Seltsame Tode in Bajard

[Der Erzähler]

Als die letzten Gäste die Taverne verlassen kehrt in Bajard Ruhe ein. Die Krüge werden von den Tischen geräumte, der letzte Abwasch erledigt. Vereinzelt hört man noch Gesprächsfetzen - manche enden in Häusern, andere scheinen sich in nördlicher Richtung aus der Stadt heraus zu bewegen. Dann endlich, kann Bajard schlafen.
Doch es ist ein tiefer Schlaf. Und für manchein geschöpf wird er in dieser Nacht nicht enden. Kein Gescharre im Vorhof, kein Bellen eines Hundes und auch nicht das Fauchen einer Katze. Eine gespenstige Ruhe legt sich wie ein dunkler Schatten über das Dorf.
Erst am nächsten Morgen wird man sehen, was Bajard diese trügerisch ruhige Nacht beschert hat.
Die Straßen wirken leer. Vielleicht mag manauf den ersten Blick nicht erahnen, was an der Szenerie nicht stimmt. Erst, wenn die ersten Kadaver gefunden werden, scheint das Ausmaß ersichtlich zu werden. Hunde, Katzen, Vögel, Ratten - in vielen Ecken, hinter Fässern und Kisten finden sich ihre zerfetzten Körper. Wunden, die von Klauen hervorgerufen sein könnten finden sich an ihren Körpern. In den Blutlarchen mag sie ein oder andere Adlerfeder zu finden sein. Doch sind die Überreste ansonsten unversehrt. Kein Tier scheint sich daran gesättigt zu haben. In diesen Tagen mag so ein Bürger Bajards seine Hauskatze oder den streunernen Hund von der Ecke vermissen.

[Tristan Wulfram]

"Sorgt dafür das der Mist wegkommt, heute ist Makttag, da brauchen wir keine Toten!", fauchte der Gardist die Wanderarbeiter an, welche sich auch sogleich an die Arbeit für ein paar Münzen verrichteten. Sie wurden behandelt wie sie auch bezahlt wurden- schlecht.

Man wird beobachten können, wie die Leichen am Leuchtturm verbrannt werden, auch an den Signalfeuerstellen des Dorfes stoßen die Flammen empor und mit dem Wind wird ein leichter Ascheregen nach Ostgerminor getragen.
Auch scheinen die Wehrsoldaten Nachts von Zeit zur Zeit nach dem Rechten zu Sehen, doch fragt man sie nach dem Geschehen, reagieren sie Gereizt und geben kene Auskunft.