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Was bin ich und wann bin ich, ich?
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Was bin ich und wann bin ich, ich?
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 Beitrag Verfasst am: 30 Jan 2015 02:40    Titel: Was bin ich und wann bin ich, ich?
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Spät in der Nacht stand ich auf der Toro hoch oben im Krähennest. Die See war ruhig und nur leicht schaukelte das Schiff im Seegang.
Mein Blick hoch zum Sternenfimament gerichtet, lag eine gewisse Nachdenklichkeit in meinem Gesicht. Der Wind strich mir durch das Haar und ich konnte die salzige Seeluft schmecken. Die Hände ergriffen die Seilführung und ich schaute hinaus in die Ferne. Irgendetwas war dort draussen in der Ferne, das ich hoffte zu finden. Aus der Umhängetasche fischt ich einen Zigarillo heraus und entzündet ihn an der Laterne die an dem Mast dort oben befestigt war. Ich zog den Qualm tief in die Lungen und lies ihn durch die Nase wider entweichen. Das im Zigarillo befindliche Wildkraut sorgte dafür, das sich meine wild kreisenden Gedanken die sprunghaft umherschwirrten, begannen zu beruhigen.
Ich glaube, ich weis was los ist Mel. Du bist völlig nüchtern, hast weder graucht noch getrunken.
Hatte Joschuar etwa Recht mit seinen Worten? War ich nicht ich, wenn ich Nüchtern war? Habe ich mich verändert? Fragen über Fragen, für die ich keine Antworten habe. Was bin ich wirklich? Eine Adoranerin die auf möchtegern Böse macht. Eine rechtschaffene Schreinerin die sich am Reich verdient gemacht hat. Eine gesuchte Verbrecherin die für ihre Taten hängen sollte. Eine unberechenbare Irre die gemeingefährlich und Unzurechnungsfähig ist.
Eine Frau die sich nach Liebe sehnt. Eine Frau die tief in ihrem Inneren ein Kind geblieben ist. Ich weis es nicht und finde auch keine Antwort auf diese Fragen.
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 Beitrag Verfasst am: 31 Jan 2015 01:40    Titel:
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Versprich mir, das du bleibst wie du bist

*Bis tief in die Nacht hinein, stand sie am Strand und schaute hinaus auf das Meer. Ihr Blick spiegelt die Sehnsucht wider die tief in ihrem Herzen lag.*

Ich gab dir einst dieses Versprechen mein Liebster. Ich fürchte, ich konnte es nicht halten und habe mich verändert. Jede Nacht stehe ich hier am Strand und warte das du wider kommst Kyrill.
Alles was ich je liebte, warst du mein Liebster. Wo bist du und wann kommst du wider?

*sie ging ins Wasser bis sie Hüfttief im Meer stand. Die Flasche Rum in der Hand, schaute sie hinaus und es begannen Tränen über ihre Wangen zu laufen. Immer wider nahm sie einen kräftigen Schluck aus der Flasche bis sie schliesslich leer war. Dann warf sie mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte die Flasche so weit es ging hinaus ins Meer und rief laut*

Wo bist du mein Liebster? Ich brauche dich.
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 Beitrag Verfasst am: 01 Feb 2015 02:16    Titel:
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Eine Nachricht in die Ferne

Immer häufiger wurde sie von schlaflosen Nächten geplagt. So trieben die vielen Gedanken sie auch in dieser Nacht raus aus ihre Hängematte.
Der gewohnte Griff zum Zigarillo ging allerdings diesmal ins Leere. Das Etui war leer und sie begann in den Schubladen des Schrankes zu wühlen, bis sie den kleinen Reservevorrat herausfischte.
Sie nahm Zündhölzer und machte sich einen davon an. Tief zog sie daran, den Qualm in die Lungen inhalierent. Als das Wildkraut langsam zu wirken begann, setzte sie sich und begann einen Brief zu verfassen.
Liebe Angehörige der Familie Scharre
Viel zu lange ist es her, seid wir uns das letzte mal sahen. Ich hoffe, wir haben alsbald wider die Möglichkeit dazu. Weshalb ich euch heute schreibe, ist die Frage, ob ihr etwas vom Kyrill gehört habt. Lange habe ich ihn hier in den Landen gesucht, aber nicht gefunden. So liegt meine letzte Hoffnung darin, das er wider in die Heimat zurück gekehrt ist. Sollte dies der Fall sein, so teilt es mir doch bitte mit.
gez: Melina Waldesruh

Der Brief wird mit einem einfachen Wachsklecks versiegelt und zum Anlegesteg gebracht.Dort sucht sie sich einen jungen Burschen den sie zu sich winkt.Junge, wie ist den Name?
Rotzenfrech, wie man es von einem echten Cabezianischen Rumtreiber gewohnt ist, verrät er ihr dann irgendwann seinen Namen, mit etwas Nachdruck, bestehend aus kaltem Stahl. Dann drückt sie ihm einen kleinen Beutel mit einigen Kronen drin in die Hand und zeigt ihm den Brief.
Wenn du den an sein Ziel bringst und mir eine Antwort übergibst, sorge ich dafür das du nie wider Goldsorgen hast und nur noch die Süße des Lebens schmecken musst.
Er nahm das Gold und den Brief an sich und steckte es ein mit einem frechen Grinsen, als er sie von oben bis unten Mustert.
Vergiss es kleiner. Ich bin nicht deine Kragenweite, glaube mir. Und noch was....verarschst du mich, schicke ich deine Seele persönlich zu Krator.
Darauf kommt nur noch ein nicken und er flitzt zum auslaufenden Schiff, das sich auf die lange Reise begibt.
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 Beitrag Verfasst am: 01 Feb 2015 11:30    Titel:
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*Es dauerte tatsächlich bald 5 Tage, bis das Schreiben seinen Weg zum Haus der Scharrés fand. Ein langer Weg führte den Cabezianer durch dichten Wald bis hin zu einer Lichtung, wo er dann immerhin direkt wen antraf.*

Tiodras sah nur den Jungen. Kaum jünger, als er. Die Klamotten ließen schwer an jene erinnern, die auch Kyrill damals angehabt hatte und so schluckte er Schlimmes ahnend.
"Ey, du da! Wie heißte?", brüllte der Junge rüber und zwang Tiodras nur zu einem argwöhnischen Lächeln, ehe er antwortete: "Tiodras Scharré. Aber wer will das denn wissen?" Der Cabezianer winkte nur ab und drückte seinem Gegenüber schließlich den Brief in die Hand, den er von der blonden Chica erhalten hatte. "So ne heiße Chica meinte, ich soll das hier an die Familie Scharré weiterleiten und ne Antwort mit nach Hause bringen." Verstehend nickte Tiodras und öffnete nur leicht stirnrunzelnd den Brief, um ihn dann an Ort und Stelle zu lesen. Als er unten angekommen war, schluckte er und wusste für einen kurzen Moment nicht, was er tun sollte. Es brauchte etwas, bis er wieder aufschaute und meinte: "Sag ihr, dass.. Kyrill tot ist. .. Das hier sollte als Beweis reichen." Mit diesen Worten kramte er eine kleine Urne aus seiner Tasche heraus und reichte sie rüber. Der Cabezianer nahm sie an, warf einen kurzen Blick auf das Stück und nickte bestätigend, während er sie auch schon verstaute. "Kyrill Scharré. Geboren am 13. Rabenmond 234, gestorben am 3. Eluviar 257. Aye, das sollte tatsächlich reichen. Ich werds ihr geben." Erneut folgte ein Nicken und das Letzte, was dann die früh morgentliche Stille durchbrach, waren die letzten Worte Tiodras': "Ich weiß leider nicht mehr, als sie. Sag ihr, dass es mir Leid tut. ... Gute Heimreise!"

*So kam es, dass der cabezianische Junge nach insgesamt knapp 2 Wochenläufen wieder auf Cabeza war und Melina aufsuchte, um seinen Lohn einzufordern und natürlich auch die Nachricht mit der Urne zu überreichen.*


Zuletzt bearbeitet von am 01 Feb 2015 11:32, insgesamt 2-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 02 Feb 2015 00:51    Titel:
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Das unerträgliche warten und der Schmerz

Zwei Wochenläufe stand sie Nacht für Nacht am Strand und schaute hinaus in die Ferne. Immer hoffend auf eine Antwort, die von der Heimat kommt.
Als dann am 12. Tag bei Sonnenaufgang Segel am Horizont auftauchten und langsam immer größer wurden, schien sie zu ahnen, das keine gute Nachricht für sie dabei war. Tränen liefen ihr über die Wangen und die Hände ballten sich zu Fäusten. Sie hatte das Gefühl, der Schmerz würde sie von innen heraus zerreissen. Als das Schiff dann in der Bucht vor Anker ging und der junge Bursche von Bord kam, wischte sie sich die Tränen weg und schaute ihn abwartend schweigend an.
Er blieb kurz vor ihr stehen und blickte sie eine Weile schweigend an, ehe er die eine Hand ausstreckte und in der anderen einen kleinen beutel hielt. Sie drehte sich um und ging langsam los. Komm mit!
Der Weg führte die beiden direkt zur Inselverwaltung, wo sie sich ihr bankfach geben lies. Dort holte sie eine kleinere Schatulle hervor und hielt sie ihm entgegen. Im Austausch gegen das Beutelchen überlies sie ihm jene Schatulle.
Als er diese dann öffnete und sah, das sie bis zum Rand mit wertvollen Edelsteinen gefüllt war, weiteten sich seine Augen ungläubig. Doch ehe er es auch nur ansatzweise richtig Realisiert hatte, trieben ihn seine Füsse auch schon Reflexartig davon, ehe man ihm das wider nehmen wolle.
Sie hingegen schaute auf das Beutelchen und öffnete es langsam und vorsichtig. Sie nahm die kleine Urne heraus und lies den Beutel zu Boden fallen.
Der Schmerz der letzten Tage, wohl die Vorahnung auf jenes was gerade geschah hatte sie es erahnen lassen. Doch wollte sie es sich nicht eingestehen. Da war sie nun, die Antwort, die sie erahnte und dennoch nicht wollte. Ohne ein Wort ging sie zurück zum Strand. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung. Die Menschen um sie herum, schien sie nicht mehr wahr zu nehmen.
Am Strand angekommen blieb sie kurz vor dem Wasser stehen, sodas die Brandung ihre Stiefel umspülten. In der einen Hand noch immer die Urne haltend, griff sie mit der anderen in die Tasche und zog eine Flasche Rum hervor, die sie mit den Zähnen entkorkte. Ich bin hier, doch du bist vortgegangen. Warum bist du gegangen mein Liebster.
Sie setzte die Flasche an und leerte sie nach und nach und lies sie dann in den Sand fallen. Die Brandung umspülte sie und riss sie mit aufs Meer hinaus.
Der Schmerz den sie all die lange ungewisse Zeit verspürte, ging langsam von ihr. Zum ersten mal verspürte sie weder Zorn noch Schmerz tief in ihrem Inneren. Sie blickte auf die Innenseite ihrer linken Hand, wo sich die Narbe befand, die ihr zugefügt wurde, als sie Mitglied der Toro wurde und lächelte.
Wir werden uns widersehen mein Liebster.
Dann ging sie gemächlich und mit Neutraler Mine zu ihrem Haus. Drinnen angekommen griff sie zu einem Wasserkrug und wässerte die einzigste Pflanze die sie komischerweise nicht als Unkraut ansah. Vorsichtig wischte sie mit einem Tuch anschliessend sanft über die Blätter der kleinen Palme.
Danach ging sie mit einem lächeln zu ihrer Hängematte und nahm den Teddybär, den ihr Kyrill damals machte in die Hände und drückte ihn fest an ihr Herz. Jemand der sie beobachten würde, könnte fast meinen, sie hätte gerade eine Gute Nachricht erhalten und sie würde sich freuen. Sie legte sich anschliessend in die Hängematte, gab dem Bären einen kuss und schloss die Augen, um kurz danach ein zu schlafen. Den ganzen Tag und auch die Nacht hindurch, schlief sie wie ein Stein.
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 Beitrag Verfasst am: 24 Feb 2015 16:47    Titel:
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Die verborgene Persönlichkeit

Tag ein, Tag aus sorgte sie dafür das im Haus immer alles auf Hochglanz blieb. Sie lis sich sogar eine Küche in das Haus bauen und versuchte zumindest etwas Essbares auf der Feuerstelle hin zu bekommen. Das allerdings gelang ihr bei weitem nicht. Denn das was sie dort zubereitete, glich mehr einer Chemischen Angriffswaffe, statt etwas zu essen.
Man könnte fast meinen, das sich die sonst so vorlaute, rotzfresche Piratin in eine liebenswürdige, strebsame Hausfrau verwandelte. Irgend etwas war anders als sonst. Doch hin und wider war da noch etwas in ihr, das in gewissen Situationen die Oberhand zu erlangen schien.
Ohne Vorwarnung schlug ihr Verhalten von der einen auf die nächste Sekunde um und von der eh schon wechselnden Rotzfreschen Piratin und der lieben Hausfrau, kam etwas zum Vorschein das eine Abgrundtiefe Bösartigkeit an den Tag förderte.
Hass und Wut schien diese Persönlichkeit zu treiben. Sie war in diesem Moment eine schwache Seele die sich zunehmenst von den Schatten der Welt umsäuseln lies. Skrupellos ohne Wert auf das Leben oder Leid anderer zu achten löste sie die Probleme stets mit dem Gedanken töten zu wollen.
Gefangen in einem Körper, trieben diese Persönlichkeiten ihr Unwesen ohne das sie es bemerkte. Welche dieser Persönlichkeiten die Oberhand gewinnen wird, bleibt wohl ab zu warten.
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 Beitrag Verfasst am: 23 Aug 2015 14:07    Titel:
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Die Selbsterkenntnis

Sie kommt meist verbunden mit einer schmerzhaften Erfahrung gepaart.
Längst hatte sie sich auf das treiben Joschis hin, zu Kysira begeben, damit sie sich einen ersten Eindruck machen konnte.
Auch Kysira bemerkte, das offenbar nicht nur die kleine rotzfreche Piratin in diesem Körper steckte. Da war noch mehr, viel mehr als nur eine Persönlichkeit in dem Kopf der Piratin.
Immer häufiger wurden die Stimmungsschwankungen und übernahmen stets die Kontrolle über sie. In ihrem Haus war es meist eine recht Hausmütterliche Persönlichkeit, die auf Ordnung und Sauberkeit bedacht war. Hinzu kam, das diese Persönlichkeit offenbar ein reges Interesse an Joschuar hatte.
In Gefahrensituationen die ihr Angst machten oder Personen die sie bewusst mit Hass und Wut umgarnten brach dieses bösartige Wesen in ihr hervor und übernehm die Kontrolle.
Immer häufiger jedoch geschah es, das dieses Wesen ohne Vorwahrnung zum Vorschein kam. Anfangs versuchte sie noch dagegen an zu kämpfen und dies zu unterdrücken, doch mit jedem mal wurde das Wesen stärker und sie schwächer. So auch in der Begegnung vor Berchgard mit dieser Korporal Taliana. Ob es nun die Angst war wider in den Kerker gesperrt und an den Galgen geführt zu werden, oder einfach nur die lang gepflegte Feindschaft mit ihr weis sie nicht ein zu schätzen. Es endete in einem Desaster das dazu führte, das die Korporal von ihr getötet wurde.
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 Beitrag Verfasst am: 15 Okt 2015 10:13    Titel:
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Ich und ein Fass voller Rum

Es war noch früh am Morgen als die kleine quirlige Piratin die Augen öffnete und so, eine Weile in ihrer Hängematte liegen blieb. Ist ja ekelig, noch viel zu früh und dunkel. murmelte sie und drehte sich noch einmal um, sich an den Plüschbären ankuschelnd.
Zu gewohnter Zeit, kurz vor dem Mittagsgeläut, blinzelte sie den Bären an und schmunzelte. Auch gut geschlafen mein Schatz?
Ganz gemütlich kletterte sie aus ihrer Hängematte heraus und tabste wie gewohnt zum Rumfass und wollte sich einen Becher abfüllen. Mit der Feststellung das das Fass leer ist, verzog sie die Mundwinkel und brummelte sich etwas in den nicht vorhandenen Bart und steckte sich erst einmal einen Glimmstängel in den Mund und entzündete ihn.
Dann tabste sie die Treppe herunter und ging in den neuen Laden, den sie schon bald mit Lana und Kysira eröffnen würde und steuerte zielstrebig die Bar an. Beim Anblick der vielen gefüllten Rumfässer hoben sich ihre Mundwinkel weit an und sie kreiste mit dem Zeigefinger auswählend vor den Fässern in der Luft.
Dich hat der große Klabauter zu mir geschickt mein Freund. Pock, stiess sie das Fass mit dem Finger an und begann sich den becher mit Rum zu füllen. Sauf nicht so viel, dummes Gör, ich will nicht immer durch Nebel blicken. Dröhnte die Stimme in ihrem Kopf. Der Blick der kleinen Piratin viel in den Becher und ein Grinsen überzog ihr Gesicht. Ich sauf soviel ich will. Und denk dran, du brauchst mich, wie ich dich brauche. Also gib Ruhe.
Fremde die sie dabei beobachten könnten, würden bei dem Anblick wahrscheinlich glauben, sie wäre nicht mehr ganz zurechnungsfähig. Doch im Laufe der verstreichenden Monde hatten die beiden Persönlichkeiten es immerhin geschafft, sich halbwegs gegenseitig zu aktzeptieren.
Den Becher leerend und die Kippe austretend, verlies die Piratin dann den Laden und machte sich auf um das zu tun, was sie ambesten konnte.
Sie ging zum Strand und legte sich bewaffnet mit neuen Glimmstängeln und noch mehr Rum in den warmen weichen Sand und schaute hinaus aufs Meer.


Zuletzt bearbeitet von am 15 Okt 2015 10:14, insgesamt einmal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 22 Okt 2015 11:10    Titel:
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Der Cabezianische Tequilla

Die Eröffnung von Las Amigas war trotz der ins stocken geratenen Bauvorhaben ein voller Erfolg gewesen am gestrigen Abend.
Es wurde gefeiert mit viel Rum, die feinsten kulinarischen Speisen, und Zigarren. Selbst aus den Regionen Nilzadans wurde extra frische Gaumenfreuden heran geschafft, um die Gäste zufrieden zu stellen.
Und der kleine Flohkopf wie Lana sie so gerne nannte machte sich verdammt gut für ihre gerade mal 16 Lenze als Bedienung. Pierre, ein recht neuer auf unserer Insel entpuppte sich als wahrer Geschichtenerzähler, der es verstand sich dadurch den ein oder anderen Gratisrum zu ergattern.
Dann war da noch Shara, der Lana krampfhaft versuchte zu erklären wie man Tequilla auf Cabezianisch trinkt. Nora, die kleine gefällt mir durch ihre Art. Sie nahm sich zum Schluss, während Lana mit Shara beschäftigt war, unserem guten Leo den Knaben an und vollzog die Cabezianische Trinkweise bei ihm.
Joschuar, ein komischer Kautz manchmal aber ein verdammt lieber dazu. Er ergriff leider sofort die Flucht, als er sah, das alle Männer zum Trinkritual aufgerufen wurden. Ich hole mir den Tequilla diese Nacht bei dir Josch, wenn du schläfst. Ist gut Mel, mach das.
Diese Worte hätte er wohl nicht sagen dürfen, ohne mit dem Schlimmsten zu rechnen. Als dann alle Gäste den Laden verlassen hatten, krallte sich die kleine quirlige Piratin eine Flasche Tequilla, Salz und Zitronenstückchen und machte sich auf den Weg in das Schlafgemach von Joschuar.
Fein säuberlich wurde alles auf dem Nachttisch drapiert und dann zückte sie die kleine Viole die Josch ihr mal machte, um besser einschlafen zu können. Sehr effektives Zeugs das er da gemacht hatte als sie verflucht war. Diese wurde tröpfchenweise in Joschis Mund geträufelt und anschliessend genoss sie den Tequilla in aller Ruhe und biss in die Zitrone hinein.
Als sie sicher war, das er ganz tief schlafen würde und nichts mitkriegen würde, ging sie mit ihrem Mund an seinen Hals und biss dort einmal etwas fester hinein, um dort einen kleinen aber feinen Liebesbiss zu hinterlassen.
Grinsend ging sie dann anschliessend in ihr Schlafgemach und legte sich in die Hängematte.
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 Beitrag Verfasst am: 22 Okt 2015 22:49    Titel:
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Der Rum an diesem Abend, egal in welcher Form auch immer, war wirklich gut und Josch hätte stunden lang so weiter machen können.
Wenn ihm vor wenigen Monden wer gesagt hätte dass das Piratenleben ihn abhängig machen würde auf Rum, hätte er nur gelacht. Jetzt aber war er der Beweis. So viel Rum hatte er noch nie in einer einzigen Woche getrunken.
Die Eröffnung von Las Amigas war eine sehr gute Gelegenheit seine neue Sucht zu fördern, natürlich auch um mal unter die Läute zu kommen.
Zu schon recht Später Stunde, die meisten waren mittlerweile schon gegangen, fing Lana an ihren Tequilla auf Cabezianische Art zu trinken und kurz darauf war wohl jeder mal dran, fast jeder.
Josch schaffte es dann doch rechtzeitig die „Flucht“ zu ergreifen, bevor er an der Reihe ist.

Müde und gut angetrunken viel er daheim in seine Hängematte und schlief kurz darauf auch schon ein. Sein Schlaf war ungewöhnlich fest diese Nacht und sehr verwirrende Träume suchten ihn heim. Eine liebende Ehefrau beugte sich zu ihm an sein Bett und weckte ihn mit sanfter Stimme und Berührungen um das gemachte Frühstück zu servieren.
Ein mehr als verwirrender Traum für den sonst so gefühlskalten Heiler.

Am morgen erwachte er recht spät und war wie ausgewechselt, nicht so griesgrämig wie sonst wenn er aufstand. Er war richtig erholt und gut gelaunt. Im Waschraum viel ihm dann ein merkwürdiger Fleck an seinem Hals auf. Doch keine Krankheit? Mit den Fingerspitzen tastete er des Fleck ab, ein Bluterguss? Wo hatte er sich diesen den weg geholt? Egal! Er würde auch keinen darauf aufmerksam machen so er nicht darauf angesprochen wird.
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 Beitrag Verfasst am: 29 Okt 2015 15:52    Titel:
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Der Innere Frieden und das übereinkommen


Es gibt Kriege die nicht immer unbedingt Menschenleben fordern. Einen solchen Krieg hatte die kleine quirlige Piratin lange Zeit mit sich selbst gefochten.
Dafür hielten sie einige nun für völlig Verrückt und unberechenbar. Andere widerum hielten sie für Mordlüstern und gefährlich. Doch was war sie in wirklichkeit? Lange Zeit nachdem Kysira die liebe führsorgende Hausmutter in ihrem Kopf ausgelöscht hatte, gab es nur noch die quirlig verrückte Alkohol trinkende und Drogen konsumierende Piratin und die Berechenbare Mordlüsternde mit kristallklarem Verstand gewappnete Person in ihrem Kopf.
Ein hin und her entstand im Kampf um die Vorherschaft die immer wider für wechselnde Persönlichkeiten anderen gegenüber sorgte.
Dank Kysira jedoch konnten sich die beiden Persönlichkeiten in der zierlichen Piratin einigen und mussten feststellen, das Kysira Recht hatte mit der Aussage, das sie einander brauchen. Sollten also alle im Glauben sein, das die Piratin vor ihnen nicht mehr ganz klar bei Sinnen ist und sie dadurch nicht ernst nehmen. Die Bösartige Persönlichkeit in ihr beschränkte sich also darauf nur noch die Kontrolle zu übernehmen wenn es nötig war und die verrückte sich mal wider in ein Problem manövriert hatte. Jedoch auch wenn sie nicht in den Vordergrund trat, nahm sie immer mal Einfluss auf die verrückte und sorgte dafür, das die wichtigen Entscheidungen die zu treffen waren auch tatsächlich nicht im Chaos endeten.
So schafften es die beiden Persönlichkeiten dank der Hilfe Kysiras in eine mehr oder minder Friedliche Koexistenz zu leben. Doch es standen noch weitere Termine zur erforschung dieses Phänomens aus mit Kysira. Was diese wohl bringen werden, das wird die Zeit zeigen.
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 Beitrag Verfasst am: 11 Dez 2015 14:17    Titel:
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Pack steht zusammen, Pack fällt zusammen

Der Winter, eine Jahreszeit die die kleine quirlige Piratin garnicht mochte war eingebrochen auf Gerimor. Ein Grund mehr die Insel nur noch zu verlassen wenn es sein musste. Der Winter war es auch, der die Armee Rahals daran hinderte ihre Offensive fort zu führen und gegen den Osten vor zu gehen.
Eine Offensive, die ihr so oder so relativ egal war, da es eine klare Anweisung vom Kapitän gab und sie es somit vorzog, die Tage am Strand bei einem guten Rum zu verbringen. Das einer vom Pack vorzog mit Rahal in den Krieg zu ziehen war ihr ebenso egal, wie die verrückte Heilerin die somit wenigstens nicht auf die Idee kam, wider stinkendes Viehzeugs ins Haus neben ihrem Laden zu packen.
Doch Verat und Untreue dem Kapitän und dem Pack gegenüber war etwas, das sie schlagartig die Stimmung wechseln lies.
Als sie an jenem Morgen davon erfuhr, verzog sich ihr Gesicht zu einer starren emotionslosen Maske. Sie ging ins Haus und begann alles notwendige vor zu bereiten. Mehrere Kisten Munition wurden angefertigt und sorgsam verstaut. Die Waffen wurden akribisch auseinander gebaut, gesäubert und wider zusammen gesetzt. Die verschiedenen Kingen wurden mit größter Präzision geschärft und mit neuem Gift eingeschmiert.
Zu guter letzt wurde die Schatulle mit den besonderen Beutestücken geöffnet und der Inhalt von einem Schmied ihres Vertrauens zu einer ganz besonderen Waffe verarbeitet. Lange war sie der Meinung, das sie solcherlei Waffen nicht benötigen würde. Doch wollte sie auf alles vorbereitet sein und nichts dem Zufall überlassen.
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 Beitrag Verfasst am: 30 März 2016 07:40    Titel:
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[ooc] Dies ist mein Abschiedspost zum Chartod. Teilnahme ist gerne erwünscht


Freiheit bis in den Tod

Es gibt Tage da bleibt man besser in seiner Hängematte dachte sich die kleine quirlige Piratin als sie von der Jagd nach Bajard reinkam und direkt in die Arme des halben dort versammelten Regiments lief.
Hatte sie doch sonst das Glück in der Regel für sich gebucht, war hier und heute kein Entkommen aus der sich zuziehenden Schlinge. Die Regimentler begannen sie sofort mit den Pferden ein zu kreisen und zu umstellen. Als die Piratin aus Reflex die Pistole zog und sie gen der Offizierin hielt um sich ihren Weg mit Drohungen frei zu schaffen, wurde es auch schon schwarz um sie.
Ein Regimentler schlug mit seinem Reiterschild von hinten auf ihren Kopf, wobei sich ein Schuss löste, der den Schild des Wachtmeisters traf und als Querschläger die Oleu am Hals traf.
Alles wehren half nichts und so wurde sie auf ein Pferd verfrachtet und nach Adoran in den Zellentrakt geschafft. Es folgten Tortouren die sie schon mehr als einmal durchmachen musste. Und auch diesesmal blieben sie nicht ohne Schmerzen, da es die böse Seite in ihr war die die Kontrolle übernommen hatte wie in den meisten Fällen wo es für beide wohl brenzlig werden könnte.
Mit diversen blauen Flecken, einer aufgeplatten Lippe und 2 Stichwunden wurde sie also im Anschluss von der Edlen Heilerin verarztet. Zumindest war es ihr eine kleine Freude, das auch der durchsuchende Gardist nicht ganz ungeschoren davon kam. So fasste er doch in die kleine vergiftete Nadel die sie in ihrem Haar versteckt trug. Die Tag zogen also ins Land und mit jedem rückte der Tag ihrer Hinrichtung näher. Schlimmer als alles andere war jedoch der kalte Entzug ihrers extremen Alkohol und Drogenkonsums.
Es war der vorletzte Tag vor ihrer Hinrichtung als Diakon Antorius sich in den Zellentrakt begab. Mit dabei waren Wachtmeister Luninara und die Oberstleutnant von Sennheit. Er wollte sich ihrer Seele scheinbar annehmen und mit ihr reden. Doch was er feststellte war, das der Körper der kleinen quirligen Piratin nicht nur einen Blutpackt mit Krator hatte sondern das auch mehr als nur eine Persönlichkeit in ihm inne wohnten. Er gab sich viel Mühe, betete und rief die Herrin Temora an. Nachdem die Piratin dann an das Zellengitter fixiert wurde und sie sich nicht mehr dem Licht und der Güte des Diakons entziehen konnte, wurde die dunkle Seite in ihr schwächer und die alte Melina gewann die Oberhand. Es kostete ihr viel Mühe die dunkle Seite im Hintergrund zu halten, doch war es sie, die sich auf eine Beichte einlies vor dem Diakon und gemeinsam mit ihm ein Gebet sprach.
Die letzten zwei Tag vergingen dann sehr ruhig in der Zelle der Piratin. Sie durfte als letzten Wunsch einen Brief schreiben der dann nach Joschuar gebracht wurde. Sie gab sich Mühe folgende Zeilen leserlich auf das Papier zu bringen für Joschuar:

Joschuar mein Bester

Ich bin in Adoran im Kerker und warte auf meine Hinrichtung. Ich weis nicht, ob ich hier nochmal rauskomme wie beim letzten mal. Es gibt noch soviel was ich hätte sagen sollen, doch nie ausgeprochen habe. Soviel was ich hätte tun sollen, doch nie getan habe. Doch ich denke, mir wird nun die Zeit dazu fehlen.
Ich weis es ist sehr viel was ich nun verlange, aber bitte überlasse meinen Körper nicht den Raben. Ich will von dieser Welt gehen wie es sich für einen vom Pack gehört.
Egal was die Zeit dir auch bringen wird nach meinem Tod, achte darauf immer deine Nase in den Wind zu halten mein guter.
Denke immer daran, wir waren und sind immer Frei. Sie mögen uns unseren Körper nehmen aber im Geiste bleiben wir Frei.

gez: Mel


Dann war er da, der Tag der Hinrichtung.
Sie war überrascht über die Mahlzeit an jenem Tag. Man gab ihr Zigarren, Rum und ein hervorragendes Essen. Im Grunde also eine ziemlich gute Henkersmahlzeit.
Seid dem Besuch des Diakons strahlte sie eine gewisse Ruhe aus und es schien, als wäre die dunkle Seite nicht mehr vorhanden in ihr. Ob es daran lag das die Güte der Herrin sie vertrieben hatte oder sie sich einfach nur zurück gezogen und aufgegeben hatte, wer weis das schon?
Es schien fast, als hätte sie ihren Frieden mit sich selbst geschlossen und auch die Gespräche mit den Wachhabenden verliefen ruhig. Man könnte fast meinen, das der ein oder andere Soldat eine ganz neue Sicht erhielt von ihr.
Am Abend dann wurde sie in Handfesslen vor das Tor Adorans gebracht um dort ihren Tod durch erhängen zu erhalten. Sehr viele waren gekommen um das mit an zu sehen. Aber es waren nicht nur Menschen da, die sie hängen sehen wollten, nein. Es gab noch Menschen die sie mochten und das bewegte ihr Herz mit Freuden.
Dort stand sie nun auf dem Stuhl, den Strick um den hals und blickte in die Menschenmassen. Sie durfte einige letzte Worte sagen ehe es zu ende ging.
Ruhig schweifte ihr Blick über die Menschenmasse und blieb zu guter letzt auf Joschuar hängen, dem sie ein warmes Lächeln schenkte. Es tat ihr weh ihn so zu sehen. Sie wollte ihm noch soviel sagen, doch es blieb keine Zeit mehr dafür. So begann sie die letzten Worte zu sprechen, laut und deutlich, auf das sie ja jeder vernehmen konnte:
Den Thyren, im speziellen Norwin....Stolz und Ehre!
Joschi, Kopf hoch, und die Nase im Wind halten. Wir waren frei und sind es noch. Frei bis in den Tod!
Dann schloss sie die Augen nach dem sie Josch kurz noch angelächelt hat und atmete einmal tief ein, ehe sie meinte, sie seie nun bereit.
Kurz darauf verlor sie auch schon den Halt unter ihren Füssen und sie sackte hinunter. Es schien ein endlos langer Fall zu sein in dem ihr viele ihrer schönsten Erlebnisse an ihrem Geistigen Auge vorbei zogen.
Doch dann wurde es dunkel um sie herum. Ein kurzes knacken war zu vernehmen und sie tauchte ein in die ewige Dunkelheit.


Zuletzt bearbeitet von am 30 März 2016 08:29, insgesamt einmal bearbeitet
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Heinrik von Alsted





 Beitrag Verfasst am: 30 März 2016 10:08    Titel: Die Verhaftung aus der Sicht eines Gardisten
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Die Verhaftung aus der Sicht eines Gardisten

Bajard. Heimat fern der Heimat Alumenas und Winterfalls. Vergangenheit vor dem lichtenthaler Kapitel. Es ging wieder nach Bajard. Aufsatteln wurde befohlen und schon ritt die Regimentskolonne los. Alles war so mechanisch geworden in letzter Zeit und so hing er als Vorhut seinen Gedanken nach. Die wachsamen Blicke in den Wald vor dem Rittersee. Der Hof der Hohenheims, an dem er zwei Pferde im Feuer verlor, der Rittersee und dann die Reichsgrenze. Die FHZ tauchte auf und damit die Erinnerung an seine erste Zeit und die unzähligen Kisten Kohle die er hier verkaufte. Das Tor, welches damals nicht stand und der Ritt durch das kleine Tor im Westen.

Aufstellung und Befehle. Leute wurden ausgeschickt, doch so richtig wusste keiner wieso man hier war. Es war ein Nest ohne Vorankommen. Losgelöst in der Zeit und nur die Menschen darin änderten sich. Orientierung und Anschluss nach Osten und Westen. Das ewige Lied dieses Ortes, weil man sich dem Krieg anschließen muss um auch nur irgendwas zu gelten. Respekt hat man noch eher vor dem Feind, welcher die Waffe gegen einen führt als vor dem der nicht kämpft.

Nachdem die Bank durchsucht war, und er zum Glück keines der alten Gesichter von früher sah, ging es zurück. Eine Frau stand etwas abseits des rot-goldenen Trosses. Merkwürdig luftig gekleidet für die noch kühle Brise die durch die Gassen und Straßen streifte. Befehle wurden gerufen und sie war umstellt. Der Gardist brachte sein Pferd langsam an die Frau heran, welche mit einer Pistole herumfuchtelte. Piraten, Seeräuber, Pack und Geschmeiß. Sie kannten viele Namen diese angeblich freiheitsliebenden Gauner der Insel Cabeza. Dass sie ihre Freiheit auf dem Rücken anderer auslebten war ihnen wohl so bewusst wie es ihn auch egal zu sein schien, doch diese sollte nicht weg kommen. Sie war keine von seiner Liste, doch sie war dafür die Mörderin einer Kameradin, die Entführerin eines Kindes und ein Dorn im Fleisch Lichtenthals. Eine Verräterin und Abtrünnige.

Bevor sie noch weitere Drohgebärden ausstieß ging der Schild mit Spitze voran zu ihrem Kopf. Ein Schuss löste sich und doch war er zufrieden. Er glitt aus dem Sattel und es schepperte als er den Boden berührte. Gardist Galdifei kam hinzu und bei Temora, sie wehrte sich. Es war willkommen. Es war gewünscht, es ließ ihn seinen Hass an diesem Pack ausleben. Er drosch nochmal auf sie ein und nochmal. Irgendwann war sie befriedet. Nettes Wort für körperliche Gewalttaten.

Verschnürt landete Sie auf dem Ross und wurde nach Adoran verbracht. Galdifei sicherte nach hinten, die Wachtmeisterin nach vorne. Mittendrin ging er mit einem merkwürdigen Lächeln auf den Lippen. Kurz vor dem Kerker kam sie zu sich und sie wusste wohl was dies bedeutete. Es war der Anfang ihres Endes und er genoss den Blick. Hier hatte sie keine Gnade zu erwarten und hier würde ihr Niemand helfen. Nicht ihr. Schon oft wurde ein Weg gefunden mit Gefangenen umzugehen. Er selbst war kein Freund der Agitation von Schutzbefohlenen, egal woher sie stammten. Jeder hatte seine Gründe für die Verehrung von Alatar oder die Verbrechen die er beging und er beließ es dabei. Egal ob es Verblendung, gekränkter Stolz, Hunger oder Habsucht war. Im Kerker waren sie alle gleich und wurden in ihren Stunden der Einkehr und der Reflexion gut behandelt. So gut dass man meinen könne, dass sich gewisse rahaler Persönlichkeiten sich hier eine Auszeit gönnten. Man bezahlt mit einem Brandmal und wird gegen Alumenen aus rahals Kerker ausgetauscht. Ein Preis der wohl zu gering ist.

Sie war anders. Es gab nichts auszutauschen. Es gab nichts was sie hatte. Noch auf dem Regimentsplatz versuchte sie zu fliehen, wollte dem Schicksal entkommen und wurde von einem Bogen im Gesicht aufgehalten und auf den Rücken geworfen. Die vergeblich gezückte Klinge wurde aus der Hand getreten und sie wurde mit weiteren Tritten bedacht. Stiefelkreis, noch so ein nettes Wort. Die jüngeren Gardisten verstanden es wohl nicht. Verstanden die Gewalt nicht, welcher ein sonst so besonnener und pedantisch verkniffener Soldat an den Tag legte. Er hatte seine Gründe. So viele Gründe, welche ein willkommenes Opfer in dieser verabscheuungswürdigen Frau fanden. Sie ist ihm einst durch die Lappen gegangen, doch nun war sie sein.

Aufstellung, Einkerkerung, Vermerk des Schreibers. Name, Zellennummer, Beschreibung und Vergehen. Alles wurde für die Akten protokolliert. Er sollte sie durchsuchen und Gadlifei, der junge Galdifei sollte sichern. Waffen wurden abgegeben und er fragte die Wachtmeisterin ob sie sicher war. Sie blickte ihn nur an und er glaubte zu wissen, dass sie die Sache genauso sah. Er sah sich im Recht mit allem und ließ sich freien Lauf. Sie startete erneut angriffe, warf sich gegen ihn. Er umklammerte sie. Die Statur eines Bären hat auch Vorteile. Sie wurde von den Füßen gehoben und der Sicherung befohlen sie zu befrieden. Sie bekam einen Stich in Schulter und er spürte den Luftzug ihres Aufschreis über sein Gesicht branden. Ein herrliches Gefühl, doch sie würde noch weitere Gelegenheiten geben damit er sich gehen lassen kann. Sie war eine verrückte und zutiefst gestörte Person. Man munkelte sogar, dass sie mehrere Personen war, doch das wird sich zeigen.

Der Mantel wurde entfernt, die Waffen wurden entfernt. Recht edle Bewaffnung an und für sich. So mancher Recke aus den eigenen Reich lief mit weniger herum. Sie wurde abgetastet und immer wieder fragt man sich wie die Menschen mit so vielen Dietrichen, Klammern, Nadeln und kleinen Messern am Körper rumlaufen können ohne sich beim Bücken selbst abzustechen. Sie versuchte die alte Leier mit der Frivolität. Für einen Moment wurde sie sogar von Ihm gemustert und sie sah nicht so schlecht aus. In einer Nacht mit Bier und Kartenspielen in der Schankstube würde er ihr sicherlich nach Hause folgen und sein Bett mit ihr teilen. Früher jedenfalls. Jetzt war in dieser Hinsicht nur noch Frust, Schwur und Etikette. Sie bemerkte jedoch nicht, das sie bei ihm an der falschen Adresse war. Er spielte mit. Ging etwas auf die Sache ein. Ließ die Hand hier und dort länger an einer Stelle mit der sie wackelte, gab Spitzen zurück und versuchte sie in Sicherheit zu wiegen. Sie sollte es probieren, sollte sich als Siegerin wähnen und einen Angriff starten. Jede Rechtfertigung vor den Kameraden sie härter anzugehen war Recht. Rechtfertigung vor den Kameraden und wohl auch vor sich selbst.

Als er auf die Knie ging um die Beine abzutasten hielt er schon die Arme vor sich und es geschah. Sie holte mit dem Bein aus. „Sicherung“ war das einzige Wort was er hervorbringen musste und das Bein traf seine gepanzerten Arme. Er wurde, wie gelehrt und so oft geübt, in Gänze nach hinten gedrückt und Galdifei hatte den Weg frei. Die Hellebarde im Anschlag stach er ihr erneut in die Schulter. Pinnte sie regelrecht an die Wand und er zeigte wieder dieses merkwürdige Lächeln. Kurz nur, bevor die Dienstfresse wieder Einzug hielt, doch sichtbar für alle die auf ihn achteten. Natürlich aber achtete man auf die Piratin deren Schulter gerade penetriert wurde.

Die Beine und Stiefel wurden durchsucht. Routine und doch innere Feier. Die Hellebarde war wieder bei der Sicherung, doch das Blut rann dünn aus der Wunde. Einen Heiler gab es erst hinterher und stand schon bereit. Die Haare und der Mund noch. Vielleicht würde sie versuchen ihn zu küssen oder eher Beißen. Er musste vorsichtig sein und das würde er. Gardisten haben Mittel und Wege. Seine ungeschützten Finger glitten durch das Haar, welches schon leicht verklebt vom Blut war. Ein kleiner Gegenstand wurde erfühlt. Diese Millisekunde des Erkennens. Ein Wiederstand. Kühl. Spitz. Die Haut war durchbrochen und diese kleine Menge reichte aus. Man merkt es nicht sofort. Gift ist heimtückisch und braucht einen Moment, manchmal Tage, manchmal Monate. Eine Waffe von Frauen und Feiglingen und sie war beides. Er fischte die dünne Nadel aus dem Haar und würden seine Finger nicht bereits taub werden, hätte er auch den dünnen öligen Film darauf gespürt. Er spürte stattdessen etwas anderes. Taubheit, gefolgt von Schmerz. Es ging wie ein Feuer durch ihn. fraß sich in ihn. Er packte ihren Hinterkopf und donnerte Ihr Gesicht in die Zellenmauer. Allein diese Tat verstärkte das Brennen noch. Sie gab einen Laut von sich. Ein erstickter Laut, doch genug um sie nochmal mit dem Gesicht voran in die Zellenmauer zu donnern.

„Ich wurde vergiftet.“ kam es dann, während er an der Sicherung vorbei ging. Frau Oberstleutnant sah ihn nur an und sagte etwas von Amputation der Stelle. Er fluchte und wankte zur Heilerin. Lediglich die Wut schien ihn noch laufen zu lassen. Einen Schritt, einen zweiten Schritt und ein dritter Schritt, danach wurde es dunkel. „Scheiße“ war sein letzter Gedanke, vielleicht sein letztes Wort, bevor er schon bewusstlos auf dem Boden aufkam.

Am nächsten Morgen blickt er in die Augen der übernächtigten Rekrutin Dragane, welche wohl den kürzeren Strohhalm gezogen hatte und auf ihn aufpassen musste. Dröhnender Schädel, Übelkeit und Schwächegefühl. Willkommene Boten eines Fakts. Er lebte! Ihm wurde ein Tag dienstfrei gewährt, da es eine recht milde Vergiftung war. Die Rekrutin entließ ihn aus dem Lazarett und war wohl froh über ihren eigenen Dienstschluss. Die letzte Nacht ein roter Nebel voller unrühmlicher Gefühle und einem jähen und vermeintlichen gefährlichen Ende. Er hatte versagt und seinen Dienst durch Gefühle übermannen lassen. Ein untypischer Zug. Ein nicht willkommener Zug. Er musste nachdenken und er hatte nun einen Tag Zeit dafür.
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Charna Lombard





 Beitrag Verfasst am: 30 März 2016 10:59    Titel:
Antworten mit Zitat

Zuhause waren die Hinrichtungen lustiger.

Alt und Jung, verlauste Strassenjungen und feine Damen fanden sich Stunden vorher schon am Schauplatz ein, um ja den besten Platz für die Hinrichtung zu ergattern.
Gauckler und Spielleute gaben ihre Darbietungen für einige Goldstücke zum Besten, wärend die Tavernen Bier, Schnapps und Knabberein für das gaffende Volk bereit hielten und einen unverschämten Aufschlag forderten, den die Leute trotzallem freudig zahlten
Wetten wurden geschlossen, wie schnell der Verurteilte stirbt... Leider gewann Charna nie den Pott, sie lag immer falsch und gab den Todeskandidaten immer länger.

Aber Mel´s Hinrichtung war einfach nur langweilig, fast schon bedrückend.
Die Leute drumherum zogen Visagen wie 3 Tage Regenwetter, einzig die Thyren brachten mit ihrem Unwissen ein wenig Farbe ins Spektakel.
Gut, dass die Laune von Josh am Tiefpunkt war, war verständlich, immerhin konnte er Mel gut leiden, deswegen behielt Charna den kleinen im Auge, nicht dass er aus einer Laune heraus der Nächste gewesen wäre, welcher am Baum baumelte
Als Mel am Strick stand, kam endlich ein wenig Leben in die Hinrichtung, auch wenns nur durch ihre eigene Ansprache war.
"Wir waren frei und sind es noch. Frei bis in den Tod!"
Eine Aussage und Haltung im Moment des Todes, die Charna beeindruckte und der sie durch ein "Adios Chica" Respekt zollte.

"Diese Stiefel... was für tolle Stiefel" dachte sich Charna, als ihr Blick auf das Schuhwerk der Leiche fiel. Sie wollte diese Stiefel haben und sein wir ehrliche, was soll eine Leiche mit Stiefeln?
Kra'thor damit beeindrucken wird sie bestimmt nicht mehr und an Charnas Füssen sehen die bestimmt gut aus.
Immerhin besass Charna soviel Feingefühl und fragte Josh, der die Leiche mit Hilfe des Gauls auf die Isla zurück brachte, ob sie die Stiefel haben könnte.
Leider waren sie Charna zu klein, aber die Kette, welche um Mels toten, gebrochenen Hals baumelte, die schnappte sich Charna
In der Taverne angekommen, ging der erste Rum aufs Haus in Gedenken an Mel, jeder weiterer Rum aber lies die Hinrichtung und die Chica immer mehr ins Tal des Vergessens gleiten, bis schliesslich nurnoch des trinken Willens getrunken wurde
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