Die Suche nach Zugehörigkeit

[Mira Tireel]

Es war nun schon ein Mondlauf vergangen ehe sie den Hafen Bajards erreichte. Der erste Schritt auf den Kai fiel ihr schwer, doch erhoffte sich Mira in diesen Gefilden eine neue Heimat und eine neue Gemeinschaft der sich angehören könnte.
Die Kriegerin bliebt die erste Nacht in einem Gasthaus des Ortes um am nächsten Tag frisch und erholt den Fußmarsch gen Varuna anzutreten. Einige Leute auf dem Schiff hatten ihr von dieser strahlenden Stadt berichtet.

So machte sie sich am folgenden Tag auf, ihr Glück dort zu versuchen. Doch blieben ihre Bemühungen erfolglos. Schwer nur waren die Menschen dieser Stadt zu Gesprächen zu überreden. Einzig einige Wachleute waren freundlich genug ihr einige Stellen zu nennen, an denen es Gold zu erbeuten gab. Irgendwie musste sie schließlich ihr Quatier im Gasthaus zur blühenden Weide bezahlen. Und auch Speiß und Trank fielen ihr nicht einfach in die Hände so ihr danach verlangte.

Mit Spott und Unfreundlichkeiten begegneten ihr die Krieger wenn sie ihre spärliche Rüstung und ihre stumpfen Waffen sahen. Doch auch dies benötigte Gold zur Ausbesserung. Alles brauchte seine Zeit.

Eines Tages begab es sich, dass sie in einem der alten Tunnel von einer sogenannten Templerin und einem Gardisten der Stadt Rahal angesprochen wurde. Mira dachte sich erst, dass sie ihnen den Weg frei machen und den Heimweg antreten müsste. Denn das war die übliche Folge einer solchen Begegnung. Doch dieses mal war es anders. Überaus freundlich luden sie die junge Kriegerin ein, ihnen bei ihrer Jagd Gesellschaft zu leisten. Glücklich und dankbar nahm sie das Angebot an. Am Ende dieser Jagd verließen sie die Tunnel und ihre Gefährten befragten sie zu ihrem Aufenthaltsort sowie ihrem Glauben. Mira erläuterte ihre EInstellungen die neutraler nicht sein konnten und berichtete dass sie in einem Gasthaus nächtigte.

Plötzlich tauchte hinter ihnen ein gerüsteter Mann auf. Er drohte ihnen dreien mit Strafe für ihren Aufenthalt in dieser Gegend. Mira stand völlig verwirrt und entrüstet über dieses Verhalten hinter den beiden. Die Templerin lieferte sich ein Wortgefecht mit dem Fremden und wies ihn darauf hin, dass er sich in der Minderzahl befände. Daraufhin wurde er zurückhaltender und dennoch beharrte er auf sein Recht sie des Ortes verweisen zu dürfen.
Die Art und Weise wie der Krieger den angeblichen Besitztum der Stadt Varuna verteidigte und auch sie eine Fremde vertreiben wollte, stieß ihr übel auf.

Es kam der Zeitpunkt so die Templerin die Anweisung gab diesen Ort zu verlassen und so folgte sie ihnen schweigsam.
Ihre Gefährten machten das Angebot, ihr die Stadt Rahal sowie auch die Garde Rahals einmal näher zu zeigen. Dankend bejate sie dieses und folgte dem Gardisten Neran Armgo der ihr jeden Winkel zeigte und alles über den Glauben ihrer Stadt berichtete. Er erzählte von einer starken Gemeinschaft und einem guten Leben.

Heute besann sie sich eines Besseren. Lug und Trug, Intriegen und böse Machenschaften waren das Tageswerk dieser Leute. Neran Armgo schien ihr alles nötige zu erzählen um sie an seiner Seite zu halten. Doch war es eine Frau die ihr die anscheinende Wahrheit berichtete. Doch was sollte sie nun glauben? Sie wusste es nicht. Was wäre wenn sie nur einen falschen ersten Eindruck der Bewohner Varunas erhalten hatte? Was jedoch wenn es wahr ist was man ihr darüber berichtet hatte? Sie musste sich erneut ein Bild davon machen. Vielleicht sogar Hilfe erbitten. Doch eines war ihr sicher. Sollten sich die Angaben der Rahaler in Bezug auf Varuna bestätigen, wäre es eine Entscheidung zwischen Pest oder Cholera und so konnte sie sich dem geringeren Übel zuwenden um ihr Überleben zu sichern.

So verlies sie Rahal und brach im Dunkeln auf um gen Varuna zu reisen. Eine zweite Chance.