FAQ Login
Suchen Profil
Mitgliederliste Benutzergruppen
Einloggen, um private Nachrichten zu lesen
        Login
Lameriast - Orkgeschichten.
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Gerüchteküche » Lameriast - Orkgeschichten.
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Rafdarn





 Beitrag Verfasst am: 12 Sep 2012 13:24    Titel:
Antworten mit Zitat

Die ersten Tage waren gut gelaufen. Doch dann ...
Viele Aufgaben standen ihnen nun bevor, als sie die ersten drei Ritualplätze zerstört hatten, vieles galt es zu besprechen und Ideen zu haben, um Pläne zu schmieden.
Doch anstatt sich darauf zu konzentrieren, verloren sie sich im verworrenen Streitgespräch über Bündnisse mit Piraten und Rahalern, etwas, was für einige absolut nicht in Frage kam.

Eine derartige Disziplinlosigkeit war Kanubio von seinen Clanern nicht gewohnt. Die Versuche, immer wieder für Ruhe zu sorgen, zermürbten ihn, bis er es völlig aufgab. Sollten sie doch zusehen, wie sie die Horden besiegen wollten, wenn sie uneins waren.

Mürrisch stellte er sich dann ans Tor, ließ sie ein, ließ sie aus, wie immer sie wollten. Die Hoffnung, an diesem Tag noch etwas Sinnvolles zustande zu bringen, war in ihm geschwunden. Schlugen die Wogen der Horden bis ans Tor Wulfgards, versuchte er dies zu verteidigen, so gut es ging. Drang der Kampflärm von entfernter an sein Ohr, hing er wieder seinen Gedanken nach.

So, wie jedes Grüppchen inzwischen seine eigenen Pläne schmiedete, ohne die der anderen zu berücksichtigen, begann auch er zu überlegen, wie die Thyren samt den wenigen, die sich eindeutig als zu ihnen loyal erklärten, die Herausforderung schaffen könnten.
Ein Gedanke keimte in ihm auf ... vielleicht ein As im Ärmel, von dem die Städter nichts wussten. Er sprach Shala in einer Andeutung darauf an und sie fing seinen Gedanken auf. Um diesen Plan durchzuführen, müssten sie Wulfgard für einige Stunden verlassen. Das Fort nur schwach bewacht zu wissen, ließ in Kanubio ein mulmiges Gefühl aufkommen.

Zu späterer Stunde, als viele Wulfgard wieder verlassen hatten oder in den Fellen (oder sonst wo) pennten, herrschte genug Ruhe, um mit der scheuen Tunaka zu reden. So erfuhren sie einiges, was wichtig war, beschlossen aber auch gleichzeitig, nicht mehr so großzügig ihr Wissen an andere weiterzugeben wie bisher, solange diese nicht bereit waren, an einem Strang zu ziehen.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shalaryl Di'naru





 Beitrag Verfasst am: 12 Sep 2012 16:43    Titel:
Antworten mit Zitat

Und wenn du denkst, jetzt geht es nicht noch schlimmer, reisst dir jemand
dein kleines Herz raus, drückt alle Hoffnung heraus und wirft dir das, was
dann noch übrig ist vor deine Hände die sich in den Boden Krallen, um irgend-
wie noch einen Zoll weiter zu kriechen...


Jetzt auch noch Zurückgerissene, oder Untote, wie die Menschen sie nannten.
Wie wunderbar. Als über all die...was diese Missklänge eben an Geräuschen
von sich gaben Tunakas Schreie hallten, jagte sie zurück zur Höhle am Bade-
see, nur Casimars geübte Ohren hatten es scheinbar auch vernommen. Oder
sie waren die einzigen, die gerade laufen konnten - egal. Die Höhle war leer,
die Schreie gingen weiter, leiteten sie zur Nordbrücke, wo eine Horde Untoter
die Ureinwohnerin im Griff hatten. Nur zu zweit war es fast hoffnungslos...
aber irgendwie, zwischen Pfeilen, Blitzen, Lähmungen und Stichen mit einem
sirrenden Rapier, bekamen sie Tunaka wieder frei und rannten zurück, alles
was nach ihnen griff einfach ignorierend.

Was natürlich ziemlich viele Treffer bedeutete, körperlich gesehen waren
sie sicher alle drei beim Zusammenbrechen im Thyrenfort mehr tot als
lebendig. Tunaka machte irgendwas an Casimars und ihrem eigenen Klang,
während die grüne Elfe sich selbst um ihren Körperklang kümmerte. Und
dann ging es einfach weiter...Celine brachte Shala zu der Ecke mit den
Pflanzen und dem starken Erdklang, wo sie stets meditierte oder ganz
schlief - nachdem die Menschenheilerin versucht hatte, alle drei mit dem
ekligen Orkstinkzeug aufzuwecken, nicht bewusst, dass sie wach waren -
und schon kam die nächste Welle. Mehr gar nicht als doch gesammelt
schleppte sich die Waldelfe wieder vor das Tor, nur um zu realisieren, dass
auch Tunaka mit rausgelauen war und alles wieder von vorne loszugehen
drohte. Sie konnte geradezu hören, wie etwas in ihr riss...auch elfische
Geduld hatte Grenzen. Richtete sie wirklich etwas aus? Machte das bisschen,
was sie an Liedwirken noch zustande brachte, einen Unterschied? Zeigten
die Rapierangriffe irgendeine Wirkung? Egal. Da waren die Zurückgerissenen,
hier war eine Waldelfe. Und damit hatte es sich. Alles muss Teil des
Liedes sein, Ende.

Wirklich wieder ihrer Umgebung bewusst wurde sie sich erst, als ein anderer
Geistklang sich bemühte, ihre aufgewühlte Selbstsphäre zu richten. Was...
oh, das war Tunaka, dann war alles gut, sie war sicher. Völlig durch den
Wind realisierte sie nicht mal, dass das eher chaotische Liedwirken der
Ureinwohnerin etwas in den Klängen der Elfe zum resonieren bringen könnte,
das sie nun gerade so gar nicht gebrauchen konnte.

Oder doch...? Späte, heimliche Gedanken in der Nacht. Waren das wirklich
noch ihre eigenen? Ein wenig echter Zorn könnte jetzt durchaus helfen.
Aber würde es 'ein wenig' bleiben? Das Risiko war zu groß. Welches Risiko?
Wer denkt meine Gedanken? Stille. Warten. Keine Antwort, nur unruhiger
Schlaf.
_________________
Tschiep?


Zuletzt bearbeitet von Shalaryl Di'naru am 12 Sep 2012 16:51, insgesamt 3-mal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rothran





 Beitrag Verfasst am: 12 Sep 2012 17:21    Titel:
Antworten mit Zitat

6ter Tag....
*murmelte er, als er gerädert aus dem Schlafsaal kam. Nach dem vierten Tag in Wulfgard schien ein wenig Luft, er konnte nach Bajard, kurz Bericht erstatten, sagen des es ihm gut geht und das alle tapfer kämpften und was sie geschafft hatten.
Den ganzen Vormittag am fünften Tag verbrachte er damit sich und seine Rüstung zu waschen, nur um dann auf dem Weg wieder hin zu Wulfgard diese wieder einzusauen...

In Wulfgard angekommen schaute er sich um, keiner zu sehen, und hörte dann Stimmen aus dem großen Saal, schlich sich zu einem freien Platz in der großen Runde dazu und verfolgte das mit, was er so noch mitbekam. Ein Bündniss mit Piraten und Rahalern? Na das da einige Leute nicht mitmachen war ja schon zu erwarten. Was er allerdings noch nicht so verstand war, warum immer die Rede von Rahalern und Piraten waren, naja er hatte das vorherige Gespräch ja nicht mitbekommen und wollte erstmal weiter zuhören. Betram meinte jedoch, das es nicht verkehrt wäre auchmal was zu sagen "Warum nicht" dachte er. Nein ein Bündniss wollte er auch nicht. Und Piraten, nunja, er hatte die Meinung das diese eher wie Grashalme im Wind sich dorthin bogen, wo es am besten für sie war, warum auch nicht, verständlich, aber diese Einstellung musste man ja nicht teilen. Aber, so dachte er, könnte er einfach eine Idee in den Raum werfen: " Bündniss will ich bestimmt auch nicht, aber warum nicht ein Kopfgeld auf die Boote der Orks aussetzen? " Er dachte halt daran, das sich die Piraten vielleicht ja darauf einlassen, ohne Bündniss oder dergleichen, oder sonstwer... Hauptsache etwas Hilfe und vielleicht eine Sorge weniger.... Owei, da hatte er aber wohl was gesagt, und schwupps stand da ne Reihe an Leuten, völlig empört, so kam es ihm vor. Ja sicher hatte es eine Abstimmung gegeben das es kein Bündnis mit den Rahalern und Piraten geben soll, war er ja auch der Meinung, aber das hatte doch nichts mit seiner Idee zu tun, warum man jetzt darauf so Ansprang?

Hmm... er verstand wohl zuwenig von den Kodexen oder wodran auch immer sich die Parteien dort aufhielten, aber es standen mehr Orks dort vor den Toren, als das man diese hätte zählen können und noch weit Schlimmeres...

Als Kanubio alle wieder ein wenig zur Ordnung Schrie, kam es auch schon, das was er vorhin bei sich dachte, das Schlimmere, es krachte und Donnerte, und.... Krähen??? " Nicht die auch noch " brummte er zu sich selbst... wieder zu den Waffen... Bandagen, Lappen und was man noch so fand auswaschen, die Salben bereiten, ein neuer.... zusätzlicher Feind....
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bertram Schattenlaub





 Beitrag Verfasst am: 12 Sep 2012 21:30    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Warterei hatte ihn genervt. Die Streiterei um Dinge, die er nicht so begreifen konnte aus seiner Weltsicht hatten ihn genervt. Es musste ein Ende haben. Die Puzzelstücke passten außerdem. Er hatte Kanubio gefragt, der hatte es bestätigt. Eine große Schlacht und danach kamen die Untoten. Der Rabenschwarm und die daraufhin einsetzende Flut von Untoten war ein weiteres nicht zu übersehendes Puzzelstück.

Die Warterei musste ein Ende haben. Er musste wieder etwas unternehmen. Der Plan klang in seinem Kopf ganz gut. Der Kampf um das Tor gaben seiner Laune den Rest. Wieder warten, weil er mit dem Bogen nicht umgehen konnte.

Also erzählte er den anderen von seiner Idee. Die Untoten kommen dort vor, wo die Schlachten am schlimmsten tobten. Wo viel Blut vergossen wurde. Das waren im Kampf um Lameriast folgende Punkte. Wulfgard zu aller erst. Dort kamen auch die Untoten als erstes an. Dann die Portalestätten. Kanubio war zuerst nicht begeistert, dass er alleine los ging. Eine Selbstmordmission, mitten ins Herz des Feindes. Aber was hatte er zu verlieren? Er erinnerte sich an seine eigenen Worte vom Vortag: "Warum ein schweres Leben wagen, wenn sterben so einfach ist?". Aber dann hatte er doch Verständnis und gab ihm noch einen Trank mit auf den Weg. Der Trank, der später alles entscheiden sollte.

Sein erster Weg führte ihn zu der Portalstätte auf dem Thyrengebiet, dort fand er nichts außergewöhnliches. Dann ging es weiter zur Burg Eisenwart, dort war es schon wesentlich gefährlicher, noch immer wachten die Untoten über die Brücke, es half nichts, er rannte hinüber und versteckte sich wieder im Unterholz. Langsam ging es weiter. Die Untoten schienen keine besonders ausgeprägten Sinne zu haben. Sich an sie anzuschleichen war einfach, das hatte er schon früher gemerkt. An der Eisenwart versammelte sich eine große Streitmacht. Auch an diesem Portalplatz konnte er nichts, außer einer großen Gruppe Untoter sehen.

Auf dem langen Weg zum Sturmwipfel machte er nur einmal Halt. Ein kurzes Gebet musste reichen. Doch bei dem Regen war kein Stern auszumachen. Als er endlich ankam musste er feststellen, dass es dort von Untoten nur so wimmelte. Und während an der Eisenwart der Portalplatz noch ausen, lag er diesmal mitten in der Feste. Während er noch überlegte wie er hineinkommen sollte hatten sie ihn bereits entdeckt. Geister kamen auf ihn zu, es gab kein Entkommen, doch er konnte sie niederschlagen, fürs erste jedenfalls.

Kurz entschlossen griff er nach Kanubios Trank und schluckte ihn schnell herunter. Er verfehlte seine Wirkung nicht. Ungesehen huschte er an den Wachen vorbei, hoch in den ersten Stock und auf den Wehrgang. Er ging einmal um die Burg herum. Am Portalplatz das alte Bild: Untote, nichts als Untote. Doch, was war das. Es glizerte. Ein einsamer Stern funkelte und im Schein erkannte er etwas. Langsam schlich er näher, durch eines der verlassenen Häuser. Vorsichtig spähte er durch das Fenster ohne Glas. Da war es. Das wonach er gesucht hatte. Ein merkwürdiger Beschwörungskreis, Blut, Orkleichen, viele Leichen und wieder Untote. Hin und her gerissen zwischen der Freude über den Fund und der panischen Angst, was dort unten war, kroch er langsam zurück. Für den Rausweg hatte er sich eines seiner Spezialwerkzeuge aufgehoben. Es wirkte auch bei den Untoten und er konnte entkommen.

Doch seine Aufgabe war noch nicht vollendet. Als er in Sicherheit war zog er das merkwürdige Orkgewand an, dass sie erbeutet hatten. Aber nutzen mochte es ihm gegen die Zyklopen nichts und fast wäre seine Entdeckung mit ihm gestorben, als einer der Zyklopen einen Stein nach ihm warf. Bange Minuten kämpfte er, bis er sich langsam wieder auf rappelte. Erfüllt von dem Wunsch seine Entdeckung an die anderen weiter zu geben.

Mit letzter Kraft fand er die anderen und konnte ihnen alles erzählen, was er erfahren hatte. Ihr nächstes Ziel: Der Sturmwipfel.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden






 Beitrag Verfasst am: 13 Sep 2012 02:27    Titel:
Antworten mit Zitat

Gelegentlich des Nachts, im Schlafraum der Frauen des Thyrenvolkes zu Wulfgard, wachte die junge Liedkundige, ruhelos, auf. In diesen grüblerischen Momenten griff sie nach ihrem Tagebuch, um Erfahrungen, im Schein einer einzelnen Fackel, die sie im Einverständnis brennen lassen durfte, zu notieren, und Gefühle mitzuteilen; wenngleich tonlos, nur in Schrift. Auf Lameriast tobte die Schlacht, sie verweilte den dritten Tag im Thyrengebiet; viele Rätsel um die Orkinvasion wollten gelöst, und weitere Kämpfe überstanden werden. 

Liebes Tagebuch,

Bertram und ich kamen heute ins Grübeln: Mutig hatte sich mein geschätzter Kollege aus der Gesellschaft zu Bajard weit außerhalb der Tore Wulfgards getraut. Er suchte nach Antworten, und sinnierte über Möglichkeiten, den grausamen Schlachten ein Ende zu setzen. Ich teilte seinen Wunsch - auch mich sehnt es, nach wie vor, nach einem ruhigen, idyllischen Lameriast, obgleich es mich ehrt, an der Seite der vielen, verschiedenen Persönlichkeiten und Völker zu kämpfen. Jeden einzelnen Mitstreiter habe ich schätzen und mögen gelernt, ebenso die Gastfreundschaft des Thyrenvolkes. Der Wunsch, mich erkenntlich zu zeigen, und besagten Individuen kameradschaftlich zur Seite zu stehen, ist stark; ich werde das Gebiet erst beruhigt verlassen können, wenn auch der letzte Ork, Zyklop oder neuerdings auch Untote ins Gras gebissen hat!

"Untote", das ist ein gutes Stichwort, liebstes Tagebuch, ich bin ein wenig von dem abgekommen, worüber ich eigentlich schreiben wollte; also: Als der Bert zurückgekehrt war - der Arme war völlig erschöpft, aber Rothran hatte rasch ein Heilmittel zur Hand, wodurch er langsam wieder zu Kräften kam -, erzählte er von einem großen Pentakel in der Nähe Sturmwipfels, soll eine alte 'Amazonenfestung' sein, ließ ich mir sagen. Was ein Pentakel ist, fragst du mich? Das ist ein Fünfstern, umhüllt von einem Bannkreis, und wird bei Beschwörungen eingesetzt. Aber seltsam war's schon, irgendwie... "Können Untote überhaupt Kreaturen beschwören?", fragten wir, Bertram und ich, uns. Dem nach zu urteilen, was mir an der Academia Arcana gelehrt wurde, ist das unmöglich - der "Beschwörer" braucht eine Seele. Bei Skeletten, Zombies und Lichs - zweifelhaft, aber womöglich nicht auszuschließen. 

Am Lagerfeuer Wulfgards sitzend, hatte sich ein kleines Grüppchen Mitstreiter versammelt. Bertram berichtete von seiner Entdeckung, und man sinnierte über Möglichkeiten nach, das Pentakel zu beseitigen. Spekulationen wurden geäußert, ob mittlerweile Kra'thor selbst seine knochigen Finger im Spiel, oder eher im Krieg, habe. "Vorstellbar", wurde bestätigt, zumal Schlachtfelder für den gierigen "Seelenfresser" einen regelrechten Festschmaus darstellen. Ich mag jedoch nicht daran denken! Erst die Orks, und nun auch noch der "Herr der (Un-)Toten" persönlich? Nein, nein, nein - das wurde mir zu viel, dachte ich, bis mich zwei oder drei Krüge des herrlichen Thyrenmets wieder ruhig stimmten. Zudem lag es mir fern, meine Kameraden alleine losziehen zu lassen! Man fragte mich, ob es möglich sei, das Beschwörungssymbol zu zerstören - und die Lösung erschien mir zu simpel, sollte die Wirkungsweise eines - na ja - 'untoten' Pentakels auf die selbe Weise negiert werden können, wie in der Liedkunde üblich: Durch Unterbrechungen. Zur Verdeutlichung zeichnete ich einen Fünfstern auf dem Erdboden ein, zog einen Bannkreis drumherum, und wischte eine verbindende Linie des Sterns weg, um eine Unterbrechung des Wirkungsflusses zu erklären. Die Antwort, was demnach mit dem Pentakel geschehen musste, das Bertram gefunden hatte, erschien entsprechend logisch wie simpel. Zu simpel: Es musste ebenso unterbrochen, oder besser ganz vernichtet werden.



Wir zogen aus, in Richtung Sturmwipfel, kämpften uns durch kleine aber hartnäckige Gruppen von Untoten und deren Anführern durch, ehe wir das Pentakel, mit Blut auf dem Erdboden gezeichnet, erreicht hatten. Wer auch immer es kreiert hatte, Aussehen und Wirkungsweise waren dem des 'arkanen' Fünfsterns verblüffend ähnlich. Auch die Platzierung von Donarium und Paraphernalium, also Lock- und Einschuchterungsmittel war quasi identisch mit der mir bekannten Vorgehensweise einer Beschwörung. Viel Zeit für derlei Gedanken blieb uns jedoch nicht - klappernde Skelette und stöhnende, schlurfende, zombieartige Kreaturen waren dabei uns zu umzingeln. In der Gestalt eines Feuerelementars konnte ich einen regelrechten Flammenregen entfesseln, während man mir tapfer die Gefahren fernhielt: Kleine, kugelartige Geschosse hagelten auf das Pentakel nieder, trennten langsam die Verbindungswege, und brannten die zahlreichen Leichen Gefallener, die offenbar als Lockmittel dienen sollten, im Zentrum des Pentagramms nieder.



Erhobenen Hauptes kehrten wir nach Wulfgard zurück. Das Pentakel war zerstört. Und dennoch beschlich mich das ungute Gefühl, dass es viel zu einfach war...
 Nach oben »
Maire Riordan





 Beitrag Verfasst am: 13 Sep 2012 08:51    Titel:
Antworten mit Zitat

Wieder erwachte sie nicht in ihren eigenen kuscheligen Bettfellen, etwas verwirrt sah sie sich um, doch das Wichtigste war bei ihr, der Wichtigste, ihr Lhyam. Ihr Kopf lag an seiner Schulter und er hatte ihre Füßle wie immer zwischen seinen eingeklemmt, um sie zu wärmen. So weit, so gut, doch, wie immer erwachte sie viel früher als er und obendrein knurrte ihr Magen recht beharrlich. So löste sie sich vorsichtig aus der Umarmung, krabbelte über ihn hinweg, sie hatten sich einen stillen Winkel in Wulfgard gesucht, denn getrennt in den Männer- und Frauenkammern zu schlafen, das konnten sie Beide einfach nicht mehr.

Es war noch ganz still, alle lagen noch in den Bettfellen und so holte sie sich etwas vom feinen Essen der Thyren und zu trinken und frühstückte in Ruhe. Nach einer raschen „GAM-Waschung“ überlegte sie, was sie nun tun konnte, da sie mal wieder vor allen anderen wach war. Untätigkeit lag ihr einfach nicht. So begann sie herumzukramseln, die Kiste mit den Vorräten wurde aufgeräumt und alles sortiert, die blutigen Verbände eingeweicht und ausgewaschen, Als dies alles zu ihrer Zufriedenheit erledigt war, ging sie gut gelaunt, leise pfeifend zum Schrank mit dem Holz und dem Schnitzwerkzeug. Doch wie enttäuscht war sie, als sie die geringen Vorräte sah?! Doch sie hatte gemeinsam mit dem Waldläufer ja bereits viele Schäfte am Lagerfeuer geschnitzt. Leise seufzend nahm sie sich den kärglichern Rest vor und begann auch aus diesen Schäfte zu fertigen. Schon überlegte sie, was sie nun „anstellen“ könnte, als Wido auftauchte. Als diese sah, was Maire tat und diese gestand, dass alles Holz verarbeitet war, lachte Wido jedoch nur auf und führte sie zu einer anderen Kiste.

Dort war noch genügend Holz, um sie eine Woche lang beschäftigt zu halten. Grinsend schleppte sie sich alles ans Lagerfeuer und leise summend machte sie sich an die Arbeit, bis die ersten Mitstreiter auftauchten. Kanubio war sehr erfreut, als er die Vorräte an Schäften erblickte und Maire erneut stolz, dass sie etwas hatte beitragen können. Doch alsbald war sie wieder auf der Brüstung hoch oben über dem Tor Wulfgards. Von hier aus konnte sie weit genug sehen und vor allem zielen. Denn das schleimige, madige, stinkende Zeugs, welches angekrochen kam, wurde sofort von ihr unter Beschuss genommen. Doch es nahm und nahm kein Ende und es stank bestialisch, ein Fisch in der heißen Sommersonne konnte nicht übler miefen. Praktisch wie immer, beschloss sie, das „Stinkkrams“ zu verbrennen. Gedacht, getan und so wechselte sie zu den Brandpfeilen und siehe da, das war keine schlechte Idee. Der Geruch war zwar kurzerhand beißend, doch als sie ihre Maske über Mund und Nase zog, neben ihr Sophie etwas Magisches veranstaltete, eine Art Wind, der vom Fort wegzog, lies dies rasch nach.

Da fiel es ihnen allen auf, das Feuer schien dieses „Stinkkrams“ doch tatsächlich gänzlich zu töten. Die Gegner wurden weniger und weniger und alsbald war alles in Schussreichweite verbrannt und es wurde ruhiger vor den Toren. „Hah, Feuer hilft,“ jubelte Maire zufrieden und sofort eilte sie die Leitern hinab und wollte hinaus vor das Tor, um auch weiter außerhalb „aufzuräumen“. Kanubio ließ sie hinaus und schon brachen überall kleine Brandherde aus, wo ihre Pfeile das schleimige Zeugs trafen.

Doch was war das? Sie hatte im Eifer des Gefechts nicht auf ihre Füße geachtet, überall lag ja etwas von den schleimigen Überresten herum, doch dieser bewegte sich, schleimte sich einen Weg über den Stiefel aufwärts und ganz plötzlich, eben noch sirrte ein Pfeil von der Sehne, als sie spürte, dass ihr die Luft abgeschnürt wurde. Das Zeug hatte sich um ihre Taille, sowie ihren Hals geschlungen und zog sich zusammen. Röchelnd keuchte sie, versuchte mit den Fingern unter den Strang zu kommen, um wenigstens etwas Atem holen zu können, taumelte rückwärts und lag auch schon auf dem Boden. Doch da eilte Kanubio mit langen Schritten herbei, zog seine Klinge, während Sophie, die neben ihr stand, ebenfalls nach ihrer griff. Das Schleimzeugs wurde durchgeschnitten, doch das eine Ende begann sich sogleich an Kanubio`s Arm hoch zu winden. Sophie machte dem ganzen Spuk ein Ende in dem sie ihren Dolch zum Glühen brachte und alles zerschmolz, was sie damit erwischte. Schwer atmend, tief die kostbare Luft einsaugend, kam sie wieder zu Kräften. Also konnte dieses Zeugs noch mehr, sie mussten noch vorsichtiger sein und ja alles gründlich den Flammen übergeben.

Bald war es so ruhig, dass man beschloss, auf den Hof zu gehen, um Vorräte zu holen und nach dem Rechten zu sehen. Bertram hingegen, hatte eine andere Idee, er wollte etwas auskundschaften, Maire bekam es nur am Rande mit, doch sie merkte, dass es Kanubio gar nicht recht war, diesen alleine ziehen zu lassen. Der Rest der Gruppe hingegen kämpfte sich zum Bauernhof durch. Auch hier wurden sämtliche Überreste mit Fackeln in Brand gesteckt, so dass diese nicht wieder und wieder sich erheben konnte. Auf dem Hof wurden rasch die Tiere versorgt, das Obst gepflückt und alsbald ging es zurück nach Wulfgard. Auf dem Weg dorthin, kam ihnen wankend Bertram entgegen, ein Stein hatte ihn wohl sauber erwischt, doch Rothran war ja Heiler und versorgte ihn sofort anständig. Da erfuhren sie die Neuigkeit, es gab so ein Dings, den Namen konnte sie sich nicht merken, in einer der Festungen und dies war wohl für diese Flut an „schleimigem Stinkzeugs“ verantwortlich.

Maire verstand diese magischen Worte und Dinge nicht, doch sie war sofort dabei, als es hieß man wolle es zerstören. Sie wusste ja, ihr Bogen konnte helfen, dass man unbeschadet dorthin kam. Lhyam war wie immer neben ihr, schlug die Kriegstrommel, so, dass ihre Arme leichter wurden, ihre Kampfeskraft gestärkt war und so sirrte alsbald Pfeil um Pfeil von ihrer Sehne. Alles was lag wurde mit den mitgeführten Fackeln verbrannt und so erreichte man die Festung in der das „magische Dings“ war. Doch es wurde hart, bis man den Weg freigemacht hatte, um überhaupt hinein zu gelangen. Viele der „kichernden Zauberer“ wandten ihre Magie an, überall waren sämtliche Arten von Untoten, die sie nur kannte und doch, die Gruppe arbeitete sehr gut zusammen. Die Krieger vorne weg, die Schützen halfen weiter aus dem Hintergrund und Lhyam feuerte alle mit seiner Trommel an. Mit Musik ging eben alles besser. Am besten gefiel ihr allerdings Sophie, die hatte sich irgendwie in so ein Flammendings verwandelt und verbrutzelte die Gegner gleich direkt. Das war doch mal sehr praktisch, wie Maire sofort fand. Eifrig half sie da mit, konnten doch ihre Brandpfeile einem Flammendings nichts antun, ihr sogar helfen, wie sie fand?! Das Mädel gefiel ihr immer besser.

Während sie dann weiter vordrangen, sah sie am Boden das „Beschwörungsdings“, welches die Magierin ihnen im Wulfgard auf den Boden gezeichnet hatte. Doch, Maire wusste, hier konnte sie nichts tun, das war Arbeit für Magier, doch weiter hinten waren noch Gegner, die verhindern wollten, dass mit dem „Magiestern“ etwas geschah. Also begannen sie sich aufzuteilen, Maire und Andere begannen dort aufzuräumen, damit diese die Vorbereitungen nicht störten, während die zweite Gruppe sich dran machten, was auch immer sie da zu tun hatten. Plötzlich kam von oben ein regelrechter Regen aus Flammen, geduckt brachte sich Maire in Sicherheit, doch als sie sich umdrehte, erkannte sie, dass es erneut Sophie als „Feuerdings“ war, die diesen verursachte und auf dem Boden wurde alles verbrannt und unbrauchbar. „Hah, wir haben es geschafft,“ erklang erneut ihr Jubeln. Sie suchte in dem Gewirr nach Lhyam und grinste diesen an, ihre Augen leuchteten dabei regelrecht. Wieder war etwas vom „Feind“, wer auch immer hinter alledem steckte, vernichtet ... und dieses mal gönnten Lhyam und sie sich eine Nacht zu Hause, in ihrer kleinen Hütte. Ein heißes Bad, endlich wieder mal richtig sauber, so kuschelten sie sich in ihre weichen Bettfelle und sobald auch nur der Kopf lag, waren sie Beide schon fest eingeschlafen. Der nächste Tag hatte seine eigenen Sorgen, daher schliefen sie tief und fest, um neue Kräfte zu schöpfen ...


Zuletzt bearbeitet von Maire Riordan am 13 Sep 2012 09:06, insgesamt 2-mal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rafdarn





 Beitrag Verfasst am: 13 Sep 2012 12:15    Titel:
Antworten mit Zitat

Es war der Tag, an dem Rafael und Varla ihre Totenfeier im Kloster hatten. Einige der Gäste in Wulfgard waren sich unschlüssig: Sollten sie hier bleiben und kämpfen oder ins Kloster reisen, um die beiden zu verabschieden?
Kanubio meine, es wäre wichtig, die Verstorbenen auf ihrem Weg zu den Ahnen zu begleiten, sie sollten sich keinen Kopf machen, er würde Wulfgard im Notfall alleine verteidigen.
So machten sich die Trauernden auf die Reise und nur eine handvoll wackerer Recken blieb bei ihm zurück.

Immer wieder sah er zwischendurch die Pfeilvorräte durch. Dass Thain Bernulf seinerzeit stets auf eine große Menge davon in ihrem Lager bestanden hatte, machte sich nun bezahlt und hatte in den ersten Tagen einen guten Grundstock geliefert. Doch der Verbrauch aus der Kiste pendelte sich bei 10.000 pro Tag ein. Dazu kamen noch jene Pfeile und Bolzen, die sich die Fernkämpfer selbst mitbrachten. Unglaublich, was da in die Schlacht geworfen wurde!
Maire hatte so viele Schäfte gemacht, dass sie für zwei Tage reichen würden, wären sie zu Pfeilen verarbeitet. Genausoviele Federn wären noch da. Am Tag der Sonne sollte das Gestirn günstig stehen für einen Angriff auf die Sumpfinsel, hatten sie erfahren. Fünf Tage mit dem heutigen noch ... hmm.

Er musste rüber zum Bauernhof, nachsehen, was dort noch an Federn wäre. Mit dem kleinen Rudel sollte das möglich sein, noch dazu, wo sie den letzten Ansturm eben zurückgeschlagen hätten. Die Streiter waren einverstanden, den Ausfall zu wagen.

Im Laufe des Abends waren sie dahinter gekommen, dass sie gemeinsam mit den Feuergeistern arbeiten mussten und verbrannten alles, was sie an Untotenresten fanden. Bertram war auf Spähgang gegangen und berichtete von seinen Entdeckungen. Sie überlegten, fügten alle ihre Erkenntnisse und ihr Wissen zu einem Bild und beschlossen, den neuen Ritualplatz in der Sturmfeste zu zerstören.

Diszipliniert und überlegt bereitete sich die Gruppe auf den Ausfall vor. Bertram sollte führen und Casimar das Schlusslicht machen. Eine übliche Strategie bei den Thyren, einen Ersten und Letzten zu bestimmen. Alle anderen hielten sich dazwischen auf. Die ersten Haufen von Untoten stellten sich ihnen bereits an der Brücke zum Thyrengebiet entgegen. Bertram führte sie gut und geschickt durch den Wald. Kämpfe blieben nicht aus, doch kamen sie flott vorwärts. Stieß Casimar zur Gruppe, war sie auch vollständig. Es funktionierte.

Noch eine knappe Lagebesprechung auf einer Waldlichtung vor Sturmwipfel, dann wurde die Festung genommen. "Tunka ist ausgeblutet", kreischten ihnen die Gegner entgegen. Endlich hatten sie sich Platz verschafft und die Untoten in den letzten Winkel von Sturmwipfel zurückgetrieben. Von dem mit Blut gezeichneten Pentakel nahm Kanubio eine Probe mit. Es gelang - so hoffte Kanubio zumindest - auch den neuen Ritualplatz zu zerstören.

Zurück in Wulfgard gab er die Probe Tunaka. Sie prüfte diese und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass sie nicht von Tunka wäre.
Danach winkte Tunaka sie in eine Ecke des Forts, die sie irgendwie zu mögen schien und zeigte ihnen in einem Ritual mit Bildern, die sie beschwor, ganz genau, wie der Weg, den sie auf der Insel der Ureinwohner nehmen müssten, aussehen würde.

Dermaßen in ein Ritual hineingezogen zu werden, Verbindungsglied und Teil von diesem zu sein, strengte den Krieger, der bereits ein mal eine solche Erfahrung mit üblem Ausgang gemacht hatte, enorm an. So enorm, dass er hinterher zusammenbrach und sich wie ein kleines hilfloses Kind fühlte.
Tunaka spürte, dass es ihm nicht gut ging und kümmerte sich um ihn. Auch die anderen hatte das Ritual erschöpft. Sie zogen sich zurück.

Kanubio war mit Tunaka allein. Er, der sich wieder etwas erholt hatte, versuchte ihr zu erklären, warum dies passiert war. Es war sehr sehr schwer. Der Ridder war froh, als Shala aus der Meditation erwachte und ihm dabei zu Hilfe kam. An diesem Abend lernte er und Shala noch viele Worte in Tunakas Sprache, ein Umstand, der ihnen vielleicht auch noch sehr nützlich sein könnte.

Es war wohl um die dritte Morgenstund, als auch die drei zur Ruhe gingen.
Der sechste Tag war ein guter Tag. Ein guter Tag zum sterben - für die Untoten.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Albertus Kaemmerer





 Beitrag Verfasst am: 13 Sep 2012 12:17    Titel:
Antworten mit Zitat

Es war stiller geworden auf Lameriast. Die Kämpfe hörten auf zu toben und die Bedrohung schien zunächst gebannt. Es galt die eiternden Wunden zu versorgen die Verletzten zu bergen und Kräfte zu sammeln. Doch sie hätten es besser wissen müssen. Sobald Verletzung, Hunger und Erschöpfung ihren Tribut forderten, Väter ihre Söhne, Mütter ihre Kinder beweinten und die Verzweiflung mehr wie nur ein Wort sondern zu einer spürbaren Präsenz wurde, war es ihre Zeit!

Tausende Orks verwesten auf den Schlachtfeld, abgetrennte Gliedmaßen, gefallene Monstrositäten wurden langsam wieder zu Erde. Der süßliche Geruch der Verwesung lag überall in der Luft gepaart mit dem des widerwärtigen des Moders und des Siechtums. Die Erde wurde von Blut und Gedärm der Verstorbenen verseucht, doch dies sollte nur der Anfang gewesen sein von etwas viel schrecklicheren. Und so kamen Sie schließlich an. Wanderer in dunklen Kutten, gerüstet, verhüllt. Sie waren mit Speeren, Büchern und vor allem jedoch mit Wissen bewaffnet. Sie waren die Erwählten des einen Gottes, welcher es würdig war zu existieren und alle anderen überragen würde.

Bald schon traf die Gruppe in den Sturmgipfeln ein. Die Orks dort waren wahrlich keine Herausforderung für jene, oder doch? Es war nicht unbedingt leicht gewesen sein nicht jeden von ihnen zu töten, zu betörend waren die Schreie der sterbenden Orks während ihrer Zeremonie. Es galt die Aufmerksamkeit ihres Herren auf diesen Fleck Erde zu lenken. Auf diesen lagen bereits erschlagene Orks, hauchten Verwundete ihr Leben aus, und es gab noch frische Seelen zu ernten. Das Gebrüll und das klagen der Orks wurde immer lauter, während die Gemeinde weiter ihr Ritual vorbereitete. Die Aufmerksamkeit wurde durch das Opfer einer Schamanin auf diese Insel gelenkt, ihre Seele dargeboten als Tribut, dazu die Seelen der sterben Orks welche in ihren eigenen Blut ertranken, während die Unheilige Messe weiter ihren Lauf nahm. Die Zeugen des Meisters, die Raben, die wahrlich herrlichste Brut war gesandt um zu verkünden „Der Herr Sieht euch“. Aus einem uralten Knochenbuch wurden blasphemische Texte rezitiert, die alles Leben verachten, und um das Gehör des Meisters buhlen. Die Worte wurden erhört der Kreis begann wie elektrisiert zu knistern, die Raben wippten anerkennend ihre Häupter und dann Stille… eine betäubende Stille… und dann, brach der Sturm los! Ein Wind zog auf, und peitschte über den Ritualplatz, doch der Sprecher rief weiter seine hetzerischen Ferse in den Wind. Streute obendrein noch schwarzen Staub in die Winde, während der Sturm begann loszubrechen. Der Wind und das Donnergrollen übertünchten das klagen der weitentfernten klagenden Seelen, und das Gejammer der sterbenden Orks. Der schwarze Staub wurde über die ganze Insel getragen, begleitet von den Augen des Herren, den Raben. Kurz drauf sollten die Menschen, die Tiere und die restlichen Wilden erkannt haben, dass die schwere Zeit grade erst begonnen hat! Halb zerhackte Leichen erhoben sich aufs neue, grün und matt schimmerten ihre Augenhöhlen, Fleischfetzen suchten einander und bildeten neue groteske Wesen, die verrottenden Giganten erhoben sich wieder, neu erweckt zum vollkommeneren Leben. Begleitet zum dumpfen stöhnen galt der Donner wie eine gigantische Schlachttrommel, und die Untoten wankten zu ihren neuen Zielen. Die törichten Menschen dachten bestimmt, es galt ihnen, sie zu vernichten sie zu tilgen. Eine Versammlung von Narren und Toren .. zu einfältig in ihrem denken! Sie wurden bei Wulfgard lange genug Aufgehalten, sodass die Untoten ihren Hunger nach frischen Leben … und vor allem frischen Seelen stillen konnten. Ohja die Seelen wurden geernten weniger von den Menschen, aber desto zahlreicher von den Orken, ihre Seelen wurden ihren Ahnen entrissen, und der Seelenfresser bemächtigte sich ihrer. Sie wurden Zeugen seiner Macht, und die Menschen werden schon bald aufs Neue gegeißelt… Wann? Wenn die Welt ein weiteres Mal im Sterben liegt …


[Sorry hatte etwas gedauert]
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rafdarn





 Beitrag Verfasst am: 14 Sep 2012 01:07    Titel:
Antworten mit Zitat

Der Tag, der dem sechsten folgte, also der siebente, war für Kanubio in der Gesamtheit gesehen, ein völlig unbefriedigender. Die neuen Erkenntnisse, die die Späher nach Wulfgard gebracht hatten, waren teils gute Botschaften, aber noch mehr schlechte. "Das Boot" war verloren, weg, verschwunden.

Dann brach das Wirrwarr aus, ein Wirrwar, das ihn zermürbte. Zusagen sollte er auf der einen wie auch auf der anderen Seite einhalten. Manche des Rudels fuhren sey an die Kehle und verloren damit das eigentliche Ziel, das sie alle bedrohte, aus den Augen.

Oft dachte er in diesen Tagen an Thrail, der es schaffte, die sieben großen Clans zu einen. Wie hatte der Kerl das nur geschafft?
Vielleicht, weil es Thyren waren. Sturköppe halt, aber doch welche vom selben Volk. Thrail nicht im Blute, aber im Herzen tragend, beschloss Kanubio, eine gute Lösung zu finden, die Zerstrittenen zu einen und sie im vereinten Rudel laufen zu lassen.

Aber dazu war langes Palaver nötig, um jeden zu erklären, was er oder sie mit seinem oder ihrem Verhalten auslöste. Die Reaktion war betreten, einsichtich, ja gar schockiert. Freilich, wie sollte denn so ein junger Städter wissen, welche diplomatischen Verstrickungen er auslöste, wenn er trotzig mit dem Fuß auf den Boden stampfte?

Morgen noch und dann noch ein Tag. Am Tag danach mussten sie handeln, da die Sterne und der Mond günstig standen.

An jenem siebenten Tag begab sich Kanubio zur Ruh, vor dem Einschlafen noch einen Krug Met in sich reinschüttend, um die nötige Bettschwere zu erlangen, und auch um all den Zoff und Zwist vergessen zu können, fest entschlossen, seinen Blick am nächsten Tag auf die Beute zu richten und ihr die Zähne in den Hals zu drücken.


Zuletzt bearbeitet von Rafdarn am 14 Sep 2012 01:08, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rothran





 Beitrag Verfasst am: 14 Sep 2012 17:45    Titel:
Antworten mit Zitat

" Untote mit ... " wie hatte Sophie gesagt .... " ... Pentakeln oder sowas, Knochenbestien und gar riesige Drachen aus Knochen.... haben ja sonst keine Sorgen..." brubbelte er so vor sich her, seit den letzten Tagen war eh mehr am brummen wie ein alter Bär als, wie sonst, am grinsen.

Und dann noch diese Uneinigkeit, es wurde wieder diskutiert wer wo wohnte und wer was gesagt habe und so weiter. Er fasste sich an den Kopf und schüttelte selbigen, und wieder brummte er den Satz " haben ja sonst keine Sorgen...." und Casimar fasste das in Worte was er sich selber, wohl weil er wusste was dann kommen würde, bisher immer verkniffen hatte " Weibergezänk! " Natürlich musste man alles achten was beschlossen würde und woran die Leute glaubten, doch da wurde ein Satz verdreht oder falsch verstanden, so kam es ihm vor, und schon standen wieder ein paar Leute auf den Barrikaden. " Und das mitten im Feindgebiet... haben ja sonst keine Sorgen ...."

Am Vormittag lief es noch so gut, es war recht ruhig, er konnte den Weg zum Hafen noch etwas reinigen und hatte sogar Glück und einen Fährmann nach Bajard erwischt. Ein paar Sachen waschen und holen, Grüße ausrichten, leider hatte er Falka nicht getroffen um ihr von Casimar zu berichten, wie wacker er sich schlug und die lieben Grüße, er stopfte nur ein Säckchen was Casimar ihm mitgegeben hatte in den Postkasten.
Ah Verdania, sie sah nicht allzu glücklich aus, es ging wohl um die edlen die tot waren, davon hatte er leider nicht allzuviel mitbekommen, aber auch hier konnte er ein paar freundliche Grüße ausrichten und versuchte Mut zuzusprechen ... vielleicht auch für sich selbst... er bekam auch noch ein paar Sack Feder und anderes Nützliches, um es im Namen der Gesellschaft zu übergeben. Mit Freuden tat er dies, sie konnten alles gebrauchen...

Nunja, diesen abend... es kam nicht wirklich etwas zustande, die Zauberer, Elfen und Tunaka hatten zwar versucht im Wald irgendwas zu machen, und auch wieder ein paar Untote konnte man bezwingen, aber dann noch die Ablenkung und das Gerede und schon war es Nacht, man zog sich zurück. Sich darüber aufregend konnte er nicht wirklich schlafen, nahm sich Fleisch und Met und schob dann bis ins Morgengrauen wache.

Für Rothran der neunte Tag, erwachte er frierend, hatte er garnicht bemerkt das das Hemd ihm unter der Rüstung nur noch in Streifen herrabhing, aber er war wach, hellwach.
" Habt ihr ne Kräuterstube oder etwas dergleich hier irgendwo? " fragte er Kanubio.
Natürlich gab es so eine. " Solange es noch ruhig ist, kann ich ja versuchen ein wenig stärkendes Gebräu zu machen " und so konnte er sich mal ganz ohne Bogen und Bandagen nützlich machen, ein gutes Gefühl.

Später klopfte er dann noch ein wenig auf eine Übungspuppe ein, seit Tagen waren alle am Kämpfen, es war schon fast eine Gewohnheit geworden... " Wie der Dialekt von dey...den Thyren " meinte er zu sich selbst. Und bekam dann auch schon Einweisung von nem Thyren der den 'Unfug' den er da trieb wohl mit angesehen hatte, wie man ein Schwert richtig hält.

Dann fragte Casimar ob er mal nach Menek'Ur und Adoran schauen konnte, die Idee von ihm mit dem Orkboot an deren Boote herranzukommen bestand noch immer. So machte er sich auf den Weg, zuerst in die Wüste, denn dort solle er auch fragen was da los sei, man hörte etwas von einer Krankheit. Dort angekommen waren die Straßen und Gassen Menschenleer, er traf aus einem Herrn aus dem Hause Omar, und konnte ihn ein paar Fragen stellen. " Die Pest... " brummte er, keine guten Neuigkeiten und von den Orkbooten wusste der Menekaner auch nichts, also lief er die Stellen ab die er so finden konnte, nur um nichts zu finden, und irgendwas hatte ihn auch gestochen...

Nächster halt Adoran...
Auch hier nicht allzuviele Menschen und die die er traf hatten wohl besseres zu tun als sich mit ihm zu unterhalten...
Kurz bevor er wieder ablegen wollte sah er den Herrn Zecher, dieser konnte ihn gleich zu der Stelle des Orkangriffs führen, aber auch hier... nichts... er dankte ihm und machte sich mit dem nächsten kleinen Schiff auf den Weg nach Lameriast, ein fahrender Händler.

Auf Lameriast angekommen wollte er diesmal das nordwestliche Tor bei der Thyrenmiene nehmen. Leider war dies nicht ganz so frei wie er dachte, und schon standen Untote um ihn herrum. Das Schild griffbereit konnte er die ersten kleineren Hiebe abfangen und dank der Silberwaffe von Gondros fielen die ersten recht schnell, dann wurde es dunkel hinter ihm und ein riesiges Schwert krachte seitliche an sein Schild, er flog einige Meter, landete unsanft. Er brauchte wohl noch mehr Übung in Stand und Schildhalt dachte er bei sich als er sich nun einen Überblick über die Lage verschaffen konnte, ein riesen Ungetüm aus Knochen. Er brummte, kein Schmerz im Arm, denn dieser war komplett taub. " Bei der... " mehr konnte er nicht sagen da sauste das Schwert schon wieder auf ihn nieder, er dreht sich, hob mit dem Schwertarm den Schildarm samt Schild um den Schlag abzufangen, kurze Dunkelheit umfing ihn, bis er wieder auf dem Boden landete, die Beine im Wasser " ein kleiner See..." er hatte erneut Glück, begab sich etwas ins Wasser um das Knochending mit hinein zu locken, holte einen kleinen Trank herraus und als das Ungetüm im Wasser stand, schleppte er sich zum Ufer, bewarf es mit dem Trank, um dann mit einem zufriedenen Lächeln zu sehen wie das Ungetüm entflammte und dank dem Öl in dem Trank sich über alle Knochen ausbreitete als es um sich schlagend zurück aus dem Wasser wartete.
Ein wenig zu Kräften gekommen, betrachtete er seinen Arm " Blau, das ganze Ding, so ein Mist ... " es tat alles weh, aber da die Wucht des Schlags keinen bestimmten Punkt getroffen hatte, hatte er Glück gehabt und die Knochen waren noch ganz. " Viel Salbe, einen Verband und es wird shon bald gehen... " So ging er zurück nach Wulfgard, berichtete kurz, ohne den Vorfall mit dem Knochnbiest zu erwähnen. Celine hatte genug zu tun und er wollte für sich selbst sorgen. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn als er sich entspannte und berichtet hatte, er betrachtete seine Hand, " kein Gefühl... das wird wohl ein wenig dauern... " sich dieser Tatsache nun bewusst und diese unendliche Müdigkeit die ihn Umfing meldete er sich ab, ging in de Schlafsaal, machte den Verband und die Salbe nochmal neu und schon fiel er in einen dunklen Schlaf .....
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden






 Beitrag Verfasst am: 14 Sep 2012 19:00    Titel:
Antworten mit Zitat

Der Weg ist das Ziel

Eine weitere Nacht verbrachte Sophie schlaflos. Als hätte es einen Sinn gehabt, sich auf den Fellen hin und her zu wälzen, brummte sie, als die gewünschte Wirkung nicht eintrat: Endlich die Augen schließen, und den Tag vergessen. Ein weiteres Mal griff sie nach Kohlestift und Tagebuch, um neue Gedanken zu sortieren:

14. Searum 255

Liebes Tagebuch,

ein weiterer Tag hat sich auf Lameriast der Nacht unterworfen. Wieder finde ich keinen Schlaf, und das liegt diesmal nicht an den Schlurfgeräuschen der Untoten draußen.

Hannah hat mich, zu meiner Überraschung, in Wulfgard aufgesucht, weil sie sich Sorgen gemacht hatte. Ich hatte ihr versprochen, sie gleich nach der ersten Schlacht zu informieren, doch kam Vieles anders als erwartet: Mit dem Kennenlernen einer Ureinwohnerin hatte ich ebensowenig gerechnet, wie mit einem größeren Unheil hinter dem Ansturm der Orks. Wie konnte ich bloß so egoistisch sein, und ein Wiedersehen mit der Kleinen verschieben, während sie um mein Leben bangen musste! Der süße Blondschopf ist mir richtig ans Herz gewachsen, ich liebe Hannah als wäre sie die kleine Schwester, die ich niemals hatte, oder gar meine Ziehtochter.

Ausgerechnet diese quirlige junge Frau sorgte heute für eine regelrechte Lawine: Sie ist ehrlich, und begegnete Kanubio offen mit der Erwähnung ihres derzeitigen Wohnortes - La Cabeza. Wenn kürzlich energisch ausdiskutiert wurde, weder mit Cabezianern - ich nenne sie lieber mal nicht "Piraten", hab' noch keinen gesehen - noch mit Rahalern gemeinsame Sache im Kampf um Lameriast zu machen, hielt sich die Freude über die Erwähnung der entsprechenden "Schurkeninsel" in merklichen Grenzen.
Ich war schockiert, wie angewidert die junge Hannah angesehen und wie distanziert, skeptisch und gar zornig man ihr begegnete, kaum, dass der Inselname ihre Lippen verlassen hatte. Ich hatte nicht mit offenen Armen gerechnet, und das Entgegenbringen von Skepsis hatte ich ebenso bereits erahnt - aus welchem Grund ich wiederum meinen temporären Wohnort nicht geäußert hatte; eine Insel voll von Orks und Seelenlosen reichte bereits an Chaos, da war interner Zwist in der Widerstandsgruppe logischerweise nicht vorteilhaft.

Ein Vorankommen an diesem Abend war nicht gegeben, zumindest hatte ich nicht das Gefühl, dass wir irgendwas erreicht hätten. Und nach dem Tumult um Hannahs Wohnort verblieb ich unmotiviert, steif, niedergeschlagen. Das Ganze wirkte plötzlich sinnlos und ich fühlte mich gekränkt: Warum sollte ich denjenigen helfen, und dabei mein Leben riskieren, die meiner Ziehtochter den Galgen angedroht hatten, nur, weil uns derzeit bloß die Möglichkeit eines temporären Lagers auf der - vermeintlich - mit Rahal paktierenden Insel gegeben ist?
Am Ende das Tages fand ich keine Antwort auf diese Frage. Kanubio hatte sich des Abends ungewöhnlich einfühlsam gezeigt und erklärte mir sowohl nachvollziehbare Gründe für die Skepsis aus Seiten der "Lichten", sowie ein Geheimnis, das mich involvierte. Ich möchte diesen guten Thyren nicht im Stich lassen, ebenso steht mir nicht der Sinn danach, Tunaka und ihre Heimatinsel sterben zu sehen.
Ich bin gespannt, was die nächsten Tage bringen werden.

Wenn die Schlacht vorbei ist, werde ich mir Gedanken machen müssen, wohin mich das Leben führt. Dauerhaft können Hannah und ich nicht in dem provisorischen Lager auf der cabezianischen Insel verweilen. Auch, wenn ich bisher versucht habe, dem Kodex der Neutralität an meiner Academia, ebenso außerhalb der Hallen und nicht in Zugehörigkeitsfarben gekleidet, zu folgen, muss ich Kanubio Recht geben: Es gibt keine völlige Neutralität. Und auch, wenn Reichs- und Göttergläubige ihre Ansichten und ihren Glauben selbstsicher zu verteidigen und zu vertreten versuchen, wird es niemals ein Schwarz oder Weiß geben. Jede Persönlichkeit ist eher in Graustufen getaucht: Denn auch ein temoranischer Priester dürfte beispielsweise nicht gänzlich frei von Zorn sein, und seine Güte mal vernachlässigen. Ebenso, wie sich ein Lethar vielleicht bei einem verzückten Lächeln erwischen wird, wenn gerade ein niedliches Kätzchen seinen Weg kreuzt. Eine Entscheidungsfrage, die mir sicherlich weitere schlaflose Nächte bescheren wird, aber ich sollte vorerst nicht das Ziel der kommenden Tage aus den Augen verlieren.

Für Kanubio, das Thyrenvolk, Tunaka und Lameriast!
 Nach oben »
Rafdarn





 Beitrag Verfasst am: 15 Sep 2012 12:35    Titel:
Antworten mit Zitat

Einen Wochenlauf tobte der Kampf auf der Insel. Der Tagesablauf hatte sich inzwischen ein wenig eingespielt.
Während Kanubio und andere Helfer Pfeil- und Trankvorräte aufstockten, zogen die Späher aus, um die Lage auszukundschaften. Dann wurde von den Beobachtungen berichtet, wurden Gedanken ausgetauscht und Pläne für die weitere Vorgehensweise geschmiedet. Im Schutz der hereinbrechenden Dunkelheit zogen sie dann gemeinsam los, um ihre Pläne - so ihnen Ahnen und Geyster beistanden - in die Tat umzusetzen.

Jene, die sich in Wulfgard aufhielten oder zu ihnen stießen, um die Sache zu unterstützen, waren Kanubio näher gekommen. Er sah in ihnen nicht mehr "die Städter", "die Spitzohren" oder "die Kurzbeyner". Er sah das Rudel, das es galt, zusammenzuführen und zu -halten.
Bemerkte er, dass einer des Rudels von Schwermut befallen oder verwirrt war, versuchte er mit einem Gespräch zu helfen, denn die Gedanken der Streiter mussten frei sein von Belastung und sich im Kampf ausschließlich auf das Ziel und den Gegner richten können.

Seine Mühen zeigten Erfolg. Nicht nur er sprach sich mit ihnen aus, sie klärten auch untereinander ihre Probleme - und das ganz ohne sich dabei an die Gurgel zu fahren.

Besonders schwer hatte es Celine, von ganzem Herzen eine Frohnatur. Doch bereits die ersten kleinen Schlachten hatten sie, die noch nie so etwas erlebt hatte, sehr belastet. Selbstzweifel kamen in ihr auf. Überfordert war sie mit so vielen Verletzten und Erschöpften auf dem Schlachtfeld. Sie erkannte nicht, wie wertvoll ihre Hilfe war, sah nur das, was sie nicht schaffte.
Dann saß sie plötzlich zwischen zwei Stühlen. Ihre Freundschaften zu Niowe auf der einen Seite und zu Hannah und Sophie auf der anderen, ließen sie in einen emotionalen Strudel geraten, aus dem sie nicht so schnell wieder rausfinden würde. Kanubio kannte diese Situation nur zu gut. Er war froh, sie in einem stillen Wulfgard zu treffen, in dem sie Gelegenheit fanden, in Ruhe ein wenig zu plaudern. Als wieder das erste kleine Lächeln über ihre Lippen huschte, wusste Kanubio, dass sie das Ärgste überwunden hatte. Und als sie ihm überschwänglich einen Kuss auf seine kahle Platte gab, war er überzeugt davon, dass es mir ihr wieder aufwärts ging.

Lagebesprechung. Es nahmen nicht alle daran teil, die später mit in die Schlacht zogen, doch Kanubio wollte keinen zwingen dazu. Konnte es gar nicht, denn manche stießen erst später zu ihnen.
Bis Eisenwart ging alles gut. Doch schon während der Kämpfe in der alten, verlassenen Festung merkte Kanubio, wie sich das Rudel aufsplitterte. Die Kampflust ergriff somanche von ihnen und vielleicht auch der Durst nach Beute.
Der Ridder staunte über sich selbst, dass er diesmal so ruhig blieb. Er wurde nicht müde, die anderen immer wieder daran zu erinnern, die Leichen zu verbrennen. Er verzieh ihnen ihre Fehler, denn sie waren es nicht gewohnt, in einem dermaßen gemischten Rudel zu kämpfen. Strategien, die für ihn und seine Claner inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen waren, waren ihnen völlig fremd.
Kanubio ließ der Sache erst mal ihren Lauf und lernte daraus. Aye, auch er selbst hatte noch viel zu lernen.

Irgendwo bei Sturmwipfel fand das Rudel wieder zusammen. Viele der Untoten waren inzwischen in Flammen aufgegangen und über einen Teil Lameriasts hingen stinkende Wolken von verbrannten alten Knochen und modrigem Fleisch. Als dann auch noch die mächtigen Haufen der Riesen brannten, wurde der Gestank schier unerträglich.

Immer wieder rannten sie gegen die gegnerische Streitmacht an, die versuchte, den Zugang zum Unheilsweg zu versperren. Schließlich entschlossen sie sich, den Kampf dort für diesen Tag sein zu lassen. Die Erschöpfung hatte die ersten bereits heim getrieben. Nun im kleineren Rudel säuberten sie Neuhafen und das Gebiet um die nordwestliche Brücke zum Gebiet der Thyren.

Beldan, verflucht ein Opfer der Blindheit zu werden, geleiteten sie nach Wulfgard, bereits das labende Met vor Augen. Doch so schnell sollte es nicht durch ihre Kehle rinnen, denn vor den Toren des stolzen Forts hatten sich weitere Städter eingefunden. Nachdem geklärt war, wer sie waren, und dass sie in Frieden kommen und gehen wollten, ließ Kanubio sie ein und hieß sie in Wulfgard willkommen. Während Graulist sie mit seinen Liedern unterhielt, zogen sich andere an stillere Orte zurück.

Kanubio war zufrieden mit diesem Tag und zog sich zu angemessener Zeit zurück, um zu ruhen. Er brannte schon darauf, die Berichte der Späher am nächsten Tag zu erfahren. Wie so oft in diesen Tagen ließ er sich völlig erschöpft samt Rüstung in die inzwischen völlig verdreckten Felle fallen. Als er die Augen schloss, glaubte er, einen kühlen Luftzug um sein fast haarloses Haupt zu spüren, doch nicht lange, denn schnell fiel der Ridder in einen tiefen traumlosen Schlaf.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Der Erzähler





 Beitrag Verfasst am: 15 Sep 2012 16:51    Titel:
Antworten mit Zitat

Diese Wueste .. dieser Sand.. sie konnten ihn einfach nicht mehr ertragen. Gefangen durch diese elendigen kleinen Wesen in dieser Sandsphäre! Langweilig .. furchtbar langweilig war ihnen.. Und diese kleinen Orks und Riesen.. jeder getötete von ihnen stärkte sie, aber sonst? Wieso brachten sie es nicht zustande dieses elendige Weib Tunaka zu fangen, sie zu befreien? Ihre Versprechen würden sie nicht halten, aber dies wussten diese dummen Orks nicht. Sie hatten ihnen sogar erklärt wie sie Schiffe bauen.. bessere Rüstungen fertigten.. Waffen besser einsetzen konnten und was war? Sie waren noch immer hier eingesperrt. Dieser elendige Sand.. er kroch ihnen bis in die Knochen. Und diese Hitze, die sie undendlich lange gequält hatte. Ihr Äusseres glich langsam der Wüste und würde dies so weiter gehen, was wäre dann? Die Hitze konnten sie noch ein wenig eindämmen, ihre Kraft und Macht war durch die Zyklopenportale und den vielen erschlagenen Verbündeten gewachsen. Nicht einmal das hatten sie geschafft. Einfache sechs Portale in allen Himmelsrichtungen aufzustellen!

Zorn, Blitze ... machtvolle Zauber, Hilfe - all dies brachte dieses kleine sabbernde und grunzende Volk nicht dazu, ihnen das zu geben, wonach es ihnen verlangte. Ihre Freiheit. Morgen wäre der Tag, an dem ihre Macht in der Sandsphäre stärker, aber auf der Welt des kleinen Volkes schwächer wäre. Vollmond. Sie hassten den Mond. Viele Monde waren sie schon in dieser Sandsphäre eingesperrt. Sie mussten die kleinen Wesen zu sich locken .. - ihren Zorn schüren, aufdaß sie nicht anders können, als die Sphäre zu betreten! Morgen! Da musste es geschehen! Und so schickten sie in der heutigen kommenden Nacht Träume an alljene Menschen, Elfen, Thyren, Ureinwohner, Menekaner, Zwerge, die auf der Insel Lameriast verweilten:

Jeder der sich in der kommenden Nacht auf der Insel Lameriast aufhält wird träumen, wie sein Volk durch Ork's, Riesen, Zyklopen und etlichen Kreaturen mehr bekämpft, bestialisch abgeschlachtet und gefressen wird. Die Träume fühlen sich recht klar, fast real an und zehren wohl an den Gemütern der Träumenden. Das Lachen zweier Riesen, Brüder, wird ihnen in den Ohren erklingen und Worte werden sie vernehmen, dass die zwei nur auf sie warten würden, und sie sich doch trauen sollten zu ihnen zu gelangen. Jeder Träumende wird hineingleiten in den Zorn und Gefühlswelt der Bilder, der Stimmen, dem Gestank der Orks und den vielen grauenvollen Traumbildern, die ihrem Volk das Leben kosten.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shalaryl Di'naru





 Beitrag Verfasst am: 16 Sep 2012 01:42    Titel:
Antworten mit Zitat

Die Luft voller Rauch, beissend, süss und schwanger vom Geruch brennen-
den Fleisches und Holzes. Ferne Schreie verschiedener Kehlen. Hasten zu
den Schreien, immer zu spät kommen, alles tot, die Orks schon weiter
gestürmt. Schreie von woanders. Schreie überall...Bäume fallen. Melodien
treten ins Lied zurück, alles wird still. Nein...dort, hinter dem akkustischen
Horizont, jenseits der Kakophonie Lachen und Höhnen sie.
Ist sie die letzte? Lebt sonst keiner mehr? Muss sie die Riesen alleine töten?
Also gut...niemand, der den Wald so schändet, darf verschont werden. Sie
müssen sterben, der letzte lebendige Klang ausgequetscht aus den zuckenden
Körpern. Ja...ja, das würde helfen, diesen Schmerz tief im Inneren zu
bekämpfen, die Schreie zu vergessen, die Flammen nicht mehr zu sehen.
Was war schon falsch an begründetem Zorn?

Der Fokus verschiebt sich, ein Traum drängt sich in den Traum, eine Blase
innerhalb der dunklen Pfade. Oben brennt der Wald, unten stehen die Sterne.
Vor ihr steht sie selbst.
"Nicht dieses mal. Dieses mal beachte ich dich gar nicht erst. Nur für eines:
Geh mir aus dem Weg."
"Und dann? Was willst du dann tun? Oh, vergiss die Frage. Stell dir lieber
eine andere, vom letzten Mal. Wo ist die Grenze?"

"Mir doch eg..." Moment. Das war wichtig. Da muss eine Grenze sein, da
musste einfach eine...da war keine. Nein...nein...
"Nein!"
"Du hast recht. Wir brauchen eine Grenze. Was hälst du von...oh bitte...
wegrennen? Hier?"

Natürlich machte es keinen Sinn. Egal. Irgendwo dort musste der andere
Traum sein. Nun war ihr bewusst, dass es einer war, wenn sie ihn nun noch
erreichen konnte...so schrecklich der Traum auch war, es war ein Traum.
Alles besser als das hier, eine Realität ohne entkommen. Aus der sie nun
dennoch entkommen musste. Wo war der verdammte Traum? Wo war...
"Hier."
Bitte nicht...
"Also, noch mal...was hälst du von einer neuen Grenze? Und zwar hiee..."

Sie war wach. Sie war eindeutig wach, denn ihr Kopf tat vom Auftreffen auf
den harten Holzboden weh. Tunaka musste sich bewegt haben, so dass
die Elfe selbst kein weiches Tuni-Kissen mehr hatte, sondern hartes, totes
Holz. Es dürfte kaum etwas besseres geben, um eine Waldelfe wach zu
kriegen. Dennoch hielt sie ihre Augen fest geschlossen, kämpfte panisch
gegen das Klangchaos in sich an. Niemand durfte das spüren. Mussten
glauben, dass es nur wegen dem Albtraum war. Für mehr war ihr kleines
Herz nicht stark genug, an mehr würde sie zerbrechen.

"Schon wieder?"

Da war keine Stimme. Nein, da war ganz sicher keine Stimme gewesen.
Und sie war auch überhaupt nicht viel zu nah. Sie würde jetzt...nicht mehr
schlafen. Ganz klar. Wenn alle wach waren, Orks verhaun, Riesen verhaun
und dann war das alles hier vorbei. Und dann würde sie sich lange mit
Lu unterhalten müssen und etwas tun, was sie schon längst hätte tun
sollen.
_________________
Tschiep?


Zuletzt bearbeitet von Shalaryl Di'naru am 16 Sep 2012 01:49, insgesamt einmal bearbeitet
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rafdarn





 Beitrag Verfasst am: 16 Sep 2012 04:23    Titel:
Antworten mit Zitat

Zutiefst war Kanubio getroffen, zutiefst von einem der Städter enttäuscht. Über Tage hinaus hatte er sich als ein wertvolles Mitglied des Rudels erwiesen, hatte sich eingesetzt, Spähgänge durchgeführt.
Dann hatte er sie getäuscht in einer wahnwitzigen Verkeidung - warum nur - eine Maskerade, die so gut war, dass sie Hamingja veranlasste, ihn in den Kerker Wulfgards zu schmeissen.

Nichts war in Kanubios Hirn, was diesbezügich eine Erklärung herbeifürhen würde - doch eins war sicher: Diesen Kerl, der sich Bertram nannte, wollten weder er noch Haminga und wohl sonst irgendein Claner in Wulfgard jemals wieder sehen.

"Städter" ...
"Städter eben" .. murmelt er, bevor er todmüde in die Felle sinkt, wieder einmal bestärkt darin, dass die Zusammenarbeit mit ihnen von herben Enttäuschungen geprägt sind.

Doch nun ... nun wollte er nur noch eines ... pennen .. schnarchen . sich tiefstem Schlaf hingeben.

Er entschwasnd mit schweren Gliedern ...
doch der gute Schlaf, der sonst so schwer und unestört war, war nun ein leichter, bei dem ihn sein eigenes Schnarchen zu stören schie.
 Nach oben »
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Gerüchteküche » Lameriast - Orkgeschichten.
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter
Seite 2 von 3

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.




phpBB theme/template by Tobias Braun
Copyright © Alathair



Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de