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Von Gulasch und Blutwurstgeröstel
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Von Gulasch und Blutwurstgeröstel
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Willa MacFarlainn





 Beitrag Verfasst am: 18 Feb 2005 10:14    Titel: Von Gulasch und Blutwurstgeröstel
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Wütendes schimpfen erfüllt die Familiensiedlung der MacFarlainn´s, mit
einem Hirtenstock bewaffnet hinter einem springlebendigen Schaf drein und
quer über den Versammlungsplatz hastet eine junge Frau in wallenden
Röcken.

"Wirst do wohl stehen bleiben! Heute wird geschert ob du willst oder
nicht!"


Donnert es wie eine Drohung hinter dem Wollknäuel her, und grade so als
verstünde es sehr genau sprang es nur noch schneller zick zack durch den
Schnee und auf und davon vor der wild fluchenden Frau. Natürlich wollte es
sich nicht von seinem Fell trennen, denn hier in Ith war es alles andere
als mollig warm, im Gegenteil eisiger Wind zerzauste hier jeden Tag Fell
wie Haar, und der zu dieser Jahreszeit ständige Schneefall tat sein
Nötigstes. Jeder gab alles um es sich so kuschelig warm wie möglich zu
halten und darum dachte auch das Schaf nicht im Geringsten daran sein Fell
kampflos zu lassen. Willa wollte das allerdings auch, und grade heute war
ihr die Wolle ausgegangen, ein Umstand der so nicht bleiben konnte,
keinesfalls jetzt. Denn eben war sie dabei für ihr Familienoberhaupt
Thomas einen neuen Kilt zu fertigen, der Alte Tartan hatte mittlerweile so
viele kleine Brandlöcher von der Schmiedearbeit, dass es sich nicht lohnte
da noch lange herumzuflicken. Und bevor er sich noch im Zug verkühlte,
oder gar halbnackt durchs Dorf wandert musste ein neuer her.

"Was zum...!!!"

Verärgert sieht sie an sich herab wo zuvor noch zwei fellbesetzte Stiefel
waren war nun zumindest einer zuwenig und stattdessen sah man nur einen
dick gestrickten Socken im Schnee stehen. Beinah war sie gestolpert und
konnte sich nur mithilfe des Hirtenstabs fangen ohne gleich der Länge nach
in den frischen Schnee zu purzeln. Ein Blick zurück verriet, dass der
Stiefel schlicht in einer unter dem Schnee verborgenen Wurzel hängen
geblieben war, unschuldig aussehend dampfte er ob der Hitze die zuvor in
ihm steckte und der konträren Kälte jetzt. Missmutig mit einem wütenden
Schnaufen ruckt Willa den Schuh aus einer Gefangenschaft und zieht ihn
grummeln über die nasse Socke. Der Hirtenstock wird an die nächste
Holzwand gelehnt und die Röcke gerefft,...

"Na warte do Biest. Net mit Willa MacFarlainn!"


Wenige Stunden später, es dürfte ungefähr zur sechsten Abendstunde gewesen
sein ruft Willa die Familie an den Tisch, und trägt das Essen auf.
Sie war die Tochter von Angus MacFarlainn dem Großcousin von ihrem
ehemaligen Clansführer William und Mallen MacFarlainn geborene McLoryde.
Ihre Mutter Mallen war früh an der Schwindsucht gestorben und hinterließ
ein selbstständiges junges Mädchen mit rosigen Wangen und zausem
rotblondem Haar. Kräftige Arme und klare hellblaue Augen zeichnen die für
eine Angurin eher gesetzt gewachsene Frau ebenso wie ihre Vorliebe über
dem weit wallenden Haar immerzu ein Kopftuch zu tragen.

Sie ist die gute Seele der Familie, hat alle Rezepte die man im Clan kennt
schon für die hungrige Meute gekocht und die Kleidung aus ihren Händen
wärmte jung und alt.
Sie ist etwas gestandener und weniger durchtrainiert als einige ihrer
ClansBrüder und Schwestern, ihre Stärken liegen ja auch nicht in der Jagt
oder dem Kampf sondern eher in der Zubereitung der mitgebrachten Beute.
Tagein Tagaus, seitdem sie denken kann steht sie in der großen Küche und
hilft dort, mittlerweile ist sie es die die Hungrigen versorgt und mit
einem mütterlichen Lächeln darüber wacht das auch jeder satt wird.
Jedoch sollte man sie nicht reizen wenn sie eine Bratpfanne oder ihre
Stricknadeln in der Nähe hat und der Letzte der es wagte über das Essen zu
schimpfen, dem fehlt immer noch ein Zahn...
Des Weiteren kümmert sie sich um das wertvolle Vieh der MacFarlainn´s
füttert und versorgt es. Ein wenig versteht sie sich auch darauf
Magenschmerzen oder eine Kolik beim Vieh zu kurieren und natürlich die
Tiere so zu schlachten, dass möglichst nichts davon verloren ging. Ihre
Blutwurst war legendär unter den Familienmitgliedern und so mancher
Angurenjunge holte sich schon rote Ohren als er versuchte ohne Willas
Erlaubnis eine der Würste oder Stockfische aus dem Räucherlager zu
stibitzen. Die Speisekammer und die Nähstube, dass war ihr Refugium,
dieses Handwerk das Vermächtnis ihrer Mutter. Vieles ihrer Kindheit ging
verloren weil sie so früh den Platz von Mallen einnehmen musste und
dennoch ist sie ein lebensfrohes Wesen geworden. Strotzend vor Gesundheit
und Liebe gegenüber der Familie, gegenüber dem Clan was im Grunde ein und
dasselbe ist und dasselbe für sie bedeutete.

Sie bewohnte mittlerweile eine eigene kleine Hütte mit einem gemütlichen
Ofen und allerlei Nähzubehör. Allen voran war es Thomas, der in etwa
gleich alt sie wie sie selber sein sollte, der als Clansführer doch des
Öfteren von Ith fortreist in die fernen Städte und ihr gelegentlich
wunderbare Dinge von dort mitbringt, wie neue Schnitte oder wie beim
letzten Mal einige Stoffe von einem anderen Volk. Sie waren zwar für
Kleider hier nicht wirklich geeignet weil sie viel zu dünn waren. Aber man
konnte Schärpen daraus machen, und kunstvolle Gürtel flechten um die
Clanstracht für Festtage aufzuschmücken. Oder ein feines Kopftuch
vielleicht, wenn genug Stoff dabei war...
Owen hingegen versorgte sie regelmäßig mit gleichmäßigen Fellen, gutem
Leder und feinen Pelzen mit denen sie die Kleidung der Familie versah um
sie Widerstandsfähiger und vor allem Wärmer machte. Sie mochte die Brüder
sehr, und eines stand außer Frage wenn sie einmal selbst einen Mann haben
würde dann einen der so ehrvoll war wie sie.

"Willa, das Gulasch heute ist wieder mal wunderbar, sag welches Fleisch
ist das denn?"


Dröhnt es über die große hölzerne Tafel der Familie. Und kurz werden
einige Augenpaare fragend auf Willa gerichtet.

"Frisches Schaf, ich habe heute eines geschlachtet und morgen gibt's
frischen Blutwurstgeröstetel."


Ein seltsames Ding so ein sanftmütiges und zugleich hämisches Lächeln von
ihr, wohl genauso selten wie die Tage an denen sie wirklich übellaunig war
und Anderen auftrug ihre Küchenarbeiten zu übernehmen.

Es ist noch nicht allzu lange her das William heimging und der Clan seinen
neuen Führer bekam und langsam kehrt wieder die tägliche Routine ein im
ewigen Schnee.
Sie tat all diese Arbeiten gerne für die Familie und es machte ihr nichts
aus oft Stunden in der Stube zu hocken und einen ganzen Stapel Hemden mit
Pelzkragen zu versehen, oder Stiefel innen mit Fellen auszulegen damit sie
nicht nur keinen geschmolzenen Schnee einlassen, sondern zudem auch noch
warm sind, aber oft sitzt sie auch, das Strickzeug in der Hand am Fenster
und blickt auf den Schnee und die weiten weißen Hügel. Sehnsüchtig danach
auch einmal etwas anderes zusehen als immer nur Ith, es würde ihr so
große Freude bereiten einmal mit den Männern auszufahren wenn sie in die
fernen Städte reisten um mit Vieh oder Fellen zu handeln...
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