Marin Takgons Rückkehr

[Marin Takgon]

Eines Abends wollte Marin wieder zurück zum Gildenhaus der Lanze der Königin.Es war schon sehr dunkel und man konnte kaum noch die Hand vor Augen sehen.Der Mond am Himmel war wohl hinter Wolken verschwunden und zugleich wehte ein recht starker kalter Wind.Marin kam gerade an der Weggabelung richtung Varuna und Bajard,aus Berchgard an und folgte dem Weg richtung Varuna.Er ging ungefähr zwei Minuten als er nur einen kräftigen Schlag auf den Kopf verspürte.Er brach sofort zusammen und verlor das Bewusstsein.

Nach ein paar Tagen wachte Marin unter fürchterlichen Kopfschmerzen,an den Händen gefesselt und auf einem ziemlich abgenutzten Stuhl sitzend,in einem Kerker wieder auf.Er sah anfangs seine Umgebung nur verschwommen.Nach einigen Minuten sah er wieder besser und bemerkte das hinter ihm im Raum drei Menschen standen die ziemlich groß wirkten.Er versuchte immer noch unter starken Kopfschmerzen seine Handfesseln,die mit dem Stuhl verknotet um seine Hände lagen, zu lösen doch er schaffte es nicht.Einer der hinter ihm stehenden Männer bemerkte das Marin erwacht war und wandte sich ihm zu.Marin erkannte einen wunderbar gefertigten braunen Seidenmantel und einen blauen samtartigen Umhang des Mannes,als er an ihm vorbei schritt.Er beugte sich zu ihm hinunter und fragte Marin ob er hungrig und durstig sei.Als Marin immer noch mit starken Kopfschmerzen zu ihm hinauf nickte.Der Mann rief einem der anderen Männer zu sich und bat ihn für Marin etwas Brotlaib und zwei Krüge Wasser zu holen.Der Mann nickte sofort,als würde er nicht hoffen den Zorn des Mannes mit dem Seidenmantel auf sich zu lenken und rannte aus der Tür hinaus eine Steintreppe hinauf.Marin sah sich nun in dem Kerker in dem er saß etwas genauer um und sah,dass auf dem Boden neben sich eine fast vermoderte Leiche lag die ein perfekt gefertigtes Schwert im Rücken stecken hatte.Außerdem sah er Ratten die sich an der Leiche begierig bedienten.Die Tür des Kerkers war blutverschmiert und auch der Boden war voll mit getrockneten Blutresten.Er hob seinen Kopf etwas höher um auch zu der anderen Seite gucken zu können.Dort sah er dann vier Personen an Armfesseln die Wand herunterhängen.Marin dachte sich,als er die Menschen sah,dass sie sicherlich schon tot sein mussten.Er überlegte ob er nun auch sterben musste und fragte sich warum ausgerechnet er von diesen Leuten gefangen genommen wurde.Die Kerkertür öffnete sich wieder und der Mann der Marin etwas zu Essen und Trinken holen sollte, erschien wieder im Raum und legte die Sachen auf seinen Schoß.Dann befahl der Mann mit dem Seidenmanten dem dritten Mann im Raum die Fesseln von Marin aufzuschneiden.Der Mann kam Marin immer näher und zog ein langes,sehr scharf wirkendes Schwert aus der Schaide und schnitt die Fesseln an Marins Händen auf.Dabei schnitt er Marin kräftig in zwei Finger die sofort anfangen zu bluten.Marin fasste sich sofort seine Hände an die in dem Licht der Fackeln an den Wänden tief blau aussahen.Allmälig fing Marin an seine Hände wieder zu spüren und wischte sich in seiner verdreckten Hose das Blut von den Fingern.Dann nahm er das Brotlaib was auf seinem Schoß lag und zerriss es mit aller Kraft und stopfte sich ein großes Stück des Brotes in den Mund.Er kaute es und versuchte es herunterzuschlucken.Sein Hals fühlte sich sehr trocken an und schmerzte als er das Brot hinunterschluckte.Ihm schossen Tränen in die Augen und nahm einen kräftigen Schluck Wasser aus einem der beiden Krüge.Er aß das Laib schnell auf und fühlte wie sein Körper anfing wieder Wärme zu produzieren.Er leerte den ersten Krug Wasser und hielt inne als der Mann mit dem Seidenmantel anfing zu sprechen.Er begrüßte Marin und sagte:"Grüße dich du armseliger Wicht!Ich hoffe das du der Bruder des Anghar Takgon bist.Falls nicht werden einige meiner Untertanen dafür büßen müssen.Also bist du der Bruder des Anghar Takgon?"Marin antwortete nicht,ließ sich aber ein kleines Nicken anmerken.Dann fing der Mann wieder zu reden an:"Wunderbar!Endlich haben diese Nichtsnutze einmal etwas richtig gemacht."Marin konnte sehen das die anderen beiden Männer anfingen zu Grinsen."Nun,geht hinaus und bewacht die Tür!" befahl der Mann mit dem Mantel den beiden und sie folgten sofort seiner Anweisung und verließen den Raum."nun zu dier Bürschchen!",schrie er Marin sofort an und zog ihn an seinen Haaren nach hinten.Marin schrie vor Schmerz."Ich verlange von dir das du mir erzählst wo sich dein heißgeliebter Bruder zur Zeit aufhällt!Und wage es ja nicht mich anzulügen!Wenn du es doch tust werde ich dir einen Fluch auferlegen!"sagte der Mann und nahm seinen Mahagonistab von der Wand hinter Marin und hielt sie ihm ins Genick.Marin der immer noch vor Schmerzen Tränen in den Augen hatte,konnte zu erst nicht Antworten.Dann aber fand er seine Stimme wieder und krächste leise:"Ich weiß es nicht!"Der Magier hinter ihm lachte laut auf und drückte den Stab fester in seinen Nacken."Wie du weißt es nicht?Ich dachte du bist sein Bruder?Dann müsstest du doch wissen wo er ist."Marin schüttelte leicht seinen Kopf der immernoch schmerzte."Ich weiß es nicht.Woher auch?Ich bin ja nicht bei ihm!",brachte Marin leise und krächtsend aus sich heraus.Der Magier lachte erneut laut auf und ließ seine Haare los.Außerdem nahm er den Stab aus seinem Genick und schlug ihm damit auf seinen Kopf worauf Marin beinahe in Ohnmacht fiel.Dann sagte der Magier noch:"Nun für heute werde ich dich noch verschonen.Aber Morgen werde ich wieder zu dir kommen und dann bin ich nicht mehr so gnädig."Als er dies gesagt hatte verließ der Magier den Raum und die Fackeln in Marins Kerker erloschen.

Am nächsten Tag wachte Marin auf und bemerkte das der Magier wieder in seinem Kerker wartete.Dieser sagte,als er bemerkte das Marin erwacht war:"Einen Guten Morgen Marin" und ließ ein finsteres Lachen hören."Ich hoffe du hast gut geschlafen und hast es dir überlegt mir zu sagen wo sich dein Bruder aufhällt.Wenn du es mir nicht sagst werde ich dich wohl töten müssen,denn du hast falls du entkommst viel zu viel von diesem Ort gesehen.Nun,sage mir wo dein Bruder steckt!", und hielt den Stab wieder auf Marin gerichtet.Marin dachte nach und sagte:"Nun er wird sicherlich dort sein wo er am vorherigen Tag auch war.Aber da ich nicht bei ihm war,weiß ich nicht wo er gerade ist.Selbst wenn ich es wüsste,würde ich meinen Bruder nicht an euch verraten!"Der Magier sah erstaunt zu Marin und ließ dann ein Lächeln auf seinem Gesicht sehen.Er ging auf Marin zu der gerade die Hände zu Fäusten geballt hatte.Er überlegte wie er dem Magier seinen Stab weg nehmen und fliehen konnte.Da sagte der Magier plötzlich und laut schreiend:"Na gut,ich gab dir die Chance es mir zu verraten.Nun STIRB!"Der Magier richtete seinen Stab auf Marin und schoß einen eurigen Ball in seine Richtung.In diesemMoment sprang Marin auf und stürzte an dem feurigen Ball vorbei und schlug dem Magier mit seiner Faust ins Gesicht.Der Magier brach kurz zusammen und ließ den Stab fallen.Marin der eine leichte Verbrennung durch den Ball erlittnahm schnell den Stab und öffnete die unverschlossene Kerkertür.Die beiden anderen Männer standen dort und schauten überracht zu Marin der ihnen nur den Stab in die Mägen rammte und schnell die Steintreppe hinauf lief.Er stand auf einmal in einem kleinem Haus das voll mit Waffen geschmückt war.Er sprintete zur Tür des Hauses und warf den Stab hinter einen Busch,der am Haus wuchs.Er lief den Hügel auf dem das Haus stand hinunter in ein kleines Dorf und verstekte sich dort in einigen Fässern die an einem Haus standen.Er hörte wie der Magier an dem Fass vorbei rannte und seine Handlanger ihm etwas hinterher riefen.Es vergingen einige Stunden und der Magier lief mit seinen Handlangern noch mindestens neun male an ihm vorbei.Es wurde Abend in dem kleinen Dorf und Marin war kurz vor dem Einschlafen als er auf einmal mit Wasser überschüttet wurde.Er sprang sofort aus dem Fass und stand nun vor einem jungen Mann der zwei Eimer in der Hand hielt."Grüßet euch.",sagte der junge Mann."Mein Name ist Falco Pendri.Und wer seid ihr wenn ich fragen darf?"Marin antwortete:"Ich bin Marin Takgon.Erfreut euch kennen zu lernen.""Sagt was wolltet ihr in den fässern meines Meisters?Wenn er das erfährt wird er garantiert sehr sauer werden.",Falco verzog das Gesicht."Ich bin auf der Flucht vor drei Männern die mich bis vor kurzer Zeit folterten.""Wirklich?Warum tuen sie das?",fragte Falco Marin mit Angst in der Stimme."Nun ich weiß es nicht wieso.Aber ich denke das sie mich auf der Insel Gerimor niederschlugen und hierher verschleppten.Sagt könnt ihr mich vielleicht bei euch aufnehmen?"Falco blickte erstaunt zu Marin und nickte."Gewiss könnt ihr dies.Ihr seid also von der Insel Gerimor?Ich werde am morgigen Tag für immer dort hin reisen,ihr könnt aber mein Haus weiter bewohnen.""Ich danke euch,könntet ihr mir dann einen gefallen tun wenn ihr nach Gerimor wollt?Könnt ihr meinen Bruder Anghar Takgon die Nachicht überbringen,dass ich so schnell es geht zurückkehren werde?"Falco nickte und führte Marin zu seinem Haus.Sie gingen leise und vorsichtig durch die Gassen des Dorfes.Schließlich kamen sie an Falcos Haus an und unterhielten sich bis in die späten Abendstunden über Gerimor und Marins Zeit dort.

Am nächsten Tag war Falco schon früh morgens verschwunden und wie Marin dachte sicherlich nach Gerimor unterwegs.Marin verweilte noch einige Tage in Falcos alten Haus.

Dieser Vorfall ist nun mehrere Wochen her und Marin kehrt voller Freude Falco,seinen Bruder und alle anderen wiederzusehen.Nun kann er wieder beruhigt schlafen,da er dem Magier und seinen Handlangern entkommen war und diese wahrscheinlich die Suche nach ihm aufgegeben haben.

[Anghar Takgon]

Anghar schritt wie fast an jedem Tage der Sonne über den Marktplatz. Er unterhielt sich mit Balronu, einem alten Freund..

Er dachte immer Marin wäre nicht mehr am Leben. Eines Tages war er verschwunden und seitdem nie wiedergekehrt. Verstört und besorgt hatte es die Familie Takgon und nach vielen Abenden der Hoffnung erklärte man ihn für tot. Als auf die selbe Art und Weise der Cousin Leodem Takgon und der Bruder Elgor Takgon verschwanden wurde Anghar verbitterter als vorher.

...und auf einmal stand Marin neben ihm an dem Stand. Anghar drehte sich herum als Marin grüßte..und da erkannten sie sich. Anghar packte ihn und umarmte ihn stark. Wohl etwas zu stark, den Marin bekam keine Luft mehr. So lies er ihn hastig wieder los und betrachtete ihn fassungslos. Anghar nahm ihn mit sich in sein Haus und drängte ihn über das Geschehene zu berichten. Marin erzählte ihm die Geschichte bis ins Detail. Wütend blitzte es in seinen Augen. Er trug Marin auf sich wieder wie ein Takgon zu kleiden und zu benehmen. Er reichte ihm gute Klamotten und erklärte ihm das der Familie viel an seinem Ansehen lag. Auch wenn einige Familienmitglieder Schande bereitet hatten wollte Anghar doch das Bild der Familie dahingehend wieder herstellen, immerhin sah er seine Geschwister als Edel und Würdevoll genug an. Sich selbst betrachtete er als einen Ehrenmann der seinen Platz erst sehr spät fand. Froh war das Oberhaupt der Familie über die Ankunft Marins, war er doch auch ein Teil von ihm selbst und würde ihm Kraft und Unterstützung geben.