Ryo´tare [Charstory]

[Ryo´tare]

Wieviele dieser jämmerlichen Städte habe ich in den letzten Wochen bereits gesehen? Zehn oder fünfzehn?Ausgesandt von meinem Vater, einem Lethyren namens Vey´tare, bin ich auf der Suche nach anderen meines Volkes. Bei ihnen soll ich die Kunst des Kampfes im Namen Alatar´s erlernen und ein wahrer Lethrixor zu werden. Doch wo finde ich sie? Vater sagte das Alatar mir den Weg weisen wird und mich spühren lässt wenn ich am richtigen Ort angekommen bin.

All die Dörfer die ich bisher durchkemmte waren besetzt von den schwächlichen Geschöpfen Eluive´s. Ich nahm mir die Zeit sie ein wenig zu studieren. Ich folgte ihnen im Schutze der Nacht und belauschte ihre Gespräche. Es ist erstaunlich wie ein Volk das so kurz lebt glauben kann sie währen der Gipfel der Schöpfung. Viele sind leicht zu manipulieren. Oft bedarf es nur ein paar Worte und einiger Münzen um sie für sich zu gewinnen.
So ging ich auch vor. In einem der ersten Dörfer die ich durchquerte, überzeugte ich des Nachts einen Menschen mich zu begleiten und mir die Wege zu den Dörfern zu zeigen. Nur zu gerne war er dazu bereit nachdem er einen Blick auf den Beutel mit den Münzen geworfen hatte die ihm als Entlohnung versprach. Ich versprach ihm noch mehr Gold wenn ich an meinem Ziel angelangt war. Doch musste ich mich bald wieder von ihm trennen. Hinter einem kleinen Waldstück hatten wir unser Nachtlager aufgeschlagen und ich schloss meine Augen um mich von dem Anblick des Menschen zu entspannen und betete im Stillen, das Alatar mir zu einem schnellen Ende meiner Reise verhelfen möge. Der Mensch muss gedacht haben, das ich fest schlafe denn er machte sich an meinem Rucksack zu schaffen der neben mir an einem Baum lag. Ein Fehler... Für ihn reichte meine Kampfkunst. Erschrocken starrte er mich an als ich meine Augen öffnete. Ich packte seinen Arm und bevor er etwas sagen oder machen konnte brach ich ihn. Wimmernd lag er vor mir und stammelte wirres Zeug. Ich hörte ihm nicht zu. Mit meinem Dolch zeichnete ich seinen Körper. Seine Schreie erstarben als er vor Schmerzen in Ohnmacht viel.
Ich setzte meinen Weg ohne ihn fort. Er redete mir eh zuviel. Diese Nacht wird er nie vergessen und ich hoffe er hat gelernt wie man sich den Kindern Alatar´s gegenüber zu verhalten hat. Ich fürchte nicht das er mich an jemanden verraten könnte. Die Angst das ich ihn finden würde wird zu tief in ihm sitzen.

Vor mir liegt die nächste Stadt. Nur noch den Hügel hinunter. Im Gegenssatz zu den Anderen die ich bisher durchquert habe ist diese hier gross. Eine Wehrmauer verläuft um die Stadt und Soldaten bewachen die Zugänge in die Stadt. Ein weiteres mal streife ich meine Maske über und ziehe die Kaputze tief in mein Gesicht. Ich kann es mir nicht leisten erkannt zu werden, nicht bevor ich nicht zu den anderen gestossen bin.
Ein Wagen rollt an mir vorbei. Auf der Ladefläche liegen viele Säcke gestapelt. Ich brauche nicht lange um den Kutscher zu überzeugen mich unter den Säcken in die Stadt zu schmuggeln. Ein paar Münzen und ein paar geheuchelte nette Worte. Erstaunlich das man Menschen auf diese Weise immer wieder manipulieren kann. Vater hatte tatsächlich recht.
Unter den Säcken liegend höre ich die Stimmen der Soldaten als wir das Tor der Stadt erreichen. Sie geben sich nicht viel Mühe und sehen sich nur die obersten Säcke an. Dann rollt der Wagen in die Stadt hinein.
Würde ich sie hier finden? Würde Alatar mir hier ein Zeichen schicken das ich richtig bin? Ich hoffe es und bete jeden Tag dafür. Ich möchte endlich meinen Teil dazu beitragen die Welt gerade zu rücken.