An Sophie Tangran

Als Sophie oder ein anderer zum Tätowierladen in Rahal kommt, steht eine Flasche aus tiefschwarzem Glas dicht an der Türschwelle. Die Flasche ist selbstverständlich leer, denn darin steckt ein eingerolltes Stück Pergament. Nachträglich wurde der Korken wieder in die Öffnung gesteckt.

Als Sophie die schwarze Flasche vor ihrer Haustür bemerkt, wirkt sie verwundert. Die Verwunderung weicht jedoch dem Anflug eines Lächelns, als ihr der Name des Absenders ins Auge fällt. Rasch setzt sie ihre kleine Lesebrille auf, greift nach einem angespitzten Kohlestift und Pergament, um Diego ein kurzes Antwortschreiben zukommen zu lassen. Eine angenehm verschnörkelte Schrift verrät die Herkunft der exzentrischen Künstlerin:

Sei gegrüßt, Diego,

ja, es handelt sich um eine öffentliche Audienz.

Wir machen das folgendermaßen: Am morgigen Tag, zur achten Stunde - eine halbe Stunde vor der Audienz - treffen wir uns bei mir und gehen gemeinsam los. Ich werde dein Anliegen dem Alka vortragen und dann sehen wir weiter.

Wäre das so in Ordnung für dich?