Pfade des Hasses

[Kyre'ath]

Stunde um Stunde, Tag um Tag, Woche um Woche. Reglos saß sie im Tempel. Vertieft im Gebet, versunken in tiefer Meditation. Unterbrochen wurden die Phasen der Meditation lediglich, um einen Schluck Wasser oder etwas Nahrung zu sich zu nehmen, wenn ihr Körper danach verlangte und wenn sie es in der Meditation bemerkte.



Sie schob das Hungergefühl beiseite: Hunger war bedeutungslos.
Sie schob das Durstgefühl beiseite: Durst war bedeutungslos.

Es zählte allein die Hingabe zu Vater, allein Vaters Wille war von Bedeutung.

Doch da war noch immer diese Hülle, welche sich widersetzte, welche nach Wasser und Nahrung zu schreien begann, wie eine der kleinen Maden in den Bruthöhlen. Schwäche.

Erneut begann der Kampf gegen die eigene, körperliche Schwäche. Beten, ausharren, dieses Mal eine Stunde länger als zuvor. Eine Stunde länger, eine weitere, eine weitere. Eine Stunde. Wo lag die Grenze? Wie weit konnte sie ihr eigener Hass treiben?