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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Mosaik
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 21 Okt 2013 21:13    Titel:
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Die Alraune hat eine Blattrosette mit etwa 3 bis 4 Handbreit langen, dunkelgrünen Blättern. Sie sind am Rand gekräuselt, und ihre Oberfläche ist runzelig.
Die Alraunenwurzel wächst bis zu vier Fuss tief in die Erde und ähnelt, ihrer Verzweigungen wegen, an eine menschliche Gestalt. Seit alters her ist sie daher sagenumwoben.
Die im Durchmesser zwei bis vier Fingerbreit großen, violetten Blüten wachsen aus der Rosette heraus, die bei voller Reife zu orangerote Früchten werden, die von der Größe eines kleinen Apfels sind und unangenehm riechen, in diesem Stadium kann man die Alraune ernten, egal ob man sie selbst anbaut oder
wild wachsend findet.

Die Alraune ist eine Giftpflanze, Sowohl die Blätter als auch Blüten und Wurzel sind zu jeder Zeit giftig! Durch starke Verdünnung aber, kann man, wie bei jedem anderen Gift auch, die positiven Eigenschaften der Pflanzensäfte und -bestandteile erreichen.
So erhält man, ein stärkendes Tonikum aus Wurzelsaft der vollreifen Pflanze, indem man diesen mehrmals stark verdünnt aufkocht.
Auch die Zeit der Ernte ist hier ein wichtiger Faktor.
Die Alraune bildet im Unreifen Zustand weitaus giftigere Säfte in Blättern und Blüten, als auch in der Wurzel selbst, diese erlauben die Herstellung der betäubenden Sude und Tinkturen.

Als milder Tee verabreicht beruhig Alraune den Magen, aber auch die Leber nach zu starkem genuss von Alkohol.

Es gibt allerlei kurioses üder die Alraune zu hören, doch so lange ich nun schon der Kräuteraufzucht nachgehe kann ich nicht behaupten, dass etwas davon der Wahrheit entspricht.
So sagt man zum Beispiel, daß vor dem Ausgraben der Wurzel, mit einem Schwert dreifache Kreise um die Pflanze gezogen werden müssten, sodann die Pflanze am Schweif eines schwarzen Hundes angebunden werden müsse, welchen man aus sicherer Entfernung zu sich locken könne, auf dass dieser so die Alraunenwurzel aus der Erde zöge und somit den Hund das Unglück ereile, das mit der Ernte einher geht.
Oder man müsse die Wurzel mit Urin und Jungfernblut befeuchten, ansonsten ließe sie sich nicht aus der Erde ziehen.
Noch heute kann man Kräuterweibchen finden die einem erzählen wollen, dass nur in Mondnächten zur Sonnenwende die Wurzeln ausgegraben werden können, die, nach alter Vorstellung aus den Tränen von Erhängten wächst. Eine grausame Vorstellung, dass auf beinahe jedem Bauernhof demnach schon mindestens Einer hätte erhängt werden müssen.
Doch so sehr man diese Gerüchte auch widerlegen kann so bleibt die Alraune im einfachen Volk eine mystische, magische und mit Aberglauben behaftete Pflanze, die dem Besitzer Glück und Reichtum bringen soll.


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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 13 Dez 2013 12:38    Titel:
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    Von Herzen

    Jetzt habe ich doch mein Herz verlor'n an dich
    und habe deshalb keines mehr für mich.
    Ach, würdest du mir deines geben,
    müßt ich nicht mehr ohne leben,
    doch dann, mein Schatz, und das ist etwas ganz gemeines,
    hätt' keiner von uns beden seines.

    Es ist schon eine Plag' mit diesem Herzen,
    ich könnt ja doch das meinige verschmerze.
    Doch lieb' ich dich so sehr und muß gesteh'n,
    daß ichs nicht schaff' dich ohne deins zu sehn.
    Hätt' jeder von und zweien Herzen zwei,
    dann wären wir für die große Liebe frei.

    Doch wie es aussieht soll man gut bedenken,
    das eine Herz auf einmal zu verschenken.
    Am Ende wären wir beide ziemlich herzlos
    und dann, mein Schatz, dann geht der große Schmerz los.
    Nun hab ich doch mein Herz verlorn an dich
    und habe deshalb keines mehr für mich.

    Und, wer weiß, wenn du mir deines gibst
    wie sehr du mich mit meinem liebst.
    Am besten lassen wir's doch beim alten,
    ein jeder soll sein Herz behalten!
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 29 März 2014 09:25    Titel:
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Alptraum


Was solls, genieße die Idylle,
Verlass den Alltag. Komm nur mit.
Dein Körper eine welke Hülle
Die ich mit träger Abscheu fülle
Die dein zerdachtes Herz betritt.

Du fühlst dich wie ein schwaches Kind,
Als seist du frei von Schuld und Fehle.
Mit Augen, die wie Milchglas blind,
Und kalt wie Eis geworden sind
Blick ich dir tief in deine Seele.

Du schreist, du kannst es nicht ertragen
Ich habe selten so gelacht.
Ich fasse dich bei deinem Kragen,
Um dich der Fehler anzuklagen
Doch du bist endlich aufgewacht.
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 01 Mai 2014 20:07    Titel:
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Vergebene Mühe

Stiehl mir eine Rose,
und ich schenke dir mein Herz,
So sprach ich leis in der ersten Nacht.

Du kauftest mir Kleider,
Du kauftest mir Schmuck,
Du brachtest mir Köstlichkeiten aus aller Welt.

Du kauftest ein Haus,
und richtetest es ein,
mit erlesenen Dingen, teuer und fein.

Du zeigtest mir Länder,
weit fern und auch nah,
zeigtest mir Sitten fremd und wunderbar.

Du nanntest mich Muse,
gabst mir Komplimente,
hast mich bewundert, umschmeichelt sogar.

Du tatest so vieles,
und alles für mich,
doch eines tatest du nicht.

Du hast mir nie eine gestohlene Rose geschenkt.


Zuletzt bearbeitet von Serafina Waldesruh am 12 Nov 2018 15:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 05 Jun 2014 16:23    Titel:
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Die Unglaublichkeit der Dinge ist in sofern verstörend, da sie selten sind was sie scheinen und noch seltener sind was man will.
Wäre es denn so unmöglich als das angenommen zu werden als was man Scheint, anstatt preiszugeben was man ist und dann zu verlieren? Was ist schon dran an der Wahrheit? Warum will jeder wissen, alles wissen, fragen und bohren bis es raus ist, alles, und das obwohl man vorher gewarnt hat, obwohl man vorher schon sagte: „Das willst und musst du nicht wissen!“
Doch man wollt und musste es wissen, man konnte die Vergangenheit nicht ruhen lassen. Es ist genauso wie ein Messer aus einer Wunde zu ziehen, obwohl man weiß man verblutet, und dann zu jammern dass man den Schmerz und das Sterben nicht erträgt!
Was wäre wenn man nicht wüsste, wenn man wie Serafina nicht weiß.
Es gab eine Zeit da wollte sie auch wissen, nicht über irgendjemanden, nur über sich selbst und was dabei rum kam hätte sie beinahe zerbrochen, seither grub sie nicht mehr in ihrem Kopf. Man musste nicht wissen was war, wenn man wissen wollte was man, wer man ist.
Und was war sie nun? Eine einsame Frau die aller Welt ins Gesicht lächelte und lachte, die sich hinter Tollpatschigkeit, Freundlichkeit, Narretei und immer einem kessen Spruch auf den Lippen verbarg. Was verbarg?
So vieles, so, so vieles. Aber wenn ein Mensch sich ganz bewusst dafür entschließt, Dinge zu verbergen, warum ließ man es dann nicht einfach gut sein? Nein, man musste Wühlen bis der ganz Dreck offen da lag um sich dann angewidert abzuwenden, die Nase zu rümpfen und auf einen Herab zu sehen.
Oder jene die Serafina noch lieber waren, die einem das Gefühl gaben alles wäre gut, sie wäre in Ordnung so wie sie war, bis dann von einer Seite der hieb kam aus dem man ihn am wenigsten erwartete.
Und? Wenn sie jeden Mann der ihr gefiel in ihr Gemacht schleppte? Was, bei allen Dämonen, ging das irgendjemand an? Oder sprach da der Neid?
Darkan war so langsam ein Kapitel, unter das sie schon angefangen hatte einen Strich zu ziehen. Sie hatte wahrlich keine Lust, bis zu dem Tag zu warten an dem ihr Haar grau wurde, die Finger alt und runzelig, keine Lust auszuharren, bis ihr Busen und der Arsch der Schwerkraft nachgaben und der Herr (zukünftiger) Ritter auszog, um jungem Fleisch zu imponieren!

Ihr Herz war kalt geworden, so kalt, dass das einzige Feuer das derzeit in ihr Loderte der Zorn in ihrem Geist war, und diese Hitze war gut, denn sie raubte ihr nicht die Kraft.

.... und ihre Hand schloss sich um den Diamanten.


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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 04 Okt 2018 16:57    Titel:
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Jede große Stadt stank, oft noch mehr als der Misthaufen eines Bauerhofes.
Jede Stadt war laut, einer Schar aufbegrachter und schreiender Gänse gleich wenn Markttag war
Jede Stadt hatte ihre eigene Schönheit, Winkel und Stadtteile die herausstachen.

Aber keine Stadt, und ich hatte auf meinen Reisen wahrlich viele gesehen, war wie Rahal.
Da stand ich, die so lange weg war, nun mitten auf der Straße und sog diesen Gestank durch die Nase als wäre es das feinste Duftwässerchen. Mit leuchtenden Augen erblickte ich mein damaliges Heim, natürlich wohnte längst jemand anderes darin, aber das war egal.
Wie hatte nur so viel Zeit vergehen können, wie hatte ich es nur so lange ohne mein geliebtes Rahal ausgehalten? Jetzt da ich hier stehe ist es mir unbegreiflich.
Ich sah Gesichter, alle unbekannt. Im Konvent war kein Konvent mehr, die Wachen grüßten mich nicht mehr respektvoll, sondern beäugten mich misstrauisch. Es war wirklich lange her und doch fühlte ich mich trotz allem sofort wieder wie daheim.
Althan zu sehen war schön, ein wenig fremd war man sich wohl geworden, aber vielleicht gab sich das im Laufe der Zeit ja wieder, immerhin hatte er mich und ich ihn auf Anhieb erkannt. War doch schon mal ein Anfang, auch wenn ich mir Althan als Vater so gar nicht vorstellen kann.

Ja, ich war wieder daheim, im Herzen des Panters.


Zuletzt bearbeitet von Serafina Waldesruh am 17 Nov 2018 14:31, insgesamt einmal bearbeitet
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 12 Nov 2018 15:04    Titel:
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Wie schnell ich mich wieder eingelebt hatte. Zwar kannte ich kaum noch jemanden aus früheren Tagen, aber die wenigen Begegnungen hatten mir gereicht mich wieder heimisch zu fühlen und die neuen Bekanntschaften machten es mir oft schwer meine Zurückhaltung von Gefühlsregungen aufrecht zu erhalten. Ich hatte mich verändert, war kein Strahlemännchen mehr nur um anderen angenehm zu sein.
Wenn ich bedachte, wie viel scheu ich immer davor gehabt hatte kleine Kinder und Kleinkinder all zu nahe an sich heran zu lassen, musste ich lächeln. Als Althan mir den kleinen Alexander kurzerhand in den Arm gedrückt hatte war es um mich geschehen, mein Herz ging auf, weit wie ein Scheunentor, dieses kleine entzückende Wesen riss mein Herz an sich und machte es zu seinem Spielplatz. Genau deswegen.

Nähe tat weh, früher oder später immer, und an meinem Herzen war schon zu oft gezerrt worden, als dass ich es leichtfertig hingeben könnte. Küsse, Augen, Berührungen, das alles brachte mich nur durcheinander und doch vermisse ich es gefahrlos zu lachen, den Sarkasmus, die Ironie, die kühle Fassade ab und an abstreifen zu können und mich dennoch sicher zu fühlen.
Meine Reise hatte meine Furcht nicht gelindert, hatte mich alte Geschichten nicht vergessen lassen und neue hinzugefügt. Wenn ich nicht ab und zu auf den Armreif hinab sah, ihn an meinem Handgelenk drehte, versuchte Severins Besuch sich immer wieder zu einem Hirngespinst zu verdrehen. Doch der Armreif war da, der Beweis, dass er wirklich in meiner Küche gesessen hatte.

Ich glaubte immernoch das Feuerchen auf der Innenfläche meiner Hand zu fühlen, Tage später, das ein paar Lippen dort hinterlassen hatte, Augen die dazu verführten herausfinden zu wollen, was in ihren Tiefen wohl zu finden war. Der Reiz nach dem was verborgen lag, das man nicht kannte und doch so gerne kennen wollte. Zu jung! Zu jung?
Der Regen klopfte seine Melodie ans Fenster, und ich beobachtete wie die einzelnen Tropfen die Scheibe hinab flossen, sich irgendwann zu kleinen Rinsalen vereinigten, um doch wieder einzeln als Tropfen in die Tiefe zu fallen, auf dem Pflaster auftrafen und in Millionen Fragmente zersprang, nur um mit all dem Nass auf der Straße eins zu werden. Ein Kreislauf der nie endet, doch ein Gedanke der mir noch keinen Aufschluss über dessen Sinn gab.
In den Wald? Trotz des Regens? Ja! Ich musste atmen.


Zuletzt bearbeitet von Serafina Waldesruh am 12 Nov 2018 15:30, insgesamt einmal bearbeitet
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 18 Nov 2018 11:29    Titel:
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Kalter, nein, eisiger Wind trieb den Berg hinab und erzeugte schaurige Töne als er in den Wald hinein rauschte, nur noch wenige Blätter an den Bäumen konnte standhalten, sich an den Ästen festklammernd, als gäbe es noch eine Hoffnung dem Winter zu entfliehen.
Die Zeit des Sterbens und des Wandels.
Der Wind trieb mir Tränen in die Augen, lies meine Finger trotz der Handschuhe kalt und steif werden, meine Nasenspitze, meine Wangen rot vor kälte und der Atem stand mir in kleinen Wölkchen vor dem Mund, dem Mund der hier in der Einsamkeit des Waldes lächelte. Ich spürte die Kälte kaum, denn in mir loderte ein Feuer das ich für immer verloschen glaubte. Als ich auflachte zügelte ich meinen treuen Begleiter und lauschte in den Wald hinein, bis mir bewusst wurde, dass ich gelacht hatte und da schüttelte mich schon das nächste Lachen.
War das Glück? Oder schon der Vorbote für das nächste Unglück?
Als ich den Handschuh von den Fingern zupfte um nach der kleinen Stelle an meinem Hals zu tasten war das Lachen wieder verschwunden und an seine Stelle trat die alte Furcht und diese machte mich wütend, so wütend dass ich "Sangral" die Fersen in die Flanken stiess und dieser mit einem überraschten Satz nahtlos in einen halsbrecherischen Galopp verfiel, Bäume, Äste, Bergmassive, Brücken und Wege flogen nur so an mir vorbei und mit jedem Hufschlag dröhnte sein Namen in meinem Kopf, warf ein Echo in mein Herz und brachte das Lächeln wieder auf meine Lippen, keine Verwendung für Furcht, das Leben gab und nahm eh wie es wollte und jetzt gab es und ich würde nehmen soviel ich nur konnte.

Irgendwann würde er gehen, aber irgendwann war nicht jetzt und jetzt war er da, irgendwann könnte ich mir dann um irgendwann Gedanken machen.

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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 19 Nov 2018 18:35    Titel:
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Ich war schon immer recht gut darin, alles was mich beschäftigte mit Arbeit zu überdecken. In den letzten Tagen durchstöberte ich meine Kisten, der ganze Ballast, den all diese Habe darstellte, musste weg!
Auf den Reisen die mich so lange fern hielten, hatte ich schnell gelernt wie leicht und einfach es sich lebte, ohne all das Zeug, mit dem nötigsten in einer Tasche von Stadt zu Stadt zu ziehen, genug Münzen in der Tasche um sich angenehm unter zu bringen, den Magen zu füllen und auch so die ein oder andere Annehmlichkeit bezahlen zu können, waren völlig ausreichend.
Ein weiteres Samenkorn des Herrn war in mir aufgekeimt, einem dem ich so lange sogut wie keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, da es doch so schön gewesen war, mich mit allerlei Tand und Spielerei, mehr und mehr zu besitzen davon abzulenken, dass ich im inneren zutiefst unzufrieden war. Instinktiv hatte ich alles zurück gelassen und nur mit einer Tasche und einem Beutel voll Münzen meine Reise angetreten. Manchmal musste man wohl mehr als nur einen Schritt zurück treten, um genau zu erkennen was die Ursache der Dinge war.
Als ich zurück kam hatte ich eigentlich damit gerechnet genau mit dem von vorn zu beginnen was ich von meiner Reise mitbrachte. Doch irgendeinem Menschen hatte ich zu verdanken, dass all meine Sachen eingelagert waren, dass nichts abhanden gekommen war. Verdammt, da hatte ich nun den ganzen Ballast wieder am Hals, einst so geliebt, jetzt so erschlagend.
Leder, wozu brauchte ich all das Leder, weg damit! Genauso wie ewig gehortete Schatzkarten, getrockneten Kräutern und und und
Aushang folgte auf Aushang und sollte jemand vorbei kommen, der nicht so gesegnet war, so wollte ich gerne nur ein paar Münzen nehmen, um nicht eines der anderen Gebote des Herrn zu brechen. Ich würde schon einen Weg finden, mit diesen Münzen, dem Herrn zu dienen, sobald ich mich selbst wieder so eingerichtet hatte, dass ich Auskomme.
Und all diese Gedanken und all diese Arbeit um mich abzulenken von diesem Mann der mir vom ersten Augenblick an das Atmen schwer machte, der von Anfang an das Gefühl vermittelte, das Eis in meinen Augen sei ein Fenster zu einer Anderen Welt die es wert war entdeckt zu werden.

Ganze zwei Tage hatte es gedauert bis ich mir gestattete, dem was an dem Abend in seinem Haus passiert war, nicht nur nachzufühlen, sondern bewusst daran zu denken, darüber Nachzudenken. Nicht, dass ich auch nur eine Sekunde nicht an ihn gedacht hätte, nein, sondern über das was ich im nachhinein empfand.
Plötzlich wurde mir mit einer solchen Macht bewusst, wie sehr ich ihn nach nur zwei Tagen schon vermisste, dass es mir für einen Moment den Atem verschlug, nur um im nächsten nach Luft zu schnappen. Dieses Erstaunen, ob der Erkenntnis die mein Herz und meine Seele mir da offenbarten, dauerte sicherlich nicht länger als das Herz für zehn Schläge braucht und brach doch alles Misstrauen, das ich in mir errichtet hatte wie eine Schutzmauer, brachial nieder. Es fühlte sich so natürlich an ihn zu Küssen, ihn zu berühren, seinen Leib ganz nah zu spüren wenn er mich in seine Arme zog, mich ihm ganz zu überlassen, zu Vertrauen. Mir ging auf, dass ich kein einiges mal darüber nachgedacht hatte, was so ein Typ Mann sonst eigentlich immer bei mir ausgelöste.
Dabei hätte das schelmische Schmunzeln und die Leichtigkeit mit der er Komplimente aussprach, seine aufregende Erscheinung, sein gutes Aussehen, einst eine wahre Lawine an Alarmglocken bei mir erklingen lassen, gemeinsam mit einem großen Schild auf dem "Weiberheld" stand.
Wie er mich ansah, an meiner Hintertür bei der Verabschiedung nach dem ersten Handel, als er das zweite mal zu mir kam und unsere Hände sich wie zufällig berührten, als seine Lippen meine Handfläche streiften, als er mir die Tür zum Haus öffnete, dort vor dem Kamin ...

Wie er mich ansah, mit diesen Augen in die ich so gerne eintauchen wollte. Und in denen ich am nächsten Morgen noch das gleiche sah wie am Abend beim Essen. Ich hatte ein wenig Sorge, dass der die drei Worte auf meinem Zettelchen nicht verstehen würde, doch nun hielt ich eine Feder in der Hand, streifte damit immer mal wieder über meine Wange, doch selbst sie erschien mir grob und hart im Vergleich zu seinen Berührungen.

Bald.




Zuletzt bearbeitet von Serafina Waldesruh am 26 Nov 2018 19:50, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 23 Nov 2018 11:56    Titel:
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"Gehören wir jetzt zusammen?"

"Ja, wir gehören jetzt zusammen!"
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 28 Dez 2018 13:35    Titel:
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Eh ich war liebend und geliebt,
war mein Herz niemals ohne Verdruß,
mein Leben war allzeit betrübt,
mein Aug' und Herz voll Finsternis,
nichts mir damals Trost erlaubte,
gar Wollust war mir nicht im Sinn.



Nun ist es mit mir anders geworden,
denn seither ich liebend und geliebt,
und mich befinde in der Liebe Reigen,
so ist all mein Verdruß dahin,
die Lieb mich stehts mit Trost erfüllt,
und ihr Licht und Leid mich labet.



Die Schönheit, deren alles weichet,
die mir, und deren ich Herz-lieb,
durch seine Lieb mich so bereichert,
daß mir der Himmel niemals trüb,
mit seiner Kraft er mich beschenkt,
und allen schlechten Muts beraubt.


Der Frühling bring Wind und Regen,
der Sommer sei voll Hitz und Staub,
wie tief der Winter Schnee gelegen,
Und im Herbst fall Frucht und Laub,
so bleibe ich doch leicht und heiter,
und allzeit durch die Lieb allein.



Das Erdreich mag zerspringend beben,
der Luft schieß Donner, Strahl und Blitz,
das Meer mag seine Flut erheben
und nützen gar der Sterne Sitz,
so bleib ich reichlich doch behütet,
und von der Lieb mein Herz nicht schwer.



Das Volk mag schwören, spielen, sauffen,
die Fürsten schänden gleich das Land,
die ganze Welt fall gleich zu hauffen,
Voll Krieg, Untreu, Blut, Greul, Schand:
So bleib doch reichlich ich beglücket
Von meiner süssen Lieb erfüllt.
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 09 Mai 2019 12:18    Titel:
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Zu spät! Zu spät?

Als ich da stand und auf die Tür starrte gingen wir so viele Gedanken durch den Kopf, vieles was ich vergessen glaubte. Situationen voll Schmerz aber auch voll Freude, Entscheidungen die uns für Jahre trennten. Entscheidungen, die nie verstanden wurden, sowohl von ihm als auch von mir.
Wege die vielleicht gegangen werden mussten um am Ende zu wissen welcher der richtige ist.
Jahre des vermissens, Jahre des sich fragens was aus ihm wohl wurde, was er tat, ob er glücklich war. Momente in denen ein alltägliches Klopfen an der Tür zum Hof all die Jahre nichtig machten, ein Glas Wein die Zeit anhielten. Worte die alle zuvor getroffenen Entscheidungen, Verletzungen, Zweifel und Fragen so unwichtig werden ließen. Egal ob es Worte waren die wir miteinander sprachen, oder Worte gebannt auf ein Stück Papier überbracht durch die Hand eines Boten.
Wannimmer mich diese Worte ereilten, öffnete ich eine dieser besonderen Flaschen Wein, der Wein der immer unser war und von welchem ich noch nie mit jemand anderem einen Tropfen teilte. Mein Rahaler Schwerttropfen gekeltert auf meinem ersten eigenen Hof in Düstersee, der oft Jahre nicht angerührt wurde, da weder er seine, noch ich meine Werte verraten wollten, dem Leben treu das wir getrennt voneinander führten.
Ich hätte ihn an die Hand nehmen sollen, mitnehmen nach Rahal, als wir damals in Bajard das Schiff verlassen hatten, aber wäre aus uns dann geworden was und wer wir jetzt sind? Wären wir so stark geworden, ohne die Menschen denen wir begegnet sind? Wüssten wir so genau was wir wollten hätten wir nicht all das durchgemacht?

Oft wurden wir einst gefragt warum wir kein Paar seien, warum wir nicht heirateten, doch war es die Freundschaft die uns immer aneinander glauben lies, selbst wenn man nicht wusste wie das Leben des anderen wohl gerade verlief, selbst als wir Feinde waren.
Ich werde nie vergessen wie zerknirscht er da stand, als er Alumenas den Rücken gekehrt, das an was er zu glauben dachte verraten und verlassen hatte, keinen Ausweg mehr wusste als nach La Cabeza zu gehen und sich dort durchbiss, zu einer Zeit da die Freibeuter noch nicht um Asyl im Reich des All-Einen bitten mussten.
Als er mir gestand, dass meine Anwesenheit im Westen, mein Wohlergehen, mein Leben und dessen Unversehrtheit stets dazu führten dem Ruf zu den Waffen nicht zu folgen, war mir erst klar wieviel auch meine Freundschaft ihm bedeutete.

So viele Jahre, so viele Gedanken.

Und dann hätte ich einmal, nur ein einziges verfluchtes Mal etwas für ihn tun können.....und kam zu spät.
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Serafina Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 06 Jun 2019 18:38    Titel:
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Ich wollte gar kein großes Gedöns darum machen, machte ich auch nicht, ich wollte es noch nicht so sehr lieben, dass es mir das Herz brechen würde, geschähe etwas damit, diesem kostbaren kleinen Wunder das ich unter dem Herzen trug und das meinen Bauch nun schon leicht wölbte. Doch Liebe lässt sich nicht lenken, lässt sich nicht unterdrücken, lässt sich nicht leugnen und so liebte ich, mehr als ich sollte.
Mal um mal bevorzugte ich nun leichte lockere Kleider als meine geliebten Lederhosen.
Albert war einfach wunderbar, er freute sich, konnte es nicht lassen, jeden Abend, wenn wir zu Bett gingen, die Hand auf meinen Bauch zu legen und jedesmal gab er dieses kleine, glückliche seufzen von sich wenn er die sachte Wölbung streichelte. Er sorgte stets dafür, dass immer etwas schokoladiges da war. Räumte den Kaffee weg, damit ich nicht doch in Versuchung kam, wusste er doch nur zu gut um meine Leidenschaft für dieses Gesöff.
Doch fiel es mir am schwersten unser abendliches Glas Wein gegen Saft oder einen Tee zu tauschen. Er ertrug meine Launen, meine Ängste, meine Sorgen.

Doch war nicht nur alles Sonnenschein in dieser Zeit. Die Veränderungen meines Körpers, mehr innerlich als außen erkennbar, machten mir hin und wieder zu schaffen. Die Zeit der Übelkeit war, zum Glück, kaum merklich gewesen. Die kleinen Tritte, noch selten, aber dafür umso heftiger, sorgten dafür, dass ich mich bei der Arbeit immer mal wieder setzen musste, tief ein- und ausatmen musste, in der Hoffnung, dass der Schmerz schnell wieder verging. Aber am schlimmsten waren die Erinnerungen an Simon. So oft musste ich jetzt wieder an ihn denken, die Zeit in der ich mit ihm in guter Hoffung ging, seine ersten und doch so wenigen Jahre. Er war kein einfaches Kind gewesen, die ersten drei Monate plagten ihn Koliken, und er schrie eigentlich durchgehend, so sehr ich ihn liebte und immernoch liebe, damals dachte ich ich würde an diesem Kind verzweifeln. So oft musste ich wieder an die Umstände seines viel zu frühen dahin-gehens denken, an den Schmerz der mit nichts zu vergleichen war, den ich noch immer in mir trug, eine Wunde die nie heilen würde, die ich nur gelernt hatte zu ertragen ohne aufzugeben, ein Loch das nichts und niemand je würde füllen oder heilen können.
War ich jetzt bereit für sowas? Hatte das Alter mir mehr Reife und Ruhe und inneres Gleichgewicht gegeben solch eine Zeit besser zu überstehen. Mit der stetigen Angst umzugehen wieder ein Kind verlieren zu können.
Und dann ständig dieses Gefühl, manchmal auch die Furcht, dass nicht nur ein Kind unter meinem Herzen schlummerte.
Nun, die Wahrscheinlichkeit war nicht zu leugnen, Albert war ein Zwilling und selbst in meinem eigenen Familienstammbaum gab es schon das ein oder andere Zwillingspärchen.
Ich bete zu Alatar er möge mir die Stärke geben, mir ein gesundes, kräftiges Kind zu schenken und wenn es sein Wille ist, dann auch zwei. Möge er Albert und mir die Kraft geben, es nach Seinem Willen und Seinen Geboten zu erziehen und, selbst wenn es noch lange bis dahin sein wird, zu Menschen zu erziehen auf die wir stolz sein können, aber auch der All-Eine wohlwollend auf es oder sie blicken kann.
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Nahary Ilasi





 Beitrag Verfasst am: 11 Aug 2022 15:05    Titel:
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Wenn's am schönsten ist hört es einfach auf

Vier Tage, nach dem ersten Bluthusten, hatten gereicht, um aus der strahlenden gesunden Ehefrau und Mutter ein dahin siechendes Stückchen Elend zu machen. Sie hatte sich im Keller verkrochen, liess weder die Kinder noch ihren Mann an sich heran.
Hörte sie die Kellertür quietschen, diese hätte schon vor leicht 4 Jahren einen Tropfen Öl vertragen, schnauzte sie, dass man sie gefälligst in Frieden lassen sollte und ja nicht zu wagen die Kellertreppe herab zu kommen. Albert hörte sicher, dass es ihr nicht gut ging. Die eine Nacht, in der sie auf der Kellertreppe saß und Albert auf der anderen Seite der Tür hockte, da hatte sie es ihm gesagt, wie schlimm es stand und, dass er stark sein müsse, wegen der Kinder, wegen ihrer gegenseitigen Liebe.
Warum sie sich in den Keller verdrückt hatte? Serafina hatte keine Ahnung, ob das was sie hatte ansteckend war.
Als sie zu geschwächt war um Albert aus dem Keller fern zu halten, kam er herunter, hob das, was noch von ihr da war auf, trug sie ins Bad, wusch sie, trocknete sie ab, zog ihr das Lieblingskleid an und legte sie ins Bett. Sie hörte die Kinder manchmal weinen, und dann musste sie auch weinen. An alles hatte sie immer gedacht, nur nicht daran, dass das Leben früher zu Ende sein konnte, als man es sich wünschte.
Jeder Hustenanfall schüttelte sie bis ins Mark durch. Als Albert nach weiteren drei Tagen das Gefühl hatte, dass es nichts ansteckendes sei, das sich da in Serafinas Körper festgesetzt hatte, holte er die Kinder.
Sie kuschelten sich links und rechts an die Mutter und Serafina empfand diese Begegnung wohl so schön, dass sie mit einem leisen Seufzen das letzte mal ausatmete.
_________________
Wäre ich du, würde ich mich lieben!


Zuletzt bearbeitet von Nahary Ilasi am 11 Aug 2022 17:43, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Albert Waldesruh





 Beitrag Verfasst am: 09 Dez 2022 19:11    Titel:
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Bis zur letzten Minute hegte er Hoffnung das seine Liebste wider gesund werden würde.
Doch an jenem Abend als er die Kinder dann zu ihr in das Schlafzimmer holte und diese sich an ihre Mutter ankuschelten konnte er es nicht mehr verbergen.
Einige Tränen liefen ihm über die Wange als er ihre Hand sanft hielt und mit der anderen Hand ihre Wange streichelte.
Er ahnte das dies der letzte Moment war an dem die vier so vereint wären.
Und so wollte er ihr einen allerletzten Wunsch erfüllen und begann mit seiner tiefen bassigen Stimme leise an zu singen.
Als sich das Lied dann in der letzten Strofe befand umarmte er seine Kinder und Serafina und hauchte ihr einen letzten Kuss auf die Stirn.

Meine Liebe, mein größter Schatz den ich jemals fand.
Ich werde dich immer lieben, auch über den Tod hinaus.

Unmittelbar nach diesen Worten schloß sie die Augen und tat ihren letzten Atemzug.
Dann nahm er seine Kinder in den Arm und trug sie hinauf.
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