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Verlorene Erinnerungen
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Verlorene Erinnerungen
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Melegaunt Tedronai





 Beitrag Verfasst am: 27 Nov 2008 19:09    Titel: Verlorene Erinnerungen
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Der Anfang

... eine sternklare Nacht, eisig ist der Wind zu dieser Stund und der Mondschein spiegelt sich auf dem Wasser wieder. Gedankenverloren starrt der Mann hinaus auf die weiten des Meeres. Mittelgroß und hager ist er von Statur. Sein Haar ist rabenschwarz und jenes undefinierbare grau in seinen Augen überwiegt das deutlich schwächere Blau. Hohe Wangenknochen zieren seine Gesichtszüge, und eine längliche Narbe welche oberhalb des Ohres und sich beinahe bis zum Hals hinabzieht, vollständigen die Besonderheiten seines Antlitzes. Eine einfache Robe wärmt seinen Leib, deutlich ist zu erkennen, dass jene viel zu weit für ihn geschnitten ist. Zu seinen Füßen erkennt man, ob Lichtes welches der Mond spendet, ein kleines einfaches Bündel, was wohl seinen gesamten Besitz darstellt.
Personen, welche jenem Mann bereits begegnet sind, wissen er nennt sich Lhun, ein Mann welcher seine Herkunft, seinen Namen, seine Bestimmung – alles, vergessen hat. Es wird sich zeigen, ob er auf seinen Reisen seine Erinnerungen wiedererlangen wird und seinen Weg findet …
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Melegaunt Tedronai





 Beitrag Verfasst am: 27 Nov 2008 19:11    Titel:
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Seine Geschichte


Wie viele Wochen irrte er nun schon ziellos umher? Immer auf der Suche nach jemandem oder etwas, was ihn möglicherweise an sein bisheriges Leben erinnern würde - vergeblich.
Oft zog er sich abends, nachdem bereits die Sonne untergegangen war, in die Taverne von Bajard zurück, um den Tag erneut ausklingen zu lassen. Bei einem Glas Wein oder Wasser lauschte er den Geschichten und Erlebnissen der Gäste.
Unzählige male berichtete er auch von seinem Leid, von seiner Geschichte, seiner kurzen Geschichte:


„Als ich erwachte lag ich in einer kleinen Kajüte im inneren eines Schiffes, wirr waren meine Gedanken und unstet schaute ich mich in dem kleinen Raum um. Ich brauchte einige Herzschläge bis ich verstand, dass ich mich auf einem Schiff befand. Später wurde mir berichtet, ich trieb auf ein paar hölzernen Planken mehr tot als lebendig im offenen Meer umher, die Götter müssen mir hold gewesen sein, dass mich überhaupt jemand fand. Die Mannschaft des Schiffes mutmaßten, dass ein Unwetter aufkam oder mein Schiff sei gar von Piraten gekapert worden, was mich dann überhaupt erst in diese Situation brachte.
Nichts hatte ich wohl bei mir, außer einem kleinen leeren Buch.“

An jener Stelle, legte er meistens jenes Buch auf den Tisch, es war in einfaches braunes Leder gebunden, jede einzelne Seite war leer und teils vergilbt.
Offenbarte es den neugierigen Blicken der lauschenden Personen, stets in Hoffnung sie könnten ihm etwas über das Buch sagen, so seltsam es klingen mag. Doch ein jeder sprach immer nur dasselbe:


„Ein einfaches Buch.“

Ein, wie so oft kurzes, resignierendes? nicken seinerseits und er fuhr mit seiner Erzählung fort:

„Sie fischten mich heraus, versorgten meine Wunden und stillten mein Fieber. Tage vergingen an Bord und allmählich ging es mir wieder besser, körperlich. Meine Erinnerungen, mein Gedächtnis, mein Leben, waren jedoch hinfort.
Zunächst wollte ich es nicht wahrhaben, ein Zustand der sicherlich bald wieder vergehen würde, jedoch kann ich mich bis heute nicht daran erinnern.
Schließlich bleibt nur noch zu sagen, dass mich der Kapitän mit neuer Kleidung als auch ein paar Goldstücken in Bajard absetzte.
Ein mir, damals, fremder Ort. Ich reiste etwas herum, erzählte, wie auch euch nun das wenige was mir bekannt ist und fragte ob mir vielleicht ein jemand helfen könne?
Oft wurden die Priester genannt, ich traf sie nie an.
Oft wurden Heiler genannt, vergeblich da sie sich auf äußere Wunden verstehen, innere jedoch nicht zu heilen vermögen.
Oft wurde mir auch gesagt, so fangt doch ein neues Leben an, ihr könnt machen was ihr wollt.
Neu beginnen – doch kann es dies sein?! Ist dies wahrlich ein Segen oder ist es ein Fluch?
Ich frage euch, kann mir jemand helfen mich zu erinnern?“

Schweigen


Zuletzt bearbeitet von Melegaunt Tedronai am 28 Nov 2008 14:29, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Melegaunt Tedronai





 Beitrag Verfasst am: 27 Nov 2008 21:30    Titel:
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Ein verlockendes Angebot – der sichere Tod?

Der Geruch von Tod und Verwesung lag in der Luft, kein Tierlaut war mehr zu vernehmen, es herrschte eine unnatürliche Stille.
Bis jene Stille, durch eine kalte monotone Stimme die gierig und interessiert zugleich klang, durchbrochen wurde.


„Seine Seele scheint interessant zu sein.“

Unfähig sich zu bewegen, starrte er zu den beiden Gestalten auf ihren Reittieren.
Jene Wesen, auf welchen die Berobten saßen waren schrecklich anzusehen, Kadaver einst lebendiger Pferde, nun nur noch Gerippe welche auf unnatürliche Art und Weise wiedererweckt wurden um als lebendige Untote zu wandeln.
Die Erde, das Gras verdarb, verwelkte und verging um sie herum, oder lag es gar an den Reitern selbst? Gehüllt in ihren langen grauen Roben, saßen sie auf den untoten Kadavern und blickten zu ihm. Die Diener des Raben.

„Hast du wieder deine Erinnerungen zurückerlangt?“
Abermals jene schneidende Stimme, welche eine Antwort erwartete.

„Nein.“
War alles was er hervorbrachte. Woher wussten sie das? Woher kannten sie ihn?

„Wir können dir helfen, folge uns und wir werden dafür Sorgen das du dich erinnerst. Vertraue uns, denn wir haben gar schon großes Vollbracht.“
Verlockend klangen die Worte, verlockend aber wahr? Konnte jemand wahrlich helfen, der für Tod, Verderben, Verwesung stand? Dennoch, wollte er es nicht auch, wollte er sich nicht erinnern, nur um welchen Preis?

„Was wollt ihr für eure Hilfe, was wollt ihr von mir?“
Ein Hauch von Neugier, Zweifel aber auch Angst schwingt in seiner Tonlage mit.

„Was wir wollen … ?“
Ein zunächst undefinierbares Geräusch war zu vernehmen, es klang wie ein schaben, ein graben und es kam aus der Richtung hinter Lhun.
Urplötzlich zwängte sich eine Skeletthand durch die Erde ins freie, gefolgt von dem hämisch grinsenden Totenschädel, bis schließlich sich das gesamte Skelett den Weg durch das Erdreich gebahnt hatte. Gestört in seiner Totenruhe.
Es verharrte ruhig, lauernd hinter ihm, als ob es Befehle abwarten würde?


„Vielleicht nehme ich mir auch einfach was ich will, ohne dass ich dir dafür etwas gebe?“
Die Drohung in der Stimme war nicht zu überhören.
Ein kurzer schwenk mit der linken Hand, das Gerippe viel von einem Moment zum nächsten ineinander.

„Doch nicht hier und nicht jetzt. Überdenke meine Worte, wir sehen uns sicherlich wieder.“
Mit diesen drohenden? Worten, trabten sie davon. Der Geruch von Tod und Verwesung blieb aber noch in der Luft. Tot war auch das Gras.

Immer noch verharrte er starr auf der Stelle, starrte den Rabendienern nach, auch als jene schon längst verschwunden waren. Seine Furcht ließ langsam nach, sein größtes Laster blieb aber beständig.
Ihr Angebot war verlockend, aber der sichere Tod? Ihre Pferde – tot. Der gerufene Diener –tot. Sie selbst –tot?
Nein, er würde nicht erst sterben um dann im Tode zu erfahren wer er sei. Jenes Angebot würde er nicht annehmen, noch nicht?


Zuletzt bearbeitet von Melegaunt Tedronai am 27 Nov 2008 21:34, insgesamt 2-mal bearbeitet
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