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Rocas - ein Mann wie ein Fels, ein Herz aus Güte geboren
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Sophie Meshun





 Beitrag Verfasst am: 27 Feb 2019 12:47    Titel: Rocas - ein Mann wie ein Fels, ein Herz aus Güte geboren
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Der Nebel kroch träge über den Friedhof dahin. Zögernd setzte sie einen Schritt vor den anderen, während ihr blondes, seidiges Haar an ihrem Körper hinab rann wie flüssiges Gold. Die Aushänge hatten sie hier her geführt. Im Verlauf des heutigen Tages würden sie ihn beisetzen. Rocas!
Als sie an eben jenem Ort stand wo sie ihn auf die letzten Reise schicken würden, bildete sich ein Klos in ihrem Hals. In jener Nacht, als sie überfallen wurde hatte sie nur nach ihm rufen wollen. Niemand sonst kam ihr in den Sinn der ihr helfen könnte.

Sophie zwang ihren bebenden Körper auf die Knie. Neben seiner letzten Ruhestätte legte sie etwas ins Gras, eine kleine Schnitzerei und nicht einmal eine sonderlich gute. Auf einer hölzernen Scheibe war, man würde beinahe sagen, eingeritzt.. ein grobes Abbild vom Baum des Lichtes.
Als ihre Hände sich ineinander gelegt hatten bewegten sich ihre Lippen, in ihrer typischen Art am Anfang sehr leise konnte man schon bald verstehen was sie zierliche Blondine sprach.

"... du warst in meinen dunkelsten Stunden bei mir und deine Nähe gab mir Kraft. Im Kerker so wie auch während des Übergriffes. Wenn ich jemals soweit komme, möchte ich für diese Menschen hier im Osten, das sein was du für mich warst. Ein stiller Wächter.

Und du.. ich meine ähm ihr, gnaden volle Schwertmaid, seid so gut und gewährt Rocas hin und wieder einen Blick auf seine Mitstreiter, auch wenn er in eurem Gefolge marschiert und seine Pflicht weiterhin erfüllt. Ich bitte dich, lass ihn sehen welches Mal er in dieser Welt hinterließ während er deinem Pfad zu folgen versuchte. Auch wenn er noch kein Ritter war, wenigstens für mich war er ein Vorbild. Wenn ich in fernen Jahren, seinem Pfad folge, werde auch ich an deiner und seiner Seite marschieren. So sei es."


Beim aussprechen des letzten Wortes bildet sich im Augenwinkel eine fein schimmernde salzige Perle welche sich ihren Weg zum Kinn der jungen Frau bahnt um von dort fallend, im Gras neben dem geschnitzten Holzteller zu landen. Es dauerte noch wenigstens eine Stunde ehe die Tränen versiegten und der zitternde Leib der Frau sich erhob.
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Lucien de Mareaux





 Beitrag Verfasst am: 27 Feb 2019 13:05    Titel:
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    Der Tag vor der Beisetzung. Erst in den Abendstunden bereitete ich mich entsprechend vor und ging gerüstet und in vollem Ornat der Wache zum Kloster, um mich dort mit den anderen zu treffen. Es galt den Sarg in die Kirche Adorans zu bringen. Damit wir nicht den ganzen Weg tragen mussten, hatte ich einen passenden Karren besorgt und ein Pferd davor gespannt. Ich wünschte mir allerdings, es ginge anders, aber das war nicht zu ändern. Lieber hätte ich ihn hier gehabt, behalten, wie auch immer.

    Wir trugen den Sarg gemeinsam bis zum Karren, luden ihn so behutsam wie möglich auf und machten uns danach auf den Weg nach Adoran. All das verlief zum Glück ohne Zwischenfälle. Der Weg an sich war schon genug an Zeit, um sich so seine Gedanken zu machen. Da ich den Gaul führte, blieb mir nicht viel Gelegenheit einen Blick auf den Sarg zu werfen, also ging ich voraus, behielt die Umgebung im Blick und führte das Tier am Zügel hinter mir her, welches wiederum geduldig den Karren zog.

    Vor der Kirche angekommen, hoben wir den Sarg herunter und trugen ihn in die Kirche, um ihn dort aufzubahren für die Totenwache und den kommenden Abend. Still erlaubte ich mir den Deckel noch einmal zu öffnen, den Leichnam ordentlich hinzulegen, wo er auf der Reise verrutscht war und ließ den Deckel danach halb geöffnet auf dem Sarg liegen, damit sich ein jeder, der es wollte noch einmal von ihm verabschieden konnte.
    Danach stellten wir uns daneben auf und die Totenwache begann. Wir sprachen nicht viel, es gab dazu auch nicht viel zu sagen für den Moment. Aber ich nutzte die Zeit, Worte zurecht zu legen, die am nächsten Abend fallen sollten. Ich nutzte die Zeit auch an all die zu denken, die ich hier auf Gerimor schon hinter mir lassen musste.

    Tayron fiel mir ein. Er war ähnlich gegangen. Banditen waren es bei ihm gewesen. Das hatten wir damals herausfinden können. Ein guter Freund, der mir gelegentlich doch sehr fehlte. Irgendwie waren wir damals ähnlich verschroben gewesen. Ob das heute noch so wäre?
    Doch schon bald kehrten die Gedanken zu Rocas zurück. Ich dachte bei mir, dass unser jetziges Schweigen dem seinen ähnlich im Grunde sehr beredt war. Mir fiel es immer schon schwer offen und tief zu trauern. Ich schloss es gerne in mich ein, machte sowas mit mir selber aus, und wusste auch nicht, wie es anders zu bewerkstelligen sein sollte. Die einzige, die es wirklich mal mitbekommen hatte, wie sehr mir Verluste zu Herzen gingen, war Majalin.
    Etienne fiel mir ein. Neyla. Etienne wäre jetzt etwa zwölf Jahre alt. Schon ein großer Junge. Ich hoffte sehr, er und seine Mutter hatten zueinander gefunden, wo auch immer sie nun waren. Mein Verschulden. Ich glaube nicht, dass ich so etwas noch einmal fertigbrächte und ich bereue noch heute. Ich werde ewig bereuen.

    Mein Blick fiel auf den Sarg, das Gesicht, wie schlafend. So friedlich. Für einige Zeit gelang es mir diesen Frieden auf mich wirken zu lassen und diesen auch für mich zuzulassen. Trotz des Umstands neben einem Toten zu wachen, musste ich lächeln.


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