Das neue Westtor [Berchgard Tor]

[Baznuk Donnerfaust]

Als sich Baznuk an diesem Morgen unter dem Tisch hervorquälte dauerte es einige Augenblicke länger als sonst um den Tag einzuordnen. Es war wieder eine lange nacht mit seiner Sippschaft geworden und das beste daran, er konnte seinen Lieblingsplatz unter Tisch behaupten.

Heute war es endlich soweit. Das Gemeinschaftsprojekt der Berchgarder und seines Volkes. Seit langem war dies wieder eine Gemeinsamkeit die sich die Kaluren mit den Langbeiner teilten. Berchgard hatte wahrlich Glück mit Ihrem König Thelor, ebenso konnte das auch die Kaluren von sich behaupten mit Thelor glück zu haben.
Thelor musste nicht erst mühevoll von der Notwendigkeit dies Vorhabens überzeugt werden, ebenso hatte er von beginn an ein Verständnis für das Kalurische Volk was diese Dinge so nah an Ihrem Berg betrifft.

Baznuk freute sich auf die kommende Tage. Neben einigen Langbeiner die er respektierte kommen noch die dazu, die er wirklich mochte jedoch nicht immer die Zeit für sie entbehren konnte. Er war zuversichtlich das die Gemeinsame Arbeit für das gleiche, wichtige Ziel alle ein wenig näher zusammen rücken lässt.
Ebenso war er davon überzeugt, dass es ein wichtiger Dienst zum Schutze des Berges ist. Einiges an Gegenwind aus seinem eigenen Volk hatte er erdulden müssen, doch ebte dieser stetig weiter ab. Letzlich wird sich nur noch zeigen müssen, ob Ihn seine Brüder und Schwester bei diesem Vorhaben unterstützen.

Das wichtigste für den Anfang wird das Füllen der Waffenkammer sein für die in Berchgard stationierten Graikler.
Ebenso wird sich dringlichst ein Bruder um die Verpflegung kümmern müssen. Bei dem Gedanken schmunzelte Baznuk schon, vermutlich wird Grimm mehr Bier und Essen auftischen, wie ganz Nilzadan und Berchgard überhaupt vernichten kann.

[Grimm Donnerfaust]

Seit Tagen schon liefen bei Grimm die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ihm oblag die Verpflegung der vielen Handwerker, Gardisten und der Graik. Viele hungrige Mäuler gab es zu stopfen und Mra auch viele durstige Kehlen. So stand er schon seit Tagen nur noch am Herd um die Speisen vorzubereiten sowie im Braukeller wo schon viele Fässer Zwergenbier und Zwergenstarkbier lagerten. Keinesfalls wollte er in die Verlegenheit kommen daß Speis und Trank nicht ausreichen würden und so arbeitete er tagelang unermüdlich. Nicht ein mal mehr Zeit für die Miene oder die Stollen blieb ihm, so ernst nahm er seine Aufgabe. Immerhin war er der Braumeister der Donnerfäuste! Und Baznuk erwähnte gar daß es Überlegungen gab ihn zum Stellvertreter des ehrwürdigen Bhîr Dar einzusetzen. Gerade deswegen mußte alles perfekt sein, keiner dürfte durstig oder hungrig bleiben! Außerdem war das Bierbrauen und mra auch das Zubereiten der kalurischen Speisen seine Leidenschaft, hierfür opferte er gerne seine Zeit.

[Analope Reus]

Der letzte Vorhang wurde angefertigt für das Lazaret.
Die Woche war das reinste herum gerenne gewesen.
Es mussten viele angesprochen und angeschrieben werden,
Vorbereitungen getroffen werden etc.. Aber dies tat Analopes
Freude keinen Schaden an. Sie freute sich Teil eines solch
wichtigem Projektes sein zu dürfen. Sie empfand das Ganze
als etwas Revolutionäres und sehr wichtiges für die Kooperation
zweier Völker. Bevor sie nach Berchgard ritt lächelte sie einmal
kurz auf da sie zurück dachte wie sie mit Earon und den Kaluren
unter dem Markstand standen und aßen und tranken.
"Das war ein wundervoller Abend" dachte sie und machte sich
dann auf dem Weg nach Berchgard um auf einen Bauherren zu
warten der ihr half das provisorische Lazaret oberhalb des Stalles
einzurichten.

[Baznuk Donnerfaust]

Der erste Tag der Bauarbeiten was das eigentlich Ziel angeht war erfolgreich. Das alte Tor wurde sorgsam ausgebaut, um es an andere Stelle wieder zu benutzen. Das Mauerwerk wurde freigelegt und ausgehöhlt um neue Toranker zu setzen für das massive Mithril Tor. Die Löcher um die Ankerplatten herum wurde sorgfältig wieder mit reichlich Stein und Mörtel gefüllt.
Nun heißt es warten, bis alles vertrocknet ist bevor das neue Tor eingebaut werden kann. Die Zeit nutzen die kalurischen Schmiede um es noch für den Perfekten Einbau anzupassen. Die Knochen schmerzten bis aufs letze. Tharkosh der Graufelse, ein Berserker mit seinem Riesen Hammer trieb den Stahl der Ankerplatten soweit ins Mauerwerk das es fast schon wieder herauskam. Mit jedem Schlag auf den Stahl vibrierte der ganzen Körper bis auf den letzten Knochen.

Als Baz nach vielen Stunden des Baus und der langen Nachtwache im Sippenhaus ankam führte sein Weg direkt in den Sippenkeller. Ein Schatz, wertvoller wie alles Gold der Sippe wartete darauf mit Leben gefüllt zu werden. Das heilige Schmähbuch der Sippe, Untaten aller Zeiten gegen die Sippe, stehen dort mit Eigenblut für immer verewigt geschrieben.

Leetha – Schmähung der kalurischen Bräuche


Aber auch erfreuliches füllte den späten Abend. Grimm, Braumeister der Sippe und möglicher mit Bhir Dar im Amt des Khalin Feuerklinge legte einen guten Einstand hin. Köstlicht wurde alles versorgt rund um die Baustellen und auch der Abklang danach, ebenso die Verköstigung der fremd stationierten Graik erledigte er im Höchstmaß an Cirmiâs Eifer.

[Grimm Donnerfaust]

Der erste Abend lief gut, vor allem der Hummer wurde von vielen gelobt und mit viel viel Bier hinuntergespült. Aber auch andere kalurische Spezialitäten wie Eisbärensteaks, die Wildschweinhaxe im Bierteigmantel sowie das gegrillte Schneehuhn. Der berühmte Khazuar Feuerfisch waren sehr begehrt, Langbeiner allerdings keuchten und löschten ihren Durst mit reichlich Bier. Gar nicht weg gingen merkwürdigerweise die Steinbeisserfilet. Die Langbeiner taten sich mit einer kalurischen Spezialität namens Svizdh ein wenig schwer. Grimm merkte schnell daß man den Langbeinern nicht gleich verraten durfte was man alles für die Herstellung verwendet.

Hierzu schlug man einem Ork den Schädel ab. Die Gehirnmasse wurde dann mit Leberstücken und Blut in einen Darm gepresst. Dieser wurde in den Schädel gestopft und über dem Grill geröstet. Merkwürdigerweise schmeckte vielen Langbeinern diese kalurische Spezialität gut, nur wenn Grimm ihnen erzählten wie dieses Gericht zubereitet wird, wurden die meisten recht grün im Gesicht und verdrückten sich schnell in die Büsche..

Am zweiten Abend war dann auch der Bhir Dar anwesend und lobte Grimm. Bier war für alle ausreichend vorhanden und auch mußte keiner hungrig den Stand verlassen. Ein weiterer erfolgreicher Abend also für den Braumeister der Donnerfäuste.

Sie war zwar kein Graik, aber eine Kalurin die fähig war einen Hammer zu schwingen und so meldete sie sich für die Wache am Tor. Sie hatte die Frühschicht und lehnte sich auf ihren Hammer, während die Augen müder wurden. Einzelne Kaluren hatten sich noch lange über Grimms Bier hergemacht und schliefen in den Büschen, unter den Hockern und an der Bar gelehnt. Es war ruhig und deshalb wurden ihre Augen immer schwerer. Ein Gähnen war zu hören und sie sank etwas mehr auf ihren Hammer. Im Halbschlaf dösend beobachtete sie den Weg gen Westen.

Da schälte sich etwas großes aus dem Wald heraus. Der Kopf gehoben, mit Händen statts Tatzen: Ein Bär. Nor, ein Symbol. Sie presste die Augen zusammen, rieb sich über diese und öffnete sie erneut: Er war weg. Mhrm, sie musste auch noch ihren Dienst im Tempel leisten. Aber erst die Schicht zu Ende bringen. Baznuk gab sich alle Mühe mit der Organisation von allem, da wird sie es ja wohl schaffen wach zu bleiben! Sie streckte ihren kleinen Körper durch und straffte ihre Haltung. Aufgepasst, Donnerfaust, der Feind aus dem Westen könnte überall lauern! Das offene Tor musste beschützt werden.

[Analope Reus]

Es war endlich geschafft. Die Tore waren fertiggestellt und sahen beide
wirklich prächtig aus. Beide Völker hatten ihr bestes gegeben und am
Ende wurde noch darauf angestossen.

Angelehnt in ihrer Badewanne dachte Analope ein wenig über die
Bedeutung dieses Projektes nach....

Die Tore waren nicht nur für die Sicherheit Berchgards und Nilzadan
sehr wichtig, sie festigten auch die Kalurisch-Berchgardsche Kooperation.
Das Mithriltor war ein Symbol für die Sicherheit aber ein Symbol des
Vertrauens und der Zusammenarbeit. Viele Kaluren hatten Hand angelegt
und auch Ana musste lächeln als sie darüber nachdachte wie sie mit dem
Biermörtel die Wand neu befestigte unter den Ankern. Sie hatte an beiden
Baustellen mitgeholfen wie sie nur konnte und war glücklich über die
Arbeit die auch Leetha vollbracht hatte. Auch wenn es ihr ein wenig Bauch-
schmerzen bereitete, dass sie und die Kaluren sich scheinbar nicht ganz
grün sind. Aber sie war sicher, dass sich das sicher irgendwie aufklären würde.
Sie für ihren Teil hatte in den Kaluren nicht nur hervorragende
Handwerker gefunden sondern fand unter Ihnen auch Freunde die sie
auf jedenfall, so dunkel es unter dem Berg auch sein mag, wieder besuchen
würde.

Dann nuschelte sie noch mit dem Weinglas in der Hand:

"Auf eine enge Freundschaft zwischen den Kaluren und dem Lichtenthaler
Reich und vorallem Berchgard!"

und nippte zufrieden Lächelnd an ihrem Glas.