FAQ Login
Suchen Profil
Mitgliederliste Benutzergruppen
Einloggen, um private Nachrichten zu lesen
        Login
Was nicht sein darf, das nicht sein kann... oder?
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Was nicht sein darf, das nicht sein kann... oder?
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Angelina de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 19 Aug 2005 13:19    Titel: Was nicht sein darf, das nicht sein kann... oder?
Antworten mit Zitat

Vorsichtig legte sie die neuen Kleider ordentlich zusammen und verstaute sie dann in ihrem Schrank. Die Rosen standen in einer Vase auf der Spiegelkommode.
Mit dem Brief in der Hand setzte sich Angelina auf das Bett, lehnte sich an das Kopfende und zog die Beine an.
Sie las den Brief noch einmal und spürte, wie ihr Herz schneller schlug.
Das konnte… durfte doch gar nicht sein!
Das Schreiben glitt ihr aus den Fingern und sie schlug aufstöhnend die Hände vor das Gesicht.
Was war nur mit ihr los?
Seit diesem Kuss, den Rafael von ihr erbeten hatte und den sie ihm in aller Freundschaft gewährt hatte, sah sie ihn mit anderen Augen. Sie hatte nicht geglaubt, dass ihr das noch einmal passieren könnte… doch die Berührung seiner Lippen hatte ihren ganzen Körper in Brand gesetzt. Er hatte sie ganz durcheinander gebracht…
Lag es an dem Wein, den sie zusammen getrunken hatten? Ja.. das musste wohl so sein!
Aber sie hatte dieses Kribbeln im Bauch doch nur bei Kelan gespürt… ob mit oder ohne Wein.
Angelina stöhnte verzweifelt auf und barg ihren Kopf in den auf ihren Knien verschränkten Armen.
Sie liebte doch immer noch Kelan… wie konnte sie… oder ihr verräterischer Körper… so auf Rafael reagieren?
Ja.. er war ihr ein Freund geworden. Er war ein wundervoller Mann und das hatte sie ihm ja auch gesagt, auch dass er schöne Augen hätte. Aber da hatte sie auch noch geglaubt, dass er eine andere Frau lieben würde.
Sein Geständnis, dass er sein Herz an sie verloren hätte, zog sie nun noch mehr zu ihm hin… und waren ihre Gefühle wirklich nur freundschaftlich? Das konnte doch gar nicht sein! Kelan war erst seit ein paar Wochen tot… und sie sehnte sich schon jetzt nach der Nähe eines anderen Mannes.
Angelina rieb sich mit den Händen über das Gesicht und starrte an die gegenüberliegende Wand.
Sie kam sich vor, wie eine Verräterin.
In manchem erinnerte Rafe sie an Kelan. Nicht vom Aussehen her… und er war ja auch jünger als Kelan, aber er hatte auch diese geduldige, liebevolle Art, dieses sympathische jugendliche Grinsen.
Wieder stöhnte Angelina auf. Warum dachte sie nur soviel über Rafael nach?

Tari war ganz begeistert von ihm. Wie hatten seine Augen geleuchtet vor Aufregung und Freude, als er ihr erzählte, was er mit Rafe alles erlebt hatte. Ihr war auch nicht entgangen, dass sie im Verhalten ihres Sohnes etwas von Rafael wiederfand.

Angelina schüttelte über sich selbst verärgert den Kopf und stand vom Bett auf.
Schnell entledigte sie sich ihrer Kleidung und schlüpfte unter die Decke.
Schlafen… und nicht grübeln… schalt sie sich.
Morgen sieht sicher alles ganz anders aus!... Mir ist bestimmt nur der Wein zu Kopf gestiegen!
 Nach oben »
Rafael de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 21 Aug 2005 17:08    Titel:
Antworten mit Zitat

Auf den schnellsten Weg war Rafael nach Hause geritten, seine Gedanken waren noch immer etwas wirr, ob der Begebenheit von vorher. Doch war alles für den Moment wie weggeblasen als er zu Hause ankam und Angelina in einem wundervollen blauen Kleid an der Tür stehen sah.
Sie schien auf ihn gewartet zu haben, und unwillkürlich klopfte sein Herz schneller.
Nur Freunde... sie waren nur Freunde rief er sich ins Gedächtnis, doch freute er sich das sie sich anscheinend um ihn sorgte, als sie ihn sofort besorgt fragte was ihm geschehen war.
Sie hatte gesehen das der Ärmel seines Hemdes zerfetzt war und der Arm leichte blutete.

„Ich hatte eine Begegnung mit einem Panther erklärte er, während er von seinem Pferd stieg, und dieses schnell versorgte. „Kann ich euch helfen? Euch verbinden.“ Fragte sie und Rafael konnte nicht verhindern das ihm der Gedanke gefiel.
Normalerweise hätte er sich einfach ein Verband drum gewickelt, aber so? Er nickte seine Freude verbergend, und deutete auf sein Haus. „Ja, gerne. Gehen wir hinein?“ Sie nickte, folgte ihm und schlug direkt vor das sie in die Küche gehen sollten.
„Ist es nur der Arm?“ fragte sie ihn und sah ihn mit einem Blick an den er nicht wirklich deuten konnte.
Er nickte und rollte das Hemd hoch, doch sie schüttelte nur den Kopf. „Ihr müsst es schon ganz ausziehen, anders geht es nicht!“ sie sah ihn dabei abwartend an doch er zögerte. Wenn er das Hemd auszog würde sie die Narben sehen... das wollte er nicht. So hielt er inne. „Geht das nicht auch so?“
Sie blickte ihn durchdringend an als sie sein Zögern bemerkte „Ihr seid nicht der erste Mann, der sein Hemd ausziehen musste. Also.. keine falsche Scham.“ Er seufzte, tat dann wie ihm geheißen und hielt ihr den Arm hin, wagte jedoch nicht sie an zu sehen. Angelina trug Salbe auf den Arm, erklärte ihm das es Schmerzen nehmen und die Heilung beschleunigen würde.
Er zögerte noch dann begann er ihr zu erzählen.

„Ich... war beim Schrein der Demut .. und hab dann gesehen wie ein Panther eine Frau angegriffen hat. Sie war danach ... vollkommen wir... hielt mich für ihren Geliebten.“ Er schnauft auf. „Sie konnte nicht laufen, und so hab ich sie heimgetragen. Und niemand war da... Sie war vollkommen verwirrt, hat sich wohl den Kopf angeschlagen.“ Angelina schlug gerade einen Verband um den Arm und meinet wie abwesend. „Hmhm... und sie hat gut geduftet.“
Er schaut Angelina irritiert an. Wie kam sie nun darauf? Fast vorsichtig zuckte er die Schultern. „Ist mir nicht aufgefallen“ meinet er „ich war zu sehr in Panik.“ Sie sah ihn nicht an als sie die Bandagen fortlegte und fast wie beiläufig meinte. „Ich kann ihr Parfum an euch riechen.“
Er biss sich auf die Lippen. Konnte es sein das ihr das missfiel? Mit diesem Gedanken begann er jedoch auch gleich die Hoffnung in sich zu bekämpfen, versuchte ruhig zu bleiben und emotionslos zu antworten „Kein Wunder... ich hab sei ja auch einige Meter getragen.“ Er autschte auf, als sie bei seinen Worten die Bandage noch einmal festzurrte. „Stellt euch nicht an, Rafe.... als ihr sie getragen habt, hattet ihr die Wunde doch auch schon und euch wohl nicht bemerkbar gemacht..“ Meinte sie ihn dabei nicht ansehend und Rafael beschlich das Gefühl das es falsch wäre, wenn er jetzt sagen würde das er es einfach nicht gemerkt hätte. So antwortete er vorsichtig. „Ja schon, aber jetzt komme ich erst einmal zur Ruhe. Vorher hat sie mich vollkommen Verrückt gemacht.“
„Ahja?.. war sie hübsch?“ Wieder sah er sie etwas irritiert an, aber auch wieder mit dieser Hoffnung. Würde sie so fragen wenn er ihr egal wäre? „Hübsch? Naja ... Ja, aber vollkommen verrückt.“ Erklärt er und hält inne als sie ihre Hand von seinem Arm zur Schulter hoch gleiten ließ dann aber inne hielt als sie dort wohl eine der Narben ertastete die sie vorher nicht hatte sehen können. „Nichts... da ist nichts.“ Beeilte er sich zu sagen und zog sich schnell das Hemd über.

„Ich weiß wie sich Narben anfühlen, Rafe.“ Erklärte sie ihm fast streng.
Er senkte den Kopf war ein wenig Verwirrt, ... nicht wegen ihren Worten sondern über ihr Verhalten an sich. Er verspürte Angst. Angst das sie ihn falsch verstehen könnte. Das sie glauben würde er könne sie so schnell vergessen und Trost bei wem andren suchen.
Es war ihm wichtig... das sie wusste was wirklich geschah. Und vor allem... das sie ihm glaubte. So meinte er dann leise „Angelina ... ich ... ich meine ich weiß das es euch wohl egal ist... aber es ist mir wichtig... das ihr wisst das da nichts wahr. Ich hab sie nur heimgetragen weil sie nicht laufen konnte.“
Angelinas Blick war prüfend, dann meinte sie „Das geht mich doch auch nichts an, Rafe.. oder? Wichtig ist doch nur, dass ihr der Frau helfen konntet.“ Sie hatte recht, doch vermutete er trotz allem das sie falsches denken konnte. „Ja... ich habe ihr helfen können das war das wichtigste“ murmelte er und stand auf sie ansehend. „Trinkt ihr noch ein Glas Wein mit mir? Oder geht mit mir spazieren?“ Fragte er nun vorsichtig um von dem Thema ab zu lenken, doch sie blieb dabei, in dem sie ihn fragte. „Ich hoffe... es hat Spaß gemacht.. sie zu retten... „
Erneut sah er sie an, sichtlich skeptisch sein Blick, da ihre Worte sehr sarkastisch geklungen hatten. „Spaß? Nun ich würde sogar jemanden retten der Altargläubig wäre aber Spaß... war der Rest nicht, irgendwie eher... für mich sehr unheimlich. Sie hielt mich für wen andren“

Er sah sie fest an und nun wurde ihr Blick der vorher durchdringend war, eher verlegen
„Na ja, ihr müsst euch nicht erklären, Rafe...“ sie sah ihn dabei an als würde sie ihm nicht glauben und Rafael hätte sie dafür am liebsten angeschrieen, doch er blieb ruhig. Äußerlich ruhig, während innerlich in ihm ein Sturm tobte. Natürlich ging es sie ja nichts an aber er wollte das es sie etwas anging... er wollte das sie begriff das er ...
Das er SIE wollte und sonst niemand Anderen. „Ich kann doch nichts dafür das ich wohl ihrem Geliebten ähnlich sehe...“ er hielt ihrem prüfenden Blick stand
„Jedenfalls war sie sehr bezeichnend.“ Meinte sie und deutete auf seinen irritierten Blick auf seinen H als.
Er wurde schlagartig rot. „Ich hätte sie fast fallen lassen als sie mich da küsste,“ meinte er. „Sie hat wirklich geglaubt ich wäre dieser Gabriel. Ich sehe ihm wohl sehr ähnlich“ Aber es ist nichts.. weiter passiert, Angelina.“ Sie sah ihn noch einen Moment lang weiter an, dann stellte sei ihre Tasche wieder ab die sie aufgehoben hatte. „Bekomme ich nun noch ein Glas Wein?“ fragte sie nun unverfänglich.
Rafael nickte erleichtert, machte aber keine Anstalten zu gehen. Sein Blick ruhte auf ihr „Ja, sicher, Das... Kleid ist wunderschön.“ Meinte er dann obwohl er wohl lieber ihr seht in dem Kleid wunderschön aus, gesagt hätte. Aber er verbiss es sich. Stattdessen freute er sich über ihr nun wirklich ehrliches, erfreutes Lächeln
Der Bann war wieder gebrochen.
Sie frotzelten noch ein wenig herum, darum das sie sich ihm anbot ihm seinen Rücken zu schrubben, da er das ja im Moment mit dem Arm nicht könne und schließlich nahm er doch noch die Flasche Wein und bat sie mit ihm hinauf auf die Veranda zu gehen..
Sie folgte ihm. „Gerne, ich wollte mir doch eh eurer Haus ansehen und keine Angst...“ sie deutete noch einmal auf seinen Hals als sie leise lachend an ihm vorbei ging. „Ich mache auch nicht solche Flecken.“ Meinte sie fast provozierend.
Rafael sah ihr mit einem Schmunzeln nach und meinte nur „Schade eigentlich.“
Dann folgte er ihr und musste noch einmal lachen als sie ihn auf den gesunden Arm knuffte. „ich hab das gehört.“ Meinte sie ebenso lachend, und gemeinsam gingen sie nun die Treppe hinauf, wo sie sich umsah. „Sehr gemütlich das wollte ich gestern schon sagen.“
„Ja, Laery hat ein wirkliches Händchen dafür. Sie ist eine gute Schneiderin. Sie konnte die Kleidung nach meinen Maßangaben für euch fertigen.“ erklärte er, dabei vergessend das er somit seine Aussage vom gestrigen Abend, er hätte sie die Schneiderin ganz zufällig getroffen revidiert.

Rafael zeigte ihr das ganze Haus, aussparend natürlich das Schlafzimmer und schließlich gingen sie hinauf auf die Veranda und Rafael goss ihnen Wein ein.
Als sie ihm den Wein abnahm, streiften ihre Finger zufällig die Seinen und ihn durchzuckte ein warmes Gefühl des Verlangens, das ihn sofort aufblicken ließ. Ihre Blicke trafen sich hielten sich einen Moment gefangen bevor sie den Blick schnell senkt und an ihrem Wein nippte. „Auf unsere Freundschaft.“ Meinte sie dabei und er wiederholte es leise. „Auf unsere Freundschaft.“
Gemeinsam tranken sie einen Moment still ihren Wein, sprachen über belanglose Dinge, die Aussicht, und über Tari. Rafael hörte ihr still zu und meinte dann das Tari wie Brynn wäre... dann erzählte er ihr die Geschichte von Brynn die Tochter des reichen, erbarmungslosen Händlers, und das Brynn so anders war. Mitfühlend und wie sie am Ende den Schrein der Opferbereitschaft errichtete.
Ja... genauso war Tari. So hatte Rafael ihn kennen gelernt oder schätzte ihn so ein.

Angelina stellte ihr Weinglas fort, und sah ihn an. „Ich denke es ist spät genug, ich muss heim.“ Er nickte und geleitete sie hinab. „Ich bringe euch noch bis in die Stadt.“ Meinte er, öffnete die Tür um sie sogleich wieder zu zu knallen.
Und auch Angelina hatte den schwarzen Panther gesehen der vor der Tür lauerte.
„Ich glaube, der hat mich vorhin schon verfolgt“ meinte sie leise und sah erschrocken wir Rafael den verletzten Arm drehte und dann nach seinem Schwert griff. Sofort legte sie ihm die Hand auf den anderen Arm.
„ Rafael, mit dem Arm... könnt ihr kein Schwert führen... jedenfalls nicht heute.“ Sie sah ihn bittend an. Doch noch etwas anderes konnte er in ihren Augen lesen. Angst.
Angst um ihn.
Sein Herz schlug schneller und er unterdrückte die Freude die ihn ihm aufkeimte.
Wahrscheinlich hätte sie da um jeden Freund Furcht gehabt, redete er sich ein, während er von der Tür zurücktrat.
„Nein, wohl nicht. Wir müssen warten. Vielleicht geht er ja irgendwann von alleine wieder.“
Sie nickte und ging in Richtung Küche. „Und ich habe Hunger... habt ihr etwas in der Küche?“
Rafael ging an ihr vorbei. „Bestimmt nicht viel aber irgendetwas wird da sein.“
So bereitete er ein kleines schnelles M al aus Brot, Käse, kaltem Fleisch und Apfelkuchen, und gemeinsam machten sie sich darüber her, obwohl es Rafael anfangs schwer viel den Blick von ihr zu nehmen.
Er fühlte sich so wohl in ihrer Gegenwart und ihr hier sein... in seinem Haus, machte das ganze Haus selber schon viel Freundlicher wohnlicher.
Während des Essens neckten sie einander. Erneut das Thema Baden und Rafael deutet mit dem Kopf auf die kleine Spüle. „Ich denke nicht das ich da ganz hineinpassen werde.“
Sie lachet ihn an und schüttelte dabei den Kopf. „Wie ist egal. Waschen oder Baden... ihr verwirrt mich jedenfalls heute ganz.“
Er sah das amüsierte Funkeln in ihren Augen, und legte den Kopf schief. „Ich? Euch verwirren? Warum das?“
Sie beugte sich verschwörerisch wirkend zu ihm. „Ihr reicht heute so fremd...“ meinte sie dann leise und blinzelt ihm zu.
Rafael verzog das Gesicht, er wusste das sie ihn nur aufziehen wollte doch sah er sie fast böse an. „ich werde mich gleich waschen gehen. Keine Angst. Aber erst bringe ich euch heim.“

Gemeinsam gingen sie zur Tür zurück nur um fest zu stellen das der Panther noch immer in der Nähe lauerte.
Fast wütend knurrte Rafael und nahm wieder sein Schwert doch erneut hielt Angelina ihn auf, fast Panisch ihr Blick. „Nein Rafe... nicht. Nicht hinausgehen.“
„Ich denke aber nicht das er da heute Nacht noch fortgehen wird und anders kann ich euch nicht aus dem Haus bringen.“
Er konnte sehen wie sie mit sich rang und dann leise meinte. „Ich bleibe hier“ sagt sie leise,
„Er könnte euch zerreißen, Rafe“
Mit Gemischten Gefühlen blickt er sie an. Sie wollte die Nacht hier verbringen? Mit ihm? ..
Nein, nicht mit ihm bei ihm. Das war etwas Anderes. Sie würde oben schlafen er unten, kein Grund sich irgendwelche Hoffnungen zu machen. „Ja... ist gut“ meinte er ernst. „Wir schauen Morgen früh, nach ob er noch da ist. Ihr könnt oben schlafen. Das Haus ist groß genug.“
Sie wehrte ab, meinte das ihr ein Stuhl sogar reichen würde, doch Rafael ließ sie nicht ausreden. „Nein das kommt gar nicht in Frage Angelina! So es euch nichts ausmacht... schlaft ihr oben! Oben, oder ich zwinge euch.“ Warnte er sei gespielt. „Das Fell vor dem Kamin habe ich für mich gepachtet. Ich schlafe dort gerne.“
Rafael erklärte ihr das auch Tari dort oben geschlafen hatte und dann des Nachts als er Angst bekommen hatte zu ihm gekrochen gekommen war.
Den Blick den Angelina ihm dabei zuwarf vermochte er nicht zu deuten, so überspielte er das Ganze wieder und meinte neckend das wenn sie sich fürchtete auch gerne z u ihm kommen könne.

Angelina ließ sich nun gen Treppe schieben, sah ihn ein dabei wenig verlegen an, und ihr Blick flackerte. „Ah ja... ihr wollt nur, dass ich in eurem Bett schlafe. Ist gut.. ich sehe schon... ich muss mich ergeben.“
Rafael nickte. „Genau. Dann schlafe ich Morgen viel besser darin.
Und ich schwöre euch... ich bin artig. Werde nicht schauen, noch Küsse rauben, oder hm... den Rücken schrubben. Aber ihr seid vollkommen in meiner Hand Mylady.“ Seine Stimme klingt dabei fast sanft und er verneigt sich vor ihr was sie lächelnd mit einem Knicks beantwortete. „Ganz wie ihr wünscht, Mylord.“ Sie nahm seinen dargebotenen Arm und Rafael löschte alle Lichter bis auf die Kerze in seiner Hand. „Dann darf ich euch jetzt zu eurem Gemach geleiten?“ frotzelte er weiter und dachte noch über ihre letzten Worte nach... Ganz wie ihr wünscht... wenn sie wüsste was er sich wirklich wünschte, würde sie sicherlich sich nicht ruhig und vertrauensselig sein.“ „Zu meinem Gemacht? Ah ja die verbotene Tür.“ Neckte sie und er musste lachen. „Ja genau. Aber das sind nun andere Vorraussetzungen. “
Er führte sie hinauf, zeigte ihr seinen Schlafraum und erklärte ihr das das Wasser frisch und die Tücher neu wären, dann wollte er sich verabschieden und noch vorher eine der andern Kerzen im Raum entzünden, doch im selben Moment öffnete Angelina eines der Fenster. Der Luftzug der durch den Raum glitt ließ beide Flammen erlöschen und es wurde mit einem Schlag stockdunkel. „Oh...“ hörte er nur noch von ihr, doch das war im Moment unwichtig.
Er vermochte sich nicht zu bewegen. Stocksteif blieb er stehen und spürte die Panik in sich hinaufsteigen. War da nicht ein Rascheln? Ein Schaben.. würden sie kommen... die Ratten,..
Schweiß rann ihm über die Stirn, und am liebsten wäre er hinab gestürzt. Seine Gedanken überschlugen sich. Feuerstein und Stahl... Feuerstein und Stahl... wo hatte er es nur.. Draußen. Draußen bei dem Panther. ER verfiel mehr und mehr in Panik und erst als Angelina ihn berührte, kam er wieder halbwegs zu ihr. „Was habt ihr?“ fragte sie fast erschrocken sein Zittern spürend. Doch er wusste nicht einmal wie er es ihr erklären konnte. Sie würde ihn vielleicht auslachen .. Temora steh mir bei, Hilf mir diese meine Schwäche zu überwinden...
Murmelte er leise zu sich, aber natürlich tat sich nichts. Fast hilfesuchend klammerte er sich an das Gefühl ihrer Hand auf seinen Arm und beruhigte sich etwas.
 Nach oben »
Angelina de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2005 10:42    Titel:
Antworten mit Zitat

Das Fenster hatte Angelina so schnell wie möglich wieder geschlossen und sich im Dunkeln zu Rafael vorgetastet. In seiner Stimme hatte sie die Panik gehört und als sie ihn berührte, konnte sie das Zittern seines Körpers spüren.
„Setzt Euch.. wir können doch wieder Licht machen“ sprach sie beruhigend auf ihn ein, während sie ihn mit sanfter Gewalt zum Bett schob.
Sie fragte sich, warum er nur solche Panik hätte. Es war dunkel.. ja.. aber er war doch in seinem Haus? Was mochte diese Phobie ausgelöst haben?
Um ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht allein sein, legte Angelina ihm die Hände auf die Schultern, als er sich auf das Bett gesetzt hatte. „Ich muss raus hier.. ich hasse das.. es lähmt mich“ stieß Rafael hervor und wie ein Stehaufmännchen sprang er wieder auf. „Das geht gleich vorbei… macht Euch keine Sorgen. Vielleicht können wir unten am Kaminfeuer die Kerzen wieder entzünden… ich brauche nur Licht!“
Angelina griff nach seiner Hand und zog ihn zur Tür.
„Ganz ruhig“ sagte sie leise. „Dann gehen wir hinunter.“
Er folgte ihr. Das leichte Beben seines Körpers konnte sie immer noch spüren, auch wenn er tief durchatmete und sich offensichtlich zur Ruhe zwang. „Nicht gerade vorbildlich“ meinte er hinter ihr und sie stieß gegen einen Stuhl, den ihre vorgestreckte Hand nicht ertastet hatte. Vorsichtig führte sie ihn bis zur Treppe. Unten war ein schwacher Lichtschein zu erkennen und beide beeilten sich nun, die Stufen hinab zu steigen.
Rafael stürzte förmlich zum Kamin und ließ sich mit einem Aufstöhnen auf das Bärenfell davor sinken.
„Ich sag doch.. vor dem Kamin ist es am besten.“
Angelina ging neben ihm in die Hocke und sah ihn prüfend an. „Habt ihr das schon lange?“ fragte sie vorsichtig. Als ob er friere schlang Rafael die Arme um sich und sah sie an.
„Nein.. nein.. Seit … seit der Zeit im Kerker.“
Rafaels Stimme klang gepresst und Angelina überlegte sich, dass es wohl für ihn leichter sei zu sprechen, wenn sie ihn nicht ansah. So wandte sie sich zum Feuer, legte einige Holzscheite nach und stocherte mit dem Schürhaken solange in der Glut, bis die Flammen hell an dem Holz leckten.
„Nachts kamen sie immer… die Ratten… die einen anfraßen. Und die Schergen… von Rosy’s Vater. In der ersten Nacht brachen sie mir die Hand.. oh.. Ratten lieben den Geruch von Blut… besonders, wenn sie hungrig sind…“ Er starrte ins Feuer, das nun einen warmen Lichtschein in den Raum warf und erschauderte.
Während er noch sprach, kniete Angelina sich zu ihm. Sie konnte spüren, dass er langsam ruhiger wurde. Zaghaft legte sie ihren Arm um ihn und fragte flüsternd: „Soll ich hier bleiben?“
Es dauerte einen Moment, bis er den Blick von den Flammen löste und sie ansah.
„Wenn es Euch nichts ausmachen würde?“
„Das Fell ist groß genug“ sagte sie leise und lächelte ihn mitfühlend an. „Ich bleibe hier bei Euch. Vielleicht hilft es Euch.“
„Ja... versuchen wir’s, aber wenn es Euch... zu eng wird, geht nur hinauf“ meinte Rafe unsicher.
Angelina schüttelte nur still den Kopf und streckte sich neben ihm auf dem Fell aus.
„Kommt“ sagte sie leise und er legte sich zu ihr. Fast scheu hob er seine Hand, ließ sie auf ihrem Arm liegen und sah sie an.
Wieder klopfte ihr Herz zum Zerspringen, doch sie kämpfte gegen ihre Gefühle an. Ich will nur, dass er ruhig wird, redete sie sich ein und rückte näher an ihn heran, legte ihren Arm über seine Taille und suchte mit dem Kopf eine bequeme Stelle an seiner Schulter.
„Wir liegen auch ganz still, ja?“ meinte sie leise und rechtfertigte sich damit vor sich selbst. Rafael nahm sie sanft in die Arme, nickte sacht und schloss die Augen. Er wollte jetzt nur diesen Augenblick genießen.
„Ja, versprochen“ flüsterte er ein wenig heiser.
„Dann schlaft gut, Rafe… Ihr seid nicht alleine… und es kommt niemand“ flüsterte Angelina und atmete seinen Duft ein. Wie beunruhigend seine Nähe doch war! Sie hoffte, dass er nichts davon spürte und zwang sich, ganz still zu liegen.
„Angelina.. Danke“ murmelte Rafe und kämpfte den gleichen Kampf wie sie, bis er vom Schlaf übermannt wurde und sie enger an sich zog. Sie spürte nichts mehr davon, doch schmiegte sie sich träumend leise seufzend fester an ihn.
 Nach oben »
Angelina de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 22 Aug 2005 16:22    Titel:
Antworten mit Zitat

Im ersten Morgengrauen erwachte Angelina nur langsam und widerwillig. Sie hatte geträumt.. so angenehm geträumt… und mit einem Seufzen schmiegte sie sich an dem warmen Körper neben sich, schob ihr Bein über die Hüfte des Mannes, der sie so fest in seinen starken Armen hielt und rieb ihre Nase sanft an seinem Hals, ihre Hand zärtlich an seine Wange legend.
Durch ihre Bewegung war Rafael sofort hellwach, doch er lag ganz still.
Himmel, was machte sie nur mit ihm? Sie fühlte sich so gut an, so weich in seinen Armen und ihre Berührungen nahmen ihm fast den Atem.
„Guten Morgen“ murmelte sie verschlafen.
Im ersten Moment konnte er nicht antworten. Sein Herz hämmerte ihm gegen die Rippen.
„Guten Morgen“ presste er dann leise hervor und sah sie an.
Mit einem Schlag war Angelina wach. Das war gar nicht Kelan!
Sie öffnete die Augen und starrte Rafe mit weit aufgerissenen Augen an. Sofort zog sie ihr Bein und ihre Hand zurück. Eine tiefe Röte flutete über ihre Wangen und verstört stammelte sie, sich dabei aufrichtend: „Ent.. entschuldigt!“
Rafael hatte Mühe nicht aufzustöhnen, schloss kurz die Augen um noch einmal dem Gefühl, sie in den Armen zu halten, nachzuspüren.
„Rafe.. bitte… verzeiht… ich wollte Euch nicht… in Verlegenheit bringen“ meinte sie etwas atemlos. Ihr Blick schweifte über ihn, als wolle sie sich vergewissern, dass sie nicht angerichtet hätte. Er streckte vorsichtig die Hand nach ihr aus und setzte sich ebenfalls auf, in der Hoffnung, dass sie nicht bemerken würde, was ihre Nähe bewirkte.
„Es war doch für einen guten Zweck… Ihr habt mir sehr geholfen, Angelina.“
Sie umfasste seine Finger und versuchte in seinem Gesicht zu lesen. Wie peinlich ihr das war… sie hatte sich wahrlich schlecht benommen. Was würde er nur von ihr denken?
„Geht es Euch besser?“ fragte sie zaghaft.
„Ja… es wird hell und am Tage geht es mir immer gut.. zumal Ihr bei mir seid“ sagte er leise und suchte ihren Blick. Der Widerstreit ihrer Gefühle spiegelte sich in ihren Augen und langsam zog er ihre Finger an seine Lippen.
Wie gern würde er sie weiter in seinen Armen halten!
Ganz langsam beugte Rafael sich vor. Angelina starrte wie gebannt auf seinen Mund. Er wird mich küssen, jagte es durch ihren Sinn und ihr Herz schlug ihr bis in den Hals.
Doch Rafael besann sich plötzlich und hielt inne, tauchte in ihren Blick und sagte dann nach einer Weile leise: „ Wir sollten aufstehen.“
„Ja… es ist schön, so aufzuwachen“ wisperte sie, noch ganz in ihren Gefühlen gefangen.
„Mir war es so noch nie vergönnt“ sagte Rafael leise und legte sich ihre Hand auf die Brust.
„Ja.. wir sollten aufstehen.“ Angelina machte sich von dem Zauber den Augenblicks frei.
Sie erhob sich langsam und auch Rafe stand auf.
Er machte den Vorschlag nach dem Panther zu sehen und Angelina strich sich mit den Händen über ihr Haar und richtete ihr Kleid ein wenig.
Sie bat ihn, vorsichtig zu sein und sah aus dem Fenster. Hoffentlich war dieses gefährliche Tier fort und er musste sich nicht in Gefahr begeben!
Angelina bot sich an, Frühstück vorzubereiten, während Rafe sich seinen Schwertgurt umschnallte. Doch bevor er die Haustür vorsichtig öffnete, wies er sie darauf hin, dass er kaum noch Speisen im Hause hätte.

Der Panther war fort und Rafael und Angelina verabredeten sich zum Frühstück. Sie wollte einen Picknickkorb packen und er versprach, einen schönen Ort zu kennen.
Sie ließ sich von ihm in den Wald führen und dann standen sie nach einiger Zeit mitten auf einer duftenden Blumenwiese.
Die aufgegangene Sonne ließ jetzt die Blüten leuchten, die Bienen summten emsig von einer zur anderen und das Gezwitscher der Vögel ringsum in den Bäumen klang so fröhlich wie selten.
Angelina war begeistert.

„Rafe..“ sagte sie leise mit belegter Stimme und schaute sich ein wenig um. „Es ist ein wundervollen Ort… für einen so schönen Morgen.“
Er stellte den Korb ab, den er getragen hatte und meinte vorsichtig: „ Für ein Frühstück… unter… guten Freunden.“
Sie nickte und atmete dabei tief durch.
„Ja“ bekam sie nur heraus.

Rafael breitete seinen Mantel im Gras aus und entschuldigte sich, dass er eine Decke vergessen hätte. Doch Angelina machte das nichts aus. Sie ließ sich nieder und breitete die mitgebrachten Speisen auf dem Mantel wie auf einem Tisch aus.
Lang im Gras ausgestreckt schaute Rafael in den Himmel.
„Es ist wirklich schön hier“ meinte er versonnen.
„Ja.. das ist es. Aber kommt… das Frühstück wartet… geträumt wird später“ neckte sie ihn und er setzte sich lächelnd auf.
„Ich meine die ganze Zeit zu träumen… Ich habe mich seit Jahren nicht mehr so lebendig gefühlt“ sagte er und griff nach dem Stück Brot, das sie ihm hinhielt.
Ihr unverfängliches Lächeln wich aus ihrem Gesicht und sie zog sich den Milchkrug näher, trank daraus.
Was sollte sie nur dazu sagen?
Wollte er ihr zu verstehen geben, dass es an ihr lag?
Sie sah nicht, wie er den Mund verzog, als er ihre Reaktion bemerkte. Er schalt sich einen Narren. Wäre er doch nur still gewesen!

Um abzulenken meinte Angelina: „Das Brot habe ich selbst gebacken“ und sah ihn wieder an.
Sie wischte sich über ihren Mund und stellte den Krug ab um sich dann den Honigtopf heran zu ziehen.
„Ah.. danke, das schmeckt sicher besser als wenn ich es versuche“ meinte er und aß ein Stück des Brotes, während er beobachtete, dass sie ungeniert mit dem Finger in den Honig tauchte und dann die goldene Süße auf ihr Brot träufeln ließ. Wie ein Kind steckte sie danach den Finger in den Mund und lutschte ihn offensichtlich genüsslich ab.
Rafael stockte für einen Moment der Atem und er schluckte. Wie sinnlich dieser Vorgang war… wie verführerisch es auf ihn wirkte, ohne dass sie sich dessen überhaupt bewusst war.
„Gebt Ihr mir vom Honig ab?“ fragte er und streckte ihr sein Brot entgegen.
Wie erwischt sah sie mit zu ihm... und grinst dann, fast ein wenig verlegen.
„Ja.. gern... wenn es von meinem Finger sein darf?“
Ihre Augen funkelten nun amüsiert und wieder tauchte sie ihren Finger in den Honig, nahm seine Hand mit dem Brot und zog sie ein wenig näher, ließ dann die zähe Flüssigkeit darauf tropfen.
„So?“ fragt sie und steckte den Finger wieder in den Mund, schaute ihn dabei an.
Völlig fasziniert sah er sie an und erst als sie noch einmal fragte: „Ist es gut so?“ konnte er seinen Blick von ihr lösen und auf sein Brot sehen.
„Ja… sicher.. gut so“ meinte er leise und biss dann herzhaft hinein.
„Ich liebe es, Honig mit dem Finger zu essen“ sagte sie lebhaft und lutschte wieder an ihrem Honigfinger. „Es ist nur so eine klebrige Angelegenheit.“
Rafe sah kurz zu ihr hinüber. Sie schien sich zu amüsieren. Über ihn? Hatte sie bemerkt, dass sie ihn aus der Fassung brachte? Unruhig rückte er ein wenig hin und her, aß dann von dem Käse.
Auch Angelina verspeiste ihr Honigbrot mit Genuss und meinte dann beiläufig, aber mit einem verschmitzen Blinzeln: „ Es würde zu weit führen, wenn ich Euch verraten würde, wo ich ihn noch mag.“
Rafael verschluckte sich prompt und hustete.
„Was?“ meinte er vollkommen aus der Spur gebracht und lief rot an, hustete wieder. Sie steckte sich den letzten Bissen in den Mund und sagte etwas undeutlich: „Soll ich klopfen?“
„Nein.. geht schon.“ Er zog sich den Milchkrug heran und trank einen Schluck.
Mit einem „Entschuldigt.. es ist warm“ entledigte er sich seiner Weste.
Angelina nickte ihm zu.
„Ja.. es wird sicher ein schöner Tag“ sagte sie unbedarft und wischte sich die Finger im Gras ab. Rafe blickte zum strahlend blauen Himmel auf und verkündete etwas atemlos: „Ja.. wahrscheinlich… vielleicht gehe ich schwimmen. Ich denke, das wird mir gut tun.“
Schwimmen? Sie sah ihn skeptisch an. Mit dem Verband? Doch sie sagte dazu nichts sondern nahm einige Erdbeeren und hielt sie ihm auf der offenen Hand hin.
„Esst von den Beeren“ meinte sie einladend und rückte ein kleines Stück näher.
Rafael nahm eine der Früchte, zögerte und hielt sie ihr dann an die Lippen.
„Ihr zuerst“ meinte er mit sanfter Stimme. Sie lächelte ihn an und nahm ihm die Beere vorsichtig mit den Lippen ab, ließ sie dann in ihrem Mund verschwinden und auf der Zunge zergehen. Köstlich! Ein Tropfen ihres roten Saftes benetzte ihre Lippe und Rafael konnte den Blick nicht davon wenden.
Temora möge ihm verzeihen, betete er im Stillen und murmelte leise, während er sich langsam zu ihr beugte: „Ich möchte .. nur wissen.. wie die Beeren schmecken.“
Gebannt sah Angelina auf seinen Mund.
„Rafe“ wisperte sie und legte ihre Hand auf seine Brust, als wolle sie ihn aufhalten, doch sie hielt ganz still.
Seine Lippen glitten über ihren Mund und er schmeckte den roten Saft… aber vor allem, die Süße und die Weichheit ihrer Lippen.
„Rafe… ich bin mir so unsicher… ob wir das tun sollten“ wisperte sie. Ihre veilchenblauen Augen wirkten wie Samt.
Er hielt inne. Sie glaubte seine fadenscheinige Ausrede offensichtlich nicht.
„Tut... mir leid. Ich... wollte euch nicht bedrängen... aber... ich konnte einfach nicht mehr anders. Ihr habt keine Ahnung, wie wunderschön ihr seid, Angelina.“
Angelina senkte ihren Blick und nahm ihre Hand zurück. Welch ein Aufruhr tobte in ihr!
„Ihr bringt mich ganz durcheinander“ flüsterte sie.
Er war verblüfft. „Ich euch?“
Schnell nickte sie und seufzte dann leise auf.
Mit einer fahrigen Geste fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht und durch sein Haar.
„Es tut mir Leid, Angelina. Ich werde mich zurückhalten und nichts mehr tun… was Euch durcheinander bringen könnte.“
Doch Angelina wollte nicht sein Versprechen, sie versuchte ihm zu erklären, dass es an ihr selbst läge.
„Rafe... ich weiß nicht, was mit mir los ist... ich... meine Gefühle spielen verrückt... ich habe ein schlechtes Gewissen... und doch bin ich gern bei Euch. Ich mag es, wenn ihr mich berührt“ sagte sie sehr leise mit gesenktem Haupt. „.. Und doch kann ich nicht glauben...was ich fühle...“
Ganz vorsichtig nahm er ihre Hand. Sehr leise und ernst sprachen sie darüber, dass er nie wollte, dass sie durch ihn traurig ist… dass sein Verhalten sie quält.
Angelina versuchte ihn zu beruhigen.
„Ihr quält mich nicht, Rafe… das tue ich schon selbst.“
Er bereute, dass er ihr die Wahrheit gesagt hatte. Hätte er sich doch nur von ihr ferngehalten!
Aber als sie ihn fragte, ob er das denn wirklich wolle, konnte er nur gestehen, dass er inzwischen selbst nicht mehr genau wisse, was er wolle.
Er bezweifelte, dass sie je seine Liebe erwidern könnte. „Ich weiß, dass da jemand anderer ist. Er ist gegenwärtig. Ich hätte wohl genauso gut versuchen können, gegen ihn das Schwert zu erheben, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen.“
Sie senkte ihr Haupt, um ihn ihre Traurigkeit nicht sehen zu lassen.
„Sagt so etwas doch nicht, Rafe... so ist es doch nicht. Es ist doch nur alles noch so frisch...
und ich traue mir selbst nicht... aber ich kann euch verstehen, wenn ihr mich meiden wollt...
und ich wage nicht...“ Angelina schluckte schwer und konnte nicht weiter sprechen.
„Was wagt ihr nicht?“ fragte er leise, setzte sich auf die Knie auf und schaut sie mit einem sanften Blick an, der seinen Augen einen silbernen Schimmer verlieh.
Langsam hob sie ihr Haupt und sah ihn einen Moment an, dann wich sie wieder aus und ließ den Kopf hängen.
„Es wäre sicher nicht recht... wenn.. wenn ... ich Euch bitten würde...“ Sie schüttelte den kopf ein wenig. „Nein... das wäre nicht richtig“ sagt sie dann schnell und leise.. fast erstickt klingend.
„Ihr könnt mich um alles bitten“ sagte er leise. „ Sagt mir ich solle gehen… oder bleiben oder warten oder nur ein Freund sein... oder euch lieben. Was ihr nur wollt.“
Angelina holte tief Luft. „Ich weiss, dass ich den Freund um alles bitten dürfte, aber darf ich das auch den Mann bitten, der mir seine Liebe gestanden hat?“
Rafael versicherte ihr, dass er als Freund wie auch als Mann, der sie liebt, alles für sie täte… auch auf sie verzichten, wenn es ihr Wunsch wäre.
Aber das wollte sie doch gar nicht!
Ihr Herz schlug ihr bis in den Hals, als sie endlich mit zittriger Stimme ihre Bitte formulierte.
„Habt Geduld mit mir... wartet auf mich... bitte.“
Hoffnung keimte in Rafael auf.
Stockend erzählte Angelina von Kelan’s letzten Worten. Leon hatte ihr erzählt, dass Kelan wollte, dass sie wieder glücklich wird.
Die Erinnerung trieb ihr Tränen in die Augen, doch tapfer beendete sie ihre Rede mit den Worten: „Ich habe bisher geglaubt… dass das nie wieder sein würde... doch ich glaube, dass ich es eines Tages mit Euch sein könnte.“
Mit rauer Stimme versprach Rafe: „Ich werde auf Euch warten, Angelina… und Euch nicht bedrängen.“

Als sie den Heimweg antraten, konnten sie wieder frei und fröhlich miteinander umgehen.
Sie bemühten sich beide, ihre Gefühle auf die Freundschaft zu beschränken… auch wenn jeder für sich kaum glaubte, dass es ihm gelingen könnte.
 Nach oben »
Rafael de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 26 Aug 2005 08:13    Titel:
Antworten mit Zitat

Jubilieren alleine hätte nicht ausdrücken können was er in seinem Inneren fühlte.
Der Aufruhr seiner Gefühle verwirrte ihn und ließen ihn schwindeln. Er kam sich fast dumm vor, wie ein kleiner Junge, aber er vermochte und wollte auch nichts gegen dieses Glücksgefühl tun.
Seine Hoffnungen.. sie hatten sich erfüllt.
Angelina.. sie mochte ihn, wollte ihn... sie waren sich näher gekommen.
Sie wollte seine Küsse, und gab sie ihm im selben Maße zurück.
Noch immer hatte sie ein wenig bedenken, ja Schuldgefühle gar, doch Rafael spürte das diese schwanden.
Sie war gerne mit ihm zusammen, und auch wenn es von ihrer Seite her keine Liebe war, so genoss sie doch seine Nähe und seine Berührungen.
Was seinen Frohsinn nur ein wenig trübte war... das er nicht wusste ob ihm das auf die Dauer genügen würde.

Ja, er hatte noch vor Wochen gedachte das er Angelina niemals näher kommen könnte, und war so auf die Idee gekommen doch eine Vernunftehe zu schließen, ganz nach dem Vorbild seiner Eltern.
Er wollte Kinder... er wollte eine Familie und dem Drängen seines Vaters nach Enkeln nachkommen. Aber das wollte er mit einer... irgendeiner Frau, die er mögen würde, und nicht mit Angelina. Mit ihr eine Vernunftehe eingehen?
Er schüttelte betrübt nun den Kopf. Das war unmöglich.
Es würde ihn auf die Dauer verbrennen.
Natürlich wollte er sie. Mehr als alles. Aber vor allem wollte ... nein wünschte er sich, das sie ihn lieben könnte, wie er sie liebte.
Er würde nicht verlangen das sie Kelan vergaß, aber er wollte diesen andere Teil ihres Herzens besitzen. Er wollte ein Teil ihrer Seele sein.

Es war schön mit ihr zusammen zu sein. Miteinander Lachen zu können, oder sich auch nur mit kleinen Küssen zu necken, sich im Arm zu halten und sich Nähe zu geben.
Zwei mal jetzt schon, hatte er bei ihr geschlafen. Angezogen, beide, nur einander im Arm haltend, und doch war es morgens schwer gewesen die Vernunft über das Begehren zu stellen.
Was ihn jedoch freute war, das er die gleichen Gefühle in ihren Augen hatte lesen können.
Und sie hatte ihm gestanden das sie ihn wollte. Doch ebenso das sie Angst davor hatte, weil er so viel mehr verdient hätte. Nämlich das er geliebt wurde. Sie konnte ihm nicht versprechen das sie das jemals würde, doch sie meinte das er es wäre der sie wieder Glücklich gemacht hätte.

Nein, Rafael verzweifelte nicht. Er würde darum kämpfen. Vielleicht schaffte er es. Schaffte es irgendwann, wenn er nicht vorher an seiner Sehnsucht verbrannte.
Er wollte nicht weiter über die Zukunft nachdenken, sondern einfach das Jetzt mit ihr genießen.
Hätte Bertram vorhin nicht gerufen als sei beieinander waren... sie wären über jene Barriere gegangen, hätten sich geliebt, und als sie sich trennten wussten sie das es geschehen würde... irgendwann.
Viel zu sehr sehnten sie sich nacheinander.
Auch wenn Rafael Angst davor hatte, sie würde sich dabei doch innerlich Kelan zurück wünschen.
Wie hatte sie gesagt? „Ich fürchte mich davon, dir weh zu tun, weil ich ihn vielleicht nicht vergessen kann... ich möchte dich lieben... dich... und dich mit niemandem vergleichen.“ Er wusste das ihr das nicht gelingen würde. Zu Frisch waren die Wunden. Doch hoffte er das er es sie vergessen lassen könnte. Wenigstens für den Augenblick.
 Nach oben »
Angelina de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 29 Aug 2005 15:37    Titel:
Antworten mit Zitat

Sie hatte ihre Rose auf den Schild Kelans gelegt und von der gelben Blume, die vor dem Stein auf dem Grab wuchs, ein paar welke Blätter abgezupft.
Dann war sie vor das Grab getreten und hatte andächtig den Text, der in den Stein gearbeitet war, gelesen.
„Ach Kelan… was soll ich nur tun?“ fragte sie leise seufzend, als könne sie hier an seinem Grab eine Antwort von ihm erhalten. „Der Graf… vielmehr die Königin… sorgen sich um unseren Sohn. Rafael hat mir erklärt, dass sie befürchten, dass Dein Mörder womöglich auch unser Kind töten will. Ich versteh das nicht, Kelan… warum nur?“
Angelina war so aufgewühlt, dass ihr nun Tränen über die Wangen liefen. Leise flüsternd erzählte sie, was in den letzen Wochen alles geschehen war.

Rafael war zu ihr gekommen und hatte ihr berichtet, dass er vom Grafen den Auftrag hätte, sie als Mutter von Antares zu fragen, was sie gedenke, für eine gesicherte Zukunft ihres Sohnes zu tun.
Er hatte verschiedene Möglichkeiten aufgezählt, die offenbar die beiden Männer in ihrem Gespräch ausgearbeitet hatten.
Zunächst war Angelina verärgert gewesen.
Was kümmerten die hohen Herrschaften sich um ihren Sohn? Das brauchten sie bisher nicht und sollten es auch in Zukunft nicht!
Doch dann verstand sie. Die Königin wollte ihrem Großritter einen letzten Dienst erweisen. Sie wollte sicher gehen, dass für Kelan’s Kind gesorgt war…
Angelina beruhigte sich. Immerhin wusste sie, was die Königin mit Kelan verbunden hatte und sie, Angelina, würde sich dem Einfluss oder gar der Anordnung der Herrscherin nicht entziehen können.
Unruhig war sie im Wohnraum auf und ab gegangen und hatte die einzelnen Vorschläge abgewägt. Rafael wollte ihr keinen Rat erteilen. Es war für sie ganz offensichtlich gewesen, dass er seinen Auftrag nur ungern ausführt hatte. „Das musst allein Du entscheiden, Angelina“ hatte er ihr mehrfach gesagt.
Die Möglichkeiten, unter denen sie zu wählen hatte… nämlich, die Königin spricht dem Kleinen den Titel seines Vaters zu und sie muss Tari bei dem Grafen Adrian von Hohenfels in die Ausbildung geben, … oder die Heiligkeit legalisiert die Verbindung zwischen ihr und Kelan im Nachhinein und Antares ist der rechtmäßige Erbe seines Vaters. Sie und ihr Sohn würden dann den Namen von Falkenburg tragen… oder… sie würde jemanden anderes heiraten und dieser Mann müsse dann seinen Namen auch ihrem Sohn geben… gefielen ihr alle nicht.
Am liebsten wollte sie, dass alles so bliebe, wie es all die Jahre war. Doch das war es nicht mehr. Es war nun bekannt, dass sie mit dem verstorbenen Großritter Kelan von Falkenburg einen Sohn hatte. Das war einfach nicht mehr rückgängig zu machen, so sehr sich das Angelina auch wünschte.
Ihr war klar, dass Antares bald nicht mehr bei der Großmutter im Wald leben wollen würde und wenn er zu ihr in die Stadt übersiedelte, war er in Gefahr, wenn sie den Befürchtungen des Grafen Glauben schenken sollte.
Rafael hatte sich angeboten, ihren Sohn als Knappen auszubilden, wenn sie ihn nicht zum Grafen geben wollte. Das Angebot hatte sie gern angenommen, wusste sie doch, wie eingenommen ihr Sohn von dem jungen Ritter war und Rafael mochte den Kleinen offensichtlich auch.
Und wen sollte sie heiraten?
Kam denn überhaupt eine Vernunftehe für sie in Frage?
Bei diesen Überlegungen hatte sich Angelina das Herz verkrampft.
All die Jahre hatte sie sich die Ehe mit Kelan so sehr gewünscht, doch nun nach seinem Tode mit ihm als verheiratet erklärt zu werden, das war für sie keine Lösung. Das war für sie makaber. Ihr war es nie um den Titel gegangen, immer nur um den Mann, den sie geliebt hatte. Auch wollte sie keine Gräfin sein mit all den Verpflichtungen, ohne den Mann an der Seite, der ihr versprochen hatte, sie da hindurch zu geleiten und ihr immer an der Seite zu sein. Aber durfte sie für ihren Sohn das Erbe ausschlagen? Auf der anderen Seite… was nutzte ihm ein feudales Erbe, wenn er dafür mit dem Leben bezahlte wie sein Vater?

Angelina war immer mehr zu der Überzeugung gekommen, dass es für den Jungen das Beste wäre, wenn er den bekannten Namen von Falkenburg nicht tragen würde.
Deshalb konnte er trotzdem stolz auf seinen Vater sein und ihm nacheifern.
Aber wer würde dann ihr und ihrem Sohn seinen Namen geben wollen?
Rafael.
Aber er hatte bisher nie ernsthaft von einer Ehe gesprochen.
Durfte sie diesen jungen Mann denn überhaupt heiraten? Hatte er es nicht verdient, wirklich von Herzen geliebt zu werden? Er war ihr sehr wichtig, er war ihr Freund.. und sie begehrte ihn, genoss seine Zärtlichkeit, doch war das Liebe?
Angelina hatte sich mit all diesen Fragen in den letzten Tagen herumgequält. Sie hatte Rafaels Nähe gesucht und sich immer wieder gefragt, ob sie tun durfte, was sie tat.

Nun stand sie am Grab Kelans und weinte.
Wusste nicht, was er gewollt hätte… wusste nur, dass ihre Entscheidung sich auf das Leben anderer sowie auf ihres gravierend auswirken würde.
„Ach Kelan… warum ist nur alles so schwer?.. Wenn ich mir wenigstens sicher sein könnte, dass Du Rafe gern an meiner Seite sehen würdest, wenn Du schon nicht bei mir sein kannst.“
 Nach oben »
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Was nicht sein darf, das nicht sein kann... oder?
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.




phpBB theme/template by Tobias Braun
Copyright © Alathair



Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de