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Roter Ritter, Weißer Firn, Flammenmeer und Eisgestirn
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Roter Ritter, Weißer Firn, Flammenmeer und Eisgestirn
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 18 Dez 2013 04:26    Titel: Roter Ritter, Weißer Firn, Flammenmeer und Eisgestirn
Antworten mit Zitat

*Erst einige Zeit nach der Begegnung mit - nunja, sie wusste nicht genau, mit wem -, der ihr die erste Lektion im - nunja, worin genau, wusste sie selbst nicht - erteilt hatte, fand Rahelle hinreichend Ruhe, um - was auch immer - in Worte zu fassen. So setzte sie sich auf ein Holzfass und schrieb:*


Roter Ritter, Weißer Firn


Hockt am Pier
Auf einem Pfosten,

Unbedarft ein
Madelein,

Frisches Wildkraut
Zu verkosten,

Zieht es sich
Ein Pfeifchen rein.


Sehr erschrickt
Das arme Seelchen,

Wie ein kalter
Windeshauch,

Zuschnürt ihm
Das zarte Kehlchen,

Und verteilt
Den süßen Rauch.



"Für die lectio
Gelus, Dirne,

Suchen heut' dich
Die Gestirne.

Hat dein Geist
Die rechte Firne,

Oder zittert's
Dir im Zwirne?"



"Firn, mein Herr,
Den mag ich nicht,

Weil der nachts
Im Rücken sticht!

Sind die Decken
Auch sehr dicht,

Schmerzt's mir doch,
Als hätt' ich Gicht!."



Schwer gequält
Durch diese schnelle,

Antwort, doch
Gewohnt an Fälle,

Spärlicher
Verstandeshelle,

Gibt der Firn
Zurück die Kelle:



"Nur der Kopf
Entscheidet, Freche,

Ob der Frost
Dir deine Glieder,

Schmerzen lässt
In kaltem Mieder,

Dass daran dein
Wille breche."



Antwortet das
Madelein:

"Fühlen deucht ihm
Dummheit sein?

Herr des Eises,
Solche Worte,

Wie er sie da
Trocken spricht,


Nehmen die
Der Lebenstorte,

Nicht den Zucker
Von der Borte? -

Wenn sich Herz
Im Kopf verorte,

Schließt das nicht
Die Seelenpforte?

Fällt ins Leben
dann noch Licht?"

_


"Spiegelscheines
Braucht es nicht!

Ihn zu schmettern
Ist die Pflicht,

Des Verstandes
Strafgericht,

Folge meinem
Unterricht,

Bis die falsche
Hülle bricht!"



"Ist denn nichts
Der Wärme wert?"



"Nichts, worum
Das Eis sich schert!

Leg' darum die
Kleider ab,

Steig' hinein
Ins Wassergrab,


Und ergründe
Dessen Tiefe,

Bis dir's
Aus den Ohren triefe!"



Da beginnt
Das Madelein,

Sich die Brust
Schon zu befrein

Die ihm Freiheit
Soll verleihn,

Blutlos frei
Im Eis zu sein.


Als der Firn
Schon jubiliert,

Summt sie,
Dass es sie nicht friert:



"Ach, wie harr'
Ich schon so lange,

Dass ich den
Gedanken fange,

Der dem Felde
Wird ein Pflug,

Und die trockne
Erde schüttelt,

Bis das Unkraut
Wachgerüttelt!


Sonnenwärme
Ist für Dumme!

Glut nur für
Gedankenstumme!

Brich' doch endlich,
Menschenschwäche!

Ach, mir fließen
Tränenbäche,

Aus den Augen
Schon herab,

Auf mein künftig
Sternengrab,

Um der lieben
Blumen willen.


Kurz nur weine
Ich im Stillen,

Meinen letzten
Sonnensang,

Bis den blassen
Herzensklang,

Erdet mein
Erkenntnisdrang.


Nein, ich sehne
Nicht mehr lang,

Dass die Kälte
Auf mich komme,

Denn, Herr Firn,
Ich bin Euch fromme,

Fortan treue
Dienerin -

Ganz verliebt
Ins Eisgestirn!"



Wie sie eben
ausgesprochen,

Kommt ein Ritter
angekrochen,

Apfelrot
ist seine Rüste,

Würdevoll
die Ritterbüste,

Adlerartig
angeschwollen.


Achtlos schaut
Der ihre Brüste,

Ohne jedwede
Gelüste,

Doch so klein
Ihm auch der Knollen -

Beistandpflicht
Der Mad' zu zollen,

Hebt das Wort
Er voller Grollen:



"Einhalt,
Fräulein Calamari!

Was soll all dies
Lari-Fari,

Das der Firn da
In Euch gießt,

Bis Ihr ein-
gefroren niest!?


Nur die Glut des
Feuers bringt,

Dass Euch frei
Das Herz erklingt!

Auf, bedecket
Eure Blöße,

Eh' dem Geck ich
Furcht einflöße!


Unhold! Unge-
zogner Firn!

Kämpft, ich biete
Euch die Stirn!"

Ja, ich bin's,
Der rote Ritter,

Dünnem Eis -
Vulkangewitter!"


-


Kaum hat er
Dies ausgeklampft,

Ist er auch schon
Eingestampft.

-



"Herr Direktor!",
Kreischt es da,

Aus dem Mäulchen
Calamahr.

Flammensäulen,
Feuermeere,

Wutverzerrte
Trotzesblicke,

Sehnen dichte
Henkersstricke.


Dergestalt in
Zorn versetzt

Zieht sie ihre
Kleider an,

Zückt ein Schwert
Aus Pyrian,

Rotpoliert
Wie dünngewetzt,


Dass sie ihren
Feind verzehre

Ingrimmig -
Voller Elan,

Wedelt dann
Das Madel feste

Wie es nur
Ein Bettler kann,


Über des
Direktors Weste,

Bis sich dessen
Glieder regen,

(Freilich ohne
Jenes eine,

Das dem Mannsbild
Gleich dem Schreine)

Und spricht
Unverfroren dann:


"Dass das Feuer
Euch ereile,

Bis Euch brennen
Die Gebeine

Und der graue
Frostekopf,

Sieche in dem
Flammenzopf,

Den ich, Firn,
Euch gleich erteile!"


-


"Kindchen, dies
Ist eine Feile!

Selbst der Odem
Eines Drachen,

Könnte der nicht
Kraft einschmelzen.

Willst du dich
In Torheit wälzen,

Oder kläglich
Scherze machen?

Troll' dich, eh'
Ich dich zerteile!"


-


Traurig sieht
Rahelle herab,

An der Klinge,
Die verblendet,

Sie dem Eltern-
haus entwendet,

Weil sich Klüg'res
nicht ergab.


-

"Geh' und suche
Eine Mitte,

Wüsste ich,
Mit wem ich stritte,

Wäre klar,
Wes Schutt ich kitte,

Äußerte ich
Manche Bitte,

Die im rechten
Licht gewendet,

Manche Torheit
Längst beendet'.


So, jedoch,
Du dumme Göre,

Scher' dich endlich,
Horchst du schwer?


Gehe, dass ich
Dich nicht höre!"


-


"Euer Wunsch
Sei mir Begehr.

Dieses Schwert,
Das ist nicht mein,

Meine Arme
Sind zu klein,

Und mein Mundwerk
Wohl zu groß."

Schluchzt sie,
Lässt den Schwertschaft los,

Denn zu tief
Saß dieser Stoß.


Des Direktors
Frostblitzwunden,

Zu verbinden,
Sucht sie diesen ,

Flüchtig noch -
Doch in irgendeinem Loch,

Ist der grinsend
Längst - verschwunden.


*Als sie fertig war, verschwand auch Rahelle - irgendwo*


































Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 17 Apr 2014 06:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 16 Apr 2014 06:48    Titel: - [Fortsetzung folgt] -
Antworten mit Zitat

- [Fortsetzung folgt] -

Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 17 Apr 2014 13:55, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 01 Jun 2014 02:59    Titel:
Antworten mit Zitat

*mit der Sicherheit eines Menschen, der Geld
in seiner Tasche weiß, bestellte Rahelle einen
Kartoffelschnaps. Danach schrieb sie*



Keller



Sei willkommen,
dir, mein Gast,

Tritt nur ein
in diesen Keller,


-

Vielleicht schneller,
als du dein,

Eigen Vorurteil,
vernommen,


-

Wirst du wissen,
was du hast,

Was du magst,
und wem du nimmst,


-

Wem du gibst,
Was du verachtest,

Wen du liebst,
Und was du hasst,


-

Wie du dich,
betrachtest?

Ob den Weg,
den einstmals du,


-

In den Kindertagen,
träumtest,

Einzuschlagen nicht,
versäumtest,


-

Oder ihn wohl,
umgebogen,

Fortgetragen,
Weggelogen,


-

Oder schlicht,
vergessen hast.

Kurzentschlossen
und dabei? -


-

Mache deine,
Brust dir frei!

Zuviel Zeit ist,
brav verflossen,


-

Sind auch deine,
Hände rauh,

Kühl' sie dir,
in kaltem Tau,


-

Kleide dich,
in buntem Grau,

Nach der Laune,
Trau' dich -


-

Schau und schneid',
dein Haar zurecht,

Schneidre', färbe
Haar und Kleid,


-

Wie es Mutter,
Freude brächt!

Ist's verrichtet?
Fein der Ton?


-

Schau' den Spiegel,
dann und nimm',

Dir, was richtet.
Klauen? Pflichten?


-

Das Präludium,
schon vorbei?

Gibt es noch
Kartoffelbrei?


-

Nein! Dass dir kein,
Bläh-Bauch sei!

Und der Bauch,
zum Sehen frei.


-

Greif' die Zügel,
und die Tosse,

Wird in deiner
Hand ein Roß.


-

(Nein, das ist,
kein grober Scherz,

Nein, das Fohlen,
nicht von Erz,


-

Nein, wer sollte,
sowas tragen?

Könntest du,
das Fohlen fragen,


-

Würde es -
was sagen?)



Zuviel Staub,
und schwere Stufen,


-

Machen deinen,
Atem schwer,

Und dein Wasser-
Schlauch wird leer.


-

Doch das Glück,
erhört dein Rufen:

Feuerschein,
einer Taverne!


-

Lacht dir zu,
aus naher Ferne,

Doch - noch,
vor besagter Schwelle,


-

Raunt's dir heimlich,
zu: "Magst' Ställe?"

Lächeln tut -
Ein Madelein,


-

Dessen Frätzchen,
lädt dich ein,

Nachzufolgen,
in den Schatten,


-

Schattenfratzen,
auszustatten.

(Hast du Mut?
Ein Kätzchen?)


-

"Drinnen", spricht's,
"in Mutters Schanke,

Gibt's mal allerlei
Gezanke!"


-

"Männlein, Weiblein,
aus dem Ort,

Treiben sich die,
Langweil' fort."


-

Nimm' dir drum,
von diesen Sachen,

Etwas raus, dass dich,
die Drachen,


-

Unsres Dorfs,
Und ihre Gatten,

Nicht durch ihr
Gezänk ermatten, -


-

Eingesackt,
nach Bürgerpflicht,

Wohlverpackt,
Und eingetreten,


-

Streit? - Gibt's da,
im Schankraum nicht,

Nur zum Schmaus,
wirst du gebeten:


-

"Frisches Quellwasser,
mit Früchten?

Oder Fleisch,
vom Hasenbein?


-

Ei, wer kann da,
weiter flüchten!?

Dazu noch ein,
trockner Wein?


-

Oder soll's ,
ein Magenrein,

Soll's ein Glühstengel,
gar sein? -



-

Große Wünsche,
und auch kleine,

Davon woll'n wir,
Euch befrei'n!


-

Manche Sorgen,
Fremdling, bleiben:

"Bin nicht jung,
noch unbeleibt!"


-

"Winters fängt's,
mir an zu drücken!"

(Krücken lindern
manche Last,)


-

"Allzu bitterlich,
im Rücken,

Doch die Gäste,
woll'n nicht geh'n,


-

Muss drum hinterm,
Tresen steh'n,

Und Ihr wisst ja,
was die wollen:


-

"Bier und Omas -
Wurzelknollen!

Mögt Ihr denn,
hinunterstapfen?


-

Knollen holen,
Gerstbräu zapfen?"

Wie dies alles,
wohl getan,


-

Fällt der Schlaf,
Euch gründlich an,

Jedoch - um der,
Träume willen,


-

Wollt Ihr Euren,
Freimut stillen?

Jenen Ton,
auf Leinen malen,


-

Den die vielen,
Gäste stahlen.

Sieben Farben,
lächeln fordernd,


-

Aus den Töpfchen,
funkeln - Gören.

Eifersüchtig,
munkeln die:


-

"Welcher wird,
das Bild gehören?" -

Da beschaut Ihr -
Euer Bild:


-

Und vor'm Fenster,
piepst es wild!

Rot - in knöchelhohem,
Grase, prügelt sich,


-

Ein Hase mit'ner,
riesenhaften Meise,

Einer solchen, die,
nicht leise,


-

Fiept, denn die,
hat Mut, singt eisern:

"Habe doch für meine,
Brut, eifrig und mit


-

Adler-Wut, Würmer,
wohl gepickt im Klee.

Nein, mein Löwe,
ist kein Reh!" -


-

Über ihr sitzt,
auf dem Ast da,

Dreist ein Geist,
Aus dem Morast,


-

Wie der diese,
Lage fasst,

Hält er stumm,
des Wächters Rast,


-

Trägt dann heim,
in seine Wiege,

Was dem Triebe,
unterlag. -


-

Euer Bogen,
hat drei Pfeile.

Schießt Ihr?
Schenkt Ihr?


-

Keilt Ihr?
Macht Ihr -
Tiere tot?


-

(Schießmannskunst,
hat keine Not,

Oder wollt Ihr's
allen geben?)


-

Wie soll's sein?
Wer bleibt am Leben?

Sie?

Er?

Wer?


Die Kunst!


Rahelle, Cal







































Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 30 Jun 2014 05:08, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 04 Jun 2014 04:15    Titel:
Antworten mit Zitat

*irgendwann schlief Rahelle ein. Als der Regen sie weckte, klopfte sie*




Küken



Kommt ein Küken aus dem Ei,
Nagt sich mit dem Schnabel frei,
Hackt mit seinen Schnabelspitzen,
Jedes Körnchen und macht Brei!

-

Wächst das Fett, baut es Gefieder,
An die Flügelritzen an?
Die dann immer wieder üben,
Bis das Mieder breit wird, -

-

Und zum Fliegen wohlbestimmt,
Sich die Federpracht entfaltet,
Und die Federschlitze dann -
Neu Gestalt annehmen.




Mit Kunst!


Rahelle, Cala


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 10 Jul 2014 02:26, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 04 Jun 2014 05:30    Titel:
Antworten mit Zitat

*Rahelle träumte: Ein Küken, das flügge wurde, gedachte der Backkunst, die es hervorgebracht hatte und welche, nunja - hervorbringt.*




Backen



(Ein Dialog)

*Der Professor wendet sich an seine Schülerin*

*Er trägt grelle Kleider, die
seinen kunstvoll verstiegenen
Geschmack so deutlich offenbaren, dass seine
gesamte Erscheinung große Ähnlichkeit mit
der Karikatur seiner Schülerin hat.
Im Einzelnen: Er würfelt mattes Altrosa
gern mit Faulbaumbläulings-Pink
und geizt nicht mit Wangenrot.
Seine Ansehnlichkeit wird
vom Erscheinungsbild seiner Schülerin
aber fast noch untertroffen.
Diese ist insgesamt ekelhaft angekleidet.
Auf planvoll auffällige Weise ist sie
ärmlich und ungepflegt.
Das ärmellose Kleid ist Weizengelb und von
grobfädigem Stoff. Es gestattet
einen Blick auf kupferbraune Arme,
die offensichtlich lange nicht gewaschen
wurden.
Ein weiter, weinroter Rüschenrock trifft
auf ein Mieder aus honiggelbem Damast.
Verfilztes Haar, kastanienrot gefärbt und
am Ansatze schlammbraun, quillt aus dem
löchrigen Kopftuch hervor.
Güldene Kreolenringe ziehen die dicken
Ohrenlappen bodenwärts.
Reines Gold staffiert das ganze Mädel auch
an anderen Körperbereichen aus
wie einen Reliquienschein.
(Kurzum: Die ganze Bekleidung untergrübe vollends
jeden Reiz natürlicher Schönheit -
wäre ein solcher vorhanden.)*


Professor:

"Liebes Fräulein Calamari!
Heute habe ich mindestens
zwei Dutzend rotzgrüne
Buschrasen-Gras-Motteneulchen
eingesammelt!"
*verlegen*

Schülerin:

"Herr ... *sie seufzt*,
Buschrasen-Gras-Motteneulchen
sind keine Zipfelfalter.
Kommt zur Sache. Was tragt
Ihr auf dem Eisen?
*forsch*

Professor:

"Tür... Tür ... aus Eisen!

[lange nuschelt der Professor
ins Ohr der Schülerin.
Immer wieder muss sie die Sabberfetzen
aus dem Gehörgang pulen. Sie scheint
nicht zu verstehen, was er sagt,
setzt aber dennoch zur Antwort an,
(wohl aus Verlegenheit), dann:
überlegt sie allerdings schwerfällig.
Einem langgezogenen Nicken
folgt der Vortrag:]

Schülerin:

"Meistermüller, seid nicht gram!
Lauscht, was ich zu sagen habe zu,
Dem Schrecklichsten, dem Laken." -

"Fast nicht trüb
stellt sich's mir vor,
wie geklopft wird
an ein Tor!"

"Schimmert jedes
Körnchen Gram,
aus dem Keim,
aus dem es kam,"

"Hat's doch Bett
in Zunft-Verehrung!
Ist denn Brot nicht
Hefegärung?"

"Wohin soll's?
Zum Ratschlag hin?
Radschlagen gibt
Rädern Sinn."

"Kann's nicht
richten, nur erklären,
Stroh-Geschichten
runder Mähren:"

(Subtrahiert
die Ironie -
Würzt ein wenig
Fut-magie!)"

"Bäckerinnen,
das sind wir!
Müllers Stolz? -
Ist bloße Zier!"

"Backen heißt uns -
Hymnen singen,
weil in uns die
Meere klingen!"

"Was uns Backvolk
grundbekannt:
Wecken liefern
WIR dem Land!"

"Früh ent-deckt
heißt viel ge-weckt
Müller's Sack?
Zack! Weggesteckt!"

(Diesen zeitig
auszuborgen,
hilft mehr Märkte
zu versorgen)

"Doch bevor
vom Ofenglücke,
mehr - zurück:
zum Festungstor..."

"Erste Schneisen
einzuweisen,
in das Kerzchen
einer Maid,"

"Dazu braucht es
süße Scherzchen,
einen Nerz
für Herzchens Leid"

"Wenn's dann raucht
in Bäckrin's Stuben,
angesichts des
Müllerbuben,"

"Ist das Mäuerchen
erklommen.
Zauberworte -
staubbenommen,"

"Rühre-hungrig,
frei erklungen? -
So wird erstmals
Teig gewrungen!"

"Spitz zu sein
mit einem Eisen,
braucht der Müller
keine List!"

"Stumpf sein -
raten nur die Weisen,
bis das Messer
eingemottet?"

"Nein! - Dumpf
wäre das Entgleisen,
eines Wetzsteins -
abgeschottet!"

"Immer klein?
Bar jeder Speisen?
Dass das Sein
die Nacht vergisst?

(Woll'n wir Maiden
trock'ne Eisen?
Nein, mitnichten!
Wär's nicht trist?)"

"Mancher Stangen
(oftmals banger!),
Mehl verfängt
im Gange,"

"Sich daher
im Glutverlangen,
in des Ofengangs
Begehren."

"Fächerschutz
im Zirbenbrand? -
Brände schüren
Unverstand!"

"Daher band
nicht selten Hefe,
sich ans Mehl
im Ofenrand."

"Nun, was will
sonach gescheh'n? -
Neue Brötchen
woll'n entsteh'n!"

"Backstaub stehl'n?
Wer hat die Stirn? -
Frischverliebte
Bäckerdirn'!"

"Und der Trick? -.
Ein off'ner Blick!
Etwas Terz
mit Wortgeschick,"

"Seelen-Steine:
Ungeschaut!
Kleinvergehen -
anvertraut,"

"Zartgespannte
Elbenhaut?
Rasch ein Mäuerchen
gebaut!"

"Rauh das Nachtzelt
tagen lassen!
Mehlverliebt das
Mahlwerk fassen!"

"Bis des Müllers
Eisekopf,
mürb gerührt
im Feuertopf!"

(Manche von uns
ungeniert sich in,
Müllers Zwirn
dann schirrt!)

(Immerhin ist
euer Frack,
auch für uns
von Weltgeschmack!)

"Bringt mein Wort
den Fragen Sinn? -
Lauschet fort
der Bäckerin ..."

"Klamme Sorgen
um die Schrammen,
die ein Wecken
schnell erhält,"

"Wenn es blöd
vom Backblech fällt,
Borgen stramm
fast jeden Morgen!"

"Will es nicht
im Körbchen wohnen?
Warum, warum,
kühlt es nicht?"

"Derart worgen-
zähnig bellt,
die einst Bubens'
Sack bestellt!" -

"Und vergällt,
recht grell -
die Welt, die
die Stube einst erhellt.

-

"Wofür nunmehr
Lanze brechen?
Nun, für's Backwerk!
Denn mit Rechen,"

"Sind die Krumen
schlecht zu kehren
Meere werden -
Krumens Mähren ..."

"Was in Stichfeuern
gebrannt,
ohne Backrezept
entstand,"

"Nötigt leider
sond'rer Hand:
Tanz wird Tand
Glanz? - Lebensstand!"

"Wecken brennen
fordert Glut,
Backzeit achten? -
Etwas Mut."

"Zuckerstullen
herzurichten, -
diese Arbeit
zu verrichten,"

"Frisst die
Müllerbubenheit,
mancher Maiden
Zirze-Kleid."

"Bringt's auch Streit,
nimmt's Zeit, Professor,
zeiht es doch der
Wesenheit!"

"Unsrer!"

(Wir sind Maiden.)




Der Kunst!




Rahelle Calamahr


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 16 Jul 2014 18:32, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 05 Jun 2014 00:26    Titel:
Antworten mit Zitat

*Rahelle nickte ein, dann kratzte sie weiter*


Aue


Eine gute Au' zu bauen,
Einer Liebe in der Not,

Dazu braucht es tausend Bunt,
Hundert harte Früchte,

Zehnmal frisches Apfelrund,
Zwei zitronensüße Lächeln,

Eine Muschel und ein Lot.



Und Kunst!



Rahelle Calamahr


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 16 Sep 2014 04:16, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 05 Jun 2014 00:30    Titel:
Antworten mit Zitat

*eines Tages fühlte Rahelle die Verzweiflung in sich und dachte sofort an etwas Schönes*




Prinzessin


Mutter
(klagend):



-

Piept es,
Quiekt es,
In der Nacht?



-

Zerrt es,
Ziept es,
An der Tracht?



-

Fragt es,
Spricht es,
Wenn es lacht?



-

Hat es,
Will es,
Irgendwas?



-

Frisst es,
Zählt es,
Was es fraß?



-

Würgt es,
Bricht es,
Nur aus Spaß?



-

Lässt es,
Hält es,
Dieses Gas?



-

Schläft es,
Träumt es,
Ist es nass?



-

Trinkt es,
Singt es,
Endlich was?



-

Schreit es,
Tanzt es,
Schließlich wissend:



-

"Nein!, nein!
Mein, laß!
Laß! Laß! Laß!" ?



-

Mag es, Herrin,
Liebt es denn -
Jemals irgendwas?



-

Gibt es,
Kann es,
Außer klein -



-

Zu sein -
Irgend-,
Irgendwas?



-


Großmutter
(fragend):



-

Piepen,
Quieken,
Zerren,
Ziepen,


-

Fragen,
Sagen,
Haben,
Wollen,


-

Essen,
Zählen,
Würgen,
Brechen,


-

Lassen,
Halten,
Schlafen,
Träumen,


-

Trinken,
Singen,
Schreien,
Tanzen,


-

Wissen,
Ja,
Nein, -
Maß?


-

Mögen,
Lieben,
Geben,
Können,


-

Groß,
Klein,
Sein,
Dein,

Alles -
Sein.
Tochter.
Tochter,

Fragst du -

Das?




Kunst?


Rahelle, Cala


[junge Pflanze, die in warmem Klima gedeiht]


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 29 Jun 2014 22:52, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 05 Jun 2014 00:35    Titel:
Antworten mit Zitat

*Rahelle dachte irgendwann an ein Küken und kritzelte weiter*



Kater


Müffelt es nach
Moppelkotz',
hat statt Pater
Rhododendrons,

Milch zu hamstern,
Fisch zu mümmeln,
und das Mausen
einzubüffeln,

Kätzchen in den
Pausen Obstler
Von des Paters
Tisch gemopst!

Heimlich diesen
auf der Wiesen,
sehr genüsslich
einzumüffeln.

Bis es endlich
eingewurzelt,
Unter das
Gebüsch gepurzelt!

Schimmert's Rotz?
Ein See aus
engen Mupfeln, wo
sonst Schlitze seh'n?

Und vernimmt man des
gestrengen Paters
Ton dann dieserart:

"Lümmel werden
niemals Kater!" ? -

Blieb der Rüffel
nicht erspart!"



Rahelle, als Mahr


Für die Kunst!


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 10 Jul 2014 02:35, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 05 Jun 2014 02:17    Titel:
Antworten mit Zitat

*Rahelle wachte mit einem schweren Schädel auf. Sie warf nichts mehr mit dem Kohlestift hin. Sie sang.*



Mutter



Heiter ziehet,
Hebt die Flügel,
Über euch unendlich -
Weit.

-

Niemals flieht,
Bereit zu suchen,
Was Euch kindlich -
Deucht.

-

Immer fordert,
Wieder bindet,
Was sich alt,
Wie neu erfindet:

-

Deine, meine,
Seine, ihre,
Eluivens -
Vollkommenheit.


*Wie Rahelle den Weg gefunden hatte, hörte sie auf zu singen.
(Schließlich fordert es Aufmersamkeit ein auf einen Weg zu achten)*



Für die Kunst!




Eine Rahelle


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 16 Jul 2014 18:40, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 05 Jun 2014 02:53    Titel:
Antworten mit Zitat

Für die Kunst!




Rahelle, die Mahr


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 18 Jun 2014 01:22, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 08 Jun 2014 23:36    Titel:
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*Rahelles Gesichtsausdruck ergab sich irgendwann im Hochziehen beider Augenbrauen. Offenbar mochte sie ihre Betrachter nicht, konnte eber nicht ohne sie. Darum schrieb sie weiter*



Maus



-

Kätzchen, süß,
mag es Gedanken.

-

Träumt' es?
Will es dienen?

-

Mäuschen laufen,
Häuschen wanken,

-

Manchmal, grinst es,
Ruft es himmelwärts?

-

Schaut es, mag es hingegeben?
Denkt es endlich rückwärts,

-

Auf ein helles,
Katzenleben?


-

Wie mit schlanken,
Scharfen Tatzen es,

-

Jagte, brüllte,
Gierig hetzte,

-

Milch der Opfer,
Trübte dereinst,

-

Kätzchen - riss es etwas fort?

-

Kindlich?

-

Kinder lieben Sand!





Für die Kunst!


Rahelle, die Cala


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 10 Jul 2014 02:27, insgesamt 6-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 09 Jun 2014 00:34    Titel:
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*Rahelle sah an sich herab. Es missfiel ihr, was sie geschrieben hatte.
Rahelle erkannte ihre Liebe zur Erkenntnis und lachte gründlich darüber.*


"Singen, Feuer, Langweil und dann immer, immer: Es!"



Ohne Kunst!




(Mit anderen Worten. Gäste mussten das Zimmer zur angegebenen Stunde räumen oder für einen weiteren Tag zahlen - EIn Luxus, den die gegenwärtigen Mieter nicht in Betracht zogen.)



Rah


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 30 Jun 2014 04:29, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 18 Jun 2014 01:12    Titel:
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*Wie Rahelle festgestellt hatte, dass sich mit dem letztgesungenen Wort nicht viel begeben hatte, freute sie sich wie ein heulendes kleines Mädchen. Dann fing sie zu pfeifen an.*



Petz & Mahr


Lustig salutieren hier,
- Fette Honigbären,

Um nicht zu erfrieren,
- Ungestutzten Mähren:


"Grr! Mein Gruß macht Blätter bunt!"
- Tut es dutzendweise kund,


"Hüh! Mein Mähnchen fällt so lang!"
- Kaut manch Dutzend Pferde-Mund,


(Freche Tatzen streicheln Nüstern,
- Lefzen grinsen frech und lüstern.)


"Brrr! Sind Stunden flüsterbar?"
- (Stubenfliegen um die Kruppe)


"Brumm! Gestundet wird, was war!
- (Bärentatzen um die Puppe)


"Bin doch unverwechselbar!"
- (Schweif und Hufe bocken)


"Keine Mahr ist austauschbar!"
- (Fell und Krallen blocken)


(Fette Glocken treffen Hüften,
- Zu verwüsten, was da lockte.)


Unverstimmt parlieren dann -
- Dünne Klappermähren:


"Da wir uns nicht wehren,
- Stutzen wir die Bären!"




Wärme für die Kunst!



Rahelle, Mahrîme


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 10 Jul 2014 02:28, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 22 Jun 2014 04:50    Titel:
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*Nach einer Unterhaltung mit ihrer Freundin ging Rahelle langsamer als sonst. Eine bekannte Melodie fand da einen frischen Reim*




Kaiserin



"Kaiserinnen klagen nicht!",
Hoffte wieder einmal eine:

"Die Gedanken, die Poeten,
Sind uns eine harte Qual!

Statt die Pflüge anzurichten,
Und die Beete zu bestellen,

Finden jene Nimmersteten,
Stets nur wolkige Geschichten.

Minnesänger, Himmelsgänger,
Klangverbinder, Nichtsverrichter,

Keiner mistet in den Ställen,
Alle meiden sie die Pflichten,

(Wurden die uns auferlegt,
als wir uns bewegten?)

Statt zu sichten, pflegen
wir daher zu schlichten:

Dichterinnen woll'n wir nicht!"

(Was hat uns gefangen?)




Für die Kunst!




Rahelle Calamahr


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 24 Jul 2014 22:15, insgesamt 10-mal bearbeitet
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Rahelle Calamahr





 Beitrag Verfasst am: 26 Jun 2014 05:22    Titel:
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*Rahelle blieb nicht sehr lange dort, wo sie war. Sie lief weg und wieder kritzelte sie*



*Freilich nervte sie nach einiger Zeit, dass sie keine Überschrift fand für die wenigen Zeilen, also notierte sie keine*



"Wind, mein Kind,

Singst du für mich? -

Wenn ich einmal nur für dich,

Meine Worte stehle,

Bin ich da verantwortlich?

Alter Wind im Staube?

Kind, für dich, da singe ich ...


-


Kind, mein Wind,

Raubst du mir mein -

Singen - einmal nur für dich,

Aus befreiter Kehle,

Werde hoffentlich auch ich -

Staub in frischem Wind.

Gerne werde ich dann sein."





Für die Kunst!



Rahelle, die Mahr


Zuletzt bearbeitet von Rahelle Calamahr am 19 Feb 2015 21:48, insgesamt 8-mal bearbeitet
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