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Der Weg zum Arkorither...
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Amael Rathos





 Beitrag Verfasst am: 23 Nov 2007 03:48    Titel: Der Weg zum Arkorither...
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Die Augen der älteren Personen, ein Mann und eine Frau, waren vor entsetzen weit aufgerissen. In ihrem Zustand des Todes starrten sie jedoch mit geweiteten blutunterlaufenen Pupillen in die Leere. Blut quoll aus dem Leib des Mannes und aus der Brust der Frau. Sie lagen noch in ihrem Bette, welches nun rot war vom Lebenssaft der Getöteten. Und an einem Stuhl, am Rande des Bettes saß ein junger Mann, welcher sich die Klinge an seinem stoffenen Umhang reinigte. Er grinste hämisch zu den Beiden dahin und führte einen Monolog. Ob mit sich? Mit seinen verstorbenen Eltern? Wer konnte das schon sagen außer er selbst? Und es war ohnedies niemand mehr da, der etwas dazu sagen konnte.

„Lebe wohl, werte Mutter. Lebe wohl werter Vater.
Jeder muss sein Schicksal tragen. Und eben tragt ihr das eure. Seid ihr bei dem All-Einen, oder beim Seelenfresser? Ich hoffe jedenfalls, dass der oder der euch der gerechten Strafe unterziehen wird; der Strafe für eure Freveltaten, mir, eurem nun einzigen Sohn gegenüber. Ja – nur ich bin noch da, und wisst ihr was? Ich genieße den Anblick, der sich mir gerade darbietet. Es ist eine Genugtuung – vielmehr ist es gar eine Freude.
Ich war doch euer ältester Sohn. Vor achtzehn Jahren brachtest du mich zur Welt Mutter. Angeblich war ich das größte Dir bescherte Glück. Du hast mich ja auch entsprechend behandelt, wie ich später hörte bis mein jüngerer Bruder Melvin drei Jahre später geboren wurde. Ihr habt es gewagt, die Liebe die mir zustand zu teilen! Und wenn ich versuchte ihn mit einem Kissen zu ersticken habt ihr MICH bestraft! Eine Ungeheuerlichkeit war das! Ich wollte doch nur das was ihr mir zugestanden habt. Eure bedingungslose Liebe! Schöne Eltern wart ihr. Ehrlich! Nein, das missfällt mir außerordentlich. Doch die Konsequenzen tragt ihr ja nun. Und ich sitze hier und lache.
Damals schon, als es nur um den Sonntagskuchen ging bewies ich euch, dass ich der Stärkere von uns beiden bin. Verprügelt habe ich ihn, einmal hetzte ich einen Schwarm wilder Bienen auf ihn, woraufhin er einen Wochenlauf lang im Bett liegen musste. Nur das größere Stück Kuchen wollte ich. Doch wie habt Ihr es mir gedankt? „Den Nachtisch zu verbieten ist noch eine milde Strafe“ sagtet ihr! Wie erbärmlich! Stärke und Macht ist es, was zählt. Doch ihr, ihr habt mich ständig nur bestraft. Wer ist nun derjenige der Triumphiert? Ach! Ich vergaß! Ihr könnt ja nicht mehr antworten.
Eines habt ihr nicht gelernt, aber ich schon früh genug. Macht ist ein herrliches Gefühl. Macht zu haben ist wirklich beeindruckend. Andere zu übertrumphen, andere zu dirigieren, andere zu befehligen, andere in die Knie zu zwingen. Ihr wolltet mir das immer ausreden? Ihr habt es einfach nicht begriffen! Darauf kommt es im Leben an. Aber nein, alles was ich tat war schlecht. Oder erinnert ihr euch nicht mehr daran was vor drei Jahren geschah?
Ich war gerade einmal fünfzehn Sommer alt – na ja und mein liebes Brüderchen name war gerade einmal zwölf. Er eiferte immer euch nach, anstatt etwas Richtiges zu lernen.
Leider wurde er ja nie älter als 13, wie ihr wisst. Und vor zwei Jahren, da machte sich alles wonach ich jemals gestrebt habe nun endlich bezahlt. Ach es war schon ein wunderbarer und so schicksalsträchtiger Tag.
Ich wollte ihm zeigen, wie man mit einem Dolch ein Kleintier tötet. Ihr habt ihn ja verzogen, doch Macht über Leben und Tod haben, zu bestimmen wer leben darf und wer nicht, das ist ein Gefühl gewesen, welches ich meinem kleinen Bruder nicht vorenthalten wollte, als er sich weigerte stellte ich mich am Waldesrand vor ihm hin und gebot ihm, wenn er den Hasen nicht fängt und tötet mag er leiden. Er weigerte sich. Tja – es kam zu einem Gerangel. Die Wut packte mich, der Zorn übermannte mich, und, oh Mutter, oh Vater, es ist mir nie etwas Besseres widerfahren.
Meine hand legte sich im Kampf auf sein Gesicht. Ich spürte die Hitze, ich spürte den Schmerz, und ich hörte den Schrei. Feuer! Feuer griff nach seinem Gesicht und versengte mir meine Hand. Nach einem langen Schmerzenslaut fiel er um. Sein verbrannter Kopf rauchte – und ich wusste, er starb durch meine Hand... durch meine HAND!
Ihr fragtet nie danach, aber ich spürte dass ihr Angst hattet. ‚Das hat er von deinem Vater’, sagtest du, Mutter. Mein Großvater? Also stimmte es was man mir sagte? Er konnte tatsächlich das Lied wirken? Aber warum habt ihr dann nicht den Respekt vor mir, den ihr haben solltet? Warum habt ihr nachts heimlich getuschelt, mich wegzuschicken? Warum sah Mutter mich nicht mehr an und brach bei meinem Blick in Tränen aus? Wusste sie, dass ich die Tat beging? Oh Vater. Du hast mich seither nicht einmal mehr berührt!
Und ich? Tja, das Kunststück konnte ich nur einmal vollbringen, und leider gelang es mir kein weiteres Mal. Im Gegenteil! Es bildeten sich bei Konzentration nur Brandblasen auf meiner Hand, aber das Feuer – es kam nicht mehr. Es brannte nicht mehr! Und ich möchte dies erlernen. Macht! Alles was ich will ist grenzenlose Macht!
Was ist mit Großvater eigentlich passiert? Warum verschwand er vor 12 Jahren spurlos? Wisst ihr es? Ich weiß es nicht, aber ich glaube es zu wissen. Oder vielmehr bin ich mir ziemlich sicher. Und wieder kam mir vor einigen Monden ein großartiger Zufall zu Gute. Vielleicht war es eine Eingebung. Denn als ich einige alte Kisten im Schuppen hinter unserem Haus durchstöberte fand ich in Großvaters Sachen einen Umhang, nachtschwarz. Und dieser schwarze Umhang machte mich stutzig. Sah ich nicht ab und an in den Straßen Rahals schwarze Gestalten umherschleichen? Sie hatten, soweit ich das weiß, angeblich auch Kräfte, die das Lied als Ursprung hatten. Nun ja. Damit begann zumindest schon mal meine Odyssee, um danach zu forschen. Aber ich wollte es nicht offensichtlich tun.
Ihr hattet ja immer ein wachsames Auge auf mich, doch einmal beschloss ich etwas Waghalsiges. Ich zog in die Stadt der Hurendiener. Es heißt doch, man findet meistens da etwas, wo man es am wenigsten Vermutet. Und Varuna, auch wenn die Menschen dort zweifelsohne dumm und einfältig sind, hatte tatsächlich eine Bibliothek. Die Bibliothekarin war verschroben und hatte einen Blick der mir einen Schauder über dem Rücken jagte. Doch als ich sie dezent darauf ansprach zeigte sie mir ein altes Buch in einer uralten Schrift. Sie sagte, sie würde es gerade übersetzen. Und das tat sie. So stieß ich auf einen Orden mit dem Namen Arkorither. Auf die Frage hin was ich von ihnen wollte entgegnete ich ihr nur, dass sie das nichts anginge. Dass sie freundlich blieb bewies mir nur, dass ich das Sagen hatte. Einfältiges Pack, diese Varunesen.
Den Orden sollte es angeblich nicht mehr geben, doch riet sie mir noch, die Hoffnung niemals aufzugeben.
Vor drei Tagen nun sah ich erneut einen dieser Schwarzen auf einer Reitechse aus Rahal reiten. Ich sage dir, Mutter, ich sage dir, Vater. Das war Schicksal oder etwas Ähnliches. Ich hielt gezielt Ausschau und auf meinem Gaul ritt ich ihm so heimlich wie möglich nach. So gelangte ich zu einer riesigen Burg. Da hausen sie. Und sie werde ich nun aufsuchen. Gut, dass ich vorgesorgt habe. Ihr dürft ja nichts davon wissen. Und eurer habe ich mich nun entledigt. Zwei gezielte Dolchstöße im Schlaf waren alles, was nötig war.“

Der Mann griff nach einer bereitgelegten Ölkanne und ergoss die Flüssigkeit erst über die noch warmen und toten Leiber seiner Erzeuger – dann nahm er eine zweite und goss sie am Boden aus.

„Und nun versuche ich es noch mal. Vielleicht schaffe ich es gar, das Feuer mit Gedankenkraft zu... LEGEN!“

Er konzentrierte sich und legte die Hand auf den Brustkork seines Vaters. Er konzentrierte sich. Seine Hand wurde sengend heiß und als er sie zurückzog breitete sich blaues züngelndes Feuer aus. Nach wenigen Augenblicken stand erst seines Vaters Körper in Flammen, anschließend griffen die gierigen Flammen auf das Bett und auf seine Mutter über, wo das gefräßige Feuer auch dort begann, sich auszubreiten.

„Das Feuer möge euch verschlingen. Euch und das ganze Haus. Natürlich könnte ich euch liegen lassen und euch in eurem eigenen grünen Verwesungssaft lassen, Futter für die Würmer. Aber sagt mir, wieso sollte ich euch dieses Privileg zuteil werden lassen?
Nach all eurer Engstirnigkeit, nach all eurem Gehabe, nach all eurer Angst bin ich froh, euch los zu sein? Ob der All-Eine euch kriegt oder der Seelenfresser ist mir herzlich gleich. Vielleicht will solch niedere Subjekte wie euch ja auch keiner.
Lebewohl Mutter!
Lebewohl Vater!“

Und als der junge Mann sich umwandte und das Haus verließ gingen die Holzscharniere in Flammen auf. Knisternd fraßen sich die Flammen durch das Haus. Doch er blickte sich nicht mehr um. Er schritt in die stockdunkle Nacht hinaus. Sein Ziel war diese geheimnisvolle Burg. Sein Ziel war das Erlangen von Macht. Nicht weniger als Macht!
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