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Zeiten des Wandels
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Cynric





 Beitrag Verfasst am: 17 Apr 2006 22:21    Titel: Zeiten des Wandels
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Es war spät am Abend als Cynric von seiner Jagd zurückkehrte. Oft war er in letzter Zeit bei den Ruinen gewesen. Jede Nacht wenn die Sonne hinter den Bäumen versankt stiegen die Toten aus dem kleinen Schacht, welcher in die unterirdischen Katakomben führte. Und beinahe Nacht für Nacht kam er hier her. Er liebe die Gefahr, das Gefühl jeden Moment durch eine Unachtsamkeit sterben zu können. Er schaute den Toten in ihre leeren Augen und ein Woge der Befriedigung überkam ihn wenn die Wesen unter seinen Streichen fielen. Wenn die gequälten Seelen schrien und wenn Knochen unter der Wucht seines silbernen Morgensterns splitterten. Manchmal dachte er dabei an vergangene Zeiten. An glorreiche Schlachten und an den großen Krieg – das letzte Mal, dass er sein Schwert für Rahal, für Alatar erhoben hatte.

Gerüstet ritt er über die weiten Wiesen. In der Ferne sah er bereits die Siluette seines Hauses, doch schien kein Licht zu brennen. Waren Zora und Lucian bereits zu Bett gegangen? Nein, sicher würden sie erst spät zurückkehren, wo immer sie auch waren. Die Dämmerung war schon weit fortgeschritten als der kräftige Mustang vor dem marmornen Haus schnaubend zum stehen kam. Cynric stieg schwer von dem Rücken des Tieres und die gepanzerten Stiefel hinterließen tiefe Abdrücke im nassen Rasen. Der Mond war von dünnen Wolken verschleiert. Das dampfende Schnauben des Mustangs, das Schmatzen unter Cynrics Stiefeln und der Schrei einer Eule aus dem nahen Wald waren die einzigen zu vernehmenden Geräusche. Doch der Krieger wusste, dass ihn zahlreiche Augen aus der Finsternis des immergrünen Waldes heraus beobachten. Lautlos schwang die eiserne Tür auf. Dort wo Cynric auf den weißen Boden trat hinterließen seine Stiefel nasse braune Abdrücke. Es störte ihn nicht. Er schloss die Tür, eben so leise wie er sie geöffnet hatte. Nur ein leises Klicken war zu vernehmen als sie ins Schloss viel. Stück für Stück schälte er sich aus der Schweren Platte, legte die einzelnen Teile ordentlich über ein Gestell. Auch die gepolsterte Unterkleidung fand ihren Platz an dem sie bis zu einer neuen Jagd auslüften konnte. So, befreit von allen Kleidern trat Cynric wieder hinaus. Nur sein Schwertgehänge nahm er mit in die Dunkelheit. Er spürte den nassen kalten Rasen unter seinen Füssen auf dem Weg zu dem kleinen gemauerten Brunnen. Er lehnte sein Schwert an dagegen und ließ den hölzernen Eimer in die Tiefe fallen. Für einen Moment schloss Cynric die Augen. Tief ging sein Atem, dann zog er den Eimer wieder empor und stellte ihn auf den Brunnenrand. Seine Hände tauchten in das eiskalte Nass und Cynric befreite seinen Körper von Schweiß und Schmutz. Einige Zeit stand er so, nackt und nass vor seinem Haus. Seine Augen in die Ferne gerichtet. Doch war nichts zu sehen außer in Dunkelheit gehüllte Wiesen. Kalter Wind kam auf und nun begann der Krieger zu frösteln. Langsam führten ihn seine Schritte wieder hinein. Das Leinentuch mit dem Cynric die Feuchtigkeit von einem Körper rieb war rau und kratzig. Der scharfe Schnaps brannte als er seinen Mund spülte. Erschöpft ließ sich der Krieger in die Kissen fallen. Wie erwartet war das Bett leer. Seine Gedanken kreisten um sein Leben, diese leere Haus, die Schlachtfelder der Vergangenheit. Dann übermannte ihn der Schlaf...

Endlose verdorrte Wiesen. Dunkle Wolken ziehen rasend schnell über den Himmel. Ein Sturm bläst Cynric ins Gesicht. Er blinzelt. Überall wo er hinschaut, unendliche hügelige Weiten. Seine Haare flattern, in seiner Rechten hält er ein Schwert. Er blinzelt. Zora? Weit in der Ferne kann er sie sehen. Sie schaut zu ihm herüber. Er versucht zu schreien, ihren Namen zu rufen, doch verweht der Wind die Worte, kaum dass sie seine Kehle verlassen. Er versucht zu laufen, doch scheint der Boden plötzlich weich und zäh zu werden. Seine Beine schmerzen, das Schwert wiegt schwer in seiner Hand. Er läuft, läuft weiter, eine Ewigkeit. Doch scheint er sich nicht von der Stelle zu bewegen. Weit in der Ferne schaut Zora zu ihm herüber...
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Cynric





 Beitrag Verfasst am: 18 Apr 2006 23:54    Titel:
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Wieder einmal war Das Haus leer. Cynric sass auf der Treppe. Er wusste nicht, was er noch tun sollte. Das Holz war gehackt und sauber aufgestapelt, das Wasser in der marmornen Wanne gewechselt. Langsam begann er sich zu fragen, warum er dieses große Haus bauen ließ, wo er doch scheinbar alleine hier wohnte. Gemächlich schlenderte er in die Küche. Ein ordentliches Abendmahl dachte er, würde ihn schon wieder aufmuntern. Doch als die letzten Bissen des Brotes hinunter waren, stellte sich wieder das verhasste Gefühl der Leere ein. Sein Blick fiel auf das sauber sortierte Weinregal. Weine, aus allen Teilen des Landes stapelten sich dort neben zwergischem Bier und allerlei Gebranntem. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Ja, einen guten Wein hatte er sich lange nicht mehr gegönnt. Vielleicht war heute der passende Abend dazu. Er nahm eines der teuren Kristallgläser und dazu eine Flasche Auentaler Auslese. Schnell war das erste Glas geleert und auch das zweite. Und bald schon viel sein nunmehr glasiger Blick auf die leere Flasche. Cynric brummte missmutig, schob die Flasche beiseite und machte sich auf, einen weiteren der teuren Weine zu entkorken. Viel zu schnell leerte sich auch diese Flasche. Der Krieger seufzte und schluckte gleichzeitig auf. Eine warme Röte hatte sich auf seine Wangen gelegt. Der Schleier des Rausches begann sich langsam über seine Sinne zu legen. Wo war dieses Weib schon wieder, fragte er sich. Wo trieb sie sich den ganzen Tag herum? Schwindel überkam ihn, als er sich erhob. Seine Hand griff nach dem Regal um Halt zu finden. Ja, einen Schluck von der gebrannten Birne sollte er wohl noch vertragen. Er brauchte ein wenig um den Korken zu entfernen, dann nahm er ohne Umschweife einen großen Schluck aus der Flasche. Das Gesöff brannte und stahl ihm beinahe den Atem. Cynric lächelte, und es folgte ein zweiter Schluck. Die Flasche war beinahe geleert, da überkam ihn plötzlich eine unglaubliche Wut. Wie eine Woge schwappte sie über ihn, spülte ihn hinweg. Er war zornig. Was tat er hier? Sollte er nicht auf dem Schlachtfeld sein? Er schaute auf die Flasche in seiner Hand und warf sie mit aller Kraft gegen die Wand. Das Glas zersprang und Splitter flogen umher. Cynric nahm es kaum Wahr. Er brauchte Luft, frische Luft und so stolperte er nach Draußen, riss dabei beinahe die roten Vorhänge hinunter, welche den Raum trennten. Barfuß stand er auf der Wiese vor dem Haus und stützte sich mit dem Arm an der Wand ab. Die frische Luft war angenehm, er atmete tief durch doch die Welt um ihn schien sich plötzlich zu drehen. Mit beiden Händen griff er nach der Tür und taumelte zurück ins Haus, sich dabei ständig abstützend. Was tat er hier? fragte er sich. Er versuchte das Bett zu erreichen, doch stürzte er vorher und musste sich mühsam wieder hochziehen. Dann endlich lag er rücklings in den Kissen. Die Decke über ihm drehte sich rasend schnell. Wiede fragte er sich, was tat er hier? sollte er so enden? In seinem einsamen Haus in der Wildnis? Wo war das Schlachtfeld auf dem er immer sterben wollte? Dann umschloss der Schleier des Rausches seine Sinne...

Cynric öffnete die Augen. Er stand wieder inmitten der Endlosen Ebene. Er schaute sich um. Über ihm flogen die Wolken über den Himmel. Sein Blick ging über die flachen Hügel, suchte nach Zora. Doch war sie nirgends zu sehen. Plötzlich, von einem Moment auf den Anderen zogen sich die Wolken zusammen und der Himmel wurde rabenschwarz. Der Wind stand still, kein Geräusch war mehr zu hören. Nurnoch der eigene Atem und das Pochen seines Herzschlages drangen an Cynrics Ohr. Er drehte um. Nichts. Eine eisige Kälte legte sich auf seinen Nacken. Er erschauderte. Griff an seine Seite. Kein Schwert. Er drehte sich zurück, erstarrte. Vor ihm, wo eben noch endlose leere war. Stand ein Mann. Tiefschwarze Robe verhüllte seinen Körper und reichte bis auf den Boden. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen, und dort wo sie endete, konnte Cynric nichts als schwarze leere erkennen. Die Hände steckten in schwarzen Panzerhandschuhen. Wieder griff der Krieger an seine Seite – und ins Leere. Sein gegenüber rührte sich nicht, doch konnte Cynric förmlich spüren, wie ihn die Augen aus der schwärze der Kapuze heraus anstarrten. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. Er trat ins Leere. Er fiel. Wo eben noch Fester Boden war, hatte sich ein schwarzes, scheinbar endloses Loch aufgetan. Er fiel, konnte den Himmel kaum mehr sehe. Sein Körper drehte sich mehrmals um sich selbst, ehe er endlich Stabilität gefunden hatte. Noch immer fiel er, unter ihm endlose Schwärze. Er schrie.

Sein Oberkörper schnellte hoch. Er war wach. Schweiß nass. Er schaute neben sich. Dort lag Zora. Sie hatte ihm den Rücken zugewandt. Sein Mund war trocken und der Geschmack des Schnapses brannte noch immer in seinem Hals. Erschöpft fiel er zurück in die Kissen.
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Zora D´artou





 Beitrag Verfasst am: 21 Apr 2006 15:43    Titel:
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SIe war viel in der Stadt und den kleinen Lucian nahm sie meistens mit da sie wusste das Cynric oefter mal lieber weg wollte.
Der Kleine konnte schon laufen und lief wie der Wind.

Es machte ihr manchmal Muehe aber schimpfen konnte sie nie mit ihm, denn immer erheiterte er ihr Gemueht.

Sie kamen abends spät wieder, manchmal trank sie noch etwas mit ein paar freunden in der Stadt und Lucian shclief meistens auf ihrem schoß ein.

Da war es schon etwas komplizierter ihn nach Hause zu transportieren.
Selten sah sie noch Cynric und es tat ihr leid. Bald wuerde sie sich wieder mehr Zeit nehmen und die Arbeit hintenanstehen lassen.


Cynric...

Als sie an diesem Abend oder besser in der Nacht nach Hause kam sah sie die ganzen schnapsflaschen und schnell trug sie Lucian ins bett ehe sie an den flaschen schnupperte und den strengen Geruch des Alkohols einatmete.

Fluechtete er vor ihr..wegen ihr und trank desshalb?
Sie ging der Spur von Flaschen nach und kam schließlich zu ihrem Bett. Sie erblickte sein rotes Gesicht und schämte sich dafuer das sie ihn so oft alleine ließ.

Doch irgendwas erschreckte sie auch. War da Zorn in sienen gesichtzuegen die ehemals so friedlich und liebevoll waren?
Zorn auf sie..Zora?

Schwer schluckte sie als sie ihn so liegen sah und schließlich schluepfte sie aus den KLeidern und in das bett neben ihn.
Erst wollte sie sich an ihn kuscheln aber sie wollte ihn auch nicht wecken und außerdem war die Fahne sehr stark die da aus seinem Mund kam.

So drehte sie sich um und blickte noch lange auf die Wand vor ihr ehe sie in einen traumlosen Schlaf versank.
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Cynric





 Beitrag Verfasst am: 22 Apr 2006 22:17    Titel:
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Beinahe stockfinster schien es Cynric als er aus der Warmen und verrauchten Schankstube hinaus an die frische Luft trat. Seine Augen brauchten ein wenig, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Wortfetzen und Gelächter drangen dumpf durch die Geschlossenen Fensterläden. Der Himmel über ihm war wolkenverhangen und das einzige schwache Licht spendete die kleine Laterne hier an der Wegeskreuzung. Dünne weiße Nebelfetzen griffen wie Finger aus dem Wald heraus über die Strasse. Cynric zog seinen Waffenrock und den dunkelblauen wollenen Umhang zurecht, dann trabte er langsam die Strasse hinunter. Er wusste er hatte noch einen weiten Weg vor sich, doch sah er keinen Grund zur Eile. Er würde in jedem Fall vor Zora zu Hause sein.
Es war fast Windstill als die Wolkendecke aufriss und das weiße Licht des Mondes auf die Straße fiel, deren Umrisse er zuvor nur mit Mühe hatte ausmachen können. Rechts und links des Weges erhob sich dichter Wald. Plötzlich runzelte Cynric die Stirn. Er starrte in die Dunkelheit ohne jedoch dabei langsamer zu werden. Hatte er da nicht etwas gesehen? Waren das dort vorn nicht gerade zwei Gestalten gewesen? Oder ließ er sich von den Trugbildern des nächtlichen Nebels zum Narren halten? Unwillkürlich musste er dabei an den seltsamen Magier denken, den er heute Abend kennen gelernt hatte. Seine Linke umfasste den Oberen Rand der Schwertscheide und drückte das Schwert mit dem Daumen ein wenig nach oben, sodass sich die Klinge ein wenig lockerte. Gleichmäßigen Schrittes setzte er seinen Weg fort, doch war sein Blick wachsam nach vorn gerichtet.
Er hatte sich nicht getäuscht. Ein Knacken und Krachen beiderseits des Weges, dann sprangen zwei Gestalten auf den Weg. Cynric hatte sein Schwert fest in der Hand ehe sie beide vor ihm standen. Der Mond stand nun hell am Himmel und tauchte die Szene in kaltes weißes Licht. Die Gestalten traten näher, beide reckten ihm glänzende Säbel entgegen und plötzlich zogen sich die Mundwinkel des Kriegers zu einem breiten Grinsen. Hatte dieser Bauer noch nicht genug, fragte er sich? Er kannte das Gesicht des einen bereits. Er hatte Cynric diesen Abend beim Spiel mit den Wurfmessern angerempelt. Wohl hatte er nicht mit der Reaktion des Kriegers gerechnet, sonst währe er sich er vorsichtiger gewesen. Dieser hatte ihm vor Wut ohne Umschweife die Faust ins Gesicht geschlagen. Cynric lächelte als er sich an das leise Knacken erinnerte und zufrieden betrachtete er nun die schiefe Nase des Fremden. Wollte er sich hier an ihm rächen?, fragte er sich. Glaube er ernsthaft, dass sie zu zweit auch nur einen Wimpernschlag überleben würden? Er hatte den Gedanken gerade zu Ende geführt, als hinter ihm weiteres Knacken die Stille der Nacht durchbrach. Leise Schritte waren zu vernehmen. Ah, noch zwei dachte Cynric ohne sich um zuschauen und seine Lust auf einen Kampf stieg merklich. Der Fremde vor ihm starrte ihn an. Beide waren in dunkle Lumpen gekleidet und Cynric fragte sich ernsthaft, wie diese Gestalten an die Säbel gekommen waren. „Du hast heute Abend einen verdammten Fehler gemacht,“ knurrte der Linke. „Dafür wirst du jetzt in deinem eigenen Blut sterben.“ Der Krieger lächelte. Blut, ja diese Vorstellung gefiel ihm gut, doch dachte er dabei wahrlich nicht an sein eigenes. Sicher hätte er die vier Tölpel kampfunfähig machen können, aber der Gedanke und die Freude auf einen Kampf hatten ihn schon übermannt. Ohne ein weiteres Wort abzuwarten stürmte er auf die beiden los und der verdutzte Ausdruck war noch nicht aus den Zügen der Männer gewichen, als der erste von ihnen bereits zuckend und sterbend am Boden lag. Die anderen drei hatten sich schnell von ihrem Schreck erholt und versuchten Cynric nun ihrerseits zu bedrängen. Aber ihre Bewegungen waren so ungelenkt und schwach, dass Cynric keine Mühe hatte ihren Schlägen zu entgehen. Geschickt duckte er sich unter ihnen hindurch und zog dabei gleichzeitig dem zweiten sein Schwert mitten durch das vernarbte Gesicht. Die übrigen zwei wichen zurück, umgriffen ihre Säbel fest mit beiden Händen und postierten sich mit ausgestreckten Waffen vor und hinter ihm. Langsam schritt Cynric auf seinen Bekannten zu. Und schon vernahm er hinter sich die erwarteten hastigen Schritte. Einen Augenblick hielt er inne, dann stieß er seine Klinge an seinem Körper vorbei nach hinten. Zufrieden lauschte er dem gurgelndem Röcheln, dann sackte der Körper hinter ihm zusammen. Von der Blutgier übermannt starrte der Krieger seinem letzten Gegner in die Augen. Er sah die Angst in ihnen und wie sie langsam in Panik umschlug bis sich der Fremde ruckartig umdrehte um sein Heil in der Flucht zu suchen. Vier Schritte gelangen ihm, dann hatte Cynrics Schwert die Hand verlassen und seinen Weg in den Rücken des Mannes gefunden. Tief atmend schaute sich der Krieger um. Ein seltsames Gefühl der Befriedigung ergriff von ihm Besitz, als er sah, wie das Blut langsam aus den Wunden quoll. Ruhigen Schrittes setzte er seinen Weg fort. Für diesen Abend schienen alle Sorgen vergessen.
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Cynric





 Beitrag Verfasst am: 23 Apr 2006 23:18    Titel:
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Cynric lag matt und schwach auf dem harten von einer Blutlache bedeckten Marmorboden seines Hauses, einzig in ein paar wollene Vorhänge gewickelt. Nur verschwommen drangen die Bilder in sein Bewusstsein vor. Entfernt nahm er Zora wahr, wie sie an der schweren Metalltruhe lehnte. Warum hatte er sie nicht getötet, fragte er sich. Warum hatte er nicht zuerst sie und dann sich selbst getötet? Dann hätte alles längst vorbei sein können. Die Wunde an seinem Bauch schmerzte unerträglich. Bis zum Heft hatte sich der Krieger den schmale Dolch in den Bauch gerammt. War es Glück oder Pech, dass der noch immer nicht von dieser Welt verschieden war? Erneut entschwand die Umgebung seinem Bewusstsein.

Wiedereinmal fand sich Cynric auf der beinahe schon vertrauten Ebene wieder. Doch etwas war anders. Es war finstere Nacht. Weder Mond noch Sterne zeigten sich am Himmel und doch konnte Cynric alles deutlich in einem dunklen Grau erkennen. Schmerzen. Er schaute an sich hinunter. Eine tiefe Wunde klaffte dort, wo der Dolch seine Haut durchstoßen hatte. Blut quoll unaufhörlich draus hervor, lief seinen Bauch und an seinen Beinen hinunter. Erschrocken stellte er fest, wie die kleine Pfütze zu seinen Füssen langsam grösser wurde. Er presste die Hände fest auf die Wunde, aber das Blut floss unaufhörlich zwischen seinen Fingern hindurch.

Ein Lachen ertönte vor ihm, so eisig, dass den Krieger ein kalter Schauer überlief. Langsam hob er den Kopf. Der Fremde stand nur wenige Schritt von ihm entfernt. Schwarze Lumpen verhüllten seine Gestalt. Unter dem Stoff konnte Cynric dunkle, Dornen besetzte Platten ausmachen. Auch die Hände waren von Ketten und Plattenfragmenten verborgen Dort wo man bei einem Menschen das Gesicht erwartet hätte, gab es einzig eine tiefschwarze Leere, umrandet von einer dunklen Kapuze. Noch immer sprudelte das Blut in einem Schwall aus Cynrics Wunde und aus der Pfütze wurde mehr und mehr ein kleiner Strom, der sich gurgelnd seinen Weg über verbranntes Gras bahnte.

Wie ein Donner dröhnte die tiefe raue Stimme und bereitete Cynric ungekannte Schmerzen. Er wollte sich die Ohren zu halten, doch war es ihm plötzlich unmöglich sich zu bewegen und so drangen die Worte quälend an sein Ohr. „Du stehst kurz vor dem Tod, Krieger und hast nichts erreicht. Du hättest alles haben können und bist doch ein Niemand. Du hast dich von niedersten Gefühlen dazu machen lassen.“ Die Worte waren voller Verachtung und mit einem Mal wurde sich Cynric ihrer Wahrheit bewusst. Plötzlich fühle er, wie er sich selbst aus tiefster Seele hasste. Doch nicht nur sich, sein Hass begann sich gegen alles zu richten was ihn dazu gemacht hatte. Er spürte wie das schwache Licht der Liebe für immer erlosch.

Ein schwarzer Schleier legte sich über sein Sinne, dann wurde es wieder klar vor seinen Augen. Der Fremde war verschwunden. Statt dessen sah Cynric Blut. Er war umgeben von einem reißendem rotem Strom. Die Fluten erfassten ihn, wirbelten ihn umher. Er schmeckte es. Spürte wie das Blut seine Lungen füllte. Schwärze.


Als Cynric am nächsten Morgen erwachte fror er. Die Wunde an seinem Bauch brannte und seine Kehle war trocken und kratzig. Aber von all dem merkte er nichts. Er hatte die Augen geschlossen und nur drei Gefühle schienen seine Seele fest in ihrem Griff zu haben. WUT, das Gelüst nach RACHE, unbändiger und tiefster HASS.
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