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Der Schnatterer [Zeitung]
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Lyx Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 13 Okt 2016 19:03    Titel: Der Schnatterer [Zeitung]
Antworten mit Zitat

In den Abendstunden wird von einem Botenjungen die sehr geringe Auflage von zehn Stück auf Adoran, Berchgard, Junkersteyn sowie Bajard verteilt. Dabei spricht er kein Wort und verschwindet stets so schnell, wie er gekommen war.


Der Schnatterer
Ausgabe 1


____________________________________________

Den Schnabel weit aufreißen
- Eine kurze Vorstellung. -


Um zu erklären, WAS und überhaupt WARUM der Schnatterer eigentlich ist, hat der Herausgeber der Zeitung - namentlich Damaris Knopf - sich zu einer kurzen aber intensiven Befragung bereit erklärt. Zu diesem Zweck hat der erste und bisher auch einzige Angestellte des Schnatterers den Herren Knopf in seiner bescheidenen Behausung im Adoraner Hafenviertel aufgesucht. Es gibt ein angebissenes Stück Marmeladenbrot und leicht eingetrübtes Quellwasser um die Stimmung für die Befragung in eine gemütliche Richtung zu lenken.

Schnatterer: Herr Knopf. Zu Beginn möchte ich mich für eure kostbare Zeit bedanken und daher auch gleich zur Sache kommen: Lautet euer Nachname tatsächlich 'Knopf'? Meine bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der Name in diesen Landen als seltsam empfunden wird, ja, ein Fräulein warf mir sogar vor, euren Namen erfunden zu haben.

D. Knopf: Er lacht. Ja, das höre ich öfters. Aber wie viele, man möchte meinen alle, Menschen konnte ich mir meinen Nachnamen nicht aussuchen. Es könnte allerdings deutlich schlimmer sein. Wer würde eine Zeitung von einem Gustav Gesäßbart oder vielleicht einer Dora Dreifachtitt lesen wollen? Im Gegenzug dazu empfinde ich 'Knopf' als starken und prächtigen Nachname. Immerhin sind die Knöpfe die Stütze der anständigen Gesellschaft, die uns vor ungewollten Einblicken schützen.

Schnatterer: Das stimmt, ich selbst habe auch Knöpfe an meinem Hemd. Ich sehe gerade, auch an der Hose sind welche befestigt.

D. Knopf: Ich bin nicht sicher, was ich darauf antworten soll.

Schnatterer: Wie auch immer. Warum also habt ihr 'Den Schnatterer' ins Leben gerufen und was wird man erwarten können?

D. Knopf: Er soll informieren und unterhalten. Wichtige, vielleicht sogar lebenswichtige Informationen sollen dort ebenso ihren Platz haben wie die simple Tatsache, dass der angeberische Schneider von nebenan in Wirklichkeit zu dumm ist, sich die Schuhe selbst zu binden. Wann auch immer etwas lesenswertes geschieht, soll es im Schnatterer zu finden sein.

Schnatterer: Das ist ja schön und gut. Wie aber wollt ihr sicherstellen alle wichtigen Ereignisse mitzuerleben?

D. Knopf: Ein guter Punkt. Das kann ich natürlich nicht. Daher ist der Schnatterer dankbar für Hinweise jeder Art und freut sich über jeden Brief (Anm: Adoraner Hafenviertel Nr.2) aufmerksamer Leser. Als Dank kann ein feuchter Händedruck, ein sinnlicher Blick in die Augen aber auch eine saftige Goldbelohnung warten. Auch engagierte Schreiber, die eine Vollzeitanstellung suchen, sind gerne willkommen.

Schnatterer: Das klingt ja ganz fabelhaft! Könnt ihr vielleicht noch ein wenig über euch persönlich berichten?

D. Knopf: Ihr wisst, dass ich euch für die Anzahl der Artikel bezahle, nicht wahr Landerwal? Es gibt keinen Grund das hier künstlich in die Länge zu ziehen.

Schnatterer: Danke für das Gespräch.


L. Landerwal


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Warnung vor der Kork-Oma
- Sie weiß, wo du wohnst. -


Jene, die nach dem Lesen des Titels bereits die Türen abgeschlossen haben, können aufatmen. Bei der Kork-Oma handelt es sich nicht um eine bösartige Frau hoher Faltenzahl, sondern vielmehr um ein neumodisches Gewürz, welches erst seit kurzer Zeit in den Umlauf Gerimors getreten ist. Dennoch birgt es die Gefahr, Leben zu zerstören. Clara, ein junges Fräulein mit einer Vorliebe für Kräuter, berichtet darüber, welche stark färbenden Eigenschaften die Kork-Oma besitzt und welch grausliches Schicksal jene ereilt, die mit dem Stoff übermäßig in Berührung kommen. Noch ist nicht bekannt, ob die grellgelbe Färbung auf irgendeinem Wege wieder entfernt werden kann, weshalb nur davon abzuraten ist, sich dem Zeug auch nur auf zwanzig Schritt zu nähern. Mögliche hämische Spitznamen, die einem Opfer der Kork-Oma blühen könnten, wären: Kartoffel-Karl sowie Bananen-Burli. Ein Schicksal, welches es zum Wohle der potentiellen Opfer abzuwenden gilt.

L. Landerwal



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Das Adoraner Labyrinth
- Auf Irrfahrt in der Hauptstadt. -


"Ihr sucht die Schneiderei? Kein Problem. Zweimal links, fünfmal rechts, den Kopf zur Seite drehen und wieder jemanden nach dem Weg fragen." So oder so ähnlich tragen sich die Wegbeschreibungen im blühenden Städtchen Adoran zu. Nicht von der Hand zu weisen ist die wunderbare Architektur sowie die sauberen Straßen, die der Stadtverwaltung Ehre macht. Doch wo nur bleibt das Mitleid für die armen Wanderer, die nichtsahnend die erwähnten Straßen und Gassen betreten um auf ewig dort ein suchendes Schicksal zu ereilen? Keine Hinweise, keine Straßenschilder und erst recht keine Hoffnung pünktlich dort anzukommen, wo man vielleicht bereits sehnlichst erwartet wird. Auf der Suche nach Bürgermeinungen zu dieser Problematik stieß der Schnatterer auf einen alten, zerzausten und offenkundig verwirrten Mann der behauptete, doch nur kurz einen Laib Brot für seine Mami holen zu wollen. Wie lange er schon unterwegs war, wissen nur die Götter. Cassandra Menderis, eine junge Bäuerin meint dazu etwa: "Wer neu in die Stadt kommt, findet sich definitiv nicht zurecht. Das geht allen so." Interessant. Eine zweite Meinung kommt vom drallen Blickfang Laina Celeste: "Ich komme ursprünglich aus dem Wald und sogar dort mit all den wild wachsenden Bäumen konnte ich mich besser zurecht finden." Auch im königlichen Lehrhospital zu Lichtenthal werden die Stimmen laut. "Nach all der Zeit die ich hier bin, verirre ich mich immer noch ständig. Fast täglich muss ich zum Friedhof und nie finde ich ihn auf Anhieb." - So Amber Cedewain, genannt 'Duft Amber'. Der allbekannte Trankerl-Torjan äußerst sich mit einem "I verwirr' mi sowieso überall". Wie man sieht herrscht akuter Handlungsbedarf und Nachforschungen haben ergeben, dass bereits ein fertiges Konzept bestand, um die Straßen passend zusammenzufassen und zu benennen. Ein Plan, der auf oberster Ebene abgelehnt wurde. Man kommt nicht umhin sich die Frage zu stellen, weshalb die Stadtführung verirrte Bürger und Besucher der Stadt einem geordneten System vorzieht. Eine Frage, die der Schnatterer zu diesem Punkt noch nicht beantworten kann.


D. Knopf


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Gerüchteküche


Erhöhte Käferaktivität


Im Adoraner Käfergraben, bekannt als lukrativer Ort für kampflustige Abenteurer, scheint es in den letzten Tagen zu seltsamen Verhaltensänderungen zu kommen. Immer wieder soll es vorkommen, dass besonders findige Exemplare das Tageslicht erreichen und nichtsahnende Bewohner geradezu aufdringlich verfolgen. Es ist Vorsicht im Umgang mit den Tierchen geboten.


L. Landerwal



Das schwere Kreuz der Männer


Immer öfter begegnet man diesen sonderbar anmutenden Geschöpfen unterwegs: Frauen mit kurzem Haar. Was für Männer einen grausamen Einschnitt in die optische Attraktivität der Weibchen bedeutet, ist für diese oft ein Segen. Als pflegeleicht und praktisch wird es bezeichnet. Mica Seufzerbach aus Bajard erklärt: "Du meine Güte, es kommt doch nicht auf die Frisur an. Gerade in Zeiten wie diesen ist es umso wichtiger, dass die jungen Frauen sich auf ihre Ausbildung konzentrieren. Außerdem: Denkt ihr etwa nur weil ich mein Haar kurz trage, ernte ich keine Blicke mehr? Falsch gedacht!". Der Schnatterer wird die Frisurentwicklung in Gerimor weiterhin scharf beobachten.


L. Landerwal



Sanftes Blütenspiel


Bajard. Wer auch immer das malerische Fischerdörfchen schon einmal besucht hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine der herausragendsten Attraktionen des Ortes kennen: Die Schneidermeisterin Ailidia Wintereich. Ausgestattet mit einem goldenen Herzen und der nötigen Erscheinung um Männern auch ohne ihrer Waren ordentlich einzuheizen, stellt man sich rasch die Frage wieso bisher kein Mann diese für sich beansprucht hat. Der Schnatterer fand heraus, dass eben jenes Fräulein seit geraumer Zeit mit einer Fayana Moranys das Heim teilt. Ein Zufall oder doch die überraschend simple Antwort? Der Schnatterer verurteilt jedenfalls niemanden und wünscht dem eventuellen Paar alles Gute!


L. Landerwal
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Lyx Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 23 Okt 2016 23:13    Titel:
Antworten mit Zitat

In den späten Abendstunden wird von einem Botenjungen die sehr geringe Auflage von zehn Stück auf Adoran, Berchgard, Junkersteyn sowie Bajard verteilt. Zusätzlich dazu überbringt ein vertrauenswürdiger Kapitän noch zwei Exemplare auf die Insel La Cabeza.


Der Schnatterer
Ausgabe 2


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Die Schwarzwasserseesöldner
- Mit Haaren auf den Zähnen. -


Wem gelingt es, dieses Wort dreimal schnell auszusprechen, ohne sich dabei zu verhaspeln? Den Schwarzwasserseesöldnern auf jeden Fall. Doch was verbirgt sich hinter diesem Namen? Nach einer Unterredung auf neutralem Gebiet, kann Der Schnatterer folgendes berichten: Die Schwarzwasserseesöldner sind Einwohner La Cabezas, die unter anderem das Ziel verfolgen, den Ruf der Insel durch ehrlich Arbeit wieder rein zu waschen. Vielen wird ein unangenehmer Geschmack auf der Zunge liegen bei der Erwähnung der Insel, verbindet man doch Halunken und anderes Lumpenpack damit. Diese neue Gruppierung scheint tatsächlich die Ausnahme zu bilden. Ob es um die Besorgung seltener Gegenstände geht, die Unterstützung bei einer abenteuerlichen Schatzsuche oder aber schlichtes Geleit für Handwerker und Händler - die Schwarzwasserseesöldner freuen sich über den Auftrag, der stets gewissenhaft ausgeführt wird. Und auch wenn die Kriminalität ausbleibt, so ist doch die inseltypische Abenteuerlust in den Mitgliedern zu finden. Berichten zufolge wurde erst unlängst ein gelber Wyrm niedergestreckt, um aus dessen prächtigen Flügeln neue Segel anzufertigen. Ein Brief an das Bajarder Bankhaus ist ausreichend, um mit den Söldnern Kontakt aufzunehmen. Der Schnatterer rät nichtsdestotrotz zu wachem Geist, Vorsicht und erinnert daran, dass für kriminelle Machenschaften der Kerker wartet. Die Gesetze sind stets einzuhalten!

D. Knopf


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Rubrik: Schnabeltier der Woche
- Ira. -


In dieser neu eingeführten Rubrik, die von nun an in jeder Ausgabe erscheinen soll, wird ein Bewohner Gerimors beleuchtet und etwas näher vorgestellt. So soll die Leserschaft näher zusammenrücken und mehr über ihre Mitmenschen erfahren. Vorschläge für das Schnabeltier der Woche sind jederzeit gerne an die Reaktion zu senden.

Ira, ein junges Fräulein aus Bajard. Optisch ist sie rasch beschrieben: Ein einfaches Weib mit kurzem, dunkelrotem Haar, einem ganz netten Gesicht und keinen weiteren herausragenden Attributen. Erste Beobachtungen schreiben ihr ein eher simples Gemüt und darüberhinaus Aggressionsprobleme zu, was nicht weiter verwunderlich ist, erfährt man erst von ihrer alltäglichen Arbeit. Am gemütlichen Bajarder Lagerfeuer fühlt sie sich wohl und erzählt von ihrer täglichen Routine. Früh morgens steht sie auf um mit ihrer Schubkarre und einer Schaufel in die menekanische Wüste zu wandern. Am Vormittag, so Ira, ist es wegen der geringeren Hitze noch am angenehmsten zu arbeiten. Dort gräbt sie dann Sand aus. Sand aus der Wüste. Sie steht also da und holt sich einen Teil der Wüste. Sie schwitzt dabei, wird dreckig und kümmert sich wenig darum, da das kurze Haar nach einem anstrengenden Tag rasch ausgewaschen ist. Sie teilt einen Geheimtipp mit uns: Den Sand stets als Quarzsand zu bezeichnen, um damit höhere Preise zu erzielen. Das wahre Gold - so Ira - ist jedoch auf andere Weise zu holen. Zur Arbeitsausrüstung beim Sandschürfen gehört ein kurzer Rock, denn nur jener garantiert die Blicke der menekanischen Karawenenführer, was wiederum elementar für die Aufbesserung des Geldsäckels ist. Ein flotter Tanz in Kombination mit dem weißen Hintern, der das Sonnenlicht gut reflektiert, garantiert, dass die Sandschürferin auch einige Münzen in ihre Schubkarre scheffeln kann. Es ist ein einfaches Leben. Es ist ein ehrliches Leben. Das ist Ira.


L. Landerwal



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Anonymer Liebesgruß
- Ein Blick unter die Schminke. -


Bleich ist deine schöne Fratze,
hat dein Antlitz ganz verschneit.
Dennoch ruft es mich zur Hatze,
du bist meine Notwendigkeit.

Wenn die Glocken hell erklingen,
schüttelt du den Narrenschopf.
Lässt mein Herze damit springen,
hoch hinauf im Dichterskopf.

'L' stand dort im Buch geschrieben,
ein 'I' direkt daneben gar.
Drüben war ein 'N' geblieben,
ein 'A' der letzte Letter war.

So schwirren sie in meinem Schädel,
vergessen, nein das kann ich nicht.
Und denke nur an dieses Mädel,
die hübsche Frau ohne Gesicht.

Am Ende will ich nur noch kippen,
das mager-volle Tintenfass.
Und male damit deine Lippen,
als Forderung zum Kussanlass.

* Am Ende des Gedichtes wurden dunkelschwarze Lippen aus einem verschmierten Tintenklecks geformt. *

Unbekannter Absender


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Gerüchteküche


Richtigstellung: Ailidia Wintereich


Der aufmerksame Leser wird sich an den Artikel der ersten Ausgabe erinnern, welcher die feucht-fröhliche Beziehung zwischen der Schneidermeisterin Ailidia Wintereich und ihrer Mitbewohnerin Fayana beschrieb und vermutete. Nach neuesten Erkenntnissen, die sich in Form eines Gespräches mit Fräulein Wintereich ans Tageslicht begaben, muss Der Schnatterer die Behauptungen revidieren und deutlich hervorstreichen: Ailidia Wintereich, Schneidermeisterin aus Bajard hegt keinerlei Interesse am eigenen Geschlecht. Tatsächlich - so Wintereich - erhielt sie erst kürzlich ein Gedicht, das ausführliche Lobpreisungen auf ihren Hintern enthielt. Jener ist für Interessenten im südöstlichen Bajard zu bestaunen (Es muss jedoch auch Schneiderware erworben werden.)


L. Landerwal



Auktionshaus-Eröffnung


Es ist in aller Munde: In Kürze soll das Auktionshaus 'Zur goldenen Waage' seine Pforten öffnen. Besitzer und Organisation ist der stramme Bardock Wypus, der bereits einige Schmuckstücke und Raritäten - darunter wertvolle Schatzkarten - für die große Eröffnung gesammelt hat. Doch auch für jene, die selbst etwas im Auktionshaus versteigern möchten, werden attraktive Rahmenbedingungen angeboten. So behält das Auktionshaus lediglich mickrige fünf Prozent der erreichten Summe, während der Rest einzig und allein den Händler erreicht. Der Schnatterer rät die gespannten Blicke auf die Adoraner Marktbretter zu richten, denn angeblich soll die Eröffnung nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.


L. Landerwal



Friedehardt Goderer gesichtet!


Immer öfter wird der Name des Schneiders, der vor Jahren plötzlich verschwand, wieder bereitwillig in den Mund genommen. So soll er sich angeblich auf den Adoraner Straßen für einen Einkauf herumgetrieben haben. Die Bevölkerung stellt die Fragen: Was hat er vor? Wird man bald neue Kreationen erwarten dürfen? War der jahrelange Rückzug nur eine Strategie, um den Bedarf nach seinen Produkten zu erhöhen? Jener Bedarf scheint jedenfalls am Maximum, wurden doch schon Leute zertrampelt bei einer Auktion um die limitierte Handtasche 'Goderer 005', die schon mehrmals den Besitzer wechselte. Man darf gespannt sein.


D. Knopf


Vergossenes blaues Blut


Noch immer herrscht große Trauer über das Versterben der vielfach geliebten und beliebten Freiherrin Lilian von Nebelpass. Weniger präsent ist das Wissen über die Umstände des Vorfalls, hatte sie doch noch keine dreißig Jahresläufe erreicht und war dementsprechend in der Blüte ihrer Jugend. Auch die Tatsache über ein ausbleibendes Begräbnis gibt weitere Rätsel auf. Nach der ersten Ausgabe des Schnatterers, wurde der Redaktion die Information zugespielt, dass sich aktuell ein menschenfressender Löwe in den Adoraner Wäldern herumtreiben soll. Im Magen eines solchen Raubtieres zu landen würde den fehlenden Leichnam, der für ein Begräbnis nun einmal notwendig wäre, zweifellos erklären. Es ist ungewiss, doch wünscht Der Schnatterer, dass es sich um einen schnellen und schmerzfreien Tod gehandelt hat. Möge Temora über ihre Seele wachen.


D. Knopf



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Stellenanzeigen


Diplomat der Schwarzwasserseesöldner


Wer sich selbst sowohl als schlagkräftig, als auch schlagfertig bezeichnen würde, kommt für diese Stelle in Frage. Als Diplomat sind die Beziehungen nach außen zu pflegen und es besteht die Möglichkeit an der wichtigen Aufgabe mitzuwirken, den schlechten Ruf La Cabezas im Meereswind zu zerstreuen. Unbedingt mitzubringen ist eine gute Portion Humor und die Bereitschaft, sich auch an den übernommenen Aufträgen zu beteiligen. Wer über gutes Aussehen verfügt und sich geschickt anstellt, kann wahlweise mit der militärischen Leitung Delia (Anm: Jung, bildhübsch, rassig.), als auch mit dem Zeugwart Leran (Anm: im besten Alter, maskulin, bärenstark.) anbandeln. Interessenten schicken eine Nachricht an die Bajarder Bank.

D. Knopf



Mitarbeiter des Schnatterers


Die Redaktion sucht weiterhin nach motivierten Schreibern zur Unterstützung der regelmäßigen und flotten Publikation neuer Ausgaben. Voraussetzung ist ein angenehmes Schriftbild sowie das Gespür für interessante Beiträge. Auch freie Mitarbeiter, die interessante Informationen gegen ein kleines Entgelt eintauschen wollen, sind jederzeit herzlich willkommen. Geboten wird eine magere Bezahlung, Anerkennung, bei Sympathie Freundschaft und die Möglichkeit auf eine Unterkunft.

L. Landerwal
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Das Frettchen





 Beitrag Verfasst am: 24 Okt 2016 07:36    Titel:
Antworten mit Zitat

... und so kommt es wohl, dass das Lina-Gedicht mitten in der Nacht von einem sich unglaublich freuenden, diebischen Frettchen aus einem der Bajarder Exemplare herausgezupft und gemopst wurde.
Noch während der Fetzen Pergament in die Frettchentasche wanderte murmelte das seltsam erheiterte Getier mit einem selbstgefälligen Ton:

"Glorreich! Muss ich meim' Mädch'n selber kein's mehr schreiben... wobei, hier un da noch n bissch'n ändern, sonst wundert se sich, warum ich ihr plötzlich ne Kussanleitung schreib. Tja, da isser wohl einfach n gutes halbes Jahr zu spät - mit beidem."

Sprach's, hob mit munterer Nonchalance die Schultern und wuselte mit dem Gewinnergrinsen und der Beute von dannen.
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Innes Ontanu





 Beitrag Verfasst am: 25 Okt 2016 08:05    Titel:
Antworten mit Zitat

Kurz nach Erscheinen der 2. Ausgabe des Schnatters trifft ein Brief in der Redaktion zu Händen des Herrn Kopf ein.

Leserbrief
Mit interessierter Neugier habe ich mich in die 2. Ausgabe des Schnatterers vertieft und kann, ja muss es gar, ein Kompliment aussprechen. Saubere Recherche, weltoffener Schreibstil und Wahrhaftigkeit konnte ich heraus lesen.

Wie so oft im Leben, folgt nach einer gesprochenen Belobigung das Aber.
Hier ist es es: An einer Stelle aber, muss ich vehement Einspruch erheben.
In Eurem Artikel über das Fräulein Ira schreibt Ihr, ich zitiere: ..."Sie schwitzt dabei, wird dreckig und kümmert sich wenig darum, da das kurze Haar nach einem anstrengenden Tag rasch ausgewaschen ist."...
Diese Behauptung ist unwahr.

Wahr hingegen ist, dass das Fräulein Ira keinesfalls von reinlicher Natur ist. Würde sie sich nach getaner Arbeit die Haare waschen, hätte sie zwangsläufig saubere Hände und der allzu feste Schlag ihrer Faust in mein Gesicht, hätte sich nicht auf so grässliche Art entzünden können.

Es grüßt
Innes Ontanu
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Lyx Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 02 Nov 2016 20:20    Titel:
Antworten mit Zitat

In den Abendstunden wird von einem Botenjungen die geringe Auflage verteilt. 4 Ausgaben für Adoran, 2 für Berchgard, 2 für Junkersteyn, 2 für Bajard, 2 für La Cabeza, 1 persönlich an Herrn Goswin Straub.


Der Schnatterer
Ausgabe 3


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Das Bajarder Hafenfest
- Ein voller Erfolg. -


Am 30. Goldblatt fand das große Bajarder Hafenfest in, große Überraschung, Bajard statt und der Schnatterer war selbstverständlich dabei. Es folgt die Auflistung der Marktstände, die während der Aufenthaltsdauer besucht werden konnten - leider kann an dieser Stelle keine Garantie auf Vollständigkeit gewehrt werden.

Tulena Radenbrucks zuckersüße Widerlichkeiten.

Wer auch immer es eilig hat und im letzten Moment Süßkram zu erwerben gedenkt, dem ist anzuraten Fräulein Radenbruck nicht nach ihrem Namen zu fragen, ist nach der ausschweifenden Vorstellung doch die Sonne zweimal untergegangen. Ist der Name der freundlichen Dame aber erst einmal bekannt, so kann man sich voll und ganz auf ihr Angebot konzentrieren: Grausig aussehende Süßigkeiten in allen Formen und Farben. Der Schnatterer erwarb einen eingelegten Finger und befindet: Lecker!


Friedehardt Goderer - Eine Marke für sich.

Auch der etwas schrille Schneidermeister Goderer trieb sein Unwesen auf dem Marktfest. Die Preise sind hoch, sehr hoch sogar, und doch kaufen die Leute. Goderer ist ein Phänomen, bedient er doch all jene Kunden, die seit langem übersättigt sind von der herkömmlichen Mode und nach etwas neuem und frischem gieren. Es steht fest: Seine Zusammenstellungen sind einzigartig.

Karawyns meisterliches Angebot.

Konkurrenz bekam oben genannter Goderer vom jungen Fräulein Karawyn. Und wie könnte es anders sein? Ihr Angebot besaß Ausstrahlung, war allem Anschein nach wohlduftend parfümiert und die Formen waren makellos, wie von Meisterhand geschaffen. Es fiel zunehmend schwer ein distanziertes Handelsgespräch zu führen, war die Auslage doch dermaßen einladend. Übrigens: Auch die Schneiderwaren schienen gute Qualität zu haben.

Tahern & Straub bieten Holzkunstwerke und mehr.

Die Meisterin Tahern, genannt: Fay, bot zusammen mit ihrem überaus sympathischen Anhang Goswin Straub allerhand prächtige Dinge an: Gemälde, fein geschnitzte Statuen und allerlei praktische Dinge. Der Schnatterer erwarb eine Futterschüssel für ein Kaninchen, welches sich bisher mit keinem einzigen Wort über die Qualität beschwerte. Kaufempfehlung!

Delia & Leran belieben zu Scherzen.

Ja - richtig gelesen. Das dynamische Duo bot diverse Scherzartikel an, die wohl in erster Linie dazu gedacht sind, Spaß auf Kosten anderer zu verursachen. Ein Nutzen, der nicht unbedingt zu verurteilen ist, gibt es doch bisweilen immer wieder mal einen sogenannten Arschbert, der nichts anderes verdient hat. Ein Selbstversuch mit einem der Artikel führte überraschend zu starkem Haarwuchs und verwirrte offenbar auch noch den Geist, denn als der Schreiber Lyx Landerwal versuchte mit einer Schere den wachsenden Bart in den Griff zu bekommen, zerschnitt er dabei sein Hemd.

Ailidia Wintereich - Der Kopf hinter dem Markt.

Am Schluss gelang es noch die Veranstalterin Ailidia, die sich mit einer neckischen Schleife im Haar präsentierte, in ein kurzes Gespräch zu verwickeln. Sie veräußerte hochwertig verarbeitete Stoffbären, die verschiedene Persönlichkeiten darstellten, ein echter Renner bei den Kunden. Ihre Müdigkeit nach dem langen Tag war offensichtlich und so blieb sie auch der Frage, warum das sehnsüchtig erwartete 'glitschige Aalgreifen' nicht stattfand einer Antwort schuldig. Der Schnatter gratuliert zu der erfolgreichen Veranstaltung!


L. Landerwal


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Rubrik: Schnabeltier der Woche
- Fanny Roza. -


Wer auch immer das Sprichwort : 'Reden ist Silber, Schweigen ist Gold' kennt, wird es in Fräulein Roza mehr denn je bestätigt sehen. Schon von Kindesbeinen an, ist ihr die Fähigkeit zu sprechen verwehrt geblieben und so kommuniziert sie schlicht durch ein stets mitgeführtes Büchlein und Zeichensprache. Fanny, das Blondchen, hilft derzeit auf dem Hof des königlichen Lehrhospitals aus und garantiert damit eine beständige Lieferung der für die Medizin notwendige Zutaten. Ein Blick reicht um zu sehen, dass sie ihre Arbeit, sei es nun auf dem Feld, mit den Tieren oder in der Küche, mit großer Leidenschaft ausübt. Der Schnatterer erkundigte sich nach einer Lebensweisheit um den Geist dieser besonderen Frau zu erfassen: "Wenn es regnet und der Boden feucht ist, sollte man Schuhe anziehen. Matsch zwischen den Zehen zu haben ist widerlich". Wer könnte dieser Argumentation etwas entgegensetzen? Fanny kommt, wie auch die Hofbesitzerin Malena van Rosenstein aus dem wunderschönen Gebiet Rosenwasser, wo Freundlichkeit und Gastfreundschaft noch groß geschrieben werden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie trotz ihrer kurzen Aufenthaltszeit in Gerimor bereits einen glühenden Verehrer haben soll, den sie mit ihrer einnehmenden Art um den Finger gewickelt hat. Der Schnatterer wünscht dem potentiellen Paar alles Gute!

L. Landerwal



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Xontor gegen Karlmann!
- Die Erde bebt. -


Manche werden sich noch an das epische Duell von Xontor gegen Karlmann erinnern, das bereits einige Zeit in der Vergangenheit liegt. Karlmann unterlag und wurde von seinem Kontrahenten in ein beengendes Rüstungsgefängnis aus pechschwarzem Diamant eingeschmiedet, auf dass er ihm auf ewig als Diener zur Verfüge stehe. Doch wer denkt es sei das Ende des immerwährendes Kampfes gewesen der, wie sich jetzt herausstellt, irrt gewaltig. Das Inventar des Xontor umspannt mehrere gigantische Lagerhallen und allein fünfundzwanzig Mitarbeiter sind ständig im Einsatz um die Reich- und Besitztümer stets nach Vorgabe neu zu ordnen und zu archivieren. So trug es sich zu, dass Karlmann bei einer der groß angelegten Inventuren abhanden kam und seither nicht mehr auftauchte. Karlmann sei, so Xontor, "schlüpfrig wie ein Lurch". Das Gerücht, Sir Karlmann würde sich verstecken und zuviel Angst vor einem weiteren Duell haben, kursiert seitdem in den verschiedensten geographischen Regionen. "Sand. Skorpione. Sandkamel. Sand.", so etwa ein besorgter menekanischer Bürger. [Anm: Leider war kein Dolmetscher zur Hand.] Es bleibt abzuwarten wie und ob Sir Karlmann, der Ritter des Getares, Schlächter tausender Drachen, auf diese Provokation reagieren wird.

D. Knopf


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Gerüchteküche


Nachwuchs für das Regiment


Erfreuliche Nachrichten aus Berchgard: Die junge Alanna Lenjar, selbst erst seit kurzem nicht mehr als Kind zu bezeichnen, erwartet Nachwuchs. Der Vater ist der stramme Soldat Zaedrael, der sich schon mächtig auf die neue Familie freut und insgeheim natürlich auf einen Sohn hofft, der später in seine Fußstapfen treten kann. Noch hat das Paar sind auf keinen Kindernamen geeignet - Vorschläge sind daher jederzeit schriftlich nach Berchgard zu schicken. Der Schnatterer gratuliert!


L. Landerwal



Richard Lohengrinn: Verflucht?


Still ist es geworden um den mächtigen Feuermagier der seinerzeit den großen Konkurrenten Ray, von der Flamme von Ray, ausstach. Doch was lange Zeit als Ruhestand galt, ist womöglich ein magisches Verbrechen: Der Schnatterer erhielt kürzlich einen sogenannten 'Lohengrinnbären', ein Stofftier, welches dem Magier nachempfunden ist. Die Ähnlichkeit ist verblüffend und die Tatsache, dass die Gegenstände der Redaktion sich seitdem auf seltsame Weise bewegen, gibt zu denken. Wurde Richard Lohengriff, Feuermagier, von einer Hexe in die Bärenform verflucht? Magische Detektive, die an der Aufklärung des Falles interessiert sind, dürfen den Bären in der Redaktion jederzeit untersuchen.


D. Knopf


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Stellenanzeigen


Diplomat der Schwarzwasserseesöldner


Wer sich selbst sowohl als schlagkräftig, als auch schlagfertig bezeichnen würde, kommt für diese Stelle in Frage. Als Diplomat sind die Beziehungen nach außen zu pflegen und es besteht die Möglichkeit an der wichtigen Aufgabe mitzuwirken, den schlechten Ruf La Cabezas im Meereswind zu zerstreuen. Unbedingt mitzubringen ist eine gute Portion Humor und die Bereitschaft, sich auch an den übernommenen Aufträgen zu beteiligen. Wer über gutes Aussehen verfügt und sich geschickt anstellt, kann wahlweise mit der militärischen Leitung Delia (Anm: Jung, bildhübsch, rassig.), als auch mit dem Zeugwart Leran (Anm: im besten Alter, maskulin, bärenstark.) anbandeln. Interessenten schicken eine Nachricht an die Bajarder Bank.

D. Knopf



Mitarbeiter des Schnatterers


Die Redaktion sucht weiterhin nach motivierten Schreibern zur Unterstützung der regelmäßigen und flotten Publikation neuer Ausgaben. Voraussetzung ist ein angenehmes Schriftbild sowie das Gespür für interessante Beiträge. Auch freie Mitarbeiter, die interessante Informationen gegen ein kleines Entgelt eintauschen wollen, sind jederzeit herzlich willkommen. Geboten wird eine magere Bezahlung, Anerkennung, bei Sympathie Freundschaft und die Möglichkeit auf eine Unterkunft.

L. Landerwal
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Lyx Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 26 Nov 2016 18:54    Titel:
Antworten mit Zitat

In den frühen Abendstunden wird von einem Botenjungen die geringe Auflage verteilt. 4 Ausgaben für Adoran, 2 für Berchgard, 2 für Junkersteyn, 2 für Bajard, 2 für La Cabeza, 1 persönlich an Herrn Goswin Straub. B


Der Schnatterer
Ausgabe 4


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Kalurisches Standgericht tagt
- Der Zwerg heiligt die Mittel. -

Am 9. Rabenmond wurde der verfemte Frederik Ziegentod bei grausam schändlicher Tat auf nahezu frischer, bestenfalls leicht angetrockneter Tat ergriffen. Er hatte sich kurz zuvor des zweifachen Mordes schuldig gemacht. Nicht unweit der Kutschenstation von Wetterau fielen Helisande und Ernst, die beiden Leitziegen der kalurischen Horde den Missetaten des Schändlichen zum Opfer.

Allein dem beherzten Eingreifen der ebenso bärtigen wie kleinen Melgra Graufels ist Dank geschuldet, dass es weitere Opfer nicht zu beklagen gab. Nach altem kalurischen Brauch wurde die Gerichtsverhandlung über die Schandtat sogleich an Ort und Stelle unter dem Vorsitz von Richterin Melgra Graufels und in Gegenwart eines unbeteiligten Zeugen verhandelt. Schon vor der Verhandlung war der Ausgang allerdings einem jeden gewiss.

Friedensrichterin Graufels sprach Ziegentod des zweifachen Ziegentötens schuldig und verurteilt ihn zur Zahlung eines Strafgeldes in Höhe von 500 Silberlingen für jede tote Ziege, sowie einem Ziegenbraten.
Ziegentod stand die Schuld, aber auch die Reue ins Gesicht geschrieben, als er das Gericht um Gnade anflehte. Ebenso gütig wie kalurisch erließ das Gericht einen Großteil der Strafe und man konnte sich auf 3 Molchaugen, 14 Silberlinge und eine Ziegenkeule (gut gewürzt) einigen.

Ergriffen von der ihm widerfahrenen Milde gelobte Frederik Ziegentod von nun an jeden Tag für das von ihm begangene Unrecht zu büßen und täglich eine Blüte für die von ihm getöteten Ziegen am Wegesrand zu hinterlassen, auf das ein jeder verstehe, dass auch das Leben einer Ziege ebenso vergänglich wie schützenswert, dem einer zarten Blume gleich sei.

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Meldung, dass Herr Ziegentod darum bittet, zukünftig davon abzusehen ihn weiterhin Ziegentod zu rufen, sondern ihn nunmehr bei seinem neuen Namen Frederik Ferdefreund zu rufen.


F. Ahnheim


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Geschäftskritik
- Handwerkshaus zu Gerimor. -


Das Handwerkshaus zu Gerimor ist wohl Jedermann guter Begriff, soll aber dennoch noch einmal ganz besonders hervorgehoben werden. Seit vielen Jahren schon versorgen die fleißigen Hände der dort Werkschaffenden die Damen, Herren, Burschen, Mädchen, aber auch andere mit allem, was das jeweilige Herz höher schlagen lässt. Vom einfachen Erzbrocken, bis hin zum hinreißenden Ballkleid findet ein jeder, was er gesucht hat, oder schon immer vermisst hat, ohne es zu wissen.
Geführt wird die Truppe - von der man rasch den Eindruck bekommt, sie bestehe zur Hälfte aus halb Verschollenen – von der ebenso geschäftstüchtigen Shyra Dynar, der ehemals zweitschönsten Dame Berchgards. Trotz der Tatsache, dass sie jedweden Fisch verschmäht lässt sie es sich nicht nehmen, jedem Kunden die Tür persönlich zu öffnen und mit angeblich frisch gebrühtem Tee das Warten zu versüßen. Schnell kommt eine heimelige Stimmung auf, so dass man gar nicht mehr gehen mag. In jedem Falle ist das Handwerkshaus zu Gerimor, mit seinen zahlreichen Meisterinnen und Meistern in jedem Falle einen Besuch wert. Auch wer nur gekommen ist um eine neue Lampe oder ein Bettgestell zu kaufen geht nicht ohne ein neues Schwert, drei frische Hemden und einer Kiste voll Pfeile heim und kann sich am Ausgang noch mit einem Tee stärken.

Erwähnt an dieser Stelle sei noch, dass das Handwerkshaus für äußerst kleines Geld dem aufstrebenden Abenteurer einen Sack voll nützlicher Dinge, nebst einer feinen Rüste anbietet. Für den Ritter von Morgen ein Schnapper, den es zu schnappen gilt.

In eigener Sache möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass in zukünftigen Ausgaben an dieser Stelle stets ein Handwerksgeschäft, oder ein anderes Gewerbe äußerst wohlwollend vorgestellt werden soll. Wer von der verehrten Leserschaft seinen Betrieb hier vorgestellt wissen möchte, wende sich bitte vertrauensvoll an die Redaktion und halte einen geringen Obolus bereit. Zu dem feierlichen Anlass der neuen Rubrik wird in der heutigen Ausgabe direkt ein zweites Geschäft vorgestellt.


F. Ahnheim



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Geschäftskritik
- Entspannungspalast Ehrenfeld. -


Wer regelmäßig nach Golderzen buddelt, mühsam Bäume zu Kleinholz schlägert oder vielleicht einfach nur Kreuzweh hat vom Sammeln der Rattenschwänze in der Bajarder Kanalisation - Sie alle brauchen eines: Entspannung und Linderung der Erschöpfung. Da auch das Schreiberhandwerk seinen Tribut fordert, hat der Schnatterer die einzig bekannte Möglichkeit einer solchen Behandlung beim jungen sowie adretten Fräulein Luka Ehrenfeld im Adoraner Bauernviertel ausprobiert. Der erste Eindruck der Räumlichkeiten: Sauber, geräumig, gut geheizt. Ehrenfeld selbst ist bei der Behandlung in neutrale, weiße Gewandung gehüllt. Ihre gesamte Ausstrahlung sowie die Stimme ist beruhigend, besänftigt den Geist und ist schon der erste Schritt für die kommende Entspannung.

Vor der eigentlichen Behandlung wird der Kunde zu einem gemütlichen Sessel in der Raummitte geführt, wo es bei Speis und Trank möglich ist, mit der Dame über den Alltagsstress und anderen Dingen zu plaudern, damit die erste, verkrustete Sorgenschicht bereits abfällt. Luka offenbart sich als gute Zuhörerin, gibt sofern erwünscht auch Ratschläge und bringt uns nach erfolgreicher Unterredung ins Zentrum des Geschehens in Form einer weißen, von einem Handtuch bedeckten, Liege. Während die Kleidung abgelegt wird, hat der Kunde die Möglichkeit zwischen mehreren Cremen und Ölen zu wählen, die anschließend bei der Behandlung ihren Einsatz finden und noch länger als angenehmer Duft die Erinnerung an die Entspannung darstellen. Ein echter Geheimtipp für alle Liebhaber der Natur ist ebenso in den Räumlichkeiten vorhanden, muss jedoch charmant beim Fräulein Ehrenfeld persönlich erfragt werden.

Nachdem die richtige Position eingenommen wurde, kann die eigentliche Magie beginnen. Trotz der zierlichen Figur verfügt das junge Fräulein über genug Kraft, jegliche Verspannungen aus den betroffenen Körperregionen zu verbannen. Sie nimmt sich dabei genügend Zeit und reagiert in erster Linie auf die Reaktion des Kunden um eine zufriedenstellende Behandlung sicherzustellen. Im Anschluss ist es möglich und sogar erwünscht, zeitlich unbegrenzt noch in der liegenden Haltung zu verweilen um den Zustand der Glückseligkeit vollends auszukosten. Der Schnatterer gibt eine klare Empfehlung ab und meint dazu: Dringend ausprobieren und besser heute als morgen einen Termin ausmachen!

L. Landerwal


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Gerüchteküche


Manipulation beim 1. Schlaumeierturnier?


Zuletzt rauchten in der Aerenauer Taverne die Köpfe, als die Familie Salberg zu einem Turnier der geistigen Kräfte einlud. Um den Sieg nach Hause zu bringen galt es zwei Aufgaben zu bewältigen. Das erste Hindernis war die fürsorgliche Bewirtung der jüngsten Salberg, die dermaßen leidenschaftlich Getränke und Speisen servierte, dass bereits die ersten Streiter vollgefressen vom Sessel zu kippen drohten. An alle übrigen wurde dann ein Fragebogen ausgeteilt, der ohne Zeitdruck beantwortet werden musste. Dabei wurde sowohl botanisches Allgemeinwissen abgefragt - etwa welcher Baum im Winter keine Blätter hätte - als auch Detailfragen über die Geschichte Gerimors, die nur von älteren Hasen problemlos beantwortet werden konnten. Die Bögen wurden nach bestem Gewissen ausgefüllt, abgegeben und verdächtig lange ausgewertet. Schließlich kam es zu einem Stechen zwischen der ehemals zweitschönsten Frau Berchgards Shyra Dynar und dem allseits beliebten Freiherren Arenvir von Kronwalden, welches letzterer für sich entschied. Bei der Preisvergabe stellte sich letztlich heraus, dass ein Fehler unterlaufen war und der Freiherr schon im ersten Durchlauf mit einer perfekten Punktezahl unbestrittener Sieger gewesen wäre. Der Schnatterer stellt die Frage ob dieses 'Versehen' vielleicht ein stiller Protest der Familie Salberg dem Adel gegenüber war und was es damit auf sich hat. Die Verwirrung war perfekt, als schließlich jeder der Teilnehmer noch die falsche Urkunde erhielt, was ein reges Tauschen und Chaos im Schankraum nach sich zog, wohl gerade genug um von der vielleicht bösartigen Absicht, dem Freiherren den Sieg zu stehlen, abzulenken. Abgesehen von Vermutungen, die natürlich nicht belegt werden können (Anm: Stellungnahmen der Familie Salberg sind jederzeit in der Redaktion willkommen), war es aber tatsächlich ein amüsanter Abend bei guter Bewirtung, der bei allen Teilnehmern gut ankam.


D. Knopf



Jubiläum & Hochzeitsglocken


Wer der Meinung ist das Fräulein Shyra Dynar aus Berchgard wäre momentan so aus dem Häuschen wegen der anstehenden 10-Jahresfeier des Handwerkshauses, der irrt zu einem großen Teil. Wenngleich eine phänomenale Feierlichkeit erwartet wird, sie sich kein Bewohner des lichten Reiches entgehen lassen sollte, so wird das Ereignis von der Tatsache überschattet, dass eben jene Shyra Dynar und ihr langjähriger Kollege Thancred sich kürzlich verlobt haben. Während die Dame als ehemals zweitschönste Frau Berchgards allseits bekannt ist, handelt es sich beim zukünftigen Ehemann um einen erfahrenen Hochmeister der Schmiedezunft, der bereits dermaßen lang das Handwerk ausübt, dass er angeblich manche der zweihundert Jahre alten Zwerge ausgebildet haben soll. Der Schnatterer wünscht dem Paar alles Gute und weist daraufhin, dass die Einladung zur Hochzeit jederzeit in der Redaktion gerne entgegen genommen wird.


L. Landerwal



Überfall - Ali in Gefahr


Erst vor kurzem wurde Ali, bekannt als sympathischer Händler und Erzmagier aus dem Wüstenreich MenekUr, Opfer eines niederträchtigen Überfalles beim Holzfällen. Als er gerade im Begriff war, nichtsahnend sein treues Packtier zu beladen, tauchte plötzlich ein großer Mann auf, der sich direkt als Vladimir Dracones vorstellte und die gesamten Holzvorräte einforderte. Angeblich würden er und seine Sippe den Holzmarkt kontrollieren und der Überfall sei der Weg, mögliche Konkurrenten direkt auszuschalten. Besonders abfällig äußerte er sich dann noch gegenüber Alis Herkunft, indem er Menekaner gemeinhin als 'Sandgeschmeiss' bezeichnete. Wo andere eine Provokation erkannt hätten, sah Ali was wirklich hinter dem Mann steckte und überließ ihm mitleidvoll die Holzvorräte, nur um Vladimir anschließend im Geheimen zu verfolgen. Dieser brachte sämtliche Scheite in einen lauschigen Platz im Wald, wo er begann mit Hammer und Eisennägel ein kleines Puppenhaus zusammenzubauen, was schon kurz darauf Sinn ergab, als der vermeintlich böse Räuber mehrere handgroße Stoffpüppchen aus der Tasche holte. Es war ein bizarrer Anblick für den Erzmagier zu sehen, wie ein ausgewachsener Mensch im Schneidersitz halb in dem Häuschen hockte um mit den ausgestopften Gefährten Schlachten und Liebesabenteuer nachzuspielen. Den Lesern sei daher nahegelegt nicht voreilig Hass gegenüber Vladimir Dracones zu empfinden, scheint er doch nichts weiter als ein gefangenes Kind im Manne, dem Mitleid gebührt. Es überrascht nicht, dass das Reich Alatarien derartige Absurditäten nicht erkennt und den Mann sogar mit einem Schwert ausgestattet hat, was uns wiederum dazu bewegt dennoch eine Warnung auszusprechen: Auch Kinder können mit einem spitzen Stock Augen ausstechen.


L. Landerwal



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Stellenanzeigen


Mitarbeiter des Schnatterers


Die Redaktion sucht weiterhin nach motivierten Schreibern zur Unterstützung der regelmäßigen und flotten Publikation neuer Ausgaben. Voraussetzung ist ein angenehmes Schriftbild sowie das Gespür für interessante Beiträge. Auch freie Mitarbeiter, die interessante Informationen gegen ein kleines Entgelt eintauschen wollen, sind jederzeit herzlich willkommen. Geboten wird eine magere Bezahlung, Anerkennung, bei Sympathie Freundschaft und die Möglichkeit auf eine Unterkunft. Besonders nach dem Umzug der Redaktion steht derzeit ein schönes Zimmer frei.

D. Knopf


Lehrstelle: Ausbildung zum Schreibergesellen


Diese Anzeige ist nicht nur, aber in erster Linie auch an die junge Bevölkerung des Landes gerichtet, die allmählich in die Situation kommt sich über die Zukunft Gedanken machen zu müssen. Herkunft und Geschlecht spielt keine Rolle, einzig das abgeschlossene 10. Lebensjahr ebenso wie der Glaube an die lichten Götter ist Voraussetzung. [Anm: Alle trotzigen Bewerber aus Alatarien werden selbstverständlich herzlich zu einem Bewerbungsgespräch in den Adoraner Kerker eingeladen.] Kenntnisse im Lesen und Schreiben sind vorteilhaft, aber nicht Bedingung. Die Ausbildung ist umfassend und beinhaltet sämtliche Gebiete der Zeitungsarbeit, Geschichtenschreiberei sowie das Verfassen von Lyrik & Prosa. Bewerbungen können schriftlich bei der Redaktion im Adoraner Bauernviertel oder persönlich bei Lyx Landerwal erfolgen.

L. Landerwal
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Torjan Eichental





 Beitrag Verfasst am: 28 Nov 2016 01:02    Titel:
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Als er sich die Ausgabe zu Gemüte geführt hat, verfasst er ein säuberlich geschriebenes Schreiben an die Redaktion:

"Servus ihr Schnatternden!

Ihr habts da a bisserl schlecht recherchiert bezüglich vom Entspannungspalast Ehrenfeld, denn auch bei uns im könichlichen Lehrhospital zu Lichtenthal, wos jo a in Adoran is, gibt's a Mäderl, was so a Tortur beherrscht und auch immer wieder weiterentwickelt. I sprech dabei aus eigener Erfahrung und nachdem i das halbe Viertel zusammeng'schrien hab, nachdem sie mir die alten Knochen wieder eing'rengt hat und mir quälende Verspannungen g'löst hat, hab i mi glatt um fünf Jahresläuf jünger g'fühlt.

Gern lad i euch ein, auch zu Speis und Trank kostenlos, um drüber zu reden, was wir noch so alles anbieten, auf dass es a jeder, der lesen kann, es weiß und mit seine Problem zu uns kommen kann.

Mit an lieben Gruß
Der
Trankerl-Torjan"

Der Herold des Hospitals, der Hansi oder so, wird mit dem Brief losgeschickt, um ihn bei der Redaktion abzugeben.
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Amelie von Salberg





 Beitrag Verfasst am: 28 Nov 2016 19:26    Titel:
Antworten mit Zitat

Als Amelie die neueste Ausgabe zu lesen bekam, riss sie zuerst erschrocken die Augen auf, dann begann sie jedoch zu schmunzeln.

"Nun unser Lehnsherr, Freiherr Arenvir von Kronwalden weiss bestimmt dass das ein grosses Versehen war und wir ihm alle wohlgesonnen sind, hätten sie besser geschrieben dass wir das eingenommene Gold für Kronwalden spenden.
Ach, sollen die schreiben was sie wollen, nichts ist so alt wie eine Zeitung von gestern...."
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Lyx Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 15 Dez 2016 19:20    Titel:
Antworten mit Zitat

In den Abendstunden wird von einem Botenjungen die Auflage verteilt.

    °) 4 Stück für Adoran.
    °) 2 Stück für Berchgard.
    °) 2 Stück für Schwingenstein.
    °) 2 Stück für Junkersteyn.
    °) 2 Stück für Bajard.
    °) 2 Stück für La Cabeza.

    °) 1 Stück für Herr Goswin Straub / Bajard.
    °) 1 Stück für Frau Ailidia Wintereich / Bajard.
    °) 1 Stück für Sir Ernst von Eichengrund / Schwingenstein.



Der Schnatterer
Ausgabe 5


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Paarungszeit im Elfenwald.
- Alles über die Partnerwahl. -

Mehr und mehr schneidet der Wind in die Kleider und bringt die Bewohner Gerimors zum Frösteln. Schneeflocken fallen in unregelmäßigen Abständen als Vorboten der Winterlandschaft, die auch dieses Jahr gewiss nicht erspart bleibt. Bedenkt man die Kälte, so ist es erfreulich wie schnell der Wiederaufbau von Ered Luin voranschreitet, nicht zuletzt wegen den hohen Spenden des Handwerkshauses zu Gerimor. [Diese wurden mit einem Glücksspiel eingetrieben, bei dem die Spielwütigen gnadenlos über den Tisch gezogen wurden. Der gute Gedanke und das Fortbestehen einer ganzen Rasse wiegt hier aber natürlich mehr als das Geldsäckel einiger, weniger.] Diese Tatsache ist insofern bedeutend weil, und darüber sind die wenigstens sich bewusst, der Winter die aktivste Paarungszeit der Elfen darstellt. Die filigranen Körper frieren schnell und so treibt die Kälte die Elfen zusammen in die Wohnbauten, wo nicht nur die Harfe zum Erklingen gebracht wird.

Auf die Frage, die jetzt gewiss in jedem Kopf herumschwirrt, wurde die Antwort gefunden. Wie wählt man einen Partner aus, wenn alle Elfen makellose Erscheinungsbilder haben? Wunderschönes Haar, keine Hautunreinheiten, hochgewachsen, aufrechte Statur. Wie soll man unter all den perfekten Wesen nur wählen? Hinter vorgehaltener Hand wird der Redaktion verraten, dass die Ohrengröße der männlichen Elfe eine wesentliche Rolle dabei spielt. Sie sei direkt proportional zur magischen Begabung, wobei besonders große Ohren der weiblichen Elfengemeinschaft natürlich ungemein imponieren. Er'fund'Ne Elwe'lyn, eine junge Elfe, die mit ihren 50 Jahren nach eigenen Angaben noch im jugendlichen Alter ist, kichert auf die Frage ihrer bevorzugten Ohrengröße nur unkontrolliert und läuft rot an. Ein männlicher Elf, der ungenannt bleiben möchte, versichert recht aufdringlich, dass die richtige Krümmung und Steilheit der Ohren fundamental ist, um den süßen Punkt der Magie zu erreichen. Die Redewendung "auf jemanden spitz sein" kommt übrigens aus dem Elfenreich und bezieht sich auf eben jene Tatsache.

Der Schnatterer wünscht jedenfalls reges Treiben im Elfenwald, auf dass in zwanzig Jahren die nächste Generation dieser faszinierenden Wesen das Licht der Welt erblickt. [Die Schwangerschaft dauert zwanzig Jahre, wobei das Elfenkind noch im Mutterleib diverse Musikstücke komponiert, Werke verfasst und bei Geburt bereits schlauer ist, als der gesammelte Verstand von siebzehn ausgewachsenen Menschen]. Ergänzungen und Korrekturen vom Elfenvolk sind in Form von Leserbriefen jederzeit willkommen.


L. Landerwal


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Geschäftskritik
- Der goldene Amboss: Geschmeidiges und Rüstiges im Herzen Adorans. -


Inmitten eben jener Gassen Adorans, die auch die Jungfer noch bei eintretender Dunkelheit begehen kann, ohne Angst haben zu müssen einem Verbrechen anheim zu fallen findet sich ein besonderes Kleinod Adoraner Handwerkskunst - Leethas goldener Amboss. Dieses Geschäft, von Meisterin Leetha höchstpersönlich geführt ist für mehr als einen Recken der Grund gewesen, den überteuerten und häufig handwerklich nicht besonders hochwertigen Bajarder Schmieden den Rücken zu kehren und neben den Adoraner Herrenflöten nun auch auf Adoraner Frauenstahl zu setzen.

Im Angebot der Meisterin finden sich neben meisterlich gefertigten Rüstungen und Klingen, auch exquisites Geschmeide und eben das rechte Kleinod für die Liebste daheim, dass der angehende Verehrer schon so lange suchte. Hierbei muss der geneigte Galan aber Acht geben, den eben erstandenen Schmuck nicht sogleich wieder als Zeichen seiner Liebe an die Meisterin zu überreichen. Dunkel schmiegt sich das Haar der Chefin um das ebenmäßig geformte Haupt und sanft leuchtet der Schein der Esse im Antlitz der Schmiedin, die in der Regel nur mit einem großen Hammer in der Hand ihrer Leidenschaft frönt.

Die Esse wird befeuert vom Lehrjungen der Meisterin, Bardock Wypus. Gerüchte, der Lehrling schüre die Glut nicht nur in der Esse der Meisterin tut diese mit einem charmanten Lächeln ab. Verdenken könnte man es ihm aber nicht.

Neben eingangs genannten üblichen Schmiede- und Feinschmiedemeisterwaren findet aber auch der Kunde mit dem ausgefalleneren Geschmack etwas für jede Gelegenheit. Die Meisterin verkauft nicht nur eigene Waren, sondern auch Erzeugnisse befreundeter Werkschaffender, von deren qualitätsreicher Arbeit sie überzeugt ist. Neben verschiedenen exotischen Säften, Bränden und Weinen hat die Meisterin auch immer wieder verschiedene Düfte anzubieten, die sie im Namen anderer Meister verkauft.

Wen im Angesicht der Esse oder deren Besitzerin die Hitze überkommt, kann im über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Kellerbad eine willkommene Abkühlung finden. Der Keller der Schmiede weißt nämlich neben einem großzügig gestalteten Wohlfühlbereich ein beachtliches Badebecken auf, dass von natürlichen umliegenden Wasserquellen gespeist und durch die Hitze der Esse auf eine angenehme Wärme gebracht wird. Das Wasser fließt in einem ausgeklügelten System in mehreren Wasserfällen in das Becken und lädt zum plantschen und Ertüchtigungsschwimmen ein. Für diejenigen, die den Abend in sich selbst gekehrt in Stille verbringen wollen findet sich die romantische Grotte, in die der Schein der Fackeln ganz besonders gemütlich fällt.

Das Bad steht derzeit allen Besuchern jederzeit offen und ist unbedingt einen Besuch wert. Auch werden dem Badenden zahlreiche Getränke und Rauchkraut angeboten. Wer keine Hose zum Baden besitzt, kann sich vor Ort eine leihen. Die kostenlose Badnutzung ist noch den gesamten Alatner hindurch möglich und ist als Dienst am Volke gesehen.

Die Meisterin stellt ihren immensen Reichtum nur zu gern in den Dienst ihrer Mitmenschen, war doch das Kellerbad, bevor es für die Öffentlichkeit zugänglich wurde zuvor mit Talern befüllt. Hiervon zeugt heute nur noch der Wandteppich im Keller, der die Meisterin beim Bade in den leider etwas zu hoch aufgehäuften Münzen zeigt.

Für den nächsten Adoranbesuch sollte daher unbedingt ein Besuch beim goldenen Amboss eingeplant werden, der sich auch in der Adoraner Bürgerschaft großer Beliebtheit erfreut. Nicht umsonst hat sich die Redensart verbreitet: "Komme später - bin bei Leetha."


F. Ahnheim



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Rubrik: Auf ein Wort ...
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Adoran, du Schöne!

Da lebe ich nun hier in der großen, schönen Stadt und bin umgeben von Reichtum, Kultur und Wohlstand. Ein wahrlich angenehmes Leben ist das hier, denn die Stadt ist schön und sauber und deren Bewohner großzügig und hilfsbereit. Sie füllen Kisten mit Kleidung für Notleidende und verteilen Speise und Trank an die die darben.

Ja, die Adoraner sind wahrhaftig wohlhabende und fleißige Leute! Zielstrebig arbeiten sie in ihren Berufen und feilen an ihren Fertigkeiten. Gut ist nie gut genug, es kann immer noch ein kleines bisschen besser werden. Und so entstehen Kleider, die sonst niemand braucht und die deshalb in Spendenkisten landen. Die Köche verfeinern ihr Können und verschenken großzügig Essen und Getränke auf die selbe Weise. Auch bei den Bergleuten und Schmieden ist es nicht anders. - Wer teilt, gibt vom Überfluß ab.

Aber da gibt es einen Tag im Jahr, an dem die Großzügigkeit besonders gefeiert wird und die Bereitschaft zu teilen vielleicht ehrlicher und Temora gefälliger ist, als an den anderen freigiebigen Tagen des übrigen Jahres. Es ist der Tag der kleinen Geschenke. Diese liebreizende Tradition Gerimors fordert mehr von uns als nur den Überfluss zu mindern.

Wart Ihr zufrieden, Ihr Adoraner? Seid Ihr reich beschenkt worden? Habt Ihr reich beschenkt? Er fordert echtes nachsinnen, der Tag der kleinen Geschenke. Und bald ist es wieder so weit….. In wie vielen Tagen?

Mit einem Gruß von

E. M.


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Gerüchteküche


Frevelhafter Ferdefreund


Der scheinbar geläuterte Radaubruder Frederik Ferdefreund [der Schnatterer berichtete] wurde nach Erkenntnissen, die der Redaktion vorliegen beobachtet, wie er seiner namensgebenden Freundschaft in wenig göttergefälliger Art und Weise Ausdruck verlieh. Der Eigentümer der geschändeten Stute, der nicht mit Namen genannt werden möchte, konnte den Bagalut in den frühen Morgenstunden des neunten Alatner stellen und überlegt nun nach eigenen Angaben, ob die Angelegenheit der Obrigkeit angezeigt werden solle.

"Wer sich an meiner Jana vergreift, dem greif ich mal, aber bums und zack!" dürfen wir den empörten Besitzer zitieren, der seinen Hof in der Nähe Adorans betreibt. Bleibende Schäden hat die Stute allerdings wohl nicht davon getragen.

Gerüchten zufolge hat sich Ferdefreund gen Rahal aus dem Staub gemacht. "Zu denen passt er gut, die haben da bestimmt auch Ziegen", ist sich besagter Bauer nicht zu schade zu verkünden. Bleibt abzuwarten, ob sich in Rahal etwa noch weitere Pferde"freunde" finden, oder ob wir Ferdefreund in naher Zukunft als Ziegenschreck wiedersehen. Dass wir von ihm hören, darf erwartet werden.

>Kohlestiftzeichnung von F. Ferdefreund.<


F. Ahnheim



Mittel für Unsterblichkeit entdeckt?


In diesen Tagen ruhen die Augen einmal wieder auf dem königlichen Lehrhospital, wo vermeintlich ein Mittel für ewiges Leben entdeckt wurde. Grund für diese Annahme ist ein alter Hafenarbeiter um die 60 Jahresläufe der sich daran erinnert, schon in seiner frühen Jugend beim Trankerl-Torjan eingekauft zu haben, wobei er diesen schon damals mit langem, grauem Bart kennengelernt hatte. Der Schnatterer stellt also die Frage: Wie alt ist Trankerl-Torjan eigentlich? Ist er eine unsterbliche Entität, die für immer ihre Existenz im Hospital fristet, um die Bewohner Lichtenthals vor Schmerz und Unheil zu schützen? Oder aber ist er ein gieriger Forscher, der das Mittel gegen die Alterung gefunden hat und egoistisch hortet? Sind die anderen Mitarbeiter des Hospitals auch schon unter dem Einfluss dieses Reagenz? Die Antwort erfahren angeblich nur die treuesten Kunden, die eine ganze Menge Münzen im Hospital lassen. Und vielleicht, nur vielleicht, erhält man dann sogar Zugriff auf die Geheimapotheke.


L. Landerwal



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Stellenanzeigen


Schwager gesucht!


Geboten: Lynn Landerwal. Noch keine dreißig Jahresläufe, schlank [neigt nicht dazu, Fett anzusetzen.], ein optischer Leckerbissen [nach ein wenig Pflege.], umgänglich [ohne Garantie.]

Gesucht: Ein anständiger Mann mit geregeltem Einkommen oder großem Vermögen, um sie zu einer ehrbaren Ehefrau zu machen. Geduld und ein dickes Fell sind mitzubringen.

Interessenten melden sich in der Redaktion bei Lyx Landerwal, der alle Bewerber sichten, sowie auf Herz und Nieren prüfen wird.


L. Landerwal


Mitarbeiter des Schnatterers


Die Redaktion sucht weiterhin nach motivierten Schreibern zur Unterstützung der regelmäßigen und flotten Publikation neuer Ausgaben. Voraussetzung ist ein angenehmes Schriftbild sowie das Gespür für interessante Beiträge. Auch freie Mitarbeiter, die interessante Informationen gegen ein kleines Entgelt eintauschen wollen, sind jederzeit herzlich willkommen. Geboten wird eine magere Bezahlung, Anerkennung, bei Sympathie Freundschaft und die Möglichkeit auf eine Unterkunft. Besonders nach dem Umzug der Redaktion steht derzeit ein schönes Zimmer frei.

D. Knopf


Lehrstelle: Ausbildung zum Schreibergesellen


Diese Anzeige ist nicht nur, aber in erster Linie auch an die junge Bevölkerung des Landes gerichtet, die allmählich in die Situation kommt sich über die Zukunft Gedanken machen zu müssen. Herkunft und Geschlecht spielt keine Rolle, einzig das abgeschlossene 10. Lebensjahr ebenso wie der Glaube an die lichten Götter ist Voraussetzung. [Anm: Alle trotzigen Bewerber aus Alatarien werden selbstverständlich herzlich zu einem Bewerbungsgespräch in den Adoraner Kerker eingeladen.] Kenntnisse im Lesen und Schreiben sind vorteilhaft, aber nicht Bedingung. Die Ausbildung ist umfassend und beinhaltet sämtliche Gebiete der Zeitungsarbeit, Geschichtenschreiberei sowie das Verfassen von Lyrik & Prosa. Bewerbungen können schriftlich bei der Redaktion im Adoraner Bauernviertel oder persönlich bei Lyx Landerwal erfolgen.

L. Landerwal
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Lyx Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 15 Jan 2017 22:39    Titel:
Antworten mit Zitat

In den Abendstunden wird von einem Botenjungen die Auflage verteilt.

    °) 4 Stück für Adoran.
    °) 2 Stück für Berchgard.
    °) 2 Stück für Schwingenstein.
    °) 2 Stück für Junkersteyn.
    °) 2 Stück für Bajard.
    °) 2 Stück für La Cabeza.

    °) 1 Stück für Herr Benjamin Acalon / Bajard.
    °) 1 Stück für Herr Goswin Straub / Bajard.
    °) 1 Stück für Frau Ailidia Wintereich / Bajard.
    °) 1 Stück für Sir Ernst von Eichengrund / Schwingenstein.



Der Schnatterer
Ausgabe 6


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Die rahalische Fleckensuppe.
- Ein Einblick in den dunklen Gaumen. -


Die Angestellten des Schnatterers staunten nicht schlecht, als eines Tages ungefragt ein Brief des rahalischen Rathauses in der Redaktion eintrudelte. Was an sich natürlich schon eine seltsame Begebenheit war, intensivierte sich in der Absonderlichkeit nur noch weiter, als der Inhalt sich als Kochrezept, genauer der Leibspeise des dortigen Statthalters, herausstellte. Um den doch sehr unterschiedlichen Geschmack der dortigen Bevölkerung hervorzuheben, haben wir uns entschlossen den Inhalt zu veröffentlichen.

Rezept für die Fleckensuppe:

Wurzeln (Rüben und/oder Karotten),
Stangenlauch,
Sellerie,
Knoblauchzehen,
Salbeiblatt,
eine trächtige Kuh.


Das wunderbare an diesem Rezept ist, dass die Suppe zwar meistens flüssig, in manchen Fällen aber auch fest verspeist werden kann, je nachdem wie viel Glück man hat. Mit einem scharfen Messer beginnt man zunächst die Wurzeln, also Rüben, Karotten und Sellerie, in kleine Würfel zu schneiden; die Schale bleibt dabei bestehen um das Geschmackserlebnis nicht negativ zu beeinflussen. Nachdem die Würfel im Kochtopf bereits etwas angeschwitzt sind, kann auch der Lauch klein geschnitten und zugegeben werden. Zuletzt sind zwei Knoblauchzehen in der Hand zu zerquetschen um das brutzelnde Gemüse mit dem austretenden Saft zu würzen. Danach kann der Topf mit Wasser aufgegossen werden, damit das Gemüse gar kocht und den Geschmack an die Flüssigkeit abgibt. Bereits nach einem halben Stundenlauf ist es ratsam, etwas mit Salz- sowie Pfefferprisen abzuschmecken. Wenn alles fertig gekocht ist, stellt man den Topf ins Freie um zu warten, bis alles gut abgekühlt ist - erst dann wird die trächtige Kuh herangeführt [Auch eine normale Kuh ist möglich, bietet jedoch nicht die gleichen, feinen Geschmacknuancen]. Im Regelfall wird das Tier dem angebotenen Mahl nicht lange widerstehen können und beginnen die Suppe zu essen; das ist der Punkte, an dem das große Warten beginnt. Traditionell versammeln sich in Rahal nun schon Familie und Freunde mit Geschirr und gezücktem Löffel um gespannt darauf zu warten, auf welche Art und Weise das Tier die Mahlzeit servieren wird. Wenn dies erfolgt ist, wird die Suppe [oder der Eintopf] angerichtet und noch mit einem Salbeiblatt verziert. Das Reich Alatarien wünscht guten Appetit!


L. Landerwal


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Rubrik: Erdenblatts Erquickungen
- Ein Ratgeber. -


Es schnupft, es krächzt, es macht ganz fahl.
Es kommt, es bleibt, des Menschen's Qual.
Von außen frisst es sich hinein,
berührt Gedärm als auch Gebein.
Lässt kaum einen ohne steh'n,
nur wenigen wird’s besser geh'n.
Die Siech, die Siech das bös Getier,
frisst klein, frisst groß, frisst alles hier.
Doch sei gesagt, es gibt gleich vier,
die halten gegen, das sag ich Dir.
Drum nimm mein Rat von Herzen an,
damit an dich kommt nichts heran!


Wer kennt es nicht?

Die Trägheit umgarnt den Körper, man fühlt sich kränklich und schwach. Wenn es soweit ist, ist die Krankheit schon im Körper verfestigt und in jener Situation hilft lediglich die unterstützende Therapie um schlimmeres abzuwenden. Hierbei empfiehlt es sich den Morgen mit einem frisch aufgebrühten Kamillentee zu beginnen, welcher mit Honig versetzt ist. Dann sollte man eine Scheibe Ingwer hineingeben und eine ganze Zitrone hineinpressen. Jenen Tee kann man den Tag über immer wieder, frisch aufgebrüht, genießen. Ebenso kann man um Halsschmerzen zu mindern oder die Nase etwas frei zu kriegen: Ingwer kauen. Die Schärfe jagt die bösen Geister hinfort. Etwas Honig lutschen nimmt das Brennen am Hals und die Süße wärmt das Herz.
Es gibt noch vieles mehr was man empfehlen kann doch sollte ein jeder den Heiler seines Vertrauens aufsuchen falls die Beschwerden schwerwiegender werden. Die vier Wundermittelchen können beliebig auch schon vor den Beschwerden eingenommen werden, gerade die Zitrone und der Ingwer haben eine belebende Wirkung.

Fragen zum leiblichen Wohlergehen oder seelischen Erkrankungen? Was auch immer das Dasein betrübt - eine Nachricht an den Schnatterer reicht aus, damit unsere Ratgeberin die Antwort in der folgenden Ausgabe veröffentlicht.


A. Erdenblatt


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Rubrik: Schnabeltier der Woche.
- Qy´lae, blasse Rose des Westens. -


Bekannt dürfte dem Leser sein, dass um die kalte Jahreszeit die Versorgung mit hübschen Pflanzen zur Dekoration des Innenraums naturgemäß und dem Willen der Götter folgend ins Stocken gerät. Lediglich die gute Ovelia trotzt Wind und Wetter, um ihre Blüten, die zum Preis einer Monatsmiete eines Adoraner Wohnhauses zu erstehen sind, an den Mann oder die Frau zu bringen.

Weniger bekannt dürfte aber sein, dass sich unter den bekanntermaßen recht lethragischen Bewohnern Rahals eine Blumenfrau befindet, die ihre Blumenzucht mit Herz und Herzlichkeit anbietet. Neben Sträuchern, deren Namen kaum auszusprechen sind, finden sich auch Zimmerpflanzen in ihrem Angebot, die an innerer Schönheit und äußerer Schlichtheit ihresgleichen suchen. Einzig kommt den Blumen in dieser Hinsicht wohl die Verkäuferin gleich, die, zunächst blass und unscheinbar, im Laufe des Verkaufs doch rasch auftaut und sich sogar, noch immer blass, dazu hinreißen lässt, dem Kunden einen ordentlichen Nachlass auf den Preis zu geben. Rasch wir deutlich, hier steht nicht der Profit im Vordergrund, sondern der Käufer mit all seinen Wünschen und Bedürfnissen.

Diese befriedigt die oft Maskierte nach eigenen Angaben nicht nur auf dem Gebiet der Pflanzenzucht, auch wenn die Zucht ihre große Leidenschaft ist.

Von so wenig Farbe, wie ihre Gewächse mag es zunächst verwundern, dass sie nach eigener Angabe nicht auf der Suche nach einem Mann ist. Schnell stellt sich aber, in Anbetracht ihrer Auslage, klar, dass kein wahrer Blumenfreund einer solchen Dame lang widerstehen kann. Der Schnatterer darf dem unbekannten Glücklichen an dieser Stelle seinen Glückwunsch aussprechen. Er möge die zarte Blume hegen und pflegen.

[Anm. d. Red.: Es ist dringend angeraten sich von Verkäuferin sowie deren Angebot fernzuhalten.]


F. Ahnheim



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Rubrik: Auf ein Wort ...
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Ein Spaziergang.


Da ging ich gen Nordtor zum Wald hinaus, um die Seele baumeln zu lassen, und fand dort einen Augenschmaus, eine Zauberlandschaft in Weiß. Es war ein wahrlich atemberaubender Anblick! Der ganze Wald, jeder Ast, jedes Zweiglein, ja sogar auf dem Boden die herab gefallenen Blätter des Herbstes waren mit Raureif bedeckt. Das gefrorene Eis folgte mit seinen zerbrechlich, filigranen Kristallen natürlichen Formen der Pflanzen. Bisweilen steigerte sich das Gefrorene zu schierer Kunst, wie sie ein Mensch kaum hervor zu bringen vermag, und türmte sich schief und spitz von den Ursprüngen auf. Dieser eisige Überzug bot meinem Auge ein wahrlich wunderschönes Bild.

Inzwischen ist alles mit Schnee überpudert und vermittelt mir ein neues Bild der Reinheit und Unschuld, das ich kaum zu beschreiben vermag. Die Intensität dieses Anblicks und mein Erleben in diesen eisigen Landschaften ist so intensiv friedlich und würdevoll, dass in mir der Wunsch erwächst, den Eindruck stets in meinem Herzen bewahren zu können.

Dem gegenüber erinnere ich mich an ein Zusammensein mit Fremden und Bekannten. Der Zauber, der anfänglich zaghaft im Gespräch mit der unbekannten Person erwuchs und mich ähnlich wie der Zauber einer schönen Landschaft berührte, ward jäh von nichtigen Plaudereien der Bekannten unterbrochen, deren Worte das filigrane, gerade erwachsende Gespräch sprengten. Statt der feiner Plaudereien mit schönsten natürlichen Formen, verkam das Gespräch zu nichtigen Plaudereien, die den Wert der Unterhaltung in den Boden und mit manchen plötzlichen Schlüpfrigkeiten noch tiefer stampften. Mein ursprüngliches Gespräch erstarb und belebte sich alsdann nicht wieder.

Vielleicht war ich, oder vielleicht bin ich überhaupt empfindlich. Vielleicht bin ich ja auch zu empfindlich - vielleicht aber auch nicht. Denn das war kein einmaliges Erlebnis. Egal an welchem Ort und in welcher Gesellschaft ich mich befinde, der Mensch scheint natürlicherweise nicht dafür geschaffen, die natürlichen Schönheiten auch natürlich zu erspüren und sich entsprechend einzubringen. Es scheint, als ob der Mensch lernen muss, was die Natur bereits kann. Und so drängt sich mir der Gedanke auf, dass manchen bisweilen ein genaueres hinschauen wie auch hinhören gut anstünde, um zur rechten Zeit das rechte von sich zu geben, oder einfach auch einmal zu schweigen.

Mit einem Gruß von

E. M.


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Gerüchteküche


Kohlestiftzeichnung



Amira(23) ist Magd auf einem lichtenthaler Hof; hier zu sehen bei der Selbstreflexion nach einem anstrengenden Arbeitstag. Am liebsten kümmert sie sich dabei um die Milchproduktion und alles was sonst mit Kühen zu tun hat. "Schon als junges Mädchen habe ich immer gern mit den prallen Eutern der Kühe gespielt!", erzählt diese noch euphorisch vor der Zeichnung. Eine Vorliebe, die viele Männer bei diesem Anblick teilen werden.

D. Knopf


Wiederholte Überfälle in Bajard


Verlässliche Quellen berichten, dass unlängst wieder ein Überfall in den Bajarder Wäldern stattgefunden hat. Diesmal war der Übeltäter jedoch kein Dracones, sondern eine vermummte, offenbar weibliche Gestalt, deren Identität zu diesem Zeitpunkt noch nicht festgestellt werden konnte. Fest steht, dass sie im Räuber-Handwerk noch unerfahren ist und so dementsprechend konstant eine gewisse Nervosität an den Tag legte. Bewaffnet mit einer Armbrust fordert sie sämtliche Goldvorräte ein und droht dabei mit zitternder Stimme, bei Missachtung der Forderung einen Bolzen in die Kniescheibe zu jagen. Überhaupt wurden die Knie auffällig oft erwähnt, so dass eine gewisse Anziehung dieses Körperteil auf die Wegelagerin zu wirken scheint. Sollten also Frauen mit einem Kniescheibenfetisch bekannt sein, liebe Leser, so wird dringlichst um Meldung gebeten um dieses Verbrechen schnellstmöglich aufzuklären.

L. Landerwal




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Stellenanzeigen & Angebote


Mitarbeiter des Schnatterers


Die Redaktion sucht weiterhin nach motivierten Schreibern zur Unterstützung der regelmäßigen und flotten Publikation neuer Ausgaben. Voraussetzung ist ein angenehmes Schriftbild sowie das Gespür für interessante Beiträge. Auch freie Mitarbeiter, die interessante Informationen gegen ein kleines Entgelt eintauschen wollen, sind jederzeit herzlich willkommen. Geboten wird eine magere Bezahlung, Anerkennung, bei Sympathie immerwährende Freundschaft und die Möglichkeit auf eine Unterkunft.

D. Knopf


Saalvermietung in Junkersteyn


Junkersteyn, an sich nicht besonders bekannt für sein heiteres Leben und den Unterhaltungswert, den diese Ortschaft bietet, hält es doch ein kleine Juwel bereit. Nur wenige hundert Schritt von der Küste entfernt findet sich der Junkersteyner Hof, der seit mehreren Götterläufen schon als Familienbetrieb der Familie Erdenblatt geführt wird. Die Eigentümer Ben und Enid Ehrenblatt werden dabei von ihrer Nichte Amanda Louise unterstützt, die sich insbesondere dem Wohl der Tiere und Pflanzen dort verschrieben hat.

Der Hof liegt in unmittelbarer Küstennähe und ist mit der Linienkutsche ohne weiteres zu erreichen. Der Hof der Erdenblatt, vor allem bekannt für die mehrfach ausgezeichnete Pferdezucht hat aber mehr zu bieten, als stramme Hengste und kaltblütige Stuten.

Seit einiger Zeit, wird der zum Festsaal ausgebaute Hauptraum des Anwesens für Feierlichkeiten aller Art vermietet und erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit.

Der heimelige und mit bäuerlichem Charme eingerichtete Raum lässt kaum einen Wunsch unerfüllt. Neben einer großzügigen Theke, an der unter anderem die herausragenden Weine des Hofes, unter Empfehlung der Weinkennerin Amanda Erdenblatt, ausgeschenkt werden, findest sich noch ein imposanter Kamin, der dem Saal eine heimelige Wärme verleiht und auch in kalter Jahreszeit zum verweilen einlädt. Unterstützung erfährt der Kamin von den dampfenden Kochkesseln, in denen offen zubereitet, die vorzüglichen Speisen von Enid Erdenblatt garen und schmoren. Die meisten Zutaten kommen vom eigenen Hof und aus eigenem Anbau.

An den hübsch dekorierten Tischen können ohne weiteres vierzig bis fünfzig Personen Platz finden, allerdings ist auch jederzeit eine andere Anordnung möglich, so dass auch mehr Personen unterkommen. Selbstverständlich steht auch genug Platz für den Tanz nach dem Essen zur Verfügung.

Wem die Feierlichkeit drinnen zu hitzig wird, kann sich im, von rosenumrankten, Vorgarten, der eigens für Feierlichkeiten mit Tischen und einer Theke ausgestattet wurde, abkühlen und sich vom Hühnergegacker und der Landluft verführen lassen.

Für den Veranstalter oder das Brautpaar hält die Familie Erdenblatt ein eigen eingerichtetes Zimmer bereit, das als Brautzimmer seinesgleichen sucht. Im, mit rotem und blauen Samt überzogenen, Himmelbett, umrahmt von menekanischen Teppichen können die Brautleute direkt über dem Festsaal in Zweisamkeit weiterfeiern und anschließend den Blick über den Hof und, lehnen sie sich weit genug aus dem Fenster, auf das Meer genießen.

Die Lokalität kann für den günstigen Preis von zehn Kronen angemietet werden. Enthalten sind in diesem Preis die freie Nutzung der Flächen, sowie auch die Bedienung und die Dekoration, die nach Wunsch mit den Betreibern abgestimmt werden kann. Insbesondere zeigt die Bäuerin im Umgang mit ihren Rosen, den bekannten Junkersteyner Zaunrosen, eine glückliche Hand und es gelingt ihr immer wieder, die Gäste mit ihren bisweilen ausgefallenen Dekorationsideen zu überraschen und zu erstaunen.

Wer den Junkersteyner Hof noch nicht kennt und in der nächsten Zeit eine Veranstaltung, sei es eine Hochzeit, eine Geburtstagsfeier, oder nur eine Versammlung, auszurichten hat, sollte dieses Kleinod bäuerlicher Gastfreundlichkeit der gehobenen Art unbedingt in seine Planungsüberlegungen einbeziehen.


F. Ahnheim


Lehrstelle: Schneiderausbildung bei A. Wintereich


Wann wären sie wichtiger als zur kalten Jahreszeit? Ohne die Schneider würde die Bevölkerung Gerimors bitterlich erfrieren und schon bald mit löchrigen Sohlen über die steinigen Straßen stolpern. Welch Glück, dass Ailidia Wintereich, bekannte bajarder Schneidermeisterin, nun für alle Interessenten eine Lehrstelle anbietet. Keine Technik die sie nicht beherrscht, kein Schnitt ist ihr zu kompliziert - wer dort lernt, dem steht einer erfolgreichen Karriere als Schneider nichts im Wege. Ihre Anforderungen sind dabei denkbar simpel: Zuverlässigkeit wird groß geschrieben und ist auch unbedingt mitzubringen; bei Alter, Geschlecht und Herkunft ist sie offenherzig, wie man es den Bajardern stets nachgesagt hat. Eine Möglichkeit zur Unterkunft ist bei Sympathie gegeben. Das, die Höhe des Lohns und vieles weiteres ist aber direkt mit der Schneidermeisterin zu verhandeln, die sich über jede ernst gemeinte Zuschrift freut.

L. Landerwal
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Lyx Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 19 Feb 2017 16:34    Titel:
Antworten mit Zitat

In den Nachmittagsstunden wird von einem Botenjungen die Auflage verteilt.

    °) 4 Stück für Adoran.
    °) 2 Stück für Berchgard.
    °) 2 Stück für Schwingenstein.
    °) 2 Stück für Junkersteyn.
    °) 2 Stück für Bajard.
    °) 2 Stück für La Cabeza.

    °) 1 Stück für Herr Goswin Straub / Bajard.
    °) 1 Stück für Sir Ernst von Eichengrund / Schwingenstein.



Der Schnatterer
Ausgabe 7


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Causa Wintereich
- Eine Richtigstellung. -


Wer kennt es nicht, das junge Fräulein aus dem Fischerdorf. Ailidia Wintereich besticht seit vielen Jahren durch ihre soliden Schneiderwaren und der konstanten Freundlichkeit, die sie für ihre Kunden an den Tag legt. Bekannt ist sie unter anderem auch für ihre "Ich-will-bloß-keinen-Ärger-Mentalität". Umso verwunderlicher erscheint der Aushang, der kürzlich mit ihrer Unterschrift einen Weg an das Bajarder Marktbrett gefunden hat. In jenem werde nicht nur ich - der Schreiber Lyx Landerwal - sondern auch Instanzen des Lichtenthaler Reiches denunziert. Unbeteiligte Personen mögen schnell den Schluss ziehen, dass das Fräulein niemals einer Fliege etwas zu Leide tun würde und demnach zu nichts anderem als der völligen Wahrheit imstande wäre. Ich selbst werde, nicht zuletzt bedingt durch den Beruf, gerne als unhöflich, berechnend, unverschämt und unmoralisch bezeichnet. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, im Zweifelsfall der Schneiderin Glauben zu schenken - in diesem Falle jedoch ein schwerwiegender Fehler.

Der Schnatterer unterstellt dem Fräulein Wintereich nicht, wissentlich die Unwahrheit gesagt zu haben. Letztlich wird ihre Hysterie zusammen mit einem gebrochenen Herzen der Auslöser dafür gewesen sein, Augen und Ohren vor der Wahrheit zu verschließen und Umstände zu ignorieren. Ailidia Wintereich wurde weder von mir als Bürger, noch von einem anderweitigen Organ des Lichtenthaler Reiches erpresst, darüberhinaus wurde sie auch in keinster Weise von mir geopfert um - Zitat: Meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Der Haftbefehl auf ihre Person bezieht sich allein auf ihren stetigen Wandel zwischen den Reichen und die damit einhergehende Gefahr auf Spionage. Ich möchte alle Leser in ausdrücklicher Form darauf aufmerksam machen: Neutralität bedeutet, sich nicht in die Belange der beiden Großreiche einzumischen. Freundschaften auf beiden Seiten zu schließen, dort an Märkten und Festen teilzunehmen und letztlich sogar Botentätigkeiten für rahalische Ritter auszuführen ist keine Neutralität.

Zweifelnde Leser sind jederzeit zu einem persönlichen Gespräch eingeladen um den Sachverhalt in aller Detailtreue zu schildern.


L. Landerwal


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Rubrik: Erdenblatts Erquickungen
- Ein Ratgeber. -


Ein Zug, ein Wind, der kommt geschwind.
Schau zu das du dir's Ohr verbindst.
Sonst kommt zur kalten Jahreszeit,
viel Schmerz der lang im Ohr verweilt.
Es zieht und zupft und Eitert dann
und kaum ein Heiler kommt mehr dran.
Da muss auf gut und auf lang Zeit,
ein Beutel drauf der Schmerzen heilt.
Drum sei so gut und ließ die Zeil
damit dein Ohr bleibt lange heil.


Der Eingang unserer Seele ist empfindlich und gerade wenn der Wind in die Pforten bläst kann es recht schnell zu einer Entzündung des empfindlichen Ganges führen. Daher lege ich einem jedem ans Herz stetig zu dieser kalten Jahreszeit eine Kopfbedeckung zu tragen welche die Ohren etwas schützt. Falls der ein oder andere auf dieses nicht sonderlich Wert legt oder es seinen Geschmack nicht trifft, so bleibt es ihm natürlich frei dies zu lassen und sich der Gefahr auszusetzen. Natürlich ist es auch hier so dass nicht jeder diese empfindlichen Stellen hat, es gibt wahrlich Menschen welche noch nie mit einer solchen Ohrentzündung kämpfen mussten. Doch gibt es auch das gänzliche Gegenteil, Menschen welche zu stark oder zu oft an solchen Entzündungen erkranken können auch an Hörschwäche erkranken oder im schlimmsten Falle gar der Taubheit verfallen. Nichts desto trotz gebe ich hier den ein oder anderen Rat wie man eine solche Entzündung ohne Blutschwamm oder Aderlass zu Anfang bekämpfen kann.

Das Zwiebelsäckchen ist eines der bekanntesten und zuverlässigsten Mittel im Anfangsstadium dieser Erkrankung. Nehmt frisch geschnittene Zwiebeln und mischt etwas warmes Schweineschmalz darunter, beides verfrachtet ihr in ein Wolltüchlein und legt es euch auf die Ohren. Belasst es ruhig eine gute Weile auf den Ohren so das die Entzündung durch die Wärme und die schonende Entgiftung der Zwiebel nach und nach weichen kann. Dieses Zwiebelsäckchen kann ruhig drei bis viermal am Tag genutzt werden. Bei dem Heiler eures Vertrauens könnt ihr auch heilende Öle erhalten welche ihr Euch in die Ohren träufeln könnt, diese Öle sollten mit Kamille und Teebaumextrakten versetzt sein. Großmutter schwörte ebenso auf die Wirkung des Essig, ein gut gebrannter Apfel oder Traubenessig hilft ebenso.

Haltet während einer Entzündung die Ohren vor jeglichem Wind fern und versucht den Körper zu schonen, nichts heilt besser als besonnene Ruhe.


A. Erdenblatt


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Salberg - Untreue ist ein Kavaliersdelikt.
- Die Unwahrheit aber nicht! -


Mit einem schweren Stein im Herzen wird dieser Artikel verfasst, ist es doch stets eine unschöne Sache die Fehltritte eines Mitbürgers zu erfahren. Der Schnatterer hat sich die Wahrheit allerdings auf die Fahnen geschrieben und so gilt es auch unangenehme Themen anzuschneiden und kritische Fragen zu stellen. Folgender Sachverhalt: Der allseits beliebte Bürger Zahrak Salberg erlaubte sich ein Techtelmechtel mit der cabezianischen Schönheit Noemi Dumont, während seine eigene - schwangere - Verlobte im gemeinsamen Heim sehnsüchtig auf ihn wartete. In Beziehungen werden immer wieder Fehler begangen, Hoch- wie Tiefzeiten überwunden nur um sich letztlich doch auf die gemeinsame Liebe zu besinnen und sich zusammenzuraufen. Der Schnatterer nimmt sich daher nicht das Recht heraus, ein Urteil darüber abzugeben und wünscht der Beziehung nur das Beste.

Problematisch wird die Angelegenheit nach den Erzählungen der Inselbewohnerin Noemi Dumont, die vor wenigen Tagen völlig aufgelöst in der Redaktion saß. Sie schilderte, dass sie Salberg noch vor dem Fehltritt an seine Verlobte erinnerte und er weiterhin darauf bestand - mit der eindringlichen Bitte Stillschweigen zu bewahren. Umso verwunderlicher, dass er direkt nach seiner Heimreise der Verlobten das Geschehene beichtete. Wie die Liebe nun einmal spielt, war ein Sündenbock für sein Verhalten rasch gefunden - Fräulein Dumont soll ihn mit berauschenden Mitteln seiner Geisteskraft beraubt haben um ihn anschließend zu verführen. Und so dauerte es nicht lange, bis die ersten Drohbriefe das Fräulein erreichten; jene erzählten nur allzu ausführlich wie gerne man ihr das Leben aushauchen würde; sogar von einer Menschenjagd auf sie wurde gesprochen. Seitdem traut sich das Fräulein (das zwar von zweifelhafter Herkunft ist, jeglichen Verbrechen aber abschwört), kaum noch in das Herzogtum um der selbstgerechten Rache des salbergschen Freundeskreises zu entgehen.

Es erfolgt hiermit eine Einladung an die Beteiligten um in der nächsten Ausgabe eine Stellungnahme abzugeben um mit sich selbst ins Reine zu kommen.


L. Landerwal



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Rubrik: Auf ein Wort ...
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Aneinander vorbei


Bisweilen passiert es, dass so einiges an einem vorbei geht. Manches Mal arbeitet man auch aneinander vorbei, man geht wahrhaftig aneinander vorbei, redet aneinander vorbei, oder eine Sache, ein Umstand geht sogar völlig an einem vorbei. Wie auch immer die Konstellationen sind, feststeht, man trifft sich nicht, nimmt sich nicht wahr. Weder räumlich, noch inhaltlich. Das erschwert natürlich das Miteinander, denn man weiß bisweilen ja nicht einmal, dass etwas oder genauer gesagt was denn überhaupt geschehen ist.

Man kann sich selbst dazu erziehen achtsamer und aufmerksamer zu sein, dass einem nicht zu viel verloren und an einem vorbei geht. Aber wie ist das im Umgang mit anderen Menschen? Zum Beispiel das ‚aneinander vorbeireden‘. Ist das wirklich möglich, wenn beide doch eigentlich die selbe Sprache sprechen?

Aneinander vorbeireden - ja, das geht, wie ich meine, auch bei der selben Sprache.
Aneinander vorbeidenken und sich nicht verstehen, ja, das geht auch.

Doch wie genau geht das? Ist es womöglich das unterschiedliche Denken, das uns unterscheidet und für dieses vorbeigleiten verantwortlich ist? Sind es etwa die Erfahrungen im Leben, die ja dem Denken zugrunde liegen, die dazu führen unser Leben, die Umstände, die Begegnungen und Situationen unterschiedlich einzuschätzen und zu verstehen? Wenn ja, wäre dem auch so, obwohl beide Seiten die selbe Situation erlebten? Kann das sein? Ich würde dies auch unbedingt bejahen!

Wie kommt man bei solchen Erschwernissen aber doch zu einem guten Miteinander und wie geht man denn nun am Besten mit diesem unterschiedlichen Erleben um? Ja viel wichtiger noch, wie können wir falschen Schlussfolgerungen, Missverständnisse und daraus folgend womöglich falsche Handlungen vermeiden?

Reden, reden, reden, würde ich meinen! Tief durchatmen, reden und denken!

Nicht, dass es ums Reden an sich ginge. Aber mit jeder Konversation erhöht sich die Möglichkeit auf richtiges, echtes Verständnis. Einander verstehen kann sehr gut dazu führen, dass sich Gemüter beruhigen. Und ist es nicht das, was wir alle wollen und so wertschätzen? Nicht das aneinander vorbei, sondern das verständnisvolle Miteinander in Freude, Frieden und Harmonie?

Mit einem Gruß von

E. M.


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Gerüchteküche


Nachwuchs - Lichtenthal jubelt.


Am 5. Eisbruch dieses Jahres war es soweit - Amelia Gabriella Lenjar erblickte das Licht der Welt. Als der Schnatterer die frischgebackenen Eltern Alanna und Zaedrael besucht, strahlen sie trotz dunkler Augenringe voller Stolz. Das kleine Mädchen ist kerngesund und weist auch keine seltsamen Deformierungen auf - der Weg zu einer schönen Frau scheint eben und ohne Hindernisse zu sein. Bemerkenswert ist die hohe Tonlage der Stimme Amelias, die sie leidenschaftlich gerne mit allen freiwilligen und unfreiwilligen Hörern teilt. Da regelmäßig die Gläser im Haushalt Lenjar zerspringen, ist es angeraten die Schuhe beim Eintreten anzulassen, um sich keinen Splitter einzutreten. Geschirrspenden werden von der jungen Familie jederzeit gerne entgegen genommen. Der Schnatterer gratuliert von ganzem Herzen!

L. Landerwal


Wolken ziehen auf - der Sonnenhof ist tot.


Traurige Nachrichten in der lichtenthaler Landwirtschaft - kürzlich schloss der Sonnenhof, geführt von der Edlen van Drachenfels, seine Pforten. Die genaue Ursache ist unklar, allerdings erzählt die nun arbeitslose Magd Erca Ritaria von Spannungen zwischen Liliana und ihrem Verlobten Elaric, die sich letztlich augenscheinlich zu sehr hochgeschaukelt haben. Letzterer war vermutlich einmal zu oft auf einer seiner langen Reisen, weshalb die Edle einen Schlussstrich zog. Enttäuschte Stammkunden kann man mit ruhigem Gewissen auf den kleinen Hof des Lehrhospitals verweisen, wo das Fräulein Fanny Roza mit liebevoller Hand Pflänzchen wie Tiere aufzieht.

L. Landerwal


Rahaler Vorräte von Pilz befallen.


Offenbar ernährt sich das westliche Reich seit kurzem sehr einseitig, da bis auf die gelagerten Bohnen sämtliche Vorräte verschimmelt und daher ungenießbar geworden sind. Die Bürger leiden seitdem an konstanten Blähungen, weshalb im rahalischen Tempel ein sogenanntes "Pupskörbchen" eingeführt wurde, das jedem Ursacher eines Störgeräusches eine Krone abverlangt. Die Tempelverwaltung denkt wegen einiger unschöner Vorfälle auf den Sitzbänken darüber nach, von den Einnahmen mehrere Latrinen zu finanzieren.

L. Landerwal




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Stellenanzeigen & Angebote


Mitarbeiter des Schnatterers


Die Redaktion sucht weiterhin nach motivierten Schreibern zur Unterstützung der regelmäßigen und flotten Publikation neuer Ausgaben. Voraussetzung ist ein angenehmes Schriftbild sowie das Gespür für interessante Beiträge. Auch freie Mitarbeiter, die interessante Informationen gegen ein kleines Entgelt eintauschen wollen, sind jederzeit herzlich willkommen. Geboten wird eine magere Bezahlung, Anerkennung, bei Sympathie immerwährende Freundschaft und die Möglichkeit auf eine Unterkunft.

D. Knopf
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Taliara Levar





 Beitrag Verfasst am: 19 Feb 2017 21:51    Titel:
Antworten mit Zitat

Schmuzelnd liest sie die neueste Ausgabe des Schnatterers, als sie zum Teil des Sonnenhofes kommt, bläst sie die Wangen auf. "Recherchieren ist wohl nicht so ihre Stärke oder ihnen liegt nicht wirklich etwas an der Wahrheit" und schon wird die Ausgabe zum Kamin getragen, um fürs nächste anheizen des Feuers gebraucht zu werden.
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Lyx Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 13 Mai 2017 13:22    Titel:
Antworten mit Zitat

In den Nachmittagsstunden wird von einem Botenjungen die Auflage verteilt.

    °) 4 Stück für Adoran.
    °) 2 Stück für Berchgard.
    °) 2 Stück für Schwingenstein.
    °) 2 Stück für Junkersteyn.
    °) 2 Stück für Bajard.
    °) 2 Stück für La Cabeza.

    °) 1 Stück für Herr Goswin Straub / Bajard.
    °) 1 Stück für Sir Ernst von Eichengrund / Schwingenstein.
    °) 1 Stück für Hochwürden Johanna Hohenhain / Schwingenstein.



Der Schnatterer
Ausgabe 8


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Junkersteyn erobert
- Die goldene Faust schlägt zu. -


Immer öfter hört man in diesen Tagen den Namen der ominösen Gruppe der "goldenen Faust". Überfälle auf Bauern, Angriffe auf Klosterwächter aber auch ein Hausbrand wird ihnen in den letzten Wochen zugeschrieben. Was wie eine Reihe von scheinbar willkürlichen Anschlägen aussieht, gipfelte schließlich vor zwei Tagen in der Übernahme vom nördlichen Dörfchen Junkersteyn, das nun von einer massiven Holzpalisade umschlossen ist. Unzählige Soldaten in Blau und Gold schreiten dort herum und gehen der Absicht nach, diese Niederlassung weiter zu befestigen. Nach ersten Einschätzungen scheinen sie den Bürgern kein Leid zuzufügen und auch die Häuser in Junkersteyn wurden demnach in keinster Weise beschädigt, oder deren Bewohner behelligt. Zu diesem Zeitpunkt ist unklar, welche genauen Ziele die goldene Faust verfolgt, haben sie doch einerseits einen Teil des Lichtenthals erobert und suchen offensichtlich die Konfrontation, andererseits beabsichtigen sie, Zitat: Das zu bewerkstelligen was ganz Lichtenthal nicht zustande bringt - Die Diener Alatars zu schwächen. Darüber hinaus behandeln sie Gefangene mit Anstand und entlassen sie nach wenigen Stunden wieder in die Freiheit, ohne ihnen auch nur ein Haar zu krümmen. Zusammengefasst scheint es sich bei den Besetzern demnach nicht um unmoralische Ungetüme zu handeln, wenngleich anzuraten ist, sich an die Anweisungen der Lichtenthaler Führung zu halten und Junkersteyn zu meiden. Der Schnatterer hofft, dass eine diplomatische und friedliche Lösung gefunden wird und die gesammelten Schwerter stattdessen nach Westen ausgerichtet werden um den wahren Feind zu vernichten.

L. Landerwal


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Eröffnung des Kelpie Handelshauses
- Ein erster Eindruck. -

Um ein gewisses Gefühl dafür zu bekommen, was man bei diesem neuen Handelshaus erwarten kann, hat sich die Inhaberin Lya Landerwal bereit erklärt, einige Fragen zu beantworten. Wir befinden uns in den gemütlichen Verkaufsräumen, wo schon nach kurzer Zeit eine Erfrischung von dem kleinen Mädchen Lydia serviert wird. Es sieht so aus, als hätte sie nicht in den Becher gespuckt und so beginnt die Unterhaltung nach einem genüsslichen Schluck des Fruchtsaftes.

Schnatterer: Frau Landerwal, meinen Glückwunsch zur erfolgreichen Eröffnung letzten Wochenlauf. Für alle die noch nicht die Gelegenheit hatten - was gibt es denn in eurem Geschäft?

Lya Landerwal: Alles natürlich. Wir haben sehr viele Waren vorrätig, fertigen aber auch alles auf Sonderwunsch an. Sollte wirklich der seltene Fall eintreten, dass wir etwas nicht haben .. dann, ja dann besorgen wir es auf schnellstem Wege. Die Nachfrage bestimmt unser Angebot!

Schnatterer: Das klingt fabelhaft und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Qualität alles bisher da gewesene übersteigt. Stimmt es eigentlich, dass ihr bisher noch ledig seid?

Lya Landerwal: Sie kichert. Ja, das stimmt. Ich weiß leider auch nicht, woran das liegt. Vielleicht habe ich ja einfach den Richtigen noch nicht getroffen!

Schnatterer: Jetzt wird es ja endlich wärmer, vielleicht könntet ihr euch von einer der Schneiderinnen einen kurzen Rock anfertigen lassen?

Lya Landerwal: Aber der Mann soll sich doch in meine Persönlichkeit verlieben!

Schnatterer: Ihr müsst euch das so vorstellen, wie beim Angeln. Der Fisch schwimmt ja nur deswegen nach oben, weil er den Köder ansprechend findet. Wenn er dann merkt, dass da ein Haken und eine Schnur dranhängt, ist es schon zu spät und er heiratet euch. Also nicht der Fisch, sondern der Mann in diesem Szenario.

Lya Landerwal: Das macht Sinn! Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht einen Ratgeber herauszubringen? Ihr seid wirklich sehr weise. Danke für den Ratschlag.

Schnatterer: Gerne geschehen und danke für das Gespräch.

L. Landerwal


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Ein Artikel über Erbsen
- Auf Wunsch eines kleinen Lesers. -


Erbsen sind rund und Erbsen sind schmackhaft, insbesondere gilt das für Großmutters Erbsensuppe. Geizhälse nennt man gemeinhin Erbsenzähler, doch vielleicht werden die grünen Kügelchen auch nur gezählt um sicherzustellen, dass jeder genug davon bekommt? Von der Erbse sollte man jedenfalls nicht auf den Menschen schließen. Nichtsdestotrotz nutzt der Schnatterer diese Thematik um ein neues Spiel auszurufen: Das Wettrennen um den beliebten Titel des Erbsenemirs! [Anm. d. Red.: Dieser Titel stellt keine Provokation gegenüber des menekanischen Reiches dar.]

Die Spielregeln sind simpel. Um mitzumachen ist eine Spende an Erbsen an einen Mitarbeiter des Schnatterers zu überreichen. Dieser zählt das Gemüse anschließend und führt penibel Buch über die Anzahl. Der Spender, der am Ende des Mondes die meisten Erbsen gespendet hat, erhält zehn Kronen. In den folgenden Mondläufen werden die Spenden jeweils auf 0 zurückgesetzt und das Preisgeld verdoppelt. Wer am Ende von vier Monden am öftesten gewonnen hat, erhält ein Preisgeld von einhundert Kronen, zusätzlich zu einem Überraschungspreis. Zu keinem Zeitpunkt wird Auskunft darüber erteilt, wie viele Erbsen bereits gespendet wurden.


L. Landerwal



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Gerüchteküche


Die Juweliere jubilieren - Lichtenthal im Hochzeitsrausch.


Kaum jemandem wird entgangen sein, wie oft die Hochzeitsglocken in den letzten Mondläufen in den Ohren gedröhnt haben. Sir Thelor & Lady Helisande von Gipfelsturm, Zaedrael & Alanna, Zahrak & Moira Salberg und letztlich sogar Ohtis und Anna Grünwald aus Bajard, die sich in Nilzadan getraut haben. Die Schmuckwerker reiben sich die Finger, denn natürlich besteht jede Braut auf einen prächtigen Ring, für welchen der Gatte tief in die Tasche langen muss. Der interessante Punkt ist jedoch - da dieses Jahr noch nicht einmal zur Hälfte um ist - welches Paar kommt als nächstes dran? Der Schnatterer erlaubt sich an dieser Stelle einige Prophezeiungen abzugeben:

Bardock Wypus & Leetha
Juri & Lydia Landerwal
Luka Ehrenfeld & Ailidia Wintereich
Torjan Eichental & Malena van Rosenstein
Ignatius Melan & Misolia Melanis

L. Landerwal


Alatarisches Reich knapp bei Kasse; die Ritter leiden.


Fast schon deprimierend ist der Anblick der einst gefürchteten dunklen Ritter, wenn sie neuerdings in die Schlacht reiten. Wegen der schlechten Ernte war der Alka gezwungen große Mengen an Lebensmitteln nach Rahal schiffen zu lassen, weshalb die Goldmünzen dafür an anderen Stellen, namentlich den Pferden der Ritter, abgezogen wurden. Die Schnitzer Alatariens haben sich große Mühe bei der Ausarbeitung von Pferdeköpfen gegeben, dennoch erntet der kunstvolle Besenstiel zwischen den gepanzerten Beinen nicht das gleiche Maß an Respekt bei den Feinden. Auch mit der neuen Lösung der Obrigkeit [Die Knappen wurden dazu verpflichtet, neben dem Ritter zu laufen und Pferdegeräusche von sich zu geben.] konnte bisher noch keine Zufriedenheit bei den Recken erzielt werden.

L. Landerwal


Bestechungsversuche in Lichtenthal aufgedeckt?


Am 26. des vorigen Mondlaufes konnte beobachtet werden, wie eine bisher unbekannte Person hochwertige Kleidung in diverse Postkästen schmiss. Einer Beobachterin zufolge, waren sie aufwändig mit Sternen- sowie Mondmustern verziert und wirklich aus Meisterhand gefertigt. Sämtliche Damen des Hospitals und auch Lady Helisande von Gipfelstum erhielten mindestens ein derartiges Präsent, was natürlich die Frage aufwirft: Versucht jemand die Bürger und Stützsäulen des Reiches zu bestechen? Wird ein übles Spiel gespielt? Der Schnatterer hofft, der eventuelle Übeltäter wird bald entlarvt und der gerechten Strafe zugeführt!

L. Landerwal



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Stellenanzeigen & Angebote


Mitarbeiter des Schnatterers


Die Redaktion sucht weiterhin nach motivierten Schreibern zur Unterstützung der regelmäßigen und flotten Publikation neuer Ausgaben. Voraussetzung ist ein angenehmes Schriftbild sowie das Gespür für interessante Beiträge. Auch freie Mitarbeiter, die interessante Informationen gegen ein kleines Entgelt eintauschen wollen, sind jederzeit herzlich willkommen. Geboten wird eine magere Bezahlung, Anerkennung, bei Sympathie immerwährende Freundschaft und die Möglichkeit auf eine Unterkunft.

L. Landerwal
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Lya Landerwal





 Beitrag Verfasst am: 23 Mai 2017 16:42    Titel:
Antworten mit Zitat

*Etwas verspätet zwischen all dem Chaos wird sie den Artikel zwischen die Pfoten bekommen und sich sogleich grummelnd auf die Suche nach Lyx machen - Das war mal wieder typisch für ihn und diesmal würde es in einer ordentlichen Abreibung enden!*
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Malena van Rosenstein





 Beitrag Verfasst am: 30 Mai 2017 10:22    Titel:
Antworten mit Zitat

Als sie den Schnatter liesst bekommt sie einen lauten Lachanfall mitten im Hopsital

"Torjan und ich heiraten - Niemals, bin ich doch seit bald einem jahr mit Malachai verlobt, haben wir nur den weg zur Kirche noch nicht geschaft. "

murmelt sie gut hörbar im Hospital vor sich her, und legt den gelesenen Schnatterer auf den Tisch im Hospital
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