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Eisberg in der Wüste
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Eisberg in der Wüste
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Zhenzrael Yazir





 Beitrag Verfasst am: 08 Jan 2009 02:57    Titel: Eisberg in der Wüste
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Die Kälte der Nacht schlang die Arme um die einsame Gestalt in der Nähe der Oase. Der kühle Nachtwind trieb den Sand auf und verwischte seine Fußspuren. In der ferne machten die ewig müde dreinblickenden Augen die Lichter der Hauptstadt aus. Doch die Schritte wurden langsamer, ein Zögern ging durch den Körper. Die Lieder schlossen sich langsam und die schmalen filigranen fast knochigen schlanken Finger zogen den Mantel enger um den Leib der einsamen Gestalt...


..2 Jahre der Einsamkeit lagen hinter ihm. Er entsann sich was er fast Wortlos aufgegeben hatte. Eine Ausbildung, gar einen guten Sold und Ansehen als Statthalter. Doch warum er es aufgegeben hatte, dessen war er sich nicht mehr so sicher. Er war dem Frieden überdrüssig geworden und zeigte dies in seinem Verhalten. Wie konnte ein Mann der in sich voller Kälte war, dem Volk ..den Menschen wärme zeigen ? Es war ein heuchlerisches Leben das er zuletzt vor seinem Aufbruch geführt hatte. Einzig Raniya ward es gewesen die seine einsamen Stunden mit Zweisamkeit durchbrach....willkommener Zweisamkeit. Doch wieso ward er gegangen , obwohl es sie gab?

Er wusste es nicht...nicht mehr. Immer wieder hatte er an Nasira und Raniya gedacht. Frauen die einander nie Freund waren und die ihm dennoch sehr viel bedeutet hatten. Auch Khalida...und seine geliebte größere Schwester , sowie Fadi und den Emir hatte er aufgegeben für die Einsamkeit. Es waren lindernde Momente, abseits der Manieren die er sich selbst auferlegt hatte. Abseits eines großen Nestes in dem er entschlossen hatte eine Schlange zu sein unter lauter Mäusen. Einzig Raniya wusste um seine zwei Gesichter und würde dieses Wissen mit in ihr Grab nehmen.

Das erste Jahr zog er ziellos umher mit einer Karawane. Saß abseits der anderen Nomaden und kam nur näher heran wenn es ihn nach Speisen verlangte. Er wollte keine Gesellschaft. Er brauchte keine Gesellschaft ! Jedenfalls...glaubte er das. Er hatte viele einsame Tage und Stunden in denen er schweigend durch den heißen Sand lief und nachdachte. Viele einsame Tage in denen er zu Eluive betete um Einsicht zu erlangen , warum sie ihn mit der Bürde eines kälteren Herzens segnete. Es musste doch ein Segen sein ..oder nicht? Immerhin würde die Gütige niemals ihrem auserkorenen Volke etwas schlechtes wollen. Es ward eine Probe der Göttin, hatte er später entschlossen. Er sei ihre Probe das selbst ein kaltes Herz, selbst eine Schlange umgeben von Friede und Freude überleben konnte.

Im zweiten Jahr hatte er neuen Mut gefasst. Immer öfter drangen die Lehren der Akademie in seinen Geist und er übte sich , ließ den steifen sittsamen Jungen hinter sich um sich gar im Kampf mit dem Stab zu üben. Die Wochen zogen an ihm vorbei, zwar war der Geist der alte doch der vormals steife dürre Leib wurde erfüllt von neuer Kraft. Er war nicht mehr Schutzlos ohne seine Magie. Doch dann als er im Hochgefühl war, trafen ihn die alten Fragen und Erinnerungen wieder wie einen Schlag ins Gesicht. Zu lange war es her da er überhaupt den Mund geöffnet hatte um zu sprechen. Seine Zunge war trocken und hatte sich dem jahrelangen Schweigen angepasst, doch sie regte sich...wollte nicht mehr schweigen ! Sein Geist wollte nicht verstummen und verlangte nach Gesellschaft...

..Er öffnete die Lieder wieder und sah zu den Lichtern der Hauptstadt. Lediglich zwei Stunden des Fußmarsches trennten ihn noch von Menek`Ur. Von seiner Familie und den Pflichten eines Menekaners. Das Zögern brach ab und der Körper setzte sich wieder in Bewegung. Der Geist erfrischt für das kommende. Er legte sich gar schon die entschuldigenden Lügen und Wahrheiten im Geiste zurecht, die er seinem Mentor Fadi und seinem Herren dem Emir vortragen musste für sein Verschwinden. Er dachte mit falscher Scham daran wieder unter die Augen Fadis treten zu müssen. Unter die Augen des Mannes, der ohne umschweife erkannt hatte wie gespalten Zhenzraels Zunge sein konnte und wie wach sein intriganter Verstand war. Er dachte an den Emir, entweder er hatte ihn ohnehin vergessen oder er würde sich eine Strafe ausdenken die seinem minderen Geiste entsprach. So oder so er würde es durchstehen und mit stolz und neuer Kraft wieder das sein, was er einst war.
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