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Über den Dächern Varunas
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Über den Dächern Varunas
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Shaja





 Beitrag Verfasst am: 31 Jul 2005 06:42    Titel: Über den Dächern Varunas
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Die Nacht war klar und ein leichter Wind strich über die kargen Felsen. Das Bleiche Mondlicht ergoss sich auf Shaja und Ther.

Hoch über den Lichtern von Varuna hatten sie sich an einandergekuschelt und blickten hinab auf des Gewimmel aus Mauern und Dächern.
Irgendwo da unten hatten sie Falk festgesetzt, der nicht mehr Ein noch Aus wußte. Dem grad kaum jemand sagen konnte, wofür es sich zu leben lohnte.

Shaja streichelte Thers Fell und blickte nachdenklich auf die Szene unter ihr.

Früher in den Wäldern Yahirs hatte Mama immer ein Lied gesungen, daß sie nie verstanden hatte. Es war nicht die Sprache die sie zuhaus redeten. Nur die Andacht mit der sie es tat und die Stimmung, die sie dabei verbreitete, schafften wohlige melodische Ruhe und Geborgenheit, das würd Shaja Zeit ihres Lebens nicht vergessen.
Als sie älter war fragte sie ihre Mutter irgendwann, was es bedeutete. Enjita hatte es es ihr einmal sinngemäß übersetzt, und Shaja hatte es nicht vergessen.

***

Wenn du weinst, wisch ich all deine Tränen weg,
wenn du schreist, kämpf ich all deine Angst zurück,
deine Hand hielt ich in all diesen Jahren,
und immernoch bist du der Eine.

***

Shaja streichelte Thers Fell und ihr Blick fiel auf den Wolf der ruhig neben ihr saß.

Ther erhob keine Ansprüche, noch hat er je über etwas geklagt. Er war zufrieden so wie es war, sonst wäre er nicht bei ihr.
Treue, bedingungslose Treue und Zusammenhalt. In guten und schlechten Zeiten.

Es war eine Art innerer Zufriedenheit um das Wissen wo man hingehörte, daß man seinen Platz auf der Welt hatte, und ihn gut bekleidete.
Zu wissen, daß man nie allein war, daß man gebraucht wurde und sei es nur damit jemand sich anlehnen konnte.

Shaja spürte, wie es in ihr aufwallte. Falk sollte nicht allein sein. Er sollte zumindest wissen, daß jemand da ist.
Sie sog die Lungen voll mit frischen Nachtluft, schloß die Augen und schrie das Heulen ihrer Lieben zu den Sternen, so gut ihre Stimme das vermochte.

Wölfe taten das um Zusammengehörigkeit zu zeigen, um sich zu finden, um zu sagen 'ich bin da !'.

Ther schaute zu ihr, und auch wenn es ungewöhnlich war für diese Jahreszeit, schien er zu fühlen, daß es nötig war, jemandem etwas zu sagen.
Die Schnauze zum Himmel gereckt stimmte er lauter als Shaja mit ein und übertönte sie schlichtweg.

Das Heulen brach sich in den Schluchten und ein schauriger Schall überflutete Varuna.
Keine Minute dauerte es bis das rufen aus den Varuna umgebenden Wäldern erwidert wurde und aus einer Stimme viele wurden.
Sicher würden sie es hören, die Menschen, und er.

Shaja streichelte Thers Fell und ein warmes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.
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Falk Hinrah





 Beitrag Verfasst am: 31 Jul 2005 19:52    Titel:
Antworten mit Zitat

Es war die Kälte der Ewigkeit welche aus den Tiefen des Abgrundes nach ihm griff, seinen Knöchel fest umschloss und ihn tiefer zerrte. Nurnoch mit den Fingernägeln an den blanken Felsen der Vernunft geklammert drohten seine letzten Kräfte ihn bald zu verlassen.

Sie würden ihn für verrückt halten, hatte Caillean doch kein Wort von einer Trennung gesagt, aber zu deutlich hatte er gespürt wie sein Herz an diesem Tag brach. Zu deutlich hatte er spüren können dass sie keine Liebe mehr für ihn empfand.

Er lauschte in sich hinein, doch die Dunkelheit der Verzweiflung legte sich wie Watte auf seine Ohren. Er war sich allerdings sicher, auch wenn er in sich hinein spüren könnte würde er dort keine Wärme finden, kein Licht, keine Quelle der Kraft aus der er schöpfen könnte. Caillean war alles was er hatte. Alles was ihn am Leben und bei Verstand hielt. Es wäre weitaus einfacher los zu lassen. Dem Wahnsinn die Kontrolle zu geben. Er könnte problemlos aus dieser Zelle entkommen, in zu vielen Kerkern hatte man schon versucht ihn zu halten, immer wieder waren Fluchtversuche nicht gut verlaufen, davon zeugten gut die Hälfte der Peitschennarben auf seinem Rücken. Doch mit der Zeit war er darin immer bewandter geworden. Ein kurzes Zufassen, ein kräftiger Ruck und der Kopf einer Wache liess sich plötzlich frei drehen.
Aber wozu die Anstrengung überhaupt erst? Er konnte gleich hier aufgeben, seine Hose ausziehen, sie an den Kettengliedern die von der Wand hingen befestigen und eine Schlinge für seinen Hals knüpfen.


"Wenn du schon sterben willst dann mach dir wenigstens keine Schande dadurch!"

Aislings Worte hallten laut in seinem Verstand nach. Und da spürte er es, ein Funken der durch die Grabeskälte des Abgrundes flog, ein winziger Lichtschein, hoch oben.

Langsam öffneten sich seine Augen, was war das? In der beklemmenden Enge der Zelle die ihn laut aufschreien lassen wollte war etwas, irgendetwas, etwas bekanntes, etwas warmes, echtes, gutes. Eine Gänsehaut lief ihm wohlig über den Rücken und mit einem mal schienen die Wände der kleinen Steinkammer nicht mehr näher zu kommen. Dann erkannte er es, erkannte den Ton an seinem Geruch. Denn das laute Heulen Ther's liess Bilder, Gerüche und und Gefühle in ihm aufsteigen. Es war der Geruch nach Fell, von der Mittagssonne erhitzt, der Geruch nach Wald und das Gefühl vom tanzenden Schatten der Blätter auf seiner Haut. Es waren Bilder des weiten Elfenwaldes und das Gefühl mit Shaja und dem Rudel durch die Täler und Hügel dieses uralten Waldes zu jagen, nackt, nur mit dem Dolch in der Hand die Hetzjad auf den Hirsch zu gewinnen.
Als die anderen Wölfe einstimmten liefen weitere Bilder durch seinen Geist.
Aisling, wie sie im Schatten eines Baumes lag und die Wolken anschaute, einen Grashalm im Mund, gebettet auf ihr mondlichtenes Haar.
Kahor, der am Feuer der Clansschenke sass und aus einem riesigen Horn warmes Met schlürfte, während er, ab und an in eine saftige Keule beissend, eine der Geschichten über Angur zum Besten gab.
Laila, wie sie ihm langsam, ruhig und sachlich ihre Meinung kund tat während sie über das grosse menekanische Säbelrasseln debattierten.
Das Feuer in Gwynedeths Blick wie sie ihm gut zusprach während beide auf dem Dach des Clanshauses standen und über die Weiten des Elfenwaldes blickten.
Grim und wie dessen Bart lustig wackelte während er Falk klar machte wie wichtig gutes Wasser für ein gutes Bier war, da die wichtigsten Bestandteile ja Wasser, Hopfen, Hefe und Malz waren.


Langsam wuchs der Funken und ein wenig fester krallten sich seine Fingernägel in die nackte Felswand. In einer Ecke der Zelle zusammengekauert, den Fellmantel um sich geschlungen und die Knie mit den Armen umfasst sass er da, versuchte nicht zu frieren und sich an der Wärme die Shaja und der Gedanke an den Clan ihm gespendet hatte fest zu halten. Versuchte krampfhaft das Licht nicht wieder weichen zu lassen.

Caillean, wie sie ihm ihr Ja-Wort gab. Caillean, wie sie ihn mit nur einem Blick verzauberte. Caillean, wie sie in ihrem Blauen Kleid für ihn tanzte. Caillean, wie sie ihm auf einer eisigen Insel ihre Liebe gestand. Caillean, die in einem Wald nach ihm rief. Caillean, die die Gefahr einging zu versuchen ihn zu binden. Caillean, als er sie fand und sie ihm sagte das Kind sei tot. Caillean, wie sie eine bernsteinäugige Schönheit küsste. Caillean, wie sie Gabriel küsste. Caillean wie sie ihm erzählte dass sie mit Ulf geschlafen hatte. Caillean, wie sie einen Panther streichelte.

Stunde um Sunde hockte er so in der Ecke, rührte sich nicht als man ihm Brot und Wasser brachte. Immer nur weinend und langsam innerlich sterbend war es nicht leicht an dem kleinen Funken Hoffnung und Verstand fest zu halten. Doch tiefste Dankbarkeit empfand er für diesen. Denn ohne dieses Licht hätte ihn die Wache am Morgen an seiner eigenen Hose erhangen gefunden.
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