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Geteiltes Leid ist halbes Leid!...Manchmal
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 28 Dez 2018 20:58    Titel:
Antworten mit Zitat

Hm warte, war ich nicht...was mach ich hier? Wie kam ich überhaupt hier her? War der Raum nicht größer? Den Kamin kenne ich nicht! Wo ist überhaupt Khalrox?


Das Grüngelb wandert mit verwirrtem Blick durch den Raum, fast suchend. Dann sieht sie an sich hinab.

Was hab ich da an? Wann hab ich mich überhaupt umgezogen? Verdammt! Was ist passiert?


Dann erklingt die Stimme und kurz zuckt der gesamte Körper unter Schreck zusammen. Das Herz verkrampft sich für einen Augenblick ehe sie sich abrupt erhebt und wendet.

Ah da ist er! Verdammt sieht er gut aus! Aber was redet er da? Büro? Zigeuner? Was?
Gut ich muss das gekonnt überspielen, irgendetwas ist da schief gelaufen! Lächeln, du musst lächeln!


Ein räuspern folgt, dann ein nicken. Ein Blick zu seinem Deut.

Ah dahinter muss es sein. Gut ich sollte mich umziehen, wo auch immer er hin will, es ist sicherlich kalt wenn ich ihn so betrachte. Mal sehen wo hier die Umkleide ist.

Sie wendet sich ziemlich zielstrebig und schreitet in Richtung Vorhang, als würden die Füße den Weg selbst kennen.

"Du siehst gut aus!"

Verdammt, hatte ich das schon gesagt oder nur gedacht? Herrje was eine Auswahl an Kleidung, da etwas zu finden grenzt an einer Qual. Hosen, einfach Hosen, Hauptsache bequem. Oh! Ein schöner Mantel, der sollte passen. Handschuhe!

Nach einigen Momenten wird sie sich dann mit ihm gemeinsam nach Oben bewegen.

Arwyn? Wir holen eine Arwyn ab, gut, warum nicht. Der Name kommt mir bekannt vor oder auch nicht? Doch ich bin mir sicher, ich kenne sie. Verdammt ist das Kalt draußen! Arschkalt hier, ehrlich! Der Kamin hätte mir heute auch genügt. Der Garten ist schön! Oh, hm, was für ein fetter Hase, das wäre sicher ein netter Hasenbraten.

Für einige Momente ruht das Grüngelb auf dem Hasen ehe sie ihm sodann in Richtung Stadtstube folgt.

Wo...? Ah, die Stadtstube. Gut, dann wollen wir mal. Ich soll sie fragen? Na hoffen wir einfach das niemand anderer im Raum ist, könnte unangenehm werden. Glück! Na wenigstens etwas, sie war alleine. Gut der Rest wird wohl klappen, einfach Wahrung halten, lächeln und winken! Ach es geht garnicht nach La Cabeza? Gefährlich? Wirklich? Hm, gut dann Bajard, das kenn ich!

Den Kragen zurecht gerückt, die Hände in der Manteltasche, der warme Atem welcher in sanften Nebelschwaden über die Lippen entweicht.

Nach der Schifffahrt steigen die drei Personen auf den Steg.


Oh, Wachen. Hm, ich hab wohl einiges verpasst! Ziemlich viel wie mir scheint, hier sind ganz neue Schilder. Naja ich folge mal weiter.

Mit einem weiteren Schulterzucken verschwinden die drei sodann im Zigeunerlager.
Doch Heimgekehrt waren nur zwei.
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 12 März 2019 15:07    Titel:
Antworten mit Zitat

    'An diesem frühen Morgen gibt es Zeichen, welche wir, wenn wir aus unserem Schlaf erwachen als wichtig ansehen sollten.
    In eben jenem Moment, jenem frühen Augenblick des Tages, gibt es Leben, unser Leben, welches wir führen wollen.
    Und wenn wir an jenem Zeitpunkt nicht bereit sind, sollten wir uns wieder hinlegen.
    Legen wir uns weiter hin und schlafen den Schlaf der Toten. Vergesssen wir jenen Augenblick und warten bis der Tag erneut von vorne Beginnt.
    Ergreifen wir ihn wenn wir uns bereit fühlen jenen einzigartigen Moment zu nutzen.'


Ein dunkler Raum, gefüllt mit Utensilien welche schon viele Jahre, gar Jahrzehnte dort verweilen. Ein süßlich, verfaulender Geruch welcher sich mit der schwere von Eisen vermengt. Leise wird man ein immer wiederkehrendes, tropfendes Geräusch vernehmen welches einem fortführenden Rhythmus folgt:


    Tock... 
    Tock... 
    Tock... 
    Tock...


Ein schwappen erfüllt den Raum, so als würde sich eine zähflüssige Substanz in einem Becken hin und her bewegen. Ein tiefer Atemzug folgt welcher die sonstige Stille des Hier und Jetzt, wie ein scharfes Schwert zerschneidet, und an den kargen, steinigen Wänden wiederhallt.
'Er ist bald leer.' erklingt es feststellend, während das Grüngelb, welches das Rot auf der Haut noch mehr untermalt, auf dem hin und her baumelnden Leichnam verweilt. 
'Wir brauchen bald ein neues Menschlein.'
Kommentiert die Stimme abermals ehe sich leise plätschernd der Körper erhebt und das Becken in gleichmäßigen, weichen Bewegungen verlässt. Das Blut rinnt in abstrakten Formen den Körper hinab und tropft auf den steinigen Boden.
Mit einigen, leis gesprochenen Worten, wird sich ein seichter Nebel geformt aus Staub, auf die Silhouette legen und nach und nach in Form einer Robe annehmen. Gemächlichen Schrittes wird sie die Hallen dann verlassen und auf einem Sessel platz nehmen. Der Blick wird ins Nichts gleiten und die Gedanken verfangen sich in die gewohnten Verstrickungen ihrer Selbst.

'Eine Bereicherung! Es ist stets eine Bereicherung. Es wird mir ein Inneres Fest sein, wenn es soweit sein sollte und das Leid seine verführerischen Lippen verlässt.' Ein gehässiges auflachen erklingt welches diesen bekannten, disharmonischen, krächzenden Klang in sich trägt. 
'Die Statue, wir sollten uns über die Statue Gedanken machen.' kommt es ablenkend in ruhigem Ton, wohl aber mit einer gewissen Wichtigkeit in der Stimme, als wolle sie genau jene  Gedanken mehr unterstreichen und vom eigentlichen Thema abzukommen. 
'Oh du hast Angst? Ich spüre sie, du hast sie. Jene Angst welche dich auch im Griff hatte als wir die Seelen der Schwertmaid Brut gen unseren Heern entsandten. Ja ich sehe sie in deinen Augen wenn du in den Spiegel siehst und dich dein eigener Blick anwidert. Wir werden sie zu Boden ringen und die Erde immer wieder mit ihrem Blut tränken, bis auch der letzte Grashalm in dem Rot glänzt. Nicht mehr und nicht weniger werden wir tun. Wir werden all ihre Seelen zu unserem Herrn entsenden, all jene welche sich zwischen unseren Fingern bewegen.' ein gehässiges schnalzen der Zunge ist zu vernehmen, welches danach mit einem irren kichern untermalt wird. 

'Man sollte sie nicht einfach so davon kommen lassen. Sie sollten lernen, dass wir nicht nur der Feind sind über welchen man spottet, nein, sie sollten die Angst lernen welche langsam die Knochen hinauf kriecht und sich in Mark und Gebein verfestigt. Die Angst welche ihnen die Stimme raubt und den Schrei verstummen lässt.' 
'Einen Fluch? Eine Krankheit welche sich an ihren Körpern labt? Wie ein Parasit welcher sie von Innen nach Außen hin auffrisst? Hm!'
Wieder wird ein kichern erklingen während die andere Stimme wohl weiter in einer Stille verweilt, als hätte sie nicht die Kraft sich aus ihren Fängen zu winden.
Ein seufzen dringt über ihre Lippen und während der Körper fast reglos auf dem Stuhl verweilt, werden es die Züge sein, welche das Wechselspiel ihrer Selbst darbietend präsentiert. 
'Du hättest dich niemals einmischen sollen. Es gab eine klare Linie, immer wieder durchbrichst du sie!' dringt es nun doch etwas wütender über ihre Lippen. 
'Ist das so? Vielleicht habe ich nie etwas durchbrechen müssen, vielleicht bist du nur einfach zu schwach mittlerweile, zu schwach um zu schützen was du zu schützen gelobt hast.' 
Die Hände krampfen sich auf dem Stuhl zusammen und nach einem kurzen zucken des Körpers, wird sie sich erheben. Der Blick, welcher nun auf den Zügen verweilt, wird eher einer Aufgebrachtheit gleichen. Wut vermag sich dort hinein mischen, als wäre die Person gerade aus einem Streit geflohen und mit dem Ausgang alles andere als zufrieden. Die Treppe hinauf stürmend tritt sie in die Freiheit der Nacht und macht sich auf den Weg in die Höhlen.


Wie so oft in den letzten Tagen, verbrachte ich den größten Teil darin, ich schlachtete die Wesen ab, brachte sie zu Boden und spürte wie ich immer mehr abstumpfte. Nach jedem Tod wich die Verzweiflung und es wich auch die Kraft, die Kraft gegen jenen unlöschbaren Durst der in mir schlummerte. Denn mit jedem Kampf nährte ich dieses Gefühl, diese Verbundenheit, die Macht welche mich durchströmte, mich und meine Fähigkeiten wachsen ließ.
Ja, der Vorhang welcher die zwei Welten trennte wurde immer mehr von einem zuerst seichten und immer stärkeren werdenden Wind angehoben. Irgendwann würde der Zeitpunkt der Vereinigung kommen, der Zeitpunkt wo der Zwiespalt sichtlich das Äußere treffen wird, aber noch, noch verweilte Sie im Hintergrund, wenn auch lange nicht mehr so oft wie zu früheren Tagen. Ich kann von Glück sprechen, dass Er es immer wieder schaffte mich zur Besinnung zu rufen, doch auch Ihm fiel all dies schon lange nicht mehr so leicht wie früher. Ich kann sehen wie Er kämpft, ich kann sehen was es Ihn an Kraft kostet und wie oft Er dabei selbst leidet.

Er ist mein Schatten, er ist mein Halt.

Sie ist mein Spiegelbild, der Abgrund meiner selbst, die Dunkleheit welche mich umgibt und ihren Griff nicht von mir löst. Sie ist gefangen in mir, ich bin eine Gefangene meiner Selbst. Doch auch wenn die knöchrigen Hände sich um mein Herz legen, werde ich den Weg weiter gehen.
Warum? Weil es mich erfüllt.
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 25 März 2019 14:01    Titel:
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              - Gedankengänge -


Wir alle können ihm nicht entfliehen, dem Rad der Zeit welches unaufhörlich seinen Weg fortwährend weiter zieht.


Jeder hat seine Pflichten, jeder hat seine Verantwortung welche er in bestem Können verrichtet.
Manch einer wird in jenem engen Korsett geboren, wird sich aus jenem niemals wirklich hinaus winden können, außer er entflieht und wird nie wieder einen Blick zurück werfen. Doch selbst jene Fliehenden wird die Vergangenheit irgendwann einholen, sei es Leiblich oder Gedanklich, irgendwann wird der Tag kommen, wo das Leder sich wieder um das Leib legen mag und die Schnürung die freie Luft zum Atmen nimmt. Verfolgt von den eigenen Ängsten, verfolgt von den eigenen Verlangen.

Dann gibt es noch jene welche durch ihre Taten, ihre Ehre, ihre Besonnenheit, ihren Kampfgeist in den Käfig geraten. Verschlossen sind ab dann jene Freiheiten, welche sie zuvor sichtlich genossen hatten, Freiheiten welche ihnen keine Last auf den Schultern waren und ihre Gedankengänge in vielerlei Richtungen haben streifen lassen. Nun sind sie eingeschlossen, spinnen ihr ganz eigenes Rad in einem ewig fortwährenden Kreis und egal wie schön die Seide glänzen mag welche der Schöpfer in sich trägt, niemals wird jemand anderer sie zu Gesicht bekommen dürfen. Falls doch, wird er schweigen müssen. Ein Geheimnis wiederum verpflichtet jedoch ebenso, eine weitere Last welche sich sodann auf anderen Schultern ausbreitet und auch diese in einem Käfig des Schweigens zurücklässt.

Und es ist dabei völlig egal in welche Richtung man sich bewegt, es ist völlig egal in welchen Schichten man dabei hinab oder hinauf sieht, überall verweilen jene, nicht freien Geister, welche in sich Verschlossen die goldene Seide tragen die wie ein schweres Bündel auf dem Rücken verweilt. Getragen von Füßen, welche viele verschiedene Wege beschreiten, an die verschiedensten Götter glauben und nach ihrem besten Gewissen ihre Pflicht tun, dienen.

Das Leben hat manch einmal merkwürdige Wege für uns auserkoren. Dort treffen wir Entscheidungen die uns wiederum Erfahrungen schenken, Erfahrungen an welchen wir wachsen. Dort lernen wir Menschen kennen welche uns bewegen, welche uns zeigen dass egal wo die Personen stehen, auch sie von selben Gefühlen geleitet werden wie man selbst auch. Jeder ist verletzlich auf seine ganz eigene und oft doch sehr simple Art. Ob es dies nun alles leichter macht? Ob es einfacher ist diese Stellen zu erblicken und jene auszureizen, sie an den Rand treiben wo sie kurz vor dem Absturz dann versuchen die Balance zu halten? Schwer zu sagen, wo man doch auch die guten Seiten jener erblickt, die Verletzlichkeit macht auch immer ein Stückweit sympathischer, sie zeigt dass auch andere nicht einer Perfektion nachhecheln. Jeder hat seine Hürden zu überwinden und jeder, muss sich mit ihnen auseinander setzen.

Und egal wie gerade man die Krone auf dem Haupt zu tragen versucht, irgendwann kommt ein Windstoß welcher die Krone in eine Schräge legt und es wird Kraft brauchen jene wieder zu richten.

Und wieder ist es ein Schmunzeln welches sich auf meine Züge stiehlt, selbst das was am stärksten zu sein wirkt ist, was am verletzlichsten ist.


Zuletzt bearbeitet von Alecia Rundhammer am 25 März 2019 14:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 20 Apr 2019 17:53    Titel:
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Anstrengend, unheimlich anstrengend all dieses förmliche Getue und die freundlichen Floskeln welche in einem ständig, wiederkehrenden Tonus über die Lippen dringen. Das dauerhafte Lächeln welches die Lippen ziert und die Züge für jenen Moment erhellen lässt, dabei schreit alles andere in mir laut und verzerrt ihnen den gar auszumachen. Sie niederzustrecken, ihre bleichen, blutleeren Körper auf dem Boden liegen zu lassen und ihnen das zu nehmen worauf sie so viele Jahre hingearbeitet haben, einen Platz an ihrer Seite. Aber nein, die Wahrung muss gehalten werden, das Lächeln weiter die Freundlichkeit ausstrahlen und die Bewegungen, die müssen weiter von einer Grazilität durchzogen sein. Ja, abstoßend. Abstoßend jedoch, war eher das Gefühl welches sich in mir regte, dass was es so schwer machte es zu unterdrücken. Es strengte an und mit jedem weiteren Tag und jeder weiteren Floskel wurde es schwieriger, denn die Trennung zwischen dem hauchdünnen Vorhang und dem was sich dahinter in der Tiefe verbarg, rüttelte mit immer mehr Behaarlichkeit an mir. Nur ein Fehler, ein Anreiz, konnte ihn zum wehen bringen und das Geheimnis wäre gelüftet. Damit wäre all die Arbeit, all die Mühe für umsonst und nichts würde die Klinge welche mich dann durchbohren würde aufhalten können. Der blanke Hass würde mir entgegenkommen und Menschen welche ich zu schätzen gelernt hatte, ich.... nicht Sie, würden mich mit völlig anderen Augen sehen. Ein Gedanke den ich gerne weiter hinweg schiebe, fort von mir. Es zerfrisst mich oft genug wenn sich sein Blick in meine Augen frisst und ich mich schrecklich fühle, als wäre ich eine Last welche ihm immer mal wieder versucht den Boden unter den Füßen hinfort zu ziehen. Er macht so viel und gibt so viel, niemals werde ich auch nur im Ansatz dies alles zurück geben können. Das Schicksal ist manchmal kein Freund, sondern eher ein Pfosten welcher sich dir direkt in den Weg stellt, darauf wartend, dass du mit viel Anlauf dagegen rennst.
Oh und diese Art des dagegen rennens, beherrsche ich mehr als gut, zumindest dann, wenn ich unkontrolliert die Dinge einfach laufen lasse, ja, wenn ich mich zu sehr in Sicherheit wiege oder unbedacht einfach meinem angeblichen Alltag nachgehen. Ja, genau zu solchen Zeitpunkten geschehen dann solche Ungeschicktheiten die manchmal große Unglücke mit sich ziehen.
Die nächsten Wochen waren wieder mehr als gefüllt mit Arbeit und dies nicht nur in eine Richtung, nein gleich in zwei, es war als würde ich mich aufsplitten müssen um all dem nachzukommen. Garnicht so einfach, wenn man bedenkt wie viel Mühe es einen kostet die Trennung dennoch vollends aufrecht zu erhalten. Ich beneide da doch die Menschen, welche sich gänzlich nur der einen Tätigkeit hingeben und sich somit mit einer Einfachheit durch das Leben mogeln. Sie sehen dabei garnicht welche Hürden manch andere überwinden müssen und wie stark das Verlangen in einem sein kann wenn man sich mit dem Gegensatz täglich konfrontiert sieht. Das schlimmste an allem ist tatsächlich, dass mir so manche mittlerweile ans Herz gewachsen sind, mir....und nicht ihr. Was also geschehen könnte wenn sie alleine die Oberhand gewinnt, sie nicht nur innerlich schreit und mir krampfhaft versucht meinen Willen zu übernehmen. Diese Angst keimt wie eine faule Wurzel an einem prachtvollen Baum welche mit allen Mitteln versucht sich weiterhin nur an den gesunden Wurzeln zu ernähren. Aber man wird nie genau wissen, wann eben jene Fäule die Oberhand gewinnt und die Blüten als auch die Äste schwarz werden lässt. Verdorben, dunkel und innerlich gänzlich leer.
Und dann erinnere ich mich an Ihn, der mir hier den Halt gibt und mich auch schon oft genug wieder aus solchen schwierigen Situationen gerettet hat. Gerettet wenn ich kurz davor war in die Tiefe hinter dem flatternden Vorhang gerissen zu werden. Er ist es welcher beide Seiten kennt, er ist es welcher sie sieht, welcher die Last dann viel zu oft auf sich nimmt...um abzulenken, um den Schein wahren zu können. Er...der diese Fäulnis nicht als das sieht was sie ist, was sie werden kann und er, der sich nicht im Ansatz vorstellen kann wie widerlich verzerrt das Wesen dahinter wirklich ist.
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 05 Jul 2019 06:59    Titel:
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Das die Menschen nicht zerbrechen an ihrer sinnlosen Existenz.
Ein ewiger Kreislauf aus Leben und Sterben.
Wo liegt der Ursprung all diesen Leids?


Das unaufhörliche, dumpfe, rythmische Pochen der Fingerkuppen, welches kein Ende zu finden scheint, dringt an die Ohren. Für den einen wird es aufdringlich wirken, als würde die Ungeduld sich in Tönen ausdrücken wollen. Für andere wiederrum wird es beruhigend wirken, als könnten man sich damit in eine Art der Trance versetzen, ableiten von all dem was einen im Hier und Jetzt hält.

Ich, gehöre wohl zu jenen, welche dieses Geräusch beruhigt. Es hilft mir meine Sinne zu ordnen, meine Gedanken zu fokussieren und beisammen zu halten. Viel zu oft schweife ich ab und finde mich in Strömungen wieder welche mich hinab reißen in eine gänzlich andere Welt des Daseins. Mich dann wieder zu fangen ist alles andere als einfach, denn es gleicht dem Sog eines Wirbelsturmes, welcher alles mit sich zieht was nicht ansatzweise gefestigt ist.

Verliere ich jene Konstante, drifte ich ab in diese Leere, hinein in dieses nichts fühlende etwas, was mich dann wieder hinter die Glaswand verbannt. Dann sehe ich zwar zu, kann aber weder bewegen noch verändern, als wäre ich nur ein Zuschauer welcher Teil eines sehr speziellen Schauspiels ist. Ein Schauspiel welches der Schauspieler perfektioniert beherrscht, aber nicht mit wirklichem Leben füllt. Eine sich bewegende Hülle welche mit all diesen Gefühlen, welche aus mir herausbrechen möchten, schlicht nichts anfangen kann.
Zurück bleibt lediglich die Leere.

Immer wieder stelle ich fest, dass jene Übergänge fließender sind, sie kündigen sich seltener an, sie sind einfach da, Sie....ist einfach da.


Die Augen schließen sich, die Finger finden eine seelige Ruhe. Ein tiefer Atemzug füllt die Lungen während meine Gedanken wieder abschweifen.


Angstverzerrte Schreie, klirrendes Metall, Stöhnen welches aus dem tiefsten Inneren kommt, Atemzüge welche das letzte Quäntchen Luft einzuziehen versuchen. Überall um mich herum berstet Metall aufeinander, Kampfgeschrei und in all dem Getümmel versuche ich meine Gedanken zu sammeln um mich auf ein Ziel zu konzentrieren. Hektisch atme ich die Luft ein welche mir bleibt, mein Blut fühlt sich an als würde es kochen und meine Hände zittern. Im Zweikampf wirkte es so leicht, fast schon zu leicht, aber hier? Hier waren es so viele und es war als würde mich diese Masse an Menschen erdrücken, ihre Handlungen waren für mich kaum ersichtlich, ein Ziel kaum auffindbar. Zu viel Ich, zu wenig Sie.



Und während meine Gedanken sich an den letzten Kampf zurückentsinnen, spüre ich wie sich mein Hals zuschnürrt und dieser Ekel in mir aufkommt, dieser Ekel gegen all das was Sie verabscheut. Doch das was Sie so verabscheut ist nur bedingt was ich verabscheue, natürlich habe ich Ziele, alles für Ihn, doch wähle ich mit bedacht und gezielt. Sie dagegen ist wie die Lawine welche unnachgiebig über alles rollen möchte was sich Ihr in den Weg stellt. Erbarmungslos, Herzlos, frei von jeglicher Empathie.


Und nun, nun steh ich hier. Der Name.

Es gibt keinen Zufall,
jeder Weg ist vorherbestimmt.
Alles passiert, wann es passieren muss.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Als wäre der Teppich der Welt ein Geflecht von unendlichen Fäden.
Jeder hat seinen Platz.
Aber die wenigsten von uns, wissen wohin ihre Reise geht.



Ja, wohin führt uns diese Reise nun? Wann wird sich der Schatten gänzlich über die letzten Strahlen legen und wann wird zutage kommen was sich so lange verborgen hielt?


Ich nehme deine Hand und du hältst die meine, halte sie, löse dich nicht von ihr.

Du wirst mein Band sein welches mich im Hier und Jetzt hält, welches mich nicht gänzlich abschweifen lässt und mein Ebenbild, wird mein Spiegel sein welcher mich an den Glanz erinnert welcher das Leben in seinen eigenen Facetten birgt.

Halte mich du bist, was das weiche nicht gänzlich zu Stein werden lässt, führe ihm Wärme zu ehe es erkaltet.

Und Du, Du wirst mich begleiten. Wie lange weiß ich nicht, doch Du wirst einen Weg mit mir teilen. Wohin weiß ich nicht, aber Er wird uns führen.


Zuletzt bearbeitet von Alecia Rundhammer am 05 Jul 2019 07:01, insgesamt einmal bearbeitet
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 15 Jul 2019 11:10    Titel:
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Was ist die Zeit? Wer ist die Zeit? Die Zeit ist allgegenwärtig. Sie bestimmt unser Anfang und unser Ende und dazwischen, bestimmt sie über unser Leben.
Wer die Zeit für sich Ticken lässt, der spielt das Spiel der Götter, denn Zeit ist Gottgegeben.
Wir alle wünschen uns mehr Zeit, mehr Zeit mit unseren Liebsten, mehr Zeit um Szenarien zu genießen und sie endlos wirken zu lassen. Manchmal wünschten wir, wir könnten sie zurückdrehen und ab und an, würden wir Aktuelles gerne schneller an uns vorüber ziehen sehen. Doch all das scheint uns nicht möglich, die Zeit beherrscht uns und nicht umgekehrt. Wer also ist diese Zeit?
Sie ist alles andere als barmherzig. Schon ab der Geburt rinnt unser Leben unnachgiebig dahin, wie die Körner in einer Sanduhr. Der Tod ist stets unausweichlich vor uns, blickt auf uns herab und die Zeit macht uns stetig klar, dass er kommen wird, jener Tag.
Unser Schicksal, nichts als eine Verkettung von Ursache und Wirkung im ewigen Spiel von Licht und Schatten.

Wir leben also für den Augenblick, genießen die Welt um uns herum. Nicht alle, aber sicherlich ein paar Menschen, auf diesem kargen Fleckchen Erde. In einer stetigen Hoffnung lebend, am Ende der Zeit, alles richtig gemacht zu haben. Oder eben in der Hoffnung, dass einem die Sünden in einer Waagschale mit all den guten Taten verglichen werden. Keiner kann genau sagen, ob der Weg nach dem Tod jener ist, welcher man für sich erhofft hat, ob man gut genug für seine Gottheit war.
Werden alle Taten aufgelistet? Gibt es eine Strichliste welche nach Menge des Fehlverhaltens geht? Wiegt meine letzte Tat schwerer als alle zuvor oder aber, ist es das gesamte Paket was die Entscheidung zum Ende hin führt?

Und wenn es das gesamte Paket ist, wäre es dann nicht wichtiger, mehr Zeit zu haben? Jeder Mensch hat eine Lichte- und eine Schattenseite, jene mit welcher wir handeln, bestimmt unser Leben. So sagt man zumindest. Eine komplexe Mischung aus geben und nehmen.
Jeder hat einen Faden der durch den Irrgarten des Lebens führt, mal in eine Sackgasse, mal über Umwege, mal über den direkten und klaren Weg. So oder so ist das Ende stets das selbige, der Tod. Manch einer verzweifelt an den Gedanken über den Tod selbst, gibt sich auf, kämpft nicht, er akzeptiert und lässt andere über die Wege entscheiden. Gefangen in einem Art Käfig welcher die Kunst des freien Denkens verwehrt. Lösungen, welche vielleicht für längere Wegstrecken sorgen, das unausweichlich hinauszögern, bleiben Ihnen verwehrt. Sie sind in Ihrer Denkweise eingeschränkt und sehen die Freiheit des eigenen Treffens von Entscheidungen, als eine Art der Gefahr an. Weil es ihnen so suggeriert wird. Die Vorteile bleiben ihnen verwehrt, die Weitsicht auf uneingeschränktes Wissen, ebenso. Auch das Gefühl den seidenen Faden selbst zu führen wird für sie unerreichbar sein. Sie sind gefangen in alten Denkmustern und haben auch nicht das Gefühl daran etwas ändern zu wollen: Das einfache glücklich sein.
Sich jedoch mit all dem auseinander zu setzen: die Komplexität von Leben und Tod, die Zeit und deren gefühlten Unendlichkeit wahrzunehmen. Zu sehen wie schnell die Dinge ihr Ende finden und gegangene Wege auf den eigenen Pfaden enden, das sehen sie nicht, das wollen sie nicht wahr haben. Es ist viel einfacher sich in der kleinen Gedankenblase aufzuhalten, wo die Taten gerühmt werden und daran zu glauben, dass alles ein gutes Ende nimmt. Doch das Ende ist selten gut und nur selten spielt die Violine des Lebens mit nur seichten und liebevollen Klängen.

Eine Frage bleibt also allgegenwärtig:

Gehen wir über unsere alten Denkmuster hinaus, öffnen wir unsere Sinne für das Zwischenspiel oder aber, verweilen wie in der Einfachheit und genießen die Ruhe des nicht Verstehens?
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 08 Jul 2020 23:39    Titel:
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So klein, so winzig, als wären es alle Schachfiguren die von einem Ort zum nächsten getragen und dort abgesetzt werden. Doch ein jede dieser wunderschön geschnitzten Schachfiguren trägt etwas wundervolles, eigenes und individuelles in sich, eine Seele. Gehütet und gehüllt im Körper, der Hülle jenes Glanzstückes. Ein jeder und ein jede entscheidet gänzlich für sich alleine ob er oder sie auf jenes goldene Stück achtet, es ehrt und pflegt. Der eine hofft mit Taten zu protzen, der andere gibt sich seinem Gefühl schlicht hin, welcher Weg der richtige und rechte ist, wird man wohl erfahren wenn irgendwann die Waage entscheidet ob es genügend war oder eben nicht.
Über all diese Kleinigkeit die auf den Schultern der Menschen ruhen, wie dicke Steine das Rückgrat und die Entfaltung niederdrücken, brauche ich mich nicht zu sorgen.
Ich lebe im Hier und im Jetzt, ich sorge mich nicht um meine Seele, sie ist nicht mehr die meine und somit eine Unzulänglichkeit derer ich kaum Beachtung schenke. Ganz anders, schenke ich jedoch den Taten und meinem Hier und Jetzt Beachtung und der Zukunft, ja...denn jene habe ich vor zu erleben.

Wir beide haben den dringlichsten Wunsch weiter das grüne Gras unter unseren Füßen zu spüren und falls nicht wir es sind welche es spüren können, dann doch wenigstens die, die es in unseren Augen wert sind zu leben. Für sie gaben wir etwas und würden auch wieder etwas geben.

'Wichtig ist, dass ihr den richtigen Weg wählt...'

Wie eingenommen von dem eigenen Gott. Die Vielfältigkeit dieser kleinen Welt ist so exquisit, dass man sie nicht löschen sollte. Alles hat seinen Platz und alles seine Aufgabe, würde es nur einen Weg geben, so würde das Gleichgewicht kippen und die Vielfalt schwinden. Es würde nur noch ein Grau geben, keine Farbe, nichtmal ein Schwarz und ein Weiß. Nur noch Schatten ihrer selbst, ohne jegliche Entfaltungsfreiheit. Man könnte nun sagen, wir würden uns darin sehr wohl fühlen, doch wäre es trostlos und ohne jegliche Freude am Leben selbst. Denn ist es nicht das Leben selbst an welches wir uns klammern, wo wir doch uns selbst aufgeben?

Den Rasen unter meinen Füßen spürend, spürte ich auch sie, den Stich im Herzen, das kurze stocken in meinem Atmen - die Lunge nicht füllen könnend.

'Garstige kleine Hure, biederst dich dem Feind an, wo er doch auf den Knien robbend zu uns kriechen müsste. Widerlich!'


Das Holz fällt ins Schloss und ich spüre wie meine Beine nachgeben, spüre das kalte Holz auf meiner Haut, wohltuend, alles dreht sich. Ich sinke hinein in die Dunkelheit, Erschöpfung, Schlaf


https://m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=00RuEAIzqLo


Zuletzt bearbeitet von Alecia Rundhammer am 22 Jan 2023 08:38, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 31 März 2021 23:25    Titel:
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Ich spüre wie sich mein Brustkorb hebt und senkt, ein stetig gleichbleibender Rhythmus, in seiner eigenen Mechanik gefangen.mein Blick ruht schon über Stunden hinweg am gleichen Ort, einem Stein, grau und facettenreich in seinen natürlichen Zeichnungen. An unseree Decke hingen hunderte dieser Steine und keiner glich zu hundert Prozent dem anderen, dennoch ergaben sie ein pasables Bild. Aneinander gereiht, sich gegenseitig stützen formten sie die Decke welche das Gerüst des Hauses hielt. Würde einer der Steine seinen Platz verlassen, wurde die Festigkeit des Ganzen ins wanken geraten, die Decke würde nach und nach schwächer und sich irgendwann nicht mehr stabil halten können. Nach geraumer Zeit, würde sie brechen und das Haus in den Keller stürzen lassen.

So ungefähr fühlte es sich in mir an, etwas war weg, etwas war verschwunden, es war nicht greifbar. Mit jedem Augenblick wo es länger fern blieb bröckelte etwas in mir. Zuerst fühlte es sich an als hätte man diese Leere mit einer Watte gefüllt, schlicht um den dumpfen Schrei des Verlustes nicht darin widerschallen zu lassen. Nach einer Weile wich die Watte und der dumpfe Schmerz wurde größer, sie umklammerte mein Herz und mein Wesen und ließ mich in eine Art Lethargie fallen. Ein ständiges Bedürfnis es zu verdrängen und mich zurückzuziehen, bloß um nicht noch mehr darüber an Klarheit zu gewinnen. Ich war unheimlich froh, dass zu genau dieser Zeit Kronwalden nicht zugänglich war. Es erleichterte mir ungemein der erdrückend Schwere zu entfliehen.
Jetzt jedoch....war ich wieder hier und ich lag in unserem Bett, ich drehte mich zur Seite und hatte das Gefühl, er liegt dort, das Gefühl seinem Atem zu lauschen, das Gefühl seine Wärme zu fühlen, das Gefühl seinen ganz eigenen Duft nah bei mir zu haben - seine Liebe zu spüren. Ich spürte, dass ein Teil in mir sich so sehr danach sehnte ihn bei mir zu haben, dass es gleichsam so schmerzte.
Doch ich wusste auch, dass ich mich nicht ewig in jenem Käfig halten konnte, denn der Schmerz weckte auch anderes in mir...und ließ vorallem den Wunsch größer werden, diesen zu tilgen.

Ich war so froh, dass ich nicht alleine war, so froh, dass ich nach etwas Watte greifen konnte. Kein Ersatz, kein füllen von Lücken, nein....schlicht eine mir sehr vertraute Hand und eine mir lieb gewonnene Ehrlichkeit, wenn auch auf seine ganz eigene Art. Ein sanfter Hauch des Lebens, welches gleichsam vom Tod umgeben ist, etwas Licht in dem Schatten wo es für andere der Schatten im Licht wäre.


Aber ich vermisse ihn, so sehr.


Irgendwann verschwamm mein Blick, der Schlaf übermannte mich und ich fand mich wieder am Rand eines Teiches kniend. Mein Gesicht spiegelte sich im Wasser wieder, mein Spiegelbild, doch nicht meine Augen, es waren seine Augen - das wunderschöne Bernstein. Ein kurzer Kampf nicht darin zu versinken, ein blinzeln um zu sehen ob es wahrlich kein Trugbild ist. Nein, es waren die Seinen.
Plötzlich erkling ein schrille Schrei, ohrenbetäubend, als könnte es Porzellan zum zerspringen bringen. Etwas packt mich an den Händen und reißt mich hinab in die Tiefe der See. Viel zu geschockt um mich gleich zu wehren, reisr es mich immer tiefer, mein stummer Schrei drückt mir die letzte Luft aus der Lunge. Dann plötzlich war sie da, die Klarheit des Überlebenskampfes. Erschrocken Suche ich nach dem was mich umgreift und in den Tod zerren will, Er. Doch seine Züge sind nicht die welche mir teuer geworden sind, es ist als wären sie von einer Unwirklichkeit verzerrt, eine Fratze des Todes und gleichsam waren es die vertrauten Augen und die geliebten und vertrauten Gesichtszüge.
Was will er? Wieso zieht er mich hinab?

'Töte ihn!' erklingt es immer wieder mit krächzender Stimme. 'Vernichte ihn ehe er dich vernichtet!'

Nein, ich will ihn nicht vernichten, ich will........

Und da wird es schwarz...dunkel...eine völlige Stille, erst als ich am Morgen erwachte, nahm ich wieder das knistern des Kamins wahr, die letzten Kohlestücke die noch glimmend für etwas Hitze sorgten.
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 27 Jun 2021 23:38    Titel:
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Wo nichts ist, kann nichts sein und kann nichts werden. Als würde schon vor Beginn des blühens, jegliches Leben aus dem aufkeimenden Pflänzchen gezogen werden und lediglich eine Leere, dem Nichts gleichend, übrig lassen.

An eben diesem Punkt verweilend, sind es die Spuren der Vergangenheit, die wir in keinster Weise auf ewig ausblenden können, irgendwann, kehren sie wieder. Genau hier, liegt es gänzlich an einem selbst, in wie weit man forscht. In wie weit die Nachfrage der Existenz wegen, um das Wissen zu füllen, getätigt wird.

Wer bin ich? Das weiß ich.
Wer ist er? Das, weiß ich nicht.


Schränke gefüllt, ein Leben welches in einer Co- Existenz verweilt, aber gänzlich nicht vorhanden ist. Kein Gefühl, kein Schmerz, keine Trauer, keine Liebe, keine Gedanken und keinerlei Erinnerungen. Als würde irgendwann, irgendwer dies alles hier abgelegt haben. Vielleicht aber, hatte man auch einfach ein Haus genommen und die Bewohner selbst umgebracht? Aber das wüssten wir, soetwas wüssten wir doch.

Er ist da, aber ihm gehörte es nicht. Wir sind da, uns gehörte es auch nicht.
Wer also, war dieser Mensch der hier verweilte, der hier, scheinbar mit mir, ein Leben genoss....was wusste er und lebt er noch?


So viele, unendlich viele Fragen und noch viele mehr. Antworten jedoch, haben wir keine. Nun ist es die Zeit welche uns vielleicht irgendwann, dass verlorene Wissen wieder schenkt und falls nicht, so bleibt ewig vergessen was den Wunsch des Vergessens weiter hegt.


Zuletzt bearbeitet von Alecia Rundhammer am 27 Jun 2021 23:40, insgesamt einmal bearbeitet
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2022 22:54    Titel:
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Wo liegt der Ursprung all diesen Leids?

Im Licht und im Schatten.


Wir sind nur ein kleiner Teil des Großen und Ganzen, ein klitzekleiner Tropfen eines ganzen Ozeans. Und als Teil eben jenes, hat jeder seinen Platz darin und somit seine ganz eigene Bestimmung.

Bestimmungen wurden gegeben, sie sind die Gabe der Götter welche für jedes Geschöpf und jedes Lebewesen auserkoren wurden.

Wer den Tod als das Leid selbst sieht, erblickt das Leben dahinter nicht. Erblickt auch nicht die Welt dazwischen und all das was es uns geben kann. Die unendliche Fülle an Wissen, Erfahrung und für manche gar die Anhäufung von Macht.

Macht, ein Wort welches in so viele Facetten gepackt werden kann. Es hat diese Seiten des Medaillons welche wenn die Waage nicht im Gleichgewicht verweilt, die Schattenseite noch mehr hervorbringt. Ob wir davor gefeit sind? Das weiß man nicht, der Wahnsinn macht schnell kehrt und streckt sich mit offenen Armen nach dir aus.

Gedankenspiele, Sorgen, Ängste, vielleicht gar der pure Respekt vor dem was noch kommen mag. Auch wenn eine gewisse Abstumpfung in vierlei Hinsicht gegeben ist, tief im Inneren, verborgen unter einer geschlossenen Blüte aus dunklem Gestein, ruht das Es, es ist noch da, es wird dort auch ewiglich verweilen. Immer wenn es seine Risse bekommt und das dunkle Violett der Blüte zum Vorschein kommt, kehrt es Heim in die sonst so karge Welt. Doch die letzten Tage, bröckeln diese Steine und lösen immer wieder den kleinen Ansturm aus. Ein Geräusch welches einem Nagel auf der Tafel gleichkommt, der Körper hat instinktiv das Bedürfnis sich abzuschotten.

'Du schwaches Stück Du! Man hätte dich schon längst wegsperren sollen, du bist es nicht wert!'

'Verschwendest deine Kraft, nein, wertlos! Eine Seele, eine Seele!'


Jedes Wort lässt den Kopf nur noch schwerer werden und den Schmerz intensiver. Es war so schön ruhig, so besinnlich im Einklang miteinander. Nun, herausgerissen und hinein gestopft in dieses neue Gefühl.
Es fühlt sich so gut an, wie ein sanfter Mantel welcher sich schützend über uns legt, behütend, vertraut.

Es sind die Wege welche sich manchmal trennen und dennoch nach langer Zeit wieder zusammenfinden.
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 03 Sep 2022 08:49    Titel:
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Veränderungen offen gegenüber zu stehen bedeutet lediglich, dass man bereit ist für die Zukunft und Altes hinter sich lassen kann.


Das quietschen der Scharniere, als ich die Tür aufdrückte, war so bekannt und doch so fremd. Ich lebte nun schon einige Jahre hier in Kronwalden, drei an der Zahl oder waren es doch schon vier? Wer weiß das schon, Amelie wüsste es sicherlich. Trotz dieser wundervollen Menschen hier, habe ich es kaum hinbekommen, den Fuß wieder richtig hinein zu finden…ich habe Verpflichtungen in der Burg denen ich in der letzten Zeit tatsächlich ebenso eher schlecht nachkam, dies gilt es zu ändern. Immerhin ist es nicht nur der Feind im obersten Sinne, nein, ich hege auch Wurzeln der Freundschaft und der Verpflichtung, ja, mir waren sie ans Herz gewachsen, irgendwie. Ich kann nicht behaupten, dass ich das Leben hier nicht genieße - das tue ich, wenn auch in letzter Zeit eher seltener.

Ebenso bin ich mir ziemlich sicher, dass mich hier auch etwas anderes gehalten hat, vor langer Zeit…wenn auch keinerlei Gefühl hierbei mein Inneres streift und jegliche Erinnerung fortgezogen zu sein scheint, ist das, was ihm gehörte, noch hier. Unzählige Briefe, Kleidung, Ansammlungen von Utensilien und…ein Kinderzimmer….Lydia.
Ich erinnere mich an ihr Gesicht, es zaubert mir unwillkürlich ein Lächeln auf die Züge, wie ganz von selbst. Khalrox heißt er, ja, er heißt so. Scheinbar lebt er noch, wo, wusste keiner und ob er jemals wiederkommen würde wohl ebenso wenig. Ganz klar jedoch ist, ich kann mich an nichts mehr erinnern, jegliche Erinnerung von ihm war schlicht weg. Alles hat seine Gründe und manches wohl auch seinen Preis.


Deine Aufgabe ist nicht, sich an ihnen zu erfreuen. Wir dienen dem Herrn! Seelen sollten als Seelen gewertet werden und jede Seele ist eine potentielle Seele für unseren wunderschönen, dunklen Fürsten.

Wie ich es hasse, wenn mich diese Stimme aus meinen Gedanken reißt, aus unseren Gedanken. Aber Unrecht hat sie nicht, wir verweilen zumeist an anderen Orten, dieses Gebäude ist schon lange kein Zufluchtsort mehr. Einsam, verlassen, so leer.
Entweder ich schlief in den Ästen der Wälder oder im Bett neben ihm. Zog seinen Duft ein und sah ihm zu, wie er schlief, bis ich selbst in den ohnmächtigen Schlaf fiel. Dunkle Träume, Finsternis, welche mich wie so oft ummantelt. Eine alltägliche Finsternis, die uns alle ummantelt, kein Licht, das den Tag zum Erstrahlen bringt.
Licht, die Sonne ist etwas, was für uns alle von Nöten ist, eine lange Zeit der Dunkelheit würde die Emotionen und die Ängste, Depressionen nur noch verstärken. Elf Tage an der Zahl, so lange war es nun her, als der dunkle Mantel der ewigen Nacht sich über die Welt legte und alles in Dunkelheit hüllte. Ebenso war es still geworden, manchmal vielleicht auch zu still.
Wäre ich nicht zu sehr damit beschäftigt die Lösung des Fehlschlages zu finden oder die Fragen zu konkretisieren, würde ich ganz sicher die Dunkelheit für andere Dinge nutzen, man konnte ja wunderbar erkennen wie anfällig die Menschen….ja, ich schließe mich nicht aus, für Beeinflussung sind.

Nun, aber wir hatten zu tun. Suppen, welche ich ausschenke, löffel ich selbstverständlich auch wieder aus.

‚Wir könnten es aber auch laufen lassen, sehen was passiert und die Dinge einfach geschehen lassen. Wir haben keinen Grund auf sie zu achten.‘

Doch, es gab viele Gründe, vielleicht nicht für alle ersichtlich, doch für mich gab es diese. Diese Wesen wurden stärker und brutaler, die Frucht des Schattens. Was meinte er damit, als er sagte, dass er nun doch seine eigenen Ringe erschaffen würde. Oh…da fällt mir auf….eigene Ringe erschaffen. Waren nicht die Leichen zu Ringen geformt auf dem Boden platziert?
Ich muss zugeben, auf eine unwillkürliche Art faszinierte mich dieser Schatten und andererseits fand ich ihn abstoßend zugleich. Was aber wohl eher daran lag, dass wir uns so oder so nie einig waren oder eher selten.

Die letzten Tage verbrachte ich entweder in meinem Heim in Kronwalden oder bei meiner Schwester. Er war zu sehr eingebunden in seine Verpflichtungen und ich, zu sehr am grübeln, brauchte dringend noch etwas Zeit….Zeit, die ich nicht hatte.


Zuletzt bearbeitet von Alecia Rundhammer am 22 Jan 2023 08:51, insgesamt einmal bearbeitet
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 13 Nov 2022 13:24    Titel:
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Und ich starre hinein in die Welt des Ich und des Sein.
Mir wird klar, dass davor schlicht noch nicht alles war und was vor mir liegt, ist schlicht unbestimmt und bleibt es auch.
So bleibt mir nur das vage Gefühl dem zu folgen, was mein Können an Entscheidungsfindung hergibt, mal lieg ich richtig, mal lieg ich falsch.

Das Leben für den Augenblick zu genießen vermag für den Einen das Richtige zu sein, der Andere denkt an Morgen und an das, was gestern war. Dazwischen bleibt lediglich das Gefühl der stetigen Verwirrung über die Gefühle selbst.
Und wenn wir uns darüber im Klaren sind, dass das so oder so durch einen kleinen Funken zu einer großen Explosion führen kann, dann sollte man wohl schlicht versuchen, vorerst das Entzündbare zu entfernen.

Leben und leben lassen, Sein und Sein können. Stehen bleiben und wachsen sehen. Von außen betrachtet ist die Glaskugel zwar ein Schutz, aber dennoch stetig zerbrechlich. Hoffen wir, dass der Stein schlicht nicht gefunden wird.


‚Khalrox ist wieder da!‘

Ein Satz der tatsächlich Panik auslöste. Aber nicht, weil es aus panischen Erinnungen bestand, nein, vielmehr weil nichts davon mehr da war.
Lettern der Liebe, Geheimnissvolle Botschaften, Ringe welche die Ewigkeit symbolisieren, Worte des Vertrauens und der Zuneigung, Versprechen und Unmengen Kleider die einen angenehmen Duft haben, der auf eine Art wohltuend und vertraut auf sie wirkt…aber keinerlei Erinnerung wecken. Nur Worte und Gegenstände, ohne Gefühle die tatsächlich begleitet werden, eine gänzliche Leere. Als hätte man einfach alles genommen und aus ihr herausgerissen. Ein dumpfes Gefühl und in den letzten zwei Jahren beschäftigte sie lediglich, was sie mit ihm gemacht hatte. Vielleicht geopfert? Vielleicht ausversehen in einem Streit …..dahingerafft? Rannte er weg, weil es ein Streit gab? Wurde er entführt? Ist er abgehauen? Warum konnte sie sich nicht erinnern? War es ein Schutzmechanismus? Letzteres führte wieder zu dem Gedanken, dass dies dann nur möglich wäre, wenn auch etwas schreckliches passiert ist. Fragen über Fragen und dann die Worte ihrer Schwester.

‚Er war dein Seelenspiegel, ihr wart unzertrennlich und er loyal. Er war wie Familie.‘

Aber warum ging er? Das tat er ja und was ist, wenn er zu viel weiß?!

‚Ihr wart wirklich sehr vertraut….sehr vertraut, es ist gut möglich, dass er mehr wusste.‘


Verdammt! Wollte er uns vielleicht verraten und wir haben versucht, ihn daraufhin loszuwerden? Seit wann arbeiten wir so schlampig, dass jemand sowas überlebt?

‚Schaffen wir ihn aus dem Weg!‘

‚Sollten wir nicht ersteinmal zusehen, dass wir Klarheit gewinnen?‘

‚Klarheit, Klarheit! Töten und opfern, loswerden müssen wir ihn!‘

‚Ich finde, dass wir es da überstürzen.‘[/i]

‚Ruhe!‘]Schallt es da scharf im Kopf wieder.

Ruhe, ja und ich muss dringend so vieles klären….das Er seit Wochen nicht aufzufinden ist machte die ganze Sachlage auch nicht einfacher und das sie noch anderen Tatsachen vergebens seit Tagen versucht aus dem Weg zu gehen….die Gespräche aber so genießt und sich so wahnsinnig schlecht aus dem mausgrauen Schleier lösen konnte, ….machte das alles noch chaotischer.

Das alles klang wie ein abstrakter Albtraum, aus dem sie hoffentlich bald erwachen würde…..sonst würden all die Gedanken noch irgendwann ihren Kopf sprengen. Mit der Schwester musste sie sich noch reden….dringlichst und solange war klar, Rollen mussten gespielt werden, also schlüpfe ich hinein in meine Welt und versuche die Schubladen zu ordnen, die so voller Chaos sind.
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Alecia Rundhammer





 Beitrag Verfasst am: 21 Jan 2023 11:45    Titel:
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________________________
Die vier goldenen Regeln des Seins, Werden und Ist.
Schließe ab, was Ist.
Akzeptiere das Sein.
Lebe was werden könnte.

Überschreite nicht, vermenge nicht,
sonst siehe wie es zusammenbricht.
________________________

Der Körper erstarrt, jede einzelne Faser spannt sich an, als wäre der reine Versuch, sich zur Wehr zu setzen, der einzige Wunsch, der übrig bleibt. Ich spüre, wie alles weicht, spüre wie die Klinge meine Leere durchstößt, jene, die ich so zwanghaft versuche zu füllen. Spüre den warmen Lebenssaft, der sich über mein Kleid ergießt.
Ich sehe ihn, aber kein Gesicht, keine Züge, verschwommene Schatten.

Stille kehrt ein, gepaart von dem dumpfen Rauschen, welches sich in meinen Ohren breit macht, dem Kribbeln, das dem vorherigen Schmerz weicht und sich in meinem ganzen Körper ausbreitet. Und aus irgendwelchen Gründen spüre ich Schmerz, aber nicht den Schmerz des Stiches, nicht den Schmerz der Wunde….ich spüre einen tiefen Schmerz, so tief verborgen in meinem Herz. Als würde nur allein dieser mir die Luft zum Atmen nehmen, mich ersticken, mich in die endlose Tiefe reißen.

Die Anspannung weicht, der Körper gibt nach.
Dunkelheit, schlichte und einfache Dunkelheit.
Die Luft presst sich aus meinen Lungen und zurück, zurück bleibt lediglich die Stille. Kein Atemzug, kein Herzschlag, nichts - ein Schlaf der Ewigkeit. Der Dolch, welcher das Herz durchbohrt hat, steckt noch in der Brust und die Hand, welche jenen hält, wird noch immer krampfhaft daran festhalten.

Stille.

Der Tod ist nicht für immer.

Oder vielleicht doch.

Plötzlich reißt etwas mit einem Ruck den Dolch heraus, zerrt den leblosen Körper an den Haaren in Richtung Mitte des Raumes.
Ich sehe ihn und sehe mich. Als würde ein unsichtbares Band mich halten und mir jegliches hinfortgehen verbieten.

Ich fühle nichts, ich fühle weder Hass noch Schmerz, noch Liebe, noch Freude, keine Trauer, einfach nichts.
Gefühle, die schon lange verstummt sind, überschattet von dem Sein und dem Werden. Das Ist, nur ein dumpfes Grollen, welches schlicht die Oberfläche nicht gänzlich erreicht.

Ein Schluchzen dringt an mein Ohr und dann ein lauter Schrei, so verzweifelt, so herzzerreißend und traurig.

____________________________

‚Und dies ist das Sein?‘

Ruckartig reißt es mich aus dem Traum, Übelkeit überkommt mich. Eilig tragen mich meine Füße zum Ort der Erleichterung, bis das Beben meines Körpers nachgibt und ich in meinem Magen nichts mehr als Leere spüre. Meine Atmung beruhigt sich, ich spüre meine Finger, meine Hände, meinen ganzen Körper und den widerlichen Geschmack der erbrochenen Galle in meinem Mund. Die Finger wandern zu der Stelle, zu meinem Herz, da wo ich eben noch den Dolch spürte.
..nur ein Traum, es war nur ein Traum
Zitternd schleppen mich meine Beine wieder in Richtung meines Bettes und während ich weiter versuche, meinen Körper zu beruhigen, gleiten meine Augen starrend gen die Decke.

Albträume, keine Seltenheit. Schon eh und je begleiten sie mich, erdrücken den erholsamen Schlaf und schleudern mich oft, ausgezerrt von dem was war und ist, wieder in das Hier und Jetzt.

Es gibt so vieles, worüber ich nachdenken sollte, nein, sogar muss.
Entscheidungen, die ich getroffen habe und welche, die ich noch treffen muss. Ungeahnt dessen was darauf folgen wird….leicht tue ich mir damit nicht und vielleicht tue ich mir auch keinen Gefallen damit. Doch wenn ich es nicht versuche herauszufinden, wie kann ich dann wissen was passiert?

Ich war eben noch nicht für die Ewigkeit, zu welcher es führen könnte, noch nicht. Mein neues Ich konnte so vieles fühlen, so viel mehr als zuvor, so viel stärker als früher und so viel lebendiger. Ich habe das Gefühl, alles mitnehmen zu müssen, es leben zu müssen, den Tatendrang ausleben zu müssen. Derzeit mehr als je zuvor.
Hier war der richtige Ort dafür, hier war der richtige Moment. Eine solche Vielfalt von dem, was zuvor verschlossen war, zum Teil längst vergessen oder nie wirklich gelebt.
Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen wo ich wieder zur Ruhe finde, aber zuerst muss ich Leben und das Leben spüren, bis ins kleinste Detail.
Es ausschöpfen, was mir gegeben wurde, es genießen, was ich mir so lange verwehrt habe. Diese Leichtigkeit, wie eine Feder, die vom Wind getragen durch die Welt fliegt. Schwebend von einem Ort zum Nächsten. Ich muss mich losreißen so schwer es mir fällt, muss mich von mir selbst befreien.

Etwas zu halten, nur aus Angst, es dann gänzlich zu verlieren, ist nicht der richtige Weg. Manchmal müssen die Wege sich für einige Zeit trennen, um der Entfaltung seinen Lauf zu lassen, um wachsen zu können am eigenen Ich und an all den Hürden, die auf einen zukommen. Manchmal muss man loslassen, was man krampfhaft halten möchte.
Und manchmal muss man dem, was unbekannt im stillen lauert, zuerst Klarheit verschaffen, damit man das, was Wichtig ist, auch als das sehen kann, was es verdient hat, gesehen zu werden. Es kann alles sein oder eben nichts.

Und dennoch fühle ich den Hafen der Sicherheit, den Mantel der Vertrautheit und den Anker der Innigkeit. Ich fühle, wie allein der Gedanke mir ein Lächeln auf die Züge zaubert und gleichsam mein Herz schwer werden lässt. Zerrissen in mir selbst, aber das war ich schon immer, das bin wohl schlicht Ich.

'Du denkst zuviel!'

‘Und was kann das Ist?’
Oh! Wie wundervoll! Ein Rausch, gänzlich in mich aufnehmend, zärtlich anschmiegend und voller Sinnlichkeit. Die Zeit vergessend, verweilend im Moment der gefühlten Ewigkeit.
Kann ihm nicht entfliehen, diesem Gefühl welches sich einschleicht, immer tiefer wurzelt und sich seinen Platz erkämpft. Will ihm nicht entfliehen, es in mich aufnehmen und neu kennenlernen.
Das blühende Leben.
Alles voller Farbenpracht, Lebensfreude und diesem Hauch Lässigkeit, mit welcher man durch den Tag schreitet und die Aufgaben, ohne viel darüber nachdenken zu müssen, schlicht erledigt.

Faszination, auf allen Wegen, es schäumt so über, dass ich garnicht so wirklich bemerke, wie es das Bestehende nach hinten rücken lässt. Als wäre es hinter einem Nebel verborgen, der mir die Sicht darauf nicht gänzlich, aber eben immer mal wieder erschwert.

Die vielen Wege welche sich öffnen, welche gegangen werden können und mich auf neues Terrain bringen. Mit vielen Möglichkeiten lockend in neue Aufgabenbereiche stürzend und vielleicht, wenn ich mich gut anstelle, gar in eine noch bessere Vernetzung hinein.

Und was ist mit Dir?
Wie ich mich bei all dem fühle?
Nicht gut, aber auch nicht schlecht.
Es ist, als würde ich zerrissen in meinem Inneren verweilen. Diese Zerrissenheit verweilt schon lange in mir, aber als die Leere dazu kam, war es, als würde ewiglich etwas fehlen. Der Versuch die Leere zu füllen und sich zu öffnen, fiel mir nicht leicht aber ich ging den Schritt, nur um festzustellen das er mich gerade jetzt, nicht weiterbringt.
Denn die Leere, die blieb.
Ummantelt vom Schutz, der sich liebevoll um diese legt, hegt und pflegt, sie schützt und liebt. Sie nach und nach zu füllen vermag um dort auch zu haften. Aber zuerst musste ich mich mit meinem Sein auseinandersetzen und meinem Gefühl folgen, um zum Werden zu gelangen.

Ein zuerst leises, dann immer lauter und greller werdendes Geräusch erklingt. Als würden Fingernägel über eine Schiefertafel kratzen. Dann ein Lachen, das von der altbekannten Melodie in der Stimme, krächzend und voller Belustigung im Kopf erklingt:
"Angst! Ich rieche sie in jeder deiner Ritzen! Schwaches Fleisch! Flieh nur!"

"Sei Still! Ich fliehe nicht!"

"Ach, nun, ein bisschen schon. Das müssen wir uns wohl alle eingestehen." dringt es da wohl in sanftem gar mütterlichem Ton.

"Unnötiger Ballast, schaff sie alle aus dem Weg, wir brauchen keinen!" zischt es da wieder "Pfui! Niemand brauchen wir! NIEMAND! Wir könnten sie ausbluten lassen, alle, es aufheben und trinken. Mhhhhm lecker! Und diesen Hund dort im Haus, den auch!"

"Ich hab gesagt, du sollst still sein!"
Fauche ich, ich bin mir nicht sicher ob ich es laut ausgesprochen habe, die Hände zu Fäusten geballt spüre ich nur, wie ich die innere, tiefschwarze Wand nach Oben schießen lasse und versuche mich zurück in meine Stille zu begeben. Es ist mein Kopf, es genügt, dass sie die Oberhand erlangt, wenn ich ausgezehrt nach dem Lebenssaft verlange.

An schlafen zu denken kann ich nun eh vergessen, also schleppe ich mich hinauf in die Wärme und mache mir Gedanken über das, was uns als nächstes bevorsteht.
Zerrissen…hm…So klein meine Probleme, so groß, was da draußen auf uns wartet und so viel zu tun.
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