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Die jüngste im Bunde
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Chargeschichten » Die jüngste im Bunde
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Cynthia Nair





 Beitrag Verfasst am: 26 März 2008 15:56    Titel: Die jüngste im Bunde
Antworten mit Zitat

Die Luft war erfüllt vom Geruch frischen Blutes, von Schweiß und Dreck, Kampfeslärm drängte über das Schlachtfeld. Soldaten kämpften gegeneinander, Metall stieß auf Metall und das Gebrülle der Verwundeten und die Schlachtenrufe der Kämpfer hallte durch die Ebenen, es war Krieg. Alatar gegen Temora, eine simple Sache in den Augen vieler, Gut gegen Böse, Rechtschaffenheit gegen Chaos. Ein jeder der auf Seiten der Temoraanhänger fiel oder Verwundet wurde, fiel für seine Göttin, welch glorreiche Ehre … jene die das Glück hatten noch zu leben wurden eiligst gepackt und weg von der Front getragen so es denn möglich war, direkt zu einem bestimmten Ort; dem Lazaretzelt.

Das große Zelt welches man aufgeschlagen hatte, beherbergte mehrere Liegen für die Verwundeten, aber sie alle reichten nicht aus. Verwundete lagen auf dem Boden, nur ein Tuch zwischen ihnen und dem schlammigen Boden, Männer und Frauen schrien vor Schmerzen und die wenigen Heiler die zugegen waren bemühten sich einem jeden zu helfen. Die meisten der Heiler waren bereits älter, hatten das dreißigste Lebensjahr längst überschritten und hatten bereits viele Schlachten gesehen, doch unter ihnen war noch eine andere Heilerin. Sie war jung, die grünen Augen huschten umher und suchten nach dem nächsten Verwundeten, in ihrem Falle ein junger Soldat der ein Schwert ins den Magen gerammt bekommen hatte und nun stöhnend auf dem Boden lag.
Es lag eine gewisse Routine an diesem Tag in ihrem Tun, Verband herausnehmen, auf die Wunde pressen, zweiten Verband mit einer Salbe versehen und diese auf die Wunde drücken, einen anderen verband drum herum machen, fertig. Es war beinahe erschreckend wie diese Handgriffe mittlerweile saßen aber sie konnte sich einfach keine lange Zeitvergeudung erlauben. Die meisten Heiler sprachen ihren Patienten noch gut zu, sagten ihnen dass Temora über sie wachte; das junge Mädchen nicht. Sie blickte den Soldaten nur an „Verreck mir ja nicht weg …“ meinte sie und es war zweifelhaft ob sie das zum Spaß sagte oder die „Drohung“ ernst gemeint war. Schnell ging sie zum nächsten, gebrochenes Bein, es musste geschient werden, etwas was sie alleine nicht schaffen konnte, also ging es weiter zum nächsten Verwundeten.

Manch einer mochte ihr Vorgehen herzlos bezeichnen doch sie machte sich keine Illusionen. Sie alle waren hier am Rand eines Schlachtfelds eines Gotteskrieges, zu welchem das Mädchen keinerlei Bezug hatte. Für sie waren diese Verwundeten namenlose Gesichter die Heilung bedurften, die ihrer Hilfe bedurften oder sie würden sterben. Es war kein Platz für Mitgefühl oder Mitleid, ein jeder der auf diesem Schlachtfeld kämpfte tat es aus seiner eigenen Überzeugung heraus und ein jeder wusste was ihn erwarten würde auf solchen Schlachtfeldern. Sie wollte nur eines; helfen und auch wenn sie das ziemlich selten nach außen hin zeigte, sie würde sich für jeden toten Soldaten hassen der ihr unter den Händen wegstarb.

Das junge Mädchen hatte auch einen Namen; Cynthia Nair, Tochter von Layla Nair und ein verdammter Dickschädel wie er zur Familie Nair nur passen konnte. Siebzehn Jahre alt war sie nun, hatte das Elternhaus seit nunmehr zwei Jahren verlassen nachdem sie vor drei Jahren ihre Ausbildung begonnen hatte. Immer wieder hatte das jüngste Mitglied der Familie mit neidischen Blicken zu den beiden älteren Geschwistern, Tajara und Kyra hochgeschaut, hatte vor allem die Älteste für ihre Kampfeslust immer irgendwie beneidet und sich geschworen ebenfalls einen Weg einzuschlagen, welcher im Kampf nützlich sein würde. Dass sie letztendlich diesen Weg bei einer Heilerin in einem der nahen Nachbarsdörfer fand, war dafür umso erstaunlicher. Letztendlich hatte sie es aber auch selbst heraufbeschworen, denn sie war die Patientin an jenem Tag, als sie von einem Baum runtergeknallt war und sich die Beine blutig schlug. Sie hatte die Bewegungen der Heilerin mit verfolgt, jeden Schmerz tapfer ausgehalten und aufmerksam gelauscht als sie ihr erklärte was sie tat. Vielleicht war es die simple Begeisterung dass diese Frau es schaffte, sie wieder gesund zu machen, vielleicht war es die Tatsache dass sie mit Waffen nicht annähernd umgehen konnte, aber letztendlich wusste sie eines; sie wollte diesen Weg beschreiten.
Dies war natürlich leichter gesagt als getan. Die anfängliche Euphorie wich schnell als das damals noch dreizehnjährige Mädchen anfangs nur Verbände halten durfte und sich anhören musste, welche Kräuter was bewirkten und sie am besten zu ernten waren, aber Cynthia hörte aufmerksam zu, gab sich als eifrige Schülerin und mit der Zeit durfte sie selbst Hand an die Patienten anlegen, was nicht immer von allzu großen Erfolg gekrönt war, es war halt doch etwas kniffliger Wunden zuzunähen und einen Druckverband wirklich fest genug zuzubinden ohne dass jemand danach doch noch Blut verlor. Sie lernte wie man Verbände anlegte, wie man Salben anmischte, heilende Tinkturen herstellte, Dinge die auf dem Dorf halt nötig waren, aber das war nun einmal ein Dorf, und irgendwann war die betagte Lehrmeisterin auch am Ende ihres eigenen Wissens.

Die damalige Entscheidung hinauszugehen traf sie selbst. Sie wusste um ihre, noch sehr beschränkten, Heilkünste und sie wollte mehr lernen, sie wollte die Welt sehen und vor allem; sie wollte nicht in einer Heilstube in einem Dorf versauern. Dass ihre Mutter diese Idee nicht sonderlich begeisterte war ihr klar, hatten ihre beiden Schwestern doch bereits das Haus verlassen und sie würde nun alleine sein, aber sie ließ Cynthia ziehen, mit dem Wohlwollen und nebenher mit der Bitte, nach den beiden Schwestern zu suchen. Doch dieses Ziel strich sie erst einmal weit beiseite; Tajara und Kyra waren damals einfach gegangen und durch Cynthias Ausbildung hatte man sich immer seltener zu Gesicht bekommen, wenn sie mal ab und an vorbeischauten, nun würde sie auch eine Zeit lang egoistisch sein und an sich denken.
Ihre Wege führten sie quer durchs Land und sie verdingte sich als freie Heilerin. Oftmals suchte sie die Arbeit auf Schlachtfeldern, in Garden oder Militärposten, dort wo man mit den Schrecken des Alltags am ehesten konfrontiert wurde und diese Zeit, welche aus gut zwei weiteren Jahren bestand, war ihr ein guter Lehrmeister. Cynthia wurde selbstständiger, ließ sich Dinge von den ansässigen Feldärzten erklären, ahmte nach, lernte neue Heilungstechniken. Sie musste in dieser Zeit jedoch auch die harte Wahrheit akzeptieren, dass unter den Händen eines Heilers auch jemand sterben konnte, und dies geschah nicht gerade selten, einer der Gründe wohl wieso Cynthia mit der Zeit begann abzuschalten und ihre Arbeit zu tun wenn sie auf einem Schlachtfeld war.


Doch nun war sie wiederhier und sah zum Zelteingang. Eine schreiende Soldatin wurde reingebracht, ein Bolzen steckte in ihrer Schulter und keiner der anderen Heiler war frei, es lag also an ihr. Sie wandte sich rasch zur Verwundeten, brüllte etwas beiseite und nahm eine Flasche Schnaps zur Hand, erst nahm sie selbst einen Schluck ehe sie der Frau die Flasche an die Lippen hielt. „Trink nen Schluck …“, danach griff sie nach einem Stück Leder, steckte es ihr in den Mund und sah sie ernst an. „Beiß so feste wie du kannst drauf! Das wird weh tun …“ und damit besah sie sich den Bolzen. Es war einer jener Standarddinger, zum Glück ohne Widerhaken oder dergleichen, sie würde nur Kraft brauchen. Die Finger schlossen sich um den Schaft, sie sah beiseite. „Ich zähle jetzt bis fünf, dann zieh ich! 1 … 2 … 3… „ und anstatt weiter zu zählen riss sie mit einem kräftigen Ruck an dem Bolzen. Sie konnte aus den Augenwinkeln sehen wie Tränen die Wange der Soldatin herabliefen, aber es half nichts. Der Bolzen wurde beiseite gelegt, eine Bandage mit dem Schnaps getränkt und die Wunde so desinfiziert bevor sie gesäubert und verbunden wurde.
Cynthia seufzte leicht und sah sich um. All jene Verwundete, die Hälfte von ihnen würde die Nacht wahrscheinlich nicht einmal überstehen. Aber die andere Hälfte konnten sie retten. Das war es doch was zählte, nicht wahr? Sie waren keine Götter, sie konnten keine Wunder vollbringen, sie waren einfach nur Feldärzte.

Als sie am nächsten Tag über das Schlachtfeld blickte lagen noch immer einige der Toten da. Die Priester waren gekommen um die Leichen ihre letzte Salbung zu geben, ein weiterer Abschnitt im ewigen Götterkampf. Cynthia hatte für derlei nie viel übrig gehabt, sie stand abseits dieses Konflikts, sie schenkte ihren Glauben tief im Inneren Eluive aber selbst dieser Glauben war mehr eine Sache zwischen ihr und der Göttin als dass sie ihn in die Welt hinausposaunte.
Ein Blick glitt nun gen Meer und sie hörte Schritte näherkommen. Eine der älteren Heilerin trat zu ihr. „Ihr habt gute Arbeit geleistet Cynthia … was plant ihr nun? Werdet ihr mit uns kommen?“ Doch Cynthia schüttelte den Kopf und sah weiter auf das Meer. „Nein. Ich will ein altes Versprechen endlich einlösen welches ich vor einigen Jahren machte, ich denke es ist an der Zeit.“. Und so war es auch beschlossen, Gerimor würde ihr nächstes Ziel sein, ihre Schwestern und vielleicht auch neue Pflichten und Herausforderungen. Die junge Heilerin wusste dass sie noch weit am Anfang ihrer Karriere stand, dass es noch viel zu lernen gab aber sie würde dankend und begierig lernen, ob nun aus Erfahrung oder durch andere Heiler, dies mochten nur die Götter selbst wissen.
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Cynthia Nair





 Beitrag Verfasst am: 13 Apr 2008 11:55    Titel:
Antworten mit Zitat

"Der Moment an dem man das Unvermeidliche akzeptieren muss, ist der Moment an dem wir erstarken oder zerbrechen …“


Cynthia blickte sich um, das Lazarettzelt war nicht sonderlich gefüllt, es gab nur wenige Verwundete bisher und die junge Frau sah kurz aus dem Ausgang des Zeltes in Richtung der Schlacht selbst die irgendwo dort in der Ferne tobte und wie so oft die nahe Zukunft eines Landstriches entscheiden würde.
Hier trafen sie aufeinander, zwei Religionen, zwei Ansichten, zwei Gegensätze die der Meinung waren der jeweils andere sei das abgrundtiefe Böse oder die ketzerische Falschheit. Temora, Alatar, dies war der Kampf der die Weltgeschichte am meisten und langfristigsten bewegte und im Endeffekt das Land zerstörte, es schwächte und Leben zerstörte. Dies war die Natur des religiösen Krieges und sie war mittendrin.


Sie sah kurz über die Schulter und sah zu den anderen Heiler, einige knieten da und beteten zu Temora, andere widmeten sich den Vorbereitungen für die ersten ernsthaft Verletzten und manche, wie Cynthia, warteten einfach nur ab. Sie stand auf Seiten Temoras, versorgte die Krieger die in ihren Namen kämpften aber sie lebte ihre Leidenschaft nicht, sie war jeglich hier um zu helfen und zu lernen, nicht um einer Gottheit zu einem Sieg zu verhelfen. Manche sagten ihr immer wieder dass sie das eigentlich tat indem sie hier die Menschen heilte aber dem war selten so.
Die meisten die hier landeten setzten nur selten einen Fuß erneut auf das Schlachtfeld, waren oft so stark verwundet dass die Folgen und Nachwirkungen ihnen nicht einmal die Gelegenheit gab wieder zu kämpfen und jene die es taten, nun diese waren ein verschwindend geringer Teil im Ganzen. Sie half nur, sie war kein Teil dieses religiösen Krieges, das wollte sie nicht, das würde sie niemals sein.
Manche der anderen Heiler mieden sie für diese Ansicht, warfen ihr erboste Blicke zu und nannten sie manches mal auch Ketzerin. Andere wiederum akzeptierten es, waren froh dass sie hier war und helfen wollte und jene waren es auch die ihr zur Seite standen. Cynthia war zu diesem Zeitpunkt fast fünfzehn Jahre alt, eigentlich kein Alter für den Krieg aber dieser brachte ihr das, was ihr keine Heilerstube bringen konnte; Erfahrung und wirkliche Nähe zu richtigen Verwundeten. So herzlos das klingen mochte, sie war nicht nur hier um zu helfen sondern auch ihre Fertigkeiten zu verbessern und zu erweitern.


Einige Stunden später war es dann soweit: Die ersten Verwundeten wurden ins Lazarettzelt getragen, die Heiler machten sich daran Wunden zu verbinden, Pfeile aus Körperteilen zu ziehen, Brüche zu schienen, Wunden auszubrennen und zu vernähen. Es herrschte das gewohnte Treiben, das augenscheinliche Chaos das letztendlich doch eine saubere und koordinierte Arbeit war.
Cynthia half aus wo es nur ging und versorgte selbst Verletzte und es war wie immer; kaum hatte sie jemanden vor sich liegen und begann die Wunde zu reinigen, den Verband draufzupressen, jene mit Heiltränken getränkt, und in ihr stellte etwas auf Automatik.
Alles um sie herum wurde stiller, verschwamm und wurde uninteressant, es galt nur jenen Verletzten vor ihr zu helfen, dafür zu sorgen dass er wieder gesund werden würde, das hektisch anmutende Treiben, der Gestank nach Urin, Erbrochenen und Blut drang zwar in ihre Nase aber wurde beiseite geschoben, sie wurde gleichgültiger und das musste sie vielleicht auch um sich nicht aus der Ruhe zu lassen.
Doch an jenem Abend sollte etwas anders sein als sonst, etwas was nicht so lief wie immer.

Die anderen Heiler waren damit beschäftigt die Verwundeten zu versorgen, als eine neue Verletzte reingebracht wurde und direkt zu Cynthias Bett. Sie hatte erwartet wieder in das verbissene Gesicht eines älteren Mann oder einer Frau zu blicken aber was ihr nun mit schmerzverzerrter Miene entgegenblickte war ein Mädchen. Sie war kaum älter als Cynthia, ihr Gesicht war aschfahl und sie zitterte, die Hand auf den Bauch gepresst.
Als Cynthia ihr die Hand wegschob, sah sie die tiefe Wunde, ein Schwertstich und dazu noch ein gut ausgeführter. Sie fluchte, jenes Mädchen hätte nicht einmal auf einem Schlachtfeld sein dürfen, es brachte sie aus dem Konzept, sie konnte sich nicht richtig konzentrieren aber keiner der anderen Heiler war zur Stelle, sie musste sich darum kümmern; die Wunde desinfizieren, reinigen und erstmal einen Verband drüber, sie musste sich beeilen.
Sie sah immer wieder ins Gesicht des Mädchens welches sie mit benebelten Blick anstarrte aber ganz gleich was Cyn auch versuchte, das Bluten wollte nicht stoppen, sie war mit ihrem Wissen am Ende, sie war keine fertig ausgebildete Feldärztin, wieso kam niemand?

Sie brüllte nach den anderen, aber es fand kein Gehör, jeder versuchte seinen Verwundeten am Leben zu halten und plötzlich spürte Cynthia wie das Mädchen ihre Hand berührte, sie versuchte zu halten. Die junge Heilerin starrte auf eben diese, hielt die kalte Hand und sah dem Mädchen ins Gesicht, der Blick war trüb und in jenen Moment als das Mädchen ihre Hand mit letzter Kraft drückte wusste sie was los war; es war der Wille nach Trost und Nähe in den letzten Momenten.
Cynthia war machtlos, sie wusste dass es unvermeidlich war und so hielt sie ihre Hand und starrte sie aus ängstlichen Blicken an, das Mädchen bekam von all dem nicht mehr viel mit, sie dämmerte irgendwann weg und letztendlich erschlaffte die Hand, der Atem versagte und die Brust hörte auf sich zu heben und zu senken. Cynthia beugte sich vor, sah ihr ins Gesicht und sah in die toten Augen die sie anstarrten … so leer, so jung … als wären es ihre Eigenen … und sie sagten nur eines: Versagen


Mit einem erstickten Keuchen schlug Cynthia die Augen auf und schreckte hoch. Ihr Atem raste förmlich und sie starrte sich orientierungslos um ehe sie selbst bemerkte dass es nicht mehr als ein Traum war. Sie lag hier in den Fellen, neben ihr Charlotta, beide in den Schlafräumen der Gefährtinnen. Schweiß bedeckte ihr Gesicht und es schien so dass ihre Schlafkleidung an ihrem Körper klebte. Charlotta neben ihr schlief noch und Cyn richtete sich auf, vorsichtig und trat aus dem Raum vor die Tür des Hofes.
Eine kalte Brise strich ihr um den Körper, ließ den Körper abkühlen, trocknete den Schweiß und ließ sie in die Nacht hinausblicken. Sie hatte das Mädchen damals nicht retten können und doch hatte sie weiter gemacht. Und doch verfolgte sie jener erste Todesfall unter ihrer eigenen Hand sie immer in den Träumen, jenes Gefühl an diesem Abend versagt zu haben weil sie nicht mehr weiter wusste, selbst jenes Versagen ihr in den letzten Minuten vollkommenen Trost zu spenden, stattdessen hatte sie ihre eigene Angst vorherrschen lassen.

Sie atmete einmal tief durch und sah über die Schulter. Seit sie den Gefährtinnen beigetreten war, war ihr Leben nicht ruhiger geworden, im Gegenteil, aber es hatte sich alles verschoben. Anstelle von Verwundeten und Kranken war sie nun umringt von Menschen die mehr als nur Namen waren, die „Schwestern“ waren, im körperlichen Sinne wie im geistlichen Sinne und sie hatte hier etwas kennengelernt dass sie niemals gedacht hätte an einem Ort wie diesen zu finden; Liebe. Sie hatte einen Menschen gefunden den sie liebte, dass dieser Mensch eine Frau war, war immer noch stellenweise mehr als verwirrend aber was konnte man schon gegen Gefühle tun? Nicht viel im Endeffekt und auch wenn es Cynthia immer noch manchmal etwas seltsam vorkam vor anderen einer Frau einen scheuen Kuss auf die Lippen zu geben, war sie doch zufrieden.

Was sie hier jedoch lange nicht gefunden hatte waren Verletzte. Seit sie ihre Ausbildung abgeschlossen hatte, jedenfalls war sie fest der Meinung dass sie dies hatte, war ihr niemand mehr untergekommen der verletzt oder verwundet gewesen wäre, eigentlich ein schöner Umstand aber anderseits fürchtete sie sich genauso dass sie ihre Routine verlieren würde, dass sie ins Stocken kommen würde und am Ende wieder versagen würde … denn wenn eines nie wieder weichen würde dann waren es jene jungen Augen die sie damals anblickten. Nie wieder … das schwor sie sich.


Zuletzt bearbeitet von Cynthia Nair am 13 Apr 2008 11:55, insgesamt einmal bearbeitet
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