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Althan- Eine fremde Welt
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Althan- Eine fremde Welt
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 Beitrag Verfasst am: 21 Feb 2012 16:29    Titel: Althan- Eine fremde Welt
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Die Kutsche ruckelte langsam den mit Schnee und Matsch bedeckten Waldpfad entlang. Der Kutscher auf dem Bock wirkte übermüdet und seine schon lang erloschene Pfeife hing träge in seinem Mundwinkel. In der Kutsche sahs eine Frau, welche die Blüte ihres Lebens überschritten hatte, sie mochte vielleicht vier der Lebensjahrzehnte zählen. Noch bevor die Kutsche auf die Leichen stießen, wehte ihnen schon der untrügliche Gestand von Tod und Verwesung entgegen.
Sobald der Kutscher die Leichen erspähte, lenkte er die Kutsche an den Wegesrand und sprang herab. Für einen Mann in den hinteren mittleren Jahren nun doch sehr behende, untersuchte er eine Leiche nach der anderen, oder drehte sogar einen der Toten um. Die Dame blickte etwas nervös gen Waldessrand, als vermute sie dort einen Hinterhalt, doch wagte sie es nicht den Schutz im Inneren ihrer Kutsche zu verlassen.
Die Toten waren schon ausgeraubt worden. Es fehlten die Stiefel, alle Waffen, Rüstungsteile, die Umhänge und die in dieser Witterung notwendige Wollkleidung. Die meisten der Leichen trugen noch ihre knielangen Hosen, zwei der Männer waren vollständig nackt.

Während Mylady auf den Kutscher wartete schweifte ihr Blick vom Waldesrand nun doch wieder zu den Toten hinüber. Einer der Toten zog ihre Aufmerksamkeit nun doch immer wieder an und so verlies sie langsam die Kutsche.
Ihrem Kutscher gab sie mit einer knappen Geste zu verstehen, dass sie wisse was sie tue und schritt vorsichtig auf ihn zu. Thurston hatte ihn schon umgedreht, um seine Hände nach Ringen abzusuchen. Da keiner seiner Finger fehlte, vermutete Mylady, dass er keine Ringe an ihnen getragen hatte.
Der Mann hatte einen drahtigen, jungen Körper und sie konnte keine Wunde an ihm erkennen. Dennoch erkannte sie zahlreiche Narben, die ihn als einen Kämpfer auswiesen.

Es war vor allem sein Gesicht was sie berührte, das Gesicht eines Engels, so rau und dennoch schön zu nennen, dass ihr das Herz in der Brust schmerzte. Einen Mann den sie noch nie gesehen hatte berührte sie zutiefst und lies sie auf die Knie sinken.
Zögernd streckte sie die Hand aus und berührte seine Wange. Die Haut fühlte sie doch ob der Kälte warm an und sie hielt erschrocken den Atem an. Sie spürte seinen schwachen Atem der über ihre Haut strich und sie zog mit einem Aufschrei ihre Hand von ihm zurück. „Thurston, in diesem Mann steckt noch Leben, er ist noch nicht tot!“, rief sie ihrem Kutscher zu, welcher aufgrund ihres Aufschreis nun zu ihr stolperte.
„Mylady, er wird es bald sein, bei dieser unheiligen Kälte in diesen Landen“, brummt er mit einem kurzen Blick auf den Bewusstlosen. „Er trägt keine Wunden, doch sieh wie sein Gesicht zerschunden wurde und ich fühle eine Beule an seinem Hinterkopf“, meinte sie aufgeregt, während sie sich schon wieder dem Fremden zugewandt hatte.
„Dann ist sein Schädel eben zertrümmert worden, davon erholen sich die wenigsten... die meisten werden wirr im Kopf, wenn sie davon nicht sterben“, murrte er und sah sich unruhig um. „Wir sollten aufbrechen, Mylady... wer weis was geschieht, wenn wir hier verweilen. So wie es aussieht war er kein einfacher Krieger, er trug mindestens eine Hose, die es wert war mitgehen zu lassen.“

„Ich will ihn pflegen, Thurston!“, zwar war ihre Stimme milde, doch sie trug genau die Spur Schärfe, die anzeigte, dass alles andere zwecklos wäre. „Besteht eine Chance, ihn zu retten so möchte ich es versuchen Thurston,“ langsam richtete sie sich auf und sah ihn an. „Schaff ihn in meine Kutsche“, sprach sie und wich etwas zurück und strich sich den Schnee vom Saum ihres Gewandes.
„Mylady ihr wollt euch auf eine Seereise begeben und dieser hier wird wohl kaum den kommenden Tag überleben,“ versuchte der Kutscher es nochmals sie zu überzeugen. „Sollte dem so sein, so wird er eine Beerdigung auf See erhalten“, unterbrach sie ihn kühl.
Thurston gab sich geschlagen und holte eine der Pferdedecken von seinem Kutschbock. Nachdem er den Fremden in eine Decke gewickelt hatte, die ihn nur notdürftig bedeckte verfrachtete er ihn ins Innere der Kutsche.
Nach eine Weile setzte sich das Gefährt rumpelnd und ächzend wieder in Bewegung.

Tage lang dämmerte Althan vor sich hin und auch die ersten Tage auf See kam er nicht zu sich. Schließlich war es das gleichmäßige Rollen der Wellen, welches Althan weckte.
Zuerst konnte er die Bewegung nicht zuordnen und der Schmerz an seinem Hinterkopf, welche er seit dem Erwachen verspürte brachte ihn schier um den Verstand. Althan versuchte seinen Kopf etwas zu drehen, was aber ein Fehler gewesen war, da er nun einen grellen Schmerz verspürte, der direkt durch seinen Kopf schnitt. Er hieß die Nebel und die Schwärze willkommen, die ihn wieder dorthin brachten, wo er keine Schmerzen spüren konnte...
Einige Tage später erwachte er erneut, unendlich langsam öffnete er seine Augen zu einem schmalen Spalt, in seinem Kopf konnte er noch immer ein dumpfes Dröhnen vernehmen.
Wegen den Schmerzen beim letzten Male verharrte er und bewegte sich nicht. Er biss sich auf die Zähne und unterdrückte das Schreien und Fluchen nach dem ihm wirklich wahr und öffnete die Augen etwas weiter. Unendlich langsam versuchte er seine Hand zu heben und er war erstaunt wie viel Anstrengung es ihn kostete ehe er sie zitternd auf seinen Bauch ablegte.
Er hatte sich noch nie so schwach gefühlt und so lies er sie liegen und nahm den Raum um sich herum nun wahr.

Er lag in einem schmalen Bett, was viel zu klein für seine Körpergröße war und er war unbekleidet. Langsam runzelte er die Stirn und er versuchte sich zu erinnern. Das Pochen in seinem Schädel wurde wieder stärker... Seine Fingerspitzen tasteten über sein markantes Kinn und er war erstaunt, dass er nur einige Bartstoppeln verspürte. Das würde bedeuten, er war nicht lange ohne Bewusstsein gewesen, vielleicht nur ein Tag?
Jetzt erst bemerkte er die Augen der fremden Frau auf sich ruhen, welche ihre fein manikürten Fingerspitzen auf einer Stickarbeit ruhen ließ und ihn freundlich betrachtete. In seiner Erinnerung gab es kein Wiedererkennen die mit dem Abbild dieser Frau in Gleichklang zu bringen waren und so sah er sie fragend an, als kenne sie alle Antworten auf seine Fragen.

„Ihr dürft mich Mylady nennen, Fremder. Ich fand euch vor wenigen Tagen in einem Graben außerhalb des tethrischen Lehens und da mich Umstände gezwungen haben von dort zu fliehen nahm ich euch mit. Ihr ward mehr tot als lebendig als wir euch fanden. Ihr befindet euch auf dem Schiff Alcántara und wir sind auf den Weg nach Rahal. Ich rettete somit euer Leben,“ setzte sie überflüssigerweise noch hinzu und erhob sich langsam ehe sie sich seinem Lager näherte.
Sein wachsamer Blick folgte jeder ihrer Bewegungen. Je mehr er darüber nachdachte, umso stärker kamen die Kopfschmerzen zurück. In seinem Kopf schienen dunkelgraue Nebelschleider zu wirbeln und er bekam keinen Zusammenhang zustande.
Seine Vergangenheit war dort irgendwo in den Nebeln verborgen und lies sich an diesem Tage noch nicht lüften. „Reden wir ein andermal darüber, mein Kopf...“, brachte er mühsam hervor ehe er wieder erschöpft die Augen schloss.

Tage plätscherten dahin und wurden zu Wochen während das Schiff seinen Weg fortsetzte. Beide wussten, dass Rahal ein Ende ihrer gemeinsamen Reise bedeuten würde ohne das es notwendig war dies auszusprechen.
Am letzten Abend ihrer Reise betrat er ihren Raum und sah sie dort wieder an ihrer Stickarbeit sitzen, ganz so wie bei ihrer ersten Begegnung.
Der Sonnenuntergang verlieh ihr einen sanften Schimmer und trotz ihrer leicht ergrauten Strähnen und den winzigen Fältchen um ihren Augenwinkeln fand er diese Frau anziehend und schön. „Ich werde mein Glück in Rahal versuchen und mein Schicksal wieder selbst bestimmen,“ begann er, während er seinen Blick fest auf sie gerichtet hielt.
„Euch ist es unangenehm, dass ihr in meiner Schuld steht, Althan?“, meinte sie leise fragend.
Verdammte Götter noch eins da kam sie gleich auf den Punkt, er hatte gewusst, dass es nicht leicht werden würde „Lebt wohl“ zu sagen, doch er wollte seinen weiteren Weg nicht von dieser Frau abhängig machen.
„Ihr sagt es offen und frei heraus, Mylady“, brummte er. „Unsere Wege werden sich trennen.“ Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte erhob sie sich elegant und legte ihre Stickarbeit neben sich auf den Tisch. „Ich weis, doch auch schon heute Nacht?,“ flüsterte sie leise und sah ihm in die Augen.
„Nein, erst wenn wir Rahal erreichen“, mit diesen Worten griff er nach ihr und zog sie grob an sich. Ihre Augen weiteten sich in gespielten Erschrecken und ihre Fingerspitzen legten sich sacht auf sein Hemd. Er sah sie schweigend an, erkannte so viel in ihrem Blick Hoffnung, Freude und dennoch den Schleier der Traurigkeit. „Heute Nacht gehört ihr mir...“, seine Finger wanderten ihren Rücken hinauf zu ihrem Hinterkopf wo er sie festhielt, während er die andere Hand enger um ihre Taille schlang und sie weiterhin ansah. Ein kurzer Blick, fragend ehe er sich nahm was sie ihm anbot...
... am frühen Morgen verlies er das Schiff, ging in Rahal an Land und verschwand in einer der vielen Gassen.


Zuletzt bearbeitet von am 10 März 2012 09:07, insgesamt 8-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 29 Feb 2012 11:47    Titel: Ein Traum und ein Entschluss
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Althan schlief, er träumte... doch waren diese Träume schön und brachten sie ihm die Erholung, welche sein Körper und seine Seele so dringend benötigte? In der Taverne „Zum blutroten Kelch“ in Rahal hatte er sich nun mit dem spärlichen Lohn, die ihm die Fischerei eingebracht hatte ein Zimmer leisten können, wenn auch nur für wenige Tage schien er erstmals ein Dach über den Kopf zu haben. In diesen frühen Morgenstunden wälzte er sich nun auf der viel zu kleinen Lagerstatt hin und her, nicht wach aber auch nicht mehr im tiefen erholsamen Schlaf geborgen.

Bilder schossen vorbei, Lichtblitze nur die für ihn keinen Sinn ergaben ihn aber dennoch nicht loszulassen schienen. Er sah sich selbst als Kind, ein Knabe von vielleicht sieben Jahreswechsel mit einem Holzschwert in der Hand. Eine Frau mit rotem Haar, das in der Nachmittagssonne kupfern leuchtete, seegrüne Augen die ihn liebevoll ansahen und ein Lachen, welches ihn bis tief in seinem Innern zu wärmen schien. Geborgenheit, Glück, Liebe und das tiefe Gefühl der Sicherheit schien ihm diese Frau zu vermitteln... war es seine Mutter? Wild fuchtelnd hantierte er mit dem Holzschwert auf der Wiese herum, erstach die mächtigsten Drachen und bezwang in seinem Spiel sogar die wilden Schlingpflanzen aus dem Hexenwald.
Althan, langsam... “, ihre Stimme war warm und er hörte das Lachend darin als er sich umdrehte. Sie rannte ihm nach und fing ihn mit einem leisen Lachen ein, drückte ihn sanft an sich während er hochgehoben wurde.
„Wir müssen gehen bevor dein Vater mitbekommt, dass wir viel zu nahe am Hexenwald sind“, murmelte sie mit einem Schmunzeln. „Das bleibt unser Geheimnis, oder?“, raunte sie leise.

„Schlage zu bevor eine Hexe dazu kommt zu zaubern“, rezitierte er altklug seinen Onkel und den Lord der Schakale Dorkalon Tarol. Diandra runzelte kurz die Stirn. „Ich muss einmal mit deinem Onkel reden, Althan. Du kannst nicht jede Hexe erschlagen die zu zaubern anfängt, verstehst du?“, sie sah ihn schmunzelnd an. „Kann ich nicht?“, er sah sie kritisch an. „Hm, nein... mein Schatz“, meinte sie lachend und drückte ihn lachend einen Kuss auf die Stirn. Er verzog das Gesicht "Nicht, Mama ich bin schon groß," meinte er abwehrend.

Das rasch Näherkommende donnernde Stampfen von Pferdehufen lies sie aufhorchen. Rasch setzte sie ihn ab und schob ihn hinter sich. Der Griff zu ihrem Schwert blieb aus, da sie den Trupp der Gerüsteten schon von weitem erkannte. Althan schob sich vorbei und rannte lachend auf die Männer zu „Vater, Vater...“, rief er laut. Das Streitross kam stampfend zum Stehen und hoch ragte es vor ihm auf, doch er verspürte keine Furcht. Nassis griff nach ihm und hob ihn zu sich aufs Pferd. „Du bist nahe am Hexenwald, Frau“, rügte er sie brummend. „ICH brauche sie nicht zu fürchten, ihr Blut fließt durch meine Adern, mein Schatz.“ "Darüber reden wir noch", brummte er. "Mit oder ohne Schwert?", sie zog provozierend beide Brauen nach oben und sah ihn an. "Das überlege ich mir noch", brummte er, wenn auch etwas milder. Schlussendlich mussten sie beide doch lachen, als sie sich dessen bewusst wurden, dass ihnen nicht nur ihr Sohn zuhörte, sondern auch der restliche Trupp. Althan verstand nicht ganz über was seine Eltern dort redeten, er kannte ihre kleinen Streitereien, doch lieber hatte er es, wenn sie beide lachten. Die Bilder verschwammen, wirbelten durcheinander und langsam noch halb im Traume erwachte Althan stöhnend.


Schon wieder... Bilder, Gerüche und Gedanken ohne ein klares Bild zu bekommen, Bruchstücke nach denen er hasche und sie sich dennoch in seinen Händen verflüchtigten sobald er sich stärker versuchte zu erinnern.
An diesem frühen Morgen beschloss er nicht sich dem kalten Wind am Hafen auszusetzen und die Kälte für einige Fische zu ertragen. Er musste seine Gedanken ordnen und dann überlegen wohin ihn sein nächster Weg führen würde. Mhina die Schankmagt brachte ihm ein karges Mahl, aber immerhin war es kein Fisch, den er langsam nicht mehr sehen konnte. Nachdenklich kauend behielt er den Eingang der Taverne im Auge und dachte nach.
Einige Bewohner dieser Stadt hatte er schon getroffen, auch wenn es schwer war sich ihre Namen zu merken oder sich ihrer Gestalt zu erinnern. Dann diese blauhäutigen Wesen, um die er nach wie vor erst einmal einen großen Bogen machen würde. Nunja immerhin schienen sie nicht zu zaubern, kurz zuckte sein Mundwinkel bei diesem Gedanken.

Dann hatte er diese junge Dame getroffen, Thanaya schien ihr Name zu sein. Anfangs forsch, fast keck musste er nun feststellen, dass sie doch eher zu der freundlichen Sorte gehörte. Sie lächelte viel und war ihm bisher immer noch freundlich gesonnen, trotz seiner etwas sonderbaren Art.
Nun trug sie die Farben dieser Stadtwache? Rahals auch etwas was ihm nicht entgangen war. Dem stürmischen Fräulein welches ihn im Tempel angefahren hatte, auch einer dieser Wachen wohl gemerkt, war er bisher nicht mehr begegnet.

Dann die Catula Xyntia, streng erschien sie ihm und dennoch war er der Überzeugung mehr von ihr über Alatar und den Glauben an sich erfahren zu können.
Wie begegne ich einem Gott, wie zeige ich Demut und meine Bereitschaft ihm zu dienen?
Fragen, die für ihn noch neu waren und fremd. Eine Klinge führen konnte er, doch bedurfte es mehr... ein klarer Verstand und Worte die zu einer mächtigeren Waffe werden konnten als das Schwert, wenn man es verstand sie zu nutzen.
Althan sah unbewegt auf den geleerten Teller und schob ihn dann von sich. Seine Bereitschaft hatte er ihr deutlich signalisiert, nun war der nächste Schritt zu tun.
Er war ein heller Kopf und er wollte dies zu seinem Vorteil nutzen.

Nur eine Klinge, die von Meisterhand geformt und geschmiedet wurde wird ihren Zweck erfüllen können.
Ist das Erz minderwertig zerbricht sie, ist die Hand des Schmiedes unerfahren mag gutes Erz verschwendet sein. Schlug nur eines davon fehl, könnte alles vergebens gewesen sein.
Langsam stemmte sich Althan auf, der Wille ruhte tief in ihm, er hatte die Klarheit der Worte erkannt, die Bereitschaft sich diesem Glauben zu verschreiben und nach den Lehren zu handeln war erwacht.
Die Zeit würde zeigen was daraus werden würde.
Ohne sich umzusehen verlies er die Taverne...


Zuletzt bearbeitet von am 29 Feb 2012 12:20, insgesamt 3-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 03 März 2012 02:39    Titel: Ein bekanntes Gesicht in der Fremde
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Ein bekanntes Gesicht in der Fremde

Die wenigen Brocken Erz, welche es ihm gelang dem Felsen der Mine Rahals zu entreißen reichten gerade um jeden Tag seine Unterkunft in der Taverne zu begleichen. Er spürte wie seine Kräfte langsam wiederkehrten und sein ausgezehrter Leib träge doch stetig zu seiner alten Form fand. Seine Muskeln schmerzten und er hieß diese Schmerzen nur allzu gern willkommen.
Was würde er dafür geben ein Schwert zu besitzen und wieder den Gesang der Klinge zu hören, das Aufeinanderprallen der Waffen und das leichte Vibrieren was man bis in die Handgelenke spüren konnte wenn die Klinge traf.
Er spürte langsam wie Zorn in ihm hochkroch, langsam und unaufhaltsam. Nichts hatte er hier... nichts, nicht einmal ein Schwert. Er musste trocken lachen, dass seine Erinnerung langsam zu ihm zurückfand empfand er nicht als Segen... zeigte sie ihm nur allzu deutlich was er verloren hatte. Mochte er die Annehmlichkeiten eines sorglosen Lebens vermissen, die Weiber oder die ertragreichen Überfälle auf das verfeindete Lehen Yahir im Süden Tetharions.
Durch den Verlust seiner Freunde, Waffengefährten, seinen Eltern und seinem "Bruder" war eine Lücke entstanden die immer noch schmerzte.

Dann war in diesem Landen hier, der Glaube an Alatar ihm wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit erschienen.
Ein Glauben den ihm sein Onkel nahegebracht hatte, im Geheimen selbstverständlich. Zu oft hatte Althan gesehen, dass seine Mutter gefangen war in ihrem Glauben an eine gerechte Sache. Das Ringen mit sich einzugreifen, zu kämpfen oder auszuharren und den Stärkeren siegen zu lassen oder bei dem Versuch ihn zu bekämpfen besiegt zu werden. So schwach und hilflos... er verzog das Gesicht.
Anders sein Onkel Dorkalon Tarol, Lord der Schakale und sein Lehrmeister in so vielem Verbotenen. Nun besonders in den wichtigen Dingen, welche seine Mutter von ihm fern halten wollte... sein Gesicht verzog sich kurz zu einem Grinsen. Stark und unbesiegbar war Dorkalon, gewaltig und unerbittlich darin seinen Willen durchzusetzen und alles nach dem Glauben des All-Einen zu formen.
Er hatte ihn von der Erkenntnis kostet lassen und bald schon wollte Althan mehr, wollte seine Gedanken von ihm durchdringen lassen und so zu der Klarheit finden nach der er sich sehnte. Mit jedem Tag merkte er mehr wie die Unruhe ihn ihm wuchs, die Wut und der Zorn. Er wusste er stand kurz vor einem Ausbruch und dennoch versuchte er dies in andere Bahnen zu lenken... wie der Suche nach den Erzen um einen weiteren Tag in der Taverne zu sichern.

Die Picke grub sich tief in das Gestein, lockerte es und nur spärlich löste sich ab und an einer der Brocken. Sein Atem war etwas gepresst ob der Anstrengung. In der letzten Zeit hatten nicht viele Fremde die Mine betreten und so war er dennoch etwas erstaunt als er Geräusche hinter sich vernahm. Ein Maskierter sprach ihn an, sie unterhielten sich eine Weile.
Für Althan war es mehr ein vorsichtiges Abtasten ihm waren die Gesetze immer noch fremd und über die Bewohner der Stadt wusste er noch weniger. Althan kannte den Namen ebenso die Taten seines Gegenübers bevor dieser sich Althan überhaupt zu erkennen gab.
Nun musste er abschätzen, ob es als Almosen anzusehen war zum Hauptmann der Rahaler Stadtwache zu gehen und sich dort vorzustellen. Würde er es tun, könnte sein Weg etwas leichter werden... doch wollte er das überhaupt?
Dem wahren Glauben zu folgen und ihm zu dienen hieß keine Geschenke anzunehmen und ebenso keine Almosen. Es kann nur Bestand haben, wenn er dafür arbeiten würde. Nachdenklich sah er dem Manne noch nach, als dieser die Mine schon wieder verlassen hatte. Das ganze Leben war eine stetige Prüfung, konnte es sich hier genauso verhalten. Wurde er, Althan auf die Probe gestellt?

Fast als hätte sich damit sein Blatt nun gewendet erkannte er das Gesicht seines „Bruders“ Darkan etwas später in der Menge auf dem Marktplatz wieder. Rasch folgte er ihm nicht sicher, ob er sich täuschte und seine Augen ihm nur einen Streich spielten. Darkan Amon, Sohn Dorkalon Tarols und einer seiner Reiseliebschaften. Waffengefährte, Verbündeter und Freund bei all abenteuerlichen Unternehmungen Zeit beider Lebens. Das Wiedersehen war dementsprechend... zuerst kämpfte man miteinander und anschließend lies man sich in der Taverne von den Schankmägten mit Ale versorgen und unterhalten. Das Glück war ihm hold und er gewann sogar im Wüfelspiel.
Wie er diese Nacht in sein Bett kam? Nun daran konnte er sich wirklich nicht mehr erinnern...


Zuletzt bearbeitet von am 03 März 2012 09:11, insgesamt 4-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 07 März 2012 22:32    Titel: Traumwelt, Teil 1
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Traumwelt, Teil 1

Erschöpft lies Althan sich in dieser Nacht auf sein Lager nieder. Mit einem Stöhnen zog er seine Stiefel aus und bewegte seine klammen Glieder. Er wollte nur noch eines... endlich schlafen. Die Wanderung mit Xyntia durch den ihm fremden Irrgarten hatte ihn aufgewühlt und ihn an seine momentan kaum vorhandene Geduld gebracht. Es war ihm durchaus bewusst, dass sie sein Tun und Handeln beobachtete und er hasste es sich wie ein Insekt in einem Wasserglas zu fühlen. Ohne sich ernst auszukleiden legte er sich auf den Rücken und sah eine Weile an die Decke seines Lagers. Das Grübeln brachte ihn schlussendlich nicht weiter und so fiel er bald in einen für ihn unruhigen Schlaf.
Das Erlebte im Labyrinth am Abend schien ihn nicht loszulassen und so vermischte sich Erlebtes mit seinen Träumen...

"Jeder Atemzug war mühselig und schwer, die Umgebung war dunkel und selbst mit offenen Augen konnte er nichts erkennen. Stöhnend drehte er sich, versuchte es jedenfalls und gab nach einer Weile erschöpft auf. Sein Körper wirkte schwer, so schwer und mit jedem Atemzug mehr wurde es zu einem Kampf ums Überleben. Seine Gliedmaßen wurden langsam taub und je mehr er sich versuchte dagegen zu wehren, umso mehr schien ihn diese Schwärze erdrücken zu wollen. Er konnte sich nicht mehr bewegen, verdammt.

Dann erkannte er dünne graue Nebelschleier sie waren fein und leicht, wirbelten durcheinander.. von irgendwoher musste ein Luftzug kommen. Die Konturen wurden klarer, wenn sie doch für ihn auch nur aus grauen Gebilde waren konnte er nun etwas erkennen... eine Pforte. Schwarze Unendlichkeit schien sich um ihn herum auszudehnen, doch dort wo die Nebelschleier sich nun verdichteten konnte er nun seitlich eine Hecke erkennen. Langsam näherte er sich der Pforte, der Ort war ihm bekannt. Er hatte ihn schon einmal betreten und was wenn dort die Antworten lagen nach denen er so verzweifelt zu suchen schien?
Er verspürte keine Furcht, als er seine Hand auf die Pforte legte und sie aufschob. Althan lies sich von seiner Regung führen und betrachtete dabei von tiefer Ehrfurcht ergriffen die disharmonische Landschaft welche sich vor ihm ausbreitete. Das war nicht der Ort, den er mit Xyntia besucht hatte und dennoch ging er einen Schritt weiter.

Der Boden war von einer dunkelgrauen Schicht bedeckt und bei jeden seiner Schritte staubten tausende kleine Teilchen zur Seite weg und umspielten in einem trüben Schleier seine Stiefel. Althan sah sich wachsam um und die Neugier spiegelte sich offen aus seinen Zügen, dieser Ort war ihn unbekannt und doch schien er ihm vertraut zu sein, wenn ihm momentan noch nicht einfallen wollte woher. Ein Himmel war nicht zu erkennen, Dunkelheit herrschte hier weitgehend und kein Stern erleuchtete seinen Weg. Schimmernde Schleier in dunkelgrau wirbelten umher und formten Muster und Trugbilder in der Luft um sofort vom einem beißenden Wind fortgetragen zu werden und zu verschwinden. In der Ferne konnte er einen Wald erkennen und er beschloss seine Schritte den Pfad entlang zu eben jenem zu lenken.

Ein Herzschlag der tief aus der Erde zu kommen schien war zu vernehmen und dieser Rhythmus war zwar leise und subtil und doch hörbar für ihn. Das Atmen fiel ihm schwer, da sich feinste Stäube mit dem Wind und der Feuchtigkeit verbunden hatten und durch seine Bewegung nun aufgewirbelt wurden.

Der Staub schmeckte bitter, etwas säuerlich und reizte seine Atemwege und Augen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit schien an diesem Ort zu herrschen und bald klebte sein Leinenhemd wie eine zweite Haut an ihm. Erdrückend erschienen ihm diese Welt in dem kein Leben möglich zu sein schien, jedenfalls nicht für Menschen gemacht... und doch war er hier und bildete einen Teil dieser Welt.

Schweigend ertrug Althan während seiner Wanderung die Einwirkung dieser Umwelt auf seinen Körper und sah sich unsicher um ehe er dem einem schmalen ausgetretenen Pfad weiter folgte. Selten lies es Althan zu, dass ihn jemand berührte und noch weniger behagte ihm, dass er allein und ohne Führung diesen ungewissen Pfad beschritt. Wo war sein Bruder nur?
Die Landschaft wandelte sich langsam und er konnte Steine die so alt schienen wie die Ewigkeit jetzt erkennen. Verschiedenste Statuen, Tiere, Menschen und Wesen die ihm vollkommen fremd waren in allen Größen erkennen, wundervolle grausame Schönheiten allesamt teils perfekt erhalten teils verfallen.

Sie säumten den Pfad und den langsam beginnenden Wald. Er konnte in dieser Dunkelheit ihre stille Schönheit wahrnehmen. Noch nie hatte er so viele dieser Statuen gesehen in verschiedener Größe und Form, Kleine und Große, Zierliche und manche so groß wie er selbst andere noch größer als eine Kathedrale... das war alles nur ein Traum, erinnerte er sich streng und sah sich angespannt und wachsam um.

Die Geräusche des Waldes, vielstimmig drangen sie nun in seine Ohren und erzeugten nicht nur Wohlbefinden, disharmonische Töne waren dabei schrille und einige von fast kreischendem Klangbild. Diese Töne schienen sich über die ganze Ebene auszubreiten und er erkannte, dass die Geräusche aus dem Wald selbst zu kommen schienen und ihn langsam einhüllten.
Jetzt erst bemerkte er auf Boden das Krabbeln viele Tierchen, Schaben, Spinnen und selbst in der Luft flogen feingliedrige Motten umher. Das leise Geräusch dieser scharrenden Bewegungen drang zuerst subtil an sein Ohr, dann wurde es langsam stärker.
Vor ihm tat sich eine Mauer aus fast undurchdringlichem Wald auf, er folgte weiter dem Pfad und die Bäume wurden mächtiger und der Wald noch dichter. Sein Atem ging keuchend und ob der hohen Luftfeuchte tropfte ihm der Schweiss aus allen Poren seine Hände schoben riesige Blätter zur Seite, Lianen und Ranken die mit Dornen gespickt waren. Sie rissen seine Haut auf, bohrten sich tief hinein und hinterließen ihre blutigen Spuren.
Sein Schweiß vermischte sich mit dem frischen Blut und drang in die Wunden. Dies erzeugte ein subtiles Brennen, das ihn auf seinem Weg begleitete. Er war Schmerzen gewohnt und diese lenkten ihn nicht ab, doch sie verursachten Unbehagen.

Dieser Wald, dieser Urwald schien voller Leben zu sein und er drang hier ein, er war ein Störenfried. Ab und an kündete ein Kreischen sein Voranschreiten an, welches Tier er dort auch immer aufgescheucht habe, man wusste, dass er da war und er fühlte sich beobachtet... er fühlte sich schon lange nicht mehr allein.

Angesichts dieses Ortes kam sich Althan klein und unbedeutend vor und die vielen Augen derer von denen er sich beobachtet fühlte verstärkte das Gefühl um ein vielfaches. Der Pfad wurde wieder um einiges schmaler während er sich langsam immer tiefer hineinkämpfte er meinte zu ahnen was ihn trieb. Die Statuen, welche nun nur noch sporadisch den Pfad säumten waren vom Wald fast vollständig zurückerobert worden und er konnte sie erst erkennen, als seine aufgerissenen Hände an dem glatten Stein hinabglitten. Er sah auf seine Hände hinab sie waren wund, voller Blasen, welche aufgesprungen waren, zerschnitten von Dornen und ein dünner Film von geronnenem und eben frischen Blut klebte an ihnen. Er hielt keuchend inne und sah auf seine geschundenen Handflächen. Was trieb ihn an, was suchte er an diesem Ort oder was hoffte er dort irgendwo zu finden?
Er musste sich diese Fragen nicht wirklich stellen, er wusste wessen Aufmerksamkeit er an diesem Ort erregen wollte..."


Zuletzt bearbeitet von am 10 März 2012 09:10, insgesamt 8-mal bearbeitet
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 Beitrag Verfasst am: 10 März 2012 07:16    Titel: Traumwelt 2
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Traumwelt, Teil 2

"...das sachte Pulsieren unter seinen Füßen, war langsam zu einem subtilen Geräusch geworden, doch hatte sich das Tempo nun verändert. Was sich anfangs angehört hatte wie Herzschläge die tief aus der Erde zu kriechen schienen hatten sie sich beschleunigt und schlugen in einem nun helleren Takt. Sein Blick richtete sich wieder nach vorn und er konnte in dem eng stehenden Unterholz etwas aufflackern sehen, orangerot und hell.

Der Pfad verlor sich langsam in dieser wilden, unwirtlichen Umgebung und bald musste er seine Anstrengung verdoppeln, um seinen Weg zu bahnen. Das Flackern wies ihm den Weg und alsbald erkannte er, dass es sich um ein Lagerfeuer zu handeln schien. Althans Atem ging immer keuchender und die schwüle Luft die auf seiner Haut zu drücken schien, brachte ihm keine Linderung.
Die unbekannten Geräusche, mal ein lautes Kreischen wie von einem wilden Tier hoch oben in den Bauchwipfeln, welche sich seinem Blick entzogen. Dann wieder disharmonische Klänge die auf und abschwollen deren Ursprung er in irgendwelchen fremdartigen Vögeln vermutete. Seine lange Wanderung hatte Spuren auf seiner Gewandung hinterlassen und auch sein Aussehen hatte sich verändert.
Sein Gesicht spiegelte Entschlossenheit wieder, wirkte gereizt und ein wilder Blick hatten seine Züge zu einer unschönen Fratze verzerrt, die mehr Ähnlichkeit mit einem wilden Tier zu haben schien... als mit einem Menschen.
Wieder kletterte er über einen der unzähligen Baumstämme, die ihm seitdem er den Pfad beschritten hatte ihm im Weg lagen, duckte sich unter riesigen Blättern hindurch oder schob sich durch eine fast undurchdringliche Wand aus Schlingpflanzen... doch das Lagerfeuer behielt er dabei stets im Blick.
Der Urwald lichtete sich und er beschleunigte seine Schritte.

Nun, jedenfalls für eine Weile, sein Vorankommen wurde durch eine etwa hüfthohe Mauer aufgehalten und wieder verschloss eine hölzerne Pforte ihm den Weg. Er rüttelte daran, doch sie war verschlossen. Seine Hände legten sich darauf und als er den Griff verstärkte traten seine Knöchel weiß hervor, doch die Pforte bewegte sich keinen Fingerbreit. Entnervt sah er zu dem Lagerfeuer hinüber, als er das leise Lachen vernahm. Mit einem eisigen Blick starrte er über sein Hindernis zu der schmalen Gestalt, welche sich aus den Schatten zu lösen schien und näher an die Flammen trat, um sich anscheinend zu wärmen.

Xyntia...

Althan senkte seinen Blick, betrachtete seinen geschundenen Körper der für ihn jetzt eigentlich nur eine hinderliche Hülle zu sein schien, sein Wille hatte ihn bis an diesen Ort gebracht und er hatte ihn nicht geschont. Langsam sah er auf, sah Xyntia von unten herauf an. Er würde sie nicht fragen, warum sie ein Feuer bei dieser Hitze brauchte. Er würde sie auch nicht fragen, was sie hier zu suchen hatte. Gewiss würde er sie auch nicht fragen wie er dieses Hindernis überwinden könnte.
Leise zischend lies er den Atem entweichen und sah sich die Mauern aus dunklem Stein näher an während er ihr ab und an einen Blick auf die andere Seite zuwarf. Sie wirkte amüsiert, versuchte ihn mit einem Blick, einer Handlung oder gar Worten zu reizen. Anfangs lies er sich davon ablenken, schien wie ein wildes Tier im Käfig, welches nur darauf zu warten schien auszubrechen.
Sollte er dieses Hindernis überwinden würde er seine Hände um ihren Hals legen es versuchen mit wachsendem Vergnügen langsam und genüsslich zuzudrücken. Doch noch war sie unerreichbar für ihn... und das wussten beide.
„Sollte ich dieses Hindernis überwinden... lauft!“, knurrte er sie an. Wieder kam nur ein leises provozierendes Lächeln.

Immer wieder studierte er die Inschriften... wieder... wieder und wieder. Er wusste nicht wie viel Zeit verging. Er hatte die Antwort erkannt und dennoch wurde der Weg nicht freigegeben. Er erinnerte sich an die Worte des Priors, dass dieses Hindernis nur mit der Kraft des Glaubens zu überwinden wäre. Althan betrachtete Xyntia, diesmal hatte sich ihr Ausdruck verändert, fast als wäre sie zufrieden mit seiner Erkenntnis, die Wandlung welche sie auf seinem Antlitz wohl erkennen konnte.
„... ehrfuerchtig“, murmelte er leise, die Pforte öffnete sich mit einer stillen Lautlosigkeit und schwang zur Seite. „Na, endlich...“, meinte die schmale Gestalt am Feuer und sah mit einem provokanten Lächeln zu ihm.

Nun, er hatte seinen Schwur nicht vergessen und nun frei gelassen rannt er in langen Schritten auf sie zu... die Jagt war eröffnet!

Eine Handbewegung, das Feuer neben ihr erlosch und graue Rauchschwaden woben sich träge in den Himmel. Auch sie war nicht wirklich? Nur ein Trugbild?
Althan bremste seinen Lauf ab, als er vor den glimmenden Holzscheiten ankam... war er allein.
Der beißende Rauch drang in seine Lungen ein und er musste erstickt husten, drehte sich um sich selbst, angespannt erwartet er einen Hinterhalt und einen damit verbundenen Angriff. Sein Blick hetzte umher, doch bis auf die Geräusche welche seine Ohren marterten... war er tatsächlich wieder allein.

Er musste weiter, doch wohin?
In welche Richtung führte ihn dieser Weg, welchen er beschritt?

Er ging schwer keuchend in die Knie und sackte in sich zusammen, kämpfte nun wieder um jeden Atemzug, ruhte sich aus. Die Reste des Lagerfeuer erloschen langsam, allein daran glaubte er abzuschätzen wie lange er dort ausharrte. Dann ein leises Lachen in der Ferne, träge hob er den Kopf und sah in die vermutete Richtung.

Einbildung?
Nur ein Geräusch eines Tieres?
Xyntia, schon wieder?

Setzte die Dämmerung ein?
Althan bekam das Gefühl klarer zu sehen, er konnte mehr und mehr die Konturen der Lichtung erkennen auf der er sich befand. Ein Wind strich über ihn hinweg und selbst diese flüchtige Berührung schien ihn vor Schmerz am liebsten laut aufschreien zu lassen. Sein Körper war geschunden und die Stärke die ihn vorangetrieben hatte, neigte sich dem Ende zu... er war erschöpft.
Nur ausruhen... nur schlafen... für eine Nacht nur... so müde... so schwer.
Seine Lider waren träge und nur allzu gern wollte er sich dieser verführerischen Ruhe hingeben, als ihm bewusst wurde was er hier tat. Eine lebensfeindliche Umgebung und er präsentierte sich als lohnenswertes Opfer? Nein!

Schlagartig öffnete er die Augen, auch sein zähes Aufrichten aus der kauernden Stellung in eine kniende Position die ihm wieder alles abzuverlangen schien dauerte. Erst danach sah er sich wachsam um.
Dann sah er ihn... ein Schatten kleiner als ein Bär, größer als ein Hund. Lauernd lag er dort fast verborgen vom dichten Unterholz und nun dennoch zu erkennen.
Ein Panther... Althans Herzschläge beschleunigten sich, als er die große dunkle Raubkatze ansah..."


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 Beitrag Verfasst am: 16 März 2012 19:37    Titel:
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Traumreise Teil 3, 16.03.2012

„Eine Flucht war unmöglich, er wusste nicht einmal ob er dazu überhaupt noch in der Lage gewesen wäre. Der Panther duckte sich, dann schellte er vor mit großen Sprüngen die Distanz überwindend. Es ging alles rasend schnell, durch den Schwung des Ansturmes wurde Althan nach hinten geworfen und ging zu Boden.
Das Gewicht der großen Raubkatze drückte ihn auf den Boden, presste ihm die letzte verbleibende Luft heraus. Sie abzuwerfen war ebenso erfolglos, schwer lag sie auf seiner Brust und hielt ihn mit ihren Pranken fest. Scharfe Zähne packten seine Kehle und drückte langsam zu, Althan schwanden allmählich die Sinne. Er bekam alles nur noch gedämpft mit und sein Blut rauschte in seinen Ohren. Schmerzen fühlte er keine, namenloses Entsetzen machte sich breit und die Erkenntnis, dass er sterben würde. Krallen fuhren an seine Oberschenkel hinab und schlitzten seine Haut auf... sein Blut tränkte den Boden. Er wusste, dass er diesen Kampf unmöglich gewinnen konnte, seine Versuche sich zu befreien waren nutzlos.
Er glaubte sein Kopf würde explodieren, er wollte schreien und brachte dennoch kein Wort heraus, nur ein leises Gurgeln entwich aus seiner Kehle.
Die schrillen Geräusche um ihn herum wurden lauter, quälten sein Gehör und schnitten durch seinen Körper. Dann zerstob alles wie fragiles Glas, zersprang in tausend Scherben und feinste Splitter flogen umher. Bohrten sich schmerzhaft in sein geschundenes Fleisch, zerschnitten seine Haut und drangen tief in seinen Körper ein. Die Welt zerbarst vollends, löste sich auf und er merkte das er fiel...“

Hart landete er auf den Boden seiner Kammer in der Taverne „Zum blutroten Kelch“ und wachte schweißgebadet auf. Gehetzt blickte er umher, kauerte sich zusammen und versuchte sich aus diesem schrecklichen Traum zu lösen, welche ihn immer noch fest zu umklammern schien.
Er schluckte trocken und schloss die Augen, diese Nacht hatte ihm keine Erholung gebracht. Althan setzte sich und fuhrt sich mit einer Hand durch das Gesicht immer noch war er erschüttert.
An Schlaf war nicht mehr zu denken die Arme auf die Knie abstützend sahs er auf dem Boden und starrte auf die ihm gegenüberliegende Wand...

… am frühen Morgen setzte er ein Schreiben an die Tetrarchin Aliyahna auf.
http://forum.alathair.de/viewtopic.php?t=58647


Zuletzt bearbeitet von am 16 März 2012 19:42, insgesamt 5-mal bearbeitet
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