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Blutige Wände
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Blutige Wände
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Falk Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 08 Aug 2005 14:53    Titel: Blutige Wände
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Die Stimme Cailleans die ihn bisher immer beruhigt hatte konnte er seit Stunden nicht mehr hören, ein Teil von ihm wusste zwar dass sie da war und ihm gut zuredete, aber sie übertönte nicht das Gebrüll in seinem Kopf. Angstschreie von tausenden in den Tod stürzenden Kindern hätten nicht die Lautstärke und Intensität erreichen können mit denen zwei Stimmen in seinem Kopf gegen die Kerkermauern protestierten.

Immer näher rückten die Wände.

Immer enger schnürte sich sein Brustkorb und nurnoch schnell und flach ging der Atem des Hünen.

Verzweifelt suchten die trüben Augen nach einem Ausgang, einem Fenster, einer Möglichkeit den Himmel zu sehen, den Wind zu spüren. Doch die einzige Öffnung blieb die vergitterte Zellentür und auch hinter dieser lag kein Flecken himmlischen Blaus an dem er sich hätte festhalten können.

Nur Mauern, Mauern und noch mehr Mauern die immer näher an ihn heran rückten.




Ein scharfer Peitschenknall zerriss die Luft, ein schmerzhaftes Aufstöhnen fügte sich in das Prasseln der Kohlebecken.

Ein kahlhäuptiger Fettsack in einer langen, weissen Robe murmelte dumpfe Worte aus einem reichlich mit Gold und Edelsteinen verzierten Buch.

Die Kühle der Haut als das Brandeisen sich auf seine Fusssohle presste, dann schnitt das Schwert der glühenden Hitze bereits sein Bein empor und suchte seinen Geist zu spalten, zu besiegen, gefügig zu machen.

"Sprich die erlösenden Worte mein Sohn, bekenne dich zu der heiligen Kirche und du zwingst uns nicht mehr dazu deinen Geist durch Schmerz von der unheiligen Liebe zu diesen Geistern zu reinigen." Die sanften Worte des Priesters jedoch drangen gar nicht zu ihm durch. Einige mochten ihn für einen Helden halten wie er die Folter ertrug ohne sich von den Vieren und den Geistern der Ahnen ab zu wenden, doch die Wahrheit war dass der Schmerz ihm die Stimme genommen hatte.

Wochen, Monde lang hatte der junge Häuptling der Hinrah schon im Kerker der Stadt Adoslain verbracht, durch einen Trick hatten sie ihn dazu gebracht die Stadt unbewaffnet zu betreten. Wusste er doch nicht dass die Jünger des Lichthohen die Stadt bereits zu ihrem Gott bekerht hatten. Und ebenso lange war er schon in der Folter, durch seine Bekehrung hätten die Diener des weissen Löwen - viel mehr des schwarzen Panthers wie Falk auf Gerimor feststellen sollte - den gesamten Clan bekerht und die wohl grösste Macht der Tieflande, den mächtigen Clan Hinrah, in ihre Klauen gebracht.

Erneut fuhr die Peitsche aus Pferdehaar hart auf seinen Rücken herab, schnitt tiefe Wunden in das bleiche Fleisch, vergewaltigte seinen Geist und legte sich fest um seinen Hals.

Nie wieder sollte Falk in der Lage sein längere Zeit in geschlossenen, steinernen Räumen zu verbringen. Nicht einmal dass sein Clan ihn befreite und die Stadt bis auf die Grundmauern niederbrannte konnte diese ewige Last, diese Narbe auf seinem Geist wieder von ihm nehmen.





Kalt presste sich die Wand hinter ihm an seinen Rücken, liess ihn an den flachen Steinen die Unebenheiten seiner eigenen Haut fühlen. Machte ihm die langen Peitschennarben auf seinem Rücken bewusst die er vor so langer Zeit empfangen hatte.
Und wieder zog sich der Schmerz eng um seinen Hals zusammen, nahm ihm die Luft, liess ihn flacher Atmen und die Wände noch näher rücken, ihn zerdrücken, ihn einschliessen bis die Folter die er vor langer Zeit durchlitten hatte wieder in seinem Kopf ablief.

Es gab nur eines was er dagegen tun konnte, wie er den Schmerz in Herz und Brust bekämpfen konnte...

Mit hastigen und kraftvollen Schlägen donnerte er seinen Hinterkopf so lange gegen die Wand hinter ihm bis die Wachen in die Zelle gestürmt kamen und ihn so sehr an die Wand ketteten dass er sich nicht mehr bewegen, sich nicht mehr verletzen konnte.


Die Ohnmacht ersparte ihm zu sehen wie die Frau die ihn einmal geliebt hatte und die er noch immer über alles liebte die grossen Flecken von der blutigen Wand wischte.
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Shaja





 Beitrag Verfasst am: 09 Aug 2005 16:22    Titel:
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Es war nicht leicht, nicht an ihn zu denken, ganz gewiss nicht. Aber sie durfte sich nicht verrückt machen lassen, musste doch auf eigenen Beinen stehn.

Was würde der Clan ohne Falk tun ? Würde Falk seinen Verlust überwinden können ? Würde er jeh der Alte sein ... irgendwann ... oder war der Falk, der ihr in Erinnerung war für immer verloren ?
Was sie in der Zelle der Garde gesehen hatte lies ihr keine Ruhe. Nur Minuten hatte ihr Besuch gedauert und der elende Anblick war vernichtend gewesen.

Es musste weiter gehn. Für Shaja, die Wölfe, den Clan. Die Zeit würde zeigen ob Falk stark genung war seine Position zu verteidigen, oder ob grad das in diesem Moment schon Geschichte war, und nur noch eine Hoffnung in Shajas Kopf.

"Wünsche sind was für Träumer, und wer zuviel träumt, lebt nicht lange." schwang der Satz ihrer Mutter nach. Wenn sie so darüber nachdachte, bestand der überwiegende Teil dessen, was ihre Mutter so erzählt hatte, aus Dingen, die mit Shajas Überleben zusammenhingen.

Würde Falk überleben, oder zerbrach er daran ?

Shaja hatte lernen müssen, dass Menschen nicht nur kämpfen können mussten um führen zu können. Andere im Rudel wussten nicht unbedingt, wie sie sich verhalten sollten, was genau die Regeln waren. Die Probleme der Menschen waren oft viel komplizierter und wenn sie nicht aufpassten, dann zerbrachen sie daran, weil Kraft allein eben nicht reichte.

Oft hatte sie gehört, man müsse nicht nur mit dem Arm sondern auch mit dem Kopf führen. Sie verstand mitlerweile was damit gemeint war.
Natürlich musste man das, und doch schien es, als wenn viele ihren Kopf nicht recht gebrauchten, als würden sie über Dinge nachdenken, und sich mit anderen Dingen belasten, die sie nicht tragen konnten.

War das alles zuviel für Falk gewesen ?

Er war nicht die übermächtige Figur, die sie lang vor Augen zu haben glaubte. Seine Schwäche lag in ihm selbst, und er braucht Halt. Ganz unbedingt. Und im Moment ? ... Im Moment fiel er einfach.
Und trotz seiner Lage, vieleicht auch grad deswegen, entschied er selbst, wer ihn halten sollte.

"Sturer Bock", dachte Shaja.

Man konnte niemand zu seinem Glück zwingen. Entweder er war gescheit genug die Zeichen der Zeit zu erkennen, oder er ging ein.

Das war die Sorte von Härte die Shaja immer abverlangt worden war. Klare Entscheidungen, das Notwendige von den Wünschen trennen. Es würde immer weiter gehn. Mit oder ohne sie, mit oder ohne ihn.

Sie hatte ihr Konto an Träumerei schon lang überzogen. Anpacken und abwarten.

Die ständigen Depressionen der letzen Monde machten sie nicht glücklicher, aber sie stumpften ab.
Hoffnungen schoben sich beiseite, und ihre Erwartungen richteten sich nicht auf eine rosige Zukunft, sondern eher auf eine, die erträglich sein sollte.

Abstand halten. Sie konnte nicht mehr geben, es war an der Zeit erst etwas zu bekommen. Wie ein Klos saß es in ihrer Brust aber so machte es einfach keinen Sinn mehr.
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