Rayrrak Rasakar
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Verfasst am: 25 Apr 2006 18:07 Titel: Folgen des Krieges |
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Krieg vermag viele Dinge zu ändern, ob Grenzen, Reichtum oder Macht,
ist er auch in der Lage den Geist eines Einzelnen zu formen.
Für Alatar war er nur Mittel zum Zweck, um seine Saat des Bösen
in den Verstand des ewig gut gelaunten jungen Mannes Rayrrak zu legen,
dessen Gefühle durch die Wirren des Krieges zerrüttet waren...
Krachend prallten die Wellen gegen den Bug des Schiffs, der die Rahalsche
Armee gen Berchgard brachte, auch Rayrrak, seit kurzem Auxilius der Garde,
war unter ihnen. Ein klirrender Strom aus Schwergerüsteten drang aus dem
Unterdeck auf die Stege der Hafenanlage herab, kaum waren die Taue befestigt.
Sein Schwert fest umgriffen, folgte auch Rayrrak dem Befehl seines Führers,
Letast, die Stadt unter Rahalsche Kontrolle zu bringen.
Doch dauerte es nicht lange bis dem jungen Gardisten das Gewissen plagte,
als er den ersten Schrei vernahm. Getrieben von den
Rufen seiner Kameraden, die ihrem Herren huldigten,
blieb auch sein Schwert nicht lange unbefleckt.
Tief grub sich seine Klinge in das Fleisch des
Berchgarder Wachmanns, dessen Blut feine Muster
auf der finsteren Rüstung Rayrraks formte, auf den
es niederging. Rasch war jeder Zweifel an der Sache
aus seinem Verstand beseitigt und der Weg
für Alatar geebnet. Bald war aus den feinen Mustern,
die seine Rüstung zierten, eine tief rote Schicht geworden.
Wieder und wieder schlug er auf die bereits geschundenen
Wachmänner ein, jegliche Gedanken an Selissa, der
seine Liebe gehörte, wichen aus seinem Hirn, ähnlich
wie die Därme seiner Opfer ihren Leib.
Völlig kalt wirkte Rayrraks Blick, als er über das Schlachtfeld,
die Straßen Berchgards, schweifte, welches blutgetränkt und übersäht
mit den Leichen toter Wachen oder dem, was von ihnen übrig war.
Die Tore der Stadt fielen herab, die Stadt war unter Rahalscher Kontrolle,
dennoch bedroht durch die aufmarschierenden Heere des Guten.
Ausgerechnet vor der ersten entscheidenen Schlacht,
die die Herrschaft Rahals über Berchgard festigen sollte,
sank die Moral des Auxilius' auf einen Tiefpunkt,
gedrückt durch die Worte derer, der seine Loyalität
golt. Vielleicht würde ein Gebet zum Gottkönig,
der seine Handlungen zunehmend bestimmte,
die moralische Lage ändern. Schließlich war es jedoch
die Knappin des Erhabenen, deren Worte Rayrrak
zu neuer Kraft verholfen, sodass er voller Tatendrang
in die Schlacht ziehen konnte, was kurz danach auch geschah.
Die Schlacht selbst überzeugte Rayrrak endgültig von
der Macht Alatars, der ihn, so schien es, bis zu letzt
auf dem Schlachtfeld hat stehen lassen.
... ein Sachverhalt, der die Wurzeln des Bösen
noch tiefer in den Verstand des jungen Kriegers
hat dringen und jegliche Gedanken
auf Alatar hat fixieren lassen. |
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