Helisande von Alsted
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Verfasst am: 19 Sep 2014 19:49 Titel: An Thelor von Schwertfluren |
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Einige Papiere werden im Verwaltungsgebäude Berchgards hinterlegt. Die Handschrift auf dem ersten Schreiben erscheint vertraut und doch verwaschen und unsicher, beinahe zittrig. Eine Unerschrift fehlt gänzlich ob mit Absicht oder nur in Aufregung vergessen bleibt ungewiss.
Sir von Schwertfluren!
Jene Schreiben erhielt ich soeben.
Lest selbst.
Zitat: |
Temoras Segen Frau Oberstleutnant Senheit,
zu meinem unendlichen Bedauern muss ich Euch und Sir von Schwertfluren mitteilen dass der Mann, den Ihr als Sir Fjalon kanntet heute am 12. Searum 257 noch vor Mitternacht verstarb.
Mein Herz ist voller Trauer und meine Worte werden Euch Lasten aufbürden. Das Gift erwies sich am Ende als stärker als er.
Sein Körper wird den üblichen Riten nach gewaschen und gesalbt werden, sowie für die Reise vorbereitet. Denn nach allen Fährnissen soll ihn sein letzter Weg zu der Erde führen, die er als Heimatboden bezeichnete. Die Insignien seines Standes werden separat umhüllt mit ihm eintreffen.
Ihr erhaltet kurzfristig Nachricht von einem Boten, wann dies genau sein wird.
So bleibt mir in meiner Trauer nichts weiter zu tun, nichts mehr zu sagen außer: Ich bin, was ich immer sein werde. Sein Freund. Über den Tod hinaus.
Der Herrin Segen mit Euch!
Veit Helmschwer
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Fjalon Thorn hat Folgendes geschrieben: |
[i] z. Hd. seiner Hochgeboren von Schwertfluren sowie meiner Knappin Helisande Senheit.
11. Searum
Geschätze Freunde,
Seiner königlichen Majestät Ador I. zur Ehr' und der strahlenden Ritterlichkeit Temoras zum Gruße,
Mein Weg endet hier. Die Heiler sagen, dass mir nur noch Stunden, vielleicht ein Tag mehr, bleibt, bis meine Seele ihren letzten Weg antreten wird. Das Gift wirkt langsam und doch ist es wirksamer als alles, was die Heiler hierzulande je gesehen haben. Ich habe mein Leben verwirkt.
Es war Egoismus, der mich davonzog, alte Wunden zu rächen.
Es war Eigensinn, nicht auf das zu hören, was man mich einst lehrte.
Es war Eitelkeit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Aber es war mein Wunsch und ward meine Nemesis.
Das erste und einzige Mal in meinem Leben werde ich keine großen Worte mehr an euch richten und mich in Monologen ergehen.
Mit meinem Leichnam... werdet ihr die Insignien meines einstigen Standes erlangen. Über den Verbleib jener kann und wird allein seine königliche Majestät entscheiden. Ich bitte darum dass du, Thelor, dich darum kümmerst. Niemand hat je eine bessere Ausbildung zum Ritter durchlaufen dürfen als jene, die sich rühmen können, Ritter aus der Schule derer von Schwertfluren gewesen zu sein!
Danke für Alles. Danke.
Mit meinen Habseligkeiten... werdet ihr eine Truhe empfangen. Der darin enthaltene Umhang und die beiden Klingen sind für dich, Helisande. Eine Wiedergutmachung für den entsetzlich anzusehenden Wappenrock und Spielzeuge für den gefährlichsten Drachen Adorans. Es grämt mich, deine Ausbildung nicht fortsetzen zu können und doch weiß ich genau, dass dein Erfolg so sicher ist wie mein Tod. Es ist ein grauer Stein aus zehntausenen, der einen ungeschliffenen Edelstein jener ritterlichen Qualität birgt. Mach' unserem König, dem Adel und zuletzt vielleicht auch mir... Ehre.
Immer treu.
Temora beschützt.
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