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Wenn Schwalbe und Reh sich gute Nacht sagen.
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Wenn Schwalbe und Reh sich gute Nacht sagen.
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 10 Jan 2017 23:58    Titel:
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Zuletzt bearbeitet von Eona´sala´a´tan am 10 Jan 2017 23:59, insgesamt einmal bearbeitet
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Fuinor Mirdan





 Beitrag Verfasst am: 05 Feb 2017 22:09    Titel:
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In dem Nebelwald und dem dahinter liegenden Tal, dass die weiße Stadt beherbergte, hatte sich wieder ein friedlicher Schleier gelegt. Wenn Fuinor die Ohren spitzte konnte er, neben dem leisen Atem der Lindil die mit dem Rücken an seiner Brust lag, nur den Klang des Wasserfalls und gelegentlichen Laute der nachtaktiven Waldbewohner wahrnehmen. Fast hätte man die Katastrophen der vergangenen Monate vergessen können, würde der Tag nicht immer noch ihre Spuren offenbaren. Große Teile der Stadt waren wieder aufgebaut, sie trug aber nicht die ehrwürdigen Spuren ihres Alters mehr. Weite Teile des westlichen Waldes wurden in dem Feuer zerstört, dass die Überreste des Gifts hinaus brannte. Rational betrachtet kamen glimpflich davon. War es ihnen doch gelungen die Quelle dieses Unheils zu finden und mit Hilfe der Druiden, Thyren und der Schwesternschaft unschädlich zu machen. Die Zeit und die Pflege durch die Lindil würden dem Nebelwald wieder zu alter Blüte gelangen. Sein Herz jedoch trauerte über die Verluste. Wie so viele seines Volkes wusste er Beständigkeit zu schätzen, die Zeit war ihnen selten ein Feind. Es konnte aber ein Jahrhundert friedlicher vergehen als die letzten paar Monatsläufe und die Geschehnisse hatten ihre Spuren auch an der Gemeinschaft hinterlassen. Die Zahl der Maethyr ist knapper geworden, nicht nur durch die langen Kämpfe, auch weil sich viele der Geschwister vom Pfad der Kriegskünste abgewandt hatten.

Langsam öffnete er wieder die Augen, intuitiv konnte er spüren, dass Eonas Lied sich noch nicht in der Meditation verloren hatte. Die wenigen Stunden am Tag meditativer Ruhe, die jeder Eledhrim benötigte um seine Kräfte wieder zu sammeln. In einer ruhigen Handbewegung ließ er eine Handfläche über ihre Seite hinab wandern. Das vergangene Chaos hatte ihnen wenig Zeit füreinander gelassen. Er wusste dass sie, neben dem Geschehenen, ihre Position im Rat der Eledhrim sehr ernst nahm. Im wohligen Nachglühen ihrer Körperlichkeit nichts tun zu dürfen, war ein seltener Luxus geworden. Nun wo wieder Frieden eingekehrt war, beschloss er, würde er es wieder ändern. Der Verlust vieler Geschwister rief ihm in Erinnerung, welches Glück sie weiterhin teilen durften. Mit dem erkämpften Frieden konnte er sich ihr wieder widmen und nun auch der neu errichteten Akademie der Kriegskünste. Die Gemeinschaft hatte ihm ihr vollstes Vertrauen geschenkt, als sie ihm einen der kostbaren Säbel der Maemagyr überreichte und die Klinge mit seinem Seelenlied verband. So wurde er auch vom Schüler zum Lehrer der jüngeren Maethyr.

Langsam zog er die Hand zurück, weil er bemerkte dass sie in der Meditation versank. Sie hatte ihm in dem vergangenen Jahr stets den Rücken gestärkt und während er es sich etwas bequemer machte, entschloss er sich, dass er ihr eine Freude machen sollte. Vielleicht eine Überraschung?
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 22 Feb 2017 11:48    Titel:
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    Die vergangenen Abende hatte sie sich in den Arm des Fenvars geschmiegt, seine Wärme und seine Sicherheit genießend, welche er ausstrahlte und sie seit vielen Jahren fesselte.
    Die hellen und weichen Strähnen wurden langsam wieder länger und so fielen sie schon wieder über die Spitzen seiner Ohren.
    Einen Arm eng an ihren Körper gelegt, spielte sie mit der freien Hand über seine Brust hinweg an jenen Haarsträhnen.
    Natürlich rührten ihre Gefühle nicht von den Äußerlichkeiten, doch konnte sie nicht umhin ihn auch wegen seiner attraktiven Züge zu bewundern.
    Klare und wachsame Augen, aus denen er sie eingehend betrachtete und die satte und ausfüllende Farbe, welche sie trugen.
    Die schlanke, und doch muskulöse Statur welche den fast zwei Meter großen Elfen zu einem ansehnlichen Hünen machten.
    Ihr Zeigefinger fuhr an seinem Ohr entlang und seiner Kehle entrann ein wohliges Geräusch.
    Den waldgrünen Schopf auf seiner Brust platziert, lauschte sie auf seinen Herzschlag.
    Stetig, kräftig, beruhigend.
    Es klang wie ein Versprechen an die Ewigkeit, in welcher sie weiterhin einen wichtigen Teil in seinem Leben einnehmen wollte.

    Wie man wohl auskommen sollte ohne die Klänge des Elfen den man liebte.
    Lieben.. so genau hatte sie darüber noch garnicht nachgedacht.
    Es stand fest dass sie ohne ihn nicht sein wollte, und was war ein ewiges Leben schon ohne gemeinsames Lachen, schwimmen, oder sogar den zarten Versuchungen der Lippen, welche einen ganz anderen Klang zu sprechen vermochten.
    Liebevolle Hände, welche auf der nackten Haut eine kribbelnde Spur aus.. Verlangen hinterließen und ihr den Atem nahmen.
    Allein der Gedanke schlich sich mit einem Lächeln in ihen Kopf und ließ sie etwas tiefer durchatmen.
    Auch nach der langer Zeit, welche in Wirklichkeit nur ein halbes Jahrhundert war, machte er sie noch immer nervös und ließ die Melodien in ihrem Sein tanzen.

    ''Mein Lied erklingt nur mit deinem im Einklang..'' hatte er ihr leise verraten als die Beiden den Abend in der wohligen Zweisamkeit an den heißen Quellen verbracht hatten. Tatsächlich hatten sie sich sogar über den ewigen Band des Liedes unterhalten.
    Ja, sie hegte wirklich -Liebe- für diesen Fenvar, da war sie sich sicher, denn sie verzehrte sich nach ihm.
    Sie vernahm seine Stimme so gern, wie die Geräusche ihrer Vertrauten im Nebelwald. Der Klang schien sie in jeder Lebenslage aufzufangen, aber auch zu durchschauen.
    Noch ein wenig über die warme Haut seines Bauches streichend, schloss sie die hellen Augen und konzentrierte sich auf seine und ihre eigene Ruhe, welche auch schnell einzukehren schien.

    Als sie am Morgen aufwachte, fand sie sich und Nowjê zugedeckt.
    Am Kissen haftete noch der milde Duft vom Sandelholz und sie sog ihn verträumt in ihre Lungen.
    Diszipliniert wie er war, befand er sich sicher schon in der Akademie und bereitete eine der Übungen vor, welche sogar sie als Nestor mit Freuden in ihre Kentnisse aufnahm.
    Sie wusste dass er es mochte, wenn sie sich an jenen Schulungen beteiligte und mit den Waffen umgehen konnte, selbst wenn es nur der Beruhigung wegen war.
    Ihre Anwesenheit war allerdings nicht nur aus eigenem Interesse an Übung für sie, so mochte sie es ihn zu beobachten.
    Konzentriert, zielstrebig und kraftvoll.
    Aber vor allem so wie Phanodain ihn vorgesehen hatte.
    Als Vorbild für die anderen Maethyr, jemanden an den man sich wenden konnte.
    Als sie nach einer Weile des Träumens das Baumhaus verließ, trugen auch ihre Füße sie in das Innerste der für sie viel zu kühlen Stadt, und sie schien Recht zu behalten.
    Die metallischen und kämpferischen Klänge welche sie wahrnahm, kamen tatsächlich aus der Akademie.
    Das lindlische Herz fast ein wenig vor Stolz geschwollen, tänzelte sie in gewohnter Manier weiter in Richtung der Elixierecke.
    Dort würde sie sicher wieder einige Stunden verbringen, ehe ihre Klänge sich am Abend wieder begegnen würden.

    Sie würde sich vielleicht einmal wieder die Haare für ihn flechten?






Zuletzt bearbeitet von Eona´sala´a´tan am 22 Feb 2017 12:01, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Eona´sala´a´tan





 Beitrag Verfasst am: 09 März 2017 22:19    Titel:
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    Für sie war es nicht wirklich viel Zeit die verging.
    Minuten, Stunden.. ja vielleicht waren es auch Tage gewesen.
    Sie hatte sich in den Wäldern verloren und hatte mit den Seelen der Rehe und Hasen verstecken gespielt.
    Die aufmerksamen und doch flauschigen Ohren aus dem Dickicht einiger raschelnder Büsche gestreckt und sich auf das wahnsinnig gute Gehört verlassen.
    Die dunkelgrünen Augen hatten unergründlich alles erfasst, was sich bewegte oder auch nur im Wind zu tanzen vermochte.
    Für geraume Zeit hatte sie die Mühen und Arbeiten vergessen, welche sie für ihr Volk seit vielen Mondläufen übernommen hatte, wenngleich jene gerne verrichtet wurden, so hatte die Lindil das Gefühl dass es Zeit für sie selbst war.
    Zeit um zu sich zurückzufinden, die eigenen Klänge zu spüren und sich ganz auf sie zu verlassen.
    Außerdem musste sie sich um die Lairja des Waldes und natürlich auch um ihre anderen Bewohner kümmern.
    Ihr steter Begleiter war hierbei natürlich immer der weiß-graue Hase gewesen welcher nicht von ihrer Seite wich.
    Ob sie in der Gestalt eines Reh's wandelte oder in der Gestalt, welche die waldgrüne, glänzende Haut trug schien dem Schlappohr egal zu sein, denn er erkannte sie dennoch.

    Seitdem der Drache über die Stadt der Fenvar hergefallen war, hatte die Lindil sich eindeutlich verändert.
    Tief in ihrem Inneren suchte sie nach der unbeschwerten Eona welche sie gewesen war.
    Verspielt und mit unendlich vielen Flausen in ihrem Kopf.
    Auf der sehnsuchtsvollen Suche streifte sie mit einer Gruppe Rehe durch den dichten Wald welcher an eine der benachbarten Städte grenzte.
    Sie genoss die feuchte Kälte des Schnee's unter den schmalen Hufen, welche eine sanfte und kaum erkennbare Spur hinterließen.
    Immer wenn sie sich zu lange in dieser Gestalt befand, verlor sie ihre Sinne an die Rehe.
    Hörte sie ein Geräusch so ließ sie sich furchtvoll aufschrecken und schloss sich in einem schreckhaften Sprung den Geschwistern an.
    Zwischen ihren schmalen Beinen hindurch, hopste Nowjê aufgeregt hin und her.
    Es gab nur eines was um sie herum zählte.
    Die Gesundheit der anderen Tiere, der Wald, die Luft und die Geräusche der Natur.

    Doch es gab Namen welche sie zurück in den Nebelwald zogen und sie förmlich riefen.
    Fuinor, Yalhaniir und Parth.
    Aber auch Val und Arvinul machten den Wald erst zu ihrem Zuhause.
    Sie kannte den Schmerz des Wartens.
    Yalhaniir war immer wieder auf Reisen und so war es etwas geworden mit dem sie langsam umzugehen wusste.
    In dieser Zeit war es der hochgewachsene und unergründliche Bruder, welcher wie der geliebte Maethor die goldene Haut trug.
    Manchmal schlich sie sich Nachts in die Stadt und verbrachte einige Stunden in seinem Haus um die Blumen zu gießen oder das unberührte Bett ordentlich zu herzurichten.
    Parth'cuilei war wie Yal damals einige Mondläufe fort und so fand die Lindil das es Zeit war. Zeit für ihn Heim zu kehren.
    Es war Zeit dass er an ungewöhnlichen Orten in seine Meditationsübungen versank. Zeit seine kleine Schwester Eona zu ärgern und durch den Wald zu jagen wie nur wenige der Hochelfen es taten.

    Die Gedanken in ihrem Kopf wurden größer, sie mehrten sich und begannen sie auszufüllen.
    Noch ehe sie sich bewusst wurde, befand sie sich vor dem vertrauten Baumhaus welches sie ihr Zuhause nannte.
    Sie atmete schwer.
    Sie war hierher zurückgerannt als hinge ihr Leben davon ab.
    Das es inzwischen dunkel geworden war, war nur ein Nebeneffekt.
    Ein feiner Schimmer welcher sich um das Fell legte, die schmalen Beinchen welche zu langen und ansehnlichen Beinen wurden.
    Auch der Rumpf, welcher sich zu einem weiblichen Körper hinauf streckte wurde sichtbar.
    Die langen, waldgrünen Wellen die ihr mittlerweile bis zum unteren Rücken hingen wurden aus dem Gesicht gestrichen und in einer emporreckenden Geste wurde sich gestreckt.
    Die nackten Sohlen hinerließen kein Geräusch als sie die Treppe in den ersten Stock hinaufging.
    Nicht ganz so leise wie sie kam Nowjê ihr hinterher und machte einen geübten Sprung in die Hängematte, welche vom goldhäutigen Bruder ausgefüllt wurde.
    Mit einigen tiefen Atemzügen begann sich ihr Herzschlag zu beruhigen und so wurde der Abstand zu Fuinor ausgefüllt und sanft kletterte sie in die Hängematte zu ihm.
    Die Nase an seinem Hals vergraben dachte sie an das erste Bild welches sie für ihn gezeichnet hatte und die damit verbundene Erinnerung.


    Kurz bevor sie in ihre Ruhephase versank schlich sich eine neue Idee in ihren Kopf.
    Ja, das fühlte sich schon wieder viel mehr nach der alten Eona an.





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Eona'sala'a'tan





 Beitrag Verfasst am: 16 Sep 2019 19:04    Titel: Ende und Neubeginn
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    » Ein Blick zurück
    Zwei Jahresläufe waren wie ein Wind in den Kronen der Bäume an ihr vorbei gezogen. Wo der Beginn ihrer Entscheidung und das Ende dieses Weges begonnen und geendet hatte, wusste sie nicht mehr. Negative Gedanken waren mit dem morgendlichen Tau auf den Blättern in der Luft aufgestiegen. Kummer und Verlust hatten sich verflüchtigt so wie manche Zungen es behaupteten. Die Zeit heilt alle Wunden und wer hatte schon Zeit, wenn nicht die Eledhrim. Vage konnte sie sich an die Zeit vor ihrem Weggang erinnern.. eher wie ein blasser Nebel, der sich des Nachts über den waldenen Boden zog. Geschwister waren verschwunden, zurückgekehrt zu Phanodain oder auf ihren Reisen verschollen. Wege die die Lindil eingeschlagen hatte, hatten ihr Sein verändert und sie immer weiter von der Leichtigkeit davon getrieben. Ihr größter Verlust war jedoch der Fenvar, welcher Nacht für Nacht seine Meditation mit ihr geteilt hatte. Noch vor der Schlacht um die Marmorstadt hatte er ihr gesagt, dass alles ein Ende besaß. Doch hatte Eona nicht wissen können ob es sich bei seinem Fernbleiben um ein Ende oder nur den Zwischenstopp zu einem Neubeginn handelte. Die Trauer und die Einsamkeit, trotz aller anderen anwesenden Geschwister, hatte sich wie ein graues Tuch über das silberne Augenpaar gelegt und ließ nur zu selten einen freudigen Augenblick darin zurück. Ihr Baum und der Geist der darin lebte hatten begonnen mit ihr zu schweigen und ihr stumm dabei zuzusehen, wie sie sich mehr und mehr in ihrer Seelengestalt verlor. Das helle Lachen der Lindil war verklungen und hatte nichts als Stille hinterlassen. Doch in all den negativen Gedanken schlummerte noch immer der Wille wieder glücklich zu sein. Leicht, gedankenverloren und sie selbst. So hatte es keinen anderen Ausweg gegeben und sie hatte ihren heimatlichen Baum verlassen. Sie hatte ihren Waldgeist freigegeben und allein ihre Begleiter mit sich genommen um sich auf die Suche nach dem Maemagor zu machen.



    » In der Kolonie Caras en-Galad
    Wochen oder sogar Monde war sie in fremden Wäldern gewesen, die noch soviel heimischen Charme besitzen konnten - nirgendwo fühlte es sich wieder nach einer Heimat an. Neben dem kleinen und aufgewechten Häschen und der Ricke Lairja konnte man auch den Begleiter Fuinors bei ihr finden. Zwar war er kein dauerhafter Gast an ihrer Seite aber von Zeit zu Zeit schien er nach ihr zu sehen. Wenn sie auch getrübt von den restlichen Empfindungen war, funkelten ihre Augen stets erwartungsvoll wenn sie Gelir schabend auf einem Ast entdeckte. Und auch wenn sie ihn nach all den Jahren noch immer nicht verstand, folgte sie ihm eines Tages über die Grenze des Waldes hinaus. Tagelang verblieb er dieses Mal an ihrer Seite und ermutigte sie, ihm weiterhin zu folgen. Geduld sollte sich an einem dieser Tage als Lohn erweisen, denn die beigen Mauern einer Stadt hoben sich hinter einem Gebirge empor. Als sie in Sichtweite kamen setzte die Schwalbe von ihrer Schulter ab und flog zielstrebig über den Stein hinweg und verschwand mit wildem Zetern, welches nun immer leiser wurde. Die ersten Gestalten kamen zum Vorschein und gaben den Blick auf kunstvoll gefertigte Rüstungen frei, welche nur aus Händen des elfischen Volkes stammen konnten. Ihr Herz machte einen Sprung als der erstbeste Gedanke sich vollends in ihrem Kopf gefestigt hatte. Einen Moment lang fühlte es sich an als wolle all der Kummer, all der Schmerz und all die Empfindungen ihren Hals erklimmen. Sie ließen ein schmerzhaftes Ziehen in ihrer Brust und einen seichten Schein in ihren Augenwinkeln zurück. Was war, wenn das Leid an diesem Teil der Welt ein Ende finden würde - weil sie hier das gesuchte und fehlende Teil zu ihrem Glück wiederfand? Als habe das flatterhafte Herz plötzlich neues Leben gefunden hüpfte es nervös in ihrer Brust. Das Häschen wurde zu Boden gesetzt und die Lindil selbst setzte einige, unsichere Schritte in Richtung des großen Stadttors. Die Blicke der güldenen Geschwister legten sich musternd und alamiert auf der herannahenden Elfe ab, genauso schnell beruhigte sich ihr Zustand aber wieder und einer von ihnen zog das silberne Tor für sie auf. Ein anderer Ort, ohne Zweifel. Ein bisschen ungeordnet tatsächlich und viel belebter. Geräusche und Gerüche einer Schmiede reichten an ihre Nase heran, an anderer Stelle dann einige Stoffe, welche über einer gespannten Leine zum trocknen hingen und noch wenige Tropfen Farbe verloren. Doch all die Wahrnehmungen wurden abermals hinfort gewischt als sie das Motzen der Schwalbe erneut hörte. Der türkise Schopf drehte sich, die Augen hoben sich suchend gen Himmel.. doch als sie den Punkt gefunden hatte den sie suchte, sanken ihre Schultern gar ein wenig erschüttert hinab. Sie konnte die Tränen bereits brennend in ihren Augen spüren als das helle Silber die goldbraunen Augen des Hochelfen traf. Alles sah aus als wäre er keinen Moment von ihrer Seite gewichen. Seine goldenen Haare waren in einen Haarstrang geflochten welcher über seine Schultern lag, seine Rüstung umrandete seinen Leib schützend und noch immer war da dieses Glimmen in seinen Augen, wenn er sie erkannte. Eona schluckte und rieb sich durch das Gesicht. Schon oft hatte ihre Sehnsucht ihr Streiche gespielt doch hier verblieb das Bild ihres Geliebten ohne ein Flimmern oder Schwinden. Gerade konnte sie noch ein Schluchzen unterdrücken ehe ihre Beine sich wie von alleine in Bewegung setzten und sie auf den Fenvar zulief. Es war ihr gleich wie distanziert oder rational manche Elfen waren oder sie womöglich besahen, alles was sie wollte war die Arme fest um ihn zu schlingen und sich zu versichern, dass er echt war. Erst als auch er die Arme um ihren schmalen Körper schlang und sein Gesicht in ihren Haaren vergrub tat sie einen neuen Atemzug.

    Viel zu schnell fand die Nestor einen Platz in den gar fremden Reihen. Sie alle wussten ihre Hilfe mehr als zu schätzen und ließen sich den einen oder anderen Kniff von der Lindil zeigen. Ob der militärischen Situation war nicht nur ihr Maemagor hier willkommen und gebraucht gewesen sondern auch jede Hand die sich mit dem Versorgen von Wunden auskannte. Anders als im heimischen Nebelwald aber, war es ihr hier möglich einen neuen Blickwinkel auf alles Vergangene zu bekommen. Es war ihr möglich die verbliebenen Geschwister in Ered Luin zu vermissen und sich endlich in ihre Reihen zurückzuwünschen, ebenso all das erlittene und erlebte hinter sich zu lassen und auf Kommendes voran zu blicken. Dennoch hatte sie nicht einen Gedanken daran verschwendet ohne Fuinor einen Fuß vor die Tore zu setzen. Wäre es sein Wille hier zu verbleiben, so würde auch Eona nicht gehen. Wie alles jedoch, endete auch diese Schlacht viele Tage der Arbeit und der Zweisamkeit später und die Stadt kam langsam aber sicher zur Ruhe. Die Blicke der Maethyr waren nicht mehr ganz so wachsam und man spürte wie die Anspannung in ihnen langsam wich. Die Heilerstube wurde weniger und weniger besucht und langsam waren es andere Angelegenheiten weswegen die Geschwister die Lindil aufsuchten.



    » Ein Blick voraus
    Es sollte der Tag kommen an dem die Beiden nicht mehr nur ein liebendes, sondern auch ein verbundenes, wenn auch weiterhin ungewöhnliches Paar werden sollten. Die Ruhe des einen war der Frieden des anderen, die Nervosität der Lindil die Hellhörigkeit des Hochelfen und anders herum. Doch auch andere Empfindungen blieben nicht länger versteckt. Es war als könne man einen Blick aus den Augen des anderen auf sich selbst werfen. Man fühlte sich eindringlich und vollkommen vom Gegenüber geschätzt und geliebt, akzeptiert mit jeder Faser seines Körpers. Man fühlte die Wertschätzung und auch die Anziehung zueinander wie einen stummen Wiederhall im eigenen Lied. Erst jetzt konnte Eona erahnen wie wahre Klanglosigkeit beim Verlust des Partners aussehen könnte und würde. Die Monde in denen die Beiden fernab Ered Luins lebten breiteten sich aus und auch der Fenvar spürte die Sehnsucht der Lindil, welche sie weit in den Hintergrund geschoben hatte um in seiner Nähe zu sein. Auch er erkannte dass sie zwar zusammen waren, sie jedoch einen wichtigen Teil ihres Lebens hinter sich gelassen hatte um bei ihm zu bleiben - den Nebelwald. Dieses Mal jedoch würde keiner von ihnen alleine zurückkehren oder zurückbleiben, denn der Maemagor kam des Abends mit einem kleinen Zweig aus einem nahegelegenen Wald zurück. Ein kurzer Trieb einer Efeuranke, welchen er auf dem Schränkchen neben der Hängematte platzierte ehe er die Rüstung langsam ablegte. Mit wenigen Beobachtungen und dem Gefühl seiner eigenen Empfindungen in sich, hob sie den Blick fragend zu ihm an während sie den Hasen näher an sich heranzog. "Gehen wir zurück nach Hause Melethril?" Eine überflüssige Frage, wie auch sein eigener wissender Gesichtsausdruck bestätigte, doch vorsichtshalber verbarg die Lindil ihr Gesicht im weißen Fell ihres Begleiters und gab ein helles und freudiges Lachen frei. Sie wusste dass nichts ein Ende besaß.. denn ein Ende war nur der Beginn von etwas Neuem.





Zuletzt bearbeitet von Eona'sala'a'tan am 12 Apr 2020 22:45, insgesamt 4-mal bearbeitet
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