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Die Attentäterin Alatars
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Zyn´xaren





 Beitrag Verfasst am: 25 Nov 2007 04:13    Titel: Die Attentäterin Alatars
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Zyn'xaren war nie eine besonders respektierte Lethra. Sie war ein Nichts und sie konnte auch nichts, ein relativ kleiner und schmaler Körperbau tat sein Übriges. Zwerge überragt sie zwar, doch ist sie mit ihren etwas weniger als anderthalb Metern Körpergröße kleiner als jeder Letharf, jede Lethra, jeder Mensch, trotz ihres Alters. Eine Eigenschaft, die ihr zwar viel Verachtung innerhalb ihres Volkes verschaffte, aber auch die einzigartige Möglichkeit, sich durch Lücken und Löcher zu zwängen, durch die sonst nur Kinder passten. Ihr fein geschnittenes, elfisches Gesicht war geprägt von einem schmalen Mund, deren Lippen kaum ausgeprägt waren und dem Gesicht so ein dauerhaft strenges Aussehen verliehen. Die beiden Augen, so sie nicht verschleiert sind vom kurz gehaltenen Haar, unterstreichen dieses. Eines Tages wurde sie von einem genommen, dem sie schon lange versprochen war. Sie wurde eine seiner Lethraren, denn als Ritter Alatars war es üblich, mehrere um sich zu halten. Die Erben eines Ritters würden sicher sehr kräftige und folgsame Letharen werden. Kaum war sie 64 geworden, schwängerte er sie. Zwei lange Jahre konnte seine Frucht in ihr reifen.

Es trug sich zu, dass die hochschwangere Zyn'xaren an die Oberwelt ging. Die Geburt ließ sicher nicht mehr lange auf sich warten und innerhalb Rahals konnte man sich selbst als Lethra mit Kinderbauch relativ sicher fühlen. Der Erzeuger ihrer Kinder war nicht ohne Einfluss und hatte erwirkt, dass ihr ein Lethrixor auf Schritt und Tritt folgte. Sicher aus dem Grunde, dass sie seine Kinder nicht in Gefahr bringen konnte, dachte sie sich. Doch das war weniger schlimm, denn das hatte sie gar nicht vor. Das schöne war, diesen Kämpfer herumkommandieren zu können, denn als Hochschwangere war ihr das gestattet. Selbst, wenn sie hinterher dieses Privileg nicht mehr hatte, so war es eben und was seit hunderten Jahren war und funktionierte, von Alatar gewollt, konnte - nein durfte nicht verändert werden. Die Nacht in Rahal schritt weiter fort, das Licht des Mondballs beschien den überaus prallen, leicht glänzenden Bauch der Lethra, man könnte vermuten dass dort mehr als nur ein einzelnes Wesen heranwuchs. Das würde sie alle lehren und Alatar wäre stolz auf sie, ihm gleich zwei Letharfen zu schenken. Nein, nicht dem Kindsvater, der sich darüber sicherlich freuen würde. Ihr Tun war beherrscht vom Dienen für Alatar, das Wissen darum dass Er ihr Vater sei und nicht bloß der Letharf, der sie einst gezeugt hatte. Sie musste Ihm Dankbarkeit zeigen dafür, dass er ihr das Leben geschenkt hatte und so wollte sie es vergelten - indem sie zwei Letharfen zur Welt brachte. So war diese Schwangerschaft für Alatar, sie trug die Kinder nur für ihn. Er war ihr Vater, und so sollte er auch Vater zweier stolzer Letharfen werden. Natürlich war das nur ein Wunsch. Sie wusste nicht, ob tatsächlich zwei Jungen in ihr heran wuchsen. Täglich verbrachte sie eine Stunde im Tempel Alatars, stets fand man sie in derselben Haltung: auf den Knien, die Stirn am Boden, die Knie an den Seiten. Später als dies nicht mehr möglich war durch den wachsenden Bauch, begnügte sie sich damit, zu knien und den Kopf zu senken, doch verdoppelte sie dafür die Zeit, denn sie war der Meinung man dürfe dem Gottvater nicht aufgerichtet gegenüber stehen. Da ihr das nicht mehr möglich war, bat sie nun eine weitere Stunde um Vergebung dessen.

Ein Knacken im Geäst hinter ihr ließ ihren Bewacher hellhörig werden, er verschwand dorthin. Zyn ließ sich davon nicht beirren, denn der Kindsvater würde sicher keinen Stümper zu ihrer Bewachung abkommandieren und wenn doch, sollte der es mit seinem Leben bezahlen, und der Kindsvater die entsprechende Quittung dafür erhalten, es machte sich bestimmt nicht gut wenn bekannt würde, dass seine Sorgfalt getrübt sei. Nach einigen Momenten hörte sie einige Schritte hinter sich, der Bewacher wohl der sich wieder an seinen Posten stellte. Bald ward es Zeit, wieder einzukehren in die Gefilde der Letharen, in die unterirdischen Höhlen. Als sie ihrem Wächter winkte und dieser nicht kam, wurde sie stutzig. Er kam immer, um ihr aufzuhelfen, den Wink hatte sie nicht verändert. Irgendwas war anders. Da spürte sie zwei Hände an ihrem Hals, von hinten, große starke Hände denen sie sich nicht zu entziehen wusste. Es waren nicht die Hände des Leibwächters. Diese hier jedoch waren schwielig, rauh und.. nicht dunkelblau. Wie eine Furie wand sie sich, griff nach den Fingern und versuchte, ihre Nägel in die Hände hinein zu bohren, der Druck der Hände wurde immer stärker. Verschwommen bemerkte sie noch einen Menschen, der sich vor sie stellte, ein Messer in der Hand, die letzten Bilder beherrscht davon, wie das Messer in ihren prallen Bauch hinab... Schwärze.

Erst am nächsten Morgen, als die verhasste Sonne schon schmerzhaft brannte, entdeckte jemand die bewusstlose Schwangere, mehrere Messer im Leib und die Leiche des Wächters, dessen Kehle sauber durchschnitten war. Bald war auch der Kindsvater anwesend, er fluchte, spie Gift und Galle. Zyn ließ er zu Templern schaffen, die sich darum kümmern sollten, dass sie überlebte, denn er gedachte, sie zu befragen. Viele Wochen dauerte die Prozedur bei der sich heraus stellen sollte, dass sie nie wieder einem Letharfen das Leben würde schenken können, wie sie den beiden die in ihrem Leib herangewachsen sind, geschenkt hätte. Dies erfuhr sie erst vom Kindsvater, als dieser sie befragte. Es war keine angenehme Befragung, selbst für letharische Verhältnisse. Nach Tagen der Schläge und Folterung ließ er von ihr ab.

In all der Zeit bohrte sich eines in ihr fest: Menschen. Menschen waren verantwortlich für das Leid, das sie nun erfuhr. Für den Tod der Kinder, die in ihr gewachsen waren. Verantwortlich dafür, dass Alatar sie nun verstoßen würde, ja gar ihre Opferung forderte. Menschen, diese verfluchten unwerten Wesen Eluives, sie waren schuld daran. Es war der Tag gekommen, an dem sie Alatar schwor, jeden Menschen zu töten, der egal in welcher Weise seinen Kindern Gefahr bedeuten könnte. Nur müsste sie lernen, ihre Wut im Zaum zu halten. Menschen mögen unwürdig sein, aber sie sind zahlreich und dumm genug, sich lenken zu lassen. Vielleicht würde das eines Tages noch nützlich werden. Stunden über Stunden betete sie zu Alatar in dessen Tempel, aß nichts, trank nichts.

Tags darauf fanden sich Kindsvater und einige Templer bei ihr ein, schleppten sie mit zum Altar des Tempels. Nun war es also soweit, man würde sie töten wegen des Verlusts der beiden Kinder, wegen des Verlusts ihrer Fähigkeit, Mutter zu werden. Der Dolch ward hoch gehalten, Zyn reckte ihre Brust heraus und erwartete den Stich in ihr Herz. Ein Ruck, ein Stich, die Klinge in ihrer Brust. Nun würde sie zu Krathor übergehen, dachte sie. Doch ihr Herz schlug weiter. Es war durchstochen, aber es schlug weiter. Momente des Schweigens, in der Zyn noch immer atmete. Die Templer wichen zurück von ihr, der Kindsvater zog den Dolch heraus und wollte ihn ein weiteres mal zustoßen, doch einer der Templer hielt ihn auf. Den Anwesenden war klar, Alatar hatte diese Lethra verschont. Jene stieg vom Altar herunter, kniete sich gleich wieder auf den Boden und begann schweigend, zu beten. Die anderen Anwesenden wussten nicht, waurm Alatar sie verschont haben sollte, doch er hatte es, das war zu respektieren. Sie verließen den Tempel, Zyn blieb noch viele Stunden dort und huldigte Alatar für seine Gnade. Ihr Schwur war klar: Menschen zu töten, die Seine Kinder nicht angemessen würdigten. Die es wagten, sich gegen ihn zu stellen. Und wahrlich, so sollte es geschehen. Wer sich nicht fügte und dem Ziel diente, Eluives verhaßte Schöpfung zu vernichten... ihre Schöpfung sollte sich selbst vernichten und alles was sie erschaffen hatte, was für eine Schmach.. und welch grandioser Sieg für den von ihr so geliebten Alatar.

Vier Jahre vergingen, Zyn war inzwischen 70 Jahre alt geworden. Sie trainierte sich, nicht nur im Kampf, sondern besonders auf die Geschwindigkeit und überflügelte so manchen Letharen. Die Verschonung durch Alatar vor dem Tod hatte ihr etwas Respekt eingebracht, sicherlich nicht so viel dass sie sich mehr herausnehmen konnte als eine normale Lethra, doch immerhin waren die verachtenden Stimmen verstummt. Doch es zählte einzig das Wort, welches sie Alatar gegeben hatte. Dafür hatte Er sie verschont. Dafür dankte sie Ihm. Jeden Tag, eine Stunde im Tempel, auf den Knien, die Stirn auf dem Boden und die Knie an den Seiten.
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