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Der Rache so nah
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Alathair - Online Rollenspielshard Foren-Übersicht » Allgemeines Rollenspiel » Der Rache so nah
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Rafael de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 25 Jul 2005 11:10    Titel: Der Rache so nah
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Noch immer bewegte ihn das Gespräch mit Angelina, und so strich er eher abwesend über den Marktplatz, nicht wirklich wissend was, und ob er überhaupt etwas kaufen wollte.
Viel mehr beschäftigten ihn die Worte der Frau, und das was er in sich spürte.
Rache war nie ein Weg... das wusste er, hatte er immer gewusst. Deswegen hatte er ja vorher um die Vergebung bei Temora gebeten. Sollte er jetzt einfach alles fallen lassen?
Drei Jahre war er jenem Gespenst hinter her gelaufen.

Seufzend wandte er sich einem Stand mit Schmiedewaren zu, stellte sich neben einen Mann mit silbern schimmernden Haaren, und besah sich die Wahren, als ihn die Stimme des Mannes erstarren ließ.
Die Stimme seines ehemaligen Freundes... die Stimme seines Feindes... Adrian von Hohenfels.
Ohne dem wirklich bewusst zu werden glitt seine Hand zum Dolch an seiner Seite, und er drehte sich mit stoischer Ruhe zu Adrian herum.
Das hier... war Schicksal!
Seine Rache... sie sollte sein.
Warum Adrian nur Silberne Haare hatte, statt wie früher das satte schwarz, war für ihn uninteressant. Lächelnd, meinte er nur. „Guten Abend... mein Freund.“ Legte wie freundschaftlich den Arm um Adrian, dessen Augen sich vor erstaunen, vor Erkenntnis weiteten, und rammte ihm dann den Dolch in die Seite.

Er wusste das er in dem Gewühl von Menschen nicht gut genug getroffen hatte.
Er wusste das die Wachen direkt in der Nähe waren, er wusste das er dieses Attentat eh nicht überleben würde... was er jedoch nicht wirklich wusste war, warum er nicht ein zweites Mal zu stach, sondern floh.
Adrian wisperte schmerzverzehrt seinen Namen, doch Rafael, hörte nicht mehr blieb nicht mehr, rannte.
Er floh vor den Gardisten, vor dem Tumult und vor dem Aufruhr in seiner Seele.
Fast war es ihm als wispere eine Stimme in seinem Kopf... die Stimme Temoras? Die Stimme Angelinas?
Vollkommen verwirrt, warf er die Tür seiner kleinen Hütte hinter sich zu und ließ sich schweiß gebadet auf den Stuhl nieder.

Er war seiner Rache so nah gewesen. So nah und doch als er sie wirklich ausführen wollte, hatte er gefehlt.
Er stützte den Kopf in die Hände und schloss die Augen, nicht bemerkend das er zitterte.
Würde er je die Kraft aufbringen es ein Zweites Mal zu versuchen?
Er wusste es nicht.
Wusste es wirklich nicht.

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# OOC Info: Gespräch mit Angelina. Letztes Post von:
http://www.alathair.de/forum/viewtopic.php?t=2250
Vorsicht: Lang.
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Adrian von Hohenfels





 Beitrag Verfasst am: 25 Jul 2005 11:47    Titel:
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Eifrig war der gute Thomas um ihn herumgelaufen. Er war ein guter Mann ohne Zweifel. Ein fähiger Gehilfe und rechte Hand, das war er immer gewesen. Aber jetzt an diesem Abend ging er ihm auf die Nerven. "Denkt doch an die Drohungen! Es ist viel zu gefährlich euch so offen über den Markt zu bewegen!". Er hatte nur abgewunken. Hätte er doch nur auf Thomas gehört. Nun stand er an diesem Stand des Feinschmiedes, eine Bezeichnung auf die der Mann offenbar hohen Wert legte, klang es doch viel feiner als die Bezeichnung "Kesselflicker". Er hatte noch geschmunzelt als er sich gewahr wurde, dass er von der Seite angesprochen wurde.

Noch bevor er sich wirklich gewahr wurde, wem er gegenüber stand, war ihm schon der Dolch in die Seite gerammt. Temora sei gedankt, weder sonderlich gut gezielt noch wirklich tief, doch der Schreck sass dafür umso tiefer. Zumal er wusste wer jener Mann, jener Attentäter war. Alte Bilder zuckten in seiner Erinnerung auf als wäre es erst gestern geschehen und er wusste, dieser Mann musste aufgehalten werden. Noch war er nicht des Mordes schuldig, er würde sich selbst sein Leben nehmen würde man ihn nicht aufhalten. Und dies alles wegen einer Frau, deren Lügen Adrian ebenso aufgelegen war, wie dieser Mann, Rafael de Arganta...
Adrian konnte noch eben die Garde rufen, damit er verfolgt wurde.. jedoch war er entkommen, man musste ihn finden bevor er noch mehr Unheil über sich brachte mit seinem Schaffen!

Welch glückliche Fügung, dass die Heilerin Angelina Hill alsbald zum Grafenschloss gebracht wurde um nach ihm zu sehen und noch eintraf während er sich eben mit dem Korporal Takgon beriet. Schnell war herausgefunden dass sie ihn offenbar kannte, als Adrian den Namen des Attentäters nannte. Ebenso war alsbald Einigkeit gefunden, dass Adrian die Heilerin dorthin begleiten wollte. Noch während der Korporal Takgon sowie der Gefreite Darinor, welcher die Heilerin hergeführt hatte, hinausgeleitet wurden hatte er sich auf die Suche nach einem tief vergrabenen Buch begonnen. Schon bald war es gefunden, jenes Tagebuch der Frau die dereinst in seinem Schlosse umgekommen war. Jenes Tagebuch das alles aufklären würde, sollte er Rafael nur dazu bewegen können es zu lesen. Sogleich machte er sich mit der Heilerin, sowie Korporal Takgon und jenem jungen Rekruten Philippe Savry, die beide in Zivilkleidung bereitstanden, auf den Weg zu dem Hause das offenbar Rafael angemietet hatte. Nicht lang darauf standen sie vor der Tür. Fest das Buch in der Hand haltend behielt er Angelina Hill im Auge, die klopfend vor der Tür stand. Es musste sich jetzt und hier aufklären!
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Angelina de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 25 Jul 2005 15:50    Titel:
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Sie horchte auf Geräusche aus dem Haus. War er wohl da? Oder hatte er bereits die Stadt verlassen?
Angelina bemerkte, dass ihr die Knie ein wenig zitterten. Hatte sie nun doch Angst?
Nein.. musste sie sich eingestehen… keine Angst vor Rafe, aber davor, dass er sie für eine Verräterin halten könnte und dass er gewalttätig werden könnte… doch noch schwere Schuld auf sich laden würde.
Sie klopfte erneut und spürte, dass ihr der Mund trocken wurde vor Aufregung, als die Tür sich einen Spalt öffnete.
Sie lächelte ein wenig gequält, als Rafe sie mit den Worten: „Guten Abend, My Lady. Euch hätte ich fürwahr nicht erwartet“ begrüßte.
„Ich grüße Euch Rafe… ich möchte gern… etwas mit Euch besprechen“ brachte sie zögernd hervor.
„Ja, kommt herein, so Ihr euch traut“ scherzte er und öffnet die Tür ein Stück weiter. Angelina sah nur flüchtig über die Schulter zu dem Grafen. „Ich habe jemanden mitgebracht…“
Der Graf ergriff das Wort und Angelina trat ein, wurde jedoch sogleich von Rafe zur Seite geschubst, der sofort sein Schwert zog und mit entsetzt geweiteten Augen brüllte: „ VERRAT!“
„Nein.. das habe ich nicht!“ kam von dem Grafen und Angelina hob beschwichtigend die Hände. „Nimm Dein Schwert runter.. es ist jetzt nicht die Zeit, zu kämpfen.“
Doch Rafe hörte nicht was gesagt wurde, sondern stürmte auf den Grafen vor.
„Bitte Rafe! Hört doch, was der Graf zu sagen hat!“ rief die junge Frau nun entsetzt, doch es entstand sofort ein Handgemenge, als Rafe aus dem Haus rannte und erneut seine Waffe gegen den Grafen führte.

Oh nein! Das hatte sie doch nicht gewollte!
Genau das hatte sie doch verhindern wollen!

Sofort sammelten sich Menschen… die beiden Gardisten in Zivil und völlig Fremde.
Adrian von Hohenfels wurde verletzt und Angelina hielt sich in seiner Nähe, doch wirklich helfen konnte sie ihm in dem Tumult, der um sie herum wogte, nicht. Dazu sollte sie erst später Gelegenheit bekommen…


Als Angelina erschöpft an diesem Abend in ihr Bett sank, konnte sie lange nicht einschlafen. Viel zu viel Aufregung, viel zu viel war geschehen.
Unten im Krankenzimmer schlief der Graf den Schlaf der Erschöpfung… und Rafael wachte über ihm.
Welch eine Wendung doch das Geschehen genommen hatte!
Rafe hatte ihr gesagt, dass sie heute zwei Leben gerettet hätte. Dass es von Temora so vorherbestimmt gewesen wäre, dass er sie getroffen hatte…

Sie grübelte noch lange darüber nach. Ganz so wie er konnte sie das nicht sehen. Sie hatte doch nur ihre Pflicht getan… ihren Beruf ausgeübt. Und ja… sie fühlte sich nun zwar wie ausgelaugt, aber sie wusste wieder, dass sie gebraucht wurde.
Gebraucht.. nicht nur von ihrem kleinen Sohn… nein… es würde immer wieder Menschen geben, denen sie helfen konnte.
Kelan würde das wollen… Leon hatte gesagt, dass Kelan wollte, dass sie glücklich wäre.
Sie seufzte und schloss die Augen.
Glücklich.
Ob sie da je wieder sein würde?
„Aber leben will ich… und mich um andere kümmern… nicht in meinem Kummer versinken“ flüsterte sie in das Dunkel ihres Zimmers.
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Rafael de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 26 Jul 2005 14:21    Titel:
Antworten mit Zitat

Verraten!
Sie hatte ihn verraten.
War das erste was ihm durch den Kopf schoss, als er Angelina die Tür öffnete, sie hinein bat und Adrian sich hinter ihr sofort ins das Haus schob. Eiskalter Schrecken durchfuhr ihn, und augenblicklich schoss seine Hand zum Griff seines Schwertes, und zog es.
„Rafe... bitte nicht. Warte, er hat dir etwas zu sagen.“ Schrie Angelina doch Rafael ließ diesen Satz nicht wirklich zu ihm durchdringen.
Das einzigste was er denken konnte, war an ihren Verrat. War das Adrian hier war... das sicherlich jetzt... in diesem Moment sich ein Ring aus Gardisten um sein Haus zog.
Er musste weg, musste raus hier, bevor alles zu spät war.
„Du hast mich verraten!“ Brüllte er noch, bevor er Angelina zur Seite stieß und hinaus stürzte, direkt in die Arme eines ihm unbekannten Mannes.
Zweifellos ein Gardist, denn dieser zog sofort sein Schwert, als hätte er nur auf ihn gewartet, doch der Überraschungseffekt lag auf Seiten Rafes, und er trieb den Gardisten zurück wendete sich nach links um die Strasse hinab zu laufen, doch dort stand ebenso einer dieser Gardisten in Zivil.
Noch bevor er sich herumwerfen konnte, war Angelina mit dem Grafen auf die Strasse getreten.

„Rafael hör auf! Wir waren Narren, wir waren beide Narren, ich habe dich nicht verraten.“ Brüllte Adrian ihn an, und auch Angelina rief ihm zu. „Hör auf ihn! Gib auf, wir wollen niemanden verletzen, bitte Rafe.“
Adrians Worte machten ihn wütend machten ihn rasend. Seine Rache dahin... der einzigste der sein Leben verlieren würde war er... in die Kerkern der Stadt würden sie ihn bringen, würden ihn wieder quälen... wussten sie das ihm die Dunkelheit, eingesperrt in einem Raum noch immer Furcht einflößte? Nein... nie wieder... nie wieder würde er dieses erdulden. Lieber starb er.
„ICH LASSE MICH NICHT MEHR IN DIE KERKER BRINGEN! LIEBER STERBE ICH!“
brüllte er machte einen Ausfall und stob an einem der Gardisten vorbei auf Adrian zu, der ihm ein Buch entgegenwarf. „Lies das Rafael! Das erklärt alles ALLES! Jetzt ist nicht die Zeit zum Kämpfen“ weiter kam er nicht, da Rafael ihn fast erreicht hatte, und Adrian, zog in alter Manier fast augenblicklich sein Schwert, doch vermochte er den Schlag Rafaels nicht mehr aus zu weichen. Die Schneide fuhr ihm in die Seite, und ließ ihn zurücktaumeln.
Rafael war wie von Sinnen. Er hatte panische Angst vor dem Kerker.
Erneut hob er an zum Schlage, doch einer der Gardisten, namens Anghar warf sich dazwischen, trieb ihn zurück. Erneut hob Rafael zu einem Angriff an, doch in jenem Moment fuhr ihm ein Pfeil in den Arm und mit einem Schmerzensschrei ließ er das Schwert fallen, taumelte zurück.
Er war umstellt. Längst waren mehr und durch den Kampfeslärm angelockt worden und hatten sie urmingt.
Noch bevor Rafe sein Schwert erneut greifen konnte, ergriff eine Dunkelheit von ihm Besitz.
Eine Dunkelheit die nicht natürlichen Ursprungs war... Magie... Alatar ... was auch immer.
Irgendetwas hatte ihn mit Blindheit geschlagen.
Er schrie auf ... so viele Leute sprachen, riefen durcheinander... Angelina hörte er aus allen Raus, die ihn immer wieder bat das Buch zu lesen... Buch ... Buch... Welches Buch...
Er stolperte zurück und auf einmal spürte er wie etwas nach seinen Beinen griff, und ihn festhielt.
Grauen ergriff ihn ... Blind wie er in diesem Moment war, nicht im Stande sich zu bewegen...
Er war in Schweiß gebadet, versuchet sich wie wild von dem Gestrüpp zu lösen und schlug blindlings um sich.

Die Blindheit ließ nur langsam nach, und in jenem Moment da er wieder sehen konnte, war er auch auf einmal wieder frei.
Warum ihn bisher keiner ergriffen, gefesselt, oder zumindest festhielt, begriff er nicht, aber das war ihm im Moment egal.
Flucht war das einzigste an was er denken konnte, und so stürzte er vorwärts.
„Rafe bitte, hör auf!“ rief Angelina ihm zu, doch hörte er nicht.
Seine Flucht wurde jedoch von einem Gardisten, der Anghar hieß verhindert, der ihn zu packen bekam.
Schnell wurde es zu einer Rauferei, die erst beendet wurde als ein Riesenhafter Hüne ihn zu packen bekam.
Nun vermochte er sich wirklich nicht mehr zu regen.

„Rafe, du wirst in keinen Kerker gehen, ich weiß das du unschuldig bist. Aber ließ jetzt endlich dieses verdammte Buch.“ Schrie Adrian ihn an und Angelina war es die ihm das Buch mit Bestimmtheit, in die Hand drückte. „Sie hat uns beide benutzt wir waren alle beide Narren“. Erklärte Adrian noch einmal mit ruhiger Stimme, sich die Seite haltend. „Und jetzt ließ endlich das verdammte Buch und begreife!“

Mehr und mehr beruhigte Rafe sich, die wachsamen Augen Anghars auf sich spürend, schloss er die Augen versuchte sich zu beruhigen, warf dann einen Blick auf das Buch während der Hüne ihn langsam losließ.
„Gehen wir ins Haus, dann ließ. Es wird sich alles aufklären. Du bist ebenso wenig ein Mörder wie ich! Du wirst nicht wieder eingesperrt, Rafael!“
Nur langsam begriff er, ohne weiter auf Adrian zu warten ging er hinein in sein Haus.
Das Adrian und Angelina, die sich um den Grafen kümmerte, folgten, bemerkte er kaum.

Das Buch ... war ein Tagebuch Roselynns. Ihre Handschrift war unverkennbar.
Seite für Seite las er.
Bekam nicht einmal mehr mit das die Menschenmenge sich vor dem Haus zerstreute.
Er las von Roselynns Leben. Geschrieben von ihr selber.
Aufzählungen ihrer Liebhaber, Beurteilungen ihrer Fähigkeiten dabei, dann wie sie über ihn schrieb, ihn verhöhnte schrieb das sie ihn nur benutzte um Adrian kennen zu lernen. Und schließlich wie sie schrieb das Adrian sie abwies, und den Plan Adrian zu schaden.
In Verruf bringen wollte sie ihn.
Das er ihr Gewalt angetan hätte, wollte sie verbreiten.... und erzählen das er sie mit einem Dolch töten wollte.
Sie schrieb sogar das sie sich selber mit dem Dolch verletzten wollte um Beweise zu schaffen.

Ohne es zu bemerken liefen ihm die Tränen über die Wangen.
„Man glaubt sie ist in ihren Dolch gefallen mit dem sie sich verletzten wollte, Rafael.“ Erklärte Adrian ihn ansehend.
„Man weiß das du unschuldig bist. Sie kam zu mir machte mich glaubend du würdest sie verfolgen und sie brauche Schutz, und dann findet man sie tot, mit dir über sie gebeugt. Ich wollte sie nicht, wollte sie nie. Aber die Ehre gebot mir ihr Schutz zu bieten ob ihrer Lüge hin.
Es tut mir leid Rafael. Sie hat uns beide benutzt, wir waren beide Narren“
Nur dumpf drangen die Worte zu ihm durch, und fast wütend wischte er sich mit beiden Händen durch das Gesicht, wischte sich die Tränen fort. „Ausgelacht hat sie mich.“
Meinte er mit ruhiger Stimme, brach dabei vorne über und schlug immer wieder mit der Stirn auf den Tisch, „Ich Narr! Ich Temora verlassener Narr.“ Verzweifelung über all das was er getan hatte, seinen Wunsch nach Rache, ergriff ihn doch auf einmal verspürte er eine Hand auf seiner Schulter, und Angelinas Stimme die leise meinte. „Bitte bleibt ruhig. Rafe.“
Er holte tief Luft, nickte sachte, für einen Moment irritiert darüber wie schnell die Berührung Angelinas ihm Ruhe schenkte.
Langsam stand er auf, ging zu dem Grafen, um vor ihm das Knie zu beugen. „Vergib mir. Ich war so voller Hass, Adrian. Hiermit lege ich mein Leben in deine Hände. Da ich es dir fast genommen habe stehe ich tief in deiner Schuld“ sprach er leise, und spürte mehr als das er sah das Adrian ihm die Hand auf die Schulter legte. „Wir waren Freunde , vielleicht können wir es wieder sein, Jetzt da du endlich die Augen offen hast. Dein Leben... das will ich nicht, aber steh an meiner Seite als Freund, so wie früher. Dies wäre mir von höherem Wert.“

Rafael sah nun zum ersten Male auf, blickte Adrian mit einem Aufatmen an. „Es sei dir versprochen vor Temora und bei meiner Ehre die mir noch geblieben ist, Adrian.“ Er wagte ein leichtes Lächeln. „Wir reden Morgen Adrian... du solltest dich hinlegen. Ich bin froh das ich ... mein Vorhaben nicht umsetzen konnte“ meinte er dann Angelina ansehend und dann an sie gerichtet. „Danke.“
Angelina schenkte ihm für einen Moment ein scheues Lächeln, dann blickte sie jedoch gen Adrian der in dem Moment ob seiner Schwäche, lautlos zusammenbrach.
Rafael sprang sofort hinzu hielt seinen Freund fest und blickte hilfesuchend gen Angelina.
„Könnt ihr ihn hinüber zum Heilhaus bringen?“ fragte sie ihn und statt zu antworten nickte er nur, lud sich Adrian auf die Schultern und ging gemeinsam mit Lina hinüber zu ihrem Haus, wo sie den Grafen behandelte.
„Er schläft jetzt.“ Meinte sie dann als sie, fertig war, und sich die Hände wusch.
Den bewundernden Blick Rafaels bemerkte sie nicht als sie mit wirren Haaren auf ihn zutrat um seinen Arm zu behandeln.
Still sah Rafe ihr dabei zu, und als sie fertig war, griff er nach ihrer Hand bevor sie sich ihm entziehen konnte.

„Danke, Angelina.“ Meinte er leise, und als er bemerkte das sie sich ob seiner Berührung versteifte, zog er die Hand vorsichtig zurück. „Ich bin froh das es so gekommen ist, dass ihr euer Vorhaben nicht zuende bringen konntet“ erklärte sie und Rafael lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „ja.. ich auch. Und ich danke Temora das sie mir den Weg zu euch wies. Bevor ich dies alles tat... besuchte ich die Schreine der Tugenden, um Temora um Vergebung zu bitten. Ich bat sie mir ein Zeichen zu geben... und begegnete euch. Ohne euch, hätte ich getötet und wäre getötet worden.“ Er begegnete ihrem Blick und sie sah sofort weg, begann das Verbandszeug fort zu räumen. „Es scheint doch noch gute Fügungen zu geben. Dank sei Temora, dann bin ich ja doch noch zu etwas nütze.“ Meinet sie sehr leise und Rafael schüttelte den Kopf.
„Redete euch nichts ein... ihr habt zwei Menschen heute das Leben gerettet, Angelina. Kelan wäre heute sehr stolz auf euch gewesen.” Er sah ihre Verwirrung. „Aber das war doch meine Pflicht.“
„Ihr habt viel mehr getan.“ Entgegnete Rafael. „Wäre es nur nach eurer Pflicht gegangen, hättet ihr am Wegesrand gestanden und dann gewartet bis wir fertig geworden wären und dann geschaut was es für euch zu tun gäbe.“

Er sah sie mit einem sanftem Blick an, wäre am liebsten zu ihr gegangen, blieb jedoch sitzen, erfreut darüber als sie sich nun zu ihm setzte. „Aber das kann ich nicht...konnte ich doch nicht
und ich wusste doch, das der Graf euch nicht tun wollte.“ Erklärte sie leise, doch Rafael wiedersprach ihr. „Ich aber war verblendet. Ihr habt euch ... ihr habt das Rechte getan. Seht ihr nicht das es Temoras Wille war das ich euch traf... nur sie weiß, warum ich mich euch anvertraute?“ Prüfend sah er sie an und eine Wärme durchzog ihn als er sie für einen kurzen Moment lächeln sah. Er sah sie so gerne Lächeln.
„Ja,“ meinte sie nur. „Es scheint ganz so.“ sie blickte ihn an als er aufstand. „Findet Ruhe bei eurer Mutter, Angelina. Ich werde niemals wissen wie ich euch Danken kann.“
„Dann werdet ihr noch da sein, wenn ich wiederkomme?“
Er lächelte verbindlich und neigte den Kopf höflich. „Ja, ich habe noch einiges zu erledigen und vor allem Buße zu tun.“
Sie stand nun auch auf. „Nun dann werde ich für uns ein Abendessen kochen, wenn ich wieder da bin.“

Nur mit mühe konnte Rafael seine Freude verbergen. „Ich nehme die Einladung gerne an.“ Erklärte er und wechselte das Thema, bevor ihr die Einladung leid tun konnte. „Und wenn ihr es erlaubt, würde ich die Nacht gerne hier bei meinem Freund verbringen, und auf ihn Acht geben.“ Sie nickte, „Ja sicher. Das Haus hier unten ist offen. Ihr könnt gerne bleiben.“ Sie wünschte ihm noch eine Gute Nacht, ging dann die Treppe hinauf und blieb dann noch einmal stehen als er ihren Namen sprach, drehte sich zu ihm um. „Ja?“
Er lächelt sie an, „Ich heiße Rafael.“
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Rafael de Arganta





 Beitrag Verfasst am: 27 Jul 2005 12:39    Titel:
Antworten mit Zitat

...dem Himmel so weit

Das Licht der Kerze spiegelte sich in dem Rot des Weines das er in dem Kristallglas in der Hand hielt.
Längst war es mitten in der Nacht, doch Rafael fand keinen Schlaf.
Die Beine hatte er über einander geschlagen auf dem Tisch liegen, sie steckten noch immer in den hohen Stiefeln, doch er machte keine Anstalten sich zu entkleiden.
Angelina Hill.

Der Name spukte in seinem Kopf herum und wenn er an sie dachte, sah er noch immer diese traurigen Augen vor sich, die er heute das erste mal hatte lächeln sehen.
Was hatte Adrian gesagt als sie sich über sie unterhalten hatten. „Und mir scheint dein Herz spricht längst wieder.“
Er hatte Adrian für verrückt erklärt und Adrian hatte gekontert. „Ist Liebe nicht meistens das? Verrückt?“ Erneut hatte er es abgestritten, hatte ihm erklärt das er für sie da sein würde, aber das selbst wenn, er niemals eine Chance hätte... und hatte er mit diesem Satz nicht genau das zugegeben?
Adrian hatte nur wissend gelächelt und Rafael ihn dafür strafend angesehen.
Nein... Angelina war tabu! Sie war eine gute Freundin in dessen Nähe er sich wohl fühlte, er durfte ihr vertrauen nicht missbrauchen in dem er sich gestattete mehr für sie zu fühlen.... er durfte es einfach nicht. Egal wie gerne er sie Lächeln sah ...
Ihr Lächeln...

Versonnen nippte er an dem Wein, bevor er das Glas in der Hand drehte.
Es hatte ihn bewegt als er es heute bei ihr gesehen hatte, und wie sehr war in ihm der Wunsch gewachsen sie immer so zu sehen.
Das was nur so kurz war, hatte sich eingebrannt in seinem Kopf und er wollte es sein der sie dazu brachte weiter zu Lächeln. Oh wie gerner er sie ansah. Das blau ihrer Augen das funkelte darin, wenn sie einmal lächelte. Ihr Haar das wie Bronze leuchtete, wenn sie von den Strahlen der Sonne gestreichelt wurde. Ihr Wesen... schüchtern, hilfsbedürftig aber dann doch so voller Kraft und Willen.

Ihre Trauer, bewegte ihn tief, er verstand sie. Wusste wie sie sich fühlte und musste oftmals an sich halten sie nicht einfach in seine Arme zu ziehen, um ihr Trost zu spenden.
So viele Jahre, die er nur an seine verlorene Roselynn dachte...
Jene die ihn nur benutzte, die über ihn im geheimen gelacht hatte. Was war er doch für ein Narr gewesen.
Nein, er wollte sich nicht noch einmal zum Narren machen.
Und Angelina...
Ja...
Ja...
Adrian hatte recht. So recht.
Sein Herz sprach wieder, aber das durfte es nicht! Nicht bei ihr. Es konnte nur zerbrechen daran, und diesen Schmerz wollte er nie wieder verspüren.

Er stellte das Glas auf den Tisch zurück, stand auf und ging zu dem Fenster von dem aus er auf das Haus Angelinas blicken konnte.
Kein Licht brannte, aber das war auch nicht verwunderlich. Sie schlief um diese Zeit und hatte den Schlaf weiß Temora nötig.
Wenigstens hatte sie heute etwas gegessen, und er freute sich das er ihr nicht nur ein Lächeln sondern auch ein kleines Lachen entlockt hatte.
Müde fuhr er sich mit einer Handbewegung durch die Haare. Was würde die Zeit bringen? Sie hatte gemeint das sie nie wieder Glücklich sein würde, aber sie hatte erkannt das sie eine Aufgabe hatte. Das Heilen.
Darin ging sie auf. Es war eine Gabe. Eine Gabe Temoras und Angelina hatte dadurch aus ihrer Lethargie gefunden.
Er hoffte nur das sie auch aus ihrer Trauer fand.
Wie es wohl wäre mit ihr gemeinsam lachen zu können?
Der Abend war für ihn wunderschön gewesen. Er hatte ihre Anwesenheit genossen.
Auch wenn er sich oft genug dabei ertappt hat wie sehr er sich wünschte sie in den Arm zu nehmen.
Stattdessen hatte er nur mitfühlend ihre Hand genommen und selbst das war für ihn ein schönes Gefühl gewesen, das sie sich ihm nicht entzogen hatte.

Hier war wirklich kein Platz für tiefere Gefühle.
Es würde sie erschrecken, sie würde ihn sofort ablehnen und er würde keine Möglichkeit mehr haben sie zu sehen, mit ihr zu reden.

Er würde ihr seine Freundschaft anbieten.
Würde für sie da, sein wenn sie jemanden brauchet, und er hoffte inständig das er sein Herz verschließen konnte und seine Gefühle für sie, vor ihr verbergen.

Das Schlimmst an Allem jedoch war der Auftrag Adrians und der Königin.
Zum Einen hatten sie ihn gebeten das er sich um sie kümmern sollte... nun das fiel ihm wirklich nicht sehr schwer, und er musste sicherlich nicht dazu gezwungen werden, doch zum anderen sollte er alles über das Kind heraus finden, und das hatte er heute Abend.
Doch kam ihm das jetzt wie ein Verrat an Angelina vor. „Ich bin froh euch all das erzählen zu können, und zu wissen das ihr es nicht weiter gebt.“ Hatte sie gesagt und ihn damit tief getroffen, denn genau das musste er tun, würde er tun.
Angelina würde ihn herauswerfen wenn sie es herausfand. Sie vertraute ihm und er schien dieses Vertrauen zu missbrauchen.
Er wollte ihr doch nur helfen. Helfen so wie viele andere.
Leon ... die Heiligkeit, die Königin, Adrian ... und dieser Gardist DeLore.

ER ging zum Tisch zurück, nahm das Weinglas erneut, hob es an seine Lippen, doch trank nicht.
Seufzend setzte er es wieder ab.
Was sollte er nur tun.
„Wahrheit.“ Sprach er leise. War er es ihr nicht schuldig?
Gebot es ihm nicht seine Ehre ihr reinen Wein ein zu schenken?
Sie wusste das sich viele um sie sorgten. Sie wollte es nicht, doch wusste es.
Wenn sie herausfand das er mit dem Grafen über sie sprach, würde sie ihm niemals wieder vertrauen.
Wie auch.

Schon gestern fragte sie ihn warum er all das für sie tat.
Hätte er sagen sollen das er sich in sie verliebt hatte? Er hatte geantwortet das sie ihm doch das Leben gerettet hätte, doch hatte sie es ihm nicht abgenommen. Zu seinem Glück hatte er bevor er weiteres Antworten konnte an der Tür geklopft und sie war von jener Frage abgelenkt worden.
Wenn sie jetzt irgendwie von andren erfuhr das die Königin wollte das er sich um sie kümmerte, würde sie glauben das das seine einzige Grund für ihn wahr.
Sie würde ihn die Tür weisen und ihn sicherlich nie wieder empfangen.
Aufstöhnend ließ er sich auf das Bett sinken.
Liebe war schon verrückt!
Fluchend rieb er sich über das Gesicht. Nein nein nein nein ... er durfte nicht lieben, wollte nicht lieben. Wenn er dieses Gefühl zuließ würde er sie ganz verlieren.

Fest nahm er sich vor ihr nur als Freund zur Seite zu stehen, und hoffte das er diesem Vorsatz treu bleiben konnte.
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