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Für die Wissenschaft!
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Dern´xulvor





 Beitrag Verfasst am: 20 Feb 2009 03:17    Titel: Für die Wissenschaft!
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(ooc-Warnung: Wer auf Tierversuche derart sensibel reagiert, daß ihm auch die hiesige Schilderung fiktiven Spielgeschehens aufs Gemüt schlagen würde, sollte dieses Posting nicht lesen. Ich distanziere mich zudem von jedem Verdacht, ich würde solche Dinge RL gutheißen oder verharmlosen.)


The ratrating - Part 1

So groß war dieses verdammte Gatter doch gar nicht, um diese dämliche Ratte nicht zu erwischen! Verbissen vor sich hin murmelnd beugte er sich erneut so langsam wie irgend möglich zu dem in die Ecke getriebenen Tierchen, die Finger fächerartig gespreizt.
"Ganz ruhig, ganz ruhig...
Du bekommst auch ein größeres Gehege als das hier. Bei mir wirst du genug zu essen haben. Ich sag dir zwar besser nicht, was, aber du wirst unter Garantie satt werden. Und wenn du schön still bist, muß ich dich auch nicht knebeln wie deinen Kollegen. Ich werde dir nicht weh tun - zumindest nicht mehr als nötig. Und ich heil dich auch wieder, versprochen."
Letharen waren die geborenen Lügner. Es schien, als würde die Ratte ihn als seinen Freund akzeptieren. Schwerer Fehler.

Sie wurde damit zu Versuchsobjekt... elf? dreizehn? seiner ersten Experimente. Lys hatte ihm einen Auftrag - nein, eigentlich mehrere - gegeben, und seit Tagen hatte er nun das Gefühl, seine Zeit ohne nennenswerte Ergebnisse zu vertrödeln, weil alles so viel der Vorbereitung brauchte und sich nicht wirklich Forschung schimpfen durfte, sondern eher "herumstochern" und "ausprobieren". Er hasste es, wenn er sich einem Projekt widmen wollte, aber sich dann in sechs anderen Dingen verfranste, weil ihm zur Umsetzung des ersten ständig etwas fehlte. Was hatte er frohlockt, als die Lethry ihm für den Auftrag Zutritt zum Turm gewährt hatte und ihm diesen so verlockenden Seziertisch überließ... sogar ein Gatter hatte sie errichten lassen, in dem nun unterschiedlich viele Ratten eingesperrt waren. Je nachdem, wie viele er gerade verschlissen hatte und wann er sich neue aus dem Hafenviertel der Stadt holte. Er fragte sich, wie viele Ratten er noch brauchen würde und ob sich das merklich auf die Population auswirken mochte.

Ratten waren schlau... einen gewissen Respekt konnte er ihnen nicht absprechen. Seine Jagden waren erst von mehr Erfolg gekrönt, seit er dabei die Ratte, die Lys ihm "geschenkt" hatte, im Unterschlupf ließ. Das erstickte Quieken, das sie ab und zu von sich gab, schien ihren Kollegen eine Warnung gewesen zu sein. Er sorgte sehr gut für sie, so lebte sie nun schon fast ein paar Wochen, deutlich länger als ihre Artgenossen - zwar hing sie die meiste Zeit gefesselt und geknebelt an seinem Gürtel, aber er hatte ihr bislang nichts Schlimmeres zuleide getan.
Nun gut, er hatte ihr zunächst das Maul zugenäht, nachdem sie ihn gebissen hatte.
Das musste er ändern, als sie ihm zu verhungern drohte und er sich noch nicht dem Unternehmen gewidmet hatte, die Wirkungsweise von Sättigungstränken auf unterschiedliche Anatomien zu erforschen und solche Tränke überhaupt erstmal herstellen zu können.
Inzwischen konnte er sie mit einer Pipette füttern, über die er einen dünnflüssigen und konzentrierten Brei aus Hähnchenfleisch und gequirltem Ei verabreichte. Sie schien damit gut zurechtzukommen.
Daß es für die seit Tagen derart ernährte Ratte seelische Folter bedeuten mochte, von Dern auf dem Tisch in "seiner" Küche abgelegt worden zu sein, keine zwei Handlängen von einem Stück Speck im Sichtbereich entfernt, hatte dieser natürlich nicht beachtet - und es hätte ihn bis auf eine gewisse Neugier, wieviel Sabber sie deswegen in den paar Stunden absonderte, wohl auch nicht interessiert.

Stattdessen wanderte doch schon Ratte Nummer Vierzehn, wie seine Notizen ergaben, auf den Seziertisch. Links und rechts hatte er Schraubzwingen angebracht, welche als Halterungen für sehr dünne, aber stabile Schnüre dienten, mit denen dem Tier die Pfoten hinten und vorne gefesselt wurden. Eine Klemme verschloß das Maul und verhinderte ein Durchbeißen der Schnüre. Sehnsüchtig erwartete der Letharf die Fertigstellung der Fixierungsapparatur, die er heute bei Dor'malox bestellt hatte. Diese Biester erschwerten mit ihrem Zucken wirklich jede präzise Arbeit. Auf eine (Ratte Nummer Vier) hatte er derartig ungehalten seinen Arm gedrückt, damit sie stillhielt, daß er plötzlich Knochen brechen hörte, das Tierchen kurz darauf Blut spuckte und sein Leben schneller aushauchte, als er probieren konnte, ob ein Heiltrank hier noch half.
Er war sich auch leider nicht ganz sicher, ob die Erhabene so begeistert darüber wäre, wenn er die Trankbestände der Letharen in seine Versuchsratten investierte...
Also machte er sich lieber daran, selber für das zu sorgen, was er brauchte. Und schon ergab sich wieder ein neues Forschungfeld:
Gab es differenziert wirkende Heiltränke?

An Ratte Nummer acht hatte er messen wollen, wie groß die Blutmenge eines solchen Tieres war. Nachdem sie ausgeblutet schien, hatte er in dem Tier allerdings noch eine schwer messbare Restmenge an Blut gefunden, was sehr ärgerlich war. Damit sie nicht zu früh starb, hatte er Nummer neun also in geringen Dosen Heiltrank verabreicht, die sich schließenden Wunden eben immer neu aufgeschnitten... und nach fast zwei Litern Blut, die unmöglich in dieses kleine Tier passen konnten, aufgehört. Gab es einen Heiltrank, der einen Organismus am Leben hielt, ohne verloren gegangenes Blut zu regenerieren? Eine der diversen Fragen, die in seinem Notizbuch landeten.

Nach Ratte Nummer Vier war er wesentlich vorsichtiger geworden und hatte sich von dem Gedanken ablenken lassen, daß er mit der Ratte der Erhabenen achtsamer umgehen musste. Die sollte ihm nicht sterben, er hatte endlich eine Vorstellung, wie er sie zurückschicken würde und für was. Nummer Fünf diente als erstes Versuchsobjekt für das, was er mit Lys' Ratte plante, und bislang konnte er zufrieden behaupten: "Nummer Fünf lebt!"
Das hatte ihn tatsächlich Heiltrank gekostet. Und so wirklich zufrieden war er mit dem Ergebnis noch nicht. Nummer Fünf diente dem Versuch, einer Ratte ein Stück Fell und Haut so weit abzutrennen, daß sie nur noch als Lappen beiseite hing, und per Heiltrank an der offenen Wunde neue Haut zu bilden, ohne daß das abgetrennte Stück wieder mit integriert wurde. Traube und Apfel hatten sich dabei als Ingredienzien als lästig erwiesen: immer wieder musste er die nachgebildete Haut dann auch neu rasieren. In Wein gelöster Efeu war schließlich die bevorzugte Rezeptur, sie schien eine leicht beruhigende Wirkung auszuüben, bei der Beimengung von Ginseng neigte das Tier eher zum Herumzappeln.
Bis er das raushatte, hatte Nummer Fünf mehrere Operationen hinter sich, diverse Hautlappen, teils mit Fell, teils ohne, hingen an dem Körper herab, die Wunden jedesmal mit neuer Haut verschlossen, dieses Prozedere hatte er teils bis zu vier mal an der gleichen Stelle durchgeführt, so daß Ratte Nummer Fünf ihr Dasein nun wie ein zerrupft aussehendes Putzlappenknäuel fristete.
Aber sie lebte. Sie hatte ein größeres Gehege als die anderen und wurde sorgfältig mit verquirltem Ei und Hühnchen gefüttert. Man musste mit Forschungsmaterial schließlich ordentlich umgehen.

Nummer Fünf und Nummer Neun hatten ihm wichtige Grunddaten geliefert. Wenn Tluth ihm nicht vorher wie angekündigt die Finger brach, konnte er schon bald vorlegen, wie die Erhabene ihren Gefangenen am besten ernähren sollte und sich an die systematische Erstellung einer Skala zum Messen von Schmerz begeben.


Zuletzt bearbeitet von Dern´xulvor am 20 Feb 2009 03:21, insgesamt einmal bearbeitet
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