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Azmarg Kaladris





 Beitrag Verfasst am: 17 Feb 2005 01:54    Titel: Suche nach Erkenntnis
Antworten mit Zitat

Die Jugend, wohl eine der Zeiten die das Leben am meisten prägt, verlief gemessen am Wohlstand einer Familie nicht ungewöhnlich. Behütet von den Irrungen der Zeiten, verschont von Mangel und Krankheit, wächst ein Kind heran. Der Vater, Boris Kaladris, reich geworden durch den Handel, bei dem er immer das nötige Feingefühl und Glück besaß, dort mitzuspielen, wo der eigene Einsatz sich mehrte. Die Mutter, liebend, aber doch entfremdet von der Welt und zurückgezogen in einem Kreis aus Gewohnheiten. Geschwister hatte er keine, nur einen noch im Kindbett verstorbenen Bruder. Sie beide förderten ihren Spross überall wo sie es vermochten und so lernte er schnell die Kunst der Schrift. Teils unter der Aufsicht von Privatlehrern doch bald schon alleine vom Vater unterrichtet, entstand ein wissbegieriger und aufgeschlossener Verstand. Oft saßen Vater und Sohn gemeinsam im Schreibzimmer und der Vater ging seinen Geschäften nach, erläuterte hier und dort ein paar Dinge, erzählte aus seiner Jugend und von dem Geschick, das man benötigte Herr von endlosen Blättern mit Zahlen zu werden. So kam es das es anfangs die Gesellschaft von Büchern bevorzugte und die Eltern waren weit davon entfernt dem entgegenzuwirken, da ihr eigenes Wesen so ähnlich schien, als dass sie es für ungewöhnlich empfinden würden.

Doch mit dem Älterwerden kam auch die Neugier auf das Leben außerhalb der behüteten Mauern. Zuerst vorsichtig mit dem Knecht, Koch, Gärtner, kurz dem Mädchen für alles im Haus, auf den Markt, später oft alleine. Vieles erschien ihm vertraut durch Erzählungen aus Büchern und von seinem Vater. Aber das Verhältnis zu anderen Menschen war stets geprägt durch die Jugend. Er sah Menschen und das was sie taten oftmals selbst wie ein Buch vor ihm. Zu Jung war er selbst um zu verstehen warum Männer und Frauen sich Blicke zuwarfen und so blieb vieles undeutlich geschrieben. Doch gleich wie rätselhaft, nie ließ er davon ab, zu lesen, denn die Faszination die ihn schon damals ergriffen hatte war noch immer in ihm. Er wollte lernen zu Verstehen, kein anderes Ziel hatte er, keinen anderen Zweck verfolgte er. Das Wissen allein war es, was zählte für ihn. So las und betrachtete er und begann zu verstehen, gleichgültig was er verstand und stets bemüht keine Position zu ergreifen und beide Seiten zu untersuchen. Die Tage gingen vorüber und seine Suche fand nie ein Ende, eine Antwort auf alles und so kam es, dass er eines Tages, auf jemanden traf, in dem er einen Gefährten im Geiste sah.

Es war ein schöner Tag im Herbst, die Blätter an den Bäumen, leuchtend Gelb und Rot. In der Nähe des Marktplatzes von Varuna saß Azmarg unter schattigen Eichen, die vermutlich schon dort standen, bevor der erste Marktkarren jemals hier vorbeigerollt war. Er saß auf dem Boden, angelehnt an einen der Stämme, wie so oft schon zuvor. Lange schwarze Haare bis zu den Schultern und ein kleiner Bartansatz umrandeten ein schmales Gesicht, in dem nur die grauen Augen etwas ungewöhnlich waren. Seine Kleidung bestand aus einem schlichten weißen Leinenhemd mit schwarzen Nähten an den Öffnungen und einer abgetragenen, fleckigen Lederhose, welche von einem einfachen Gürtel gehalten wurde. Während er an einem Apfel aß, ließ er seinen Blick über den Marktplatz schweifen. Aufmerksam beobachtete er das Szenario vor ihm. In der Mitte des Platzes versammelt drängten sich dutzende Menschen an den Ständen der Händler vorbei, feilschten lautstark und waren scheinbar überall in geschäftiger Eile. Die Abwartenden Personen etwas abseits am Rand des Markts, wartenden zum großteil auf diejenigen, die sich durch die Menschenmenge kämpften, manche auch nur auf ihre Goldbeutel. Wenn man längere Zeit den Markt beobachtet so spielten sich irgendwann Vertraute Szenen ab, nur mit neuen Schauspielern. Es hatte den Anschein, dass es viele Zusammenhänge, viele Geschichten gab, die neu weitergeschrieben wurden. Dennoch, wenn man den Überblick hatte, den er stets zu erlangen suchte, dann war alles im Grunde nur ein Zusammenwirken von vielen einzelnen Dingen, die ein großes Ganzes bildeten. Mittlerweile hatte er seinen Apfel zu Ende gegessen und legte ihn hinter sich an den Baum, hielt noch kurz inne um sich noch einmal zu strecken und tief Luft zu holen und stand schließlich auf. Immer noch in Gedanken versunken, ging er langsam über die blankgewetzen Pflastersteine. Der Weg zum Hause seiner Eltern verging schnell, bis ein Mann seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er saß friedlich da und seine Lippen bewegten sich unentwegt, den Blick auf nichts bestimmtes gerichtet, schien er trotzdem Gefallen an dem zu finden, was ihn umgab. Vorsichtig näherte er sich und folgte dann und wann seinem Blick. Dieser Mann war anders, nun eigentlich war er auch noch kein Mann, sondern vielmehr ein Junge, der bald zum Mann wurde. Jemanden wie ihn sah man nicht sehr häufig, denn seine Kleider wirkten nicht wie die eines Bettlers und bis auf jene, saßen sonst nur Alte beisammen und beobachteten still das Geschehen. Azmarg strich über den Bartflaum am Kinn und fasste den Entschluss ihn anzusprechen.
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Azmarg Kaladris





 Beitrag Verfasst am: 18 Feb 2005 03:16    Titel:
Antworten mit Zitat

"Einen guten Tag wünsche ich, werter Herr", sagte er, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. welches man kaum zu deuten vermochte. "Seid Gegrüßt", erwiderte sein Gegenüber mit einem ebenfalls rätselhaften Lächeln. Aus seinen dunkelbraunen Augen wurde er nicht klug, der Blick prägte sich jedoch ein und es schien, als ob beide einander zu verstehen suchten, jedoch nicht so richtig wussten woran sie waren. Nach einer Weile musterte er die Gestalt genauer. Beide trugen die schwarzen Haare offen und schulterlang doch abgesehen davon war die Kleidung sehr unterschiedlich. Die verzierte Dolchscheide am Gürtel des Sitzenden stach sofort ins Auge. Verziert mit Geschmeide und mit kunstvollen Mustern versehen strahlte sie perfekt den Eindruck aus, den die restliche Kleidung unterstrich. Ein sehr gut sitzendes Hemd, das kostbar aussah und reich mit Stickereien um den Kragen und an den Ärmeln ausgestattet war. Eine Stoffhose, von der selben Machart wie das Hemd, machten deutlich das er aus einer wohlhabenden Familie stammte. Sie kamen ins Gespräch über dies und das und der Himmel war schon so dunkel geworden, dass man nur noch am Horizont sah, wo die Sonne untergegangen war. Vorher schien nichts die beiden voneinander ablenken zu können. So wißbegierig und vertraut waren sie einander schon, obwohl sie sich erst kennengelernt hatten. Sie beschlossen sich zusammenzutun auf Gedeih und Verderb. Doch dazu war es schon zu spät die Sonne fast untergegangen und die Eltern bestimmt schon in Sorge. Am nächsten Tage nach Sonnenuntergang sollten sie sich wieder treffen.


Am nächsten Tage, tief im Wald bei Vanura, eine Höhle kurz vor Sonnenuntergang. Ein paar kleine Tiere, die bei Beginn der Dämmerung aktiv wurden und sich vor jener Höhle aufhielten, erfasste eine Welle der Kälte. Panik ließ ihren Puls in die Höhe schnellen. Mit riesigen Sätzen stoben sie davon, just in dem Moment als der letzte Sonnenstrahl des Tages verschwand. Sie hatten etwas gespürt, das sich aus der Höhle näherte und jetz war es da. Diejenigen die nicht schnell genug die Flucht ergriffen hatten waren wie gelähmt, wagten nicht sich zu rühren. Währenddessen suchte (die Gestalt) seine Umgebung ab, setzte sich langsam in Bewegung, lautlos, aber trotzdem nicht unbemerkt. Zunächst scheinbar ohne festes Ziel irrt es durch den Wald, das Gefühl hinterlassend, einer großen Gefahr entgangen zu sein. Es hielt inne, offenbar hatte es seine Wahrnehmung auf etwas konzentriert, bevor es sich gen Vanura zum Waldrand hin bewegte. Zwei Wesen mit einer größeren Aura hatte er ins Visier genommen und lauerte nun, weit genug entfernt um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, aber doch nahe genug um zu spüren was zwischen beiden stattfand.

Azmarg hatte einen Krug Wein aus dem Keller seines Vaters unter seinem Kittel versteckt und hielt Ausschau nach Jethron. Er wollte warten bis er die Flasche öffnete. Zwei einfache irdene Becher standen neben der Flasche vor seinen Füßen und verträumt beobachtete er die letzten goldenen Strahlen, wie sich nach und nach verschwanden. Er zog seinen Kittel enger um sich, denn die wärmsten Tage des Jahres waren vorbei und die Kälte der Nacht kroch langsam in seine Knochen. Endlich sah er den dunklen Umriß einer Person kommen, es schien Jethron zu sein. Als sie nah genug waren um ihre Gesichter erkennen zu können, blitzte ein Lächeln über ihre Gesichter. Freudig begrüßten sie sich und Azmarg öffnete den Krug und schenkte ein. "Lasst uns trinken", sprach er, "auf die Tage die noch kommen und das es ihrer viele sind". Sie prosteten sich zu, stießen die Becher aneinander und tranken den Wein, der süß und würzig schmeckte. Jehtron wischte sich die Lippen ab und begann mit einem Gedicht, denn darin konnte er sich ausdrücken wie kein anderer. Als er geendet hatte, war es kurz still und beide blickten sich wieder nur an und liesen ihre Gedanken um die gesprochenen Worte kreisen. Doch die Stille währte nicht lange. Viel wurde geredet, denn der Wein hatte die Zunge der beiden locker gemacht. Sonst eher verschlossen, sprudelten die Worte aus ihnen heraus. Pläne wurden ersonnen, verworfen, geschmiedet und so merkten sie nicht, wie ihre Runde einen weiteren Gast bekam...

Anfangs noch wollte Kra'thor den beiden nur ein wenig Kurzweil abgewinnen, sich unterhalten und weiterziehen. Der Tod mag zwar eine ernste Sache sein, aber sein Herr hatte beschlossen mehr über das Leben zu erfahren, zu beobachten und zu lernen, also wartete er ab. Nicht lange nachdem er seine schmerzliche Niederlage erfahren hatte, war er schon dabei neue Pläne zu schmieden. Das Böse und Unreine das Alatar aus Eluives Lied geformt hat, wirkte immer in noch ihm. Doch Temoras wachenden Augen konnte er nur mit großer Vorsicht entgehen, also musste er heimlich agieren und sich Diener suchen. Obwohl er die Worte der beiden nicht verstehen konnte, sprachen ihre Körper deutlich zu ihm. Ihre Gedanken drangen durch unsichtbare Poren zu ihm und er sog sie gierig und voller Neugier in sich auf. Ein Bild begann in seinen Gedanken zu entstehen und es wurde nach und nach deutlicher. Er beschloß, seine Gedanken in ihnen zu sähen. Vorsichtig, auf dass sie, es in ihrer Trunkenheit nicht bemerkten, schlich er näher an sie heran und lenkte ihre Wahrnehmung von ihm weg. Jetzt da er näher herangekommen war, hatte er noch besseren Einblick in ihre Gedankenwelt und das was er sah lies ihn vor Freude erschaudern. Behutsam pflanzte er in ihnen den Keim, der sie zu ihm führen sollte, auf das sie ihn aufsuchten und er seine Ernte einholen konnte. Reiche Ernte, da war er sicher. Er ließ die beiden zurück und eilte davon. Das einzige was von ihm noch in dieser Nacht zu hören war, war sein Lachen, tief in seiner Höhle.

Der Krugboden war schon beinahe sichtbar und nur mit Mühe konnten die beiden gerade sitzen, aber das störte sie nicht. Innen schlugen die Flamme, die in sie gesetzt wurden, vermischt mit dem Weingeist höher und höher. Langsam, fast unbemerkbar, selbst für einen Außenstehenden sollten sie sich verändern. Doch bemerkten sie von alledem nichts und fassten weiter einen Entschluss. Jedenfalls glaubten sie, dass sie es selbst taten. Die Welt, sie sollte sich vor ihnen zeigen und erklären. Ihr Ziel war es, Einfluß zu nehmen und dazu brauchten sie Macht. Rohe Gewalt war ihnen zuwider. Dass wollten sie lieber jemand anderem überlassen und so beschlossen sie, die Gedanken der anderen zu lenken ohne sich selbst und ihre Absichten preiszugeben. Der letzte Schluck wurde darauf getrunken und sich gegenseitig stützend torkelten sie nach Hause.

Das Erwachen war, wie erwartet, grausam. Erst ein Eimer mit eiskaltem Wasser schien ein wenig Linderung gegen die fürchterlichen Kopfschmerzen zu bringen. Trotzdem fühlte er sich besser als jemals zuvor und war voller Tatendrang. Wenige Tage darauf ging er mit Jethron gemeinsam zur Magierakademie. Nachdem wieder die Tage nach und nach ins Land gingen waren sie beide frischgebackene Schüler der Künste der Illusion. Ohne ihr Ziel aus den Augen zu verlieren passten sie sich an und lernten unbemerkt mehr und mehr für ihre Zwecke.
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