Ein Bote stapft durch den Sumpf

[Mariella]

Entnervt zog der Bote seinen Fuß aus dem kleinen Loch im Trampelpfad. Mehr als einmal schon hatte er sich vorgenommen, künftig den anderen, wenn auch viel längeren Weg zu nehmen. Irgendwann blieb er sonst in diesem Sumpf stecken. Überhaupt, warum blieb es immer an ihm hängen, die Nachrichten nach Nilzadan zu schaffen?

Die Kaluren mochten ja ein gastfreundliches Völkchen sein, aber bei Temora, wenn er die Rückreise antrat hatte er immer....immer einen Schwips. Mit Glück konnte man wenigstens verhindern, die seltsamen kulinarischen „Genüsse“ kosten zu müssen.

Und jetzt schleppte er auch noch einen Brief der Gräfin mit sich herum. Ausgerechnet für den Rat. Also würde man ihn jetzt wieder für wichtig halten und denken, dass sie ihn besonders aufpeppeln müssten – und natürlich würde ihm keine Wahl bleiben, als freundlich lächelnd alles in sich hinein stopfen zu lassen.

So in Gedanken vor sich hin brummelnd legte er die letzte Strecke zurück, ehe er endlich den Pass betrat, der ihn tiefer zwischen die Berge führen würde. Vor der letzten Biegung zog er den Brief aus seiner Tasche, welcher das Siegel ihrer Erlaucht trug. Unnötigerweise strich er es noch einmal glatt, bevor er seinen Auftrag folgte, eines der Ratsmitglieder oder jemanden zu suchen, der befugt war, in ihrem Namen zu handeln.

So er dann endlich jemanden aufgetrieben hat, der das Siegel brechen darf, wird sich ihm folgender Inhalt offenbaren:


Unter dem wissenden Auge Temoras,
König Ador I.
und seinem stolzen Reiche zu Ehr,
entsenden wir unsere wohlfeilen Grüße.

Seit nun mehr einigen Mondläufen ist bekannt, dass das Herzogtum Lichtenthal auf der Suche nach dem abgängigen Soldaten Angus Cantor ist.

Nach wie vor besteht der dringende Verdacht, dass er sich unter dem falschen Namen Carlo Regendorn den Schutz des ehrenwerten Volk der Kaluren erschlichen und so das freundschaftliche Band des Bündnisses zwischen Herzogtum und Bergwächtern erschütterte.

Trotz der bedauerlichen Entwicklung besteht das Herzogtum Lichtenthal auf der Herausgabe eben jenes Mannes, um seine Schuld oder Unschuld in Sachen Vorwurf des Hochverrates und der Fahnenflucht vor einem ordentlichen Gericht feststellen zu können.

Handelt es sich bei Carlo Regendorn nicht um den Gesuchten, wird sich dies schnell offenbaren und er wird ohne jedes Zögern versehen mit jeder öffentlichen Entschuldigung entlassen.

Lasst uns wissen, wann unsere Soldaten den mutmaßlichen Verräter in Gewahrsam nehmen und seine sichere Überstellung in die Wege leiten können.

Gesetzt und gesiegelt am 18. Searum 256



Gräfin von Meerswacht
Baronin von Dornwald
Freiin zu Dragenfurt
persönliche Beraterin seiner Majestät Ador I.

[Taz]

Während seines Wachganges lief ihm wohl der genervte Langbeinbote über den Weg und wird wohl ihm das Schreiben mit dem ungebrochenen Siegel überreichen , sich garnicht damit quälend das Siegel zu brechen oder gar die Botschaft zu lesen , da ihm scheinbar das Siegel wohl schon nicht zusagt und er sich daher damit nicht auseinandersetzen möchte , nimmt er den kürzesten Weg in die Gemächer vom alten Barr Stahlauge und hinterlegt es dort auf dem Tisch für ihn.

[Ingosch Felshammer]

Irgend wie hatte es Ingosch mal wieder geschafft, aber er war im grunde auch wie eine Katze. Hatte 13 Leben, dachte er sich, und bewegte sich mit einer eleganz die seines gleichen sucht. Er war Zuhause. Mehr oder weniger zumindest. Es war zwar nicht sein Haus wo er sich ausruhen wollte, aber zumindest war es in der Nähe und in Nilzadan. Er hatte sich noch gewundert wieso seine Einrichtung so komisch aussah, aber bei Farila und Berronan wusste man ja nie was sie umräumen wuerden. Nach einer weile die er da so lag,... es koennen auch Stunden oder Tage gewesen sein, fiel sein Blick auf den Brief. Einen Moment schaute er sich um. Normal bringt ihm doch niemand die Post persoenlich vorbei, doch er machte sich wie immer keine größere Gedanken als er den Brief öffnete. Seine kleinen Augen ueberflogen die Zeilen. Ein paar mal 'las' er den Brief hoch und runter, bis er sich selbst eingestehen musste das er kein Wort von dem verstand was da drin stand. Ein langgezogenes Seufzen als er zum Stadtschreiber ging und ihm den Brief hin legte das er ihn doch mal vorlesen sollte. Langegezogen nickte er immer und immer wieder, bei jeder Zeile die ihm da kund getan wurden, auch wenn er am ende genauso schlau war wie vorher. Ich verstehe kein Wort, watt will sie? raunte er noch ehe er einen neuen Gedankenblitz hatte. Er deutete ein wenig umher, und suchte sich ein besonders schoenen Stein den der Schreiber nutzen sollte und wies ihn an folgendes hinein zu haemmern... Immer wieder musste sich der Schreiber korrigieren, auch wenn Ingosch drauf bestand es genau so und nicht anders zu schreiben wie er es ihr sagte, und so der Stein am ende mehr als nur verschandelt aussah, wollte Ingo ihn und nur ihn.


Tach Marella! Gräfin von Adoran,
Ich habe zwar keine ahnung von was du sprichst, aber ich war ja auch nen paar Tage unterwegs auf Ausgrabungen! Nen Angus oder Carlos kenn ich nicht, nur nen Karl der ist aber im rahaler Knast da hol ich den die Tage aber raus, ich hab da schon einen Plan!, aber da dir Euch die Sache ja wichtig ist, würd ich mal sagen ich komme die Tage vorbei und wir besprechen das mal. Wir haben ein paar Norgoroth bei uns leben, vielleicht ist der dabei. Mir geht das so oder so auf die Nerfen das die bei uns Wohnen bringen wir ihr doch einfach alle? Die Elfen gleich mit, die gehn mir auch auf die Nerfen... Mit Verbrechern wollen wir nichts am Hut haben! Dann kann ich auch gleich da mal andere Probleme ansprechen die ihr da gemacht haben. Euer Turm ist auch scheisse ungünstig, aber das alles bei einem Treffen. Sachste bescheid wann du mal Zeit hast oder ich komm einfach vorbei.

Ingosch Felshammer!
schreib da noch mal drunter
Diplomat der Khaz-Aduir
Hammerschwinger und Bierkrugwerfer
Drachenwürger und Meisterschütze da ich eh keine Armbrust habe kann die das auch nicht nachkontrollieren
BeRater lustiges Wortspiel, das versteht sie sicherlich nicht, weisst weil mitglied im Rat! *an dieser Stelle steckt die Meisselspitze im Stein*

Der Schreiber schaute Ingosch lange missmutig an. Selten hatte er so viel komisches Zeug schreiben muessen, doch er wurde dafuer bezahlt also tat er es auch. Gut gelaunt betrachtete Ingosch den Stein. Er hatte zwar keine Ahnung was die vielen kleinen Buchstaben und teilweise linien in ihnen bedeuten, doch sie sahen verdammt gut aus. Schicken wir den zu Mariella, und ich mach mich dann mal auf den Weg nach Adoran. Er nickte leicht und begab sich in sein Haus um genug Proviant fuer die lange und anstrengende Reise nach Adoran zusammen zu packen. Eine weile brauchte er, sich in der Küche des Hauses zurrecht zu finden. Irgend wie war hier auch wieder alles nicht an dem Ort wo er es hin getan hatte, aber was sollte es, er hatte ja Zeit. Als er nach einer gefühlten Stunden mit einem grossen Sack voller Nahrung das Haus verliess schaute ihn der eigentliche Besitzer mit grossen Augen an und ein Gewitter voller schimpfwörter prasselte auf ihn nieder von denen er sich aber nicht stören liess...