Der Frühling im Königreich Alumenas

[Der Erzähler]

Emsiges Treiben herrscht in allen Landstrichen des Königreiches. Die letzten Überreste des kalten Winters sind verflogen. Überall blüht und sprießt es grün und gelb. Die Bauern fahren die erste Ernte ein und die Marktstände füllen sich wieder mit den Früchten der Felder. Seltsamerweise aber haben die Preise für Nahrungsmittel nicht so stark nachgegeben wie es für den Frühlingsanfang üblich wäre. Es scheint als wären die Ernten nicht so üppig ausgefallen. Scheinbar straft das Auge den Betrachter hier Lüge. Auch die Werkstücke von Bognern und Metallarbeitern finden nicht in den gewohnt grossen Mengen den Weg auf die Märkte. Viele bekannte Handwerker des Reiches sind garnicht auf den Märkten zu finden.

Auch das Militär scheint dem Frühling dankbar entgegen zu sehen. Endlich sind die Passagen und Strassen frei und die königlichen Truppen können ihre Winterquartiere verlassen. Die Turnusmäßigen Wechsel der Frontregimenter mit den frischen Truppen aus dem Hinterland hat begonnen und verläuft in gewohnter Manier. Farbenfroh wehen die verschiedenfarbigen Wimpel im Wind während sich die menschlichen Lindwürmer in Bewegung setzen. Nur der rote Greif des Hauses Greifenhain ist kaum zu sehen. Statt in die üblichen Kasernen im Hinterland zu ziehen steuern die herzoglichen Soldaten gezielt Hafenstädte ein wo sie in die grossen Bäuche wartender Schiffe verschwinden. In den Tavernen der Soldaten kann man vielleicht Unterhaltungen aufschnappen, dass sich auch in den anderen Regimentern die Soldaten aus Greifenhain fast komplett aus dem Dienst gestellt haben und bereits die Kasernen verlassen.

Nur das Knattern der Takelage ist im Hafen von Adoran zu hören als die "Strumvogel" in den Hafen einfährt. Die drei flankierenden Kriegsschiffe geh
weit vor der Hafeneinfahrt vor Anker. Knallend landen die Landungsstege auf dem Hafenkai und die Sturmvogel wird sicher vertäut. Ein Meldereiter führt sein Pferd von Bord und macht sich auf um die Ankunft des Schiffes seiner Hoheit vom Greifenhain zu melden.