Schneegestöber

[Der Erzähler]

Mittlerweile hatten alle Bäume ihre Blätterpracht fallen gelassen und überall in den Landen rieselte lautlos hin und wieder etwas Schnee vom Himmel. Klirrend kalt war es und ein wenig neblig. In der Nacht hatte es gefroren. Man merkte es an den weiß gefroerenen Bäumen und
dem knirschenden Gras, so man über eine Wiese lief. Das Vogelzwitschern war nur noch spärlich zu hören, hatten sich die gefiederten Tiere doch in wärmere Gegenden zurückgezogen, um dort zu überwintern. Längst hatten Eichhörnchen und ähnliches wildes Getier ihre Wintervorräte zusammengesammelt und in die Höhlen geschafft. Der ein oder andere
Bär hatte sich bereits in seine Höhle zurückgezogen,um den mit schnellen Schritten nahenden Winter dort zu verschlafen.

Immer häufiger wurden die Schneefälle und immer dichter, bis man schliesslich in dem Schneegestöber nicht mehr die eigene Hand vor Augen sah, so man bei der Kälte noch draussen unterwegs war, und es sich nicht im warmen Heim vor dem Kamin gemütlich gemacht hatte.

In der letzten Nacht erreichten die Schneestürme ihren Höhepunkt und so kam es, dass man in den Städten und auf dem Land überall Kinder bei Schneeballschlachten beobachten konnte. Es wurden Schneemänner gebaut und einige Handwerker eilten sich Schlitten zu bauen, die zum Transport in der winterlichen Zeit sehr gefragt waren. Hausfrauen begaben sich in den mühseligen Kampf mit dem Schnee und der Kälte, der ihre Brunnen zufrieren liess. In der Kälte war es mühselig, die Wäsche zu waschen und zum trocknen zu bringen und es war nicht immer leicht, die Ehemänner zum Schnee schippen zu bewegen.

Für die einen ward der Schnee ein Segen, für die anderen ein Grund mehr, sich zu beklagen und über den kalten und schneereichen Winter zu grollen.