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Finde deinen Weg, mein Kind!
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Isabelle Keyndar





 Beitrag Verfasst am: 04 Dez 2007 12:48    Titel: Finde deinen Weg, mein Kind!
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Erinnerungen

Isabelle Keyndar ... die Kunst des Heilens


Sie hatte sich am Ufer unweit des Hauses niedergelassen, welche sie zusammen mit Averlion bewohnte. Sie weilte nur fast schon einen halben Jahreslauf in diesen Laden und hatte sich soweit recht gut eingelebt. Hatte sie zu Beginn dieser Zeit nur eine Anstellung im Hause de Asgon inne gehabt, so war mit der Zeit eine Freundschaft daraus entstanden, dann eine ruhige, stille Liebe. Sie fühle sich wohl ... die meiste Zeit zumindest und Averlion ging es wohl ebenso.


Doch an Tagen wie heute ... da musste sie einfach alleine sein ... alleine mit sich, mit ihren Gedanken, ihren Gefühlen und vor allem ihren Erinnerungen ... Erinnerungen so herzerwärmend, doch auch ebenso schmerzhaft.


Zwei Jahresläufe war es nur her, dass ihr über alle geliebter Vater seiner schweren Erkrankung erlag. Zwei Jahre, in denen nicht ein Tag vergangen war, an welchem sie nicht an ihn dachte, um ihn trauerte. Zu ihrem Erstaunten musste sie feststellen, dass dieser Schmerz mit jedem Tag ein ganz klein wenig nachliess ... nicht so, dass man es wirklich jeden Tag bemerkte, doch spürte sie hin und wieder deutlich, dass ihr Herz nicht mehr gar so sehr anfing zu rasen, wenn sie an ihren Vater dachte, ihr Magen sich nicht mehr ganz so sehr zusammenzog ... und wer weiss, vielleicht eines Tage ... auch wenn der Schmerz wohl nie ganz vergehen würde, würde das Lächeln auf ihrem Gesicht überhand nehmen, wenn sie an ihn dachte.


Und so saß sie heute am Ufer unweit ihrer neuen Heimstatt und schwelgte in Erinnerungen.


Sie sah vor ihrem geistigen Auge ein kleines Mädchen, vielleicht drei oder vier Sommer alt, schmutzig war die Kleine, die langen Zöpfen hingen ihr schief geflochten über den Rücken. Glücklich und zufrieden schien das Kind, wie es ausgelassen auf ihren Vater zurannte und sich diesem mit einem fröhlichen Lachen in die Arme warf.


Die nächsten Bilder, die ihr durch den Kopf geisterten, zeigte wohl das gleiche Mädchen, nur um einige Jahre älter, neu oder zehn Sommer mochte das Kind jetzt erlebt haben. Und wieder lief das Kind zu seinem Vater, dieses Mal vorsichtig einen offensichtlich verletzten Vogel vorsichtig in den Händen haltend. Verwunderlich war sicherlich, dass der Vogel ganz still hielt, während sich das Mädchen jetzt daran machte, seine Verletzungen vorsichtig zu untersuchen und dann zu verbinden. Und wie schon so oft stand der Vater verwundert und sichtlich staunend daneben, während das Mädchen beruhigend auf den Vogel einredete.


„Mein kleines Mädchen, du bist wahrlich von Eluive geschick!“


Deutlich stolz klang die Stimme des Vaters, war es doch nicht das erste Mal, dass die junge Isabelle einen kranken Vogel mit nach Hause gebracht hatte. Unzählige Tieren hatte seine Tochter nun schon versorgt und wieder gesund gepflegt. Selbst die Kinder der kleinen Stadt, in welcher sie wohnten, brachten seiner Tochter ihre kranken oder verletzten Haustiere, ihre Hunde oder Katzen und allzuoft passierte es auch, dass Isabelle die eine oder andere Wunde, Abschürfung oder sonstige Verletzung einer ihre Spielkameraden versorgte und verband. Oft hatte der Vater das Gefühl, die Kinder würden sich lieber von seiner Tochter verbinden lassen, als von der Mutter daheim ... Isabelle schien wirklich dafür ein Händchen zu haben anderen zu helfen.


Die Jahre vergingen und aus dem kleinen Mädchen wurde langsam eine junge Frau. Da Isabelle's Mutter bei der Geburt des Kindes verstorben war, übernahm Isabelle schon in frühen Jahren die Führung des Haushaltes, doch wann immer es ihre Zeit zuliess, verbrachte sie diese bei der alten Heilerin des Dorfes. Eifrig lernte sie von der alten Mathilda, über die Wirkung der Kräuter, über das Zusammenstellen, um noch eine bessere Wirkung zu erzielen, sie halt der alten Frau immer mehr, die kleineren und auch größeren Wehwehchen der Stadtbewohner zu versorgen und Mathilda war froh, in Isabelle so eine fleissige Schülerin zu haben, gab es doch zu jeder Jahreszeit reichlich zu tun.


Auch den Vater zuhause musste Isabelle immer und immer wieder versorgen. Er war der Hauptmann der Stadtwache, verlangte viel von seinen Rekruten, doch nie mehr, als er selber zu geben bereit war, nur war das sehr viel und so kam auch der Vater regelmässig mit Platz oder Schnittwunden, Prellungen oder Verstauchungen nach Hause und nur von seiner Tochter wollte er sich behandeln lassen.


Und so kam es dann, dass Isabelle mit Anfang zwanzig dann recht häufig in Mathilda's Heilerstube anzutreffen war, was vor allem von ihrem Vater mit wohlwollen beobachtet wurde. Hatten die Frauen aus der Nachbarschaft doch schon früher immer gemutmaßt, dass aus Isabelle doch sicherlich nichts anständiges werden könne, wo sie doch ohne Mutter aufwachsen musste. Allzuoft hatte sie dem Vater dann alleinstehende Damen vorgestellt, doch war Johna Keyndar zufrieden so wie es war. Er hatte seine Tochter, sie war sein ganzer Stolz ... lebte in ihr doch seine über alles geliebte Frau weiter ... und auch wenn er sie jetzt noch immer vermisste, so war er Eluive an jedem Tag dankbar, an dem er am frühen Morgen erwachte.


Ja, er war sich ganz sicher, Eluive hatte ihn mit dieser ganz besonderen Tochter gesegnet, einer Tochter, welche die Gabe, anderen zu helfen und beizustehen in die Wiege gelegt sein musste, da war sich der Vater ganz sicher! Auch wenn Isabelle davon natürlich nichts hören wollte. Sie war viel zu bescheiden und vor allem zurückhaltend, um solch ein Lob für sich zu beanspruchen. Johna war aber ja sowieso der Meinung, seine Tochter müsste viel mehr unter Leute gehen, doch auch davon wollte Isabelle nichts wissen, sie hatte doch reichlich zu tun und ausserdem ... was sollte sie schon mit diesen kichernden Hühnern, jeder andere würde sagen, es wären junge Damen, anfangen und auch die Blick der jungen Männer waren ihr alles andere als behaglich. Isabelle war viel zu schüchtern, hielt sich selber für unscheinbar und langweilig.


All diese Gedanken, das Drängen des Vaters, unter Leute zu gehen, waren von einem Tag auf den anderen dann unwichtig. Streng war der Winter gewesen, längst schon hätte es Frühling sein sollen, doch in diesem Jahr wollte die Kälte einfach nicht weichen. Zur Hälfte des Winters schon hatte sich der Vater unterkühlt und eine Grippe eingefangen und angesichts der ständig eiskalten Temperaturen wollte er einfach nicht mehr gesund werden. Isabelle hatte wirklich alles versucht. Jede Tinktur, welche ihr einfiel, jeder Tee, den sie zubereiten konnte, jede Salbe, welche zum einreiben der Brust dienste und den Husten lindern sollte ... es halt einfach nichts. Das Jahr schritt voran und irgendwann wurde es dann doch wieder wärmer und alsbald schon nahte der Sommer. Mit dem wärmeren Wetter ging es Johna auch wieder besser, doch wirklich gesund wurde er nicht mehr. Irgend etwas war mit ihm geschehen, irgend eine Krankheit, die Isabelle aber nicht ausmachen und vor allem Heilen konnte. Auch die alte Mathilda konnte dem Vater nicht wirklich helfen. Es war einfach so, als konnte die Krankheit des Vater während der warmen Sommermonde unterdrückt werden, denn dann ging es ihm besser, doch als es wieder Herbst wurde und dann Winter, brach die Krankheit erneut heftig aus. Fieberschübe plagten den Vater von nun an, ein immer wiederkehrender Husten ebenso und es liess sich einfach eine Hilfe oder gar Heilung finden.


Als es wieder Frühling wurde und dann Sommer, wurde es mit dem Vater wieder besser, doch im nächsten Winter brach die Krankheit wieder aus, dieses Mal deutlich schlimmer und schwerer als in den beiden Jahren zuvor und dies sollte sich auch in den kommenden zwei Jahren nur wiederholen. Mit jedem Winter, der hereinbrach, ging es dem Vater schlechter und schlechter. Längst schon konnte er seiner Arbeit als Hauptmann der Stadtwache nicht mehr nachgehen und auch Isabelle war es oftmals nicht möglich, in der Mathilda's Heilerstube zu helfen. Mathilda zeigte dafür natürlich Verständnis, wusste sie doch, wie sehr isabelle an ihrem Vater hing und es verging nicht ein Tag, an dem die alte Heilerin nicht im Haus Keyndar vorbei schaute und sich nach dem Vater erkundigte. Oftmals brachte sie Isabelle neue Kräuter mit, damit die junge Frau auch weiterhin wenigstens ein wenig lindernde Mixturen für den Vater herstellen konnte oder auch dann und wann hatte sie ein Buch über Kräuter, Tinkturen und die Heilkunst dabei, welches sie Isabelle nur zu gerne überliess.


Isabelle verschlang all diese Bücher regelrecht, ihr Wissensdurst schien schier unerschöpflich, nie war sie es müde, etwas neues auszuprobieren, dass ihrem Vater vielleicht helfen konnte. Doch leider waren all diese Mühen vergeblich.


Im fünften Winter nach Ausbruch der Krankheit war ihr Vater so sehr geschwächt, dass er nur noch im Bette lag, oftmals dem Tode näher als dem Leben. Isabelle brach es schier das Herz, ihren Vater so leiden zu sehen, doch blieb ihr letztlich nur noch, ihm soweit es in ihrer Macht stand, die Schmerzen zu nehmen und als der Vater dann zum letzten Mal die Augen schloss, einen letzten Atemzug tat, war sie an seiner Seite, hielt ihm die Hand und flüsterte ihm leise zu ...


„Ich liebe dich, Vater, jetzt bist du wieder mit Mutter vereint ... ich werde immer an euch denken!“


Erleichterung machte sich in ihr breit, dass der Vater nun nicht mehr leiden musste, doch ebenso war ein Gefühl der Leere, des Verlassenseins in ihr. Die ersten Wochenläufe nach der Beisetzung des Vater verbrachte die junge Frau alleine, sie zog sich vollständig zurück und nicht nur Mathilda machte sich zunehmend Sorgen um sie. Eines Tages dann stand Isabelle plötzlich in der Heilerstube, blass war sie, deutlich hatte sie an Gewicht verloren, doch liess sie sich nicht davon abbringen, Mathilda wieder helfen zu wollen, sie musste sich beschäftigen, sich ablenken, sprach sie immer wieder, wenn Mathilda etwas sagte und so liess die alte Frau sie gewähren.


Isabelle hatte nichts von ihrem Können verlernt, im Gegenteil, es schien so, als wäre sie durch die Krankheit, die Pflege und den Verlust des Vater noch einfühlsamer geworden, noch sensibler für die Bedürfnisse anderer. Mathilda freute sich natürlich, dass Isabelle wieder so fleissig mithalf, doch sah sie den Übereifer Isabells auch mit zunehmender Sorge, doch ändern konnte auch sie nichts.


Isabelle musste ganz alleine einen Weg finden, mit ihrem Schmerz und ihrem Kummer fertig zu werden. Ein weiteres Jahr verbrachte Isabelle in ihrer Heimatstadt, nach aussen hin ging es ihr gut, sie arbeitete fleissig, lernte ständig dazu, doch in ihrem Inneren sah es anders aus. Sie wusste nicht, was es war, konnte es nicht benennen, doch eines wusste sie genau, sie konnte und wollte nicht länger in ihrer Heimat verweilen, wo doch alle sie nur mitleidig ansahen. Gewiss, die Leuten meinten es gut mit ihr, doch war es wohl langsam an der Zeit, sich ein neues Leben aufzubauen ... irgendwo ...


Und so geschah es dann ... Isabelle verkaufte ihr Hab und Gut, lediglich etwas Kleidung behielt sie, mehr brauchte sie nicht und an einem schönen Frühlingsmorgen bestieg sie die nächste abfahrende Kutsche ... wohin die Reise ging, das würde sie Zeit sicherlich zeigen.


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Blinzelnd öffnete sie die Augen wieder ... einige Momente brauchte sie, sich zu orientieren, doch dann wurde ihr wieder bewusst, wo sie sich befand ... sie war Zuhause ... in ihrem neuen Zuhause, bei einem Mann, der ihr Sicherheit gab, Wärme und Zuneigung, der sie so sein liess, wie sie war.

Und in diesem Moment wurde ihr dann bewusst, was sie viel zu lange vernachlässigt hatte ... ihre Studien über das Heilen, über die Kräuter, das Mischen von Tränken und Tinkturen, das Herstellen von Salben und Cremes ... ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, den Kopf hob sie an, der trübe am Himmel stehenden Herbstsonne entgegen, leise hauchte sie dann ...


„Danke Vater, danke Mutter ... ich werde immer an euch denken!“


Einen Moment noch verharrte sie still, in Gedanken an ihre Eltern, dann aber rappelte sie sich auf, klopfte sich kurz die Kleidung ab und wandte sich dann dem Haus zu. Es gab viel zu tun, Averlion würde sicher bald Heim kommen und dann sein Essen erwarten ... und ausserdem ... ausserdem hatte sie viel neues zu lernen, sie würde sich wieder mehr mit der Heilkunst, der Alchemie beschäftigen, mit ihren Salben und Tinkturen ... gewiss würde ihr Wissen und ihr Talent auch hier in diesen Landen brauchbar sein, sie musste sich nur wieder ein wenig einarbeiten....
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Isabelle Keyndar





 Beitrag Verfasst am: 05 Dez 2007 16:08    Titel:
Antworten mit Zitat

Eine Heilerstube ... eine eigene Heilerstube!

*Kopfschüttelnd sah sie Averlion nach, wie dieser hoch erhobenen Hauptes und aufrechten Ganges das kleine Haus im Armenviertel Varuna verliess.*

"So ein verrüchter Kerl!"

*Murmelte sie zum wiederholten Male an diesem Morgen vor sich her. Einen Moment verharrte sie noch in der Haustüre, dann verschloss sie dieses sorgfältig und wandte sich ins Innere des Hauses. Ein freudiges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, während sie den Blick durch die doch recht kleine Behausung wandern liess.

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Das also war nun ihre kleine Heilerstube ... oder zumindest sollte sie es in absehbarer Zeit werden.

Erst vor wenigen Tagen hatte sie mit Averlion darüber gesprochen, dass sie sich wieder verstärkt der Alchemie und dem Heilen von Kranken und Verletzten zuwenden wollte. Zu ihrer großen Freude stimmte Averlion ihr sofort zu und versicherte ihr, dass er ihr bei allem helfen wollte, was sie sich vornahm und wenn sie als Heilerin arbeiten wollte, so würde er sie ohne zu Zögern unterstützen. Dieses Angebot berührte sie ganz besonders, da sie doch von seiner tiefen Abneigung Heilern gegenüber wusste, Beweiss genug lieferten schon die unzähligen tiefen Narben auf seinem gesamten Körper, kaum eine Wunde war überhaupt einmal behandelt worden, die meisten wohl nie mehr als unzureichend verbunden.

Als sie nun an diesem Tage mit Averlion sprach, kam eben auch die Arbeit mit den verschiedenen Kräutern zu Sprache und dass es auf Dauer einfach nicht zu ertragen war, wenn sie diese weiterhin im Wohnhaus verarbeiten würde. Isabelle war sich durchaus bewusst, dass es manchmal schon sehr arg streng roch, nicht nur Averlion störte dies, wobei er wohl nie etwas gesagt hätte, nein ... auch Isabelle wollte ihre Arbeit lieber vom Zuhause fern halten. Und sollte es wirklich einmal soweit sein, dass Isabelle Kranke pflegte, so würde dies sicherlich auch nicht in ihrem Zuhause sein sollen, darüber waren sich die Beiden recht schnell einig.

Ein Haus in Varuna sollte es sein und dieses war alsbald dann auch schon gefunden. Es war nur klein, im Süd-Osten Varuna's zu finden, doch Isabelle freute sich unbändig und würde alles in ihrer Macht stehende tun, dass es den Leuten, die irgendwann einmal zu ihr kamen, wieder gesund wurden. Das nahm sie sich ganz fest vor.

Sporadisch war das Haus dann nach wenigen Tagen eingerichtet, die Gerätschaften, welche bisher im Wohnhaus gestanden hatten, ebenso wie die Kräutervorräte, die sich Isabelle bereits zugelegt hatte, alles war nach Varuna geschafft worden. Doch würde es noch eine gute Zeit dauern, bis sie überhaupt daran denken konnte, jemanden zu behandeln.

So dachte die junge Frau sich dies zumindest ... so lange, bis Averlion gegen Mittag zur Heilerstube kam. Offensichtlich war er jagen gewesen, denn noch immer trug er die Plattenrüstung, legte jene dann aber ab, als er in der Heilerstube war und dabei fiel ihr sofort ein notdürftiger Verband an seiner rechten Schulter auf.

Natürlich fragte sie ihn sogleich, was passiert sei und wie sie nicht anders erwartet hatte, wiegelte Averlion nur ab, es wäre nur ein kleiner Kratzer. Da sie ihn in den letzten Monden aber recht gut kennengelernt hatte, wollte sich Isabelle davon lieber selber überzeugen und so wurde Averlion freundlich, aber mit Nachdruck dazu aufgefordert, sich zu setzen. Averlion war natürlich nur schwer davon zu überzeugen, dass dies wirklich notwendig war, doch liess sich Isabelle nicht beirren, so etwas kannte sie schon von ihrem Vater, der sich ebenfalls nie gerne hatte behandeln lassen.

Der kleine Kratzer entpuppte sich dann auch als recht tiefe Fleischwunde, ein Wolf im Wald hätte ihn von hinten angesprungen, was Averlion eher widerstrebend zugab.

Abgesichts der Tiefe der Wunde, würde Isabelle sie säubern und dann vernähen müssen, doch wusste sie natürlich, dass Averlion davon sicher nicht begeistert wäre. Mit Nachdruck verlangte sie von ihm, dass er sitzen bleiben solle, zu ihrem Erstaunen tat er das dann auch, auch wenn er weiterhin vor sich hinmaulte, dass das doch überhaupt nicht nötig sein.

Isabelle aber liess sich nicht davon abhalten und da sie in Ruhe arbeiten wollte, musste sie ein wenig dafür Sorgen, dass er auch wirklich still hielt und das war am einfachsten, wenn sie ihm einen Trank einflössen konnte, welcher beruhigend und für eine Zeit einschläfernd wirkte. Sie holte also genau solch einen Trank hervor, ebenso Bandagen, eine Wundtinktur sowie Nähzeug und brachte alles rüber an den Tisch.
Averlion beäugte natürlich misstrauisch den Trank, doch erzählte sie ihm nur von der Entzündungshemmenden Wirkung des Trankes und damit schien er dann auch zufrieden zu sein. Kaum hatte er den Trank dann geschluckt, tat dieser auch schon seine Wirkung, ihm fielen die Augen zu. Isabelle war darauf natürlich vorbereitet gewesen und so stützte sie ihn und hielt ihn auf dem Stuhl. Als sie sicher war, dass er nicht herunterrutschen würde, machte sie sich flink und geübt daran, die Wunde zu säubern, zu vernähen und einen ordendlichen Verband, getränkt mit einer heilenden Tinktur anzulegen. Unzählige Male hatte sie dies schon bei ihrem Vater machen müssen, ebenso wie auch in der Heilerstube der alten Mathilda und schon bald war die Wunde bestens versorgt und würde heilen können. Isabelle war sich recht sicher, dass es wohl keine Entzündung geben würde, war die Wunde doch recht frisch und dem provisorischen Verband von Averlion war anzusehen, dass die Wunde doch recht gut ausgeblutet hatte, woraus man schließen konnte, dass bestimmt kein Schmutz mehr in der Wunde verblieben war.

Als die beruhigende Wirkung des Trankes nun nachliess, war Isabelle gerade damit fertig, die Wunde zu verbinden. Averlion war natürlich im ersten Moment des Zusichkommens recht orientirungslos und verdutzt über seine kurze Ohnmacht, doch schien Isabelles Anwesenheit ihn zu beruhigen, auch ihre Erklärung, die Wunde wäre wohl doch schlimmer gewesen, als er angenommen hatte, akzeptierte er. Er schien vor allem erleichtert, die Behandlung überstanden zu haben und wieder einmal nahm sich Isabelle vor, ihn in einem ruhigen Moment nach dem Grund für seine Abneigung gegen Heiler zu fragen.

Für den moment aber war sie einfach nur froh, dass es ihr gelungen war, ihn zu versorgen und mit Nachdruck bat sie ihn dann auch, wenigstens für den Tag vorsichtig zu sein, am Abend wollte sie sich die Wunde nochmals anschauen. Nach einigen Ausflüchten und Zögern versprach Averlion ihr dies dann auch und als er sich kurz darauf verabschiedete, da er wieder an die Arbeit wollte, liess sie ihn ziehen.*

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"Verrückter Kerl!"

*murmelte sie erneut vor sich her, den Kopf kurz schüttelnd, ein Schmunzeln auf den Lippen. Sie würde sich am Abend ganz gewiss die Wunde noch einmal anschauen und neu verbinden, doch im Moment wartete andere Arbeit auf sie und so machte sie sich daran, das Haus weiter aufzuräumen, zu putzen und einzurichten.*
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Isabelle Keyndar





 Beitrag Verfasst am: 09 Dez 2007 23:42    Titel:
Antworten mit Zitat

*Sie stand mitten im Raum, liess den Blick aufmerksam umher wandern, dabei drehte sie sich einmal um die eigene Achse, um schließlich mit einem zufrieden wirkenden Lächeln einige Male zu nicken*

"Perfekt! Genau so, wie ich mir das vorgestellt habe!"

*Es ist der jungen Frau deutlich anzumerken, wie zufrieden sie mit dem Ergebnis war. Die Heilerstube, die sie sich insgeheim wohl schon länger gewünscht hatte, aber an dessen Verwirklichung sie nie geglaubt hatte ... sie war fertig eingerichtet.

Ein Steintisch, an dem sie mit den Kräutern arbeiten konnte und ihre Salben, Tinkturen und Tränke herstellen konnte, eine Regalwand, um diese Mixturen in Fässern aufzubewahren und für allerlei nützliche Gerätschaften, ein Krankenbett, abgeschirmt durch einige Vorhänge, eine Küchenecke, die Feuerstelle dort wärmte das Innere des Hauses und dort konnte man Bandagen auskochen oder auch einmal eine Suppe oder einen Tee zubereiten, auch ein Waschbecken gab es. Selbst für einen Tisch mit einigen Stühlen hatte der Platz noch gereicht und so wirkte die kleine Heilerstube jetzt einladend, gar heimelig. Isabelle war wirklich sehr zufrieden mit ihrem Werk.

Gewiss, noch konnte sie nicht daran denken, die Heilerstube zu eröffnen, doch zumindest konnte sie hier in aller Ruhe arbeiten und sollte es sich doch einmal ergeben, dass Jemand ihre Hilfe brauchte, sie würde bereit sein.

In der Zwischenzeit würde sie Kräuter sammeln, ihre Übungen machen, denn so ganz Kampfunfähig wollte sie doch nicht sein und sich vor allem weiter mit der Zubereitung von Tinkturen, Salben und anderen Mixturen beschäftigen. Auch ihre 'handwerklichen Fähigkeiten' was das Versorgen von Wunden anging, würde sie sicherlich üben können. Averlion war nicht zimperlich und würde sicher oft mit verschiedenen Wunden nach Hause kommen. Und auch wenn ihm das sicher nicht gefallen würde, von nun an Würde Isabelle dafür sorgen, dass jene Wunden ordendlich versorgt und gegebenenfalls auch genäht wurden, wie die Wunde an seiner Schulter beispielsweise. Das nahm sie sich ganz fest vor und sie wusste auch, dass sie sich gegen Averlion durchsetzen konnte, denn auch wenn er das niemals zugeben würde, so genoss er es doch sehr, umsorgt und gepflegt zu werden.

An diesem Abend dann war Averlion wieder einmal unterwegs und Isabelle saß noch in Varuna in ihrer Heilerstube, sah ihre Aufzeichnungen durch, verglich Experimente miteinander und schrieb sich verschiedenes in ein dickes Buch ... die Wirkung von Kräutern, welche Kombinationen welche Wirkungen hervorriefen ... es gab so vieles, was sie noch lernen konnte und mit Eifer war sie bei der Sache.

Längst war der Abend schon recht weit vorangeschritten, als es plötzlich an der Haustüre klopfte. Verwundert sah Isabelle auf und ging dann öffnen, zu dieser Stunde konnte es sich doch eigendlich nur um einen Notfall handeln. Und richtig, der Mann der da vor der Haustür stand, sah alles andere als gesund und kräftig aus. Rasch bat sie den Mann herein, dankend kam jener der Aufforderung nach und sofort schloss Isabelle die Türe wieder hinter dem Manne, des Nachts war es schon deutlich frisch, oftmals auch schon richtig kalt geworden. Der Winter würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Isabelle erkannte sofort, dass es dem Manne alles andere als gut ging, jener berichtete ihr auch sogleich, dass ihn starkes Halsweh und Husten plagen würden, jenen hätte er sich wohl in der Mine geholt. Aufmerksam lauschte sie dem Bericht des Mannes, fragte ihn noch, ob er dies schon länger hätte und ob es sich bisher nur um Husten und Halsweh handelte. Bereitwillig beantwortete der Mann, der sich als Aranor vorstellte, Isabelle' Fragen, auch berichtete er ihr noch von einer Schussverletzung am Bein, welche aber schon Tags davor entstanden sei und zumindest Nordürftig versorgt war. Da die Beinwunde nicht gar so dringlich war, entschloss sich Isabelle, sich erst einmal um das Halsweh und den Husten zu kümmern, der Rest hätte immer noch Zeit.

Dankbar blickte Aranor sie an, wurde dann von einem neuerlichen Hustenanfall geplagt. Schnell verfrachtete sie ihn in das bereitstehende Bett, sie wollte nicht riskieren, dass er vom Stuhl kippte und sich wohlmöglich noch mehr verletzte.
Es war dem jungen Mann deutlich anzusehen, dass er doch recht erleichtert war, sich hinlegen zu können, er schien schon wirklich sehr geschwächt zu sein. Und so half Isabelle ihm, sich hinzulegen, eilte dann zurück an ihren Arbeitstisch und suchte eine Mixtur heraus, welche das Halsweh lindern würde und auch den Husten abschwächen. Es würde sicherlich noch ein oder zwei Tage dauern, bis es ihm wirklich wieder gut ginge, doch der Trank sollte schon nach kurzer Zeit eine deutliche Besserung bewirken.

Nachdem Aranor sich dann vergewissert hatte, dass in jene Trank doch hoffendlich keine Champignons verarbeitet wurden, Isabelle konnte nur bestätigen, dass dies gewiss nicht der Fall gewesen war, nahm er den Trank dann zu sich. Ein, zwei Hustenanfällen machen sich noch bemerkbar, doch nach einiger Zeit der Ruhe setzte dann die Wirkung der Mixtur ein, das Halsweh wurde zusehens besser und auch der Husten liess nach, Aranor konnte deutlich leichter wieder atmen.
Zufrieden bemerkte Isabelle dies, auch Aranor schien deutlich erleichtert zu sein und als Nächstes machte sich Isabelle dann daran, die Schusswunde am Bein zu versorgen. Sie war nicht wirklich tief, schon am Vortag gereinigt und verbunden worden, wenn auch recht laienhaft, Isabelle bliebt nur noch, die Wunde nochmals etwas zu säubern und dann eine heilende Tinktur einzureiben, damit sich die Wunde nicht noch entzündete. Eine mit der Heiltinktur beträufelte Bandage wurde dann noch auf die Wunde gelegt, dann das Bein fachgerecht verbunden.

Ihren ersten Patienten hatte sie ordendlich versorgt und es war Aranor deutlich anzumerken, dass er zwar noch ein wenig wackelig auf den Beinen war und auch ein wenig schwach, doch ging es ihm schon bedeutend besser. Der Husten hatte deutlich nachgelassen, ebenso das Kratzen im Hals, das Bein war nun ebenfalls ordendlich versorgt und würde sicher bald geheilt sein.

Und so kam es, dass Isabelle noch mit Aranor in der Heilerstube verweilte, wo sie sich eine Weile unterhielten. Aranors Berufung kam unter anderem zur Sprache, er war Feinschmied, dieses kam Isabelle bestens zupass, musste sie doch dringend einmal ihre Flaschen für die Mixturen auffüllen, ebenso hatte sie Interesse an Kohle und Erzbrocken, in einem ihrer Bücher hatte sie etwas über dessen Wirkung gelesen und wollte dies nun ebenfalls gerne ausprobieren. Aranor versprach ihr, sie mit all jenem zu versorgen. Irgendwann dann bemerkte er, dass er sich in der Taverne gerne stärken würde und fragte Isabelle, ob sie Zeit und Lust hätte, ihn zu begleiten. Gerne nahm sie dieses Angebot an, war es doch schon recht spät geworden und so machten sich die beiden alsbald schon auf den Weg zur Taverne.

Eine ganze Weile schon saßen sie dann dort, als ein Mann an ihren Tisch heran trat und um etwas zu essen bat, Aranor gab dem Mann etwas von seinem Brot ab, Isabelle bestellte bei der Wirtin weiteres Brot mit Schinken, der Mann sah doch recht ausgehungert aus. Eifrig bedankte sich der Mann bei ihr, für Isabelle aber war es selbstverständlich gewesen, dem Mann zu helfen.

Averlion hatte in der Zwischenzeit ebenfalls den Weg in die Taverne gefunden und so saßen sie schließlich zu viert dort an einem der Tisch und unterhielten sich angeregt.

Spät war es, als man sich schließlich voneinander verabschiedete, Aranor versprach nochmals, ihr die bestellten Waren baldmöglichst vorbei zu bringen. Man wünschte sich gegenseitig noch einen schönen Abend und eine erholsame Nachtruhe, dann machten sich Isabelle und Averlion auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, bestand Isabelle darauf, sich die Wunde an seiner Schulter noch anzuschauen, Averlion versuchte zwar wie immer davon abzulenken, doch wusste er wohl letztlich, dass ihm das sowieso nicht gelingen würden und so 'ergab' er sich seinem Schicksal. Die Wunde war bereits recht gut verheilt und so beschloss Isabelle, dass ein weiterer Verband nicht nötig wäre, er solle nur weiterhin gut aufpassen, die Fäden würde sie dann in einigen Tagen ziehen. Angesichts Isabelle's Entschlossenheit und wohl auch Sturheit versprach Averlion fast schon bereitwillig, auch weiterhin vorsichtig zu sein.

Nicht lange dauerte es dann und das junge Paar lag nach diesem Ereignisreichem Tage nebeneinander im Bett, kurze Zeit später waren sie auch schon eingeschlafen. Es war ein langer Tag gewesen und es würden sicher in Zukunft auch immer wieder ebensolche folgen ...*

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Isabelle Keyndar





 Beitrag Verfasst am: 25 Dez 2007 15:27    Titel:
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*Tage vergingen ... angefüllt mit Arbeit, aber auch Zeit für lange Spaziergänge und Stunden, die mit Reden und Lachen verbracht wurden. Immer mehr lebte sich Isabelle in ihrer neuen Heimat ein, Averlion war ihr eine große Hilfe dabei und auch die Arbeit in der Heilerstube ging ihr immer besser von der Hand.

Sicher, sie hatte auch Rückschläge hinnehmen müssen. Schließlich ging jeder Kranke doch lieber zu einem erfahrenen und vor allem bekannten Heiler, als zu jemanden, der noch nicht so lange in der Stadt war. In Isabelles Fall war es leider immer so, wenn Hilfe benötigt wurde, lief ihr just in diesem Moment ihre Hochgeboren von Drachenfels über den Weg und ein ums andere Mal stand Isabelle so recht dumm da. Nunja ... ihre Hochgeboren von Drachenfels konnte da natürlich nichts für und sie entschuldigte sich dafür auch bei Isabelle.

Und dann fiel der erste Schnee.

Isabelle und Averlion hatten die Nacht in Varuna in der Heilerstube verbracht, am Abend zuvor war es spät geworden und sie wollten nicht mehr Heim reiten. Als Isabelle dann am nächsten Morgen blinzelnd die Augen öffnete, war die kleine Heilerstube im Armenviertel Varuna's von hellem Licht durchflutet... es hatte die Nacht über kräftig geschneit und nun strahlte die Welt in hellem, gar leuchtendem Weiss.

"Die Pferde!" schoss es Isabelle durch den Kopf. Die armen Tiere, sie standen draussen angebunden und das bei dieser Kälte! Sicher, sie waren es gewohnt, sich im Freien aufzuhalten, hatten ein dichtes Winterfell bekommen, doch wurde es jetzt wirklich dringend Zeit für einen Stall .... jenen wollten sie schon seit Wochen bauen lassen, aber durch die Heilerstube und anderen Dingen, die noch erledigt werden mussten, hatten sie den Bau immer wieder hinausgezögert. Nun aber blieb ihnen nicht anderes mehr übrig.

Ausgesucht hatten sie die Bauform schon vor längerem, auch das nötige Material war schön längst bestellt worden, den Handwerkern musste nur noch Bescheid gegeben werden. Es war also eigendlich nur eine Frage von wenigen Tagen, dass der Stall fertig sein würden. Dringend Zeit wurde es auf jeden Fall.

Und so geschah es dann auch. Die Arbeiter rückten an, Gerüste wurden aufgestellt, Fundamente wurden gebaut und es dauerte nicht lange, da nahm der Stall langsam Gestalt an. Zwei, drei Tage dauerten die Bauarbeiten dann auch nur und die Pferde hatten alsbald einen sicheren und geschützten Unterstand für den Winter.*
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Isabelle Keyndar





 Beitrag Verfasst am: 28 Dez 2007 22:30    Titel:
Antworten mit Zitat

*Inmitten der Heilerstube stand sie, drehte sich einmal um die eigene Achse, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen.

Dann eilte sie nach draussen, lief einmal um die Heilerstube herum, zupfte hier und dort an einer Schleife, rückte eine Laterne zurecht, die sachte im Wind schwankte und blieb schließlich vor dem Haus stehen, die Fassade mit einem zufriedenen Nicken betrachtend.

Schön war es geworden, wie sie sich das vorgestellt hatte. Averlion würde sicher Augen machen, hatte sie ihm doch nicht verraten, was sie vorhatte. Nur das sie in der Heilerstube zu tun hätte, hatte sie ihm gesagt und war am Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück nach Varuna aufgebrochen.

Dort angekommen, war sie zunächst zur Schneiderei geeilt und hatte die Händlerin dort gedrängt ihr in schmale Streifen geschnittenen Stoff zu verkaufen, in rot und blau gefärbt, aus jenen Stoffstreifen würden sich hübsche Schleifen binden lassen, da war sie sich sicher. Rasch verliess sie dann die Schneiderei und machte sich auf den Weg in den Wald. Dort streifte sie ein wenig umher, bis sie an einer alten Eiche das gefunden hatte, was sie suchte. Immergrünes Efeu, schön gewachsen, mit großen Blättern. Schnell hatte sie einige lange Ranken entwirrt und abgeschnitten. Diese packte sie dann vorsichtig in einen Beutel und machte sich wieder auf den Weg zurück nach Varuna. In der Heilerstube angekommen, schnitt sie die Efeuranken nun in Stücke und band sie Bündelweise mit den roten Bändern zusammen, knotete eine hübsche Schleife. Die Bündel würde sie zusammen mit einigen Laternen und Seerosenblättern dekorativ an den Mauern der Heilerstube anbringen.

Viel Zeit liess sie sich damit, gutgelaunt zupfte sie hier und dort ein wenig, bis sie schließlich mit ihrem Werk zufrieden war. Dann eilte sie wieder ins Innere des Hauses und auch hier wurden Seerosenblätter und Efeuranken mit Schleifen verziert und verteilt, im Hausinneren allerdings in blau. Dann war es geschafft, sie betrachtete nochmals das Innere des Hauses, dann lief sie hinaus und kontrollierte auch hier und war letztlich sichtlich zufrieden mit ihrem Schaffen. Der Aushang des Grafen hatte sie zu dieser Verschönerung inspiriert, grad in der eher tristen Winterzeit tat ein wenig Farbe im Leben der Seele gut und nur zu gerne war sie der 'Aufforderung' gefolgt, ein wenig Fröhlichkeit ins 'Armenviertel' Varuna's zu bringen und in der Tat ... es war ihr wirklich gelungen.

Und so stand sie nun nach getaner 'Arbeit' draussen in der Kälte, natürlich hatte sie ihren Mantel nicht angezogen, sondern war nur nach draussen geeilt, vor Kälte bibbernd machte sie sich nun wieder auf den Weg ins Haus, eilte zur Feuerstelle, wo sie etwas Holz nachlegte und hielt die Hände nach Wärme suchend über das Feuer. Dabei fiel ihr Blick auf den goldenen Ring an ihrem Finger, ohne das sie sich dessen bewusst war, erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht, ihre Augen funkelnden geradezu vor Glück.*

"Brummbär und Kräuterhexlein"

lautete die Aufschrift auf ihrem Ring, jene Aufschrift konnte man sicherlich entziffern, so man darauf achtete.

Sie konnte es immer noch kaum fassen, was vor zwei Tagen passiert war. Isabelle und Averlion waren recht spät heimgekommen und da beide noch Hunger hatte, machte sich Isabelle geschwind daran, noch etwas zu Essen herzurichten. Geschäftigt lief sie durch die Küche und schon bald lag der angenehme Duft nach heissem Eintopf und frischem Brot in der Luft. Das Averlion etwas unter den Brotteller geschoben hatte, hatte sie überhaupt nicht mitbekommen, erst als sie ihr Mahl beendet hatte und Isabelle den Teller zur Seite schob, fiel ihr der funkelnde Gegenstand auf. Auch das Averlion schon die ganze Zeit nervös auf seinem Stuhl hin und her gerutscht war, wurde ihr erst in diesem Moment bewusst, als er von seinem Stuhl rutschte und vor ihr auf die Knie ging. Ungläubig blickte sie ihn an, sie wusste gar nicht wie ihr geschah, als Averlion auch schon nach ihrer Hand griff und mit leiser und doch fester Stimme zu sprechen begann.*

"Noch nie war mein Leben so schön wie in diesen Monaten und ich wünschte mir, dass es immer so bleiben wird...so schön, weil du an meiner Seite bist. Isabelle, mein Kräuterhexlein, ich weiß, ich bin oftmals ein Brummbär und sicher nicht immer ein leichter Mensch...und doch will ich dich fragen, willst du mich heiraten?"

*Völlig perplex und sprachlos hatte sie ihm zugehört, nicht fähig auch nur einen Ton herauszubringen. Mehrmals musste sie schluckten, sichtlich bemüht war sie um Fassung, doch all dies half nicht. Sie brauchte schließlich kaum mehr als ein leise gehauchtes*

"j... ja ... ich .. ich will dich .. heiraten"

*über die Lippen, ehe sie sich ihm dann auch schon in die Arme warf und beide zusammen auf dem Boden landeten. Erst Momente später fiel ihnen beiden der Ring ein, der noch immer auf dem Tisch lag, schnell griff Averlion danach und streifte ihn ihr vorsichtig über den linken Ringfinger, reichte ihr dann das Gegenstück und hielt ihm ebenfalls die Hand hin, damit sie ihm den Ring anstecken konnte.

Sie waren verlobt! Sie waren wirklich verlobt und würden heiraten! Isabelle konnte es kaum fassen und Averlion erging es da wohl auch nicht anders. In dieser Nacht kamen sie beide kaum zum Schlafen, hatten sie doch wahrlich besseres zutun.

Und so waren sie auch noch recht verschlafen, als am nächsten Morgen die Bauarbeiter schon im Morgengrauen anrückten und die letzten Arbeiten am Stall vornahmen. Doch auch das frühe Aufstehen nach einer fast schlaflosen Nacht konnte dem glücklichen Strahlen der jungen Frau nichts anhaben. Es schien fast so, als würde sie auf Wolken wandeln, die Arbeit an diesem Tage ging ihr leicht von der Hand.


Auch wenn am späten Abend des Tagen noch wirklich harte Arbeit auf sie wartete. Sie saß noch über einige Mixturen in der Heilerstube als irgend etwas gegen die Türe polterte. Im ersten Moment überrascht wandte sie den Blick zur Tür, doch sofort waren ihre Sinne geweckt und so eilt sie geschwind zur Tür und öffnete diese. Wohl grad noch im rechten Moment, denn eine Frau fiel ihr entgegen, sie griff nach ihr, bekam sie im letzten Moment noch zu packen und half ihr in die Stube hinein, verfrachtete sie erst einmal auf einen Stuhl. Nur sehr zusammenhanglos sprach die Frau leise vor sich her, kaum etwas war herauszuhören, lediglich die Worte Wolf und Biss konnte sie dem Gestammel entnehmen. Nach kurzer Untersuchung der Frau wurde Isabelle dann gewahr, das sie wohl eine große Wunde am Bein hatte, wohl der Biss, soviel Schnittwunden am Hals. Sofort presste sie einige saubere Tücher auf die Wunden, nach gründlicher Untersuchung und Reinigung würde sie die Wunden wohl nähen müssen.

Als es nun klopfte, liess sie die Frau für einen Moment alleine um zu öffnen, der Herr vor der Tür schien die Frau zu kennen und Isabelle war froh über die Anwesenheit des Mannes, konnte er ihr doch helfen und die Frau stützen. Eine weitere Wunde an ihrem Rücken entdeckte sie nun noch, auch diese würde sie nähen müssen. Mittlerweile war die Frau in Ohnmacht gefallen, bei dem Blutverlust war dies nicht verwunderlich, Isabelle kam es aber gut zu pass, so konnte sie die Frau in Ruhe versorgen. Alsbald schon hatten sie die Frau ins Bett verfrachtet, ihre zerrissenen Kleidungsstücke entfernt und Isabelle holte warmes Wasser, saubere Tücher und eine Tinktur zum Reinigen der Wunden. Geschickt machte sich Isabelle daran, das Blut und den Schmutz aus der Beinwunde.
Ehe sie die Wunde dann nähen wollte, presste sie zunächst einmal ein Tuch mit einer Blutstillenden Tinktur getränkt auf die Wunden und untersuchte als nächstes die Schnitte am Hals. Auch jene wurden gereinigt und mit der Blutstillenden Tinktur versorgt, ehe sie die Frau dann auf die Seite drehte und die Wunde am Rücken versorgte. Blut und Dreck wurden vorsichtig weggewaschen, die Blutung alsbald gestillt und so wurde dann als erstes die Wunde am Rücken genäht und verbunden, dann folgten die Schnitte am Hals und zum Schluss nähte sie die Wunde am Bein noch zu und legte einen ordendlichen Verband an. Noch immer lag die Frau in tiefer Ohnmacht, ihre Atmung allerdings schien verhältnissmässig ruhig und gleichmässig, so machte sich Isabelle wegen der Ohnmacht erst einmal keine Sorge. Nachdem sie noch einige Schürfwunden gereinigt und mit einer heilenden Tinktur eingerieben hatte, räumte sie alle Utensilien weg und machte sich dann daran, einen Kräutertee zuzubereiten, welchen sie der Frau einflössen wollte. Dies gestaltete sich dann auch leichter als erwartet, kam die Frau doch nach einer Weile wieder zu sich und so konnte sie den Tee zwar noch sehr geschwächt, aber doch selbstständig austrinken. Die heilenden Kräuter des Tee taten alsbald ihre Wirkung und die Frau bekam wieder Farbe im Gesicht. Es schien ihr zunehmend besser zu gehen.

Der Mann war Isabelle die ganze Zeit helfend zu Hand gegangen und so war die Frau alsbald schon versorgt und auf dem Weg der Besserung. Isabelle mahnte beide, dass sich die Verletzte dringend einige Tage ausruhen musste, die Blutungen waren zwar gestill, die Wunden vernäht, aber das Fleisch würde Zeit brauchen zum Heilen. Der Mann versicherte Isabelle dann auch fest, dass er dafür sorgen würde, die Frau gab wenn auch widerwillig nach und sagte zu, sich die nächsten Tage zu schonen, was Isabelle mit einem zufriedenen Nicken registrierte.

Eine Weile noch blieben die beiden in der Heilerstube, Isabelle suchte noch einige Phiolen mit Heiltinktur zur Versorgung der Wunden heraus und übergab diese dem Mann mit der Anweisung, die Verbände täglich zu wechseln. Aufmerksam lauschte der Mann ihr, versicherte ihr dann, dass er auch dafür sorgen würde. Von einer Bezahlung wollte Isabelle dann nichts wissen, als der Mann fragte, was sie Isabelle schuldig wären, doch bestand dr Mann darauf und drückte ihr einige Münzen in die Hand, welche Isabelle nur widerwillig annahm. Doch der Mann liess sich nicht beirren, Isabelle sollte das Gold verwenden, um anderen zu Helfen, wenn sie es schon nicht für sich wollte und so entliess sie die Beiden dann nach einer ganzen Weile hinaus in die Nacht. Er würde die Frau sicher nach Hause bringen und dafür sorgen, dass sie sich ausruhte.


Isabelle war kaum damit fertig als auch schon Averlion die Heilerstube betrat, sie unterhielten sich noch eine Weile dort, während Isabelle noch den Rest aufräumte. Schließlich aber machten sie sich auf den Weg nach Hause. Freudig überrascht erblickte Isabelle dort den fertigen Stall. Die Bauarbeiter hatten sich wirklich ins Zeug gelegt und so war der Stall schon am Nachmittag fertig gewesen, Averlion hatte sie damit überraschen wollen. Gelungen war diese Überraschung auf jeden Fall. Nachdem beide den Stall ausgiebig bewundert hatte und auch die Pferd versorgt waren, gingen die frisch Verlobten Hand in Hand, einträchtig nebeneinander ins Haus.

Neckend zog Isabelle Averlion als alten Brummbären auf und dass sie sich für das Baby, welches beide sich wünschten, ja vielleicht einen anderen suchen müsste ... ein alter Brummbär wäre dazu ja wohl kaum in der Lage. Doch bewiess Averlion ihr in dieser Nacht, dass ein anderer gewiss gar nicht als Erzeuger nötig war. Er bekam dies bestens selber hin.

Am nächsten Morgen dann wirkt Isabelle zunächst ein wenig ungelenk und steifbeinig, doch hinderte sie dieses nicht daran, sich voller Eifer daran zu machen, die Heilerstube zu schmücken.

Und so stand sie nun hier, es war bereits dunkel, die Nacht war herangebrochen, der Mond schickte sein mattes Licht hinab zu Isabelle und bewunderte das Werk ihrer Bemühungen mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen.*



Zuletzt bearbeitet von Isabelle Keyndar am 04 Jan 2008 17:53, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Isabelle Keyndar





 Beitrag Verfasst am: 04 Jan 2008 18:47    Titel:
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*Sie fühlte sich elend! Sie konnte sich kaum daran erinnern, wann sie sich das letzte Mal so elend gefühlt hatte.
Ihr Hals schmerzte, der Kopf brummte ihr, als würde er jeden Moment platzen wollen, die Stiche in ihrer Brust veranlassten sie, stocksteif im Bett liegen zu bleiben, sie konnte kaum richtig atmen, das schlimmste aber waren ihre Augen ... die Lider hatte sie zugekniffen, doch linderte dies nicht das Brennen ihrer Augen.
Sie fühlte sich einfach elend und für den Bruchteil eines Momentes wünschte sie sich fast zu sterben.

Elly sprang zu ihr aufs Bett, schmiegte sich an ihre Seite und begann leise zu schnurren, als wolle die schwarze Katze Isabelle beruhigen und trösten und die junge Frau war ihr sehr dankbar dafür. Ganz still war es im Haus, auch wenn es noch sehr früh sein musste. Averlion schien das Haus verlassen zu haben und war sicherlich mit dem Hund Gassi.

Der Hund ... tief seufzte sie ... wie konnte nur so ein kleines Wesen soviel Ärger verursachen? Isabelle verstand die Welt nicht mehr und noch weniger verstand sie Averlion. Was hatte ihn nur auf die Idee gebracht, dass er jetzt umbedingt und sofort diesen Wolfshund haben musste, selbst wenn es sich bei Zwerg noch um einen Welpen handelte. Schon diese Tatsache machte es ja nicht besser. Averlion hatte sein lebenlang nicht für sich selber sorgen müssen und nun wollte er die Erziehung eines solchen ... in Isabelles Augen gefährlichen Hundes ... übernehmen. Wo sie doch schon vor Wochen darüber gesprochen und sich erst einmal auf einen kleineren Hund geeinigt hatten. Isabelle hatte ja nie gesagt, dass Averlion nicht irgendwann einen Wolfshunden haben sollte, doch war sie der Meinung, er sollte doch lieber erst an einem 'harmlosen' Hund lernen, was überhaupt zu tun war. Lange hatte sie schon vor Wochen darüber geredet und Averlion hatte ihre Beweggründe eingesehen und ihr zugestimmt.

Und nun plötzlich hatten sie einen zweieinhalb Monde alten Wolfshundwelpen zu Hause, weil er ja so niedlich war!
Isabelle verstand es einfach nicht. Was war aus Averlions Worten geworden, erst einmal zu lernen, was es überhaupt bedeutet, einen Hund zu erziehen? Was war aus seinen Worte geworden, erst einmal herauszufinden, was es bedeutete, die Verantwortung für solch ein Tier zu haben? Was war aus dem Wunsch nach einem gemeinsamen Kind geworden? Denn das ein Kind nun nicht mehr in Frage kam, wo im Haus ein junger Hund war, nicht erzogen oder gehorsam, doch dafür in einigen Monden sicherlich gefährlich, hatte Isabelle unmissverständlich klar gemacht. Sie würde das Risiko nicht eingehen, ihr Kind einem nicht-erzogenem Wolfshund auszusetzen. Isabelle war kein Freund von Hunden, große Hunde waren sie nicht sonderlich geheuer, doch wenn diese gut trainiert und abgerichtet waren, konnte sie sich damit arrangieren. Aber doch nicht mit einem heranwachsenden Hund mit keinerlei Erziehung, aber dafür mit einem Herrchen, der nicht einmal wusste, was er da machte.

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Die letzten Tage gingen ihr wieder durch den Kopf. Sie hatte viel zu tun in der Heilerstube. Aufträge für Mixturen wurden ihr angetragen, auch kamen hin und wieder Leute, welche Hilfe benötigten, sei es bei einem einfachen Schnupfen oder auch bei Verletzungen. Und Isabelle behandelte all diese Leute gewissenhaft und mit zunehmender Sicherheit. Sie hatte den rechten Weg gewählt, da war sie sich mittlerweile sehr sicher.
Hinzu kam jetzt sogar noch ein junger Mann, Gwain war sein Name, der eine Heilerin oder einen Heiler als Lehrer suchte. Gewiss, Isabelle sah sich keineswegs als befähigt an, jemanden etwas zu lehren, aber sie bot dem jungen Mann gerne an, dass sie sich unterhalten könnten über die Alchemie und das er immer gerne vorbeikommen könnte, so er Fragen hätte, sie würde ihm helfen, soweit wie sie konnte.

Dabei war ihr dann auch wieder eingefallen, dass sie ja selber noch die Baronin von Drachenfels aufsuchen wollten. Bei der Arbeit der letzten Tage und Wochen war sie dazu noch überhaupt nicht gekommen.

--------------------

Und jetzt dies ...

Sie versuchte tief durchzuatmen, doch da sie nun schon die zweite Nacht kaum geschlafen, sondern nur völlig verkrampft dagelegen hatte, fiel ihr das unendlich schwer und tat weh. Sie musste sich regelrecht zwingen, die Augen langsam zu öffnen, wenngleich das Brennen nicht nachgelassen hatte. Rotgeweint waren ihre Augen und deutlich angeschwollen, als hätte sie Stundenlang geweint .... was wohl auch zutreffend war, nach dem feuchten Kopfkissen zu urteilen, auf welchem sie lag. Noch immer völlig verkrampft und steif richtete sie sich nun auf, versuchte sich zu strecken, doch ihre steifen Muskeln machten das so gut wie unmöglich und so kroch sie mehr aus dem Bett, als dass sie normal aufstand.

Das schlimmste aber sollte jetzt erst noch kommen, als sie einigermaßen aufrecht stand. Völlig überraschen schien sich ihr Magen umzudrehen. Überrascht schnappte Isabelle nach Luft, versuchte sich zu konzentrieren und die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken. Doch half das überhaupt nicht. Noch im Nachtgewand stürzte sie die Treppe nach unten, umklammerte mit beiden Händen den Rand des Waschbeckens und übergab sich. Es dauerte eine ganze Weile, bis der Würgereiz schließlich nachliess und sie erschöpft zu Boden sank und sich, die Beine angezogen, die Arme um die angezogenen Beine herumgeschlungen in die Ecke der Küchenzeile kauerte.

Verdammt .. warum nur reagierte ihr Magen immer gleich so empfindlich, wenn es ihr nicht gut ging? Resigniert seufzend schloss Isabelle die Augen, lehnte den Kopf erschöpft zurück an den Schrank und versucht einfach nur, wieder zu Kräften zu kommen.*



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Isabelle Keyndar





 Beitrag Verfasst am: 12 Feb 2008 15:33    Titel:
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*Anstrengende Tage und Wochen folgten.

Isabelle und Averlion gingen höflich, aber doch recht distanziert miteinander um, sie lebten im selben Haus, doch lebten sie nebeneinander her.

Isabelle ertrug es einfach nicht, wenn Averlion ihr zunahe kam. Sie wusste selber, dass das nicht gut war, aber im Moment konnte sie einfach nichts dagegen tun. Sie war verletzt und enttäuscht, dass er umbedingt seinen Willen hatte durchsetzen müssen.

Averlion sah es ja auch ein, dass er vorschnell gehandelt hatte, auch merkte er sehr schnell, dass er mit der Erziehung dieses Hundes wirklich überfordert war. Und so kam es dann, dass er schon bald einen Platz für den Hund suchte, wo er anständig ausgebildet werden konnte, von Jemandem, der wusste, wie man so etwas machte. Fräulein Yette, der Bäuerin von der der Hund kam, war sofort bereit, dieses Aufgabe zu übernehmen und so wurde Zwerg, wie sie den kleinen Hund in der Zwischenzeit getauft hatte, wieder zum Hof von Yette zurück gebracht.

Das Verhältnis zwischen Isabelle und Averlion aber blieb angespannt und verkrampft. Isabelle konnte das einfach nicht so unter den Teppich kehren, auch wenn Averlion das nur zu lieb gewesen wäre. Und so litten sie eigendlich beide weiterhin unter der ganzen Situation, was sich bei Isabelle auch weiterhin durch Übelkeit, Magenschmerzen und schlimmerem bemerkbar machte.

Averlion versuchte immer wieder, auf sie zuzugehen und ihr näher zu kommen, doch ganz gleich, was immer er auch tat, in Isabelle verkrampfte sich nur alles. So konnte es einfach nicht weiter gehen, dass wussten sie beide.

Auch Averlion wurde immer unzufriedener, er bemühte sich doch nun wirklich und tat alles, was er nur konnte, um es wieder gut zu machen!
Er tat alles, aber sie stellte sich stur! Das konnte doch einfach nicht sein. Jetzt bekam auch noch sie die Schuld an der ganzen Situation.

Sie waren zusammen in der Heilerstube, als Averlion ihr dies vorhielt und auch wenn sie eigendlich hätte wissen müssen, dass er es so nicht gemeint hatte, so hallte doch immer wieder dieser Vorwurf durch ihren Kopf. Sie wusste nicht einmal, was sie darauf erwiedern sollte, so machte sie einfach auf dem Absatz kehrt, verliess fluchtartig das Haus, sprang regelrecht aufs Pferd und trieb das Pferd im scharfen Galopp nach Hause. In diesem Moment war ihr einfach nur klar, sie musste weg. Am Haus sprang sie vom Pferd, stürmte hinein, weiter nach oben ins Schlafzimmer, wo sie wahllos einige Sachen in ihren Rucksack stopfte. Averlion war ihr natürlich gefolgt. Immer wieder redete er auf sie ein, aber sie wollte einfach nicht mehr hören. Sein Vorwurf, sie würde alle Versöhnungsversuche abblocken, sass einfach zu tief und sie wollte eigendlich nur noch weg. Doch Averlion wollte dies einfach nicht zulassen und so packte er sie an den Oberarmen, hielt sie fest und redete eindringlicher und nun auch lauter auf sie ein. Erschrocken konnte sie ihn nur anstarren, Panik machte sich in ihr breit, so kannte sie Averlion überhaupt nicht und mit der Panik kam auch wieder die Übelkeit.

Erst war es nur ein dumpfes Gefühl im Magen, doch sehr rasch wurde dies schlimmer und Isabelle wusste, wenn er sie nicht sofort loslassen würde, würde er sicherlich den Inhalt ihres Magens abbekommen. Verzweifelt versuchte sie sich loszureissen, erst packte Averlion nur noch fester zu, doch Isabelle gelang es dann schließlich, sich mit einem Ruck zu befreien, sie stürzte die Treppe hinunter und schaffte es grad noch zum Waschbecken in der Küche, wo sie sich heftig übergeben musste.
Sichtlich erschrocken war Averlion ihr nach unten gefolgt.

Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Irgendwann hatte sich ihr Magen dann entleert, doch der Würgereiz wollte einfach nicht nachlassen, so verkrampft und regelrecht in Panik war Isabelle. Immer noch würgte sie heftig, spuckte nur noch Galle, bekam jetzt kaum noch Luft und in diesem Moment wusste Averlion sich nicht mehr anders zu helfen, als sie hochzuheben und eiligst durch den tiefen Schnee nach Berchgard zu tragen, zum Heilerhaus von Liliana von Drachenfels.

Schon vor dem Heilerhaus dann rief er lauthals um Hilfe, wollte er doch sicher sein, dass Liliana ihn auch hörte und zur Hilfe kam. Dieses Rufen war dann auch von Erfolg gekrönt, Isabelle wurde im Heilerhaus auf den Behandlungstisch verfrachtet und dank der Umsicht und Ruhe von Liliana liess dann irgendwann der Würgereiz nach, Isabelle bekam nach einer ganze Weile wieder deutlich besser Luft und langsam beruhigte sie sich dann auch wieder. Natürlich wollte Liliana wissen, was passiert war und Averlion erzählte ihr dies auch sichtlich geknickt und betrübt. Viel musste man Liliana sowieso nicht erzählen, wusste sie doch um die Situation der beiden und so bemühte sich Liliana erst einmal um Isabelle, damit diese wieder ruhiger wurde. Nach einer ganzen Weile ging es ihr auch deutlich besser, Liliana stellte Isabelle noch eine Kräutermischung zusammen, aus der sie sich jeden Abend einen Tee aufbrühen sollte, ebenso stellte Liliana ihr noch eine Mischung zusammen, welche ihr bei akuter Übelkeit helfen sollte, eine Mischung aus Lehm und anderen, den Magen beruhigenden, Reagenzien. Eine ganze Weile waren sie noch bei Liliana, statteten der neu eröffneten Taverne gleich neben dem Heilerhaus noch einen Besuch ab und irgendwann dann begaben sich Isabelle und Averlion wieder nach Hause.

Beide waren sichtlich erschrocken von dem Geschehen, doch hatte dieser Vorfall doch auch etwas positives. Das Verhältniss zwischen den beiden wurden nun deutlich wieder besser und nach einigen Tagen dann hatte sich alles schon wieder deutlich beruhigt und sie gingnen wieder deutlich entspannter miteinander um, fast war es wieder so, wie bevor Zwerg ins Haus gekommen war.

Zwar machte Isabelle's Magen immer noch hin und wieder Probleme, doch der Kräutertee und auch die Pillen von Liliana halfen ihr sehr und die Übelkeit kam nicht mehr ganz so oft und so heftig, wenn gleich doch noch mehr und öfters, als Averlion nun mitbekam. Isabelle wollte einfach nicht, dass er allzuviel davon mitbekam und sich Sorgen machte.

So vergingen wieder einige Tage, bis zu jenem Tag, als die Handwerker dann vor der Tür standen ....*
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Isabelle Keyndar





 Beitrag Verfasst am: 12 Feb 2008 16:41    Titel:
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*Der Ausbau des Kellers war schon längere Zeit geplant gewesen. Steine waren bestellt und geliefert worden, Holz bereits besorgt und im Haus eingelagert.

Sie hatten den Vorteil, dass es bereits ein Kellergewölbe unterm Haus gab, dieses Gewölbe war bisher nur nicht ausgebaut worden. Doch als dann die Handwerker anrückten, nahm der Keller schon bald eine neue Gestalt an. Die Wände wurden begradigt und mit den Steinen neu hochgemauert, der Boden geebnet, die Bodenplatten verlegt und schließlich mit dem Holz verkleidet.

In einer Ecke des Kellers waren Marmorfliesen verlegt worden, in jener Ecke war zuvor eine warme Quelle ausgemacht worden und so entstand genau in jener Ecke das Badebecken. Eine Schwitzkammer wurde gebaut, ebenso wie noch eine zusätzliche Waschecke mit einem Waschbecken und einer Ablagefläche. Dieser hintere Teil des Keller mit dem Bad wurde zusätzlich noch mit einer Trennwand aus Holzpalisaden abgetrennt, Vorhänge würden diese noch schmücken. Damit es im Keller auch angenehm warm wurde, wurde noch ein Kamin mit einem Schornstein gebaut, alles passte perfekt zueinander.

Es dauerte einige Tage, doch dank der tatkräftigen und zupackenden Handwerker war der Ausbau des Kellers bald geschafft und nun konnte das große Umräumen im Haus beginnen.

Das Schlafzimmer würde komplett in den Keller verlegt werden. Im oberen Stockwerk des Hauses würde Averlion sich eine Waffenkammer einrichten, einen Arbeitsplatz für etweiige Bastelarbeiten, sowie ein Schreibtisch. Ausserdem hätte das geplante Kinderzimmer im oberen Stockwerk entstehen sollen, durch den ganzen Ärger aber, den Averlion mit dem Hund verursacht hatte, hatte Isabelle davon Abstand genommen, ein Kind zu wollen. Die Pläne allerdings standen ja nun schon länger fest, das Material war besorgt und so entschlossen sie sich, dort in dem Zimmer eben ein Gästezimmer einzurichten, vielleicht würde es ja mal eine Verwendung finden.

Zwei, drei Tage dauerte es, dann waren alle Möbel aus dem Schlafzimmer nach unten in den Keller geschafft und aufgebaut worden. Oben waren Trennwände gezogen worden, die vorhandenen Möbel wurden aufgeteilt und dahin verfrachtet, wo sie zukünftig stehen sollten. Die Liste der Möbel, welche sie nun noch zusätzlich brauchten, wurde immer länger.

Eine Weile überlegten sie, welche Möbel sie nun noch zusätzlich brauchten. Das Haus wurde abgeschritten und vermessen, sie grübelten darüber nach, wo sie was wie einrichten wollten und alsbald schon war eine beachtliche Liste zustande gekommen. Averlion machte einen Schreiner auf Lameriast aus, der schnell und zuverlässig arbeitete und sich über diesen Auftrag seh freute. War er doch regelrecht begierig darauf, sein Können unter Beweiss zu stellen und so dauerte es dann auch nicht lange und die benötigten Möbel standen überall im Haus bereit und mussten nur noch an ihren richtigen Bestimmungsort geschoben werden.
Bald schon war die Waffenkammer fertig gestellt, ebenso stand der Arbeitstisch an seinem Platz, der Schreibtisch stand an Ort und Stelle und selbst der Balkon war für den Frühling bereit, es sich dort gemütlich zu machen. Als letztes richteten sie das Gästezimmer ein, Isabelle fühlte sich ein wenig seltsam dabei, doch schließlich war auch dieser Raum dann fertig.

Als das obere Stockwerk soweit fertig eingeräumt war, machten sich Isabelle und Averlion auch noch daran, den Küchen- und Wohnbereich des Hauses im Erdgeschoss neu zu gestalten. Irgendwie war es für beide ein Neuanfang und beide packten tatkräftig mit an. Der Bartresen wurde in eine andere Ecke verlegt, die Küche sollte so bleiben, es wurde noch einmal gründlich aufgeräumt und die Gerätschaften nur ein wenig hin und her geschoben, neu arrangiert.

Die größte Veränderung im Erdgeschoss war dann wohl das Einrichten der Leseecke. Hohe Regale wurden ebenso besorgt wie Regalbretter, jene wurden aufgestellt, so das eine Ecke des Untergeschosses einen abgeschlossenen Raum bildeten. Gemütliche Sessel wurden zurecht gerückt, ein runder Tisch wurde aufgestellt und bald strahlte die Leseecke eine einladende Gemütlichkeit aus, welche zum Verweilen aufforderte.

Fräulein Amelie aus der Handelshaus in Berchgard wurde ins Haus gebeten, es gab einiges für die nette Schneiderin zu tun. Vorhänge und Kissen mussten genäht und farblich angepasst werden und die fleissige Schneiderin erfüllten den beiden ihre Wünsche nur allzugern. Deutlich war ihr anzumerken, wie sehr ihr ihre Arbeit gefiel und schon bald erstahlte das Haus vom Dachgeschoss bis in den Keller im neuen Glanz. Hier konnte man sich jetzt richtig wohl fühlen.

Der Umbau des Hauses, die ganze Arbeit hatte Isabelle und Averlion richtig gut getan, ein neuer Anfang war gemacht und das Verhältnis der beiden hatte sich über die Zeit wieder deutlich gebessert, war jetzt fast wieder so intensiv wie zuvor, vielleicht sogar intensiver, wenngleich auch auf eine etwas andere Art. Sie beide hatten eine sehr schwere Zeit hinter sich gebracht und fast wäre ihre Beziehung daran gescheitert. Aber eben nur fast ... in der Zwischenzeit hatten sie wieder zueinander gefunden.

In der Heilerstube hatte Isabelle immer wieder reichlich zu tun. Patienten mussten behandelt und versorgt werden, Bestellungen für Mixturen zubereitet werden. Über mangelnde Arbeit konnte sich Isabelle wirklich nicht beklagen, doch tat sie diese Arbeit sehr gerne. Die Übelkeit hatte noch weiter nachgelassen, nur hin und wieder machten sich die Magenprobleme noch bemerkbar, doch war es längst nicht mehr so schlimm wie noch vor einiger Zeit. Und Isabelle hoffte, wenn sie weiterhin auf ihre Ernährung achtete und den Kräutertee trank, dass die Übelkeit vielleicht schon bald ganz verschwunden war und hoffendlich auch nicht so bald wieder auftreten würde.

Vor wenigen Tagen beschloss Isabelle dann, nach einem Rundgang durch Varuna, dass sie die Heilerstube verlegen wollte. Sie hatte gesehen, dass im Westviertel Varunas ein größere Haus frei geworden war. Dieses würde sich wunderbar als Heilerstube eignen, im Untergeschoss konnte sie sich um die Patienten kümmern, oben würde sie ihr Labor einrichten. Flugs waren dann auch die Handwerker gerufen, die alte kleine Heilerstube leergeräumt, alles Möbiliar rübergeschafft, die Küche neu aufgebaut, die Möbel verteilt. Isabelle hatte mittlerweile deutlich Übung beim Einrichten und so dauerte es dann auch nicht lange und die neue Heilerstube war fast fertig eingerichtet. Einige Vorhänge benötigte sie noch, ein Behandlungstisch fehlte noch, einige Bänke, doch dies alles sollte sie schon in den nächsten Tagen besorgt haben und dann würde sie Patienten in der neuen Heilerstube behandeln können. Hier was alles heller und freundlicher, als es im Keller gewesen wäre, den sie eigendlich für die alte, kleine Heilerstube geplant hatten.

Die neue Heilerstube war eindeutig die bessere Alternative und hier machte sich Isabelle mit neuem Elan beschwingt an die Arbeit.*
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Averlion de Asgon





 Beitrag Verfasst am: 13 Feb 2008 16:59    Titel:
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Auch für Averlion war die Zeit nicht leicht gewesen. Er wusste das Isabelle ihn lieben würde, doch er hatte sie enttäuscht. Er hatte die Frau enttäuscht die ihm am meisten bedeutet, die Frau auf die er fast 40 Jahre lang gewartet hatte. Er hatte an die große Liebe ja eigentlich schon nicht mehr geglaubt, in der Jugend waren ihm andere Sachen wichtiger gewesen und irgendwann fühlte er sich einfach zu alt und zu hässlich. Viele Narben zieren seinen Körper...Narben die einen Heiler damals dringend gebraucht hätten doch nie sahen.

Doch bei ihr war alles anders, ihr konnte er blind vertrauen. Ein Blick reichte meist schon aus um aus dem sonst so harten und oftmals auch trockenen Krieger einen fürsorglichen und liebevollen Menschen zu zaubern. Ja ihr Lächeln hatte von Anfang an schon etwas magisches an sich. Als er sie damals zur Haushälterin nahm war ihm nie klar das er wirklich Chancen hätte bei dieser Frau. War es seine Unbeholfenheit die er an den Tag legte? War es der weiche Kern der hinter dem Krieger steckte und den sie ein ums andere Mal aus ihm raus locken konnte? Oder war es gar seine Offenheit und Ehrlichkeit ihr gegenüber? Es war wohl ein Zusammenspiel aus all dem...

Es machte ihm viel Freude möglichst viel Zeit mit Isabelle zu verbringen. War es um sich von ihr mit Essen verwöhnen zu lassen oder auch um ihr etwas in der Kunst des Schwertkampfes beizubringen. Sie verbrachten wirklich viel Zeit miteinander, redeten, alberten herum und kamen sich so recht schnell näher. Ja diese Frau war es die er für Ewig an seiner Seite wissen mochte und er war sich sicher das sie ebenso fühlte. Einige Monate wartete er noch ab und wurde sich seiner Sache immer sicherer. Harmonisch waren die Wochen gewesen und eines Tages wagte er es tatsächlich und hielt um ihre Hand an. Tränen des Glückes konnte er bei Isabelle sehen als sie kaum fähig war das Wort "Ja" über die Lippen zu bringen. Sie waren wirklich ein sehr glückliches Paar, sogar einen gemeinsamen Kinderwunsch hatten sie. Isabelle hatte sich inzwischen entschlossen den Weg einer Heilerin einzuschlagen. Zwar war Averlion anfangs leicht enttäuscht weil er sie gerne als Kriegerin an seiner Seite gesehen hätte doch merkte er auch sehr schnell, dass Isabelle in der Heilkunst ihr Herzblut hatte. Schon früher hatte sie in einer Heilerstube gearbeitet und ja auch ihren schwerkranken Vater versorgt. Nein Averlion wollte ihr keine Steine in den Weg legen sondern sie unterstützen. So gingen sie nach Varuna Häuser ansehen und im Armenviertel fanden sie auch eine kleine Hütte...sehr passend für Isabelle also bezog sie das Haus. Averlion half ihr die Möbel zu besorgen und half ihr wo er konnte. Auch brachte er immer wieder Kräuter mit von seinen Jagden aus denen sie Tränke mischen konnte. Auch versorgte sie seine kleineren und größeren Wunde mit viel Liebe und Zuneigung. Es hätte alles so schön sein können. Und dann kam doch der Tag an dem er sie enttäuscht hatte.

Sie hatten die Tage zuvor schon darüber geredet das Averlion gerne einen Hund haben wollte. Am liebsten wollte er einen Wolfshund doch Isabelle meinte er solle doch zuerst einmal einen kleineren Hund nehmen und sehen wie er mit diesem zurecht kommen würde. Sie wusste eben genau das Averlion sich in der Vergangenheit nicht mal um sich selber kümmern musste und ahnte wohl auch das er deswegen mit einem Wolfshund überfordert wäre. Averlion sagte zu das er nur einen kleinen Hund nehmen würde doch wollte er auch seinen Willen durchsetzen und so ging er zu Yette der jungen Bäuerin um sich einen Wolfshundwelpen anzusehen und dann auch zu nehmen...eben ein kleiner Hund aber doch nicht wirklich...

Isabelle war sehr enttäuscht darüber. Die großen Pfoten des kleinen Racker liesen sofort erkennen das er schon in wenigen Monden nicht mehr so klein sein würde wie jetzt noch und das sich Averlion über eine Abmachung hinweggesetzt hatte. Natürlich hatte er es nicht böse gemeint, er war sich sicher, dass sie das auch wusste und doch hatte er sie tief enttäuscht. Die nächsten Wochen waren wirklich nicht leicht...für beide nicht. Sie schliefen kaum noch da Isabelle nicht wollte das sie ein Bett teilten. Es war sehr hart für Averlion doch verstand er es und akzeptierte es auch. Besonders hart war es weil er ja wusste, dass nicht nur von seiner Seite Liebe da war doch Isabelle war tief verletzt. Ihr war klar das es gefährlich wäre nun ein Kind zu bekommen, da der Hund sicher wilder werden würde und auch größer. Es war klar das Averlion wohl damit überfordert sein würde und das sah der Krieger auch sehr schnell ein.

Dass sie noch für ihn empfand wusste Averlion stets doch als er krank wurde zeigte sich dies wieder wie fürsorglich sie ihn pflegte. Durch den Schlafmangel über Tage hinweg war er beim Fischen eingeschlafen im Schnee. Wie lange er dort geschlafen hatte war nicht klar doch als Isabelle ihn fand war er schon deutlich unterkühlt und hatte eine handfeste Grippe. Ihrer Erfahrung und ihrer Fürsorge war es zu verdanken das Averlion schon wenige Tage später wieder aufstehen konnte. Sie war nicht von seiner Seite gewichen...hatte ihm Tee gemacht und war einfach für ihn da. Ihre Nähe half Averlion sehr zu schlafen, sicher halfen auch die einen oder anderen schläfrig machenden Kräuter doch vor allem war es Isabelle die Averlion wieder gesund werden lies, davon war er überzeugt.

Doch als er wieder gesund war fing es wieder von vorne an...Isabelle war immer noch enttäuscht und so lies sie Averlion wieder nicht an sich ran. Averlion konnte das natürlich verstehen doch wusste er auch, dass sie sich kaputt machen würden denn man konnte wohl sagen das sie einander brauchten. Beide waren traurig, stets unausgeschlafen und eigentlich stets neben sich. Wie der sprichwörtliche Schluck Wasser in der Kurve eben. Averlion konnte und wollte das nicht länger ertragen und vor allem wollte er auch nicht das Isabelle es weiter ertragen musste. So suchte er das Gespräch mit ihr. Er war noch nie der Mensch der stets die passenden Worte finden konnte und so war es auch dieses Mal. Isabelle verstand es so als würde er ja alles versuchen und sie stets nur abblocken. Sie meinte Averlion wollte sie als die Schuldige hinstellen. Das war für die Heilerin zu viel und so flüchtete sie aus der Heilerstube in der sie geredet hatten. Averlion folgte ihr bis nach Hause zur Residenz wo er sah wie sie hastig Kleider zusammenpackte. Die Panik ergriff den Krieger. Wollte sie ihn verlassen? Das war doch ein Missverständnis. Er griff nach ihren Oberarmen und hielt sie fest. Er wollte mit ihr wenigstens noch reden. Ihr klar machen das sie nicht Schuld wäre doch das er sich nach den alten Zeiten des Glückes sehnen würde. Er setzte sie dabei zu sehr unter Druck...sie versuchte sich loszureißen, irgendwann lies es Averlion zu, sie hörte ihm nicht einmal zu. Fluchtartig hetzte sie nach unten und erbrach sich in der Spüle der Küche. Wilde Gedanken schossen ihm durch den Kopf als Isabelle röchelte obwohl ihr Magen schon völlig entleert war. Kurzerhand packte er sie und trug sie zu Liliana, der Heilerin vor Berchgard. Lauthals kündigte er sein Kommen an und Liliana kümmerte sich auch sofort um Isabelle. Sie bekam auch für zuhause ein paar Kräuter mit der sie sich einen Tee machen sollte.

Die nächsten Tage kümmerte sich Averlion vorbildlich um Isabelle. Vieles war nur improvisiert doch so einigermaßen bekam er das schon in den Griff mit dem Teekochen. Er schmeckte halt immer wieder einen Löffel voll ab um zu bestimmen wie lange der Tee ziehen muss. Sie war sicher auch froh, dass er das tat und so wurde auch sie recht schnell wieder gesund und kam zu Kräften. Durch die Vorfälle wurde den Beiden deutlich wie sehr ihnen doch die Nähe des Anderen gefehlt hatte. Zwar war Isabelle auch die Tage darauf noch recht abweisend doch langsam näherten sich die Beiden wieder zueinander an. Es sollte ein Neuanfang werden.

Ein Neuanfang der damit begann einen Keller bauen zu lassen. Tagelang waren die Handwerker da um den schon vorhandenen Keller vom Vorbesitzer des Grundstücks auszubauen und zu stützen. Dieser war schon wieder halb eingefallen und so hatten sie doch einiges zu tun. Als dann jedoch alles erledigt war machten sich das Paar daran den Keller gemeinsam einzurichten. Sie hatten viel Freude daran. Man konnte sehr gut merken, dass ihnen der Neuanfang beiden sehr gut tat. So war nach dem Keller auch das restliche Haus daran und schon bald erstrahlte das ganze Haus neu und viel schöner als zuvor. Oben kam ein Gästezimmer hin und auch Averlion bekam einen Platz für seine Waffen und Rüstungen. Eine eigene Waffenkammer und einen Tisch zum basteln, das wollte der Krieger schon immer haben.

Sie waren wieder glücklich, einen wunderschönen Keller unter einem wunderschönen Haus. Sie liebten sich wie am ersten Tag und Averlion schrieb auch immer wieder Namen auf eine Liste....

Isabelle dachte inzwischen auch darüber nach unter der Heilerstube einen Keller bauen zu lassen damit es größer werden würde und Isabelle mehr Patienten aufnehmen konnte wenn es einmal nötig werden würde. Doch dann kam es anders. Beim Westtor war ein größeres Haus freigeworden. Das wäre genau perfekt sahen die Beiden schon recht bald und so machten sie auch gleich Nägel mit Köpfen so wie damals auch schon bei der ersten Heilerstube und zogen um. Die meisten Möbel hatte Isabelle ja noch von der alten Heilerstube. Zweistöckig war diese nun. Oben konnte sie ihre Tränke machen und der untere Stock war ganz dafür da um Patienten zu behandeln.

Der erste Patient kam dann auch gleich zwei Tage nach der Eröffnung. Begegnet waren sie ihm in Bajard. Ein Mann im fortgeschrittenen Alter recht unsicher auf den Beinen. Nach kurzem Gespräch war klar das der Mann wohl einen Wolfsbiss in seinen Allerwertesten bekam im Wald. Averlion und auch Isabelle war klar das man mit Wolfsbissen nicht spaßen durfte und so wurde der Mann nach Varuna gebracht und dort behandelt. Schlimm war die Wunde nicht aber Isabelle reinigte sie und verband den Mann fachkundig so dass die Wunde sicher in wenigen Tagen schon verheilt sein würde. So wurde auch die neue Heilerstube eingeweiht....


Zuletzt bearbeitet von Averlion de Asgon am 13 Feb 2008 17:05, insgesamt einmal bearbeitet
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