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Von Schatten umwoben...
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Von Schatten umwoben...
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2017 13:35    Titel:
Antworten mit Zitat

Khalrox hat Folgendes geschrieben:



Stillstand der Zeit...

Als er an diesem Morgen seine Augenlider hinabsenkte, war es anders als
sonst. Der warme Atem drang so ruhig und friedvoll aus seinen Lungen
heraus, wie schon lange nicht mehr. Sein ganzer Körper bettete sich
vollends entspannt und gar genießend in das Bett, während er diese
ungewohnte, durchströmende Wärme forschend und gar sehnsuchtsvoll in
sich aufnahm.

Noch während der letzten Atemzüge vor dem erholsamen Schlaf, zogen die
Ereignisse der letzten Tage durch seinen Kopf und vor seinem
geschlossenen Augenpaar entlang. Die letzten Tage und Nächte
verschmolzen förmlich miteinander und in manchen Momenten fragte er
sich, wohin die Zeit verschwand. Es waren viele neue Erlebnisse und
Eindrücke, welche sich in dieser Zeit ansammelten, sich sogar teilweise
zu einem feinen und wundervollen Bild formten.

Doch vor allem über sich selbst lernte er in den vergangenen Stunden und
Tagen mehr, als er je gedacht hätte.
Waren seine Worte doch meist sehr bedacht gewählt und mit einem sachten
Nebel umhüllt, schaffte er es in dieser Zeit ungewohnt offene und klare
Worte durch seine Lippen dringen zu lassen. Er war überrascht, dass ihm
dieses entlockt wurde, doch noch mehr war er von sich selbst überrascht,
dass er sich anscheinend nicht einmal groß dagegen zu wehren versuchte.
Aber woran lag das? Waren es diese tiefreichenden, aufrichtigen Blicke?
Waren es die Worte, welche nicht nur in seine Ohren fanden, sondern weit
bis in seinen Körper reichten? Oder war es gar eine dieser kleinen
Berührungen, welche die Sanduhr für einen Augenblick in eine waagerechte
Position zu bringen vermochten?

Es gab sie oft, diese Augenblicke... in denen die Sandkörner nicht mehr
rieselten, sondern nur noch vereinzelt und ganz langsam ihren Weg zum
Boden des Glaskörpers fanden. Jene Augenblicke waren es auch, welche ein
solch glanzvolles Leuchten durch seine bernsteinbraun gefärbten Augen
strahlen ließen, wie man es nur vom Mond kennen mag. Wenn sein
wunderschönes Antlitz in der Nacht den hellen Schein durch die
Dunkelheit drängt und manch noch so düsteren Winkel in ein wärmendes
Licht taucht, die Wahrhaftigkeit dahinter hervorbringend.

Er genoss diese Momente und alles was sie hervorbrachten.
Aber war diese Ungewohntheit auch etwas, das ihn dazu brachte, über
einige Sachen etwas ernsthafter und besonnener nachzudenken...
allerdings brachte es nicht die erwartete Unsicherheit mit sich, im
Gegenteil. Er war sicherer als je zuvor über seine Schritte und mit der
neu gewonnenen Kraft in seiner Brust und den entworrenen Gedanken im
Kopf, würde er sich nun nicht mehr davon abbringen lassen. Mit größter
Sorgfalt, würde er von nun an die wahrhafte Einzigartigkeit in einer
schützenden Geborgenheit betten, so das nichts je in gefährliche und
verletzende Reichweite herannahen mag.



Leben sind wie Diamanten, jede gemachte und kommende Erfahrung wie ein
formender, glanzbringender Schleifstein.
Erfahrungen und Momente mit offenen Augen genießen, bevor sie vielleicht
entschwinden.
Die guten Augenblicke, sie sind genauso endlich wie die schlechten.
Doch in der Einzigartigkeit, wird jede Träne geteilt.
Der Abgrund genauso nah, wie die Brücke um ihn zu
überwinden.

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2017 13:36    Titel:
Antworten mit Zitat

Khalrox hat Folgendes geschrieben:


Guten Morgen...


Der frische Wind an diesem Morgen brachte die Blätter in den Bäumen zum
tanzen. Die Äste bogen sich in die Richtung des Windes, manchmal hatte
man gar das Gefühl, als könnten sie jeden Moment brechen. Kein
Sonnenstrahl war an diesem Morgen zu sehen, welcher die Umgebung in ein
freundliches Licht tauchte. Und selbst die Vögel, welche ihr zartes
Zwitschern fast wie in einem Chor verbreiteten, erklangen heute
unstimmig und aufgeregt.

Es wirkte fast so, als würden die Gedanken und Taten so mancher
Personen, das Wetter an diesem Tag beeinflussen.
Und tatsächlich waren die letzten Tage wieder gefüllt mit Begegnungen,
die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Manche Begegnung war
erfreulich und lehrte ein gewisses Maß an Verständnis für bestimmte
Dinge... oder brachte Wissen über Dinge, die vorher noch völlig
unbekannt waren. Auch wenn manche der wahnwitzigen Meinung sind, das
Bildung einem viel verbauen kann, so sind die meisten zum Glück der
Ansicht, das sie eher Türen öffnend und nicht verschließend wirkt.
Allerdings gab es auch unliebsame Begegnungen. Obwohl diese Bezeichnung
nicht ganz zutreffend ist, sind sie doch zumeist sehr amüsant und
erheiternd... denn jedes erneute aufeinandertreffen, ist wie ein
weiterer Pinselstrich auf einem Gemälde. Ein Gemälde, welches wohl den
Moment im Leben eines kleinen Kindes darstellt, in dem es gerade
erfährt, dass es keine Schokolade mehr an diesem Tag bekommen wird. Ja,
so ungefähr könnte man die Begegnungen beschreiben. Sind sie doch
gespickt mit naiven Worten, blindem gehorsam und einer gehörigen Portion
von Sturheit gegenüber dem aneignen von Wissen, während sich der Übermut
und die Selbstverliebtheit alleine durch die Luft nahe eines
Pferdestalls nähren.

Doch gab es zwischen all diesen Momenten durchaus auch Augenblicke der
Stille.
Eine Stille, welche eine Wohltat voller genussvoller Atemzüge war und
mit jedem Atemzug drang ein Bild von idyllischem Grün vor die
geschlossenen Augen. Ein Grün, gepaart mit kleinen farbenfrohen
Ausflüchten... nahe eines ruhigen, umgebenden Blau. Die Handflächen
bewegten sich in den Gedanken hauchzart über das Grün, jede einzelne
Berührung in sich aufnehmend und genießend, während nur sehr wenige
Geräusche der Umgebung überhaupt bis an die Ohren drangen und noch
weniger sich ihren Platz im inneren verdient hatten. Ein einzelner Fels,
so erwärmt, als hätte ihn nicht die Wärme der Sonnenstrahlen berührt,
sondern ein entfachtes Flammenspiel sich vereinnahmend um ihn
geschmiegt... ein einzelner, kühler Tropfen der ganz langsam von oben an
den Felsen hinabgleitet und sich seinen Weg zielstrebig über jede
Unebenheit hinab bahnt.
Dieses so friedvoll wirkende Bild, es scheint so unwirklich und
gleichzeitig doch so greifbar, wie nichts anderes.


Manchmal war ich zu weit weg und die mit Weitblick
weiter still,
weil niemand versteht was eine verratene Seele will,
was eine blutende Seele so alles leisten kann.
Die meisten von euch sind eingeschlafen,
doch ich wecke euch wieder auf.
Und der alte Dreck zerfällt zu Staub.

Der sich lichtende Nebel ist der Grund,
warum ihr lieber unter euch bleibt.
Ihr hörtet die Worte, die sie euch sagten...
Ihr begannt daran zu glauben...
fingt an, eine reine Seele zu verraten und zu hassen,
ohne je zu hinterfragen.

Was soll diese Seele nun tun?
Auf einmal nicht mehr sie selbst sein, sich verbiegen, nur um zu gefallen?
Weghören, wenn die Naivität und Blindheit direkt über eure Lippen springt?
Ganz bestimmt nicht.
Sie wird lauter schreien als je zuvor...
und sich aufrecht entgegenstellen.
Jedem die Augen aufreißen, der die klare Sicht verdient.
Und jeden strafen, der nur etwas auf haltlose Worte anderer gibt.

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 01 Nov 2017 13:40, insgesamt einmal bearbeitet
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2017 13:36    Titel:
Antworten mit Zitat

Khalrox hat Folgendes geschrieben:


Erkenntnisse und geöffnete Augen...

Es war eigentlich ein guter Tag...
Am Vormittag fand er überraschender Weise einen wirklich tollen Grund,
um sich noch etwas zu entspannen und er war sehr froh darüber, gab ihm
jeder einzelne Augenblick doch auch neue Kraft und ein wohliges Gefühl...
Allerdings wusste er noch nicht, dass er beides später noch sehr gut
gebrauchen konnte. Mit einem erfreuten Gemüt machte er sich dann auf den
Weg, zu einem Ort, welcher ihm schon so manch erfreuliches,
bedauerliches und erzürnendes gebracht hatte. Auf einen der Stämme
setzend, atmete er tief durch und schaute sich ein wenig in der Umgebung
um. So ruhig wie sie in diesem Moment schien, so schnell konnte sie sich
zu einem Ort der Bedrohung wenden und das war ihm nicht nur bekannt,
sondern auch sehr bewusst. Jedoch war er guter Dinge, waren die Zeiten
doch etwas ruhiger geworden...

Doch sollte er sich da täuschen...
Unbemerkt schlich sich eine Gestalt von hinten an ihn heran und ein
wenig vor sich her sinnierend, bemerkte er erst zu spät die leicht
scheppernden Geräusche, welche sich hinter ihm auftürmten. Es vergingen
nur wenige Augenblicke, bis auch die gescheidete Waffe von der Gestalt,
sich umgreifend an seiner Kehle wiedergefunden hatte.
Der kräftige Zug drängte den Kopf und Oberkörper unweigerlich an den
gerüsteten Körper der Gestalt. Während sich die Waffenscheide immer
stärker an den Kehlkopf schob und die Luft, welche in seine Lungen fand,
immer weniger wurde. Die geweiteten Augen erblickten vor sich auf dem
Weg die junge Rekrutin, welche verwundert und überrascht stehen
geblieben war und zu den beiden hinüber blickte. Die Worte des Ritters,
welcher den Zug gegen die Kehle unnachgiebig aufrecht erhielt, waren
sehr deutlich. Sollte sie nicht weiter gehen, würde sie direkt im
Anschluss gern die nächste sein dürfen. Es dauerte auch nicht lange, bis
sich immer mehr schaulustige einfanden und dieser Situation ihre
Aufmerksamkeit schenkten. Doch machte der Ritter unmissverständlich
klar, dass er das in seinen Händen liegende Leben auf der Stelle beenden
würde, sollten die versammelten Personen nicht wieder ihrer Wege gehen.
Kurz vor der Bewusstlosigkeit, ob eines abermals angestrafften Zuges an
der Kehle, verschaffte er sich einen kurzen, aber sehr hilfreichen
Moment des durchatmens. Dem Ritter gefiel dies allem Anschein nach gar
nicht und so wurde die gescheidete Waffe mit einem kräftigen Ruck wieder
gegen die Kehle gepresst, woraufhin auch der Kopf ruckartig an den
gerüsteten Körper schlug. Nach schmerzvollem Röcheln, wurde er an der
Schulter gepackt und durch die entzogene Kraft in den Gliedern, von dem
Ritter einfach vom Baumstamm gezerrt und mit der nun gezogenen Klinge im
Rücken zum Hafen geführt... oder besser gesagt, geschubst. Ohne eine
Aussicht, sich dieser Situation entziehen zu können, brachte ihn der
Ritter geradewegs in den Kerker des westlichen Reichs. Es war lange her,
dass er sich innerhalb dieser Stadtmauern aufhielt... manche würden
meinen, es gleicht einer Ewigkeit. Für seine Herzlichkeit bekannt,
verabschiedete sich der Ritter mit entsprechenden Worten und überließ
ihn für diese Nacht seinen Gedanken.

Der nächste Tag brachte interessante Gespräche...
Von den Geräuschen des Wachwechsels geweckt, streckte er sich erst
einmal ausgiebig in seiner Zelle. Die Augen schweiften ein wenig umher
und er wusste, er hatte das alles nicht geträumt. Sie fixierten dann den
Korporal der Faust, welcher noch immer zusammengekauert in einer Ecke
hockte und ausdruckslos vor sich hinstarrte. Dieser Anblick war ihm
allerdings nicht lange vergönnt, wurde er doch kurz darauf vom
hereintretenden Provost gestört, welcher zusammen mit der Trabantin die
vom Ritter versäumte Durchsuchung durchführte und ihn im Anschluss in
die beschaulich eingerichteten Kellergewölbe führte. Sie waren wahrlich
beschaulich und wohl für die 'besonderen' Gäste. Beim Anblick der
Streckbank, des gestachelten Eisenkokon und des Stuhls, welcher einen
Wohl direkt mit dem Kopf in einen riesigen Wassertrog kippte... konnte
er es sich nicht nehmen lassen, der Ehre die er dadurch fühlte, mit
Worten Ausdruck zu verleihen. Als der Provost und die Trabantin ihn dann
an der Wand angekettet hatten, wurde keine Zeit verschwendet und der
Befragung durch den Provost, wurde mit kräftigen Schlägen noch mehr
Nachdruck verliehen.
Jedoch fiel die Berichterstattung an den Hauptmann dann wohl ebenso
dürftig aus, wie die gefallenen Worte auf die gestellten Fragen. Während
der der Provost beim Hauptmann vorsprach, fand der Ritter der
Herzlichkeit scheppernd seinen Weg in das Kellergewölbe und betrachtete
die Situation einen Moment. Er empfand die Begegnungen mit dem Ritter
stets als erheiternd, auf eine sehr verquere Art und Weise. Und während
der Ritter mit der Trabantin sprach, konnte er sich auch hier Kommentare
nicht verkneifen.

Zitat:

Ritter: Bedarf es an etwas? *hakt er schlicht nach*
Trabant: *sie schüttelt den Kopf*
Trabant: Nein, ich stehe nur rum, bis mir was anderes gesagt wird fürcht
ich.
Trabant: Und leist.. Gesellschaft.
Trabant: *wobei ihr Blick einmal kurz Kharlox streift.*
Trabant: *dann sieht sie wieder zum Ritter.*
Khalrox: Sie hat doch beste Gesellschaft mit mir.
Khalrox: *meint er da wohl nicht gänzlich scherzend*
Ritter: *sieht Khalrox daraufhin nur ausdruckslos an*
Ritter: Vielleicht klärt Ihr mich auf, an welchem Punkt wir uns hier
gerade befinden, Trabant?
Trabant: Er hat nicht vor zu reden.
Trabant: Da wären wir schon am.. Punkt, fürcht ich.
Ritter: Tatsächlich.
Ritter: *sieht Khalrox noch immer an, zuckt dann mit den Schultern*
Ritter: Dann will er also lieber den Strick. Nun, ich fürchte, das ist
dann sein Problem.
Ritter: *Bedauern sucht man in seiner Stimme vergebens an der Stelle*
Trabant: *ihr Blick wandert zwischen den Beiden einher.*
Khalrox: Ach ob nun der Strick.. oder eure Waffenscheide gestern.
Khalrox: *da hebt er die Schultern leicht an.*
Khalrox: Das eine, wie das andere.. nimmt die Luft.
Ritter: *zieht die Plattenhandschuh ab und hakt sie am Waffengurt ein*
Ritter: Der Strick, richtig geknüpft, bricht er das Genick.. außer
natürlich, man sieht
Ritter: jemanden gerne zappeln, dann wird es sehr elend.
Ritter: Aber offenbar hätte ich es gestern doch bereits zuende bringen
sollen.
Ritter: Für das nächste Mal weiß ich dann Bescheid.
Khalrox: Dann wäre Euch aber dieser Anblick in dieser beschaulichen
Umgebung, versagt geblieben, Ritter.


Die weiteren Gespräche in Anwesenheit von Hauptmann, Ahad und
Ala'thraxor waren ähnlich befriedigend, wie auch schon die Antworten auf
die zuvor gestellten Fragen durch den Provost. Aber immerhin wusste er
nun, welche Strafen ihn erwarten würden.

Und als er dann am Ende des Tages wieder in seiner komfortablen Zelle
verharren durfte, stellte er fest, dass der zusammengekauerter
Fäustling nicht mehr anwesend war. Jedoch machte er sich über dessen
verbleib wahrlich wenig Gedanken. Um sich von den kommenden Strafen
abzulenken, nahm er in einer der Ecken platz. Die Beine nach vorn
ausgestreckt, legte er seine Füße an den Knöcheln übereinander und die
Arme fanden vor der Brust verschränkt zusammen. Trotz seiner Situation,
war er in der Lage sich in einer ruhigen und tiefen Atmung wieder zu
finden. Die Schmerzen des geschundenen Gesichts, die aufgeplatzten
Stellen an den Jochbeinen und die brennenden Nieren, waren nichts, was
ihn von seinen Gedanken ablenken konnte. Wie auch schon in der ersten
Nacht, fanden zwitschernde Geräusche von Vögeln in seinen Kopf, welche
von raschelnden Blättern der Bäume begleitet wurden. Ein Duft von
rosanen Blüten zog durch seine Nase direkt in die Vorstellung mit
hinein, während seine Hände durch ein Feld aus hellen, blassgelben
Blumen strichen. Seine bernsteinbraunen Augen tauchten tief in das vor
ihm fließende Blau, während ihn ein unstillbares Gefühl umgab. Ja, diese
Vorstellung vermochte die Schmerzen und Gedanken an das bevorstehende
gar gänzlich von ihm zu schieben...

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 01 Nov 2017 13:42, insgesamt einmal bearbeitet
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2017 13:36    Titel:
Antworten mit Zitat

Khalrox hat Folgendes geschrieben:



Ein Weg verschleiert im Labyrinth...


Schnaubend richtete sich der Oberkörper auf, nach dieser Nacht.
Immernoch verzog sich das Gesicht ein wenig, bei den so alltäglichen
Bewegungen, waren sie doch noch stets begleitet von den Wunden. Wunden,
welche mittlerweile eine gute Heilung durchlaufen haben, aber ihn trotz
weniger werdenden Schmerzen immer wieder plagen. Das goldbraun gefärbte
Augenpaar wanderte noch ein wenig verschlafen durch den Raum, suchend
und findend. Auch die so wohltuende Wärme, die immer wieder an seine
Haut fand, war noch vorhanden und das durchzog seine Gesichtszüge mit
einem glücklichen Gesichtsausdruck. Denn war es doch gerade diese Wärme,
welche ihn die schmerzerfüllten Nächte überstehen ließ.

Es waren wahrlich keine leichten Nächte und Tage für ihn. Und auch wenn
er zuletzt wieder öfters den Weg vor die Tür fand, die Zeichen waren
immernoch deutlich zu erkennen.
Der Provost hatte alle Arbeit geleistet, das Gesicht und die Nieren mit
seinen schlagfertigen Antworten zu liebkosen. Die aufgeplatzten Stellen
an den Jochbeinen wuchsen wieder zu, doch waren sie genau wie das Kinn
und andere Stellen noch von leichten Färbungen durchzogen. Und auch wenn
der Bluterguss an der Kehle langsam verblasste, das Schlucken war noch
nicht gänzlich von Schmerz befreit. Jedoch waren all diese Schmerzen und
Wunden nichts gegen die Verletzungen am Rücken. Die Letharin verstand
sich wirklich darauf, die Peitsche immer und immer wieder zielgenau auf
die Haut am Rücken zu bringen. Untermalt von dem lauten knallen, welches
das spezielle, verzierte Leder auf der Haut hervorrief. Ebenso wie von
dem Blut, welches förmlich aus den Wunden herausspritzte, in Richtung
der schaulustigen Menge. Und auch wenn er versuchte Stärke zu beweisen,
jeder erneute Hieb auf seinen aufgeplatzten Rücken entrang ihm ein
lauteres, schmerzvolles aufstöhnen, während der Körper am Ende kraftlos
und erschöpft in den Ketten hing. Das Blut floß aus den Wunden heraus,
welche die Letharin wie die Kratzspuren einer Raubkatze auf seinen
Rücken zeichnete, und bahnte sich seinen Weg über den Rücken entlang.
Erschöpft und die Zähne ob der quälenden Schmerzen zusammenpressend,
versuchte er sich langsam aufzurichten. Ein unterfangen, welches er sich
hätte sparen können. Denn es gab noch eine besondere Mitgift für ihn.
Und eigentlich hätte er sich geehrt fühlen sollen, das man so kostbares
Gut wie Salz an einen Verräter verschwendet. Doch war ihm nicht nach
Ehrgefühl zumute, als der Provost immer wieder in den Sack voll Salz
hineingriff und es mit einer genießerischen Hingabe tief in die frischen
Wunden hinein rieb.
Nachdem der Sack schon einiges an Fülle verloren hatte, half man ihm auf
die Beine und befreite ihn von den Ketten. Unter den reißerischen Worten
des Hauptmanns, wurde er dann von den Gardisten abgeführt, nur um
abermals festgebunden zu werden. Diesmal war es jedoch kein Pfahl, keine
Wand... Nein, es war das Pferd des Provost und dieser machte sich keine
Gedanken, ob der Ritt nach Bajard in einem verfolgbaren Tempo von
statten ging. Im Gegenteil, immer wieder trieb er das Pferd in den
Galopp, schleifte ihn auf den Beinen hinterher, während der Oberkörper
in der Luft hing. Erst vor den Toren Bajards, war er endlich erlöst von
dieser Tortur...

Bajard... Ja, ein Ort der für ihn an manchen Tagen Segen und an manchen
ein Fluch gewesen ist. Jedoch sollte er hier für einige Tage die nötige
Ruhe und Zuwendung finden, die er so dringend benötigte. Eine gute
Freundin bot ihm einen Schlafplatz und kümmerte sich mit um die Wunden.
Manchmal wollte er die Helfer selber gerne schlagen, wenn seine Hände
sich vor Schmerz im Fell festkrallten, während die Wunden gereinigt und
versorgt wurden. Er konnte sich wahrlich besseres vorstellen, als dort
zu liegen. Machtlos und verwundet...

Die Tage zogen an ihm vorbei, doch wusste er oft nichtmal welcher Tag es
gerade war. Die einzige Freude, die er in dieser Zeit erfuhr, war die
Fürsorge der Freundin. Und auch die Wärme, welche sich immer wieder
sorgsam und behutsam an seine gepeinigte Haut anschmiegte. Sie gab
Hoffnung und Kraft, die Qualen durchzustehen. Sich nicht dem Wahn der
Schmerzen hinzugeben und unüberlegte Gefahren einzugehen. Das
Flammenspiel in seinem Inneren, musste dieser Tage stets um seine
Vernunft tänzeln, um keinen Raum für überstürzte Worte und Taten zu
lassen. Es baute sich wie eine Wand aus einem flammenden Inferno auf,
darauf bedacht ihn zu schützen. Und auch wenn er es womöglich nicht
immer im ersten Moment war, aber er war dankbar dafür.

Dankbar, dass er weiterhin von dem idyllischen Grün träumen durfte.
Einem Grün, welches in seiner Pracht noch von den fröhlichen Geräuschen
der Tiere untermalt wurde. Während inmitten dieser prachtvollen
Umgebung, ein Blau auf ihn wartete. Ein Blau, in das er so tief
versinken konnte, wie in das Meer selbst. Und welches von silbrigem
Glanz durchzogen und umrandet, nur darauf wartete erblickt zu werden.



Alle Ereignisse auf einem Weg, haben einen Grund.
Auch weshalb die Nächte schlaflos sind,
wenn etwas aus der Ferne ruft.
Jede Narbe die man trägt, ist wie ein Symbol der Stärke,
manche gar eine Auszeichnung.
Auszeichnungen, die manch einer wohl nie versteht.
Keiner, der diesen Weg nie selber alleine geht.
Viele glauben zu verstehen,
doch wie wollen sie verstehen, ohne in die Wahrheit zu sehen?
Triumphierend darf man grinsen,
wenn die Kinnladen donnernd auf den Boden finden.
Wenn die Augenhöhlen sich entleeren,
die Worte die Kehle beschweren.

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 01 Nov 2017 13:44, insgesamt einmal bearbeitet
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2017 13:37    Titel:
Antworten mit Zitat

Khalrox hat Folgendes geschrieben:




Narben der Stärke...

Man sollte nie auf morgen warten, will man etwas schaffen. Tagträume
verschönern zwar die grauen Schleier des Tages, jedoch verblenden sie
die Sicht auf das wesentliche. Kommt Zeit, kommt Tat...
Oft hat man keine Wahl, wenn das eigene Leben betroffen ist. Lieber
kämpfen, um aufrecht zu stehen, anstatt durch jemand anderen am Boden zu
liegen. Auch wenn Ärger einen bei Laune halten kann, hassen viele den
Regen. Auch wenn ein Weg nie bereut wird, macht sich in dunklen Momenten
Sorge breit... doch dann reißt man sie in Stücke, für einen besseren Morgen.
Der Wille treibt einen an, wie eine unstillbare Besessenheit. Oft sind
Nächte geprägt von wenig Schlaf... von Blut, das sich niemals mehr
wegwischen lässt. Dieser eine Blick in die Zukunft, für den man alles
daran setzt, etwas zu schaffen, etwas zu sein, mit Stolz durch diese
Welt zu gehen... die Luft am Morgen einzuatmen, ohne sich für seinen
Namen zu schämen.

Entweder ist die Welt wahrlich so grau oder bin ich manchmal selbst
einfach nur blind? Sehe die Lücken in den Nebelschwaden nicht, bis ich
von ihnen eingesogen bin?
Doch solange mich meine Füße über diesen Boden tragen, lasse ich nichts
unversucht, um die beiden Ziele zu erreichen. Man kann mich hassen, kann
mich verachten... doch hört aufmerksam hin, wenn ich eines Tages nicht
mehr nur in den Schatten bin. Niemand muss es je verstehen,... niemand
ist gezwungen, die Wahrheit zu sehen, wenn die Dunkelheit von Licht
erhellt wird.

Liebe ist es... die einem alles ermöglicht.
Liebe für eine Sache.
Liebe für einen Weg.
Liebe für einen Willen.
Liebe für ein Leben.

Sie lässt einen fliegen, die Tage genießen. Lässt die Narben mit Stolz
tragen, bis ins Grab.


Es gibt nur zwei Arten von Menschen.
Die, die sich hinter Worten verstecken...
Und die, welche sich durch Taten verdient machen.
Wenn die Schwätzer alles gesagt haben,
dann sind es die, welche mit ihren Taten die Welt verändern, die am Ende
lachen.
Und wenn sie das tun,
dann verändern sie auch das Leben anderer...
weswegen man sie nie vergisst.

Also sagt mir, was seid ihr?
Sind eure Augen rein oder seid ihr auch verflucht?
Reden bringt nichts und Träume verbrennen viel zu oft in den verworrenen
Nebeln...
kalte Asche auf den Dächern, wenn der Vorhang fällt.
Versprochen wird viel, doch Worte halten viel zu selten.
Die meisten sind wie Hunde, die zu viel bellen...
also nehme ich meine Klinge und schneide ihnen die Zungen raus.
Seht, wie sie winseln...
und beende ich diese Zeilen,
wird schon bald Blut über die Wege fließen.
Weil sie wie verrottete Untote durch die Straßen laufen,...
ihre Seelen würde wohl nichtmal Kra'thor seinem ärgsten Feind verkaufen.

Ich weiß, wer ich bin.
Während die meisten anderen nur reden,
vergessen sie oft wer sie sind.
Sie behaupten, sie würden sehen...
doch ist ihr Verstand leider blind.
Hätte ich mein Wort gebrochen,
hätte das alles hier keinen Sinn.

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 01 Nov 2017 13:45, insgesamt einmal bearbeitet
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2017 13:37    Titel:
Antworten mit Zitat

Khalrox hat Folgendes geschrieben:




Spiele...

Eine kühle Herbstbrise umgab den halbnackten Körper, als er an diesem
Morgen nach draußen trat und die ersten, schwachen Sonnenstrahlen
aufnahm. Streckend fand ein leichtes Gähnen über sein Gesicht, was
sogleich von einem schmerzvollem Seufzen begleitet wurde. Ja, diese
Wunden, sie würden ihn wohl noch den ein oder anderen Tag begleiten.

Mit Sicherheit war es auch nicht die klügste Entscheidung, mit den
gerade verheilenden Wunden am Zweikampfturnier zur Einweihung der
Ritterburg teilzunehmen. Doch war es ihm in dem Moment gänzlich gleich.
Er wollte sich beweisen, nicht vor den Augen der anderen, sondern vor
sich selbst. Also sprach er den Knappen des Kronritters an und fragte
nach einem freien Platz auf der Teilnehmerliste, dieser verwies ihn dann
jedoch an ein Fräulein namens Rabbe. Zwei Personen, denen er noch im
Ring gegenüber stehen sollte. Zunächst allerdings sah es nicht so aus,
als würde er überhaupt noch am Turnier teilnehmen können, da die
Anmeldung schon geschlossen war. Zu seinem Glück jedoch, war die Zahl
der Teilnehmer ungerade und so sollte er dann doch noch seine
Möglichkeit erhalten.

Die ersten Kämpfe waren recht schnell entschieden und es gab keine
großen Überraschungen im Ausgang der Kämpfe, zumindest nicht in seinen
Augen. Dann wurde sein Name aufgerufen, für den letzten Kampf der ersten
Runde und sein Gegner sollte ein wahrhaftes Bollwerk sein. Ein
thyrischer Ridder baute sich im Ring vor ihm, nachdem sie vorher noch
während der anderen Kämpfe über Spätze und Whiskey scherzten. Der Kampf
war hart und es hatte wahrlich nicht viel gefehlt, dann hätte er
verloren, doch schaffte er es mit einem geübten Schildblock den
verherenden Schlag des Thyren zu blocken und im Gegenzug direkt seine
Waffe wuchtvoll gegen den Körper des Hünen zu schlagen, um ihm dadurch
auf den Boden zu schicken. Man sah in den Augen der Zuschauer viel
Verwunderung, über diesen Sieg... hätte doch kaum einer damit gerechnet.
Aber die unzähligen Lehrstunden, welche sich nicht nur in puren
praktischen Scharmützeln erstreckten, sondern die sein damaliger Mentor
ihm vor allem auch in der Schulung des Verstandes und des erahnens der
nächsten gegnerischen Schritte gab, haben ihm hier wohl den
entscheidenden Vorteil gebracht.
Nach einer kurzen Verschnaufpause, sollte er sich abermals einem gut
geübten Gegner gegenüber finden. Es war kein geringerer als der Knappe
des Kronritters, bereits im letzten Jahreslauf bei einem Turnier standen
sich die beiden gegenüber, wenn auch noch unter anderem Hintergrund.
Diesmal allerdings waren die Schwünge der Waffe gen des Knappen und die
ausweichenden Bewegungen viel konzentrierter und er schaffte es auch in
diesem Fall siegreich aus dem Ring zu gehen. Somit stand dann auch das
Finale dieses Zweikampfturniers fest, er musste gegen Fräulein Rabbe
antreten, ihres Zeichens eine Wachtmeisterin des Regiments. Er konnte
sie und ihre Fähigkeiten nicht richtig einschätzen, war es doch eine
längere Zeit her, das er sie kämpfen sah. Nun war es also soweit, als
Nachrücker im Turnier durfte er sich selbst im Finale beweisen.
Es war zunächst ein abtasten, beide tänzelnden umeinander, wollten keine
Lücke aufbieten für einen Schlag des Gegners. Nach einigen Augenblicken,
in denen er ihre Bewegungen mit den Augen genauestens aufnahm, wagte er
einen Vorstoß. Mit gehobenem Schild schloß er den Abstand zwischen ihnen
und wuchtete seine Waffe gegen sie. Sie konnte diesen Schlag abblocken,
doch schien ihr die Wucht für einen Moment Probleme zu bereiten und so
setzte er direkt nach und der nächste Schlag war verherend. Immer wieder
nachsetzend und dabei auf seine eigene Deckung bedacht, gelang es
allerdings auch ihr, ihn einige Male zu treffen. Doch schien sie von der
Wirkung des zweiten Schlages so überrascht, das er seine Erfahrung
ausspielen und auch sie letztendlich zu Boden ringen konnte. Als sie vor
ihm auf dem Boden lag, schweiften die bernsteinbraunen Augen über sie
und ein selbstverständliches „Gut gekämpft.“ fand schnaufend über seine
Lippen. Bevor er jedoch anfügend feststellte, das der thyrische Ridder
wohl das größte Hindernis auf dem Weg zum Sieg darstellte. Ihrer
Körpergröße konnte diese Niederlage zumindest nicht geschuldet sein,
besiegte sie doch in ihrem ersten Kampf einen Mann mit ähnlicher Statur
wie seiner. Vielleicht war es wirklich nur die Erfahrung, obwohl man im
Regiment doch genug Übungen abhalten sollte? Oder es war einfach der
unbedingte Wille und der Glaube an seinen Weg, der ihm diesen
Turniersieg schlussendlich beschert hatte.
Und auch wenn der Rücken ihn mehr als schmerzlich peinigte, stand er
aufrecht zur Ehrung. Es hatte einen besonderen Beigeschmack, in diesem
Umfeld, vor dem König, zum Sieger im Zweikampf gekürt zu werden.

Nachdem er seine Wunden den Rest des Abends noch etwas laienhaft
versorgte, stand am nächsten Tag schon der Ball an. Lange war es her,
das er sich auf solch eine Festivität begab. Das letzte mal war der
Palastball und auch wenn er sich freute, war seine Vorfreude doch
gleichermaßen getrübt, hätte er doch gerne umgeben von Malvenduft die
Füße schwungvoll über den Boden bewegt. Trotz allem und trotz der
neuerlichen Schmerzen, war es ein recht erfreulicher Abend und die
beiden Begleitungen, welche mit ihm auf den Ball kamen, spendeten ihm
ein wenig schöne Zeit.

Nun, nachdem diese ereignisreichen Tage hinter ihm lagen, war es Zeit
die Wunden wieder ordentlich zu versorgen und sich etwas zu schonen. Er
würde noch lange von den erheiternden und erfüllenden Momenten zehren...
Doch war er nun erstmal vor allem darauf bedacht, sich wieder ruhig und
entspannend in dem wärmenden Hauch der Wahrhaftigkeit zu betten.


Die Tage ziehen fahl vorbei, wie Nebel.
Höre Gespräche, die mich in mein innerstes treiben.
Immer öfter spüre ich Windstille in den anderen Menschen,
während in mir selbst ein tosender Sturm herrscht.
Lebe in einer eigenen Welt, in der Dinge geschehen...
die sonst wohl niemand kennt.
Jeder kann sich auf der Wasseroberfläche,
im Spiegelbild betrachten,
doch wer sieht hindurch, hinab in die tiefe?
Die Spiele der Menschen sind so trüb, das sie ihren eigenen Verstand
blockieren...
sie sollten hoffen, das sie nicht irgendwann darin
ertrinken.

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2017 13:38    Titel:
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Khalrox hat Folgendes geschrieben:


Offenbarungen...

Früh am Morgen quälte er sich aus dem Bett, nur schwerlich konnte er
sich von der nächtlichen Wärme trennen. Doch musste er seine Gedanken
auf Pergament bringen, solange sie noch frisch waren. Also begab er sich
mit einem erfrischendem Gähnen hinüber zum Arbeitszimmer, schob sich den
bequemen Stuhl zurecht und ließ sich dann auf diesem nieder. Ein
prüfender Blick huschte über den Schreibtisch, bevor sich alles
zurechtlegte. Aus der Schublade nahm er sich ein neues Pergament hervor
und breitete es vor sich aus, bevor er kurz darauf schon zur edlen
Schreibfeder griff und jene dann über das Pergament hielt... Einige
Momente verharrte er so, die Gedanken der Nacht ordnend. Auch seinen
Kopf wendete er nochmals herum, blickte zum Vorhang und dann wieder nach
vorn. Tief durchatmend, begann er dann die Schreibfeder schwungvoll und
bedacht über das Pergament zu führen, die schwarze Farbe, zu Worten
geformt, darauf hinterlassend.

Ich bin mir sicher, sie haben bereits mehr als genug Jahre damit
verbracht, sich gegenseitig Gratulationen heuchlerisch in die Ohren zu
raunen. Ihre Schultern von den Händen klopfen zu lassen, die ihnen im
erstbesten Moment den Dolch in den Rücken rammen würden, nur um selbst
etwas in den Händen halten zu können. Gegenseitig ihre Geschicklichkeit
zu bewundern, während sie hinter vorgehaltener Hand jeden kleinen Makel
wie ein Lauffeuer verbreiten. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher,
dass sich die meisten schon seit längerer Zeit fragen, warum ich sie
stets mit meinen Worten so direkt und provokativ herausfordere.
Herausfordere, ihre Worte unbedacht über die Lippen zu bringen, ihren
Verstand verblendet einzusetzen und ihre Hände im falschen Moment auf
die falsche Art einzusetzen. Und die Antwort auf ihre Fragen, ist gar
nicht so verworren, wie sie vielleicht in ihren fragilen Köpfen
vermuten. Sie ist genauso klar und unkompliziert wie ich... genauso
wenig von Geheimnissen umwoben, wie meine Motive. Keine Gewässer die sie
in ihrer trüben Tiefe verborgen halten... Nein, sie glänzen wahrlich mit
der Einfachheit und Kälte einer frisch geschliffenen Klinge aus feinstem
Stahl, während eines frischen Wintermorgens. Viele wissen mit
Sicherheit noch nicht, was ich meine... doch werden sie es schon bald
erfahren. Und sollten sie daraus lernen, werden sie es wohl niemals
vergessen. Für mich, wird es wie das umschlagen einer Buchseite.
Das Leben nochmals von vorn sehen...

Als er die ersten Gedanken auf dem Pergament verewigte, hob er die
Schreibfeder etwas empor und schaute auf. Die Augenlider verbargen für
einige Momente das bernsteinbraun in seinen Augen, während tiefe,
beruhigende Atemzüge in seine Lungen fanden und er die Luft dann nur
ganz langsam wieder entweichen ließ. Der Kopf drehte sich erneut nach
hinten zum Vorhang... Suchte er etwas? Erwartete er etwas? Es war
gänzlich still an diesem Morgen, kein Geräusch war zu hören, außer
seiner Atmung und der Schreibfeder, welche immer wieder die Worte auf
das Pergament brachte. Und womöglich war er froh, das er in diesem
Moment Ruhe hatte. Ruhe, um seine Gedanken niederzuschreiben... also
setzte er abermals an...

Die Wege, welche ich in meinem Leben beschritt, waren jene auf denen
dich keiner mehr führt. Es wäre leicht gewesen, mich zu verlieren. Zu
verlieren in einer Dunkelheit ohne Boden und Wände... stetig umher
irrend, ohne Hoffnung auf etwas greifbares. Es war oft ein hin und her
gerissen werden... hin und her gerissen zwischen dem sehen der Hölle und
dem fühlen des Himmels, nur um mich mit einem letzten aufbäumen dem
kraftvollen Sog des Todes zu entziehen. Die Einsamkeit, welche sich am
Ende der Nächte bemerkbar machte, gab Kraft und Hass zugleich. Wenn ich
die Welt in ihrem wahrhaften Anblick sah, ohne etwas das die schlechten
Dinge herausfiltert, fragte ich mich oft... wie viele in ihrer Traumwelt
überleben können. Doch viel es ihnen so womöglich leichter. Es war nicht
Angst die mich verfolgte und mir Sorge bereitete... nein, es waren
Träume die mich verließen. Doch wäre ich ihnen nicht nachgelaufen, würde
ich heute wohl nicht mehr atmen. Wäre heute nicht an diesem Ort, würde
nicht diese Zeilen schreiben.

Es machte mich zeitweise so krank, das ich innerlich nicht mehr am Leben
war. Das Feuer in mir war zerronnen und wie Lava, die sich ihren Weg
durch meinen Körper bahnte, alles zerschmolz was vorhanden war. Ich war
wohl nie ein Mensch, der die Fähigkeit hat so zu empfinden und fühlen,
wie andere. Manchmal wirkte mein Leben wohl für manche wie ein
verlorener Schweif am Horizont... Doch sollten sie sich gewiss sein, dem
war nicht so. Ich war nie dazu bestimmt, zu sein was andere wollten. Zu
sein, was andere in mir sahen, sich von mir wünschten. Ich folgte stets
dem Willen und dem Instinkt, selbst wenn es nicht immer gut ging. Doch
am Ende des Tages, am Ende des Weges... wartet der Lohn auf mich. Es
wird nicht der von damals sein, der aus den tiefen Nebelschwaden steigt
und ihnen entgegen tritt. Und es wird nicht Schmerz sein, dem sie dann
erliegen... Nein, es wird das Gefühl des verlierens sein, das sie
übermannt, wenn ihr Körper am Boden liegt.

Als er den letzten Federschwung vollzogen hatte, legte er die
Schreibfeder neben das Pergament. Die Hände ruhten auf dem Tisch und die
Augen schweiften abermals über die Worte. Er war sich nicht sicher, was
er mit diesem Pergament anfangen sollte... Doch half es ihm, diese Worte
niederzuschreiben. Es befreite seinen Kopf von den Gedanken und brachte
Erleichterung. Vielleicht würde er jemandem davon erzählen oder gar
zeigen, vielleicht auch nicht. Doch wird es wohl schwer sein, einen
richtigen Moment dafür zu finden...
Die Hände auf dem Tisch abstützend, erhob er sich dann aus seinem Stuhl
und griff nach dem Pergament. Ein, zweimal wedelte er es etwas in der
Luft, bevor er es sorgfältig zusammenrollte. Dann wendete sich der Kopf
zu den Bücherregalen und als er einen geeigneten Platz ausmachte, wurde
es hinter eines der Bücher gelegt. Versteckt vor zu neugierigen Blicken,
doch stets griffbereit für einen geeigneten Moment...

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 01 Nov 2017 13:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2017 13:47    Titel:
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Khalrox hat Folgendes geschrieben:
Schaukelnde Gedanken...

Versiegelte Türen, verschlossene Türen... Ungewissheit.
Keine Antworten auf offene Fragen jeglicher Art, selbst beim eingehen
großer Risiken, die das Leben kosten könnten.
Konzentrierte Blicke auf die vor ihm liegenden Aufgaben, abwägen der
Wichtigkeit und eines Zeitplans.
Davon waren die letzten Tage gefüllt, zu Hauf. Aber auch Besuche bei
alten Freunden, erfreuliche Bekanntschaften und erheiternde Gespräche
fanden sich immer wieder zwischen die nachdenklichen Stunden.

Und so lag er auf der Schaukel in seinem Garten, und starrte auf die
Weinflaschen auf dem kleinen Beistelltisch. Sie hatten zwar das Haus
versiegelt, doch den Garten haben sie ihm in aller Güte gelassen.
Womöglich sollte er sich dafür bei Gelegenheit bedanken?
Wahrlich einer der letzten Gedanken, die er in diesem Moment hatte...
schossen ihm doch so viele Gedankenfetzen durch den Kopf, wirr und ohne
Zusammenhang wie es schien...


Das Atmen schwer wie eine Last, der Kopf zugeschüttet mit
Gedanken.
Ob das Blut in den Adern noch fließt oder still steht, vermag ich nicht
zu sagen.
Letzte Zweifel vergraben sich im Inneren, während leise Stimmen wahre
Worte immer
lauter hervorbringen, in diesem dichten Wald aus Missgunst, Naivität und
Torheit.
Einen Weg wie diesen allein zu gehen, kostet Kraft, welche nicht jeder
aufbringen will und erst recht nicht kann. Oft wurde ich gefragt ob ich
etwas bereue, was wäre wenn ich etwas anders gemacht hätte. Doch denke
ich nicht darüber nach, wozu auch? Hätte ich etwas anders gemacht, dann
wäre ich mit Sicherheit nicht der Mann der ich heute bin, wäre womöglich
an einem ganz anderen Ort. Wahrscheinlich wäre mein Weg ein leichterer
gewesen, doch ich wäre nicht ich... hätte Bekanntschaften nicht
geschlossen, Dinge nicht erlebt.


Manchmal ist es schon ein merkwürdiges Gefühl, was man
hinnehmen kann ohne zu zerbrechen.
Welch Schmerz man ertragen kann, ohne daran einzugehen.
Der Frust nährt unsere Seele und lässt uns kalt werden. Doch wieviele
Worte werden deshalb niemals ausgesprochen?
Und doch steht man immer wieder auf... Egal wie hart der letzte
Aufschlag auf dem Boden der Ernüchterung auch war. Wahrscheinlich
brauchen wir Menschen solche Aufschläge, Dämpfer unserer Euphorie.
Ansonsten würden wir am Ende wohl alle vor Hochmut wegfliegen...
Und seien wir ehrlich, ungefiederte Spatzen gibt es schon viel zu
viele.



Die Hüllen von außen so schön anzusehen, so rein wie weiß.
Doch tief im Inneren, so gar nicht rein und dunkler als das tiefste schwarz.
Irgendwann im Leben, ist an irgendeiner Stelle das Herz verloren gegangen,
doch es wird etwas geschehen, das uns auf den richtigen Pfad
zurückführen wird.

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 01 Nov 2017 13:48    Titel:
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Ausbruch aus Träumen...

Freund? Feind? Wer ist was? Am Ende auch egal, es interessiert nicht.
Langsam halt ich es nicht mehr aus, die Missgunst der Verblendeten hängt mir wahrlich zum Halse heraus.
Und nein, leider ist es wohl kein Traum... auch wenn ich mir wünschte, es wäre so.
Aber die Wahrheit ist, ich mache die Augen auf und stehe mitten im Nirgendwo.
Stehe irgendwo zwischen Arm und Reich, Gut und Böse, Licht und Schatten, Besitz und Straße.
Ihr dagegen seid weder warm noch kalt.
Warum mache ich mir darüber eigentlich Gedanken?
Mh... wahrscheinlich weil ich dankbar bin...
dankbar dafür, das ich heutzutage weiß warum ihr in meinen Augen keinen Wert besitzt.

Aber macht euch keine Sorgen, solange die hellen Strahlen vom Himmel scheinen ist alles gut.
Doch sobald die ersten Wolken sich vor das Himmelszelt schieben,
folgt auf den Straßen eine blutige Flut.
Jedem einzelnen der meine Gunst verpasst, widme ich jene Flut.
Es wird kein Traum mehr sein...
es tut mir nicht einmal leid und doch hab ich es versucht.
Doch keiner zügelt diese Wut.

Es ist mein Herz, mein eigenes Blut, mein inniger Stolz und meine vernarbte Seele...
welche ich nun in diese folgenden Taten lege.
Ich lebe für den aufrechten Gang, den verherenden Blick,...
während ich mit erhobenem Kopf und Mittelfinger den Hass lachend begrüße.
Denn glaubt mir, es gibt mehr als genug Menschen da draußen, auf diesen trostlosen Straßen,
welche nicht einmal einen kurzen Atemzug wert sind.
Ich selbst bin schon lange dem Tod geweiht,
also ist es mir völlig egal wer stirbt.

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 01 Nov 2017 13:51, insgesamt einmal bearbeitet
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 10 Nov 2017 22:01    Titel:
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Nebelpfade...

Das knisternde Holz im Kamin war es, welches ihn an diesem Morgen von dem schmalen Grad zwischen erholsamen Schlaf und heimsuchenden Träumen hinfort gerissen hatte. Die Augenlider wurden blinzelnd einige Male auf und ab geschlagen, bevor aus dem verschwommenen Anblick die Konturen der lodernden Flammen im Kaminfeuer immer deutlicher hervortraten. Diese Nacht hatte er auf den Kissen vor dem Kamin verbracht, war doch der letzte Abend nicht nur lang, sondern auch von sehr angenehmen Augenblicken gefüllt, wenn auch eine unerwartete Überraschung dafür sorgte, das er den Platz am Kamin für die geeignetere Wahl hielt für diese Nacht...

Einen kurzen Augenblick ließ er seinen Kopf durch die Räumlichkeit schweifen, ein vergewissender Blick war es, den seine von einem Goldstich durchzogenen, braunen Augen in die Umgebung warfen. Dann rappelte er sich auf und verzog sogleich das Gesicht. Ein leises Murren ging von ihm aus, als er sich wieder schmerzlich der Wunden am Rücken bewusst wurde. Ja, nicht nur Feli hatte es ihm gesagt, er würde noch lange damit Leben müssen... Nein, auch Luninara versicherte ihm damals während der Feier, das es jedes Jahr aufs neue eine Zeit geben wird, in der ihn die zurückbleibenden Narben stetig spürbar begleiten werden. Aber was machte das schon, bei einer Sache, die man mit Stolz auf seiner Haut trägt. Ebenso wie das Hautbild, welches sich über seinen ganzen Rücken erstreckt und nun, durch geschickte Hände einer Lethra, noch sichtbar und spürbar ergänzt wurde. Irgendwie passte die Anordnung der Peitschenhiebe sogar zum Hautbild, vielleicht hatte es sie gar inspiriert? Eine Frage, die er sich wohl verkneifen wird, sollte er ihr nochmals begegnen. Als er dann nach einem tieferen durchatmen in den Stand fand, begab er sich zu seinem Wasserbecken. Wie jeden Morgen, befolgte er auch an dem heutigen den Rat von Feli und nutzte das Bad nicht nur zur allgemeinen Reinigung, sondern auch für das auftragen der Salbe. Und so wickelte er sich im Anschluss an das Bad sein Handtuch um die Hüfte und überließ der Luft den Rest des trocknens, während er gähnend die Treppen nach oben ging und sich als kleinen morgendlichen Happen ein Stück vom gerösteten Skorpion gönnte, den es gestern zum Abendessen gab. Im obersten Stockwerk angekommen, machte er es sich dann in der kleinen Leseecke in seiner häuslichen Bibliothek bequem und blickte durch das Fenster der Südfront hinaus. Schon lange konnte er nicht mehr durch diese drei Fenster hindurch schauen, waren sie doch mit einem sehr künstlerisch gestalteten Wandteppich verhangen, der außen am Haus gehangen hatte...

Achja, dieser Wandteppich...

Ein Schlachtfeld voller Leichen, teilweise in goldener Rüstung, zum Teil in rot-schwarzer Rüstung - In der Mitte liegt ein Mann welcher wohl überlebt hat, über ihm steht ein großer Panther - Jener hat seine Pranke auf die linke Seite des Brustkorbs des Mannes gelegt

Das ein Kunstwerk, welches ein geschichtliches Ereignis fein ausgearbeitet darstellt, mal so viel Aufregung hervorrufen würde, das hätte er nie gedacht. Und doch sorgte genau dieser Wandteppich dafür, das sein Haus für mehr als einen Wochenlauf versiegelt wurde und erst zur Hausdurchsuchung durch das Regiment, Priesterschaft und Vogtin wieder geöffnet.
Während der Versuche, den schillernden Figuren dieser Stadt nahezubringen, das es sich dabei nur um die Darstellung von Geschichte in künstlerischer Form handelt, wurde ihm sogar verboten es als Kunst zu bezeichnen. Natürlich ist Kunst immer eine Sache der Interpretation und auch lässt jedes einzelne Kunstwerk, ganz gleich ob es Stück Holz oder eine Statue ist, gewissen Spielraum für persönliche Interpretationen... Aber deshalb die Bezeichnung Kunst zu verbieten? Sie sahen es als Verherrlichung Alatars und seines Glaubens, aber würde ein Bürger des alatarischen Reiches den Begriff Kunst verbieten, bei einer Darstellung eines Adlers auf einem Wandteppich? Nunja, diese Entscheidung obliegt wohl jedem selbst und ist das beste Beispiel des 'freien' Willens.

Zitat:
Nyome von Thronwall: Jetzt seid so gut und erklärt uns..
Nyome von Thronwall: *weisst mit der Hand auf den Teppich*
Nyome von Thronwall: das..
Khalrox: *der Blick schweift von der Vogtin herauf zum Wandteppich*
Khalrox: Ein Wandteppich, welcher einen Teil eines geschichtlichen Ereignisses darstellt.
Khalrox: Wie in jedem Kunstwerk, frei für Interpretation.
Hochwuerden Antorius: *ein tieferes Einatmen erfolgt als er den Teppich wieder betrachten darf*
Khalrox: In meinen Augen zeigt es.. das Aufbäumen bis zum bitteren Ende.
Khalrox: Das sich der Osten eben nie ergeben wird, gegen die Scherken aus dem Westen.
Khalrox: Wer die Schlacht damals gewann, kann ich nicht sagen..
Khalrox: eine damalige Freundin stellte ihn her.
Nyome von Thronwall: Der Teppich kommt aus dem Osten?
Khalrox: Bajard war es wohl eher.
Nyome von Thronwall: Meine Interpretation ist, das dieser Mann als letzter Überlebender der Schlacht
Nyome von Thronwall: von Alatars Gunst berührt wird, er wird nicht gefressen
Nyome von Thronwall: er bäumt sich nicht auf
Nyome von Thronwall: er wird lediglich berührt.
Khalrox: Mh..
Hochwuerden Antorius: Es ist nicht temoragefällig ein Bildnis des Panthers zu glorifizieren.
Khalrox: ich hörte auch schon eine andere..
Hochwuerden Antorius: Vor allem nicht im alumerischen Reich.
Nyome von Thronwall: Interpretation ist hier allerdings absolut fehl am Platz
Hochwuerden Antorius: *er scheint sich weniger tolerant im interprätieren zu zeigen*
Khalrox: das der Panther kurz davor ist, dem letzten Überlebenden des alumerischen Reiches
Khalrox: das Leben nehmen zu wollen, mit offenem Ende.
Khalrox: Es ist eben leider rein subjektiv, die meine,. wie die eure.
Khalrox: so wie auch andere.
Khalrox: Und glorifiziert wird hier gewiss kein Panther, Hochwürden.. mit verlaub.
Nyome von Thronwall: Das ist nicht von Belang, Ihr habt es öffentlich gemacht und Euch somit schon schuldig gemacht
Nyome von Thronwall: Gegen das Gesetz verstoßen zu haben.
Khalrox: Welches genau?
Nyome von Thronwall: Paragraph Drei, Absatz Acht
Nyome von Thronwall: Rahal und der Glaube an Alatar *weisst hoch an den Teppich*
Nyome von Thronwall: sowie Krathor sind im Herzogtum in *betont* keiner Form gebilligt.
Khalrox: Also auch keine Kristallleuchter und dergleichen?
Nyome von Thronwall: *wirft einen Blick zu Antorius*
Hochwuerden Antorius: [leise] Lehtrische Handwerkskunst
Nyome von Thronwall: Ah..
Nyome von Thronwall: Solchen Schund heiße ich nicht gut aber ich sehe keinen in Eurem Garten
Hochwuerden Antorius: Ich denke um euch von der versuchung der Vergangenheit zu befreien solltet ihr von den
Nyome von Thronwall: oder an der Hausfasade.
Hochwuerden Antorius: alten Dingen loslassen die euch mit dem Westen verbanden.
Hochwuerden Antorius: *meint er vorschlagend*
Khalrox: Oh das tat ich bereits.
Khalrox: Mehr als endgültig.
Khalrox: Noch nichts davon gehört? Ich dachte es gibt gute Spione?


Auch der Hinweis, das dieser Wandteppich schon über zwei Mondläufe an der Hausfassade hing und selbst Regiment und Königshaus schon daran vorbeiliefen, ohne ein Zeichen des Missfallens, rief eher merkwürdige Reaktionen hervor... zumindest in den Augen von ihm.

Zitat:
Khalrox: Selbst das Königshaus ging hier mit dem Regiment entlang
Luninara van Quellhain: Ihr macht es nicht besser..
Khalrox: und sagte nichts.
Luninara van Quellhain: *sie planiert sich mit der hand das gesicht*
Nyome von Thronwall: Wollt Ihr tatsächlich seine Majestät vor dieses Bildniss führen?
Khalrox: Ich sage nur, dass entweder die Aufmerksamkeit des Regiments nachgelassen hat
Khalrox: oder es nicht jeder als.. Ketzerware einstuft.
Khalrox: Sondern als normale, zeitgenössische Kunst.
Nyome von Thronwall: Wenn Ihr..
Nyome von Thronwall: noch einmal..
Nyome von Thronwall: das Wort Kunst im Zusammenhang mit diesem.. Teppich
Nyome von Thronwall: in verbindung bringt, werde ich wirklich ärgerlich.
Khalrox: Wenn dem so ist..
Hochwuerden Antorius: Es ist eine Darstellung Alatars in Adoran und es steht für alles was nicht mit dem
Khalrox: *schaut nur zum Teppich hoch und hebt die Schultern an.*
Hochwuerden Antorius: vereinbar ist was Kirche oder Gesetze vertreten..
Hochwuerden Antorius: eure Worte sind eine Respektlosigkeit
Hochwuerden Antorius: an all jene die euch hier eine Chance gaben heimisch zu werden.
Hochwuerden Antorius: *da kommt es doch aus ihm heraus*
Khalrox: Es ist wohl respektloser, Geschichte zu verleugnen und falsch zu interpretieren.


Als die Soldaten des Regiments den Wandteppich dann mit ihren Hellebarden von der Hauswand gerissen hatten und Vogtin und Priester das Haus durchsuchten, wurde zwar noch etwas über den Wein gelästert und auch unbekannte Pflanzen waren Grund für eine Nachfrage, jedoch fanden sie nichts weiter, was in ihren Augen zu beanstanden gewesen wäre.
Für ihn merkwürdig, waren die Worte der Vogtin doch wie eingebrannt in seinem Kopf, das der Westen und sein Glaube in keinster Form gebilligt sind im Herzogtum, selbst Kristallleuchter wären ein Grund zur Beanstandung. Nun war er sich umso sicherer, selbst die Meisterschmiede der Kaluren wären neidisch auf die Künste mancher Bürger und Amtsträger Lichtenthals. Denn so erstaunlich wie die kalurischen Schmiede es schaffen, ein so seltenes Metall wie Mithrill in jegliche Form zu verbiegen, so waren die 'Schmiedekünste' des Herzogtums in Bezug auf Regelungen und Gesetze, sowie deren Auslegung, doch mindestens genauso eindrucksvoll. Oder wie sollte man es sonst verstehen, das zum Beispiel Wein von der Einweihung Schattenwinkels oder letharische Pflanzen weiterhin im Haus verweilen durften? Oder es sogar im Hort des Wissens eine ganze Abteilung über Rahal und den Glauben des Westens gibt - auf herzogtümlichen Boden - frei zugänglich, selbst für die ungeschulten Köpfe von Kindern und anderen leicht zu beeinflussenden Köpfen, die der Verlockung schön dargestellter Wörter noch am ehesten zum Opfer fallen könnten?
Eine Sache, welche er wohl nie verstehen würde. Aber man muss ja auch nicht alles nachvollziehen können, was um einen herum so geschieht...

Daher war es umso erfreulicher, wenn man sich an angenehmen Lichtblicken erfreuen konnte, gerade in solchen Zeiten... oder waren es Schatten, die ihre Nebelschwaden auswarfen? Vieles schien in dieser Zeit rätselhaft zu sein. So klar wie die Augen die Dinge vor ihm offenbarten, so deutlich wie die Worte ohne Verwirrung gesprochen wurden, so wusste er dennoch nicht, wie er das alles einschätzen sollte. Es gab noch immer viel Unklarheit, eine Tür öffnete sich wieder, während eine andere weiterhin verschlossen blieb und sich nebenbei noch viele weitere neben jener Tür in den Vordergrund drängten. Auch die Schnittwunde an seiner Handinnenfläche, war eine dieser Türen. Als seine Augen auf die verschlossene Schnittwunde schauten, erinnerte er sich an diesen Abend, wie als wäre er gerade mittendrin. Er hatte sich für etwas entschieden, das nicht wie üblich einen Rückweg oder mehrere Seitenpfade offen ließ, um am Ende wiede zurück auf den ursprünglichen Pfad zu kommen und das Ziel zu erreichen. Nein, bei dieser Entscheidung gab es nur diesen einen Pfad und jeder Versuch, einen kleinen Schritt abseits des Pfades zu wagen, würde ihn teuer zu stehen kommen. Aber genauso entschlossen, wie er die Klinge durch die Haut der Hand führte, genauso entschlossen saß er auch jetzt auf seinem Sessel und war sicher, das richtige getan zu haben... und wenn nicht? Nunja, der Tod kommt einen immer irgendwann holen.

Aber jetzt war noch nicht die Zeit, sich dem Tod bereitwillig entgegenzustellen. Zumindest nicht in diesem Sinne. Er hatte Aufgaben vor sich und diese waren zu erledigen. Und auch wenn sein Verstand und sein Kopf fast gänzlich von diesen vereinnahmt wurden, so drängten sich auch immer wieder andere Einflüsse dazwischen. Einflüsse, welche er erst noch zuordnen musste, einschätzen... bevor er wusste, wie sie zu bewerten waren.

Und dann waren da auch immer wieder zufällige Begegnungen mit der Vergangenheit, es ist schon einige Zeit her, seit er den sandigen Boden und die frische Luft des Meeres vernahm und auch die dazugehörigen Gesichter, sah er in dieser Zeit nicht mehr wirklich. Umso erstaunlicher, das er mitten in der Nacht in der Bajarder Bank, dann eben jene wieder vor sich stehen sah. Während die anderen mit einem freundlichen Gruß und ein paar Floskeln in den wohlverdienten Schlaf verabschiedet wurden... blieb er noch etwas länger mit der Person, die ihm einige Male das Leben rettete und als sie dann alleine waren, wurde ihm direkt von der giftigen Schlange der Vorwurf der Vernachlässigung entgegen gebracht... und sie hatte irgendwo recht. Es gab definitiv viel, was geschehen war und was sie sich zu erzählen hatten... und wo ginge das besser als an dem Ort, an dem sie sich das erste Mal in einem offenen Gespräch unterhielten?

Doch bevor er diesen Weg auf sich nimmt, wartete noch etwas anderes auf ihn und so drückte er sich aus dem Sessel empor und ging wieder hinab, um sich anzuziehen...


Eine Welt die in Vergessenheit versinkt, Träume bei denen man um jeden Augenblick des Schlafes ringt...
Bin ich geboren, um auf solchen Pfaden zu wandeln? Wurde ich dazu geschaffen?
Oder bin ich nur eine Erfindung aus vielen schlechten Ereignissen?
Oft höre ich sie noch rufen, diese Stimmen... aber bin wohl kein Wahnsinniger.
Beschenkt mit einer Seele, die nicht gerettet werden will.
Gehe ich durch die Straßen, sehe ich euch alle so glücklich, lachend...
doch glaubt mir, ihr braucht euch nicht zu fürchten...vor der Dunkelheit, den Schatten.
Denn sie werden warten, solange wie es nötig ist, um am Ende eure Seelen zu verschlingen...
eure Träume und Hoffnungen in Stücke zu reißen.
Vielleicht hat es schon längst begonnen?
Vielleicht solltet ihr euch langsam mit dem Gefühl der Trauer betraut machen,
denn das einzige was nach den fröhlichen Tagen noch folgt... ist die Hölle.

Eine kalte Brise, die sich über meine Haut zieht.
Der fahle Schein des Mondlichts, Umrisse von Palmen.
Ich stehe längst mit mehr als nur einem Bein im Grab,
vielleicht schaut nur noch eine Haarsträhne heraus...
doch mein Herz schlägt noch.
Vielleicht solltet ihr besser weglaufen, bevor es zu spät wird...
denn der Mond ändert sich und so verändert er auch mich.
Düstere Nebel schieben sich langsam vor das Himmelszelt, immer mehr...
und ich frage mich, seid ihr auch alle aufmerksam?
Seid ihr bereit für euren Albtraum?
Traut ihr euch meine Hand zu nehmen? Ja?
Dann willkommen in meiner Welt.
Wenn der veränderte Mond einen verschlingt, die Kontrolle übernimmt.
Der blaue Himmel in ein tristes grau getränkt wird...
eure Augen nur noch düstere Nebel erblicken
.

_________________
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- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 10 Nov 2017 22:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 21 Nov 2017 17:32    Titel:
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roter Faden, goldener Faden... schwarzer Faden...

Die Hand noch immer unter seinem Hinterkopf, verspürte er beim erwachen ein unverhofftes Gewicht auf dem sich zur ruhigen Atmung bewegenden Brustkorb. Doch fühlte es sich ganz und gar nicht wie eine Last an...

Lasten... Ja, ein jeder hatte wohl so seine ganz eigenen zu tragen und manch einer auch noch die von anderen. Doch gibt es immer Mittel und Wege sich zu erleichtern. Bei manch einer Last brauchte man nur das Gewicht verlagern und der Gang konnte wieder unbeschwert fortgesetzt werden, andere hingegen musste man gänzlich einen Abhang hinunterstürzen.

Als er an diesem Morgen erwacht in seinem Bett lag, betrachtete er seinen Brustkorb mit einem seichten Lächeln in den Mundwinkeln und legte seine Hand darauf. In diesem Moment kamen ihm bestimmte Worte wieder zurück in sein Gedächtnis, welche seine Gesichtszüge abwechselnd nachdenklich, erheitert und angetan zu formen begannen...

Wenn die Blätter fallen, dann fallen sie nicht nur aus einem Grund. Sie fallen weil die Pflanze verdorben ist durch eine Krankheit, verdorben durch eine Verunreinigung, Unterversorgt ist oder aber weil die Natur es Herbst und Winter nennt, einen stetig kommenden Zyklus...

Altes muss vergehen, damit neues reifen und erblühen kann. Ja, die Natur zeigt jedes Jahr aufs Neue, was Menschen nur schwerlich akzeptieren können und wollen. Vor allem, wenn es darum geht Fehler und Missstände einzugestehen und offen anzugehen. Doch auch hierzu wurden ihm in den vergangenen Tagen wundervolle Worte zuteil...

Einst war eine Rose, sie blühte in einem wunderschönen, saftigen dunklen Rot, wie das Blut selbst welches in all unseren Adern ruht. Egal wie sehr es draußen stürmte, egal wie der Wind sich wendete und drehte, sie stand dort und verlor weder an Farbe noch an Blättern. Nein es war sogar so, dass zwei weitere Knospen an ihr hafteten die nach und nach ebenso an Größe gewannen und trotz des eisigen Winters zu blühen begannen. Der Mutterboden schien wohl der rechte zu sein, er schien wohl die Blume zu nähren, so wie sie es brauchte. Irgendwann kam ein junger Mann herbei welcher die Blume erblickte, welche dort in dem strahlenden weiß des Schnee's gefangen ihre Schönheit tristete. Er riss sie aus dem Boden und nahm sie mit zu seiner Frau um ihr ein Geschenk zu machen. Nun war sie herausgerissen aus dem Boden der sie pflegte und hegte, der ihr die Kraft schenkte zu wachsen und die Möglichkeit sich zu entfalten. Sie musste sich neu finden, sie brauchte Nahrung um zu überleben, einen Mutterboden um sich daran zu nähren. Die Frau pflanzte die Rose in ihren Garten und sie verlor an Farbe und verlor an Blütenblättern, bis nur noch der lose Stängel mit dem Blütenkopf zu sehen war. Ein ganzes Jahr verging ehe sich die Rose wieder erholte und abermals von neuem zu blühen begann, diesmal jedoch schien sie noch kräftiger als zuvor.

Veränderung birgt Möglichkeiten.




Veränderung birgt Möglichkeiten...
Ja, das tut sie in der Tat und es hatte sich einiges geändert. Es sind sogar Dinge geschehen, mit denen keiner gerechnet hätte und manch einer wohl auch gar nicht rechnen wollte.

So kam es nun, das er sich zu Beginn des letzten Wochenlaufes auf machte zum Regimentsgebäude. Schon seit seiner Rückkehr auf Gerimor in den Sommermonden, wurde ihm einige Male recht deutlich vermittelt, dass man seine Rüstung gern in den schillernden Farben des Regiments sehen wolle. Während der Privataudienz bei Baron von Gipfelsturm und Lady Helisande, sprach man nach der Klärung der sehr amüsanten Eskapaden, welche zu jener Audienz führten, zwar von einer Frist von vier Wochenläufen... aber einen Versuch war es dennoch wert. Und Frau Oberst schien noch immer angetan von ihrem damaligen Bestreben, sodass sie ihm die Möglichkeit gewährte, wenn auch unter Auflagen. Der Forderung einer tadellosen Soldatenlaufbahn und dem Versprechen einer unehrenhaften Entlassung, bei einer weiteren Eskapade, folgte die Zustimmung seinerseits.

Tadellose Soldatenlaufbahn... das bedeutete für ihn, nicht nur gehorsam den Dienst zu verrichten, sondern auch pflichtbewusst Mängel und eventuelles Fehlverhalten aufzudecken, egal wen es betrifft. Und schnell sollte sich herausstellen, das es dafür so einige Anlässe geben sollte...

Bereits am nächsten Tag war es die Vorzeigesoldatin schlechthin, welche für ihn unverständliches Verhalten vorwies. Nicht nur vor ihm, sondern auch vor zwei weiteren Rekruten, einem Gardisten und zwei weiteren Wachtmeistern.
Eine Soldatin, welche sich selbst als Vorbild und Vorzeigesoldat bezeichnet und dann solche lapidaren Verhaltensmuster an den Tag legt? Wie dem auch sei, er war sofortiger Klärung der Missstände bedacht und sprach diese offen an, denn wie sagt es das Diensthandbuch des Regiments: im Dienst wird laut und deutlich gesprochen, kein genuschel, kein getuschel.

Doch was war geschehen?
Nun, als die Wachtmeisterin alle verfügbaren Soldaten zum aufstellen auf den Regimentsplatz rief, ging er - vielleicht auch mit Absicht - nur mit einem Salut und einem "Wachtmeister Rabbe" an der Wachtmeisterin vorbei, hinaus zum Regimentsplatz, um dort in der schön formierten Reihe Stellung zu beziehen. Natürlich nahm die Wachtmeisterin jenes Verhalten direkt zum Anlass, um den neuen Rekruten anzusprechen und auf seinen Fehler aufmerksam zu machen, allerdings ohne dabei zu bemerken, das sie selbst gerade in einen Fehler gestürmt war...

Zitat:
Kila Rabbe: Rekrut Gutshand, wer hat euch eingewiesen?
Khalrox: Rekrut Khalrox, Wachtmeister Rabbe.
Khalrox: Nicht Gutshand.
Kila Rabbe: Ihr habt euch als gutshand vorgestellt.
Kila Rabbe: Also, beantwortet bitte meine Frage.
Khalrox: Frau Oberst verordnete die Rekrutierung unter dem Namen Khalrox.
Kila Rabbe: Wer... hat euch eingewiesen?
Khalrox: Am ersten Tag Wachtmeister van Daske, beim Rundgang Gardist Lenjar, beim Tor Gardist Lenjar
Khalrox: Wachgang Berchgard Wachtmeister van Daske.
Khalrox: *wird er dann alles mal so aufzählen.*
Kila Rabbe: *sie blickt gen Merrik.*
Kila Rabbe: *dann wieder zurück*
Kila Rabbe: tretet bitte vor und zeigt den Kameraden wie man korrekt den ranghöchsten begrüßt.
Khalrox: *macht einen Schritt nach vorn, richtet den Blick geradeaus*
Khalrox: *hebt dann die Hand zum Salut*
Khalrox: Krone und Reich zur Ehr, Wachtmeister.
Kila Rabbe: Ihr könnt es also doch.
Kila Rabbe: Dann zeigt uns doch bitte, wie man verabschiedet.
Khalrox: Dafür müsste zuerst Euer Salut erfolgen.
Khalrox: Und Euer Befehl.
Kila Rabbe: Es ist lediglich eine Übung. WO liegt also das Problem?
Khalrox: Korrekte Ausführung ist essenziell. Selbst bei einer Übung.
Kila Rabbe: Da ihr so ein klugscheißer seid, dürft ihr nun mit Gardist Lenjar das 30 mal üben.
Kila Rabbe: Ausführen!


... nicht nur hatte sie es anscheinend versäumt, sich vor dem Dienstantritt die aktuellen Berichte und Akten anzusehen, so wie es von jedem Soldaten verlangt wird. Nein, anscheinend ist es als Vorzeigesoldat auch üblich, zumindest im Osten, das man bei Übungen etwas lasch vorgeht. Erklärt diese Einstellung auch die Niederlagen des Knappen Salberg und der Wachtmeisterin beim Zweikampfturnier zur Einweihung der Ritterburg? Nur korrekt ausgeführte Übungen, führen auch zu korrekt ausgeführten Handlungen in einem reellen Szenario. Was also, wenn man auch bei Kampfübungen mal hier und da, das ein oder andere weglässt, weil es ja nur eine Übung ist? Ein roter Faden, welcher sich bis zum Feind ziehen und dort unweigerlich zum Tod führen kann. Das er nicht wie nach Handbuchsvorschrift am Ende der Reihe stand, als neuester Rekrut, sondern direkt zwischen Gardist und Dienstältestem Rekruten, fiel der Wachtmeisterin dabei nicht einmal auf.

Die anschließenden Tage waren mit Dienst nach Vorschrift, einigen Besorgungen und wegweisenden Gesprächen gefüllt. So kam er auch immer öfter in den Genuss, sich des Abends die Zeit nehmen zu können, in Ruhe ein Abendessen in seinem Haus genießen.

Wenn die karge Umgebung von einem Funkeln durchdrungen wird,
sollte man sich nicht fragen was dort funkelt.
Nein, man muss sich nur fragen, riskiert man einen Blick oder bleibt man auf dem kargen Pfad.



Aber trotz aller erfreulichen Ereignisse dieser Tage, so gab es auch noch unerfreuliche Dinge zu klären. Dinge, bei denen sich manch einer wohl in Sicherheit wog...

Nachdem die Sache mit dem Kunstwerk eines Wandteppichs bereits geklärt war, brachte die Vogtin erneut schwere Vorwürfe gegen seine Person vor und dieses Mal hätten sie sogar sein Leben kosten können. Eine Tatsache, die er, anders als geplant, nicht auf sich beruhen lassen konnte und wollte. Es war eine Sache, ihm das Wort Kunst in Verbindung mit Geschichte zu verbieten, sein Haus zu versiegeln und zu durchsuchen. Aber es war eine völlig andere Sache, sich in der astralen Welt tanzend um ein Feuer zu bewegen, aus allen Richtungen irgendwelche Wissensfäden heranzuziehen und zu einem Katzenknäul zu formen, während man fröhlich vor sich her sang: "Ach wie gut das niemand weiß, das mein falsches Wissen wert ist einen scheiß."
Und so tat er etwas unvorhergesehenes, er brachte den Tatbestand der Verleumdung und des Rufmords in besonderer Schwere zur Anzeige, gegen die Vogtin und die beiden anderen Personen, welche ihr als Quelle gedient haben sollen. Wobei er noch immer nicht weiß, was eine Klosterwache mit der ganzen Sachen zu tun haben soll. Nun, für diesen Umstand, das er ebenso eine unbekannte Klosterwache in die Anzeige mit aufnahm, entschuldigte er sich zumindest bereits bei Hochwürden Hohenhain und erklärte ihr die Umstände.

Aber das war wohl eines der geringeren Übel, welche zur Zeit existierten. Ein viel schlimmeres wurde in den Rücken eines jeden Bürgers Lichtenthals ausgeführt, geschürt und einfach als nichtig abgetan.
Er selbst machte sich lange Zeit nicht allzu große Gedanken darüber, war Adoran doch nur eine Stadt in der er ein Haus hat. Doch nun ist er im Regiment, soll das Herzogtum gegen äußere und innere Feinde schützen und pflichtbewusst handeln. Er haderte ein wenig mit sich selbst, doch sah er eine Gefahr, welche viele nicht einmal kannten. Und manch einer wohl einfach verdrängte oder als unwichtig ansah. Er konnte sich genau an die Worte der Frau Oberst erinnern: "Merken, Piraten, pfui".


So pfui, das eine Wachtmeisterin, damals im Range einer Gardistin, mit eben jenen Pfuiraten einen Vertrag im Namen Lichtenthals abschloss über 1500 Kronen? Er konnte sich noch an diese Zeit erinnern, es war während der Faustbelagerung und die Situation schien festgefahren. Da kam die damalige Vorzeigegardistin auf ihn zu und bat ihn sie zu einem Treffen mit den Piraten zu begleiten. Es kamen ebenso noch zwei andere Zivilisten mit zu diesem Treffen, das auf der Sagen umwobenen Legado stattfand. Laut den damaligen Worten handelte die heutige Wachtmeisterin eigenständig. Er wunderte sich zwar stets, woher sie 1500 Kronen nehmen wolle, aber das wäre ja dann stets ihr Problem gewesen und nicht seines...

Der Vertrag wurde erfolgreich beschlossen, doch Gold haben die Piraten bis heute nicht erhalten. Nun, sicher könnte man nun sagen, das sich der Zweck dieses Vertrages in Luft aufgelöst hat, weil die Belagerung der Faust ein friedliches Ende fand... doch sollte man sich an versprochene Worte stets halten. Denn selbst die zugesicherte Anzahlung fand wohl nie ihren Weg.
Es ist eines, einen Menschen der einem Nahe steht um Gold zu bringen... er wird dich aus seinem Leben verbannen.
Es ist etwas anderes, einen Kaluren um Gold zu bringen... er wird dich mit Bier und Essensresten bespuckend anschreien, verfluchen und mit seinem großen Hammer hinter dir her rennen.
Aber es ist etwas völlig anderes, einen Pfuiraten um Gold zu bringen... und wenn man ihn im Namen eines ganzen Herzogtums um einen Schatz bringt, dann sollte man lieber nicht anwesend sein, wenn jene ihre Rache vollziehen und sich das holen, was ihnen zusteht.

Er wollte also zunächst für Gerechtigkeit sorgen, im vertraulichen Gespräch. Doch war Frau Oberst leider nicht anzutreffen die letzten Abende. Wie der Zufall es wollte, kam der Kronritter einen Abend am Haupttor vorbei, als er gerade Wache hielt und sie kamen ein wenig ins Gespräch. Er respektierte den Kronritter und hatte Hochachtung vor ihm, vor allem wegen seiner gutherzigen und offenen Art. Umso bedauerlicher, was dann im Namen des Regiments über ihn gesagt wurde.
Während des Gesprächs, sprach ihn der Rekrut auf jenen Vertrag mit den Piraten an. Da er ja schließlich von so etwas wissen müsste, als Kronritter...

Zitat:
Thelor von Gipfelsturm: *es hebt sich bei seinen worten langsam eine braue*
Thelor von Gipfelsturm: ähm über derlei dinge Befragt ihr besser Frau oberst
Khalrox: Jawohl, Sir.
Thelor von Gipfelsturm: aber ich glaube der Vertrag wurde nicht beschlossen
Thelor von Gipfelsturm: aber ich bin da wirklich die falsche person wenn ihr genaue Auskünfte wollt
Khalrox: In Ordnung, habt dank.
Thelor von Gipfelsturm: Meine Gattin weis da wirklich mehr


Also machte er sich erneut auf die Suche nach Frau Oberst, doch jene war wohl von anderen wichtigen Dingen zu sehr eingespannt. Die letzte zeitnahe Möglichkeit sah er darin, jemanden zum Gespräch in der Ritterburg über die Angelegenheit mit den Kindern zu begleiten. Das ihm kein Einlass gewährt wurde, störte ihn dabei nicht. Immerhin war er kein Vater und hatte sonst auch keine anderweitige direkte Verbindung zu einem Kind. Die frisch in den Stand eines Knappen erhobene Wachtmeisterin, begrüßte ihn und die Begleitung angemessen und gewährte seiner Begleitung Einlass in die Burg, um an dem Gespräch teilzunehmen. Sein nachfragen, ob die Lady denn schon zugegen wäre, da er noch ein persönliches Anliegen hätte, ignorierte die frisch erhobene Knappin gekonnt. Obwohl sie kurz davor noch mit beiden sprach und auch als der Baron kurz darauf die Treppen hinauf kam, öffnete sie ihm direkt in aller Höflichkeit die Tür und begrüßte ihn. Wahrscheinlich war sie die 5 Sekunden dazwischen, in denen er seine Frage stellte, kurz von einer Fliege abgelenkt oder musste die Sauberkeit ihres Wappenrocks prüfen.

Nun, er konnte die schon viel zu lange bestehende Gefahr nicht weiter in den Rücken der Bürger lauern lassen. Und so machte er sich direkt auf zum Regimentsgebäude, wo er glücklicherweise Wachtmeister van Daske antraf.
Jener reagierte aber etwas, für sein Verständnis, etwas merkwürdig und widersprüchlich. Aber vielleicht lag das auch an nur am subjektiven Betrachtungswinkel...

Zitat:
Merrik van Daske: Also, ihr wollt Kila Rabbe anzeigen?
Khalrox: Richtig.
Khalrox: Oder auf jeden Fall den Umstand geklärt wissen, da es nicht nur um mein Leben geht
Khalrox: sondern um das eines jeden Lichtenthalers.
Merrik van Daske: Koennt ihr nochmal worauf ihr sie anzeigt und aus welchem Grund?
Khalrox: Frau Oberst sagte zu mir, Piraten sind pfui.
Khalrox: Also tabu.
Khalrox: Kila Rabbe schloss mit ihnen einen Vertrag ab, im Namen Lichtenthals.
Khalrox: In Höhe von 1500 Kronen.
Khalrox: Unter anderem.
Merrik van Daske: Und da seid ihr euch sicher?
Khalrox: Ich war anwesend.
Khalrox: Ebenso wie zwei andere Bürger Lichtenthals.
Khalrox: Und die Besatzung der Legado.
Khalrox: Wie gesagt, es gibt Zeugen für jenen Vertrag.
Merrik van Daske: Wen?
Khalrox: Mich, Janarey, Loraine Devenue
Khalrox: Capitan Jacq, Pirat Yako, Nora, Tom
Merrik van Daske: Die Piraten interessieren mich einen Scheiß.
Khalrox: Ich bin nur gründlich.
Khalrox: Da der Vorwurf schwerwiegend ist.
Merrik van Daske: Deren Aussagen haben weniger Gewicht als die Federn an einem Pfeil.
Merrik van Daske: Ihr kennt also ausschlißlich den Umstand, dass Kila Rabbe mit den Piraten gesprochen hat und
Merrik van Daske: etwas ausgehandelt hat?
Khalrox: Ich kenne die Details.
Khalrox: Da ich anwesend war.
Merrik van Daske: Die Details interessieren mich nicht, sondern die Umstaende.
Khalrox: Es war während der Belagerung durch die Faust.
Khalrox: Sie wollte die Piraten für ihre Sache gewinnen, sie im Kampf gegen die Faust vom Seeweg
Khalrox: zu unterstützen. Und tat dies aber alles im Namen Lichtenthals.
Merrik van Daske: Gut.
Khalrox: Es wurden den Piraten 1500 Kronen zugesichert, plus Frachtgut.
Khalrox: Die versicherte Anzahlung wurde bis heute nicht getilgt.
Khalrox: Weshalb besonders das Leben der drei anderen anwesenden
Khalrox: und eines jeden Lichtenthalers stets n Gefahr ist.
Merrik van Daske: Klappe! Ich habe gut gesagt!
Merrik van Daske: Ich bin jetzt dran.
Merrik van Daske: Verstanden?
Khalrox: Sprecht.
Merrik van Daske: Das Thema der Faustquest ist beendet. Alles was im Rahmen des Szenarios passierte, gerade von
Merrik van Daske: Mitgliedern des Regiments und Lichtenthals aus, sollte genau so passieren.
Merrik van Daske: Eure Anzeige, wegen Hochverrats, ist demnach vollkommen unbegruendet.
Merrik van Daske: Vielmehr noch.
Khalrox: Nun, Baron von Gipfelsturm wusste nichts davon.
Merrik van Daske: Seid still!
Merrik van Daske: Ich bin noch nicht fertig. Und ihr haltet die Klappe, solange ich rede.
Merrik van Daske: Ob der Baron davon wusste oder nicht, als ihr ihn danach fragtet, sei dahin gestellt.
Merrik van Daske: Der Kronritter hat die Vorgehensweisen authorisiert.
Merrik van Daske: Wessen Feder der Plan entspringt ist unwichtig.
Merrik van Daske: Eure Anzeige, wegen Hochverrats, richtet sich in dem Fall, den ihr gerade vortragt, nicht an
Merrik van Daske: Kila Rabbe, die in dem Moment die ausfuehrende Person war, sondern direkt gegen den Baron und
Merrik van Daske: Kronritter, Sir Thelor von Gipfelsturm.
Merrik van Daske: Und jetzt frage ich euch noch einmal. Seid ihr euch wirklich sicher, dass ihr diese Anzeige aufgeben
Merrik van Daske: wollt?
Khalrox: Wenn Kila Rabbe nur die ausführende Schachfigur war, so zählt sie wohl trotzdem zum Kreis
Khalrox: der beschuldigten, da es ihre Pflicht als Gardist gewesen wäre, es abzulehnen.
Khalrox: Aber ja.
Khalrox: Mein Pflichtbewusstsein, macht auch vor einem Kronritter nicht halt.
Merrik van Daske: *er atmet einmal tief durch und klappt das kleine Buechlein zu, das er wohl zum Mitschreiben bereit*
Merrik van Daske: *gelegt hatte*
Merrik van Daske: *fuer einige Herzschlaege wird Khalrox lediglich ausdruckslos angesehen, ehe er wieder*
Merrik van Daske: *seine Stimme erhebt*
Merrik van Daske: Gut. Wenn das euer Wunsch ist, seid ihr dazu angehalten euch direkt an den Hofkanzler zu wenden
Merrik van Daske: und ihm, schriftlich, eure Anzeige vorzulegen.
Khalrox: Es ist dann aber amüsant, das sie es als IHRE Idee vorbrachte.
Khalrox: Aber nungut.
Khalrox: Dann werde ich jenes tun.
Merrik van Daske: Gut. Aber lasst euch vielleicht noch eines gesagt sein.
Merrik van Daske: Jemanden, unbegruendet, wegen Hochverrats anzuklagen, ist, mehr oder minder, ein eigenes Todesurteil
Merrik van Daske: das man mit Großbuchstaben unterschreibt und an die Tuer jedes Hauses des Koenigreichs
Merrik van Daske: haengt.
Khalrox: Nun, ist das aushandeln eines Vertrages mit Reichsfeinden
Khalrox: unbegruendet?
Khalrox: Das ignorieren der Pflicht?
Khalrox: Sie hätte an ihrer Stelle den Kronritter auf jenes hinweisen können. Bracht es dann aber
Merrik van Daske: Euch ist aber schon bewusst, dass ihr als Buerger dazu im Begriff seid Adel anzuzeigen, oder?
Khalrox: als ihre eigene Idee vor. Und auch der Adel
Khalrox: sollte sich seiner Regeln und Gesetze
Khalrox: bewusst sein.
Merrik van Daske: Dennoch habt ihr nicht das Recht dazu den Adel anzuzeigen. Ihr seid Buerger.
Merrik van Daske: Aber bitte, geht euren Weg.
Khalrox: Nun, dann tue ich es in Uniform?
Khalrox: Direkt vorm Palast.
Merrik van Daske: Nicht in Uniform.
Merrik van Daske: Privat.
Khalrox: Weshalb?
Merrik van Daske: Und wenn irh es in Uniform tut, zaehle ich das als Befehlsverweigerung.
Merrik van Daske: Ihr seid ja jetzt auch privat hier, nicht?
Khalrox: Befehlsverweigerung.
Khalrox: *schmunzelt*
Khalrox: Es wird gerade ironischer, Wachtmeister.
Khalrox: Aber das wisst Ihr selbst.
Merrik van Daske: Ernsthaft?
Merrik van Daske: Ist das jetzt wirklich euer Ernst?
Khalrox: Nun, war es dann nicht ebenso bei Fräulein Rabbe eine Befehlsverweigerung
Khalrox: mit der sie das Leben der Lichtenthaler, im Namen des Kronritters
Khalrox: aufs Spiel setzt?
Merrik van Daske: Haltet, um Temoras Willen, eure Klappe und geht! Ich will euch fuer den Rest den Mondes nicht
Merrik van Daske: mehr in Uniform sehen!
Khalrox: Die Wahrheit schmerzt?
Khalrox: Aber gut.
Khalrox: Dann schönen Abend noch
Merrik van Daske: Verschwindet!


Wachtmeister van Daske zeigte in dem Fall vorbildliches Verhalten, er schützte eine Kameradin. Aber er vergaß dabei, das man als Bürger sehr wohl den Adel anzeigen darf. Opferlämmchen, mit dem Ziel, jemanden von einem Weg abzubringen, bringen nichts... wenn dieser sich seiner Rechte und Pflichten durchaus bewusst ist. Denn als mehr sah er den Kronritter, vor dem er größten Respekt hat und der von diesem Vertrag wohl keine Kenntnis hatte, in dieser Rolle nicht. Nur als Opferlämmchen, das durch eine entweder gesetzte oder nicht gesetzte Unterschrift in das Sichtfeld gerückt wird, in voller Pracht präsentiert.
Hofkanzler, oh Hofkanzler... so durchstoße Euer Urteil ihre heuchlerischen Brustpanzer.


Wer die Geister nutzt um zu lauschen, wer die Geister vernimmt um zu tun, wer den Geistern eine Stimme gibt und ihnen die Möglichkeit gibt eine Richtung zu erschaffen. Der begibt sich in eine Balance die mit einer Gnade der Schönheit versehen ist. Eine Balance die sowohl die eine als auch die andere Seite vernimmt und mit beidem im Einklang lebt. Beneidenswert ist wer in einer solchen Gnade seinen Weg beschreitet.
Bisher sind mir nur wenig Menschen untergekommen der diese Balance der Gleichheit in sich Vereinen, welche eine als auch dir andere Seite vernehmen und sie in das Ganze einfügen. Zu viele Extreme beherrschen die Welt der unsrigen und zuwenige sind bereit sich dem ganzen zu widmen. Bist du bereit dich dem ganzen zu widmen? Denkst du, du kannst, du kannst beide Seiten Vereinen in dir? Eine Medallion besteht nie aus nur einer Seite und so schön ein Diamant anzusehen ist, soviele Kanten hat er auch um seiner Schönheit willen noch mehr Ausdruck zu verleihen. Um das Licht als auch die Dunkelheit durch sich hindurch scheinen zu lassen um in Perfektion zu glänzen.


Ein Diamant ist immer in seiner ganz eigenen Art etwas einzigartiges. Jede noch so feine Linie, jede noch so grobe Kante ist es, welche ihn ausmachen. Welche durch die Einflüsse die er über die Zeit äußerlich und innerlich erlebte geprägt wurden. Zu jedem noch so klaren, hindurchscheinendem Fleck gehört auch immer ein mattes, unreines Pünktchen. Es gibt kleine feine Einkerbungen und dann aber auch grobe Ausläufer. Und alles zusammen ergibt die wundervoll anzusehende Form des Edelsteins, welcher vor den Augen im Lichtschein erstrahlt und sich je nach Lichteinfall in einem anderen Glanz präsentiert. Und jeder Glanz birgt neue Geschichten, neue Erfahrungen...
Doch liegt es auch immer am edlen Stein selbst, ob er jemandem den Blick in die schönen, sowie unreinen Stellen gewährt oder ob er durch sein glänzendes Antlitz eine Täuschung bevorzugt und eben nur der Edelstein bleibt, der er auf den ersten Blick ist.




Bevor er sich aber nun weitere Gedanken machte über das was war und das was eventuell folgen wird, entschloss er sich die Augen nochmal für einige Momente zu schließen,...
_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 12 Dez 2017 16:45, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 12 Dez 2017 16:40    Titel:
Antworten mit Zitat





Hochmut als Maskerade des Verstandes...

Nur schwerlich wollten die Augenlider an diesem Morgen das Bernstein freigeben. Die Tage und auch das Wetter zerrten an den Kräften und brachten so manch erschöpften Moment mit sich. Doch war es wohl auch der angenehmen Wärme vor dem Kamin und der Entspannung und Zufriedenheit, welche er zuletzt immer wieder an seinen Abenden erlebte, geschuldet, dass er sich nicht mehr so fluchtartig in seine Tage stürzte.

Eigentlich war es undenkbar, das er trotz der ganzen Ereignisse, so eine Entspannung erleben und ausstrahlen konnte. Es war, als würde er seine Tage damit verbringen, seine Füße Schritt um Schritt über einen trostlosen, nicht enden wollenden Weg zu tragen. Ohne Rast und unermüdlich. Und selbst an den Rändern dieses Weges, war nichts anderes zu erblicken als verdorrte Büsche und kahle Bäume. Wahrlich kein Weg, auf dem man ewig umher wandern möchte. Lebendigkeit und Farbe war etwas, das man vergebens mit seinen Augen suchte... Und doch schaffte er es irgendwie, am Ende dieser Tage eben jenen Weg zu verlassen. Fast wirkte es so, als würde er mit dem ablegen seines Mantels, einen völlig neuen Weg vor sich freilegen. Einen Weg, auf dem die trostlose, karge Umgebung verschwand und sich kraftvolles Grün eng um die wundervollen gelblichen Blüten schmiegt. Ein Weg, dessen Bild so zerbrechlich anmutet und doch eine ungeahnte Kraft ausstrahlt - doch birgt ein jeder Weg seine Risiken und es ist kaum einem Menschen vergönnt, diesen facettenreichen Wechsel erfolgreich zu beschreiten.

"... welcher nicht gerade ungefährliche Wege einschlägt und mit einer Leichtigkeit durch das Leben geht. Ich denke das ist Risiko genug hm?"

Und ja, dieses Leben war wahrlich facettenreich...
Gefährliche Wege, rätselhafte Wege,... Wege die einen prägen und Seelen zusammenführen und auseinander treiben können. Wohl können sich nur die wenigsten vorstellen, was ein solches Leben für einen selbst bedeutet und noch viel weniger, was es für die Menschen die einen umgeben bedeutet.

Er erinnerte sich an einige Zeilen, welche er einst als Antwort auf mahnende Worte verfasste.

"Du darfst dich nicht in Gefahr bringen lassen von dem was dich zu sehr von deinem Weg ablenkt, das ist gefährlich, du musst auf deinem Weg bleiben und versuchen ihn ohne den Blick davon abzuwenden, zu gehen."

"Mein Weg ist stets der Fokus meines Verstandes, der Faden meines handelns und der Schuh an meinen Füßen. Er ist stets präsent und nie außer Acht. Und doch gibt es auf diesem schmalen Weg auch Platz für anderes. Die Frage ist nur, ob der Mut aufgebracht werden kann, die stützende Hand zu sein... welche demjenigen, der auf dem Schwebebalken balanciert, in Momenten des Zögerns und des falschen aufsetzen des Fußes ein Begleiter ist. Und ob der tänzelnde Artist auf dem Schwebebalken den Mut aufbringen kann, sein Vertrauen in eine Hand zu legen, welche manchmal so spürbar wie auch entfernt zu sein scheint.

... und so muss vielleicht einfach mit Absicht der Fuß einmal zu weit am Rand des Schwebebalkens aufgesetzt werden, damit der Artist beim zur Seite schwanken merkt, ob die Hand auch wirklich greifbar ist und sieht, das die Veränderung auch etwas positives und gar schönes in sich verbirgt und das Vertrauen ein lohnendes Fundament bildet, welches sich neben dem Schwebebalken mit der Zeit erbaut.
Denn auch der Mut der Hand, könnte in der Veränderung Möglichkeiten hervorrufen.

Furchtlos in die ungewisse Ferne blicken,
Übermut durch Verstand ersetzen.
"

Doch weshalb macht man das? Weshalb teilt man das noch einzig reine seiner verrottenden Seele. Weiß man doch, es kann die Saat sein so vieler Probleme. Und sei es nur, dass sich die Mäuler der Tauben wieder füllen mit den Worten, die zerreißen was man lebt... nur weil sie selbst nicht mehr in der Lage sind zu hören, was sie von sich geben.

Wenn man den kalten, gar eisigen Hauch des Atems im Nacken verspürt und die Gedanken kreisend um die unzähligen Ereignisse und Ideen ziehen, wie Aasfresser um ihre Beute. Dann dringt das flüstern an die Ohren, bestärkt und stachelt an... Der Blick der Augen wird ein gänzlich anderer. Keine Klarheit mehr erkennbar, das Bernstein verschwommen wie die Oberfläche der stürmischen See, lässt es keinen deutsamen Blick auf das dahinterliegende mehr zu.

Die Frage ist, handelt man in jenen Moment noch selbst? Oder ist da etwas anderes, das einen in Versuchung führt? Etwas, das einen jeglicher Sinne beraubt. Das versucht den Stolz über die Vernunft zu erheben und auf einem goldenen Thron zu betten und sei es nur für einen Moment, ungeachtet der Konsequenzen. Ein Gefühl der unabwendbaren Schwäche, wenn jeder Gedanke sich anfühlt, wie geleitet durch völlig fremde Hände. Doch auch wenn die lodernden Flammen am Rande des Abgrunds nach dem eigenen Leibe lechzen, so muss man die Haltung und das spöttische Grinsen bewahren. Denn wo andere in der Vergangenheit dem Feuer wichen oder gar nicht den Mut aufbrachten, bis auf zwei... gar einen Schritt heranzutreten, da durchzieht ein gleisender Strahl das Goldstich versetzte Braun. Die Arme zu den Seiten ausgebreitet, ruht der Blick starr gerade aus. Während die Füße in andächtigen Schritten durch die züngelnden Flammenspitzen ihren Weg bestritten. Denn jeder einzelne Schritt auf dem Weg des Lebens beinhaltet ein weiteres Stück voller Erkenntnisse und Weisheit.

"Dich scheint keines der Worte ein Stück zu verunsichern.
*sagt sie fast schon mit einem Ton der Bewunderung.*
"

"*ein leises, durchatmendes seufzen folgt und er wiegt den Kopf ein wenig.*
Verunsicherung ist etwas, das ich mir auf meinem Weg nicht leisten kann. Es gibt Dinge, die kann ich beeinflussen. Es gibt Dinge, da kann ich es nicht. Und dann wird es auch nichts nützen, jenen Verunsicherung beizumessen.
"

"Und du wählst deine Worte stets mit einer Weisheit, das bewundere ich."


Die Augen, eröffnen uns Tag für Tag eine Sicht auf Dinge, wie sie für uns erscheinen sollen.
Die Ohren, lassen uns Tag für Tag Dinge hören, wie sie für uns erklingen sollen.
Und die Lippen unserer Gegenüber, bilden Tag für Tag Worte, wie sie uns glaubhaft wirken sollen.
Doch ist es am Verstand, zwischen all diesen Eindrücken hindurchzusehen.
Kleinigkeiten zu erkennen, sie zu einem größeren Bild zusammenzufügen.
Die Wahrheit eines Menschen liegt nicht in seinem Herzen, seinen Worten, seinen Taten...
sondern genau dazwischen.

_________________
'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra


Zuletzt bearbeitet von Khalrox am 12 Dez 2017 16:49, insgesamt einmal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 18 Feb 2018 13:37    Titel:
Antworten mit Zitat





Nebel werden dichter...

Als er an diesem Morgen aufwachte, die Augenlider sich wie ein Vorhang vor dem Bernstein der Augen lichteten, bot sich ihm das gewohnte Bild. Ein Bild, welches er so sehr genoss, welches ihm die nötige Ruhe und Entspannung brachte, die er so sehr brauchte...

Wenn er an die letzten Wochen zurück denkt, dann bildet sich in seinen Gesichtszügen durchaus ein Wechselspiel zwischen Freude, Verachtung und Stolz. Doch ist es gewiss die Freude, welche trotz aller Widrigkeiten die Oberhand zu gewinnen vermag. Sein Leben wurde nun seit einiger Zeit auf eine Art bereichert, welche er sich nie hätte erträumen können. War es doch nicht nur diese wohlige Wärme, welche sich wie ein seidenes Tuch um ihn herum legte und wie ein schützendes Federkleid kräftiger Schwingen ein Begleiter war, sondern vor allem auch eine ganz spezielle Art der Gleichheit und des gegenseitigen Verständnisses. Verständnis für unausgesprochene Worte, die trotz das weder Stimme, noch Blicke sie formten, so deutlich und klar verstanden wurden, als wären sie direkt für die Ewigkeit in die Haut geschnitten.
Das Medaillon, welches aus dieser besonderen Verbindung entstand, strahlte von Tag zu Tag in einem immer kräftigeren Glanz. Und er würde gewiss nicht zulassen, dass auch nur ein Hauch eines Schattens sich darüber legen würde.


Doch gab es auch unerfreuliche Erlebnisse in der vergangenen Zeit...

Noch immer hing dieser Dämon der Doppelmoral und des Zwielichts in rot-goldenem Antlitz, wie ein zweiter Schatten an ihm. Er wurde gewarnt, dass es durchaus zu Reibungen in der Zukunft kommen könnte, doch hätte es diese Warnung nicht benötigt. Nach allem was er in der Zeit seit der Aussprache jener Tat erlebte, war es ihm durchaus mehr als bewusst geworden, dass Einsicht, Selbstreflektion und Verstand Dinge sind, welche nicht jedem ein bekanntes Mittel sind. Jedoch hat er sich geschworen, sich nicht mehr mit dieser wertlosen Tätigkeit zu belasten, mit einem Zahnstocher eine Wand aus reinstem Mithrill zu durchbrechen. Viel mehr baute er nun auf die Hoffnung, dass ein jeder für seine Taten gerade stehen wird. Ob in diesem oder im nächsten Leben.

Und wer weiß, vielleicht sind seine Wege mittlerweile auch einfach effektiver geworden?
Der Freiherr von Kronwalden gab ihm einen durchaus beachtlichen Ratschlag. Auch wenn er diesen durchaus schon früher beherzigte, bevor der Freiherr jenen gab, so besinnt er sich momentan vielleicht doch einfach noch mehr auf eben jene Art. Ob es Früchte trägt, wird sich mit der Zeit wohl zeigen und wenn nicht... Nunja, eine Klinge ist wohl stets ein sehr pragmatisches und doch effektives Mittel.

Die ersten Anzeichen, dass das besinnen auf eben jene wiedergefundene Art durchaus erfolgreich sein kann, gab es auch schon...

Worte, die umgeben von dichtem Blattwerk und inmitten von Vogelgezwitscher und anderen Geräuschen der Natur gesprochen wurden, schienen genauso die richtigen Ergebnisse einzuleiten, wie es die Worte taten, welche in geschriebener Form in ungeahnte Hände fanden. Manche Worte blieben sicherlich ohne Handlung und wer weiß, ob sie überhaupt etwas bewirken würden. Andere hingegen führten bereits zu Blut und Entsetzen. Es war durchaus eine gewisse Genugtuung in seiner ganzen Art zu erkennen, wenn man ihm dieser Tage begegnet, gepaart mit einer unverkennbaren Nuance von Stolz.
Jedoch war es nun nicht die Zeit zum ausruhen. Nein... Wenn sich etwas ändern sollte, dann war jenes nur der Anfang. Zu lange hatte er darauf hingearbeitet, auf jene Möglichkeiten. Es galt nun noch zielstrebiger den Weg weiter zu verfolgen... und mit dieser wundervollen Hand an seiner Seite, welche ihm mehr als nur eine Stütze war auf diesem Balanceakt inmitten des Mauls des Dämons, würde er gewiss noch ungeahnte Kräfte und Wege entdecken können und zu nutzen lernen...


Niemals stehen bleiben...
Immer weiter gehen...
Was passiert, muss passieren.
Die Fehler der anderen, sind der Erfolg des eigenen handelns.
Der Untergang ist der Neuanfang.
Es gibt nichts, was es aufhalten kann.

_________________
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- Dan Zadra
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 Beitrag Verfasst am: 04 Jun 2018 11:20    Titel:
Antworten mit Zitat




Verschlingender Nebel...

Die Beine nach vorn ausgestreckt sitzt er auf seiner Schaukel im Garten. Das bernsteinfarbene Augenpaar wandert entspannt, ja fast schon träge durch die Umgebung... Es war diese Stille, welche einerseits befreiend und gleichsam bedrückend wirken konnte. Nur hier und da, wurde das Gezwitscher der wenigen noch herumfliegenden Vögel, durch die scheppernden Schritte der patrouillierenden Soldaten durchbrochen. Adoran wirkte wie ausgestorben...

Die letzte Zeit war von stressigen, aber vor allem glücklichen Momenten gesegnet...
Das Band zwischen den schützenden Schwingen und der vom Blut getränkten Klinge stärkte sich von Tag zu Tag immer mehr und es schien, als würde sich mit jeder neuen Herausforderung ein weiterer, unerschütterlicher Strang um das bestehenden Band legen. Und auch ein zusätzliches, sehr feines Band fand sich hinzu. Auch jenes neue Band, wurde zu einer Herausforderung und Lebensaufgabe... Die plötzliche, unerwartete Umstellung veränderte einiges und trotzdem war er stolz, zu sehen, wie auch jenes Band immer weiter gedeihte und sich mit Mut und innerer Stärke den neuen Umständen anpasste. Es blieb abzuwarten, ob die Wünsche und Ziele mit der Zeit zu etwas greifbaren heranwachsen würden oder ob andere Wege erkundet würden müssten, um dem feinen Band ein Ziel zu geben und es behutsam daran heranzuführen. Er wusste, das er selbst und somit auch dieses kleine, unschuldige Band unter einer besonderen Beobachtung standen. Und es war seine Aufgabe, ihm einen erfolgreichen Weg zu ebnen. Nicht umsonst, hatte er um die Erlaubnis gebeten... diesen Weg auch für das kleine Bändchen zu erwählen.

Doch neben all diesen Aufgaben im eigenen Heim, stand auch noch die Pest unmittelbar vor der Tür. Die Pest... sie kam plötzlich und unerwartet. Wohl hatte er Glück, das er an den Tagen des Überfalls und der Feststellung jener Krankheit keinen Dienst hatte. Am Anfang dachte er sich, wie unverschämt dämlich man sein kann, einen Pestkranken aus Berchgard nach Adoran zu verlegen... und damit noch mehr Leute in Gefahr zu bringen. Doch wurde ihm erklärt, dass die Krankheit wohl erst nach dieser Verlegung festgestellt wurde. Zu der Zeit waren die unmittelbar Beteiligten Personen jedoch schon wieder zu ihren Familien und es grenzt an ein Wunder, dass nicht ganz Kronwalden von der Pest befallen ist, lag Sir Keylon doch im Schoße seiner Familie... bevor er vom Regiment abgeholt und in die Quarantäne verlegt worden war... Ja, einerseits muss es ein Fluch sein, das Keylon von einer Seuche in die nächste Schlittert, andererseits ein wahrer Segen und ein Wunder, dass er dabei nicht seine ganze Familie angesteckt hat. Auch sonst sind bisher ungewöhnlich wenige von der Pest erfasst wurden, was sehr untypisch ist, glaubt man den Geschichten, wie eine Pest normalerweise verläuft. Und auch Todesopfer scheint es bisher keine zu geben, außer ein paar Tiere. Hoffen wir, dass am Ende vielleicht wirklich nur ein paar abgefaulte Gliedmaßen oder vernarbte Beulenstellen zurückbleiben bei den derzeit erkrankten und es die erste Pest ohne Todesfall sein wird – auch wenn das wohl nur mit fremder Hilfe zu ermöglichen wäre.
Hilfe... Ja, Hilfe konnten in dieser Zeit so einige gebrauchen. Nicht nur das der bimmelnde Hütchenträger der Schattenpanther so frevelhaft ist und direkt vor das Adoraner Haupttor reitet, wohl in der Hoffnung, dass die Schützen auf der Mauer ihm nicht direkt einen Pfeil in das Herz jagen. Sondern vor allem die isolierten Menschen in Adoran konnte mehr als nur den Glauben gebrauchen dieser Tage...

Doch was konnte er selbst in diesen Tagen tun...?
Wohl nicht mehr, als das was er bereits tat... und das war so viel mehr, als die Augen und Ohren zu sehen und hören vermögen. So viel mehr, als der abwegigste Gedanke einem offenbaren würde...


Diese Aussicht von hier ist wunderbar...
Sehe eure Panik und euer Leid, bis ein letzter Atemzug euch befreit.
Wie ein Parasit verfolgen euch die Nebelschwaden, umschlingen euch...
und reißen euch heraus aus dem, was einst euer Leben war.

In diesem Kampf gibt es keine Regeln, nein...
Hast du ein reines Gewissen, so wird dir vielleicht Gnade durch deinen Glauben gewährt,
trägst du jedoch dunkle Flecken, wird das nächste wohl dein letztes Gebet auf Erden sein.

Der Tod wandert durch alle Gassen...
lautlos und fast unsichtbar...
Doch solltet ihr euch nicht auf euren Schutz verlassen,
nicht das eure schützende Mauer am Ende nur eine Illusion gewesen war.

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'Worry is a misuse of the imagination.'
- Dan Zadra
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Khalrox





 Beitrag Verfasst am: 23 Aug 2018 14:16    Titel:
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Schatten des Krieges...

Die morgendliche Sonne erhellte die Räumlichkeiten und es wirkte wie ein ganz normaler, friedlicher Tag.
Die Tiere vergnügten sich im Garten und belustigten den kleinen Freigeist, der mit seinem Lachen die Umgebung durchflutete.
Während im Inneren nur hier und da ein kleines rascheln oder poltern zu vernehmen war.

Die letzten Tage brachten viele Ereignisse mit sich, für viele bedeuteten sie eine große Veränderung ihrer Zukunft, doch wohl für alle zumindest einen großen Zugewinn an Erfahrung. Es würde sich zeigen, wer aus jener gesammelten Erfahrung etwas nützliches ziehen kann für sein weiteres Leben und wer... eben bleibt wie er war.

Er selbst blickte in einer gespenstischen Stille auf das verborgene Grüngelb.
Ganz gleich, welche Momente die Wunden und Narben auf dem Körper verewigen würden, ganz gleich... welche Geschichten sie zu erzählen vermögen... es war das Grüngelb, welches so viel gesehen hat. So wie er es kannte, war es schwer vorstellbar, das es nicht jeden einzelnen Augenblick regelrecht in sich aufgesaugt hatte. Es hat in den letzten Tagen so viel mehr Wissen und Erfahrungen erhalten, als wohl die meisten, die ebenfalls dabei waren. Es ist schon erstaunlich... das solche Unterschiede überhaupt möglich sind. Er wusste, dass all die Übungen die bereits absolviert wurden nicht ausreichen würden, um weiterhin eine ausreichende Basis zu bilden.. für das, was in der Zukunft kommen mag.
Also nahm er sich an jenem Morgen etwas Zeit und erinnerte sich an seine Anfänge zurück, an das, was ihm einst gelehrt wurde. Und er war sich sicher, das er jenem Grüngelb viel mehr anbieten muss.. mehr als nur die alten Lehren. Er musste sie kombinieren, mit seinen eigenen Erfahrungen... und anpassen an die Umstände.
Und während er in seiner Trance der Gedanken umher irrte, riss ein brummelndes Seufzen ihn wieder in das hier und jetzt.
Schmunzelnd betrachtete er die Regungen und nickte zu sich selbst... Ja, er müsste nun noch mehr auf die Übungen bestehen als zuvor, doch ersteinmal, würde er dem Grüngelb die verdiente Entspannung nach den letzten Tagen gönnen.

Er selbst war wahrscheinlich für die meisten ein Rätsel und das nicht minder in diesen Tagen. Während alle dem Lagerkoller verfallen waren, wirkte er entspannt, ja fast schon zu entspannt. Aber wahrscheinlich würden es die meisten ohnehin darauf schieben, das er sich dem Lagerkoller erfolgreich entzog und anderen Aufgaben nachging. Aufgaben, die andere nun nicht in ihren Köpfen hatten, was nichts verwerfliches war in Anbetracht der Lage...
Doch selbst wenn es jene Aufgaben nicht gegeben hätte, hätte er wohl andere Dinge gefunden, um jenem Nest der Frustration fern zu bleiben.
Es gab dafür gewiss verschiedene Gründe, doch nicht jeder Grund ist für jedes Ohrenpaar geeignet. Und so würde man wohl am ehesten vernehmen, sollte man jenes fernbleiben ansprechen, dass das Vertrauen nicht da ist. Das Vertrauen, um sich Seite an Seite mit Personen auf ein Schlachtfeld zu stellen, welche offenkundig nicht nur Gesetze brechen, Verrat an den Bürgern begingen, welche sie nun als Kanonenfutter nutzten, sondern auch Verrat an ihrem ach so geliebten König.
Er wusste, dass dem Königshaus die Worte gewisser Personen durchaus bekannt sind, doch wurde nach dem Ableben einer Täterin anscheinend keine weitere Bemühung unternommen, den Kern jenes Verrates zu ersticken.
Ihm war es mittlerweile fast gleichgültig, er war des kopfschüttelns müde und vor allem war er müde davon, gegen naive und manipulierte Wände zu reden.
Und er glaubte auch nicht, dass irgendjemand wirklich ernsthaft erwartet hätte, das er sich daran beteiligt, an jenem Unterfangen. Wissen die betreffenden Personen doch sehr wohl, um seine Meinung und sein Wissen in gewissen Angelegenheiten.

Doch sei es drum, die letzten Tage würden gewiss noch einige Nachwirkungen mit sich bringen und er hatte wichtigeres zu erledigen, als sich mit solcherlei Gedanken die Zeit des Tages zu stehlen.
Denn ersteinmal musste er nun jenes brummeln besänftigen...

Der Verstand bringt uns Klarheit,
doch sind wir für sie bereit?
Ist es nicht einfacher zu leben,
mit den Trugbildern die uns die wirren Gedanken zeichnen?
Als Spielball der Augen, Ohren und Gedanken,
ist der Verstand auch nur ein Opfer der Stärke des Besitzers.

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