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Alpträume - die Erinnerungen eines Kriegers
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Alpträume - die Erinnerungen eines Kriegers
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Garrett Ryvaendl





 Beitrag Verfasst am: 06 Aug 2015 13:38    Titel:
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Dunkles Grün im schwachen Licht einer Laterne, verschlungen, in sich greifend, den Weg verschleiernd umgab ihn. In den letzten Tagen hatte er sich oft hierher zurückgezogen, wenn der Mond sein blasses Licht über die schlafenden Dächer Adorans legte und alles in ein mildes Blau tauchte.
Das Labyrinth glich seinen Gedanken, verworren, ohne klaren Weg, verirrt.
Warum er die Nächte lieber hier als in seinem Haus verbrachte? Er war es gewohnt über sich den Sternenhimmel zu sehen, er war es gewohnt Nachts nicht zu schlafen. Sein neues Haus in Adoran. Endlich war es keine improvisierte Bleibe mehr, kein wildes Sammelsurium von Kisten und Brettern. Langsam könnte man es fast ein Zuhause nennen, so er es endlich dazu machen würde. Er tat es nicht. Durch seinen Kopf gingen die letzten Wochen. Gesichter blitzten vor seinen Augen auf, wie Blitze in einer Sturmnacht. Seltsame Begegnungen. Gerüche. Luka, Zae. Der Himmel zog sich langsam zu und Wolken fingen an den Mond seiner Konturen zu berauben. Diffuses Licht hinter Watte. Als die Blitze vor seinen Augen ihr Spiel beendeten, blickte er auf die Statue vor sich. Der weisse Marmor glühte im Mondlicht, die Silhouette einer jungen Frau, in der rechten Hand eine Rose. Der Busen üppig, die Augen geschlossen. Ein Kichern drang entfernt, verfremdet durch das Labyrinth an sein Ohr. Ein Liebespaar schien sich im Irrgarten eingefunden zu haben, sich ihrer Sehnsucht, ihrer Leidenschaft hinzugeben, sich in ihrer Liebe zu verlieren. So wie man sich eben verliert im dunklen Grün eines Irrgartens.


Zuletzt bearbeitet von Garrett Ryvaendl am 06 Aug 2015 13:39, insgesamt einmal bearbeitet
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Garrett Ryvaendl





 Beitrag Verfasst am: 05 Jan 2022 14:14    Titel:
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Eine schlaflose Nacht wie so oft. In letzter Zeit fand er wenig Schlaf, immer wieder zuckten Bilder seiner Vergangenheit wie Lichtblitze durch die Dunkelheit des Schlafs. Doch er wehrte sich nicht mehr dagegen, versuchte nicht mehr die Alpträume zu ertränken, sich zu betäuben. Doch je klarer der Verstand wurde, so klarer wurden auch die Bilder seiner Vergangenheit. Einer Vergangenheit die er so verzweifelt versuchte zu vergessen. Nun war er bereit sich ihr zu stellen.

Auch damals vor so vielen Jahren fand er keinen Schlaf. Unruhig drehte er sich von einer Seite auf die andere. Zu viele Gedanken schwirrten durch seinen Kopf, er war viel zu aufgedreht, viel zu wach um auch nur an Schlaf zu denken. Am nächsten Morgen würde er wieder bei der Arbeit einschlafen. So lange Vater ihn nicht erwischte waren die kleinen Nickerchen im Pferdestall sehr angenehm. „Du hast deinen Kopf immer nur in den Wolken. So wird nie etwas aus dir. Niemand will jemanden in seinen Diensten der faul und unkonzentriert ist.“ Seit Mutter gestorben ist war Vater strenger geworden, er lachte weniger. Manchmal war er ganze Abende in der Stadt und wenn er zurück kam stank er nach Rauch und Fusel. Wenn Garrett ihn darauf ansprach grummelte er nur das ihn das nichts angehe.
Die Gedanken abschüttelnd setze er sich in seinem Bett auf und blickte aus dem dreckigen Fenster. Der Mond stand hoch und voll über den Bäumen, die sich im Wind hin und her wiegten. Unheimliche Schemen zeichneten sich im blauen Licht des Mondes ab. Seiner Fantasie nachgebend starrte er in die Dunkelheit, hatte sich da nicht gerade etwas bewegt? Ein lautes, tiefes Klopfen riss ihn zurück in die Wirklichkeit. Jemand war an der Tür und verlangte nach Einlass in die kleine Hütte. Von Neugier übermannt lief er dem Klopfen entgegen. Als er in die Stube trat sah er seinen Vater zitternd die Tür öffnen. Seinem Vater gegenüber stand eine dunkle Gestalt, ähnlich den finsteren Schemen die seiner Fantasie entsprangen nur um so vieles wirklicher. Garrett versuchte Konturen zu erkennen, ein Gesicht, doch es schien als würde der Fremde sich in Dunkelheit kleiden. Als ein Blitz über den Himmel zuckte und ihm kurz Licht schenkte, erkannte er dass der Fremde in eine schwarze Rüstung gekleidet war an der in Schulterhöhe Siegel und Orden befestigt waren.

„Die vereinbarte Frist ist abgelaufen. 2 Monate mehr als vereinbart. Eine mehr als großzügige Fristverlängerung um eure Schulden zu begleichen, Hogge.“, die Stimme des Fremden war tief und bedrohlich, etwas unheimliches schwang in ihr. „Ich…ich…brauche mehr Zeit.“, stammelte sein Vater, dem Blick des Fremden ausweichend zu Boden starrend. „Zeit ist ein kostbares Gut Hogge und wir haben euch doch in unserer Gnade mehr als genug davon geschenkt. Ihr wisst wie die Vereinbarung lautete, entweder ihr bezahlt eure Schulden oder wir müssen euch mitnehmen. Auch wenn ich nicht glaube, dass euer vom Alter ausgedorrter Körper annähernd dem gerecht wird das ihr uns schuldet.“
Den Rücken gekrümmt immer noch die Dielen unter seinen Füßen im Blick, trat sein Vater einen Schritt von dem Fremden zurück, krümmte sich dabei noch etwas unterwürfiger. „Es muss doch etwas anderes geben mit dem ich euch zufrieden stellen kann. Irgendetwas, was immer ihr wollt. Verlangt es und es gehört euch.“ Langsamen Schrittes trat der Fremde in die Stube. In Garretts Augen schien er um das doppelte zu wachsen als er durch die Tür ins Licht der Hütte trat. Der Blick des schwarzen Ritters sondierte den Raum aufmerksam. Von Angst übermannt drückte Garrett sich an die Wand. Amüsiert lächelnd blickte der Fremde ihn an, dann drehte auch sein Vater sich zu ihm um. „Der Junge.“, brachte sein Vater heiser heraus. „Was ist mit ihm?“ „Nehmt den Jungen.“ Garretts Augen weiteten sich vor Schock. „Es fehlt ihm an Disziplin aber unter einer strengen Hand wird er Gehorsamkeit lernen und ein nützlicher Diener des Reiches werden. Nehmt ihn, ich bitte euch.“ „Du willst mir deinen Jungen geben? Deinen Sohn als Abgeltung deiner Schuld?“ Kurz trafen sich die Blicke der beiden. Von Scham übermannt drehte Hogge seinen Kopf zur Seite. „J..ja.“ „Dein eigen Fleisch und Blut dem Reich zu schenken? Der All-Eine wird dich bedenken, Hogge. Oh ja, das wird er. Und denke du bitte auch an das Kind. Vermutlich wird er seinen ersten Tag in der Arena nicht überstehen. Aber wer weiß vielleicht hat er Glück und stirbt nicht sofort sondern siecht langsam an seinen eiternden Wunden dahin bis wir seinen leblosen Körper in den Kanal werfen wo sich die Ratten an seinem jungen Fleisch laben werden.“ Der Mann in Schwarz beugte sich leicht vor, den Blick seines Gesprächspartners suchend. „Die glasigen leeren Augen eines Kindes dem man die Hoffnung nahm gefressen von Ratten in der Scheiße.“, fuhr er fort, bleckte dabei die Zähne zu einem sardonischen Grinsen. Zischend sog er die Luft durch seine Zähne bevor er weitersprach. „Macht euch das denn gar nichts aus? Berührt euch das denn gar nicht?“, seine Stimme klang nun hämisch mitleidig. Sein Vater jedoch schüttelte nur den Kopf, dann blickte er dem Fremden direkt ins Gesicht. „Nein“, antwortete er hart. „Nein, das tut es nicht.“


Zuletzt bearbeitet von Garrett Ryvaendl am 08 Feb 2022 14:01, insgesamt 2-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 05 Jan 2022 23:30    Titel:
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Zitternd wurde er auf die schwarze Stute gezogen, die fast doppelt so groß wie er selbst war. Angst hatte ihn fest im Griff, ließ seine Glieder steif werden und ihm die Tränen in die Augen schießen. Alles um ihn herum verschwand, die Realität verlor seinen Fokus für ihn. Alles war unscharf hinter einem Vorhang aus Angst und Tränen. Der schwarze Ritters hatte seine Hände mit einem Lederriemen zusammengebunden der scharf in seine Haut schnitt, das andere Ende hatte er am Sattel der Stute befestigt. Sein Vater hatte sich nicht von ihm verabschiedet. Er sah ihn nicht einmal an als der Fremde ihn mitnahm. Langsam verschwand die kleine Hütte, der Hof im Nebel. Die Dunkelheit nahm ihm alles. Nun war er heimatlos, wertlos. Kurz überlegte er etwas zu sagen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. In schnellem Galopp ritten Sie in Richtung der Feste. Was dort auf ihn warten würde? Er wusste es nicht. Seine Gedanken waren starr vor Angst, festgefroren vor Schock.
Es dauerte nicht lange und die Mauern und Dächer der Festung zeichneten sich vor ihm ab. Hier und da schien Licht durch das Dunkel. Feuerschalen und mit der Fackel patrouillierende Wachen. Der Reiter zog an den Zügeln und gab der Stute somit zu verstehen in einen langsamen Trab zu wechseln. Als Sie sich dem Stadttor näherten, hallte ihnen eine raue Männerstimme entgegen. „Halt da! Sagt wer Ihr seid und was euch herführt!“ Die Wache hielt eine Laterne über den Kopf, die andere Hand lag auf dem Knauf des am Gürtel hängenden Schwertes. Sein Gesicht war schwammig und alt. Aufgedunsen wie eine Wasserleiche, doch mit wachsamen, misstrauischen Augen. Der schwarze Ritter antwortete ruhig, übergab der Wache ein Pergament und erklärte dann „Eine neue Warenlieferung, frisch vom Feld geerntet um in der Mühle gebrochen zu werden.“ Skeptisch beäugte die Wache Garrett im Schein seiner Laterne. Der Junge zitterte noch immer, die Wangen feucht von Tränen. „Hmm, die werden auch immer jünger. An dem ist ja nicht mal genug dran für die Hunde.“
„Es ist gleich dem Stahl. Entweder wird er hart oder brechen.“ Der Wachmann nickte und senkte die Laterne, dann machte er den Weg frei und der Ritter versetzte der Stute einen seichten Tritt in die Seite. Häuser und Gassen zogen an Garrett vorbei. Fremde Gesichter deren Blicke ihm folgten. Dutzende von Augen und nicht ein vertrautes Gesicht.

Wenig später hielten Sie in einem kleinen Innenhof, der Geruch von Rauch und Eisen drang aus kleinen mit Gittern versehenen Kellerfenstern an die Luft. Immer wieder hörte man die Schläge von Hämmern und das Grollen und Zischen der Schmelzöfen. Der Fremde stieg von seinem Pferd, führte Sie an den Zügeln zur Tränke und band Sie an. Anschließend nahm er sich dem Jungen an, mit einem Dolch durchtrennte er die Fesseln und packte ihn anschließend um ihn vom Rücken der Stute zu heben. Sobald seine Füße den Boden berührten versuchte Garrett zu fliehen, mit der Faust holte er aus den schwarzen Ritter zu schlagen. Dieser wich nur grinsend aus und lachte. Garrett fiel hart zu Boden. „Gut, du hast also Potential. Vielleicht wird aus dir noch ein guter Soldat. Der Armee dürstet immer nach Fußvolk. Nun komm. Denk nicht einmal dran fortzulaufen. Du würdest nicht weit kommen bevor dich die Hunde zerreissen.“ Der Fremde nahm seinen Helm ab, darunter befand sich ein kantiges Gesicht. Ein spitzes Kinn und ausgeprägte Wangenknochen. Die kalten grauen Augen schienen jegliche Wärme und Menschlichkeit zu vermissen. Die schwarzen Haare waren nach hinten gekämmt und zu einem strammen Zopf zusammengebunden. Mit einer fließenden Bewegung seines rechten Armes deutete er auf eine Treppe die in den Keller und zu einer massiven Eisentür führte. „Wenn ich also bitten darf.“


Zuletzt bearbeitet von Garrett Ryvaendl am 08 Feb 2022 14:03, insgesamt 2-mal bearbeitet
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