichen Wutausbruch verantwortlich - zerschmolz zu einem Wiesel - bis es unter einem knacken zerplatzte.

Schnell ging er weiter...

Lana Ennohr - die Tempelfromme Pflaume - die alleine bei der Andacht über Nähe und Zuneigung bereits dem Koma erlag - verwandelte sich in einen Schwan - bis seine Federn am Gold Feuer fingen und das Fleisch zur Asche wurde.

Schneller wurde sein Schritt...

Jean Luc Ayette - der Mann mit dem schönsten Hut Gerimors war eine feste Instanz geworden wenn es wieder einmal die saftigsten Pfirsiche zu bestaunen gab - sein Fasanengesicht verwandelte sich einfach nur zu Stein, nicht das es unerfreulich gewesen wäre nach Blut und Gedärmen.

Er stolperte - seine Schritte wurden länger...

Walther Holzer - immer Pflichtbewusst, mit offenem Ohr für Allerlei und gerechter Arbeit - und mit den Frauen kein großer Denker, wurde zum Stachelschwein...zumindest so lange bis eine Holzfälleraxt es in zwei Teile schlug...

Er begann mit einem Spurt...

Perdan Leth - immer mehr Gesichter musste er sich ansehen - Leth - gezeichnet von dem unbedingten Willen mehr und mehr zu erreichen - mehr und mehr zu horten, besser - stärker...sein liebliches Wesen als Eichhorn - zerquetscht unter einer Schatzkiste...das Nüsschen rollte noch eine Weile blutig - vermutete er...

Seine Füße berührten kaum noch den Boden...

Gustav Grann - er bekam es nur in einigen Augenschlägen mit - aber das Schwein betatschte sich so eingehend selber - es fraß sich selber mit Kopf und Stiel...

Es wurden zu viele Gesichter - zu viele grausame Tode von neu zusammengesetzten Kreaturen...

Bevor er das Ende des Tunnels erreichen konnte - die rettende Türe aufreißen konnte - erstach er noch höchstpersönlich den gutgelaunten - etwas dümmlichen Bären der den Weg blockierte. Temyors Leiche schlug lautlos auf dem schwarzen Boden auf.

Als er die Türe öffnete und den Weg hinausnehmen wollte - raus aus dem Schlachthaus - stockte ihm der Atem und sein Gesicht zerfloss ihm langsam auf dem Knochen. Der Blick völlig perplex auf diese eine Person gerichtet...

Zum Frühstück gab es dann eine Flasche guten Wein und ein wenig Brot mit gutem Pfefferbeißer. Also - nachdem er wieder aufgewacht war - zum Glück nur ein Traum.
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 06 Okt 2017 14:48    Titel:
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Dunkelheit.

Zitat:
Keine Verpflichtungen bedeuteten auch keine Verluste. Doch er musste sich eingestehen - das er sich zu sehr aus dem lockeren Fenster gelehnt hatte. Der Schmerz der Trennung und seine peinlichen Offenbarungen verzehrten seinen Geist. Aus goldenem Lichtschein formte sich etwas Neues. Das Gefühl der verschmähten Liebe erdolchte ihn bei jedem Gedanken an das Verlorene. Also hielt er sich - wie der dummgeschwätzte Ritter sagte - seinen Zorn, hegte und pflegte ihn tief in seinem Innersten. Er triefte ihm heimlich bereits aus allen Löchern.

Umso wunderlicher das man ihn mit diesem gewissen Hintergrund überhaupt das Reich hatte betreten lassen.

Als er an der Klippe ausharrte - und die Feuerwand dabei beobachtete wie sie langsam auf ihn zurollte - mit steigender Geschwindigkeit - bleckte er die Zähne. Erlösung. Bäume und Häuser zerfielen zu Asche und wurden verworfen. Mit einem lauten Schrei wurde sie begrüßt - bis das Toben seine eigene Stimme übertönte - und sein Körper eingehüllt durch die Flammen verging.

Der Schreck des imaginären Ablebens ließ ihn aufwachen - schweißgebadet - mit Schmerzen im Gesicht. Als er vor sich einen Nachthemds-bekleideten Arsch erspähte - wusste er auch wieder genau wo er war. Klammheimlich entstieg er dem Bett und machte sich auf - einen neuen Tag seinen Zorn zu pflegen.

So schlecht war das Reich gar nicht, die Propaganda in den alumenischen Landen hatten nicht die erwünschte Wirkung erzielt - er glaubte sogar schon Freunde gefunden zu haben...oder neue Verpflichtungen...
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 09 Okt 2017 15:14    Titel:
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Kapitel I

Freunde


Zitat:
Als der Brief ungelesen und für ihn für immer unerreichbar bleiben würde - stieg ein Zorn in seinen Adern auf - wie er ihn selber noch nicht verspürt hatte. Mit einer rasenden Handbewegung leerte er den Tisch in seinem Zimmer - die Tinte zeichnete im Flug eine groteske Karrikatur über seinen Wandteppisch. Je mehr er versuchte Abstand zu gewinnen - desto stärker wurde der Drang seinen Zorn in Gewalt umzumünzen.

War er solch ein Feigling? Vermutlich. Außer Worte konnte er keine Waffe führen. Und zum ersten Mal brachte ihm selbst dies keinen Erfolg ein - eine vernichtende Offenbarung. Mit baren Händen versuchte er das Blatt in seinen Finger zu zerdrücken - aber außer blutigen Einschnitten brachte auch das keine Linderung. Also führte er es nun am Herzen.

So wie er Justus nun am Herzen führte. Die einstigen väterlichen Gefühle waren in seinem umnebelten Geist mutiert - er würde den Jungen mehr als nur anleiten...er errinerte ihn an sich selbst in jüngeren Jahren - Potenzial in die Scheiße geschleudert. Justus würde sein erster wirklicher Freund werden. Ohne falsche Worte oder Taten, dafür würde er Sorge tragen.

Die einsame Katze am Bauernhof war ein guter Anfang. Der Junge musste Verantwortung lernen - zusammen mit dem Lernbuch suchte er Justus am Hafen auf...um ihm die neue Verantwortung zu übertragen...und um ihn an der Waffe der Wote zu unterrichten...
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Justus Ilden





 Beitrag Verfasst am: 10 Okt 2017 10:42    Titel:
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Kapitel I

Verantwortung


Zitat:
Er konnte diese Nacht nicht schlafen.

Die ungewohnte, neue Umgebung erdrückte ihn regelrecht. Die Lichter des Hafens fielen nur dimmig zwischen den Rissen im Mauerwerk hindurch und tauchten die karge Hütte in ein bedrohlich wirkendes Zwielicht. Immerhin hatte er von Frau O'Conner bei seinem späten Besuch noch einen Mantel bekommen, der nun ausgebreitet über den schmalen Körper gebettet die fehlende Wärme spendete, die dem Raum durch den täglich mehr auftreibendem herbstlichen Wind fernblieb.

Nicht fern von seiner Lagerstatt an der Wand lag in einer Ecke der Hütte zusammengerollt der neue Mitbewohner. Als Edgar ihm einen halben Tag zuvor Katze und Buch brachte, war er doch überrascht gewesen. Nicht, daß er es nicht gewohnt war, hin und wieder durchaus nützliche Dinge von Leuten zu bekommen, doch dieses Mal war es Anders. Der Gegengefallen, der gefordert wurde, die Worte, die dazu ausgetauscht wurden – zu Anfang ergab es für den blonden Burschen nur wenig Sinn. Es war nicht so, daß ihm das Konzept von Freundschaft nicht bekannt war; immerhin hatte er schon vor seiner Ankunft auf Gerimor die Eine oder Andere gepflegt, doch immer gebunden an unausgeprochene Kompromisse, Regeln und einer guten Portion Argwohn. Ein Handel, ein Tausch, das Preisgeben einer Schwäche für eine Andere. Dennoch liess ihn Irgendetwas daran zweifeln, daß es nun genauso werden würde, wie noch wenige Wochen und Monate zuvor.

Verantwortung - nicht nur gegenüber der eigenen Taten, auch ausgesprochene Worte und verschlossene Gedanken – Dinge, um die er sich bisher weder geschert noch gekümmert hatte und auch eigentlich nicht vorhatte, dies in absehbarer Zeit zu ändern.

Der Kopf fiel beiseite und der müde Blick richtete sich auf die struppige Katze, die regelmässig atmend nach dem kargen Mahl aus getrockneten Fleischstreifen, nun ihren Platz in der Hütte gefunden hatte, die sein neues zu Hause sein sollte. Das mischfarbige Fell war nahezu Grau in der fahlen Dunkelheit, der kleine Körper wie ein rundes,weiches Kissen zusammengequetscht, die zuvor noch wachen, aufmerksamen Augen nun in schlafender Entspannung geschlossen.

Er würde sich bei Edgar revanchieren – und er hatte nicht vor, dabei zu versagen.

Verantwortung.

~~~


Wenige Stunden später, kaum, daß die Sonne langsam weit hinter dem Horizont den Meeresspiegel erhellte, war die Hütte leer – bis auf der grüne Mantel und die neue Lesefibel, die stumm und unermüdlich über die neu gewonnene Heimat wachten.
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Edgar Kreutz





 Beitrag Verfasst am: 12 Okt 2017 14:58    Titel:
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Kapitel I

Revanche

Zitat:
Der Regen schlug unerbittlich in sein Antlitz. Der Fellmantel aufgebläht und vollgesogen wie ein Wattebausch. Die Gardisten des Herren hielten einen Vortrag aber seine Gedanken entglitten ihm immer wieder aufs Neue. Also stand er wie eine Säule und wenn es sich zu bewegen galt - folgte er. Trotz der Umstände gelang es ihm sogar tatsächlich den begehrten Schein zu erlangen. Fehlte noch der Tempel - und der Statthalter. Ersteres würde er bald erneut in Angriff nehmen, auch wenn der Blinde manchmal unter Blinden weilt - so finden sich trotzdem stets lose Enden die man verknüpfen kann.

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Der Junge war erschrocken gewesen als er ihm die Hand auf das Gesicht legen wollte um ihm Mut zuzusprechen. Abscheu vielleicht? Widerstand? Vielleicht sogar Zorn. Er hoffte das es Zorn war. Ob der Junge bemerkte was er mit ihm vorhatte? Es war zu spät um damit aufzuhören. Den eigenen - tiefen und festsitzenden Zorn konnte er schon lange nicht mehr einhalten. Seine obskuren Gedankengänge trugen ihn immer öfters in Welten - die so gar nicht hätten existieren können.

Aber er würde nicht wieder den Fehler machen und es Jemandem anvertrauen. Er musste an dieser Aufgabe - dieser Spielart seines Geistes - wachsen und lernen. Oder elendig daran krepieren. Wäre sie doch noch hier...

Der Schlüssel am Hafengebäude knarzte einmal schäbig und abgestanden - das Türschild wurde einen Moment betrachtet...mit Wohlwollen...welches man nicht in Verbindung mit der Szene setzen konnte...der Straßenhund, noch vorsichtig aber neugierig, wurde an einem der Tischbeine festgebunden. Nun da er aber keinen Jungen erblicken konnte - drehte er schlicht herum und ließ den Köter im Halbschatten der Hütte zurück.

Der Bursche würde die Nachricht schon richtig interpretieren, und auch seine Kleider gewaschen haben - den Körper gereinigt - und alle Buchstabenfolgen auswendig gelernt haben...

Als er das windschiefe Ding hinter sich ließ - machte er sich auf - den nächsten Unfall zu suchen.
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