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Aber bitte mit Krone! (Teilnahme erwünscht)
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Aber bitte mit Krone! (Teilnahme erwünscht)
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 11 März 2013 19:54    Titel: Aber bitte mit Krone! (Teilnahme erwünscht)
Antworten mit Zitat

Diese Version der Geschichte dient Euch dazu, selbst mit kreativ zu werden und aus der Sicht Eures Charakters am Forenrollenspiel teilzunehmen. Viel Spass!

Aber bitte mit Krone

Ein letztes Mal strich die schon etwas faltige Hand über den Stoff. Leuchtende Farbe auf sauber gesponnenem Linnen schmückte den Balkon. Geschmackvolle Blumenarrangements und Fahnen gaben den prächtigen Rahmen für das frohe Ereignis. In wenigen Stunden würde das junge Paar hinaus treten und sich dem Volk zeigen. Der Platz vor dem Schloss füllte sich bereits mit den ersten Schaulustigen.

Andurion wandte sich langsam um und ließ dabei den Blick schweifen. Dezent verborgene Wachen ergänzten den Schutz, den die Palastgarde in ihren Prunkrüstungen bieten sollte. Die anwesenden Kronritter würden die Hauptpersonen begleiten.

Die Reden waren verfasst und diesem historischen Moment stand nichts mehr im Wege. Eine Verlobung. Der Zusammenschluss zweier Leben. Ein neuer Abschnitt für die beiden. Ein neuer Abschnitt für ein ganzes Volk. So sah es das Gesetz vor, der Brauch, geprägt über Jahrhunderte. Zwei junge Menschen, denen Wohl und Wehe des Reiches in die Hände gelegt werden würde.

Lange schon waren beide auf diese Aufgabe vorbereitet worden. Die Verbindung, vor langem beschlossen, würde ein neues Zeitalter einläuten. Andurion hatte keinen Zweifel, dass die junge Johanna ihren Künftigen gut und tatkräftig unterstützen würde und zu aller Erleichterung hatte sich eine Sympathie zwischen den beiden entwickelt. Wer weiß, vielleicht würde sogar eines Tages so etwas wie Liebe entstehen. Nun gut, mit einem feinen, eher freudlosen Lächeln gestand er sich ein, dass diese Freude wohl nicht alle teilten, aber das war einerlei.

Die Zeit war gekommen. Sein Schützling wurde zum Mann. Zum König.

- - -

Die Arme leicht ausgebreitet stand sie auf dem Höckerchen vor dem bodenlangen Spiegel. Zu ihren Füßen hockte eine der Schneiderinnen und befestigte eine letzte Sicherungsnaht, auf dass der Saum nicht einreißen würde. Die elfenbeinfarbene Seide schmeichelte ihrer Haut, eine der wenigen Farbtöne, die sie nicht kränklich blass wirken ließ. Geschickte Schnürungen und die ein oder andere Spitze verlieh ihrer eher schmächtigen Figur fast so etwas wie weibliche Rundungen. Ihr schimmerndes Haar, geflochten und hochgebunden, gespickt mit kleinen Perlen vervollständigte das Bild. Alles in allem war sie zufrieden – was durchaus etwas zu bedeuten hatte, bei dieser selbstkritischen Frau mit dem Hang zu Perfektionismus.

Johanna sah hinauf zur Uhr. Noch etwa eine Stunde, dann würde sie durch die Doppelflügel ihrer Türe treten, auf dem Weg in ihr neues Leben. Ihre letzten Tage als herzögliche Comtess waren voller Termine, Vorbereitungen und Reiseplanungen. Dann würde sie ihm das Versprechen geben und damit auch dem ganzen Volk Alumenas.

Eine Zofe trat heran, in ihren Händen ein Tablett mit leichten Speisen und einem verdünnten Wein. Eigentlich war ihr nicht danach, aber sie konnte unmöglich einen Schwächeanfall riskieren. Die Krone, das Volk aber vor allem Ador brauchten sie standhaft und sie war entschlossen, genau das zu sein. Mit einem kleinen Nicken ließ sie auftragen und gönnte sich noch ein paar Minuten Ruhe, bevor der große Moment gekommen war.


- - -

Ein letztes Zupfen an der Jacke, ein letztes Richten der Schärpe, dann folgte ein tiefer Atemzug und mit einer schneidigen Bewegung wandte er sich um. Die Diener öffneten die Türe und der Blick in den Flur wurde freigegeben, wo bereits zwei stattliche Männer in den Rüstungen der Kronritterschaft auf ihn warteten. Vertraute Gesichter, denen er ohne Zögern sein Leben in die Hände legen würde. Er trat hinaus und machte sich auf den Weg zum Saal, die Kronritter gesellten sich einen Schritt hinter ihm an seine Seite und wie von unsichtbaren Fäden gezogen schlossen die Wachen auf.

Im Saal warteten unzählige Diener und doch war es recht ruhig. Eine Art freudige Anspannung lag in der Luft. Er ließ den Blick über die Anwesenden schweifen, die sich allesamt gerade tief vor ihm verbeugten und wandte sich den beiden Herzögen zu, die sich ebenfalls im Raum befanden. Nur zwei Mitgliedern des Kronrates hatte er heute die Erlaubnis erteilt, bei diesem geschichtsträchtigen Moment anwesend zu sein.

Andurion III. von Nharam war ihm von Kindertagen an wohlgesonnen und hatte sich nach dem Tod seiner Eltern und der räumlichen Trennung von seinem Onkel Adrian zum väterlichen Freund und Ratgeber entwickelt. Seinem Urteil maß er Bedeutung bei wie kaum einem anderen. Von seiner Familie war nur sein Bruder an diesem wichtigen Tag bei ihm und die Anwesenheit Andurions gab ihm ein wenig mehr Ruhe. Nicht, dass er sich von der Nervosität hätte etwas anmerken lassen.

Iustitian von Alrynes Anwesenheit lag in der Natur der Sache. Ab heute würde offiziell sein, dass auch er schon bald der königlichen Familie angehören würde. In wenigen Minuten würde dem Volk die Verlobung zwischen seiner königlichen Hoheit Ador Segenus Corbidian Victor von Hohenfels, Kronprinz des Reiches Alumenas und der herzöglichen Comtess Johanna Elisabeth Viktoria von Alyrnes bekannt gegeben.

Es blieb gerade noch Zeit für eine kurze Begrüßung, als sich die Türen zum Saal ein weiteres Mal öffneten und der Hofstaat der künftigen Königin von ihrer Ankunft kündete. Ador wandte sich um und trat Johanna entgegen. Ihr Anblick entlockte ihm ein Lächeln. Würdevoll näherte sie sich ihm, das Kleid betonte ihre Vorzüge und ihre Mimik wirkte gefasst. Zweifellos war auch sie angespannt und doch konnte man es allenfalls erahnen. Er verbeugte sich leicht und hob sie aus dem Knicks auf.

„Bereit?“ Es war ein Flüstern, nur für ihre Ohren bestimmt und auf ihr angedeutetes Nicken hin traten sie beide auf den Balkon zu.

- - -

Jubel brandete auf, als Ador seine Verlobte der Menge präsentierte. Gemeinsam würden sie ein neues Zeitalter einläuten. Insgeheim hatte er bereits Pläne geschmiedet und so manch einer würde an den Veränderungen zu kauen haben. Dennoch, er war davon überzeugt, den richtigen Weg gefunden zu haben. Sein Blick glitt über die unzähligen Gesichter, die mehrere Meter unter ihnen Hochrufe erschallen ließen. Freude, wohin er sah. Mit einem Mal spürte er, wie Johannas Hand von seiner rutschte und sah irritiert zu ihr. Ihre Finger pressten sich auf ihre Brust, wo sich die Seide rot zu färben begann. Er registrierte noch den Bolzen, der unnatürlich aus dem Körper seiner Versprochenen ragte, als man ihn auch schon jäh zu Boden riss und ihn geduckt in das Innere des Schlosses brachte.


Zuletzt bearbeitet von Der Erzähler am 22 Jan 2014 19:29, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 12 März 2013 14:14    Titel:
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Stundenlang hatte man um ihr Leben gerungen, die besten Ärzte, Priester und sogar Magier hatten versucht, sie zu retten. Am Ende hatten sie den Kampf verloren. Johanna war tot. Ador saß in seinem Arbeitszimmer und hatte den Kopf in den Händen vergraben. Mit ihr war eine ihm liebgewonnene Freundin gestorben – und seine Aussicht, alsbald die Krone auf seinem Kopf zu tragen. Irgendjemand hatte ihm beides genommen. Natürlich hatte man ihn immer gewarnt, ihn vorbereitet, dass der drohende Verlust von Macht den ein oder anderen zu drastischen Mitteln greifen lassen würde, aber mit so einem Schritt hätte er nie gerechnet.

Johanna war sanftmütig gewesen, eine herzliche Seele. Niemand hätte ihr nach dem Leben getrachtet. Ihr Tod galt ihm. Sie hatte bezahlt, weil ein Mann um seine Macht, seinen Einfluss fürchtete. Noch in der Stunde, als ihn die schreckliche Nachricht ereilte, ließ man es sich nicht nehmen, ihn auf die Gesetze hinzuweisen. Nur ein verheirateter Mann konnte gekrönt werden. Ador wusste, was das zu bedeuten hatte. Eine passende Dame zu finden, würde Zeit in Anspruch nehmen. Dann die Verhandlungen um Mitgift und Ehe, zuvor natürlich die Trauerzeit. Der Anstand musste gewahrt werden. Mit einem Schuss war seine Zeit als Kronprinz um Jahre verlängert worden.

Es klopfte und Andurion betrat den Raum. In den letzten Wochen hatte er Stunde um Stunde damit zu gebracht, die Verhöre persönlich zu beaufsichtigen, aber natürlich gab es kaum Hinweise auf den Attentäter und so gut wie keine auf den eigentlichen Auftraggeber. So war der Verrat nicht nachweisbar und die Möglichkeit, über diesen Umweg doch noch an die Krone zu gelangen rückte in noch weitere Ferne.

Dennoch, Ador war fest entschlossen, die Strippenzieher nicht so einfach an ihr Ziel gelangen zu lassen. Menschen, die nicht einmal vor Mord zurück schreckten würden keinen Tag länger als nötig die Geschicke des Reiches, SEINES Reiches lenken. Und so war in den letzten Nächten ein beinahe aberwitziger Plan entstanden: Wenn die Gesetze ihn von seinem Geburtsrecht trennten, mussten die Gesetze eben geändert werden.

Das Problem war nur: Seine Stimme wurde zwar gehört, zählte aber nicht. Die Entscheidungen fällte der Kronrat, bis der Thron wieder besetzt war. Ador machte sich keine falschen Vorstellungen. Mehr als einem Mann in besagtem Rat kamen die tragischen Entwicklungen durchaus gelegen und so wäre ihr Bestreben, sein Anliegen zu unterstützen wohl eher gering.

Und so kam es, dass Ador das erste Mal Gelegenheit hatte, seine eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Alles, was er brauchte, war eine Stimme Mehrheit. Und so hatte er sich auf den Weg gemacht, Zu- und Abneigungen sondiert, Berichte gelesen, Entscheidungen bewertet. Zwei Stimmen waren ihm absolut sicher und auch bei der Herzogin von Winterfall-Aschenfeld hatte er keine Bedenken. Er hatte bereits öfter die Erfahrung gemacht, dass Frauen im politischen Geschäft verlässlich waren. Sie kannten es zu gut, um ihre Ansprüche kämpfen zu müssen. Ediphanie hielt ihm die Treue.
Schwarzwasser und Eirensee standen nicht zur Debatte. Würden sie von seinen Bestrebungen erfahren, der Plan wäre bereits gescheitert, ehe er wirklich hätte reifen können. Es waren Momente wie diese, wo er den Herzog vom Greifenhain schmerzlich vermisste. Er hatte immer einen messerscharfen Blick für Verbindungen gehabt. Doch Konrad war tot und so war Ador gezwungen, diese Hürde alleine zu nehmen.

Viele zunächst vorsichtige Gespräche hatte er teils persönlich, teils über Andurion geführt, kleine Versprechungen und Zusagen gegeben, und nun war der Abend, an dem die endgültige Entscheidung fallen würde. Andurions Nahen kündete von einer Zu- oder Absage. Die Würfel waren gefallen. Ruhig beobachtete er, wie Andurion ihm gegenüber Platz nahm. Die Miene des Herzogs war freundlich, aber das war sie meist. Die kleinen Fältchen um seine Augenwinkel hatten an Tiefe gewonnen, wie der Prinz im Schein der Kerzen feststellen musste.

„Ihr kommt von Werlental?“

Ador hatte weder Geduld noch Lust, sich in diesem Moment mit Höflichkeitsfloskeln aufzuhalten. Widumar von Werlental war der letzte auf der Liste derer gewesen, die man womöglich überzeugen konnte.

„Ja, Hoheit.“

„Und?“

Die Anspannung wuchs, während Andurion sich die passenden Worte zurecht legte. Dass er auch immer so dramatisch sein musste.

„Wie Hoheit wissen, stammen die besten Stoffe aus Werlental. Wie Hoheit ferner wissen, benötigt so ein Hofstaat viel Stoff...“

Ador schob die Brauen zusammen, so wie er es immer tat, wenn die Ungeduld zu groß wurde. Andurion bemerkte es und konnte sich ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen. Sofort nahm die Mimik des Kronprinzen wieder den Ausdruck von Gelassenheit an, was von dem Herzog mit weiteren Ausführungen belohnt wurde.

„Der Herzog bemerkte in der letzten Zeit schwindende Einnahmen in seinen Büchern, was er auf den Wegfall eines Großkunden zurück führt. Offensichtlich hat sich ein Tuchmacher zur Ruhe gesetzt, der recht große Mengen versetzte und entsprechend Steuern bezahlte. Von Werlental glaubt, so Ihr Euch entschließen könntet, für wenigstens zwei Jahre die Produktion von Bannern, Fahnen und die der Stoffe für die Streitkräfte an ihn zu übertragen, diese Lücke schließen zu können. Dafür wäre er Euch natürlich über alle Maßen zu Dank verpflichtet.“

Andurion zupfte sich eine Weintraube vom Obstteller und beobachtete, wie es hinter Adors Stirn arbeitete. Es dauerte nur wenige Herzschläge, bis die eigentliche Nachricht ankam: Sie hatten es geschafft. Ador hatte es geschafft. Wenn am nächsten Tag der Kronrat tagte, würde der Herzog den Gesetzesentwurf, der aus keiner anderen Feder als der von Ador selbst stammte, zur Beratung einbringen und die anschließende Beschlussfassung würde zu ihren Gunsten enden.

Für einen Moment musste Ador wirklich um Fassung ringen. Viel hätte nicht gefehlt, um einen lauten Freudenschrei zu tun. Zum ersten Mal seit Wochen würde er wieder ruhig schlafen können.
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Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 14 März 2013 22:15    Titel:
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Äußerlich völlig unbeteiligt, als ginge ihn das Thema überhaupt nichts an, verfolgte Ador die Diskussion. Wie erwartet fielen Schwarzwasser und Eirensee eine ganze Reihe teils wirklich vernünftiger Argumente ein, warum alles so bleiben musste, wie man es kannte. Die Tradition, die Verlässlichkeit. Die Stütze des Königs, die weibliche Hand. Andurion parierte die Ausfälle und schaffte es immer wieder, unauffällig den Mitstreitern Bälle zuzuspielen. Von ihm würde Ador wohl auch in zehn Jahren noch eine Menge lernen können.

Die Debatte zog sich schon über gut zwei Stunden und langsam wurde es spannend. Noch einige Wortwechsel, dann wurde zur Abstimmung gerufen. Ador hielt die Luft an, während Eirensee als Vorsitzender die Stimmzettel einsammeln ließ. Wie nicht anders zu erwarten, hatte man sich wegen der Brisanz – und dem Unwillen, beim späteren König durch das Abstimmungsverhalten in Ungnade zu fallen – für die geheime Wahl entschieden.
Während der kurzen Zählpause betrachtete Ador die Gesichter, doch in den wenigsten konnte er wirklich lesen. Jeder hier im Raum war durch die jahrelange Schule der Politik gegangen und wusste darum, wie gefährlich sichtbare Gedanken sein konnten.

Es herrschte Totenstille im Saal, als der Herzog vom Eirensee mit dem Ergebnis zurück kehrte. Die Spannung, die in der Luft schwebte, war förmlich greifbar. In wenigen Augenblicken würde selbst für Laien erkennbar, wer die Macht in Alumenas innehatte. Das Blut rauschte in den Ohren des Kronprinzen und nur verzögert kamen die Worte bei ihm an.

„... und damit die erforderliche Mehrheit. Eine Eheschließung ist somit nicht mehr Voraussetzung für die Krönung.“ Ador beobachtete die Eiszeit im Gesicht des Herzogs. Vorbei. Aus. Dieser Thron ist nun mein, alter Mann.

Mit all der Würde, die ihm anerzogen wurde, seit er seine ersten Schritte getan hatte, erhob er sich, ließ den Blick über den Kreis derer wandern, die in den letzten gut zwanzig Jahren das Reich geführt hatten.

„Werte Herzogin, werte Herren. Ich danke Euch für Eure Weitsicht und Euren Mut. Sobald als möglich werde ich die mir von Geburt an bestimmte Aufgabe antreten und die Last der Verantwortung für die Menschen Alumenas von Euren Schulter nehmen. Ihr alle habt dem Volk, dem Reich, der Krone gut gedient und der Dank der Bürger sowie der meine sei Euch auf ewig gewiss. Es ist mir ein persönliches Anliegen, am Tag meiner Krönung mit meinen Eltern verbunden zu sein und so habe ich beschlossen, die Feierlichkeiten nach Gerimor zu verlagern.“

Er hielt inne, machte eine kleine Kunstpause. Natürlich, diese Nachricht war keine Sensation. Doch das, was nun folgen würde, sollte in all seiner Bedeutung in den Verstand gewisser Machthungriger träufeln.

„Ferner erscheint es mir klug, unsere tapferen Streiter im Kampf gegen den Feind zu unterstützen. Daher wird der Hof des Königs nach Gerimor verlegt. Noch heute werden Boten ausgesandt, um in Lichtenthal alle nötigen Vorkehrungen treffen zu lassen. Ich vertraue darauf, dass ein jeder von Euch die Wichtigkeit dieses Anliegens erkennt. Es ist an der Zeit die Schergen des Panthers in ihre Schranken zu verweisen, daher bin ich gewiss, dass ein jeder von Euch seinen Teil dazu beitragen wird.“

Bumm, dieser Schlag hatte gesessen. Dass Schwarzwasser seine Züge nicht unter Kontrolle hatte, überraschte Ador nicht weiter. Von dem Herzog vom Eirensee hatte er mehr erwartet, auch wenn ihm mehr als bewusst war, wie tief der Hieb in seine Magengrube gezielt hatte. Ausgerechnet Lichtenthal, dem Herzogtum, das Eirensees Intimfeind aufgebaut hatte. Er beobachtete den Herzog einen Moment – genau so lange, bis er sicher war, dass er den Versuch wagen würde, das Wort zu ergreifen. In dem Moment, in dem er Luft holte, wandte Ador sich ab.

Genug der Spielchen für heute. Nun war es an der Zeit, zur Tat zu schreiten.

----


Das Schiff hatte gerade erst wirklich angelegt und war noch nicht richtig vertäut, als der Bote bereits durch die Stadt eilte. Am Hafen hatte er sich bei einem Gardisten, der trotz der späten Stunde und des wirklich widerlichen Wetters einen angenehmen Grad an Freundlichkeit gezeigt hatte, nach dem Weg erkundigt. Zu seinem Glück hatte der Soldat ihn auch noch gleich wissen lassen, dass sein Auftrag Aussicht auf Erfolg hatte. Offenbar war es nicht unüblich, dass auch die höhergestellten Personen bis in die Abendstunden ihren Aufgaben nachgingen. Eine Information, die an anderer Stelle sicherlich für ein Gefühl der Beruhigung sorgen würde.

Schon kurz darauf schob sich das Rathaus in das Sichtfeld des Boten und tatsächlich waren nicht nur im Regimentstrakt noch Fenster hell erleuchtet. Wenig später klopfte er an eine Bürotüre, um der Gräfin von Meerswacht eine Depesche mit dem Siegel des Herzogs von Nharam zu übergeben. Er sollte warten, bis sie ihm die Unversehrtheit des Siegels bestätigte und erst dann würde er sich zurück ziehen. Seine Aufgabe war getan.

Für Lichtenthal fing die Arbeit damit erst an:

Zitat:
Unter dem schützenden Schild der Lichtbringerin,
unserem künftigen König Ador I.
und dem Reiche zu Ehr,
entsenden wir unsere wohlfeilen Grüße an den Grafenrat zu Lichtenthal.

Es ist uns eine Freude, Euch, werte Gräfin, in Vertretung für den Grafenrat in Kenntnis zu setzen, dass der Kronrat beschied, seine königliche Hoheit Ador Segenus Corbidian Victor von Hohenfels für mündig zu erachten, die Krone seines verstorbenen Vaters anzunehmen und fortan als König Ador I. von Alumenas die Geschicke des Reiches zu lenken.

Wir bitten Euch, als Lehnsherrin von Meerwacht und Mitglied des Grafenrates die Adeligen und Bürger Lichtenthals über diese frohe Kunde in Kenntnis zu setzen.

Ferner sei Euch mitgeteilt, dass es seiner königliche Hoheit Prinz Ador ein persönliches Anliegen war, am Tage seiner Krönung die Seelen seiner verstorbenen Eltern zu ehren. Daher werden auf Wunsch des Prinzen und zu unserer großen Ehre die Feierlichkeiten im Herzogtum Lichtenthal statt finden.

Wir vertrauen darauf, dass Ihre Erlaucht alle nötigen Schritte einleitet, um den königlichen Hoheiten Prinz Ador und Prinz Isidor sowie ihrem Hofstaat eine angemessene Unterkunft zu bieten.

Darüber hinaus wollen wir Euch nicht vorenthalten, dass unser künftiger König gedenkt, den Hof nach Lichtenthal – genauer nach Adoran - zu verlegen. So werden neben seiner Hoheit und dessen Gesandtschaft auch fähige Architekten, Bauplaner und Meister aller Handwerke anreisen, auf dass seine königliche Hoheit seinen künftigen Sitz wählen kann. Sicherlich werdet Ihr, verehrte Gräfin, die ein oder andere fähige Hand kennen, die sich an den Arbeiten beteiligen wird.

Die Flotte soll so Wind und Wetter uns gnädig sind am 18. Lenzing im Jahre 256 n.d.B. im Hafen von Adoran einlaufen. Anvisiert ist die neunte Stunde nach dem Mittagsläuten.

Möge die ritterliche Göttin ihr Schild über das Volk von Lichtenthal halten.

gesetzt und gesiegelt

Andurion III. Herzog von Nharam
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Mariella





 Beitrag Verfasst am: 14 März 2013 22:28    Titel:
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Fassungslos, wirklich völlig unfähig sich zu rühren, starrte sie auf das Pergament in ihren Händen. Das Siegel und der Bote zeugten von Echtheit. Kein Witz. Die meinten das ernst!

Nur langsam setzten sich die einzelnen Informationen in ihrem Hirn ab. Ador wurde gekrönt. Endlich. Geschichte wurde geschrieben. Hier. In Lichtenthal. Der künftige König wollte sich hier niederlassen. Schon bald würde er... Wie vom Troll gebissen sprang sie auf. Bald? BALD?! Ein Blick auf das Ankunftsdatum verriet, dass er im Grunde schon packen musste.

Wenig später hallten kurze, unmissverständliche Befehle durch das Haus. Ein Gardist wurde gescheucht, den Oberst zu suchen und ohne Umwege zu ihr zu bringen, koste es was es wolle. Eine Kopie des herzoglichen Schreibens wurde an Thelor versandt. Ein ganzes Heer an Schreibern musste antreten, um Briefe und Aushänge zu vervielfältigen. An ihr eigenes Haus wurden Ordern verteilt, die durchaus auch etwas mit der gräflichen Garderobe und der ihres Mündels zu tun hatte.

Noch am Abend machen sich die Boten auf, um folgendes Schreiben an die Adeligen in den hiesigen Gefilden zu verteilen:



Der tugendhaften Göttin,
unserem geliebten Kronprinzen
und seinem wunderbaren Reiche zu Ehr,
schicke ich Euch meine herzlichsten Grüße <entsprechende Anrede>.


Frohe Kunde ereilte Lichtenthal und es ist mir Ehre und Freude zugleich, Euch daran teilhaben zu lassen.

Unser hochverehrter Herzog von Nharam, Verwalter des Herzogtum Lichtenthals, teilte mit, dass seine königliche Hoheit Ador Segenus Corbidian Victor schon bald als König Ador I. von Alumenas in die Geschichte eingehen wird. Seine königliche Hoheit ehrt uns mit seinem Wunsch, die Krone hier in Lichtenthal auf sein Haupte gesetzt zu bekommen.

Schon am 18. Lenzing 256 wird der Prinz mit seinem Hofstaat im Hafen einlaufen. Es wäre mir eine Freude, mit Euch gemeinsam zur neunten Stunde seine Ankunft zu erwarten.

Ferner will ich Euch nicht vorenthalten, dass seine Hoheit gedenkt, den Hofstaat nach seiner Krönung nach Lichtenthal zu verlegen. Viele Planungen und Arbeiten werden dafür von Nöten sein, doch bin ich gewiss, dass die Menschen unseres Herzogtums dafür Sorge tragen werden, alles zur Zufriedenheit des Prinzen zu bewerkstelligen.

In freudiger Voraussicht verbleibe ich

Mariella von Dornwald

Gräfin von Meerswacht
Baronin von Dornwald
Freiin zu Dragenfurt



Etwa zeitgleich begannen weitere Boten an jedem belebten und auch vielen weniger besuchten Plätzen Aushänge anzubringen. Wie immer würden Gardisten jederzeit bereit sein, auch jenen zu helfen, die des Lesens nicht mächtig sind, den Inhalt zu vernehmen:

Höret, Volk zu Lichtenthal!

Der Kronrat hat in seiner Weisheit und Weitsicht befunden, dass seine königliche Hoheit Prinz Ador Segenus Corbidian Victor von Hohenfels die Krone des Reiches übernehmen wird. Schon bald wird seine Majestät König Ador I. von Alumenas unser aller Geschicke leiten.

Voller Stolz und Freude verkünden wir, dass Prinz Ador am 18. Lenzing 256 zur neunten Stunde des Abends in Adoran an Land gehen wird, um in Lichtenthal alsbald den Thron zu besteigen und von hier aus zu regieren.

Wir vertrauen darauf, dass ein jeder von Euch dazu beitragen wird, dass unser Herzogtum in all seinem Glanz erstrahlt.

Ferner seien alle Maurer, Schmiede, Zimmermänner, Schneider und weiteren Zünfte aufgefordert, sich bei der Stadtverwaltung zu melden und mit ihren Künsten den königlichen Baumeistern zur Hand zu gehen, auf dass unser künftiger König einen Palast erhalte, der keinen Vergleich zu scheuen braucht!

Im Namen des Grafenrates
Mariella von Dornwald
Gräfin von Meerswacht
Baronin von Dornwald
Freiin zu Dragenfurt

(ooc: 18.03. um 21:00 Uhr)



Bis tief in die Nacht konnte man die Fenster der Büroräume ihrer Erlaucht noch hell erleuchtet sehen. Eine Besprechung folgte der nächsten beginnend mit Kronrittern, deren ureigene Aufgabe nun bevor stand, über Offiziere, die eine ganze Stadt für den hohen Besuch sichern musste, hin zu einer Schar von Mägden und Dienern, die das alte Stadthaus des Herzogs herrichten sollten.
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 Beitrag Verfasst am: 14 März 2013 22:59    Titel:
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Sie kam wieder in die Stadt zurück, leicht gerüstet in Leder, der Bogenn auf dem Rücken und einige Felle in der Tasche, ebenso wie das Fleisch des alten Rehbocks. Die brünette Jägerin genoss die Tage. Das Wetter wurde besser und es zog sie immer wieder hinaus in die Wälder, wenn sie die Zeit hatte.
Einfluss auf die Dienstpläne zu haben, war hierbei von Vorteil, und so hatte sie erstaunlich oft die Nachtwache, um den Tag ausserhalb der Stadtmauern zu verbringen, nur um abends gutgelaunt zurückzukehren.

Die vergangenen Monate waren so Fremd gewesen. Das Regiment, die Stadt, die Freunde die sie gefunden hatte. Lilian hatte gewiss mitbekommen das sie mit den Gedanken woanders war seid der schlimmste Winter sich verabschiedete. Bisher hatte die Offizierin nichhts gesagt.Doch als Talianna den Aushang am Tor bemerkte, der die vollste Aufmerksamkeit der wachhabenden Kameraden hatte, wusste sie das dies vorbei war.
Sie hatte die Tasche fast fallengelassen während sie las, nur langsam krochen die Erkenntnisse in ihr Gehirn.

Eine Krönung...
Ein Königspalast..
Ein König...

Einen Moment drängte es sie zu gehen. Wo ein König war, wimmelte es vor Adeligen, und von Gefahren.

Wohin?
Fort...
Weit Weg...

Acht Jahre hatte sie keine feste Heimat, keine Städte, keine festen Ankerpunkte benötigt, war Problemen wie eben jenen die da kamen möglichst ausgewichen. Selbst heute war sie immernoch Vorsichtig im Umgang mit den Adeligen. Sie hatte sie früher nicht gebraucht, und auch heute würde sie ohne zurechtkommen.

Der Wald gab, der Wald nahm.

Und dann erinnerte sie sich an verschiedene Momente der letzten Monate. Das erste Bier mit Tarya und Rhaokar als die drei Freunde hier Fuss fassten, die Brüder Derben die sie kennengelernt hatten. Ein schöner Nachmittag mit Lilian in der Bibliothek der ihr Vertrauen geschenkt hatte. Die Abende mit Johanna, Marius und Godfrey während der Rekrutenzeit. Und auch das grimmige Lächeln des Gardisten, den sie in seiner zynischen Art mochte.

Eine halbe Stunde später, und merklich ausserhalb ihrer Dienstzeit, betrat sie die Regimentskommandantur. Es gab viel zuviel Vorzubereiten.
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Fjalon Thorn





 Beitrag Verfasst am: 14 März 2013 23:35    Titel:
Antworten mit Zitat

Dienst ohne Dienstende, bis alles über die Bühne gebracht ist.

"Ein wenig mehr Arbeit für das Regiment", ein gut gemeinter Euphemismus von Sir Thelor, aber dennoch hatte er völlig Recht. Die nächsten Tage würden pausenlosen, zehnfach intensivierten, noch vielfach pflichtbewussteren Dienst bedeuten.

Es galt aus der schönen Stadt Adoran einen Ort von besonderer Sicherheit und Ansehnlichkeit zu machen.

Es galt nun, jedwedes Brechen - Nein! jedwedes Beugen! - von geltendem Recht zu ahnden, zu melden und zu strafen.

Es galt die öffentliche Ordnung nicht nur zu wahren, sondern sie zu einem wohligen Hintergrund zu modellieren, vor welchem schad- und störungsfrei etwas wahrhaft Großes vollzogen werden konnte.

Es galt schlicht ... einen großen Hausputz zu vollziehen.

Keine Fehler, Fjalon. Weder von dir, noch von deinen geschätzten Kameraden...
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 Beitrag Verfasst am: 14 März 2013 23:48    Titel:
Antworten mit Zitat

Bisher hatte sie sich darauf beschränkt dem Gespräch der Truppe und des Kronritters zu lauschen, der Blick der bernsteinbraunen Augen auf den Weg gerichtet, war sie zumindest körperlich Anwesend, halb wurde auch der Unterhaltung gefolgt, ein anderer Teil war weit fort und mit ganz anderen Gedanken beschäftigt.

Der Gardist, welcher das Gespräch der kleinen Gruppe am Tor unterbrach, wurde zwar mit einem kurzen Blick zur Kenntnis genommen, aber viel mehr Beachtung schenkte sie ihm nicht.
Am Brief, der die Hände wechselte, fiel zwar durchaus das Siegel ins Auge, dennoch kein Grund nervös zu werden.
Weiterhin verfolgte sie ihre ganz eigenen verzwickten Gedankengänge, als sich dann der Sir direkt zu ihr gesellte, riss er sie das doch einmal aus ihrer Welt.

‚Darf ich etwas anzünden, Sir?‘ - Keine Antwort.
‚Etwas explodieren lassen vielleicht?‘ Schon sehr viel weniger hoffnungsvoll, die Nachricht könne dafür bestimmt sein etwas zerstören zu müssen.
‚In Luft auflösen?‘ ..

Die folgenden Anweisungen des Ritters weckten dann doch einmal Alarmbereitschaft und höchste Skepsis ihrerseits. Ein Gardist, dazu abgestellt sie aufzufangen, wenn sie ein Schreiben liest? Was sollte denn darinnen schon stehen…. Übertreibung… sicherlich, völlig!

Doch nervöser als gedacht, wurde dann das Schreiben aus den Händen des Sirs entwendet um sich ein eigenes Bild von der Lage zu machen.
Übertreibung?!? Nein. Recht rasch konnten die Anwesenden beobachten wie ihr jegliche Gesichtsfarbe verloren ging, das Schreiben was ziemlich Augenblicklich in Rauch aufging trug wohl den Rest dazu bei, dass der nahe stehende Gardist, den letzten Befehl des Kronritters wohl nicht mehr für alzu unwahrscheinlich hielt. Und für den Moment eines Atemzuges war sie sich selbst nicht sicher, ob sie sich gleich in den Armen des Gold-blau gerüsteten wiederfinden würde.

Als hätte sie gerade Jemand in einen Haufen von Stoff gepackt, nahm sie nur völlig am Rande wahr, wie die Truppe aufgelöst wurde, ein Befehl erteilt und sie letztendlich alleine für ein paar Herzschläge verdauen konnte, was sie eben gelesen hatte.

Er würde kommen.
Hier her.
Er würde bleiben.

Es dauerte einen weiteren tiefen Seufzer, dann kam auch endlich einmal in sie Bewegung, kaum am Regiment angekommen, in die Dienstkleidung geschlüpft, die Truppe in Kenntnis gesetzt.

Ab jetzt würde ein Jeder im Dienst stehen, Urlaub? Aufgehoben! Ausnahmen? – Keine.

Nachdem die letzten Befehle vorerst verteilt waren, zog sie sich dann ins Lager zurück, von dort hörte man es rumpeln, klirren, schimpfen.

Und alle, die dann nicht mit der eigenen Ausrüstung beschäftigt waren, oder schon den angeordneten Befehlen folgten, konnten wohl eine bewaffnete Frau Oberstleutnant sehen, die es recht eilig hatte das gräfliche Büro zu stürmen.

Die Waffe in den Händen: eine Flasche Birnenlikör.

Das Klirren in der Tasche, welches die Schritte begleitete, ließen wohl darauf schließen, dass heute nichts dem Zufall überlassen wurde.

Lange konnte man von der Tür weilen, doch scheinbar hatte die Frau Oberstleutnant bis in den frühen Morgenstunden das Büro der Gräfin nicht verlassen…


Der Preis des Erfolges ist Hingabe,
harte Arbeit und unablässiger Einsatz für das, was man erreichen will.
~Frank Lloyd Wright
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Vaughain van Nordwind





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2013 01:22    Titel:
Antworten mit Zitat

Still saß er über Teilen seines Harnisches gebeugt, in der rechten ein Tuch mit einer übel riechenden Paste aus Fett, Sand und anderen, unappetitlicheren Dingen. Die Finger jetzt schon rauh und wund davon, das gold-blaue Plattengeflecht zu reinigen und zu polieren, bis es in der Sonne glühen und spiegeln würde.

Die tiefe Falte auf seiner Stirn allerdings sprach von mehr als nur von physischer Anstrengung. Gedanken. mutmaßlich, welche die körperliche Betätigung bloße Ablenkung werden ließen, etwas, um sich auf das im Grunde wesentliche zu besinnen.

Der König nahte. Nein, nicht ganz, noch war er nur Kronprinz, dennoch das Oberhaupt des Reiches, eine Gestalt , gehüllt in Würde, Macht und Majestät.
Eine Gestalt, die es im Grunde zu verehren galt wie ... nun .. jemand anderen , damals, als das Leben noch sehr viel einfacher gewesen war.

Alles musste vorbereitet werden. Die Wachen verdoppelt, die Straßen gesichert, gereinigt, begutachtet. Keine Kleinigkeit durfte dem Zufall überlassen werden, nicht der Hauch einer Unstimmigkeit sich in Dienst, Auftreten, ja gar Gedankengut schleichen.

Und doch kam er gerade nicht umhin, dem ganzen wohl nicht die Bedeutung beizumessen, die es haben sollte. Andere, fremdartige, geradezu hinterhältige Gedanken meldeten sich zu Wort. Teile einer Erziehung, alter Gepflogenheiten, die sich vielleicht nie ganz ablegen ließen.
Es war ... eine Gelegenheit .. ja vielleicht die Gelegenheit schlechthin.
Sicherlich war er nur ein Gardist unter vielen und doch ... die Wahrscheinlichkeit lag hoch, Seiner Majestät zumindest einmal nahe zu kommen.
Und wer würde jetzt noch damit rechnen ....

Unwillig schüttelte er das Haupt , besann sich wieder auf die Aufgabe zu seinen Händen. Dergleichen Gedanken waren unwillkommen und mussten unterdrückt werden. Die Dinge lagen nun anders ... und vergangenes war vergangen .. sollte es auch bleiben.

Mit einem verächtlichen Laut ließ er das fettige Tuch nur noch fester über die Plattenteile reiben, den Schmerz des scheuernden Sandes darin als willkommene Ablenkung.

Dann und wann schlich noch ein Blick zur Treppe. Erstaunlich genug, hätte ein Teil von ihm sich nun gerne mitgeteilt.
Aber ein neuer Tag graute bereits, mit neuen Pflichten, neuen Aufgaben. Der König nahte, mit ihm ein Übermaß an Verantwortung. Alles andere konnte warten .. alles andere würde warten...


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Artec Corvas





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2013 01:32    Titel:
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Gut gelaunt kam Artec zurück nach Adoran geritten.
Inzwischen war es schon Abend, die Dämmerung war hereingebrochen als der junge Knappe die Stadttore durchritt.
Alles war wie immer … obwohl....
Artec hielt sein Pferd an. Das eine tuschelnde Paar, hatte er noch nicht für Voll genommen, das zweite … dritte …
Irgendwas ging hier doch nicht mit rechten Dingen zu.
Überall standen Bürger die leise miteinander tuschelten, wild gestikulierten und selbst die Gardisten denen er heute begegnete schienen irgendwie ernsthafter, gespannter als befürchteten sie der Panthergott könnte jederzeit über sie herfallen
Oder aber … Artec stockte als er die nächte tuschelnde Gruppe passierte...
Ein Aufstand! Die Bürger planten einen Aufstand... Obwohl ohne Waffen?
Er verstand die Welt nicht mehr wirklich, bis er einem Anschlag sah.
Er war sich sicher das diese Aushang vorher noch nicht dort gehangen hatte, und so ritt er näher heran.
Sich halb von seinem Pferd hinüberbeugend begann er zu lesen.
Wort für Wort … Satz für Satz, wurde der junge Knappe blasser und Blasser, um am Ende noch fast von seinem Pferd zu stürzen.
Der Prinzregent … kommt hierher? Kommt nach Gerimor ?
Sogar die Krönungsfeier sollte hier stattfinden.
Aus dem fahlem weiß wurde ein nettes Grün. Als er die Tatsachen wirklich begriff und auch glaubte.
Er fragte sich nur einen Moment lang ob der Prinzregent nicht hatte erst heiraten müssen...
Aber was verstand er schon davon.
Der Kö... Prinzregent würde es schon wissen. was er tat.

Artec merkte erst jetzt das er die Luft angehalten hatte, und pustet die Luft aus den Wangen um dann die Augen zu schließen.
Schritt für Schritt... rief er sich zu Ordnung.
Seine Gedanken rasten als er versuchte zu begreifen wie viele Vorbereitungen noch zu treffen waren. Es war ja auch schließlich sehr kurzfristig, und Artec musste zugeben das er
Mariella, also die Gräfin in diesem Moment nicht gerade beneidete.
Zum Glück hatte sie viele Leute au die sie sich verlassen konnte, und dennoch würde für sie noch Genug Arbeit da sein.
Gerade zumal alles auf sie zurückfallen würde.
Hätte Artec wetten können, dann wäre es das die Gräfin in diesen drei Tagen keinen Schlaf mehr finden würde.
Er seufzte nun.
Aber nicht nur auf die Gräfin.
Auch er sollte sich schleunigst beeilen um die Rüstung und das Schwert seines Sirs zu putzen.
Er würde den König sehen. Er würde mit eigenen Augen Ador sehen können. Würde dessen Bruder Isidor auch mitreisen?
Noch einmal mahnte er sich zur Ruhe.
Erst die Rüstung des Sirs dann seine eigene Kette, und dann …
Hoffen das man ihn mitnahm in der Eskorte um den wichtigsten Mann Alumenas und Gerimors.


Zuletzt bearbeitet von Artec Corvas am 15 März 2013 08:28, insgesamt einmal bearbeitet
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Eveliina von Winterfels





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2013 08:40    Titel:
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Als es am frühen Morgen an ihrer Tür klopfte, legte sie schon förmlich etwas genervt die neuen Entwürfe für die Frühlingskleidung zur Seite. Wer würde zu solch unmenschlichen Zeiten etwas von ihr wollen? Daher lies sie sich betont etwas mehr Zeit um die Türe zu öffnen, fest gewillt das wenn es ein Kunde ist, ihn auf einen späteren Zeitpunkt am Tag zu vertrösten.
Als sie jedoch dann die Farben der Gräfin erblickte und der Bote ihr mit einer Verbeugung das Schreiben überreichte, wechselte ihre Stimmung schlagartig von einem angesäuerten hin zu einer schieren Aufregung. Was würde die Gräfin von ihr wollen, dass man zu so früher Stunde einen Boten schickte.

Angemessen wurde der Bote noch verabschiedet, bevor die Tür auch schon rascher als nötig verschlossen wurde. Auf dem Weg nach oben in ihre Privaträume wurde das Siegel schon gebrochen und der Brief zu Tage gefördert. Hätte sie sich beim Lesen nicht mit einer Hand am Geländer festgehalten wäre sie wohl die Treppe wieder nach unten gefallen. So jedoch lies sie sich auf den Stufen nieder um nochmals ihre Augen über die Zeilen wandern zu lassen.

Der Kronprinz würde kommen und zwar nicht nur für einen Besuch, nein er würde sich in Adoran im Herzogtum Lichtenthal krönen lassen.
Immer wieder gingen ihr der wichtigste Inhalt des Schreibens durch den Kopf.
Bei Temora… wie war nur diese Idee entstanden, gerade hier in Lichtenthal, es gab weitaus schönere Orte im Reich, mit großen Schlössern und mehr Prunk und Protz.
Und dann noch die nahe Gefahr durch den Brudermörder, dessen Grenzen am Herzogstum vorbei gingen. Die Gräfin wäre sicher in heller Aufruhr… das ganze Reich war sicher in heller Aufruhr. Kein Stein würde ungeputz bleiben, nichts würde dem Zufall überlassen werden da war sie sich sicher.

Die Gardisten würden sicher extra Schulungen noch mal bekommen, alle Rüstungen würden blitzen und strahlen müssen und der Hafen würde sicher nur so von Personen die es zu kontrollieren gibt wimmeln an diesem großen Tag.

Schwerlich richtete sie sich von den Treppenstufen wieder auf. Sie war zwar nur eine Hochedle aber auch hier würde es einiges zu tun geben, daher schickte sie gleich einige Nachrichten los. Ihre Bedienerin müsste das ganze Haus putzen von oben nach unten bis es strahlt, der Gärtner den vom Winter und Schnee mitgenommenen Garten auf fordermann bringen und sie selbst musste sich um sich kümmern.

Denn die große Frage war, was zog man zu so einem Ereignis an?
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Thelor von Schwertfluren





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2013 11:37    Titel:
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Am Haupttor von Adoran fand der Bote ihrer Erlaucht Thelor im Gespräch mit den Diensthabenden Gardisten und nachdem der Kronritter sich vom Pferd geschwungen hatte und der Gardist Thorn zum Zügelhalter umfunktioniert wurde, nahm er dem Boten das gesiegelte Schreiben ab. Er gesellte sich zu Lilien als er das Siegel Brach und das Pergament entfalltet.
Die Augenbrauen hoben sich in unbekannte höhen Thelors, als seine Augen das Schreiben überfolg. Nun zumindest hatte er ein Teil der Truppe gleich anwesend und auch Lilien als Oberstleutnant war anwesend, da konnte er sich den Papierkram fürs Regiment spaaren und so reichte er Lilien den Brief, ehe er die Diensthabenden Gardisten ins Regiment bestellte.
Wozu großen Umschweife was auf sie zukommenwürde, klaare Aussagen waren im Militär immer das Beste und so wurden duch ihn die Situation und durch Frau Oberstleutnant schnell die Aufgaben an das Regiment herrangetragen .

Nun am Nächsten Morgen hatte er endlich ein Paar Minuten und so saß er über der Abschrift ihrer Erlaucht und schien tief in gedanken versunken.
>>Ador kommt nach Lichtenthal, mit ihm sein Hofstaat, vermutlich auch Teile des Kronrates. Würde Arthur wohl kommen, nachdem er in Lichtenthal seinen Sohn verloren hat?
Wie sieht es in Berchgard aus,...... Reperaturen am Mauerwerk, schmutz , hoffentlich will er es nicht sofort inspizieren,
Was ist mit Sicherheit, der Pass verspeert, alle Hauptwege führen über Berchgard oder unten durch den Wald, .... <<

Er beneidete ihre Erlaucht wirklich nicht, er dachte an Berchgard und dabei würde der Ort vorerst gar nicht in betracht gezogen, worann musste nun ihre Erlaucht alles denken. Er wischte seine Gedankengeänge bei seite, Berchgard müsse nun Hinten anstehen, ihre Erlaucht benötige sicher eher Unterstützung so wollte er Bereit sein um sie in seinem Amt als Ratsmitglied bestmöglich zu Unterstützen.
Appropo Unterstützen, da gab es ja noch dieses Anliegen dieses ziemlich Wirren Magiers Lohengrinn, nun zumindest hatte er Recht die Straßenköter waren sicher auch auf der Liste ihrer Erlaucht, was das Stadtbild anbelangte, es würde sicher nichts schaden wenn dieser Wirre mann unter gewissen auflagen diese Tiere von der Straße wegfing.
So wurde ein Brief an ihre Erlaucht Verfasst

15. Lenzing 256

Ehre dem Reich unter Kronprinz Ador dem Ersten zu Ehr , Erlaucht Mariella von Dornwald

Eure Abschrift hat meine Person erreicht und das Regiment wurde durch Oberstleutnant van Valerian Informirt und Instruiert.Wachmanschaft wird Verstärkt, Waffenrechtsverstöße und Bedrohungen Rigoroser Geahndet und Risikante Personen des Reiches Verwiesen oder bisnach eintreffen des Prinzen Inhaftiert.

Der Magier Lohegrin , tratt an mich Herran und bot an sich um die verwilderten Straßenhunde zu kümmern und fragte nach einer ''Hundefängerlizenz'', sofern Ihr Erlaucht, keine einwände habt werde ich Herrn Lohegrinn die Erlaubniss geben sich um dieses Problem zu kümmern unter den Auflagen das keine Gefärdung anderer dadurch ausgehen darf, er diese Aufgabe bis zum Mittag des 18. Lenzings erledigt haben muss und dabei das Stadtbild nicht Leiden darf.

Für Alles weitere stehe ich jeder Zeit zu eurer Verfügung
Hochachtungsvoll
Sir  Thelor von Reensdorf


Zuletzt bearbeitet von Thelor von Schwertfluren am 15 März 2013 11:44, insgesamt einmal bearbeitet
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Rafdarn





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2013 12:04    Titel:
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Auf einem seiner tiefnächtlichen Festlandbesuche fiel Rafdarn einer der Aushänge ins Auge. Er hob seine Laterne an, ließ den Lichtschein darauf fallen und begann zu lesen. Nicht ein mal las er, sondern zwei ... drei ... vier mal und starrte so lange auf das Papier, dass schon einer der Gardisten hinzutrat und fragte: "Soll ichs euch vorlesen?"
"Meinen Dank, werter Herr," erwiderte Rafdarn freundlich, "ich bin des Lesens kundig ... doch die Botschaft ... hm ..."
"Was überwältigt euch dermaßen an dieser Botschaft?" will der Gardist nun doch interessierter wissen.
"Prinz Ador Segenus Corbidian Victor von Hohenfels", lässt sich Rafdarn geradezu auf der Zunge zergehen, wobei er die letzten beiden Worte besonders betont.
Der Gardist runzelt die Stirn und überlegt, dann entfährt auch ihm ein brummiges "Hmmm."
"Was", überlegt Rafdarn bedächtig, "wird er wohl sagen, wenn er sieht, was aus seinem Hohenfels geworden ist? Was, wenn er davon erfährt, was sich in Varuna abspielt? Was, wenn er es gar mit seinen eigenen Augen sieht?"
Mit einer Mine, die höchstes Unwohlsein ausdrückt, wischt sich der Gardist mit seiner Hand über den Nacken, als er überlegt, ob sich die Nachlässigkeiten der Vergangenheit nun rächen würden. Schnell wischt er die üblen Gedanken beiseite. Er bekam Befehle und führte sie aus. Groß über politische Strategien nachzudenken, war bei dem kargen Sold nicht drinnen.
"Nun, ich muss weiter meine Runde machen."
"Angenehmen Dienst", wünscht ihm Rafdarn und begiebt sich sehr nachdenklich ebenfalls dorthin, was er im Augenblick sein Heim nennt.


Zuletzt bearbeitet von Rafdarn am 15 März 2013 12:07, insgesamt einmal bearbeitet
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Tabea von Ostlindtal





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2013 12:22    Titel:
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Der Brief der Gräfin lag entfaltet auf einem kleinem Beistelltisch neben dem Ottoman, in dem sich die Hochedle mit einem Glas Wein in der Hand niedergelassen hatte. Im Minutentakt hüllte ein klares und deutliches "Nein" das Kaminzimmer aus, als die Zofe aus dem Ankleidezimmer hervor trat und Tabea je ein anderes Kleid präsentierte. Die Spuren der abendlichen Aufregungen und kleinen Feierlichkeit der Hochedlen waren dem Raum anzusehen. Ein Stück weit genervt hob sie das Weinglas an und tippelte mit ihrem Zeigefinger zweimal auf den Rand. Ein Diener kam alsbald mit der Karaffe zu ihr und schenkte ihr nach. Einen dezent Schluck nehmend erhob sie sich und stellte das Weinglas ab. "Zeigt mir das Kleid, was ich kürzlichst zum Empfang der Herzogin von Winterfall-Ascheneld trug.", sprach sie, auf das Ankleidezimmer zugehend. "Wir nahmen dieses nicht mit, Hochedle." erwiderte die Zofe in demütiger Haltung. "Bedauerlich... mehr als bedauerlich", antwortete die Hochedle und fuhr mit ihrem Zeigefinger die Kleiderstangen ab. Ihre Stirn legte sich in leichte Falten. Der Aufbau des Gestütes hat bereits viel der Reserven, die sie aus ihrer Heimat mitbrachte aufgebraucht, Händler wollten bezahlt und Personal entlohnt werden. Für dieses Ereigniss jedoch durfte es nicht irgendein Kleid sein – Nein – die Garderobe musste Bände sprechen.

Mit einem seuftzen ließ sie sich am Zylindersekretär nieder, schob die Lade hoch und blickte über die vielen Belege der letzten Tage. "Herr Raenell!", rief sie in einem freundlichen Tonfall zu ihrer Leibwache hinüber, "Richtet dieser Dame aus, dass wir die Pachtung des Weizenfeldes für zwei Monate aussetzen. Es ist günstiger vorerst Futter für die Tiere von anderen Gehöften zu beziehen, als Ausgaben für Land und Personal zu haben." Sie tauchte den Siegelstift in die Flamme ein und ließ ein paar Tropfen des heißen, beigen Waches auf das versiegelte Bestätigungsschreiben tropfen, ehe sie den Siegelstempel mit dem Wappen derer von Ostlindtal zu sich zog und es in das weiche Wachs drückte.

Sie lehnte sich in den goldverzierten Polsterstuhl zurück. Der Kronprinz – hier in Meerswacht. Ihr erschien es, als wäre es mehr als nur ein Zufall, dass nicht nur Sie, die sie auch erst einige Wochen in Lichtenthal verweilt, sondern auch der Kronprinz Lichtenthal als seine neue Heimat wählte. Ein gedankenverlorenes Lächeln huschte ihr über die Lippen. "Wie wird er wohl sein, Ador, der Kronprinz?", sprach sie leise zu sich, ehe sie hochschreckte und realisierte, dass es aktuell weitaus Wichtigeres zu tun gab, als sich – wenngleich auch wunderschönen – Tagträumereien hinzugeben.

Die Stadt, das Umland, das ganze Herzogtum – ja, alle waren nun in heller Aufruhr. Geschichtsträchtig wird dieses Ereignis. Sie erinnerte sich an die wenigen Momente mit ihrer Herzogin von Winterfall-Aschenfeld und sie wusste, dass hier besonderer Bedacht auf ihr Verhalten gelegt würde. Das noch neu bezogene Herrenhaus wurde geputzt, geschmückt, gerichtet und arrangiert.

Nicht das Geringste entging ihrer harten Kontrolle.
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Friedrich von Myrtol





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2013 12:56    Titel:
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Was einst schimpfte sich junger Knappe, saß nun nachdenklich und ruhig vor seinem Tisch. Sein Haupt gestützt an seiner rechten Hand, verweilte er stumm in seiner schweren Rüstmontur am Schreibtisch. Er wollte eigentlich hinaus um einen eigenen Wachritt der Handelsroute zwischen Berchgard und Adorans auszuführen, stattdessen blickte er stumm zur leicht dimmenden Kerzenflamme am Tisch und kein Gedanke ließ sich vernünftig zusammenordnen. Die Nachricht über seiner königlichen Hoheit eilte bis zu Ihm, welcher Grund war seine so überzogene Nachdenklichkeit. Die Hand die noch sein Haupt stütze ließ ab und strich ihn behutsam über sein Lippenpaar, ehe der Knappe sich urplötzlich aufrichtete und die Tür seines Zimmers aufstieß. Eiligen Schrittes ging er die Treppen des Anwesens hinunter, während sein Herz unaufhörlich rasch pochte. Genauso wie in seinem Kopf. Ungewollt festigte sich sein Griff an seiner Klinge. Aus dem Anwesen hinaus, löste er sein Tier vom Anbindepfosten, stieg auf und galoppierte hinaus aus Adoran, bis hin zu einer flachen Ebene, die den Anblick sacht' beschneiten Glückes offenbart und das Grün erlaubte an manchen Stellen hervorzutreten. Die Schönheit dieser Natur beflügelte Ihn und gestattete Ihm endlich seine Gedanken zu ordnen. Seine königliche Hoheit, hier nach Adoran? Alles wovon er träumte war seine bedingungslose Hingabe für jenen zukünftigen König, welcher nun eintreffen will!? Der Gedanke seines Anblickes beschert ihm während seines schnellen Ritts ein glückseliges Lächeln. Er dürfe schließlich, so seinen Gedanken lesend, vor Ihm knien. Vielleicht dürfe er zu Ihm sprechen? Vielleicht dürfe er...

Es sprudelte aus Ihm hinaus und ein lauter Glücksschrei ertönte im Feld, von dem wildgefahrenen Knappen Thelors. Alles für den König, in ewiger brennender Leidenschaft und Hingabe.

"Meine bedingungslose und ganze Treue für den König, ich folge Euch bis zu meinem Tod".

Er zügelte anschließend sein Ross in mitten eines leeren Platzes im Grün und während er freudigen Glückes lachte besann er sich sogleich und sprach zu sich selbst. Es gäbe noch einiges zu tun! Oh nein, er selbst wäre gewiss kein fauler Knappe, der Sire warte bestimmt schon auf Ihn. Der künftige König käme, schrie er jubelnd hinaus und riss die Zügel seines mächtigen Rosses herum und eilte zurück nach Adoran, jubelnd.
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Sha´layel





 Beitrag Verfasst am: 15 März 2013 17:01    Titel:
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Einige Stunden war es schon her als die Nachricht in den Nebelwald drang. Der Elf ging gerade den weiten Strand Ered Luins entlang, die Sonne war gerade dabei im tiefen Rot des Meeres zu versinken.

Gedanken kreisten in seinem Kopf, der Blick mag den Schaumkronen der Wellen wie gebannt folgen, bis diese in den Strand ebbten.


"Der zukünftige König gedenkt also seinen Sitz nach Adoran zu verlegen.
Diese Entscheidung wird weitreichende Änderungen mit sich bringen.

Ich bin gespannt was für ein König er hier werden wird, alle Wege stehen ihm offen.
Doch ist Gewiss das die Edain einen brauchen dem sie folgen können."



Wir werden sehen was die Zeit mit sich bringt. Flüstert er fast Stumm dem Rauschen der Wellen entgegen.
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