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Briefe von Feliks
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Feliks Ahnheim





 Beitrag Verfasst am: 08 Nov 2018 23:32    Titel: Briefe von Feliks
Antworten mit Zitat

Viel zu lang ist es her, innig geliebter Franz, dass ich euch verlassen musste. Schande über mich, dass ich es bislang nicht fertiggebracht habe die Feder in die Hand zu nehmen und dir zu berichten.

Nur allzu oft denke ich an euch und die geselligen Stunden unter der Linde zurück. Oft im Stillen, nur für mich, erhebe ich das Glas auf euch. Ach, grüß mir Alarich, Saukopf und Wenzel von ganzem Herzen und grüße auch die liebe Jette. Ich hoffe, sie ist nicht mehr zornig mit mir. Herze sie allesamt für mich.

Ich habe inzwischen ein Zimmer in der Stadt bezogen. Es ist nicht besonders groß, zum Schlafen aber genügt es. Die Wirtin ist freundlich und bringt frisches Wasser. Zu viel Zeit verbringe ich ohnehin nicht zwischen meinen Wänden. Auch wenn, dies muss ich einräumen lieber Franz, ich in den jüngsten Tagen immer öfter an meinem Tisch sitze und mich mit Freude dem Wein hingebe.
Was schreibe ich, wenn ich von Freude schreibe? Ich will, wie stets, ehrlich sein mit dir. Nichteinmal mein liebster Weißer mag mir derzeit den Abend zu versüßen. Ich weiß nicht, was es ist, was in mir ist.
Ich trinke das Leben auf vollen Gläsern und möchte mich daran berauschen, doch gelingt mir dies immer seltener. Stattdessen habe ich nur einen vollen Bauch. Ich habe viel Umgang, jedoch kaum rechre Geselschaft. Kaum noch etwas bereitet mir wahre Lust, das einem das Herz aufgehen könnte, immer öfter suche ich Zerstreuung im Rebensaft.

Ich sollte glücklich sein, dazu habe ich guten Grund. Rechtes Glück aber will nicht aufkommen. Indes will ich immer mehr, immer fein neues erlangen und besitzen. Halte ich es in den Händen bereitet es mir kaum noch Freude. Zuletzt war Markttag. Ich habe Unsummen ausgegeben für allerlei Tand und Spielereien, von denen ich nichts brauchte. Viel zu kurz wehrte die Freude am neuen Gewinn, lediglich mein leerer Beutel trug dafür Sorge, dass ich mir noch mehr zulegte. Mein Schrank quilt über von Hemden und Jacken, dennoch trage ich immer die gleichen. Ich habe unzählige verschiedene Düfte, von denen ich allenfalls zwei auflege und habe ein halbes Lager voll Möbel, die ich noch nie genutzt, ja nicht einmal aufgestellt habe.

Ist es so Franz, dass ich so unersättlich bin? Du und Wenzel, ihr hättet mir wohl kräftig den Kopf gewaschen, wäre ich schon in der Heimat so gewesen. Ich weiß nun aber auch weder ein, noch aus. Selbst weiß ich nicht, was oder wohin ich will. Immer öfter finde ich mich ziellos durch die Gassen stromern, auf der Suche nach etwas, das ich selbst noch nicht kenne. Was heute noch reizte mag morgen schon Asche sein. Ich möchte mir die Brust aufreißen, so eng fühlt sie sich an. Ich schlage den Kopf gegen die Wand, so wenig mag ich mich selbst leiden. Sogar den Spiegel habe ich verhängt. Ich höre dich Freund bis hier lachen, aber glaube mir, du würdest in mir kaum den wiedererkennen, der ich war, als ich fort musste.

Ich habe mir eine Flöte gekauft. ich spiele sie grässlich, aber ich übe mich recht fleißig. Vielleicht werde ich einen Adoraner Männerflötenkreis gründen. Das könnte mir gefallen.

Meine Kerze brennt aus und ich habe noch so viel zu berichten.
Grüße alle von Herzen und komm ich besuchen. Mein Herz geht auf bei dem Gedanken daran, mich mit dir dumm zu trinken.



Feliks


Zuletzt bearbeitet von Feliks Ahnheim am 08 Nov 2018 23:33, insgesamt einmal bearbeitet
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Feliks Ahnheim





 Beitrag Verfasst am: 17 Nov 2018 23:51    Titel:
Antworten mit Zitat

Geliebter Franz,

nun lasse ich erst viele Monde kein Lebenszeichen von mir hören und jetzt bekommst du in wenigen Tagen gleich den zweiten Brief von mir, noch bevor mich deine Antwort erreicht.

Verzeih mir, sollte mein Trübsal dich beschäftigen, dies ist nicht meine Absicht gewesen. Tatsächlich bin ich auch schon wieder um einiges lustiger.

Ich finde derzeit viel Freude daran, einem jungen Mitglied der Kirche dabei zu helfen, Unholde zu suchen und so dann zu richten. Wir haben - ich nehme dir die Spannung gleich- keinen gefunden. Ich bin nicht sicher, ob der Mann recht bei Sinnen ist und würde micht -müsste ich eine Entscheidung treffen- sicherlich dagegen entscheiden, dennoch ist er eine sehr angenehme Gesellschaft und erheitert mir den Abend.

Erheiterung finde ich auch in einem äußerst liebgewonnenen Ritual am Abend. Kurz bevor es zu Bett geht findet sich nun fast allabendlich ein höchst angenehmes Treffen. Den einen Tag etwas länger, anderntags lediglich wenige Augenblicke, von denen ich allerdings jeden mit jeder Faser meines Körpers genieße. Es sind diese Momente, in denen dir gewahr wird, dass du lebendig bist. Du kennst diese Augenblicke Franz, das weiß ich wohl. Ich hoffe nur, dass es auch Zukünftig so weiter geht.

Einige Dinge habe ich erfahren, die ich wohl hätte wissen können, dennoch nicht den blassesten Schimmer hatte. Eines dieser Dinge, die alles durcheinanderbringen und bei denen man sich an die Stirn hauen will. Ich bin nicht sicher, ob ich es bin, oder ob mich keine Schuld trifft. Hätte ich es wissen müssen, oder etwas ahnen, ich meine eigentlich nicht. Dennoch, oder gerade deshalb möchte ich mir die Stirn an der Wand blutig schlagen.

Wenn ich unter Menschen bin rede ich derzeit viel und sage wenig (ja, es ist noch mehr als sonst üblich). Es hilft mir, auf andere Gedanken zu kommen. Ich albere, wie stets und nehme mit Freude, was dabei herauskommt. Habe ich aber zu viel gescherzt. Selbst wenn ich von Herzen beteuere was ich sprech, mag man mir bisweilen keinen rechten Glauben mehr schenken. Du weißt, wie schwer es mir fällt mein Herz auszukehren oder ein Gespräch allzulang im Ernst zu führen. Ich mühe mich, bis zu dem Moment wo ich fürchte zu platzen, reichen will es aber wohl nicht. Ach, ich werde dir demnächst ausführlicher dazu schreiben, möchte dir aber nicht zu sehr dauern.

Ich bin nun stolzer Besitzer eines thyrischen Ahnen aus Salz. Er wacht über meinen Schlaf und auch sonst über alles. Er steht mitten in meinem Zimmer, ein anderer platz war nicht frei. Ich wusste nicht, dass man einen thyrischen Salzahnen benötigt, bis ich das Glück hatte, auf einem Markt einen solchen zu finden. Ich lecke hin und wieder an ihm. Er beschwert sich nicht, sondern hält wacht, zwischen zwei Leuchtkristallen, die ihn umsäumen und die ich mit dem Ahnen zusammen erwerben konnte. Mein Zimmer ist nun endlos zu voll, dafür schlafe ich recht gut unter der treuen Wacht des im Kristallschein rötlich leuchtenden Ahnen. Ich werde wohl bald umziehen. Möglicherweise werde ich demnächst um einen Bürgerbrief ersuchen.

Tatsächlich, ich erwäge sesshaft zu werden, so wie es sich für erwachsene Männer, wie wir es sind gehört. Ich werde berichten. Das Flötenspiel geht voran. Ich meine, ich habe schon einen Ton herausgefunden. Ich blase ihn recht oft und gern.

Fühl dich geherzt, grüße mir die Übrigen.
Ich bete für euch,



Feliks
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Feliks Ahnheim





 Beitrag Verfasst am: 02 Dez 2018 03:07    Titel:
Antworten mit Zitat

Das Schriftbild ist deutlich unsauberer als sonst. Viele Streichungen und zahlreiche Überschreibungen finden sich den gesamten Text hindurch

Mein lieber Franz,

ich bin schon etwas lustig heute, sieh es mir nach. Ich hoffe, du kannst es lesen.
Ich küsse dich für deine Nachricht und die Neuigkeiten aus der Heimat. Gib Alarich von mir einen Schlag in den Nacken, er soll sich nicht so anstellen.

Bei uns hat nun der Wind auch die letzten Früchte von den Bäumen geschnitten. Der Kirschbaum vor meinem Fenster, hat seine letzten Früchte verloren. Es wird Winter. Es wird kalt und ich friere in meinem Zimmer. Ich sehe zu, dass ich mein Herdfeuer erhalte, aber kalt ists mir dennoch. Daran bin ich natürlich selbst schuld. Aber Franz, das habe ich gelobt, ich will geduldig sein.

Das habe ich nicht besonders gut gemacht. Bitte frag nicht, was mich geritten hat, ich weiß es selber nicht. Der Tage bemerke ich jedenfalls immer wieder aufs Neue, dass Geduld keine meiner Tugenden ist. Wenn ich länger darüber nachdenke komme ich nicht umhin über die Frage zu grübeln, was überhaupt meine Tugenden sind, daher denke ich lieber nicht länger darüber nach.

Nun aber setz dich besser hin, Franz.
Ich habe das Tanzen gelernt. Natürlich wirst du nun sagen, wir haben schon immer getanzt bei allen Festen und das nicht zu knapp. Aber nun kann ich mit Fug und Recht behaupten, ich könnte auch auf einem Ball bestehen.
Zumindest, wenn dieser sehr klein ist und die übrigen Gäste blind oder gelähmt.
Ein Fräulein hat mir einige Dinge beim Tanz gezeigt. Leider nur beim Tanz. Ich übe mich in meiner freien Zeit soviel ich kann, um einen passablen Tänzer abzugeben. Ich hoffe sehr, dass ich auch einen Tanz ergatern kann, bei den anstehenden Festen, sollte ich dorthin gehen. Dort wird sie wohl auch mit anderen tanzen, die dies auch noch deutlich besser als ich können. Ich fürchte jenen auf dem Heimweg die Beine zu brechen. Ich weiß, dass das sicherlich nicht recht ist, weiß aber auch , lieber Freund, dass du mich verstehst.
Ich bin im Übrigend derzeit äußerst bemüht mich nicht aufzudrängen. Dies fällt mir schwer, wie du weißt.
Was nicht drängt, das steht. Und was steht, das lebt nicht.

Derzeiht steht nun sehr viel. Auch bei mir. Es drängt wenig. Wenig geht an. Ich habe neben dem Flöten nun das Backen begonnen. Ein Traum von mir ist es, eine Blaubeertorte zu backen. ich mühe mich redlich, mich mit dem Herd und dem Ofern vertraut zu machen.
Ermyne, meine Hauswirtin müht sich redlich, mich vor die Tür zu setzen. Mein Zimmer und ich stinken seit Tagen nach Fisch, der Gestank setzt sich in Kleidung, Möbeln und Haut fest. Ich rieche widerlich, wenn man nicht gerade Fisch mag. Lob und Anerkennung denen, die es dennoch mit mir aushalten. Ich habe derzeit einen hohen Duftwasserverbrauch.

Adoran mein Bester wächst, so scheint mir, zumindest gedeiht es. Nur zwei Häuser weiter haben einige Damen ihr Ladengeschäft. Sehr nette Fräuleins allesamt, wenn auch an Kleidung etwas farblos. Wir wollen zusammen dorthin, kommst du mich besuchen. Bemerkenswerte Handwerkskunst mit bemerkenswerten Damen

Zudem hat ein junger Schmied unweit von mir seine Tore eröffnet. Ein guter Bursche. Schlecht gekleidet, selbst für einen Schmied, aber dennoch ein guter Mann, so scheint mir. Ich bekomme von ihm einiges an Eisen, dass ich für meine Schlingenfallen benötige.

Die Große Stadt bringt es mit sich, dass auch Fremde hierher kommen um einen .... Abend zu verbringen. Frag nicht, was sie sich davon versprechen. Aufregend sind die Abende hier selten, feucht-fröhlich um so seltener. Dennoch vor einigen Tagen geriet ich mit einem dieser Besucher in einen Streit, aus dem sich eine handfeste Schlägerei entspann.

Welch Freude.
Ich weiß nicht, wann ich mich das letzte mal mit soviel Freude geprügelt habe, oder überhaupt geprügelt habe. Es ist Ewigkeiten her. Ich habe den Streit, vor allem die Schlägerei nicht begonnen, bin aber sicherlich auch nicht unschuldig daran.
Aber, soviel Freude, jemandem die Faust in das Gesicht zu legen, wie an diesem Abend hatte ich selten. Ich selbst bin recht fein davon gekommen. Ich will abwarten, ob sich daraus noch etwas entwickelt oder nicht.

Du wirst lachen Franz, aber ich will nun weiter das Tanzen üben, ich will zumindest mich nicht lächerlich machen. Ich habe noch vor einigen Monden, du weißt es sehr gut, einen feuchten Dreck auf höfischen Tanz und derlei gegeben. Es reichte stets für den Tanz auf dem Tisch und den Reigen. Für Jette, Julischka, Mirannia, Kalina, Leny, Kalyn und Jolanda sowieso. Tatsächlich aber genügt es hier in der Stadt nun nicht, auf und ab zu springen und dabei mit den Füßen zu stampfen. Wärest du hier, du würdest mich lachend finden.

Wie immer schreibe ich viel und sage wenig. Noch immer brennt mein Herz, dass ich mir die Brust aufreißen möchte. Ich kenne das nicht Franz. Ich bin wie ein Fisch auf dem Land. Geschenke sind nun verboten.
Hilf mir! Komm mich besuchen. wir trinken erst, dann trinken wir weiter und dann bereden wir Probleme, die nach drei Flaschen Wein schon wieder so leicht sich auflösen wollen. Ach, du fehlst hier, ein ordentlicher Suff fehlt hier ebenso.

Letztens war im Westen ein Wetttrinken, eine Freude. Dort weiß man sich zu vergnügen und zu trinken. Schade nur, dass man dort im Kopfe so schwachsinnig ist, dem falschen zu huldigen.

Ich will nun zu Bett gehen und muss mich noch umkleiden, ich bin noch mit Rapier und Dolch am Gurt heimgekommen. Ich musste sie am Tor ein wenig unter dem Mantel verbergen. Inzwischen kennt man mich dort und winkt mich ohne größere Schwierigkeiten durch.

Warum nun aber Franz, kann Eure Hochgeboren oder Sir vom Rosenkohl mit Klinge am Gurt die Stadt betreten und warum ists mir verboten? Ich habe etwas getrunken und will dies nun nicht vertiefen, aber in der Tat denke ich das erste mal über diese Frage nach. Nächstes mal mehr.

Franz, du fehlst hier. Mir von Herzen!


Zuletzt bearbeitet von Feliks Ahnheim am 02 Dez 2018 11:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Feliks Ahnheim





 Beitrag Verfasst am: 07 Feb 2019 23:19    Titel:
Antworten mit Zitat

Ach Franz,

viel zu kurz war dein Besuch, viel zu wenig Zeit hatten wir gemeinsam, um uns all der Geschichten aus der unbeschwerten Zeit zu gedenken. Ich hatte dir in der Tat extra das Bett gerichtet und dir Wein auf dem Tisch bereit gestellt. Vermutlich aber hast du die Nacht bei dem Fräulein Schneiderin verbracht, ihr hattet euch ja recht fein verstanden. Verdenken kann ich es dir nicht.
Bei deinem nächsten Besuch wirst du feststellen, dass der Schnee geschmolzen ist und bald wieder das satte Grün Gerimors in den Weiten und Wäldern vorherrschen wird. So sehr ich mich auf Schnee gefreut hatte, so sehr sehne ich nun den Frühling herbei. Mit all seinem Dringen nach vorn, der süßen Luft, die einem die Brust weit macht, wird mir der Frühling von Jahr zu Jahr lieber.

Ich habe mich nun vollends in das Kochen vertieft und stehe fast allabendlich am Herd, um etwas neues zu versuchen. Es bereitet mir eine große Freude und es lenkt mich ab. Oft finde ich nicht von allein in den Schlaf, so voll Unruhe bin ich, dass ich erst nach einigem Werken am Herd endlich ins Bett fallen kann.

Ach Franz, die Unruhe und die Liebe.
Liebe. Es ist so ein starkes Wort. Es sagt so viel und doch nichts. Du weißt, ich liebe mich selbst (völlig zu Recht, wie du auch weißt), aber was ist es nun, jemand anders zu lieben?
Ich meine nun gänzlich von Herzen, tief aus dem Bauch, nicht nur das Spiel zwischen den Laken. Hast du schon einmal aus dem tiefsten selbst heraus geliebt? Wie ist es und was ist es?
Ich schwärme, ich schwärme mit voller Hingabe. Es schnürt mir die Brust ein, denke ich an ein warmes Lächeln, oder eine Neckerei. Ich schlafe nur schlecht ein - ich schrieb es schon -, so sehr wandern meine Gedanken herum und finden doch immer wieder nur das gleiche Ziel. Meine Zeichenmappe ist übervoll. Ich zeichne wie ein Wilder, immer das gleiche Portrait. Ich habe nicht einmal einen Akt gezeichnet, viel zu unangemessen erschien es mir. Verbringe ich den Abend allein, so will mir der Tag, gleich wie hübsch er zuvor war, nicht mehr schmecken.
Du kennst mich innig und lang genug, um meine Begeisterung zu kennen. Zu wissen, wie sehr ich für etwas brennen kann. Ein Strohfeuer, eben so heiß und hell, wie kurzlebig.
Aber all das was ich oben beschrieb, lieber Franz, das kenne ich bislang nicht. Ich bin unsicher. Unsicher mit allem was ich tue und auch unsicher mit mir selbst. Ist das Liebe Franz, oder fühlt sich eine Schwärmerei mit zunehmendem Alter schlicht so an?

Und was bin ich geduldig. Nicht ein Kuss. Nicht einmal auf die Wange. Dabei kann ich über Damenbesuch derzeit nicht klagen. Ich werde wohl alt.

Auch mein Rücken beginnt zu schmerzen und das aufstehen nach einer durchrauschten Nacht fällt mir von Tag zu Tag schwerer. Ich habe mir vor einigen Tagen gar ein erstes graues Haar gezupft. Genug davon.

Ich will nun bald sesshaft werden und, wenn es sich ergibt, einen Bürgerbrief mir zulegen. Mein Zimmer wird zu eng. Ich spiele mit dem Gedanken umzuziehen Weder weiß ich wohin mit all dem Gemüse und dem Obst, noch wohin mit meinen Kleidern und mit all den Dingen, die ich zusammenkaufe, ohne sie zu benötigen. Andererseits gefalle ich mir nun aber sehr gut als Dauergast in der Stadtstube. Ermyne, die Hauswirtin, scheint ihren Frieden mit mir geamcht zu haben und ich treffe bisweilen jemanden im Schanksaal, der mit mir trinkt. Ich will noch einmal in mich gehen.

Hier in Adoran gab es eine große Gerichtsverhandlung. Er soll einen Adeligen beleidigt und angegriffen haben. Ernstlich zu schaden kam wohl niemand. Dafür wurde er nun verbannt und wohl auch gebranntmarkt. Im Gesicht. Eine harte Strafe meine ich. Zumal ich den Herrn flüchtig kannte, aber an sich sehr schätzte. Leider konnte ich der Verhandlung aber nicht beiwohnen. Kein Bürgerbrief, keine Gerichtsverhandlung für mich.
Es beruhigt mich aber zutiefst, dass derlei mit aller Macht der Obrigkeit verfolgt wird und mit größtmöglicher Härte abgestraft wird, während die Mörder von Landerwal nie gefasst und wohl auch nicht ernstlich gesucht wurden. Als hätte man sonst keine Sorgen, als die angekratzte Ehre eines hohen Herren aufzupolieren. Wie kleinschwänzig, lieber Franz, kann man sein?

Mit dieser Frage will ich nun schließen. Ich bin sicher, DU weißt die Antwort.

Von Herzen,
Dein

Feliks
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