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Sheena
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Sheena





 Beitrag Verfasst am: 30 Apr 2006 11:10    Titel: Sheena
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Das kleine Mädchen, es mochte vielleicht 10 Jahre alt sein, hockte versonnen am Ufer eines Sees, als sich eine Frau von hinten näherte und plötzlich nach ihrem Arm griff.
„Nein Sheena, komm da weg!
Du sollst nicht so nah heran treten, sonst fällst du noch hinein und was tust du dann?“
Das Mädchen schob jedes Mal, wenn ihre Mutter sie derartig ermahnte und vom Ufer des Sees wegzog, schmollend die Unterlippe vor.
„Aber Mutter, es ist so schön anzusehen und ich bin ganz bestimmt auch vorsichtig!“ gab sie stets in flehendem Ton zurück und sah ihrer Mutter mit einem fast schon wehleidigen Blick in die Augen.
Ihre Mutter seufzte darauf hin meist nur die Augen verdrehend und erklärte, dass es doch einfach nur Wasser sei und nichts weiter.
Das kränkte Sheena meist, was dazu führte das sie energisch den Kopf schüttelte und sich versuchte von ihrer Mutter loszureißen.
Sie wusste um die merkwürdige Fähigkeit ihrer Tochter im Bezug auf das Wasser, seit diese als Kleinkind in enormer Aufregung ein Wasserglas hatte zerspringen lassen.
Seither geschahen immer wenn sie von starken Emotionen bewegt wurde und sich in der Nähe des nassen Elementes aufhielt solch merkwürdige Dinge.
„Nein Mutter, siehst du denn nicht wie schön es ist, wie es sich bewegt und wie toll es die Dinge widerspiegelt?
So lass mich doch bitte noch ein wenig dort verharren Mutter, nur ein wenig mehr noch!“
Ihre Mutter hatte wohl gelernt Sheenas Vorliebe für das feuchte Element zu akzeptieren, auch wenn sie jedes Mal ratlos bei ihr stand und sich wohl fragte woher das Mädchen das nur hatte.
Ihren Vater interessierte so etwas nicht, überhaupt schien ihn seine Familie nicht sonderlich zu interessieren und Sheena lernte schon früh das zu akzeptieren.
Aus eben diesem Grunde hatte sie wohl auch eine ziemlich enge Beziehung zu ihrer Mutter aufgebaut.
Diese wiederum achtete mit fast übergroßer Vorsicht auf ihr Kind, denn das Desinteresse ihres Mannes hatte auch sie mithilfe Sheenas, welche ihr das Wichtigste war in ihrem Leben, gelernt zu verkraften.
Sheena selbst fand das Wasser die spannendste Sache der Welt war. Zumindest spannender als alles was sie bisher gesehen hatte.
Das Gefühl wenn sie mit den Händen hineintauchte, wie die klare Flüssigkeit mühelos von ihnen durchdrungen wurde, oder diese sich um sie legte und kühl und seicht um sie zu schmiegen vermochte.
Sie liebte es ganz einfach.
Sie war weich und sanft wie sie durch ihre Finger ran, ähnlich feinstem Sand.
Und doch konnte Wasser so stärker sein als alles andere, mühelos vermochte es Felsen zum bersten zu bringen oder bei starker Flut und Regenfall Bäume mit sich zu reißen.
Hach Sheena vermochte die Ignoranz ihrer Mutter wirklich nicht nachzuvollziehen.

Im Alter von etwas 15 Jahren dann war es ihr so ziemlich gleichgültig geworden was ihre Mutter darüber dachte, oder ob man sie als „Merkwürdig“, „ungewöhnlich“, oder sogar „Wasserratte“ bezeichnete.
Sie hatte sich indessen selbst das Schwimmen beigebracht und beherrschte diese Kunst doch ziemlich gut wie sie fand, aber auch ihre Mutter und Verwandten mochten ihr das Gelegentlich neidlos zugestehen.
Das Wasser schien wirklich aus irgendeinem Grund den niemand verstand ihr Element zu sein.
Oft hatte man ihr scherzhaft gesagt „Wenn du als Tier geboren worden wärest, so wärest du vermutlich ein Fisch!“
Dieser Vergleich sagte ihr eigentlich ganz gut zu, da er zumindest was Schwimmkunst anging doch recht treffend war.
Was war sonst noch zu der kleinen Sheena zu sagen?
Nicht viel…ansonsten beherrschte sie eigentlich nichts wirklich gut, nichts das sie von allen anderen besonders abgehoben hätte.
Sie machte mit ihrer Mutter zusammen die Hausarbeit, kochte und putze ab und zu.
Das hatte ihre Mutter ihr beigebracht, aber es interessierte sie nicht wirklich.
Sie war häufig nur halbherzig dabei, denn immer wieder schweiften ihre Gedanken zu dem See ab in dessen Nähe sie wohnten und an dem sie jede freie Minute verbrachte, dass Wasser beobachtete, berührte, darin eintauchte.
Das letztere natürlich nur wenn genug Zeit blieb was ihr immer ein Anlass zur Freude war. Was vielleicht noch zu erwähnen ist, sie sang immer gerne vor sich hin, was sie in gewisser Hinsicht besonders unter den Mädchen in ihrem Alter machte.
Sie besaß eine schöne sanfte und klare Stimme und nicht selten erfreuten sich Leute daran ihr dabei zuzuhören wie sie vor sich hin sang und vielleicht mochte es auch ein bisschen von ihrem etwas andersartigen Anblick ablenken, denn ihre Haare waren grau-weißlichen Farbtons was wohl ziemlich ungewöhnlich für jemand so junges war.
Außerdem standen diese in einem heftigen Kontrast zu ihren leuchtend grünen Augen von denen so manch einer behauptete sie würden dem Glanz von Smaragden wohl in nichts nachstehen.

Ihr Leben fuhr fort bis sie ca. 19 Jahre alt sein mochte.
Sie war inzwischen zu einer ansehnlichen jungen Frau herangewachsen. Ihr Körper war wohlgeformt, ihr Gesicht scharf umrissen und hübsch anzuschauen und ihre Haut weiß wie Birkenrinde.
Es mochte ein recht befremdlicher Anblick sein den Sheena einem jeden Betrachter bot.
Grau-weißes Haar wie das der alten Leute, fast ebenso weiße Haut trotz der vielen Stunden die sie am See verbrachte, ein junger hübscher Mädchenkörper und diese funkelnden Augen.
Eines Nachmittags ging dieses wunderliche Mädchen schließlich in die Stadt um einige Besorgungen zu machen wie schon öfters.
Sie hatte sich nie viel für die Welt außerhalb ihres Hauses und des Sees interessiert, aber was sie immer fasziniert hatte waren die Geschichten die sie dort zu hören bekam.
Über Magie, Drachen, Untote und vieles mehr.
An jenem Nachmittag ging sie in der Taverne vorbei und setzte sich zu einigen Seeleuten die an dem Tresen saßen und herumschäkerten.
Nach einiger Zeit des Lauschens wollte sie sich schon wieder auf den Weg machen, als plötzlich ein alter bärtiger Seemann das Wort erhob.
Er hatte langes verfilztes Haar und roch förmlich nach dem Meersalz, seine Haut war von Wind und Wetter gegerbt und von der Sonne ausgetrocknet.
Sheena war neugierig darauf, was so ein Mann der offensichtlich sein ganzes Leben auf der See zugetan hatte, zu sagen hatte.
Hach ja die See….eines Tages wollte sie auch dorthin.
Wasser soviel Wasser….und Wellen schlug es wohl in allen Formen und spiegelte das Blau des Himmels tiefer wieder als der See den sie bisher immer gekannt hatte.
Der Mann fing an zu erzählen und Sheena staunte nicht schlecht über die abenteuerlichen Sachen die er so zu berichten hatte.
Und langsam keimte ein Gedanke in ihr heran, der nach und nach während sie so den Worten des alten Mannes lauschte, in einer Idee klare Formen annahm..
Hier würde sie nicht mehr viel erleben, also warum nicht das nächste Schiff nehmen und ins ungewisse fahren?
Ja sie war in mancher Hinsicht anders, nun auch darin, dass ihr jetziges Leben ihr zunehmend langweilig und trostlos erschien.
Nicht zuletzt....würde sie auf ihren Reisen vielleicht mehr über diese mysteriöse Fähigkeit erfahren können die sie oftmals erschrak, jedoch immer mehr an Faszination in ihr weckte.

Wieder zuhause angekommen berichtete sie ihren Eltern von ihrem Plan.
Ihr Vater zeigte wie gewohnt kein Interesse meinte nur wie immer, es sei ihm gleichgültig. Das Problem würde wohl ihre Mutter werden, die liebe Mutter, Freundin und Komplizin in allem, aber auch Wächterin und Umsorgerin.
Ihr Blick lies sie fast vor Mitleid vergehen und sich fast schon für die fixe Idee entschuldigen lassen, doch ihre Mutter setze nur ein gequältes Lächeln auf und nickte sanft.
„Wenn es dein aufrichtiger Wunsch ist mein Kind, so geh und denke nicht mehr weiter nach.
Was soll ich als dich liebende Mutter tun?
Dich hier in Ketten legen und in Unglück bei mir behalten?
Nein es würde mich mehr schmerzen als dich gehen zu lassen.
Meinen Segen hast du!“
Sheena hätte ihre Mutter in diesem Moment fast vor Freude angesprungen!
Schon am nächsten Morgen brach sie auf und nahm das nächste Schiff.
Es war überwältigend für sie, das mit Wasser gefüllte Hafenbecken, die Fahrt über die wogenden Wellen und der Blick auf den offenen Horizont, welcher die Morgensonne in all ihrer Pracht und dem Glanz von tausend Lichtern widerspiegelte!
SO viel Wasser so weit das Auge reichte!

Als sie im Zielhafen ankam und von Bord ging rannte sie sofort aus der Stadt hinaus und zum nächsten Ufer! Sie musste einfach in diese Fluten eintauchen und das salzhaltige Wasser um sich spüren.
Als es dann soweit war konnte sie sich kaum zusammen nehmen vor Freude.
Die Kleider von sich geschmissen schlug die Flüssigkeit dort wo sie eingetaucht war in kleinen Kreisen um sich und eine Weile verhielt sie unter Wasser, diese anmutige Schwerelosigkeit genießend.
Wie schön es doch war für sie....dann später, sie lag auf einem kleinen Hügel nahe der Stadtpforten wo ein leichtes Rinnsal hinab floss und ihr Auge erfreute, bekam sie einen Teil der Unterhaltung zweier Wandere mit die in Richtung Stadt gingen und an den Pforten warten mussten.
Sie wurde erst aufmerksam als die beiden in Roben gekleideten Gestalten damit begannen von Elementen und Magie zu sprechen.
Sie stritten offensichtlich darüber welches der Elemente stärker sei und welche Magier sie wie am besten verwendeten.
Auch fielen Begriffe wie „Elementar-Magier“ die wohl das jeweilige Element beherrschen mussten und dies lernten.
Mehr bekam sie nicht mehr mit als die beiden Gestalten eingelassen wurden und zwischen den Torbögen verschwanden.
Aber das musste sie auch nicht.
Es reichte ihr zu wissen, dass es so etwas gab und man es erlernen konnte.
Bei ihr dachte sie sich, könnte das vielleicht etwas mit ihrer Unart zutun haben.
Gleich morgen würde sie sich auf die Suche danach machen.
Sie wusste zwar nicht genau wie, aber in der alten Taverne hatte man ihr einmal im Zusammenhang mit Magie etwas von einer Institution erzählt, welche sich die Akademie zu Tirell nannte.
Sie würde sich zunächst durchfragen und in Erfahrung bringen wie man dorthin käme.
Sie hatte keinen Schimmer ob Magie etwas für sie war, ob sie begabt dafür ist oder einfach nur abnormal war.
Alles was sie wusste war das sie Wasser liebte und damit zeitweise, wenn auch unbewusst und unkontrolliert seltsame Dinge tun konnte und das man ihr dort vielleicht erklären mochte was das zu bedeuten hatte.
In ihren Augen schien es genug.

Was hatte sie zu verlieren?
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