Das Ende eines Traumes und der Versuch eines Neuanfangs

[Amary Ann Louisan]

Ein verträumter Blick richtete sich aus dem blumengeschmückten Fenster hinaus.
Warme Sonnenstrahlen flimmerten bunt am Fenster vorbei und erhellten so langsam nach und nach die kleine ruhige Stadt Berchgard. Amary streckte ihre Hand aus dem Fenster und schien, die sanften Sonnenstrahlen einfachen zu wollen, doch diese berühren nur ihre Haut und hinterließen ein warmes wolliges Gefühl zurück.

Ein sanftes Lächeln umspielte ihre rosigen Lippen während sie das Fenster wieder schloss und sich aufrichtete. „Könnte das Leben nur immer so schön sein“. Schoss es ihr durch die Gedanken und ein weiterer Blick traf ihr Spiegelbild. Prüfend musterte sie sich selbst. Mit ihren langen Fingern strich sie sich über das rötlich- goldene Haar hinab bis zu der runden Hüfte.
Nachdenklich legten sich ihre Augen auf den braun gebräunten nackten Körper. Sie war wirklich mager geworden. Die viele Arbeit lies sie das Essen vergessen oder einfach keine Zeit dafür.
Sie zog einen Kamm aus ihrer Schublade und begann ihr Haar zu bürsten. Wie Wellen vielen sie ihr über die schmalen Schulter hinab. Die Gedanken waren schon längst nicht mehr beim Spiegelbild des hübschen Wesens darin.
Ihre Gedanken bewegten sich in der Vergangenheit. Die Hochzeit und ihre Vorbereitungen dafür, die Durchführung und die zufriedenen Gäste.




Besonderes Essen hatte sie gekocht, Kräutersuppe, Wildschwein….
Eine Torte mit mehreren Stöcken und Marzipanblumen.

Spiele brachten die Gäste zum Lachen und auch sie mussten kräftig anpacken.
Bei der Brautklau war de Bräutigam etwas durch den Wind, schien Amary.



Die Rache sollte wohl irgendwann zurückkommen…..

Amary flechtet ihr Haar zu einem lockeren Zopf und legte diesen über die Schulter.
Einige der kleinen Haarlocken fielen ihr abschließend auf die Stirn. Der Kamm verschwand wieder in der Kommode.

Wenige Wochen nach der Hochzeit geschah ein weiteres Ereignis in der Taverne.
Eine hochschwangere Frau kam mit ihren Ehemann zu einem Plausch.
Ihr Bauch war sichtlich gewölbt und nur noch wenige Tage sollen vergehen und sie würde ihr Kind empfangen.
Doch was an diesem Tag passierte konnte Amary immer noch nicht fassen.
Das Baby kam in ihrer Taverne zu Welt! In ihrem Bett!
Sie durfte dabei sein, Lili helfen, die so gekonnt mit der Sache umging, wären sie selbst wie ein gescheuchtes Huhn durch das Haus lief.
Auch der frisch gebackene Vater schien hektisch an seiner Pfeife zu paffen und nicht bei sinnen zu sein.
Die Gäste versammelten sich vor der Haustür und schwatzten über das Kind die Mutter und das Glück des Vaters.
Es vergingen einige Stunden und die kleine Prinzessin blickte in die Welt hinein. Nicht ganz, schmunzelnd sah sich Amary im Schlafzimmer herum. In einem grünen freundlichen Zimmer.
Die frischgebackenen Eltern blieben wenige Tage noch ihm Haus bevor sie dankend davon gingen und eine kleine Gabe zurück ließen.

Marie Elisabeth van Reensdorf






Wieder sah sich Amary Prüfend an und stricht ihr Arbeitskleid in goldiger Farbe zu Recht.
Die Schürze fand noch ihren Platz um die schmale Taille und die Arbeit konnte beginnen.
„ Was wohl dieser Tag mir neues bringen wird? Die Sonne schien schon lange …..wohl wird auch bald der Regen kommen… „ nachdenklich verlies sie ihren Schlafraum.

[Amary Ann Louisan]

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